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Ö.GEM.G. - Österreichische Gemmologische Gesellschaft

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THERMALBEHANDLUNGEN (BRENNEN)<br />

Danach folgten die speziellen Thermalbehandlungen (Brennen). Waren es zuerst nur<br />

Oberflächendiffusionen, so folgten die Durchdringungsdiffusionen.<br />

VERHALTENSBEISPIELE VON DIFFUSIONSBEHANDELTEN SAPHIREN UND RUBINEN<br />

Abb: 16<br />

Thermalbehandlung (Brennen)<br />

im Methylenjodid erkennbar.<br />

Foto: Prof. L. Rössler<br />

Abb: 17<br />

Oberflächendiffusion<br />

im Methylenjodiderkennbar.<br />

Foto: Prof. L. Rössler<br />

___________________________________<br />

Abb: 18<br />

Durchdringungsdiffusion an<br />

Beryllium-behandelten Rubinen.<br />

Foto: Prof. L. Rössler<br />

NEUE GESCH<strong>Ö</strong>NTE RUBINE AUS MADAGASKAR<br />

F. Brandstätter, V.M.F. Hammer, Staatliches Edelsteininstitut, Naturhistorisches Museum Wien, Burgring 7, 1010 Wien, eMail:<br />

vera.hammer@nhm-wien.ac.at<br />

Mit einem neuen Behandlungsverfahren aus<br />

Thailand erhalten stark rissige Rubine aus<br />

Madagaskar eine wesentliche Reinheitsverbesserung.<br />

Bei relativ niedriger Temperatur um<br />

die 500°C kann geschmolzenes Bleiglas in die<br />

rissigen Korunde eindringen. Im Gegensatz zu<br />

Rissfüllungen mit Boratgläsern, die bei<br />

Temperaturen über 1000°C und mehr erfolgen,<br />

bleibt bei der neuen Behandlung das typische<br />

Einschlussbild natürlicher Korunde erhalten und<br />

sie sind nicht eindeutig als „Hitze behandelt“<br />

erkennbar.<br />

Selten erkennbar, aber charakteristisch sind<br />

jedenfalls kleine Luftbläschen (siehe Abb. 1) und<br />

die bei schrägem Lichteinfall deutlich zu<br />

beobachtenden bläulichen „Flash-Effekte“ (siehe<br />

Abb. 2). Da Bleiglas für ionisierende Strahlen eine<br />

Barriere bildet, sind die Rissfüllungen auf<br />

Röntgenaufnahmen deutlich zu erkennen (ähnlich<br />

wie Amalgamfüllungen auf einem Zahnröntgen).<br />

Die Abbildung 3 zeigt uns eine Rissfüllung unter<br />

dem Elektronenmikroskop.<br />

Derzeit werden vorwiegend Rubine aus Madagaskar mit Bleiglas gefüllt, es ist aber nicht<br />

auszuschließen, dass in Zukunft rissige Rubine weiterer Vorkommen mit dieser neuen Methode<br />

behandelt werden. Frau Prof. Elfriede Schwarzer aus Wien sei auf diesem Wege recht herzlich für die<br />

Überlassung von 5 typischen Rubinen gedankt.<br />

Abb: 1<br />

Rubine aus Madagaskar mit<br />

deutlichen Luftbläschen in den<br />

Bleiglasfüllung.<br />

Foto: V.M.F.Hammer.<br />

Abb: 2<br />

Bei schrägem Lichteinfall sind<br />

bläuliche Flash-Effekte erkennbar.<br />

Foto: V.M.F. Hammer<br />

Abb: 3<br />

Im Rasterelektronenmikroskop<br />

werden die Bleiglasfüllungen als<br />

weiße Füllungen deutlich sichtbar.<br />

15 KeV, 650-fache Vergrößerung,<br />

Bild: F. Brandstätter<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Milisenda, Horkawa, Henn (2005): Rubine mit bleihaltigen Gläsern gefüllt.- Z.Dt.Gemmol.Ges., 54/1,35-41.<br />

N.N. (2005): Corundum with glass filled fractures and/or cavities enhancing the clarity.- LMHC, Information Sheet #3,<br />

http://www.git.or.th/eng/eng_lab/eng_lmhc.htm#.<br />

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