Sondernr_VAI
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Sonderheft/2006<br />
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
ST/A/R<br />
04Z035665M – P.b.b. Verlagspostamt 1060 Wien • Adresse: 1060 Wien Capistrangasse 2/8 • office@star-wien.at<br />
ST/A/R PRINTMEDIUM WIEN<br />
V-A-I<br />
Vorarlberger-Architektur-Institut<br />
Foto: Ignacio Martínez, Montagesituation
II ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006<br />
EDITORIAL ZUM 48 SEITIGEM<br />
ST/A/R-PRÄLUDIUM VORARLBERG<br />
Herausgeberagglomerat:<br />
HerbertWulz, Thomas Redl, Heidulf Gerngross<br />
Dank dem <strong>VAI</strong> für die großartige Kooperation<br />
vor allem an Eva Lingg und Marina Hämmerle!<br />
Dieses Präludium ist dem ST/A/R-Architekten Angelo Roventa gewidmet, der die<br />
Initialzündung für diese Ausgabe gab.<br />
ER, der als Welt- und Vorarlberger Architekt Österreichs billigsten sozialen Wohnbau in<br />
Vorarlberg, dem architekturbewusstesten Bundesland Österreichs, errichtet hat.<br />
Gleichzeitig begrüßen wir unsere russischen Freunde, die im Pygmaliontheater<br />
vom 11.–13. Juni 2006 die Tage der russischen zeitgenössischen Dramatik und<br />
Literatur feiern. Alles im Beisein des großen Wespenkünstlers Van Coke und seiner<br />
Wikingerfrau Van Kitty. Über allem wird der neue Bischof von Wien der apostolischen<br />
orthodoxen Kirche ARSENIK das Fest weihen und die ST/A/R Freunde beschützen,<br />
die als Nonnen, Mönche und Priester des Kulturaustausches anwesend sein werden.<br />
Die für das Sponsoring verantwortliche Frau Julia Vitoslavsky wird durch<br />
ST/A/R vertreten, sodass das Fest in voller Stärke und Harmonie stattfi nden kann.<br />
Im Gegenzug werden die ST/A/R-Freunde Stefan Nussbaumer, Wladimir Jaremenko-<br />
Tolstoj, Angelo Rowenta, Alexander Sobolev und Sergej Volgin nach<br />
St. Petersburg eingeladen, an der Ausstellung PUSTOTA & ALCOHOLIC CHURCH**<br />
in der Gryasnaya Galereya von Valie Airport teilzunehmen. Außerdem werden die<br />
Akteure im State Museum Archangelsk of Wooden Architecture einen Diskurs über<br />
Holz- und Containerbau führen. Ein Besuch bei Leonid Bashanov, dem russischen Art<br />
Director des National Council of Contemporary Art in Moskau und dem russischen<br />
Künstler Alexander Petljura, der im September eine Ausstellung in der Galerie Kosak<br />
Hall in Wien haben wird und der sich durch seine großartigen Performances als ST/A/<br />
R-Freund erwiesen hat, ist angesagt.<br />
** Nach ST/A/R<br />
Subinfo::<br />
Künstlerfreund Marcel Houf<br />
El Penker (ATHEISTIN)*, die ihre allerersten Ausstellungsbeitrag mit dem Avantgarde-Architekten Markus<br />
Dorner, dem Jurist & Maler Lupo Wolf und dem Medientheoretiker Gernot Tscherteu 1993 in der Free<br />
Academy im Petrovsky Boulevard in Moskau unter der Leitung von Alexander Petljura hatte, konnte für das<br />
Herausgeberagglomerat des ST/AR-Magazins gewonnen werden. Sie wird die EP POSITIONS (Extended Play)<br />
herausgeben. „Extended Play“ bezieht sich auf Positionen in den sich überschneidenden Gebieten von Kunst-<br />
Sprache-Musik. EP POSITIONS in diesem Zusammenhang sind: 1. Kulturelle Übersetzung,<br />
2. Third Wave Feminismus und 3. Rhytmus- und Sprachtransformationen. Wie bei den EP Schallplatten,<br />
wo der Rillenabstand größer ist als bei den herkömmlichen 12 Inch -Platten und dadurch nur 2 Tracks<br />
gepresst werden können, beziehen sich die EP POSITIONS auf künstlerische Positionen, kulturelle Tendenzen<br />
und Demoversionen, die noch nicht fertig<br />
abgeschlossen sind ...<br />
Foto: Mirjana Rukavina<br />
Vorarlberg<br />
Zukunft des Wohnbaus<br />
Die Entwicklung in unserer<br />
Gesellschaft verändert unser<br />
Wohn- und Arbeitsumfeld in<br />
den nächsten Jahrzehnten gravierend.<br />
Die Jahre, in denen Familien über<br />
Generationen hinweg an ein und<br />
dem selben Fleck lebten, sind vorbei.<br />
Globalisierung und wirtschaftliche<br />
Krisen veranlassen uns, immer<br />
häufiger unseren Wohn- und Arbeitsort<br />
zu wechseln. Bedingt durch diese<br />
Entwicklung ändern sich unsere<br />
Bedürfnisse und Wünsche, die wir an<br />
Wohnungen aber auch an Arbeitsstätten<br />
stellen.<br />
Verantwortlich dafür sind zum einen<br />
wesentliche Entwicklungen in die immer<br />
tiefer um sich greifende Individualisierung<br />
in unserer Gesellschaft. Zum anderen<br />
sind es Entwicklungen wie Lebensqualität,<br />
Globalisierung und Mobilität. Spricht<br />
man von Individualität, so setzt diese<br />
eine Vielzahl von Wahlmöglichkeiten<br />
voraus. Ein ebenso weiteres Merkmal<br />
einer individualisierten Gesellschaft<br />
liegt darin, dass bestehende Kontrakte<br />
jederzeit aufgelöst werden können.<br />
Zukunftsorientierter Wohnbau wird<br />
sich in den nächsten Jahren in einem<br />
sich immer tiefer greifenden Maße auch<br />
mit diesen epochalen Veränderungen<br />
unserer Gesellschaft auseinander<br />
setzen müssen, so der Innovationsund<br />
Zukunftsforscher Klaus Kofler.<br />
Wohnbaukonzepte der Zukunft müssen<br />
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit<br />
unserer gesellschaftlichen aber auch<br />
wirtschaftlichen Veränderung integrieren.<br />
Waren es in der Vergangenheit teils<br />
sture und sich immer wiederholende<br />
Grundrisselemente, die im<br />
herkömmlichen Wohnbau als innovative<br />
Wohnraumkonzepte angepriesen<br />
wurden, so werden es in der zukünftigen<br />
Generation dynamische, wachsende und<br />
flexibel einsetzbare Elemente sein. Ein<br />
Beispiel dafür, so Klaus Kofler, sind die<br />
Containerbauten des Architekten Angelo<br />
Roventa. Er realisierte auf Basis eines<br />
Standard-20-Zoll-Containers, den wir alle<br />
aus dem Transportwesen kennen, das<br />
erste österreichische Energiesparhaus.<br />
Dieses Konzept verblüfft vor allem durch<br />
seine Einfachheit und Flexibilität. Im<br />
Inneren gibt es Wände, die sich den<br />
gegebenen Bedürfnissen individuell<br />
anpassen lassen.<br />
Eines der gewagtesten Projekte im<br />
Wohnbau der Zukunft präsentiert die<br />
Architektengruppe Angelo Roventa,<br />
Heidulf Gerngross und Markus<br />
Spiegelfeld mit dem Projekt „Karl-<br />
Marx-Hof 2“. Dabei entsteht aus einer<br />
architektonisch anspruchsvollen<br />
Anordnung von Containern ein Projekt für<br />
alle Freunde des ST/A/R’s.<br />
Einer der interessantesten Beweise<br />
der Gegenwart, dass Wohnbau sich<br />
noch mehr mit unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen, Materialien aber auch<br />
mit vordefinierten Grundelementen<br />
verbinden lässt. Die Orientierung einer<br />
„Generation der Wahlmöglichkeiten“ wird<br />
genau bei solchen Konzepten beginnen.<br />
Und wird in Zukunft von Modellen der<br />
jahrzehntelangen Finanzierung eines<br />
Wohntraums verstärkt Abstand nehmen.<br />
Angelo Roventa liefert damit den<br />
Beweis, dass zukünftiges Wohnen den<br />
individuellen Ansprüchen unserer<br />
Gesellschaft durchaus gerecht werden<br />
kann.<br />
El Penker<br />
* Altar für Atheisten, HG 2001
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Architektur mit und ohne Architekten<br />
DER KÖRPER, DIE HÖHLE, DAS HAUS, DIE ERDE UND DER HIMMEL<br />
ST/A/R III<br />
Lustarch<br />
Der unmittelbarste Raum unserer Wahrnehmung ist der eigene Körper<br />
in seinen Grenzen wie in seiner Ausdehnung zur Welt. Der Kosmos ist<br />
der weiteste Raum, der grenzenloseste, welcher auch als architektonischer<br />
Raum begriffen werden kann.<br />
Die Höhle war die erste Behausung des Menschen, nach dem Verlassen der<br />
Höhle begann das architektonische Wüten, die Erde wurde mit Bauwerken<br />
unterschiedlichster Form bestückt - von nomadischen Jurten bis zu<br />
Hochhausgiganten.<br />
Bauen hat immer mit Begrenzen zu tun. Um einen Innenraum zu schaffen<br />
wird eine Hülle kreiert, es entsteht ein Innen und ein Außen.<br />
Das menschliche Sein ist auf den Koordinaten zwischen Innenwelt und<br />
Außenwelt aufgebaut, die Korrespondenzen beider Systeme sind zentrale<br />
Elemente der Kulturen. In der Architektur wird die Qualität von Raum<br />
durch Grenzziehung wie auch durch Oszillieren zwischen dem Inneren<br />
und dem Äußeren begriffen. Unter Architektur kann auch die Fähigkeit<br />
verstanden werden, sich räumliche Bilder von Begriffen zu machen und<br />
solche Bilder dann als Symbole im Codex der Kulturen einzusetzen.<br />
In unserer gegenwärtigen Entwicklung erleben wir durch die globale<br />
Vernetzung eine dramatische Verdichtung unseres Weltraumes. Verstärktes<br />
Grenzziehen und Abschotten sind aktuelle Phänomene. Diese Tendenz ist<br />
in großen Dimensionen, wie zum Beispiel: die Trennungsmauer zwischen<br />
Israel und Palästina, die Abdichtung der amerikanischen Grenze Richtung<br />
Mexiko oder die betonierte Grenze Spaniens gegenüber Afrika, aber auch<br />
in den kleinen Einheiten durch das Zurückziehen in biedermeierlich<br />
behübschte Privatenklaven spürbar. Nach Jahrhunderten der Eroberung und<br />
Kolonialisierung wissen wir, dass Abschottung das fremde wie das eigene<br />
Gebiet zu einem territorialen Gefängnis machen.<br />
Peter Sloterdijk schreibt in seinem neuen Buch „Der Weltinnenraum des<br />
Kapitals“ von heutigen Lebensbedingungen, die einer Treibhaussituation<br />
gleichkommen. Das Kennzeichen der Globalisierung sei nicht Beschleunigung<br />
sondern Verdichtung. Zitat:„Wo immer man hinkommt, man hat<br />
einen Vordermann.“<br />
Unsere Weiterentwicklung kann nicht mehr durch Expansion und<br />
Raumeinnahme stattfinden, es bedarf der Entgrenzung. Die Öffnung<br />
des privaten und des öffentlichen Raumes kann eine neue Qualität des<br />
Kommunizierens ermöglichen.<br />
Thomas Redl, Herbert Wulz, Wien am 06/06/06<br />
Der wahre Horizont unseres Denkens ist der Himmel. Thomas Redl. 2003<br />
Jin Mao / Sanghai / sechstgrößtes Haus der Welt mit dem höchst gelegenem Hotel,<br />
Foto: Andrea Baczynski, 2006<br />
„Schattenarchitektur“, Hängehaus unter einer Brücke, irgendwo in Asien, 2005
Städteplanung / Architektur / Religion Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R V<br />
Architektur/Fest/Tage/Vorarlberg<br />
schaffa, Hüsle baua“ -<br />
Architektur als Synonym zum<br />
„Schaffa,<br />
Arbeitsfleiß – und fleissig sind<br />
sie, die Vorarlberger. Das kleine Bundesland<br />
sendet weltweit Produkte und Fachwissen aus,<br />
setzt den Schwerpunkt gezielt auf Qualität<br />
und weiß vor allem auch, wie es Qualität auf<br />
internationalem Niveau zu bewerben gilt.<br />
Und Erfolg schafft Freiräume, fördert die<br />
Selbständigkeit, motiviert den gesellschaftlich<br />
kommunikativen Auftritt und verlangt nach<br />
sozialer und kultureller Einbettung. Exakt<br />
hier setzt das Vorarlberger Programm der<br />
Architekturtage an. Architektur wird nicht<br />
als Schweißprodukt vorgeführt sondern als<br />
Möglichkeit. Das <strong>VAI</strong> als Veranstalter, beginnt<br />
erst gar nicht, zu erklären, was Architektur<br />
sein kann, sie zeigen ganz einfach vor, wie<br />
man mit Architektur spielen kann, wie<br />
belastbar sie ist in ihren konkreten Qualitäten<br />
und wie lustvoll man sie erleben kann. So<br />
verwandelt sich im Exkursionsprogramm<br />
„Szene in Architektur“ (Samstag, 10. Juni),<br />
z.B. das Flugdach des Grenzübergangs Tisis<br />
(aix architects) im Moment der Performance<br />
in ein abgehobenes Podium für ein Schweizer<br />
Alphornduo, oder die Frödischbrücke<br />
in Sulz/Zwischenwasser (Marte.Marte<br />
Architekten) zur Kulisse des Bühnenstücks<br />
„Die Welle“. Ein assoziatives Konzept, das<br />
über den Umweg der kulturellen Intervention,<br />
Architektur performativ erfahren lässt. Sechs<br />
solcher Architektur-Kultur Stationen sind<br />
angesagt. Während das Reiseprogramm<br />
barrierefreies Duschen mit<br />
Easy Drain<br />
einer präzise vorformulierten Konzeption<br />
folgt, verspricht das Hauptprogramm, die<br />
Vorstellung der Vorarlberger Architekturbüros<br />
in der „Alten Naturschau“, kalkulierte<br />
Überraschung. Was genau dort zu sehen<br />
sein wird, wissen vor allem die Architekten<br />
selbst. Das <strong>VAI</strong> beschränkt sich auf den<br />
architektonischen Akt, das leerstehende<br />
Gebäude mit all seinen verstaubten Vitrinen<br />
und Schauräumen zu okkupieren und<br />
parzelliert den Architekten zur Verfügung zu<br />
stellen. Inhaltlich wie auch medial ist jegliche<br />
Programmfreiheit in die Selbstverantwortung<br />
und Selbstdarstellungsstrategie der geladenen<br />
Architekten abgegeben, von klassischen<br />
Projektpräsentationen mittels Plan und Modell<br />
bis hin zu Architekturperformances, alles<br />
ist erlaubt, agieren gefragt. Die Hoffnung<br />
der Veranstalter: dass der Festivalcharakter<br />
überschwappt, Architekten und Besucher<br />
gleichermassen begeistert und sich das<br />
Programm im Ausklang verselbständigt.<br />
Christine Bärnthaler<br />
Architetur<br />
Fest<br />
Easy Drain<br />
R<br />
Collection<br />
made by ess<br />
EASY DRAIN der geniale Duschablauf<br />
Eine barrierefreie, einfache Lösung, geeignet für Fliesen jeder Größe und vielseitig in den<br />
Verwendungsmöglichkeiten. Die Easy Drain Abflussrinne passt sich den modernen<br />
Gegebenheiten an und bringt zusätzlich eine Reihe von Vorteilen.<br />
barrierefreier Einstieg, begeh- und befahrbar · hygienisch und einfach zu Reinigen · elegante<br />
Edelstahl - Optik, passend zu jedem Design · optimal geeignet für Fliesen mit großen<br />
Formaten · höhenverstellbare, abnehmbare Abdeckung · Standard in Trapez-,<br />
Halbrunder- und Deieckform · Standardmaße von 50 cm bis 120 cm · Maßanfertigungen<br />
jeder Art<br />
Kontakt: Monika Hilger, Easy Drain Handelsvertretung Österreich,<br />
Am Steinbach 5, 5221 Lochen, Telefon und Fax: 07745/8416,<br />
Mobil: 0664/230 72 88, mail: easydrain@aon.at, home: www.easydrain.at<br />
Veranstaltungen<br />
ARCHITEKTUR IN SZENE Neue Ansichten und<br />
Aussichten erwarten Sie. In Vorarlberg besetzen 41<br />
Planungsbüros und architekturnahe Institutionen die<br />
Alte Naturschau. Auf 1600 qm wird die schillernde<br />
Szene präsentiert und Lust auf Architektur gemacht<br />
(Freitag, 9. Juni, 10 Uhr – open end)<br />
AUSSTELLUNG Die Arbeiten des Luzerner<br />
Architekten Daniele Marques werden in der Alten<br />
Naturschau in Dornbirn vom 12. Mai – 10.Jnui<br />
gezeigt. Am Freitag, 9.Juni gibt es Führungen durch<br />
die Ausstellung (zwischen 11 und 15 Uhr, Eintritt frei!)<br />
OFFNE ATELIERS in Batschuns, Bregenz,<br />
Dornbirn, Feldkirch, Frastanz, Hard, Hohenems,<br />
Lochau<br />
SZENE IN ARCHITEKTUR Bei „Szene in<br />
Architektur“ wird Architektur auf spielerische und<br />
künstlerische Weise präsentiert. Die Kommunikation<br />
zwischen angewandter und darstellender Kunst<br />
eröffnet sinnliche Raumwahrnehmung. So gibt<br />
es beispielsweise eine „Energetische Lesung auf<br />
gebündelter Wasserkraftskulptur“ oder ein „Kritisches<br />
Theater auf fließendem Wasser unter erdiger Bühne“<br />
VERANSTALTER:<br />
vai Vorarlberger Architektur Institut<br />
www.v-a-i.at<br />
Delta<br />
Trapez<br />
Round<br />
Zero<br />
VSK-Preis<br />
2004<br />
Modernes Bauen im Ländle sozusagen<br />
ein Alltagsphänomen<br />
Statements von Otto Kapfinger zur Vorarlberger Architekturszene<br />
In keiner anderen Region gibt es heute ein so<br />
brisantes Gefüge zwischen Planern, politisch/<br />
institutioneller Ebene und Ausführenden.<br />
Nicht nur im Holzbau, aber gerade dort sind heute<br />
die Partner mit Technologie und Ausführungs-<br />
Knowhow, wie man sie sich nur wünschen kann.<br />
Überhaupt gibt es hier ein Kraftfeld zwischen lokaler<br />
Politik, zwischen kleinen, aber höchst innovativen,<br />
enorm beweglichen Unternehmensstrukturen,<br />
schlanken Institutionen für Marketing und<br />
Vermittlung – und dynamischen Planungsbüros,<br />
und dieses Rhizom verlangt geradezu nach neuen<br />
Herausforderungen, neuen Wegmarkierungen. Es<br />
ist das ein enorm starker, guter Nährboden, auf<br />
dem alle vorhin genannten Ideen weiter diskutiert,<br />
vorangetrieben, ausprobiert, nachjustiert und<br />
– vielleicht auch mehr als bisher – exportiert werden<br />
können. Aber man weiß ja: gesundes Wachstum im<br />
Export bedeutet reziprok immer auch Zulassen des<br />
Wachstums für Import...<br />
Vertiefung des kritischen Dialogs<br />
Zeit der Reflexion.<br />
Es war eine besondere Charakteristik<br />
in den Pionierphasen der Vorarlberger<br />
Architektur, speziell der „Baukünstler“, dass<br />
es den intensiven und offenen Gedankenund<br />
Erfahrungsaustausch zwischen den<br />
Akteuren gab, – vermutlich auch „erzwungen“<br />
als Solidarität in einer Gruppierung von<br />
Außenseitern, die sich zum Überleben<br />
gegen die Widerstände und die Normen der<br />
herrschenden Gesellschaft formieren mussten,<br />
gegenseitig stärken und bestärken mussten,<br />
Strategien und Knowhow teilen und gemeinsam<br />
verbessern, vorantreiben mussten. Höhepunkt<br />
war sicher der „Befugnisstreit“ gegen die<br />
Architektenkammer Mitte der 80er Jahre.<br />
Seit den 90er Jahren ist dieses interne, auch<br />
selbstkritische Gespräch rückläufig, der äußere<br />
Widerstand fiel immer mehr weg, die Aufträge<br />
wurden immer mehr, Zeit zur Reflexion des<br />
Tuns – individuell oder gar gemeinsam – gibt es<br />
heute praktisch nicht mehr. Es gibt auch nicht,<br />
wie in anderen Regionen, eine Universität, die<br />
eine solche Rolle der kritischen Ebene spielen<br />
könnte, es gibt dafür jetzt Institutionen wie das<br />
<strong>VAI</strong> oder die verjüngte Zentralvereinigung.<br />
Es liegt an diesen, nun ein solches<br />
kritisches, reflexives Moment in der Szene<br />
wiederzubeleben, die konstruktive Konfrontation<br />
mit der jungen, nächsten Generation, mit den<br />
immer noch präsenten Pionieren und mit den<br />
Etablierten zu fördern, Impulse von aussen<br />
hereinzuholen usw., die publizistische Ebene<br />
nicht nur im Sinne von Propaganda sondern<br />
auch der analytischen Qualität zu fördern...<br />
Orthogonalität ist kein Stil<br />
Nicht jede gerade Linie ist zwanghaft, aber auch<br />
nicht jede Kurve ist Willkür.<br />
Seit einiger Zeit rumort es, vor allem von<br />
außerhalb, aber auch unter den Jungen hier:<br />
diese ewigen Kisten, das ist doch langweilig...<br />
Die Debatte darüber muss geführt werden,<br />
aber bitte nicht wegen des Arguments der<br />
Langeweile, das wäre bloß die dumme Spur<br />
der Mode-Wellen; nicht so. Ökonomie wird<br />
im Ländle ganz groß geschrieben, und die<br />
ökonomischeste Verbindung zweier Punkte<br />
ist eben die Gerade. Wir sollten aber auch<br />
bedenken, einmal ganz generell: wir leben auf<br />
einer Kugeloberfläche, und auf dieser gibt es<br />
eben beispielsweise auch etliche Fälle, wo die<br />
kürzeste Verbindung zweier Punkt nicht gerade,<br />
sondern (zweifach!) gekurvt ist...<br />
Rückkehr zu neuen Konzepten<br />
Design ist nicht das Sein.<br />
Im Zentrum der Entwicklung der neuen<br />
Vorarlberger Baukunst stand die Suche<br />
nach den baulichen Strukturen für neue<br />
Lebensformen. Die Pioniere und ihre<br />
Sympathisanten, ihre Bauherren, suchten nach<br />
neuen Lebensmodellen, suchten nicht primär<br />
das Design oder die optimierte Hülle. Dieser<br />
konzeptionelle Ansatz, das war die „provocation<br />
constructive“, die bis heute weiterwirkte, und<br />
jetzt auch von aussen und retrospektiv studiert<br />
und wiederentdeckt wird. Wenn das jetzt so<br />
blendend eingespielte Räderwerk des modernen<br />
Bauens nicht schöner Leerlauf werden soll,<br />
muss wieder an der konzeptionellen Sicht, an<br />
der Grundmotivation der Baukunst gearbeitet<br />
werden.<br />
Aufwertung der Zwischenräume<br />
Bauen schafft nicht nur Volumina, genauso wichtig<br />
wie die Räume sind die Zwischenräume.<br />
Wenn Nachverdichtung nun immer aktueller<br />
wird, werden auch die Handhabung der<br />
Abstände, das Ausbalancieren kontrastierender<br />
Höhen oder anderer Einflußgrößen komplexer,<br />
wird auch der Umgang mit Distanzen, mit<br />
Zwischen- und mit Freiräumen neu zu lernen,<br />
neu zu definieren sein. Dies ist nicht allein ein<br />
Gebiet, ein Territorium für Architekten. Da<br />
sind auch andere Disziplinen gefragt, urbane<br />
Landschaftsgestaltung, Verkehrsgestaltung,<br />
grafische Benutzerführung im öffentlichen<br />
Raum usw.<br />
Die neuen Peripherien<br />
Gewerbeparks der anderen Art,<br />
Signale und Chancen.<br />
Der Trend ist längst im Laufen, zwischen<br />
den alten Orten und ihren neueren Siedlungswucherungen<br />
enstanden und entstehen<br />
weiter die Speckgürtel der Gewerbezonen,<br />
zumeist direkt am landschaftlichen Grünraum.<br />
Hier gibt es regional ein paar bemerkenswerte<br />
Ansätze, das Phänomen nicht bloß quantitativ<br />
abzuwickeln, sondern aus diesen neuen Orten<br />
der Arbeit, der zumeist hochqualifizierten<br />
Arbeit, neue urbanistische Typologien und<br />
nachhaltige Qualitäten zu formen.<br />
Vom Leistungsdenken zum<br />
Sprachbewusstsein<br />
Vom guten Bauen zur Syntax der Baukunst.<br />
Ich sage es überspitzt: Null-Energie ist schön,<br />
macht aber noch keine Architektur. Oder anders<br />
formuliert: in der extrem fleißigen, tüchtigen<br />
alemannischen Gesellschaft, herausdestilliert<br />
unter den harten, historischen Bedingungen von<br />
Mangel aber auch früher Eigenverantwortung,<br />
ist das Preis-Leistungsverhältnis oberste<br />
Maxime, und solche objektivierbare Sachlichkeit<br />
ist auch die große Stärke dieser Mentalität.<br />
Aber das hat auch seine Grenzen, kann sich im<br />
eindimensionalen Schematismus erschöpfen.<br />
Das Leben ist nicht nur Notwendigkeit,<br />
nachvollziehbares Schema; es muss auch<br />
Sinn machen. Und Sinn entsteht nur dort,<br />
wo wir weiterfragen: nicht nur, was leisten<br />
diese Dinge, was l e i s t e n unsere Elemente,<br />
sondern - was s a g e n sie uns. So wie in<br />
der Sprache: der grammatikalisch richtige,<br />
schlackenlose Satz ist durchaus nützlich; aber<br />
über die bloße Verständigung hinaus werden<br />
die Wörter erst zu einer Sprache, die uns auch<br />
über uns selbst etwas sagt und so erst zum<br />
kulturellen Instrument wird, wenn sie über<br />
reine Logik hinausreichende Werte erreicht,<br />
in andere Dimensionen dringt, mit der Syntax<br />
bewusst zu arbeiten und zu spielen beginnt,<br />
komplexere Bedeutungen und auch so etwas<br />
wie Witz erlangt (Witz im Sinne Wittgensteins<br />
„Aspektwechsel“ von Logik, Spielregeln oder<br />
Syntax...). Baukunst ist Raumkunst, und das<br />
beginnt natürlich, wie Mies van der Rohe<br />
anmerkte, „dort, wo zwei Ziegel sorgfältig<br />
aufeinander gesetzt werden“, aber bitte genau<br />
lesen: der Weg b e g i n n t dort, das Ziel ist<br />
noch weit...<br />
Auszüge aus einer vom ORF-<br />
Landesstudio veranstalteten Diskussion,<br />
Bertolini-Haus, Dornbirn<br />
„ Im Zentrum der Entwicklung<br />
der neuen Vorarlberger Baukunst<br />
stand die Suche nach den<br />
baulichen Strukturen für neue<br />
Lebensformen. Die Pioniere<br />
und ihre Sympatisanten, ihre<br />
Bauherren, suchten nach neuen<br />
Lebensmodellen, suchten nicht<br />
primär das Design oder die<br />
optimierte Hülle.<br />
“
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
VI ST/A/R
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R VII<br />
Heidulf Gerngross und Robert Schwan, Schnellhaus -1992<br />
Wien, Secession<br />
CHV Container Handels- u. Vermietungsges.m.b.H.<br />
Adresse: A-1230 Wien, Lastenstraße 30<br />
Telefon: +43-1-865 20 50-0<br />
Telefax: +43-1-865 24 47<br />
E-Mail: office@chv.at<br />
WIR MACHEN ES MÖGLICH....<br />
Anrufen, Faxen....<br />
oder Mailen!!!<br />
Foto: Klaus Stattmann<br />
Klaus Stattmann, Zwischenraum Mistelbach, 2005
VIII ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006<br />
Die Architekturtage 2006 werden heuer das dritte Mal veranstaltet und sind eine österreichweite<br />
Initiative Architektur einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.<br />
Gemäß dem Motto „Architektur entdecken“ können am 9. + 10. Juni Privathäuser, öffentliche<br />
Gebäude, Firmensitze und Ateliers von ArchitektInnen und IngenieurkonsulentInnen fast rund um<br />
die Uhr erkundet werden. Kostenlose Führungen zu bekannten aber auch versteckten Architekturen,<br />
Spaziergänge in Stadtvierteln, Vorträge, Ausstellungen, Kinderprogramme und Feste sind Inhalt<br />
der Veranstaltung. Angestrebt wird eine weitflächige Sensibilisierung gegenüber Architektur und<br />
eine breitere Akzeptanz zeitgenössischer Architektur im Alltagsleben. Veranstaltungsorte sind alle<br />
Bundesländern sowie Wien verknüpft mit Bratislava.<br />
Initiatoren:<br />
Verein Architekturtage, eine Initiative der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten<br />
und der Architekturstiftung Österreich.<br />
Projektpartner:<br />
Architektur Raum Burgenland, Kärntens Haus der Architektur – Napoleonstadl, ORTE<br />
Architekturnetzwerk Niederösterreich, afo Architekturforum Oberösterreich, Initiative Architektur<br />
Salzburg, HDA Haus der Architektur Graz, aut. Architektur und Tirol, vai Vorarlberger<br />
Architekturinstitut, ÖGFA Österreichische Gesellschaft für Architektur, in Kooperation mit SAS<br />
– Slowakischer Architektenverein, Az W – Architekturzentrum Wien<br />
Creation: PERNDL+CO, Gabi Cer<br />
Foto: Michael Nagl<br />
Adambräu, Innsbruck,<br />
Architektur:<br />
Lois Welzenbacher (1926-27)<br />
Umbau: Thomas Giner,<br />
Erich Wucherer,<br />
Andreas Pfeifer, Rainer Köberl,<br />
Foto: © aut. architektur und tirol<br />
Wohnprojekt Meissauergasse, Wien<br />
Architektur: gerner°gerner plus<br />
Foto: © gerner°gerner plus<br />
Bahnhof Wels, OÖ<br />
Luger & Maul Architekten<br />
Foto: © Markus Thurner<br />
BENE / Zumtobel, Klagenfurt, Arch. Henke Schreieck<br />
Foto: © Bene<br />
Haus der Stadtgeschichte, Salzburg<br />
kofler architects, Foto: © Angelo Kaunat<br />
Architekturtage<br />
Die Seiten dieser Ausgabe sind von ST/A/R als medialer Raum zur Verfügung gestellt worden. Die einzelnen Beiträge sind direkte Botschaften der<br />
Verfasser. In dieser Edition begegnen ihnen viele Bilder. Es liegt nicht in ihrer Absicht eine konkrete Sachlage abzubilden, vielmehr wollen sie<br />
eine Sachlage entwerfen. Der Begriff des Bildes soll im folgenden auf seine spezifische Bedeutung reduziert sein und mit Symbolen bedeckte Fläche<br />
bedeuten. Dies ist weniger und mehr.<br />
Die ST/A/R Sondernummer <strong>VAI</strong> ist anlässlich der Architekturtage 2006 in Kooperation mit dem <strong>VAI</strong> (Vorarlberger Architekturinstitut) entstanden.<br />
Die Reihung der Beiträge in den Büchern 2 bis 5 wurde von Frau Mag. Marina Hämmerle (<strong>VAI</strong>) vorgenommen.<br />
Wien, den 06.06.2006<br />
Impressum<br />
ST/A/R Printmedium Wien<br />
Europäische Zeitung für den direkten kulturellen Diskurs<br />
Sondernummer in Kooperation mit dem V-A-I,<br />
Diese Sondernummer ist ein Teil der ST/A/R-Zeitung 10<br />
Erscheinungsort: Wien, Dornbirn, 06. Juni 2006<br />
Medieninhaber:<br />
ST/A/R, Verein für Städteplanung/Architektur/Religion<br />
A–1060 Wien, Capistrangasse 2/8<br />
Herausgeber: Heidulf Gerngross, Thomas Redl, Herbert Wulz<br />
Redaktion: Heidulf Gerngross, Thomas Redl, Angelo Roventa,<br />
Christine Bärnthaler, Michaela Mair, Herbert Wulz, Wladimir<br />
Jaremenko Tolstoj, Valie Airport<br />
Organisation und Produktion: Thomas Redl, Herbert Wulz<br />
Artdirektion & Grafik: Mathias Hentz<br />
Covergestaltung: Thomas Redl<br />
Covermotiv: “SU-SI”, Arch. DI. Oskar Leo Kaufmann<br />
Druck: Herold Druck und Verlags AG, Wien<br />
Vertrieb: Morawa Pressevertrieb Ges.m.bH, ST/A/R<br />
Aboservice: starabo@morawa.com<br />
Kontakt: office@star-wien.at<br />
ST/A/R ist ein Gesamtkunstwerk und unterliegt<br />
dem Urheberrecht.<br />
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Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R IX<br />
architektur zt gmbh<br />
Foto: Christine Kees www.kombinat.at
X ST/A/R<br />
Unsere<br />
Zukunft<br />
ist<br />
Vernetzung<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006<br />
Stadtstraße 33/CCD, A - 6850 Dornbirn, T +43(0)5572/31202-0<br />
F +43(0)5572/31202-4, info@energieinstitut.at, www.energieinstitut.at<br />
Die Kernaufgaben. Das Energieinstitut Vorarlberg ist eine<br />
gemeinnützige Organisation, die den sinnvollen Energieeinsatz,<br />
die erneuerbaren Energien und das ökologische<br />
Bauen unterstützt. Eine zentrale Grundlage für unsere<br />
Arbeit ist das Vorarlberger Energiekonzept.<br />
Die Instrumente. Durch unsere Mitarbeit bei der Konzeption von<br />
Förderrichtlinien schaffen wir Anreize auf dem Markt. Durch<br />
Öffentlichkeitsarbeit informieren wir die Bevölkerung. Durch<br />
Beratungs- und Bildungsangebote unterstützen wir Planer, Architekten,<br />
Bauleute, Handwerker, Verwaltungsangestellte und<br />
Gemeindepolitiker.<br />
Unser Know-How. Erstens Kontakt zu allen Akteuren.<br />
Zweitens Kenntnisse der energiepolitischen Zusammenhänge.<br />
Drittens methodische Kenntnisse, um Netzwerke<br />
aufzubauen, zu pflegen und zu betreuen. Und viertens<br />
natürlich notwendiges Fachwissen.<br />
HASELWANTER.CC<br />
Netzwerke des Energieinstitut Vorarlberg: Energieberatung. Die Engergieberatung ist das älteste Netzwerk des Energieinstitut Vorarlberg. e5 Landesprogramm für energieeffiziente<br />
Gemeinden. e5 ist ein Qualifizierungs- und Zertifizierungsprogramm für innovative Gemeinden. Partnerbetrieb Traumhaus Althaus. Netzwerk Vorarlberger Betrieben aus der Baubranche.<br />
Das Ziel: ökologie- und energieorientierte Althaussanierung. Qualitätsgemeinschaft Wärmepumpe. Ziel dieser Plattform ist die bestmögliche Ausschöpfung des großen Potenzials der<br />
Wärmepumpe. öbox – ausgezeichnete ökobauprodukte. Die öbox ist eine Informations-, Bewertungs- und Deklarations- Plattform für Planer, Bauleute, Hersteller und das Baugewerbe.
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XI<br />
ArchitekturistnichtgleichBaukultur<br />
Vorarlberg<br />
Tourismus<br />
unterstützt<br />
die Arbeit<br />
des vai
Städteplanung / Architektur / Religion Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XIII<br />
Samstag 10.6.2006<br />
09:30 Uhr Grenze Feldkirch Tisis/Schaan Inselgebäude mit Überdachung<br />
Architektur aix Architekten<br />
luftiges Alphornduo auf verwegener Dachkonstruktion<br />
Performance: Alphornduo Capricorn, Marcus Cavelti + Daniel Hartmann<br />
Samstag 20.8.2005<br />
14:30 Uhr Geheimer Ort in Vorarlberg<br />
Mittlere Höhenlage<br />
rasanter Tanz auf steilem Berghang<br />
Performance: Stefan Marte + Sophia Marte<br />
Vorstand<br />
Stefan Marte Architekt Obmann<br />
Hugo Dworzak Architekt Vizeobmann<br />
Markus Aberer Stadtbauamtsdirektor Schriftführer<br />
Wolfgang Hefel Bauträger Kassier<br />
Erwin Kopf Geschäftsführer VEG<br />
Werner Huber Bürgermeister Gemeinde Götzis<br />
grenzgängerin<br />
Markus Gohm Architekt<br />
Philipp Lutz Architekt<br />
Konrad Merz Tragwerksplaner<br />
Margarete Rhomberg Bauherrin<br />
Wolfgang Ritsch Architekt<br />
unerschütterlicher<br />
Geli Salzmann Architektin Raumplanerin<br />
Erich Steinmayr Architekt<br />
Foto Ignacio Martínez / Montage Eva Lingg<br />
Foto Bernhard Marte<br />
Walter Unterrainer Architekt<br />
Johannes Wucher Baumeister Zimmermann<br />
Geschäftsführung<br />
Marina Hämmerle Architektin<br />
Architektin<br />
geboren 1960 im grössten Dorf Österreichs<br />
Absolventin Hochschule für Angewandte Kunst<br />
Multilinguale Mutter von Leon und Sara<br />
Ex-Präsidentin ZV Vorarlberg<br />
Direktorin Vorarlberger Architekturinstitut<br />
vai Assistentin<br />
ausgewählt aus 72 Bewerberinnen<br />
auslandserprobte Administration<br />
geboren 1974 in einem Strassendorf<br />
Christiane Enzenhofer<br />
vai Projektleiter<br />
Informations- und Kommunikationsmanager<br />
FH Kaiserslautern Architektur Absolvent<br />
geboren 1973 in Deutschland<br />
Florian Semmler<br />
Stefan Marte<br />
Architekt<br />
geboren 1967 um Motocrossfahrer zu werden<br />
Absolvent Universität Innsbruck<br />
Vater von Laura, Sophia und Aurelia<br />
Ex-Vorstand ZV Vorarlberg<br />
Obmann Vorarlberger Architekturinstitut<br />
vai - freelance und andere<br />
Rajasthan/Indien - Barfussarchitektin<br />
Absolventin TU Wien<br />
aufgewachsen in einer Wäger Siedlung<br />
geboren 1979<br />
Eva Lingg<br />
Freitag 9.6.2006<br />
9.00 - 18.00 Uhr Alte Naturschau Dornbirn<br />
Cineastische Einlagen für Mitglieder<br />
Le Mepris / Mon Oncle / My Architect<br />
18.00 - 23.00 Uhr Alte Naturschau Dornbirn<br />
Kollektiver Einstieg in die Fussball WM<br />
Partystimmung mit open end<br />
Samstag 10.6.2006<br />
16.45 Uhr Spitalserweiterung Dornbirn<br />
Architektur Gohm Hiessberger<br />
wiederbelebendes Klangerlebnis<br />
im Zwischenland der Medizin<br />
Performance: Alfred Vogel und Herbert Walser<br />
Freitag 9.6.2006<br />
Ausstellung Daniele Marques<br />
Öffnungszeiten 9.00 - 19.00 Uhr<br />
Führung 11.00 / 15.00 Marina Hämmerle<br />
Samstag 10.6.2006<br />
Öffnungszeiten 10.00 - 17.00 Uhr<br />
baukulturträgerin<br />
verträglichkeitsprüferin<br />
Foto Eva Lingg<br />
netzwerker<br />
Foto Bruno Klomfar / Montage Eva Lingg<br />
Foto Marina Hämmerle
XIV ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XV
XVI ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006<br />
MARKTGEMEINDE LAUTERACH<br />
Planungsbegutachtung durch<br />
Gestaltungsbeirat<br />
„Die Marktgemeinde Lauterach legt seit 1991 dem dreiköpfigen Gestaltungsbeirat –<br />
einzigartig in ganz Österreich – ausschließlich alle bewilligungspflichtigen Bauprojekte vor.<br />
Der Beirat trifft selbst die Auswahl der kommentierenswerten Planungen und vertritt seine<br />
Empfehlungen bei der abendlichen Bauausschusssitzung. Da Lauterach einen enormen<br />
Bauboom verzeichnet, versucht man über die Befassung in möglichst frühen Projektphasen<br />
positiven Einfluss auf die Gestaltung auszuüben; so hat sich die Zahl der wirklich schlechten<br />
Planungen erkennbar verringert und der Anteil an Architekten unter den Planverfassern auf<br />
rund 25 Prozent erhöht.“ (Zitat aus Architektur&Bauforum 01.10.2004)<br />
Lauterach ist die 10.größte Kommune<br />
Vorarlbergs. Im Vergleich dieser 10 Gemeinden<br />
hat Lauterach mit Abstand den größten<br />
Bevölkerungszuwachs. 1980 lag die Einwohnerzahl<br />
noch bei 6500 und 25 Jahre später zählte Lauterach<br />
bereits 9400 Einwohner, was einem Zuwachs von 45<br />
% entspricht. Der Zuwachs des Gebäudebestandes ist<br />
in diesen 25 Jahren gar um 66 % von 1200 auf 2000<br />
gestiegen.<br />
Zwischen 1980 und 2005 sind also 800 neue<br />
Bauten entstanden, 200 davon von Architekten<br />
oder von Baukünstlern geplant. Es bedient sich in<br />
Lauterach also jeder 4. Investor eines Architekten,<br />
obwohl die Vorarlberger Gesetzgebung erlaubt, dass<br />
jeder Bauwerber, auch ohne befugter Architekt zu<br />
sein, Baupläne zur Genehmigung bei der Gemeinde<br />
einreichen kann.<br />
„Bauwerke müssen so angeordnet und gestaltet<br />
sein, dass sie sich in die Umgebung einfügen“<br />
– vereinfacht ausgedrückt ist dies die Formulierung<br />
des Ortsbildparagraphen im Vorarlberger Baugesetz.<br />
Was unter „Einfügung“ zu verstehen ist überlässt<br />
das Gesetz im Prinzip dem Geschmacksempfinden<br />
des Bürgermeisters als baubewilligende Instanz. Der<br />
Bürgermeister ist mit der fachlichen Prüfung der<br />
unterschiedlichsten Bauaufgaben überfordert und<br />
bedient sich diverser Sachverständigen. In Fragen der<br />
Bautechnik, des Brandschutzes, des Gewässerschutzes<br />
– um nur die üblichen zu nennen – wird das Beiziehen<br />
von Fachleuten als Selbstverständlichkeit erachtet.<br />
Nicht so in der Frage des Ortsbildschutzes. Der<br />
Bauwerber hat Verständnis für Vorschreibungen zur<br />
Einhaltung von Rechtsnormen. Oft nicht einsehbar<br />
ist, dass durch die von ihm definierte Bauaufgabe<br />
zugleich auch öffentliche Belange, nämlich jene des<br />
Ortsbildschutzes, berührt werden.<br />
Die ersten innovativen Bauprojekte Anfang der<br />
80iger Jahre stießen auch in der Gemeinde Lauterach<br />
eher auf Unverständnis, sodass es anfänglich der<br />
verstärkten Unterstützung und Beratung externer<br />
Sachverständiger bedurfte. Im Jahre 1991 wurde<br />
dann ein sogenannter Gestaltungsbeirat gegründet,<br />
welcher der Baubehörde in Ortsbildfragen<br />
beratend zur Seite gestellt wurde und auch heute<br />
noch besteht. Die Bestellung der Beiräte erfolgte<br />
im Hinblick auf die lokale Unabhängigkeit mit<br />
drei ortsfremden Architekten und wurde in der<br />
personellen Besetzung mehrfach verändert, um<br />
allenfalls einseitige Prägungen zu verhindern.<br />
Hauptaufgabe des Gestaltungsbeirates ist die<br />
Beurteilung der eingereichten Projekte nach Kriterien<br />
der Ortsbildverträglichkeit und baugestalterischen<br />
Qualität. Lauterach ist übrigens die einzige<br />
Verwaltungsbehörde des Landes Vorarlberg,<br />
welche seit 15 Jahren ohne Unterbrechung einen<br />
Gestaltungsbeirat beschäftigt und diesem ohne<br />
Vorauswahl alle bewilligungspflichtigen Projekte zur<br />
Beurteilung vorlegt.<br />
Der Gestaltungsbeirat trifft sich nach Bedarf,<br />
mindestens jedoch alle zwei Monate. Er wird dabei<br />
vom bautechnischen Amtssachverständigen der<br />
Gemeinde über die vorliegenden Projekte informiert,<br />
besichtigt die Situation vor Ort in Beziehung zum<br />
Umfeld oder orientiert sich über vorhandenes<br />
Fotomaterial und erstellt bei Bedarf schriftliche<br />
Beurteilungen. Diese werden noch am gleichen<br />
Tag dem Bauausschuss der Gemeinde, also dem<br />
beauftragten politischen Organ, vorgetragen.<br />
Unmittelbar danach entscheidet der Bauausschuss, ob<br />
er der Empfehlung des Gestaltungsbeirates folgen will.<br />
Zu Beginn stand die Begutachtung der Architekten<br />
unter starker Kritik, sowohl die Bauwilligen als<br />
auch die Mitglieder des Bauausschusses fühlten<br />
sich „bevormundet“. Dies war zum Einen darauf<br />
zurückzuführen, dass der Antrag zur Bildung<br />
eines Architektenbeirates von der kleinsten<br />
Oppositionspartei eingebracht wurde und damit<br />
die breite politische Akzeptanz fehlte. Zum<br />
Anderen wurden anfänglich die Empfehlungen<br />
des Gestaltungsbeirates nicht als Beratung der<br />
Bauwerber, sondern als zusätzliche „Hürde“ im<br />
Genehmigungsverfahren wahrgenommen.<br />
Der Gestaltungsbeirat hat zur Aufgabe, die<br />
Baubehörde in ihrem Bemühen zu unterstützen, die<br />
ortsbauliche und architektonische Qualität des Bauens<br />
zu heben. Diese Arbeit ist wenig populär und bleibt in<br />
der öffentlichen Auseinandersetzung über Architektur<br />
weitgehend unbeachtet. Die geringe allgemeine<br />
Aufmerksamkeit liegt in der Natur der Sache, denn<br />
die Abwicklung privater Bauvorhaben unterliegt<br />
weitgehend der Amtsverschwiegenheit und ist somit<br />
der öffentlichen Diskussion nicht zugänglich.<br />
Immerhin hat sich im Innenverhältnis zwischen<br />
Bauwerber, Bauausschuss und Gestaltungsbeirat<br />
in den letzten Jahren eine lebhafte und von hohem<br />
Niveau gekennzeichnete Debatte um die qualifizierte<br />
v.l.n.r. Erwin Rinderer (Bautechn. ASV), Gerhard Hörburger (GB seit 1998),<br />
Hans Hohenfellner (GB seit 1999), Hermann Kaufmann (GB-Verabschiedung),<br />
Hugo Dworzak (GB seit 2006)<br />
look what happens<br />
Bautätigkeit etabliert. Und so werden in jüngerer<br />
Zeit die Empfehlungen des Gestaltungsbeirates vom<br />
politischen Gremium fast immer angenommen, was<br />
von der mittlerweile gewachsenen Vertrauensbasis<br />
zwischen Politik und Gestaltungsbeirat zeugt.<br />
Auch wenn der Gestaltungsbeirat nur ein beratendes<br />
Organ ist, wird dessen Autorität in ortsbaulichen<br />
Fragen ebenso wie in solchen der Baugestaltung<br />
von privaten Bauherren, Investoren und Planern<br />
mittlerweile geachtet und anerkannt. Im Laufe dieser<br />
15 Jahre sind die Mitglieder des Gestaltungsbeirates<br />
in die Position des kompetenten und von allen Seiten<br />
akzeptierten Begutachters hineingewachsen. Die<br />
Empfehlungen der 3 Architekten sind insbesondere als<br />
Serviceleistung für die Bauwerber zu sehen und die<br />
meisten Antragsteller wissen dies auch zu schätzen.<br />
Die im Vorarlberger Architekturführer (Baukunst<br />
in Vorarlberg seit 1980) angeführten Beispiele<br />
aus Lauterach repräsentieren nicht immer den<br />
Erstentwurf, sondern kamen vereinzelt erst im<br />
Anschluss an ein schlechtes Vorläuferprojekt und<br />
der damit notwendigen fachlichen Begleitplanung<br />
zu Stande. Auf Intervention der Baubehörde und auf<br />
Grund der Empfehlungen des Gestaltungsbeirates<br />
wurde und wird so manches Erstprojekt von Grund<br />
auf neu überarbeitet oder unter Umständen sogar in<br />
planerisch qualifiziertere Hände übergeleitet.<br />
Wie bereits erwähnt enthält das Vorarlberger<br />
Baugesetz keine verpflichtende Bestimmung,<br />
Einreichplanungen an hiezu befugte Fachleute<br />
zu übergeben. In Vorarlberg kann also jeder Laie<br />
eine der Baueingabeverordnung entsprechende<br />
Planung bei der Behörde einreichen und selbst als<br />
Planverfasser auftreten. Dies ist mit ein Grund,<br />
weshalb die in einem Architekturführer oder hier in<br />
dieser Vorarlberg-Beilage gezeigten Beispiele nie das<br />
gesamte Baugeschehen bestimmen können sondern<br />
den verfügbaren Siedlungsraum mit den banalen<br />
Zufälligkeiten der Alltagsarchitektur teilen müssen.<br />
Gestalterische Qualität kann weder reglementiert<br />
noch verordnet werden. Hiezu bedarf es<br />
aufgeschlossener Bauherren, die sich des Stellenwertes<br />
ihrer Bauaufgabe bewusst sind und die bereit<br />
sind, die Kosten für eine kompetente Planung zu<br />
budgetieren. War es früher noch durchaus üblich,<br />
dass Wohnbauträger sogenannte Eigenplanungen<br />
durchführten, so wird diese Aufgabe heute in der<br />
Regel an qualifizierte Planungsbüros übergeben. In<br />
diesem Zusammenhang erscheint es erwähnenswert,<br />
dass sich in Lauterach der Anteil der von Architekten<br />
geplanten Bauansuchen seit der Gründung des<br />
Gestaltungsbeirates verdreifacht hat.<br />
Der Gestaltungsbeirat hat nicht nur einige drohende<br />
„Bausünden“ zu verhindern gewusst, sondern vor<br />
allem zeitgemäße Architektur ermöglicht, die sonst<br />
möglicherweise auf der Strecke geblieben wäre.<br />
Auf der einen Seite beschränkt sich die Möglichkeit<br />
der Beiratsmitglieder darauf, in Wirklichkeit leider<br />
nur das Gröbste zu verhindern. Auf der anderen<br />
Seite gelingt es dem Gestaltungsbeirat immer<br />
wieder, kraft der Autorität und Nachvollziehbarkeit<br />
seiner Argumentation innovativen Projekten zur<br />
Genehmigung zu verhelfen. Dass sich die politischen<br />
Gremien der Marktgemeinde Lauterach mittlerweile<br />
mehrheitlich zu zeitgenössischer Architektur und den<br />
aktuellen Strömungen im Baugeschehen bekennen, ist<br />
in hohem Maße der Tätigkeit des Gestaltungsbeirates<br />
zu verdanken.
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XVII
XVIII ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XIX
Städteplanung / Architektur / Religion Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XXI<br />
www.baumschlager-eberle.com<br />
Baumschlager-Eberle Architekten<br />
Lochau, Vaduz, Wien, Peking, St. Gallen
XXII ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XXIII
XXIV ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006<br />
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Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XXV
XXVI ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006<br />
Foto Thomas Filler
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XXVII
Städteplanung / Architektur / Religion Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XXIX
XXX ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XXXI
XXXII ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XXXIII
XXXIV ST/A/R<br />
<br />
<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XXXV
Städteplanung / Architektur / Religion Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XXXVII
XXXVIII ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XXXIX
XL ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XLI<br />
ST/A/R-BUCH<br />
Fotos: Wladimir Jaremenko Tolstoj<br />
Vortrag von Van Coke 1999<br />
Schillerplatz - Meisterklasse Hundertwasser<br />
Gudrun mit Coctailtomaten<br />
Karin Frank und Van Coke 1999<br />
Diese Seite ist Van Coke und Van Kitty gewidmet<br />
ST/A/R-Archiv
XLII ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006<br />
Österreichs billigster sozialer Wohnbau:<br />
Acht Bausteine, ein Niedrigenergiehaus. ST/A/R GRATULIERT
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XLIII<br />
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für Architekten und<br />
Bauherren<br />
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Städteplanung / Architektur / Religion Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XLV
XLVI ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006
Nr. 10/2006<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
ST/A/R XLVII<br />
RUSSIA TODAY:<br />
„Moskau an der Donau“ im Rahmen der Wiener Bezirksfestwochen<br />
Theater „Pygmalion“ - Wien 8, Alserstrasse 43<br />
11-12-13. Juni 2006<br />
RUSSIA TODAY :<br />
11. Juni 2006<br />
14.00 bis 16.30 Seminar „Russische Kultur im Exil“.<br />
Beiträge von: Valentina DeWall (Wien) – „Russisches Lyzeum in Wien und „Nascha Gazeta“, Larissa<br />
Volodimerova (Amsterdam) – „Russische Literaturkreise und Periodika in Israel und Westeuropa“,<br />
Anatoly Livry (Paris) – „Probleme der Slawistik in Sorbonne und Studentenaufstand”, Maxim<br />
Raiskin (Köln) – „Russisches Literaturleben in Berlin und Deutschland“, Alexej Bugaenko /<br />
Valeria Nazarenko „Sonnenschein-Philosophie“; Wladimir Fried „Neue ukrainische Literatur“<br />
Seminarsprache –Russisch<br />
17.00 Feierliche Eröffnung durch russischen Bischof Arsenik und die Volksgruppen des<br />
russischen Kulturinstituts in Wien „Kalinka“ und „Malinka“. Vernissage der Ausstellung<br />
russischer Künstler – (Wladimir Semenov/ Van Coke, Sergej Goldzahn, Michail A Crest, Irka<br />
Wassiljewa, Ilona Borodulina)<br />
18.00 Lesungen russischer Autoren - Russisch und Deutsch: Sergej Spirichin (Wien), Alexander<br />
Sobolev (Wien), Julia Vitoslavsky (Wien), Wladimir Jaremenko-Tolstoj (Wien), Oleg Uljanow-<br />
Lewin (Ukraine), Irina Dudina (St. Petersburg), Stanislav Shuljak (St. Petersburg),<br />
Igor Smirnov-Ochtin (München), Max Raiskin (Köln), Semjon Levin (Stuttgart),<br />
Andrej Vorkunow (Moskau), Günther Geiger (Wien), Alexej Bugaenko (Düsseldorf),<br />
Valeria Nazarenko (Wien) Wladimir Fried (Wien), Larissa Volodimerova<br />
(Amsterdam), Anatoly Livry (Paris) u.a.<br />
Eintritt frei<br />
Spirit (us)-Performance:<br />
TINCTURA ARTIS interactive<br />
Blintschiki und Tschaj aus dem Samowar gratis<br />
OPEN END<br />
12. Juni 2006 20.00<br />
20.00 Drei russische Kurzdramen in deutscher<br />
und russischer Aufführung<br />
Das Fegefeuer oder Gantenbeins Offenbarung<br />
von Wladimir Jaremenko-Tolstoj<br />
Liebesdreieck der deutschsprachigen Literatur:<br />
Bachmann-Böll-Frisch<br />
Neger für eine Stunde von Alexander Obraszow<br />
Russischer Emigrant im Undergroundmilieu von<br />
New York engagiert einen schwarzen Gorilla.<br />
Garage von Oxana Filippova<br />
Pisskomödie mit Peter und Peter. Wer bleibt<br />
kleben?<br />
Eintritt – 5 Euro<br />
13. Juni 2006 20:00 Szenische Lesung in<br />
deutscher und russischer Sprache<br />
Alle Menschen sind Schwestern von Oxana<br />
Filippova<br />
Arnold Schwarzenegger auf Besuch in<br />
Novosibirsk. Österreichische Kultur gefragt…<br />
Anschließend: Kurzfilm-Crash<br />
Filme präsentiert von „Gryasnaya Galereya“<br />
Sankt-<br />
Petersburg, kuratiert von Valie Göschl<br />
Eintritt – 5 Euro<br />
Künstlerische Leitung –<br />
Wladimir Jaremenko-Tolstoj<br />
Bühnenbild – Swetlana Winkler<br />
Sponsoring – Julia Vitoslavski<br />
Übersetzung – Valie Göschl<br />
Koordination - Ana Terzer<br />
Ein Projekt des Pygmalion-Theaters und der „Wienzeile“-<br />
Supranationales Magazin für Literatur, Kunst und Politik<br />
www.pygmaliontheater.at<br />
www.wienzeile.at<br />
Russische Dramatikerin Oxana Filippova reitet einen<br />
Österreichischen Kaiser beim Schoss Schönbrunn<br />
Россия сегодня: МОСКВА НА ДУНАЕ<br />
Мероприятие в рамках «Wiener Bezirksfestwochen»<br />
11-12-13. Июня 2006<br />
11 Июня 2006 14.00 до 16.30<br />
Семинар «Русская культура в изгнании»<br />
Доклады: Валентина ДеВалль (Вена) – «Русский лицей в Вене и «Наша газета»,<br />
Лариса Володимерова (Амстердам) – «Русская литература и периодика в Израиле и<br />
Западной Европе», Анатолий Ливри (Париж) – «Проблемы славистики в Сорбонне<br />
в свете студенческого восстания весны 2006 года», Максим Райскин (Кёльн)<br />
– «Русская литературная жизнь в Германии», Алексей Бугаенко (Дюссельдорф)<br />
и Валерия Назаренко (Вена) – «Психо-философия», Владимир Фрид (Вена) –<br />
«Украинская литература в Вене». Доклады на русском языке.<br />
17.00 Торжественное открытие с освящением мероприятия епископом Арсением –<br />
новым предстоятелем Русской Православной Апостольской Церкви в Западной Европе.<br />
Пляски фольклорных ансамблей русского культурного института в Вене - «Калинка»<br />
и «Малинка». Вернисаж выставки русских художников – Владимир Семёнов\Ван Кок,<br />
Сергей Гольдцан, Михаил Акрест, Ирка Васильева, Илона Бородулина.<br />
18.00 Авторские чтения по-русски и по-немецки: Сергей Спирихин (Вена),<br />
Александр Соболев (Вена), Юлия Витославски (Вена), Владимир Яременко-<br />
Толстой (Вена), Олег Ульянов-Левин (Украина), Ирина Дудина (Санкт-Петербург),<br />
Станислав Шуляк (Санкт-Петербург), Игорь Смирнов-Охтин (Мюнхен), Макс<br />
Райскин (Кёльн), Семён Левин (Штутгарт), Андрей Воркунов (Москва), Алексей<br />
Бугаенко (Дюссельдорф), Валерия Назаренко (Вена), Владимир Фрид (Вена), Лариса<br />
Володимерова (Амстердам), Анатолий Ливри (Париж) и др.<br />
Вход свободный.<br />
Спиритический перформанс: TINCTURA ARTIS<br />
Блинчики и чай на халяву!<br />
Тусовка до последнего…<br />
12 июня 2006 20.00<br />
Три короткие пьесы современных драматургов в русской и немецкой постановке:<br />
Адский огонь или Откровение Гантенбайна<br />
Владимир Яременко-Толстой<br />
Любовный треугольник немецкоязычной литературы –<br />
Бахман-Бёлль-Фриш<br />
Негр на час<br />
Александр Образцов<br />
Русский эмигрант в Нью-Йорке ангажирует негра-телохранителя<br />
Гараж<br />
Оксана Филиппова<br />
Маленькая трагедия в стиле А.С.Пушкина о Петре Первом и о Петре Втором<br />
Вход – 5 Евро<br />
13 июня 2006 20:00<br />
Сценическая читка пьесы по-русски и по-немецки:<br />
Все люди сёстры<br />
Оксана Филиппова<br />
Арнольд Шварценеггер приезжает с официальным визитом в Новосибирск,<br />
где партия сексуальных меньшинств Сибири ставит в его честь оригинальную<br />
австрийскую оперу<br />
Короткие фильмы из «Грязной галереи» СПб,<br />
Собранные Вали Гёшль<br />
Вход – 5 Евро<br />
Концепция – Владимир Яременко-Толстой<br />
Художественное оформление – Светлана Винклер<br />
Переводы с русского – Вали Гёшль<br />
Спонсоринг – Юли Витославски<br />
Координация – Ана Терцер<br />
Совместный проект театра «Пигмалион» и «Винцайле» - супранационального журнала<br />
литературы, искусства и политики.
XLVIII ST/A/R<br />
Architektur – Vorarlberg<br />
Nr. 10/2006<br />
Der neue Bischof von Wien<br />
Der Priester Arsenik – Segner und Schutzheiliger von<br />
ST/A/R wurde in Moskau am 26 Mai dieses Jahres zum Bischof<br />
der Russisch-orthodoxen apostolischen Kirche von Wien und<br />
Westeuropa geweiht!<br />
Eine Bischofsresidenz und eine Containerkapelle wird von<br />
Archistrator Heidulf Gerngross auf der Donauinsel unweit<br />
von der osmanischen Moschee geplant. Die Errichtung wird in<br />
Zusammenarbeit mit dem multikulturellen Wien der Zukunft und<br />
freiwilligen Spenden realisiert.<br />
(Links) Die Weihung durch Metropolit<br />
Vitalij und Gleb Jakunin.<br />
(Oben) noch-Priester Arsenik.<br />
(Ganz Oben) Der Bittbrief an seine<br />
Heiligkeit Metropolit von Moskau.<br />
(Rechts) Relikt aus dem Künstlerhaus<br />
2001: Wladimir Jaremenko<br />
Tolstoj Kapelle.<br />
(Unten) Handauflegung und Segnung<br />
des neuen Bischofs zu Wien.