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Mit gerunzelter Stirn legte Hollis ihre Finger darüber. »Du<br />
musst dich ausruhen. Bitte, Sioned. Ich weiß, was Dranath uns<br />
antun kann.«<br />
»Ich bin nicht müde. Jedenfalls nicht direkt.« Sie lächelte die<br />
Gattin ihres Neffen an. »Es geht mir gut, bestimmt.«<br />
»Hollis hat Recht«, erklärte Rohan schroff. »Wir haben<br />
genug gesehen. Und du hast auf jeden Fall genug davon gehabt.«<br />
»Wir müssen sehen, was er tut«, erwiderte Sioned stur. »Ich<br />
werde mich einen Moment ausruhen, aber dann muss ich die Beschwörung<br />
erneuern.«<br />
Maarken griff um Ostvel und Hollis herum und nahm den<br />
Wein. »Ich werde es tun.«<br />
»Nein!«, schrie Hollis auf.<br />
»Sei kein Narr!«, krächzte Chay.<br />
»Ich will es wissen«, sagte Maarken einfach und leerte den<br />
Kelch bis zur Neige.<br />
Sioned kniff die Lippen zusammen, um ihren wütenden Protest<br />
zu unterdrücken. Sie begegnete Rohans Blick. Er sagte: »›Ich<br />
will es wissen‹, ist wahrscheinlich der gefährlichste Satz in jeder<br />
Sprache. Und mehr als einer von uns ist ihm heute Abend erlegen.«<br />
Sioned bewegte sich unruhig. »Und jetzt auch du.«<br />
»Natürlich.« Und du, meine Lichtläuferhexe einer Höchsten Prinzessin,<br />
sagte Rohans Blick.<br />
An Maarken gewandt, fragte Sioned: »Nun? Wie ist es für<br />
dich?«<br />
»Genau, wie Hollis es beschrieben hat. Benommenheit, Wärme<br />
breitet sich aus …« Er sah überrascht aus, lächelte dann ein wenig.<br />
»Und das wahrhaftig erstaunliche Bedürfnis, mit meiner Gemahlin<br />
allein zu sein – und nicht nur, weil wir erst so kurze Zeit<br />
verheiratet sind.«<br />
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