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Sternenläufer

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Kapitel 1<br />

Stronghold<br />

Der riesige Smaragd fing das Licht der untergehenden Sonne ein<br />

und sammelte es, bis aus dem Feuer ein Glühen wurde, ein lebendiges,<br />

grüngoldenes Licht. Obwohl die Höchste Prinzessin<br />

eine Lichtläuferin war und in den Künsten der Faradh’im unterwiesen,<br />

fehlten die Ringe an ihren Fingern, die ihren Rang unter<br />

ihresgleichen angezeigt hätten. Seit vielen Jahren trug sie nur<br />

noch den Ring ihres Gemahls, den Smaragd, den er ihr vor einem<br />

halben Leben geschenkt hatte. Doch heu te Abend konnte sie die<br />

anderen auch noch an ihren Händen fühlen, so, wie sie es Lady<br />

Andrade einmal erklärt hatte: als Narben.<br />

In der Abenddämmerung waren andere bei ihr, die Faradhi-<br />

Ringe trugen. Die drei, die ihre Schwägerin, Prinzessin Tobin,<br />

trug, waren dieser ehrenhalber verliehen worden; sie bezeugten<br />

beachtliche Macht, wenn diese auch nicht auf die übliche Art erworben<br />

wurde. Tobins ältester Sohn Maarken und seine Gemahlin<br />

Hollis trugen jeweils sechs Ringe; Riyan, der einzige Sohn von<br />

Sioneds altem Freund Ostvel, hatte vier. Hätte Sioned die ihren<br />

noch getragen, so wären es sieben gewesen – aber sie gestand sich<br />

ehrlich ein, dass ihre Gaben und ihre Macht inzwischen den achten<br />

und neunten Ring verdient hätten. Ihr Entschluss, diese nicht<br />

einzufordern, zeigte deutlich, wem ihre Loyalität galt.<br />

Sie hob den Kopf und begegnete dem ernsten Blick ihres<br />

Gatten. Er kniete ihr gegenüber auf einem breiten, blauen Tep-<br />

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