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Ö.GEM.G. - Österreichische Gemmologische Gesellschaft

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DIFFUSIONSBEHANDLUNG AN VERNEUILSYNTHESEN<br />

Auch die altbekannte Verneuil-Synthese entwickelt sich<br />

weiter. Zur Zeit kann man beobachten, dass sich die<br />

Produktionsmethode -neben der bereits altbekannten<br />

Methode des „Temperns“ um die gebogenen<br />

Anwachsstreifen zu einer Zonarstruktur umzuwandeln-, nun<br />

der Farbverbesserung zuwendet.<br />

Seit einigen Jahren dürfte man zu Diffusionsbehandlungen<br />

übergegangen sein, zuerst nur vereinzelt, jetzt aber bereits<br />

im verstärktem Ausmaß. Sehr schöne Korundfarben können<br />

damit erzielt werden. Bereits im Jahr 2003 hatte die<br />

<strong>Ö</strong>.Gem.G. den ersten Kontakt damit – man nahm es sicher<br />

nicht sehr ernst, vor allem deshalb, da zwar schwach<br />

gebogene Anwachstreifen zu erkennen waren, alle anderen<br />

Merkmale aber auf Diffusionsbehandlung hinwiesen. Man<br />

fragte sich, wozu das Ganze?<br />

Abb: 11<br />

Diffusionsbehandelter Saphir nach Verneuil<br />

Foto: Prof. L. Rössler<br />

Vor kurzem aber gelangten rosafarbige Saphire in den Handel, deren Diagnostizierung sehr schwierig<br />

war, aber das Verhalten im UV-Licht und unter dem Chelsea-Filter sowie die Erscheinung im<br />

Methylenjodid wiesen auf Berylliumbehandlung hin.<br />

Abb: 12<br />

Verneuil- Synthesen, diffusionsbehandelt?<br />

Größen von fast 10 ct<br />

und Einschlussfreiheit ließen den<br />

Verdacht auf Behandlung festigen.<br />

Foto: Prof. L. Rössler<br />

Abb: 13<br />

Fluoreszenzerscheinung im UVL<br />

in einer kräftigen orangen Erscheinung.<br />

Foto: Prof. L. Rössler<br />

Kollege Thomas Pfneisl wies in<br />

seiner Kollume der UJ.-Zeitung<br />

ebenfalls darauf hin, dass auch<br />

andere Synthesen seit neuestem<br />

dafür herangezogen werden.<br />

Fallen auch diese Verfälschungen<br />

bzw. Manipulationen<br />

unter dem Begriff:<br />

„Geschönte Steine“?<br />

GESCH<strong>Ö</strong>NTE STEINE AM BEISPIEL BEI KORUND (RUBIN UND SAPHIR)<br />

Ein Wort das sich gegen Ende des 20. Jh. durch Manipulationen an natürlichen Steinen, vor allem<br />

durch Farbverbesserungen in Form von Rissfüllungen, später durch thermische Behandlungen ergeben<br />

hat. Erstmals gegen Ende der 80er Jahren des 20. Jh. an Burma (Mongok)-Rubinen der Lagerstätte<br />

Mong Shu angewendet. Minderwertiges Korundmaterial wurde durch Brennen in „Natriumtetraborat“<br />

mit glasartiger Substanz gefüllt und dadurch reinheits- und farbverbessert (geschönt).<br />

RISSFÜLLEN ALS REINHEITS- UND FARBVERBESSERUNG<br />

Abb: 14<br />

Mong Shu - Rubine<br />

Foto: Prof. L. Rössler<br />

Abb: 15<br />

Typische Struktur an geschönten Mong Shu-Rubinen.<br />

Foto: Prof. L. Rössler<br />

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