Leichtathletik INFORMationen 04/2017
Inhalt: Morning Session mit Sebastian Coe + Stefans Nachlese zur WM in London + Mit FREUNDEN auf Reisen + Wahl der Athleten des Jahres 2017 + Fachsimpelei unter FREUNDEN
Inhalt: Morning Session mit Sebastian Coe + Stefans Nachlese zur WM in London + Mit FREUNDEN auf Reisen + Wahl der Athleten des Jahres 2017 + Fachsimpelei unter FREUNDEN
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Heft 4/<strong>2017</strong><br />
<strong>Leichtathletik</strong><br />
<strong>INFORMationen</strong><br />
Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten
Liebe Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>,<br />
liebe <strong>Leichtathletik</strong>freunde!<br />
Der Vorstand der FREUNDE hat sich durch die Neuwahl in der MV während der DM<br />
in Erfurt einer Verjüngungskur unterzogen: Das Durchschnittsalter sank von 63<br />
auf erfreuliche 49 Jahre. In den zurück liegenden Jahren sind alle Vorstandsmitglieder<br />
vorgestellt worden – drei Kurzportraits stehen noch aus:<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Förderverein FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> e.V.<br />
Geschäftsstelle:<br />
Alfred Maasz<br />
Am Steinlein 2b, 97753 Karlstadt<br />
Telefon: 09353-99886, Fax -99888<br />
E-mail: Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@t-online.de<br />
Internet: www.fdlsport.de<br />
FB: www.facebook.com/freundederleichtathletik<br />
Instagram: www.instagram.com/fdlsport<br />
Spenden und Anzeigen sind willkommen.<br />
Die Anzeigenpreisliste finden Sie online.<br />
Bankverbindung:<br />
Sparkasse Mainfranken<br />
IBAN: DE25 7905 0000 0<strong>04</strong>7 4317 21<br />
Erscheint viermal jährlich. Der Bezug dieser<br />
Zeitung ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />
Peter Busse<br />
Dr.-Gemmert-Straße 24, 40882 Ratingen<br />
Telefon: 02102 83985<br />
E-mail: busse-ratingen@t-online.de<br />
Für die Beiträge der Seiten 19 bis 23 ist<br />
die VEL, für mit Namen oder Initialen<br />
gekennzeichneten Beiträge sind die Verfasser<br />
verantwortlich.<br />
Gestaltung und Layout:<br />
Oliver Frenkel Medienservice<br />
Rapunzelweg 15, 44339 Dortmund<br />
Telefon: 0231 13478811<br />
E-mail: info@pmedien-dortmund.de<br />
Internet: www.mesedo.de<br />
FB: www.facebook.com/OF.Medienservice<br />
Druck und Weiterverarbeitung:<br />
jva druck+medien<br />
Möhlendyck 50, 47608 Geldern<br />
Telefon: 02831 88797-10<br />
E-mail: druckerei@jva-druckmedien.de<br />
Internet: www.jva-geldern.nrw.de<br />
Titelseite:<br />
Für ihre hervorragenden Leistungen bei der<br />
U18-WM in Nairobi und der U20-EM in Grosetto<br />
wurden Talea Prepens, Niklas Kaul, Lisa Oed<br />
und Timo Northoff im Rahmen der DJM in Ulm<br />
mit dem gläsernen Ehrenpreis der FREUNDE<br />
ausgezeichnet. Niklas Kaul wurde in diesem Jahr<br />
in Grosseto U20-Europameister im Zehnkampf<br />
mit neuem Weltrekord von 8.435 Punkten. Lisa<br />
Oed wurde an gleicher Stelle Europameisterin<br />
im Hindernislauf. In Nairobi siegte Talea Prepens<br />
überraschend über 200 Meter und machte in Ulm<br />
die DM-Titel über 100 und 200 Meter perfekt.<br />
Timo Northoff überzeugte als U18-Weltmeister<br />
im Kugelstoßen.<br />
Titelfotos:<br />
Danny Schott<br />
Tim Höhnemann (28) ist Jugendwart im Landesverband Bayern. Zudem ist er<br />
als Trainer beim LAC Quelle Fürth tätig sowie als Assistenztrainer im Laufbereich<br />
in die Kaderförderung des Bayerischen <strong>Leichtathletik</strong>verbandes eingebunden.<br />
Seine Erfahrungen aus dem Trainings-, Lehrgangs- und Wettkampfalltag, jugendbezogenen<br />
Verbandsprojekten und Kontakten im<br />
süddeutschen <strong>Leichtathletik</strong>raum möchte er in den<br />
FREUNDE-Vorstand als Beisitzer einfließen lassen.<br />
Als „Ausgleich“ zur <strong>Leichtathletik</strong> absolvierte Tim ein<br />
Ingenieurstudium und arbeitet an der Universität Erlangen<br />
am Department Materialwissenschaft an seiner<br />
Dissertation im Bereich Polymerwerkstoffe. Im sportlichen<br />
Bereich war er im Langstreckenlauf beheimatet,<br />
bevor er den Weg zum Triathlon einschlug. Der größte<br />
sportliche Erfolg liegt bei Teilnahmen an Deutschen<br />
Jugendmeisterschaften mit der 4 x 400 m-Staffel.<br />
Markus Schnorrenberg (33) betreut seit vier Jahren vor allem die neuen Medien.<br />
Einen Schwerpunkt hat er zuletzt auf die Überarbeitung unserer Homepage<br />
www. fdlsport.de gelegt. Bei den FREUNDEN ist er zudem für das Förderprojekt<br />
„FairPlayCamp“ zuständig. Dieses Projekt liegt ihm besonders am Herzen,<br />
um Nachwuchsathleten auf den Weg zu einer möglichen<br />
Leistungssportkarriere Hilfestellung zu bieten.<br />
Im Rahmen des Camps erhalten künftige U 18-Nationalkader<br />
jede Menge notwendiges „know how“.<br />
Sportlich beheimatet ist Markus im SC Myhl LA, dem<br />
Kreis Heinsberg sowie im LV Nordrhein.<br />
Er ist leidenschaftlicher Langstreckenläufer und wird<br />
erst auf der Halbmarathondistanz so richtig warm.<br />
Beruflich orientiert er sich gerade neu, da durch den<br />
Ausgang der Bundestagswahl das Mandat seines Abgeordneten<br />
nicht verlängert wurde.<br />
Siegmund Lipiak (72) ist seit Jahren bei den FREUNDEN aktiv; er begann als Redakteur<br />
dieser Zeitung, war einige Jahre im Vorstand tätig und ist nun seit 3 Jahren<br />
für „Internationales“ kooptiert. Kontakte zu europäischen Fan- und Fördergruppen<br />
sowie zu EAA und IAAF gehören zu seinen Aufgaben. Trotz mancher Schwierigkeiten<br />
mit den Veranstaltern gelingt es ihm dabei, für die FREUNDE Kartenkontingente<br />
zu Sonderkonditionen zu sichern. Sopot,<br />
Prag, Amsterdam, Belgrad und zuletzt die WM in London<br />
waren Stationen unserer Fangemeinschaft bei<br />
stets optimalem Platzangebot.<br />
Siegmund war in jungen Jahren engagierter Fußballer<br />
und ist seit Jahren Fan des FC Schalke <strong>04</strong>. Als Ruhrpole<br />
und ehemaliger Geschäftsführer im internationalen<br />
Metallhandel sind ihm Sprachen, Reisen und<br />
Weltoffenheit quasi angeboren. Noch wichtiger als<br />
<strong>Leichtathletik</strong> und Fußball ist bei ihm eins: die Familie,<br />
vor allem seine Enkel.<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 2
Morning Session mit Sebastian Coe<br />
Am Vormittag des 10. Augusts fand während der <strong>Leichtathletik</strong>-WM im Marriott Hotel in<br />
London eine Gesprächsrunde mit dem IAAF-Präsidenten Lord Sebastian Coe und dem neu<br />
gewählten Chairman des britischen <strong>Leichtathletik</strong>verbandes Richard Bowker statt. Veranstalter<br />
war der britische Förderverein „British Athletic Supporters Club“ (BASC) mit seinem<br />
Vorsitz enden John Standerline.<br />
Die FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> sowie die niederländischen<br />
„Vrienden van de Atletiek“ waren zu dieser Veranstaltung im<br />
Herzen der Docklands, dem ehemaligen Hafengebiet der britischen<br />
Hauptstadt, ebenfalls eingeladen worden. Insgesamt<br />
etwa 200 Gäste waren erschienen. Moderator der Gesprächsrunde<br />
war ein britischer Journalist von Eurosport.<br />
Coe, der natürlich ein Heimspiel hatte und ausdrücklich vor der<br />
Veranstaltung darum gebeten hatte, nicht mit seinem Adelstitel<br />
„Lord“ angesprochen zu werden, gab sich locker und beantwortete<br />
die Fragen routiniert und teils humorvoll. Diese Fragen<br />
mussten, um die zur Verfügung stehende Zeit zu nutzen, vorher<br />
schriftlich über den BASC eingereicht werden, so auch Fragen<br />
der FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>.<br />
Gleich zu Beginn wurde das Thema Doping und die Forderung<br />
nach lebenslangen Sperren angesprochen. Lebenslang sei jedoch<br />
juristisch nicht durchsetzbar, so Coe. Mit dieser Forderung<br />
sei man – zumindest gegenwärtig – gescheitert.<br />
Die größte Herausforderung für die <strong>Leichtathletik</strong> sehe er darin,<br />
die Sportart für junge Menschen weltweit attraktiv zu halten.<br />
Mehr weibliche Aktive in den Verbänden könnten junge<br />
Athletinnen verstärkt motivieren.<br />
Zu den Medien: es gäbe, so Coe, immer weniger qualifizierte<br />
Journalisten im Bereich der <strong>Leichtathletik</strong>. Speziell jüngeren<br />
Medienvertretern müsse der Zugang zu unserer Sportart erleichtert<br />
werden, um die Berichterstattung lebendiger und<br />
spannender zu gestalten.<br />
Zur Diamond League: eine strategische<br />
Auswahl der Standorte<br />
und „weniger ist mehr“ sollte<br />
hier das Motto sein.<br />
Geschlechterproblem: ohne<br />
Nennung von Namen forderte<br />
Coe eine neue, für alle gültige<br />
Regelung. Eine Kommission aus<br />
Medizinern erarbeitet im Auftrag<br />
der IAAF einen Vorschlag für ein<br />
neues Reglement.<br />
Annullierung aller Weltrekorde<br />
vor 2005: diese oder ähnliche<br />
Forderungen gäbe es seit langem.<br />
Jedem sei bewusst, um<br />
welche Rekorde es sich handele,<br />
insbesondere im weiblichen Bereich.<br />
Dies sei für viele Athletinnen demotivierend. Coe und<br />
die meisten europäischen Verbände wären für eine Annullierung,<br />
jedoch sei die Zeit noch nicht reif für eine IAAF- Entscheidung.<br />
Zum Schluss benannte Coe seinen Mitarbeiter Chris Turner als<br />
Partner seitens der IAAF für die künftige Zusammenarbeit mit<br />
den europäischen Fördervereinen.<br />
Johannes Busse<br />
3 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Stefans Nachlese<br />
Die 16. <strong>Leichtathletik</strong>-WM von London <strong>2017</strong><br />
Die FREUNDE waren in großer Zahl im Stadion. Hilfestellung bei der Ticketbeschaffung hatte<br />
durch die Vermittlung von Siegmund Lipiak der British Athletics Supporters Club (BASC) geleistet.<br />
Mit dabei natürlich auch unser Statistiker Stefan Hirschter. Hier wieder Auszüge – die<br />
vollständige Nachlese unter www.fdlsport.de<br />
Statistisch hatten die <strong>Leichtathletik</strong>wettbewerbe der 16. Weltmeisterschaften<br />
im Mutterland der <strong>Leichtathletik</strong> (Gründung<br />
der Verbände AAC in 1866 und der AAA in Oxford 1880)<br />
nicht die hohe Qualität der OS 2016 in Rio. Die Siegerleistungen<br />
der WM <strong>2017</strong> hatten jedoch gegenüber der letzten WM<br />
2015 in Peking ein Plus von 25 zu 22. Ein neuer Weltrekord/<br />
Weltbestleistung im erstmals ausgetragenen 50-km-Gehen<br />
der Frauen (Ines Henriques/POR 4:05:56 Std., bisher sie selbst<br />
4:08:26/<strong>2017</strong>) wurde aufgestellt. Die Bilanz der letzten WM in<br />
Bezug auf die erzielten Weltrekorde: 2015: 0, 2013: 0, 2011:1,<br />
1993: 5, die höchste Anzahl jemals. 7 Weltmeister von 2015<br />
und 12 Olympiasieger von 2016 verteidigten ihre Titel. Frühere<br />
Weltmeister, die jetzt erneut den WM-Titel erringen konnten,<br />
waren:<br />
Justin Gatlin/USA – 100-m (2005 in 9,88)<br />
Sally Pearson/AUS – 100-m-Hürden (2011 in 12,28)<br />
Sandra Perkovic/CRO – Diskuswerfen (2013 mit 67,99)<br />
Barbora Spotakova/CZE – Speerwerfen (2007 mit 67,07)<br />
Brittney Reese/USA gewann ihren 4.WM-Titel im Weitsprung<br />
der Frauen (nach 2009, 2011 und 2013) und stellte damit die<br />
Höchstmarke in einer Einzeldisziplin bei den Frauen von Valerie<br />
Adams/NZL (Kugelstoßen 2007-2013) ein. Jeweils zum<br />
dritten Mal erfolgreich waren die Hammerwerfer Pawel Fajdek<br />
(2013-<strong>2017</strong>) und Anita Wlodarczyk/POL (2009, 2015, <strong>2017</strong>).<br />
Usain Bolt/JAM baute seinen Rekordwert zum Abschluss seiner<br />
Karriere auf 14 Medaillen (11x Gold) aus. Justin Gatlin/USA<br />
(4x Gold) und Mo Farah/GBR (6x Gold) gewannen insgesamt<br />
ihre achten Medaillen. Mit 2x Gold bei der WM <strong>2017</strong> (4x100-m<br />
und 4x400-m) sowie 1x Bronze (400-m) liegt Allyson Felix/USA<br />
jetzt bei insgesamt 16 Medaillen (11x Gold). Sie übertraf damit<br />
in der Gesamtzahl der Medaillen den bisherigen Rekordwert<br />
von Merlene Ottey/JAM-SLO (14 Medaillen).<br />
WM <strong>2017</strong> OS 2016 WM 2015 WM 2013<br />
1. USA (30 Medaillen) 271,5 310 211,5 282<br />
2. Kenia (11 M.) 123 131 173 139<br />
3. GBR (6 M.) 105 93 94 79<br />
4. Polen (8 M.) 86 45 66 43,5<br />
5. China (7 M.) 81 81 93,5 42<br />
6. Deutschland (5 M.) 77,5 73 112,5 101,5<br />
7. Äthiopien (5 M.) 70 72 83 97<br />
8. Frankreich (5 M.) 68 57 41 50<br />
9. Jamaika (4 M.) 67,5 106 132 100<br />
Nationenwertung:(8 Pkt. für Platz 1, 1 Pkt. für Platz 8)<br />
GBR erzielte als Gastgeber mit 105 Pkt. einen Rekordwert (bisher<br />
1<strong>04</strong> Pkt. bei der WM 1983). Polen wurde erstmals zweitbeste europäische<br />
Nation vor Deutschland. Jamaika erlebte den größten<br />
Absturz mit einem erstmaligen Wert von unter 100 Pkt. und vor<br />
allem nur einen WM-Titel von Omar Mc Leod über 110-m-Hürden.<br />
Venezuela (Gold im Dreisprung der Frauen durch Yulimar<br />
Rojas) und die Türkei (Gold über 200 m der Männer durch Ramil<br />
Guliyev) holten ihre ersten Goldmedaillen bei einer WM. Für Venezuela<br />
war es sogar die erste Medaille jemals.<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 4
100m-Hürden der Frauen<br />
Nach ihrer verpassten Olympiateilnahme deutete alles auf einen Sieg der Weltrekordlerin<br />
Kendra Harrison/USA (12,20) hin. Sie führte die WRG mit 12,28 und 2/10 sec.<br />
Vorsprung auf Sally Pearson/AUS an, die in London 2012 Olympiasiegerin wurde und<br />
ihre Jahresbestzeit (12,48) beim DL-Meeting erzielte. Harrison blieb seit den US-Trials<br />
2016 in 21 Rennen hintereinander ungeschlagen und siegte in allen direkten Duellen<br />
gegen Pearson. Harrison qualifizierte sich trotz schwerer Fehler an drei Hürden<br />
als letzte für das Finale. Dort aber vollendete Pearson ihr märchenhaftes Comeback<br />
nach schweren Verletzungen in 2015 (Bruch des rechten Handgelenks in Rom) und<br />
2016 (Achillessehnenverletzung) mit ihrem zweiten WM-Sieg nach 2011 (PB 12,28)<br />
in 12,59 vor der erfahrenen Dawn Harper-Nelson/USA (SB in 12,63/PB 12,37) und<br />
der deutschen Meisterin Pamela Dutkiewicz, die in allen Runden Konstanz bewies<br />
(12,74/12,72/12,72). Dutkiewicz (PB 12,61/<strong>2017</strong>) bezwang damit sogar Weltrekordlerin<br />
Harrison (12,74) und die hoch eingeschätzte Christina Manning/USA (12,74 – PB<br />
12,58/<strong>2017</strong>).<br />
Siebenkampf<br />
Das Meeting von Götzis bestimmte die WRG <strong>2017</strong>. Die 23-jährige Nafissatou Thiam/<br />
BEL steigerte sich auf 7.013 Pkt./NR. Es folgten Carolin Schäfer/GER mit 6.836 (PB),<br />
Laura Ikauniece-Admidina/LAT (6.815/NR), Katarina Johnson-Thompson/GBR (6.691/<br />
PB) und Claudia Salman-Rath (6.580/PB). Nach dem 1.Tag führte Schäfer mit 4.036<br />
vor Thiam (4.014) und der Überraschung Yorgelis Rodriguez/CUB, die sich im Hochsprung<br />
auf 1,95 m steigerte. Alle Chancen eingebüßt hatte bereits die Britin Johnson-Thompson<br />
in ihrer Spezialdisziplin, dem Hochsprung. Sie kam über 1,80 m nicht<br />
hinaus (PB 1,98 m). Im Weitsprung übernahm Thiam (6,57 m, 1 cm unter PB) die Führung<br />
vor Schäfer und Johnson-Thompson. Im Speerwurf schob sich die Europameisterin<br />
von 2016 Anouk Vetter/NED (PB 6.626) mit einem Wurf von 58,41 m (PB)<br />
auf Rang 3. Thiam baute ihren Vorsprung mit 53,93 m weiter aus. Die 800 m brachten<br />
brachten keine großen Veränderungen mehr. Thiam siegte mit 6.784 vor Schäfer<br />
(6.696), Vetter (6.636/NR), Rodriguez (6.594/NR), Johnson-Thompson (6.558) und<br />
Ivana Dadic/AUT (6.417/NR).<br />
Speerwerfen der Männer<br />
Deutschland belegte die Plätze 1, 2 und 3 in der Weltrangliste <strong>2017</strong> vor der WM.<br />
Olympiasieger 2016 Thomas Röhler eröffnete spektakulär die Saison mit dem deutschen<br />
Rekord von 93,90 m am 5. Mai in Doha. Der Olympiavierte 2016 Johannes Vetter<br />
steigerte seine PB auf 89,68 m. Andreas Hofmann kam auf 88,79 m/PB. Röhler bestätigte<br />
seine Topform, aber am 11.7. erlebte Vetter seinen Tag der Tage mit 94,44 m<br />
und insgesamt vier Versuchen über 90 m. In der Qualifikation untermauerte Vetter<br />
seine Form mit 91,20 m. Im Finale wurde Vetter zum dritten deutschen Weltmeister<br />
nach Detlef Michel/1983 und Matthias De Zordo/2011. Er siegte mit 89,89 m vor Jakub<br />
Vadlejch/CZE (89,73 m/PB), Petr Frydrych/CZE (88,32 m/PB) und Thomas Röhler<br />
(88,26 m). Andreas Hofmann, 8. in London, stieg am 26.8. in Taipeh/Taiwan bei der<br />
Universiade mit 91,07 m zum fünften deutschen 90 m-Speerwerfer der Geschichte<br />
auf. Er musste sich allerdings dem Lokalmatador Cheng Chao-Tsun/TPE geschlagen<br />
geben. Der Taiwanese verbesserte sich wie im Rausch von 86,92/NR auf 91,36 m.<br />
Zehnkampf<br />
Rico Freimuth/GER (3.WM 2015, 6.OS 2012) führte die WRG <strong>2017</strong> nach seinem Katastrophenjahr<br />
2016 (drei aufgegebene Zehnkämpfe) mit 8.663 Pkt./PB aus Ratingen an.<br />
Favorit war jedoch Kevin Mayer/FRA, der <strong>2017</strong> noch keinen Zehnkampf absolviert<br />
hatte. Der Olympiazweite 2016 mit 8.834 Pkt. (6.Platz der ewigen WRG) hinter dem<br />
zurückgetretenen Weltrekordler Ashton Eaton/USA übernahm nach dem Kugelstoßen<br />
die Führung und gab sie nicht mehr ab. Er gewann mit der Weltjahresbestleistung<br />
von 8.768 Pkt. und drei PB in den Einzeldisziplinen (100 m: 10,70, 400 m: 48,26,<br />
110-m-Hürden: 13,75) vor Freimuth (8.564 Pkt.) und Kai Kazmirek/GER (8.488 Pkt.).<br />
Für Kazmirek war es die erste Medaille nach Platz 4 bei den OS 2016 (PB mit 8.580<br />
Pkt.) und Platz 6 bei der WM 2015 und der EM 2014. Zum ersten Mal seit der WM 1987<br />
(Thorsten Voss und Siegfried Wentz) gewann Deutschland damit wieder zwei Medaillen<br />
bei einer Weltmeisterschaft.<br />
Förderverein<br />
FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong><br />
Am Steinlein 2b<br />
97753 Karlstadt<br />
Ich möchte den Förderverein<br />
FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> e. V.<br />
unterstützen und werde<br />
◦ Mitglied (Jahresbeitrag mindestens 50 €)<br />
mein Jahresbeitrag €<br />
◦ Mitglied als Ehepartner/Partner<br />
(Jahresbeitrag + 25 €)<br />
◦ Vereine und Firmen<br />
(Jahresbeitrag mindestens 50 €)<br />
unser Jahresbeitrag €<br />
◦ Neumitglieder bis zum<br />
vollendeten 26. Lebensjahr<br />
(Jahresbeitrag 24 €)<br />
Einzugsermächtigung:<br />
Ich ermächtige Sie widerruflich, die<br />
Beiträge zu Lasten des Kontos<br />
IBAN:<br />
BIC:<br />
Bank:<br />
einzuziehen.<br />
Name:<br />
Anschrift:<br />
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Geburtsdatum:<br />
E-mail:<br />
Datum:<br />
Unterschrift:<br />
5 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Mit FREUNDEN auf Reisen –<br />
Ihr Auftritt in fremden Stadien<br />
Würde man mich fragen, welches meiner vielen Stadionerlebnisse mich am tiefsten berührt<br />
hat, die Antwort käme ohne Zögern: die Szenen beim Stabhochsprung der Olympischen Spiele<br />
1980 in Moskau. Ungeachtet der massiven Störversuche des sowjetischen Publikums hatte<br />
der Pole Wladislaw Kozakiewicz Gold gewonnen und eine patriotisch-enthusiasmierte Gruppe<br />
polnischer Fans danach versucht, ihrem Landsmann nahe zu sein.<br />
Als Moskauer Milizionäre den Marsch der Polen zur Stabhochsprunganlage<br />
brutal unterbanden, gab es Tumult, den erst Gesang<br />
aus Dutzenden Kehlen stoppte: Eingekesselt von einer<br />
bewaffneten Einheit stimmten die Polen ihre Nationalhymne<br />
(„Noch ist Polen nicht verloren“) als Protest gegen die Willkür<br />
an. Sie sangen inbrünstig. Gezeichnet ihre Gesichter von Tränen,<br />
Stolz und Wut auf den stur-rabiaten Gastgeber.<br />
Der ein halbes Menschenleben zurückliegende Vorfall war<br />
spontan gegenwärtig, als sich die Idee durchgesetzt hatte, an<br />
dieser Stelle mal über den Auftritt der FREUNDE-Gruppen in<br />
fremden Stadien nachzudenken; nicht jedoch zu hinterfragen,<br />
wie sie sich denn verhalten hätten in einer Situation wie der in<br />
Moskau. Der rhetorische Charakter eines solchen Gedankens<br />
lässt Antworten nicht zu.<br />
Dagegen gilt als gesichert, dass den Auftritt der FREUNDE,<br />
wenn sie deutsche Athleten ins Ausland begleiten, im Vergleich<br />
zu Schlachtenbummlern einschlägig bekannter anderer<br />
Disziplinen angenehme Zurückhaltung auszeichnet. Auch<br />
im Umgang mit den nationalen Farben! Sicher, Schwarzrotgold<br />
ist uns Verpflichtung, uniforme trikolore Maskerade à<br />
WM-Fazit: Freiflug nach Doha!<br />
Diese „Forderung“ wurde nach den stimmungsvollen Tagen von London erhoben, um einen<br />
Hauch der Begeisterung auch am Austragungsort der nächsten WM aufkommen zu lassen.<br />
In der Nachbetrachtung zunächst ein Lob an die Briten! Nicht<br />
nur die Zuschauer, sondern auch die Organisatoren haben es<br />
sich verdient. Sie haben nebenbei bestätigt, dass in einem Stadion<br />
sowohl großartige <strong>Leichtathletik</strong>wettbewerbe als auch<br />
ständig ausverkaufter Premier-League-Fußball möglich sind.<br />
Dabei gibt es kaum Parkplätze in der Nähe und die Benutzer<br />
der U-Bahn erwartet ein Spaziergang von gut 20 Minuten.<br />
Aber das hatte man alles im Griff, einschl. Kinderbelustigung,<br />
der Betreuung von Behinderten und dem Anstimmen von Gesängen,<br />
damit der Weg nicht zu lang wird.<br />
Das fachkundige und beifallsfreudige Publikum von London<br />
verdiente sich Bestnoten, die in der Vergangenheit nur bei der<br />
WM in Stuttgart 1993 erreicht wurden. Dazu trugen Usain Bolt<br />
und Co, die überaus spannenden Wettkämpfe der Springer<br />
in der Vertikalen – sämtlich cm-Entscheidungen – und vor allem<br />
auch die Mehrkämpfer wesentlich bei. Trotzdem sind die<br />
Sorgenfalten beim <strong>Leichtathletik</strong>fan nicht weniger geworden.<br />
Neben der leidigen Dopingproblematik ist die Vergabe der<br />
nächsten <strong>Leichtathletik</strong>-WM in die Wüste nicht gerade ein Zukunftsmodell.<br />
Zwar passen in das Khalifa International Stadium („größter<br />
Kühlschrank der Welt“) in Katar lediglich 40.000 Zuschauer,<br />
doch selbst das noch deutlich kleinere Suhaim Bin Hamad<br />
Stadium mit seinen 13.000 Plätzen war bei Diamond-League-Meetings<br />
noch nie ausverkauft. Stellt sich die Frage, ob<br />
in zwei Jahren genügend Fans nach Doha reisen, um ansatzweise<br />
WM-Stimmung zu verbreiten. Da ist die Idee, dass jedem<br />
Kartenkäufer gleich ein Freiflugticket von Qatar Air zugeteilt<br />
wird, vermutlich gar nicht so verkehrt. Bei den Summen, mit<br />
denen ansonsten in der Wüste gehandelt wird, vermutlich nur<br />
peanuts.<br />
(PB)<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 6
Jetzt stellt sich die Frage: Warum treten FREUNDE-Gruppen<br />
gleichsam wie wohlerzogene Internatsschüler auf. Die Antwort<br />
liegt auf der Hand, man findet sie in der Altersstruktur<br />
der Mitglieder und ihrer Sozialisation. Die große Mehrheit<br />
der mit dem Verein auf Reisen gehenden FREUNDE hat die<br />
50 Jahres-Marke bereits hinter sich gelassen (der älteste London-Fahrer:<br />
82). Soll heißen: Grauhaarig und weißschläfrig verhält<br />
man sich öffentlich nicht mehr wie Springinsfelde der Enkelgeneration.<br />
Und führt man sich die Berufsfelder vor Augen<br />
(u. a. Arzt, Banker, Staatsbeamter, Kaufmann, Lehrer, Politiker,<br />
Offizier, Journalist), wird ebenfalls deutlich, warum wir ohne<br />
Tröten und Trillerpfeife ins Stadion gehen.<br />
indes nicht Pflicht (einen Dresscode kennt unsere Vereinssatzung<br />
nicht). Immerhin gelangt das nationale Tuch mit ins Stadion.<br />
Meist verstaut im Rucksack, kommt es bei besonderem<br />
Anlass durchaus zum Einsatz. Wenn Deutsche das Podest erobern.<br />
Dann heißt es: „Gitta hol die Fahne raus“. Andererseits<br />
rollen wir sie ohne Murren ein, wenn, wie zuletzt bei der WM<br />
in London, stationäres Verorten der Flagge im Zuschauerbereich<br />
vom Veranstalter generell untersagt ist.<br />
Jawohl, wir sind sehr diszipliniert, fachsimpeln lieber<br />
statt zu krakeelen!<br />
Patriotismus im Zaum haltend, spenden wir nicht nur dem<br />
eigenen Athleten vorbehaltlos Beifall (deutsche Fans haben<br />
schließlich dem bei der WM 1993 in Stuttgart erworbenen und<br />
mit dem Fairplay-Preis der Unesco ausgezeichneten Ruf gerecht<br />
zu werden).<br />
Ein Argument sollte nicht unerwähnt bleiben. Ist es – in Anbetracht<br />
von Alterserfahrung und Bildungsniveau – unser Wissen<br />
um die deutsche Vergangenheit, das uns zu Zurückhaltung<br />
im Ausland rät? Die Vergangenheit, das seit Jahrhunderten von<br />
Russen schwer belastete Verhältnis zu Kozakiewicz` Heimatland,<br />
war schließlich auch am Stabhochsprungtag 1980 unterschwellig<br />
mit im Spiel. Aufbegehrt haben die Landsleute von Koza<br />
(„Die Ziege“) gewiss nicht nur wegen der Verletzung des Fairplay.<br />
Michael Gernandt<br />
Rituale sind uns fremd, Schlachtgesänge ebenfalls!<br />
FREUNDE sind, um nicht missverstanden zu werden, durchaus<br />
mit Leidenschaft bei der Sache, sie über die Stränge schlagend<br />
auszuleben, passt nur nicht zum Naturell unseres Vereins, auch<br />
wenn die Gründung vor 54 Jahren im weiteren Sinn Ausdruck<br />
einer Passion war. FREUNDE verstehen sich als Fans, ohne Fanatismus,<br />
dem Besessenheit zugrunde liegt,<br />
anheim zu fallen.<br />
Ein Video mit kleinen Eindrücken aus dem FREUNDE-<br />
Block im Londoner Olympiastadion kann hier angesehen<br />
werden.<br />
www.fdlsport.de/#reisen<br />
7 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Die Deutschen Jugendmeisterschaften der U20 und U18<br />
sind für viele junge Athleten das Sprungbrett für eine aussichtsreiche<br />
sportliche Karriere. Im Ulmer Donaustadion war es beispielsweise Paul<br />
Walschburger, der seinen ersten deutschen Meistertitel im Dreisprung feierte.<br />
Geschmückt mit Bronze aus dem Vorjahr setzte sich der Athlet von<br />
der LG Stadtwerke München mit 15,10 Metern diesmal gegen alle Konkurrenten<br />
in der U20 durch. Zudem gab er in diesem Jahr beim Hallen-Länderkampf<br />
und bei den U20-Europameisterschaften in Grosseto sein Debüt<br />
im Nationaltrikot. Den Sprung in die absolute Elite hat Bo Kanda Lita<br />
Baehre dagegen im wahrsten Sinne schon geschafft. Der Stabhochspringer<br />
sicherte sich nicht nur in Ulm den Titel (5,30 m), sondern wurde zudem<br />
deutscher Meister in der U23 und bei den Aktiven (je 5,60 m). Gleich vier<br />
Medaillen wurden im Hochsprung der weiblichen Jugend U20 vergeben:<br />
Mareike Max (1,80 m) siegte vor Meike Reimer (1,77 m) und Laura Gröll und<br />
Leonie Reuter, die sich wegen der Fehlversuche mit 1,77 m Bronze teilten.<br />
<br />
Fotos: Danny Schott
Erste Begegnungen mit FREUNDEN<br />
Schon seit meiner Kindheit bin ich ein großer Fan der <strong>Leichtathletik</strong>. Zusammen mit meinem<br />
Vater und später mit Freunden besuchte ich die legendären ASV-Sportfeste im Müngersdorfer<br />
Stadion in Köln. In den 50er/60er Jahren starteten dort viele internationale Stars und die<br />
Leistungen und ganz besonders die Stimmung waren phantastisch.<br />
Nach dem Aus der Veranstaltung wurde ich eher zu einem<br />
passiven <strong>Leichtathletik</strong>-Fan und verfolgte die Entwicklung der<br />
olympischen Kernsportart hauptsächlich bei Großveranstaltungen<br />
via TV-Übertragungen.<br />
2009 sah ich dann an zwei Tagen die Wettkämpfe der<br />
<strong>Leichtathletik</strong> WM in Berlin live im Stadion, danach besuchte<br />
ich häufiger Stabhochsprung- und Mehrkampfevents in Leverkusen,<br />
Köln, Düsseldorf und Ratingen. Im vergangenen<br />
Jahr war ich dann zum ersten Mal bei den Deutschen Meisterschaften<br />
in Kassel. Da meine Frau und meine Bekannten<br />
eher nicht „leichtathletikverrückt“ sind, war ich meist alleine<br />
unterwegs. Das war und ist soweit auch okay, aber trotzdem<br />
wünschte ich mir gleichgesinnte Menschen kennenzulernen.<br />
Bei meinem Aufenthalt in Kassel sah ich dann einen blauen<br />
Stand mit der Aufschrift „FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>“. Davon<br />
hatte ich bisher noch nichts gehört. Ich kam mit den anwesenden<br />
sehr freundlichen Personen am Stand ins Gespräch<br />
und erfuhr so einiges über die Organisation. An beiden Tagen<br />
suchte ich mehrfach das fachliche Gespräch und erfuhr schon<br />
einiges über die Aktivitäten des Fördervereins. Ich hatte das<br />
Gefühl, dass ich bei meiner Suche nach gleichgesinnten Fans<br />
auf einem guten Weg war. Nach meiner Heimkehr füllte ich das<br />
Anmeldeformular aus und erhielt kurze Zeit später die Mitteilung,<br />
dass ich nun Mitglied der FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> sei.<br />
Gespannt auf neue Erfahrungen, Begegnungen und Wettkämpfe<br />
fuhr ich nach Erfurt zur Deutschen Meisterschaft. Mein<br />
erster Weg beim Betreten des Stadions war der Gang zum Infostand<br />
der FREUNDE. Ich stellte mich kurz vor und hatte wieder<br />
ein sehr nettes Gespräch. Im Stadion führte ich viele „fach- und<br />
sachkundige“ Gespräche und freute mich über das gemeinsame<br />
Erleben der Wettkämpfe im Stadion. Für den Abend war<br />
ein gemeinsamer Abend im Gasthaus Christoffel in der Erfurter<br />
Altstadt angesagt. So richtig kannte ich ja noch keinen. Trotzdem<br />
begab ich mich mit einer gewissen Vorfreude in Richtung<br />
Altstadt. Im Ritterkeller des Gasthauses waren dann ca. 60<br />
Freunde versammelt. Dort lernte ich Peter und Thomas kennen<br />
und führte mit ihnen und noch mit anderen freundlichen Menschen<br />
interessante Gespräche zum Thema <strong>Leichtathletik</strong>. Peter<br />
berichtete mir von den Aktivitäten des Vorstandes und Thomas<br />
machte mich mit weiteren Mitgliedern bekannt. Ich habe mich<br />
in dem Kreis von fremden FREUNDEN wohl gefühlt und freute<br />
mich schon auf den zweiten Wettkampftag.<br />
Für Sonntagmorgen war die Mitgliederversammlung angesagt.<br />
In der sommerlich warmen Gunda-Niemann-Stirnemann<br />
Eishalle waren für mich insbes. die Erkenntnisse über die Fördertätigkeiten<br />
und Reiseplanungen des Vereines von Interesse.<br />
Sehr nett fand ich auch den lebendigen Einmarsch der<br />
ca 60 TeilnehmerInnen des Jugendcamps, das von den Freunden<br />
finanziell unterstützt wird.<br />
Ich habe mich im Kreis von fremden FREUNDEN wohlgefühlt,<br />
die offen und interessiert auf mich zugegangen sind, und Einblicke<br />
in einen Verein erhalten, der die Zukunft der deutschen<br />
<strong>Leichtathletik</strong> mitgestalten möchte.<br />
Vielleicht werden aus den FREUNDEN der <strong>Leichtathletik</strong> im<br />
Laufe der Jahre auch persönliche Freunde. Denn die Eintrittskarten<br />
für die <strong>Leichtathletik</strong> EM 2018 in Berlin liegen bereits<br />
bei mir zu Hause in der Schublade. Die<br />
Besuche der Deutschen Meisterschaften<br />
in Dortmund und Nürnberg 2018<br />
sind ebenfalls fest eingeplant. Das soll<br />
aber noch nicht alles sein. Schauen<br />
wir mal!<br />
Joachim Höller<br />
Bergisch Gladbach<br />
9 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Nächster Halt: Berlin<br />
Die <strong>Leichtathletik</strong>-Europameisterschaften in Berlin (7. bis 12. August 2018) sind Deutschlands<br />
größte Sportveranstaltung des kommenden Jahres. Und schon jetzt ist die Vorfreude riesig –<br />
bei Fans, Medien und den Athleten.<br />
Nicht zuletzt die stimmungsvollen und erfolgreichen Weltmeisterschaften<br />
in London haben dazu beigetragen, dass die<br />
deutschen Athletinnen und Athleten mit aller Macht dabei<br />
sein wollen, wenn es für rund 1.600 Teilnehmer in 47 Disziplinen<br />
um Gold, Silber oder Bronze geht. „Wir haben in London<br />
erleben dürfen, wie sehr es die Athleten pusht, vor heimischem<br />
Publikum zu laufen. Das lässt die Vorfreude auf Berlin<br />
2018 nur noch größer werden“, sagt Sprintstar Gina Lückenkemper<br />
stellvertretend für die neue Generation junger Sportlerinnen<br />
und Sportler. Doch selbst für einen „alten“ Hasen wie<br />
Diskuswerfer Robert Harting dürfte seine letzte EM in seinem<br />
Wohnzimmer etwas ganz Besonderes sein.<br />
Aus rein sportlicher Sicht könnte Berlin 2018 fürs Team<br />
Deutschland eine goldige Angelegenheit werden. Im Speerwurf<br />
können sich die Fans über einen Dreikampf zwischen<br />
Weltmeister Johannes Vetter, Olympiasieger Thomas Röhler<br />
und Nachwuchstalent Andreas Hofmann freuen – Hochspannung<br />
garantiert. Nach einem unglücklichen Rennen in London<br />
mit unverschuldetem Sturz und Platz neun brennt Gesa<br />
Felicitas Krause auf Wiedergutmachung und strebt die Titelverteidigung<br />
an. Für Siebenkämpferin Carolin Schäfer war der<br />
Gewinn der Silbermedaille in London ein wahrer Befreiungsschlag.<br />
Ob sie sich bei Berlin 2018 gegen die starke Weltmeisterin<br />
Nafissatou Thiam aus Belgien durchsetzen kann, bleibt<br />
abzuwarten.<br />
Die 4 x 100 Meter-Staffel der Frauen mit Tatjana Pinto, Gina<br />
Lückenkemper, Rebecca Haase und Lisa Mayer rechnen sich<br />
ebenfalls sehr gute Chancen auf Edelmetall aus. Das gleiche<br />
gilt für Konstanze Klosterhalfen und Hanna Klein über 1.500<br />
Meter sowie Pamela Dutkiewicz und Titelverteidigerin Cindy<br />
Roleder über 100 Meter Hürden. In der Königsdisziplin Zehnkampf<br />
gehören Vize-Weltmeister Rico Freymuth und der WM-<br />
Dritte Kai Kazmirek zu den deutschen Medaillenhoffnungen.<br />
Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch (WM-Vierte) und<br />
Dreispringerin Kristin Gierisch (WM-Fünfte) schrammten in<br />
London nur knapp an einer Medaille vorbei, aber auch Max<br />
Heß möchte wieder internationales Edelmetall holen.<br />
Apropos London: Das fantastische und fachkundige Publikum<br />
im ausverkauften Olympiastadion sowie die emotionalen<br />
Fernsehbilder aus der britischen Hauptstadt haben ihre Wirkung<br />
nicht verfehlt. Rund um die Weltmeisterschaften sind<br />
die Ticketverkäufe für die kontinentalen Meisterschaften in<br />
die Höhe geschnellt. Nahezu 100.000 Eintrittskarten sind inzwischen<br />
verkauft und die Nachfrage ist ungebrochen groß.<br />
Einen so guten Start gab es in der 83-jährigen Geschichte der<br />
<strong>Leichtathletik</strong>-Europameisterschaften noch nie.<br />
(F)<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 10
Wahl der Athleten<br />
des Jahres <strong>2017</strong><br />
Die Weltmeisterschaften von London waren in diesem Jahr<br />
eindeutig der Höhepunkt der <strong>Leichtathletik</strong>saison. Nach den<br />
damit fünf „gesetzten“ deutschen Medaillengewinnern war<br />
es nach hinten raus eng bei den Nominierungen. Die Jugend<br />
hatte mit der U20-EM von Grossetto und der U18-WM von<br />
Nairobi dagegen zwei Höhepunkte, die es zu berücksichtigen<br />
galt. Aber allein ausschlaggebend können diese Top-Veranstaltungen<br />
nicht sein und deshalb geht der Vorauswahl jeweils<br />
eine rege Diskussion voraus. Nun jedoch entscheiden die Leser<br />
der Fachzeitschrift „<strong>Leichtathletik</strong>“ und die User des Internetportals<br />
www.leichtathletik.de gemeinsam über die Wahl.<br />
Die Mitglieder der FREUNDE und die Leser der „<strong>Leichtathletik</strong><br />
<strong>INFORMationen</strong>“ sind herzlich eingeladen, sich daran zu<br />
beteiligen. Die 4 Ehrenpreise werden wieder von den FREUN-<br />
DEN der <strong>Leichtathletik</strong> gestiftet. Die Preisverleihung erfolgt im<br />
Rahmen der Deutschen Hallenmeisterschaften am 17. und 18.<br />
Februar 2018 in Dortmund.<br />
So machen Sie mit!<br />
Wählen Sie Ihre „Leichtathleten des Jahres“ aus den Vorschlägen<br />
der Seiten 12 und 13. Diese wurden von den Redaktionen<br />
der Fachzeitschrift „<strong>Leichtathletik</strong>“ und des Internetportals<br />
leichtathletik.de sowie vom FREUNDE-Vorstand vornominiert.<br />
Schreiben Sie eine Postkarte oder eine E-Mail mit den Namen<br />
einer Athletin und eines Athleten sowie einer Jugend-Athletin<br />
und eines -Athleten und an die Redaktion von „<strong>Leichtathletik</strong>“.<br />
Oder stimmen Sie im Internet unter www. leichathletik.de ab.<br />
Unter allen Einsendern werden Preise verlost.<br />
Einsendeschluss ist der 30. Dezember <strong>2017</strong><br />
Anschrift:<br />
Markenverlag<br />
Redaktion <strong>Leichtathletik</strong><br />
Schanzenstr. 36 Geb. 31a<br />
51063 Köln<br />
Internet: www.leichtathletik.de<br />
Termine 2018<br />
Datum Veranstaltung Ort<br />
von bis<br />
20.01. Hallenmeeting Sindelfingen<br />
21.01. Nationales Hallensportfest Dortmund<br />
21.01. 27. Hochsprungmeeting Unna<br />
31.01. 16. Springer-Meeting Cottbus<br />
03.02. IAAF Indoor-Meeting Karlsruhe<br />
05.02. 19. Int. Stabhochsprungmeeting Potsdam<br />
12.02. 14.02. DM Senioren Halle Erfurt<br />
17.02. 18.02. DM Halle Dortmund<br />
20.02. Int. Hallenmeeting Chemnitz<br />
24.02. 25.02. DM Jugend-Halle U20 Halle (Saale)<br />
DM Winterwurf U20/U18<br />
Halle (Saale)<br />
02.03. <strong>04</strong>.03. IAAF Hallen-WM Birmingham/GB<br />
10.03. DM Cross Ohrdruf<br />
19.03. 24.03. 11. Senioren Hallen-EM Madrid/ESP<br />
08.<strong>04</strong>. DM Halbmarathon Hannover<br />
29.<strong>04</strong>. DM Marathon Düsseldorf<br />
11.05. 22. Nationales Sprungmeeting Eppingen<br />
12.05. DM 10.000 m und 5.000 m WJ U20 Pliezhausen<br />
18.05. Senioren EM Non Stadia Alicante/ESP<br />
19.05. 3. Lange Laufnacht Karlsruhe<br />
20.05. 54. Int. Pfingstsportfest Rehlingen<br />
20.05. 18. Qualifikationstage Heidelberg<br />
26.05. 22. Nationales LA Meeting Jena<br />
26.05. 27.05. Hallesche Werfertage Haale (Saale)<br />
26.05. 27.05. Mehrkampfmeeting Götzis/AUT<br />
31.05. Diamond League Meeting Rom/ITA<br />
01.06. 02.06. 10. Int. Volksbankmeeting Osterode<br />
02.06. 19. Meeting Zeulenroda<br />
02.06. 03.06. Mehrkampf Qualifikation U20/U18 Bernhausen<br />
08.06. 20. Int.LA Meeting „Anhalt 2018“ Dessau-Roßlau<br />
09.06. 10.06. 6. Int. Jugend-Hammerwurfmeeting Braunschweig<br />
14.06. 15.07. Fußball WM RUS<br />
16.06. 17.06. Int. LA-Meeting Rhede Rhede<br />
16.06. Soundtrack 2018 Int. LA-Event Tübingen<br />
23.06. BAUHAUS Junioren Gala Mannheim<br />
23.06. 24.06. 8th European Team Championships NN<br />
29.06. 01.07. DM Senioren Mönchengladbach<br />
30.06. 01.07. DM U23 Heilbronn<br />
<strong>04</strong>.07. 21. Stabhochsprung Meeting Landau<br />
05.07. 08.07. EM U18 Györ/HUN<br />
07.07. 08.07. DM U16 Blockwettkampf NN<br />
10.07. 15.07. WM Junioren U20 Tampere/FIN<br />
21.07. 22.07. Deutsche Meisterschaften Nürnberg<br />
21.07. FREUNDE-ABEND Nürnberg<br />
22.07. FREUNDE-Mitgliederversammlung Nürnberg<br />
27.07. 29.07. DM U20/U18 Rostock<br />
01.08. Int. Meeting „Luther springt!“ Wittenberg<br />
07.08. 12.08. 24. Europa-Meisterschaften Berlin<br />
18.08. 19.08. DM Jugend U16 - M/W 15 NN<br />
24.08. 26.08. DM Mehrkampf Wesel<br />
07.09. 08.09. IAAF Continental Cup Ostrava/CZE<br />
06.10. 18.10. Youth Olympic Games Buenos Aires/ARG<br />
09.12. 25. Cross EM NN<br />
Zusammengestellt von Thomas Kuntke Stand: Oktober <strong>2017</strong><br />
11 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Kandidaten zur Wahl der Nachwuchsathleten des Jahres <strong>2017</strong><br />
1 2 1<br />
2<br />
Tabea CHRIST<br />
SC Preußen Münster<br />
Weitsprung<br />
Selina DANTZLER<br />
LG Stadtwerke München<br />
Kugelstoßen<br />
Thomas BARTHEL<br />
SC Magdeburg<br />
100 m, 4 x 100 m<br />
Luis BRANDNER<br />
LAC Erfurt<br />
Sprint<br />
3 4 3<br />
4<br />
Miriam DATTKE<br />
LG TF Regensburg<br />
5.000 m<br />
Katrin FEHM<br />
ESV Amberg<br />
200 m<br />
Markus GÖRGER<br />
LAC Freiburg<br />
5.000 m<br />
Chima IHENETU<br />
SC Neubrandenburg<br />
Hochsprung<br />
5 6 5<br />
6<br />
Sophia JUNK<br />
LG Rhein Wied<br />
200 m / 4 x 100 m<br />
Keshia KWADWO<br />
TV Wattenscheid<br />
100 m / 4 x 100 m<br />
Hendrik JANSEN<br />
SC Magdeburg<br />
Diskuswurf<br />
Niklas KAUL<br />
USC Mainz<br />
Zenhkampf<br />
7 8 7<br />
8<br />
Lisa OED<br />
SSC Hanau-Rodenbach<br />
3.000 m Hindernis<br />
Talea PREPENS<br />
SV Cloppenburg<br />
Sprint<br />
Leo KÖPP<br />
LG Nord Berlin<br />
Gehen<br />
Bo Kanda LITA Baehre<br />
TSV Bayer Leverkusen<br />
Stabhochsprung<br />
9 10 9<br />
10<br />
Julia RITTER<br />
TV Wattenscheid<br />
Kugelstoßen<br />
Teresa ZUREK<br />
SC Potsdam<br />
10.000 m Gehen<br />
Timo NORTHOFF<br />
TuS Jöllenbeck<br />
Kugelstoßen<br />
Maximilian VOLLMER<br />
SSV Ulm<br />
Zehnkampf<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 12
Kandidaten zur Wahl der Leichtathleten des Jahres <strong>2017</strong><br />
1 2 1<br />
2<br />
Pamela DUTKIEWICZ<br />
TV Wattenscheid<br />
100 m Hürden<br />
Kristin GIERISCH<br />
LAC Erdgas Chemnitz<br />
Dreisprung<br />
Rico FREIMUTH<br />
SV Halle<br />
Zenhkampf<br />
Max HESS<br />
LAC Erdgas Chemnitz<br />
Dreisprung<br />
3 4 3<br />
4<br />
Marie LAURENCE JUNGFLEISCH<br />
VFB Stuttgart<br />
Hochsprung<br />
Konstanze KLOSTERHALFEN<br />
TSV Bayer Leverkusen<br />
800 m bis 5.000 m<br />
Andreas HOFMANN<br />
MTG Mannheim<br />
Speerwurf<br />
Kai KAZMIREK<br />
LG Rhein Wied<br />
Zenhkampf<br />
5 6 5<br />
6<br />
Gesa FELICITAS KRAUSE<br />
Silvesterlauf Trier<br />
3.000 m Hindernis<br />
Gina LÜCKENKEMPER<br />
LG Olympia Dortmund<br />
100 m<br />
Christopher LINKE<br />
SC Potsdam<br />
20 km Gehen<br />
Mateuz PRZYBYLKO<br />
TSV Bayer Leverkusen<br />
Hochsprung<br />
7 8 7<br />
8<br />
Cindy ROLEDER<br />
SV Halle<br />
100 m Hürden<br />
Lisa RYZIH<br />
ABC Ludwigshafen<br />
Stabhochsprung<br />
Richard RINGER<br />
VfL LC Friedrichshafen<br />
3.000/5.000 m<br />
Thomas RÖHLER<br />
LC Jena<br />
Speerwurf<br />
9 10 9<br />
10<br />
Claudia SALMAN-RATH<br />
LG Eintracht Frankfurt<br />
Siebenkampf / Weitsprung<br />
Carolin SCHÄFER<br />
LG Eintracht Frankfurt<br />
Siebenkampf<br />
David STORL<br />
SC DHfK Leipzig<br />
Kugelstoßen<br />
Johannes VETTER<br />
LG Offenburg<br />
Speerwurf<br />
13 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
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Fachsimpelei unter FREUNDEN<br />
Der Besuch einer Athletin bei einem Sportgerätehersteller kann sich hinziehen. Denn da trifft<br />
fachkundige Theorie auf jahrelange Praxis. In diesem Fall die Geschäftsführer Cornelia und<br />
Dr. Josef Hesse auf Stabhochspringerin Desiree Singh, die zu einer Betriebsbesichtigung nach<br />
Münster eingeladen worden war.<br />
Die Firma Schäper (auch Mitglied der FREUNDE) ist vor über<br />
einem halben Jahrhundert aus einem Tischlerleibetrieb entstanden,<br />
denn Sportgeräte wurden seinerzeit aus Holz gefertigt.<br />
Heute überwiegt beim Bau von Sprunganlagen und Hürden<br />
Aluminium, mit dem ähnlich handwerklich gearbeitet<br />
wird. Die knapp 60 Beschäftigten produzieren allerdings – wie<br />
zu erwarten – hauptsächlich Produkte für den Fußball. Aber<br />
Nebenbei wurden intensiv Wettkampfregularien erörtert,<br />
über die Höhe von Vorkissen, die Wartung von Anlagen sowie<br />
die Bruchfestigkeit von Stäben und Latten diskutiert. China-Importe<br />
und Zertifizierung, Qualität und Sicherheit waren<br />
wiederkehrende Stichworte. Der Zuhörer notierte noch<br />
Begriffe wie „gnädige Anlagen“, „Klappmatten“ und „Regengriff“.<br />
Die Hesses aber machten sich weit mehr Notizen als der<br />
überall auf dem weitläufigen Gelände des Familienbetriebes<br />
stößt man auch auf Kugelstoßringe, Hochsprungständer, Einstichkästen<br />
oder Pfosten für Hammer- oder Diskusschutzgitter.<br />
Das alles wurde jedoch im Eilschritt passiert.<br />
Deutlich länger dauerte der Aufenthalt bei den innen- bzw.<br />
außenliegenden Kurbeln der Sprungständer, der elektrischen<br />
Ständeranlage mit automatischer Nivellierung oder<br />
dem Stabhochsprung-Luftkissen. Desiree Singh (Jg. 1994), Jugendweltmeisterin<br />
von 2011 und Achte der diesjährigen deutschen<br />
Meisterschaften mit 4,25 m, hat in ihrer Karriere gerade<br />
mit Matten unschöne Erfahrungen machen müssen. Neben<br />
blauen Flecken und Schürfwunden führte 2015 bei einem<br />
Sprungversuch der tiefe Tritt in eine Schaumstoffkuhle zu einem<br />
5fachen Bänderriss und diversen Knochenquetschungen.<br />
Redakteur. Das vielfältige Feedback aus der Praxis führte offensichtlich<br />
zu allerlei Anregungen und Ideen. Mal abwarten,<br />
ob sich mittel- oder langfristig daraus etwas ergibt. Aber das<br />
ist dann wohl schon Betriebsgeheimnis.<br />
Auch unser FREUNDE-Mitglied Desiree Singh plant eher langfristig.<br />
Die Mutter von Emma (*2012) und Ben (*2016) bleibt dabei<br />
realistisch. „Für den Sommer waren 4,20 m eingeplant, in<br />
der Hallensaison soll es über 4,30 m gehen. Dann stehen die<br />
Abschlussklausuren meiner Ausbildung beim Kreis Lippe absolut<br />
im Fokus und danach kann ich befreit die 4,40 m angehen<br />
– meine bisherige Bestleistung. Mein großes Ziel sind<br />
die Olympischen Spiele 2020 in Tokio – bis dahin müssen die<br />
4,55m geschafft sein. Das möchte ich und kann ich schaffen!“<br />
15 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Ihr Trainer, FREUNDE-Mitglied Sven Timmermann (ART Düsseldorf)<br />
hat Djamila Böhm für unseren Förderverein geworben.<br />
Das stolze Trainergespann der LG Eckental, Carina Bernheine und<br />
Fabian Kolberg, mit Mara bei der U16-DM in Bremen.<br />
Willkommen bei den FREUNDEN!<br />
Die Mitgliederzahlen entwickeln sich weiter positiv. Im letzten Quartal konnten wir 25<br />
neue FREUNDE in unserem Förderverein begrüßen, darunter auch Mitglied 1.111 – eine<br />
fröhliche Rheinländerin, zudem diesjährige Titelträgerin bei der Deutschen Meisterschaften<br />
von Erfurt.<br />
Den „Danke“-Gutschein für eine VIP-Karte bei die Deutschen<br />
Hallen-Meisterschaften nahm Djamila Böhm lachend entgegen,<br />
denn da wird „ihre“ Disziplin (die 400 m-Hürden) nicht<br />
ausgetragen. Doch vermutlich wird sie über die Flachstrecke<br />
antreten und auch so in die Dortmunder Körnig-Halle kommen.<br />
Die Deutsche Meisterin über die Langhürden hat für<br />
2018 ein großes Ziel: Die Teilnahme an der EM in Berlin. Um<br />
ihren Traum zu erfüllen, beschreitet sie auch ungewöhnliche<br />
Wege. Mit einer höchst erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne,<br />
die im Spätsommer mehr als 8.000 € einbrachte, kann die<br />
Vollzeitstudentin (mit bis zu 9 Trainingseinheiten in der Woche)<br />
ihre nächsten Trainingslager finanzieren.<br />
Bei den fünf Barwitzkis musste die Geschäftsstelle erst noch<br />
einen adäquaten Beitrag aushandeln, denn den gab es bisher<br />
noch nicht! „Aushängeschild“ der sportlichen Familie ist in diesem<br />
Jahr Mara (Jg. 2002); ihre bemerkenswertesten Bestmarken<br />
in <strong>2017</strong>: 100 m in 12,22 und 5,71 m im Weitsprung. Bei der<br />
U16-DM gewann sie in diesen Disziplinen Silber bzw. Bronze. Saisonhöhepunkt<br />
war im August die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaft<br />
in Filderstadt. Von Anfang an kämpfte Mara mit an der<br />
Spitze, stellte eine Persönliche Bestleistung nach der anderen<br />
auf (insgesamt vier) und verpasste dann nach einem dramatischen<br />
800 m-Finish mit nur 16 Punkten die Goldmedaille.<br />
Weitere neue Mitglieder<br />
<br />
Anke und Ansgar<br />
Bochynek (Iserlohn)<br />
<br />
Martin Mergenthaler<br />
(Oftersheim)<br />
<br />
Klaus von Boetticher<br />
(Weimar)<br />
<br />
Oliver Frenkel<br />
(Dortmund)<br />
<br />
Bertram Müller<br />
(Fröndenberg)<br />
<br />
Yvonne und Jonas<br />
Pomsel (Nuthetal)<br />
<br />
Johannes Busse<br />
(Hamburg)<br />
<br />
Norbert Brenner<br />
(Alsbach)<br />
<br />
Uwe Meyer (Borchen)<br />
<br />
Klaus-Dieter Kasel<br />
(Rostock)<br />
<br />
Margit und Horst Wagner<br />
(Solingen-Ohligs)<br />
<br />
Sigrid Schwarz (Halle)<br />
<br />
Lukas Kehlenbach (Köln)<br />
<br />
Heinz-Dieter Rapp<br />
(Moers)<br />
<br />
Axel Dimmel (Rösrath)<br />
<br />
Rainer Kunst (Bendestorf)<br />
und den Delmenhorster<br />
TV -<strong>Leichtathletik</strong>-<br />
Für Spenden danken wir herzlich!<br />
Hans G. Schulz (Herten), Winfried Demel (Meckenbeuren),<br />
Prof. Dr. Winfried Joch (Siegen), <strong>Leichtathletik</strong> Fan-Gruppe<br />
des VFL Wolfsburg, Klaus Habelt (Nürnberg) und Paul Frei<br />
(Dortmund)<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 16
Wir über uns – Geburtstage<br />
17 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
<strong>Leichtathletik</strong>informationen<br />
Deutsche Meisterschaften 2018<br />
Die Deutschen Hallenmeisterschaften finden am 17./18. Februar in<br />
Dortmund statt. Die Dauerkarte kostet bei uns 45 €. Der FREUN-<br />
DE-Abend wird am Samstag im Lokal „Toykas“, Victor-Toyka-Straße<br />
6, in Hallennähe, stattfinden. Anmeldungen über die Geschäftsstelle<br />
wären für unsere Vorbereitungen hilfreich.<br />
Die Deutschen Meisterschaften finden, wie zuletzt 2015, in Nürnberg<br />
(im Vorfeld der Berliner EM) am 21./22. Juli 2018 statt. Wie<br />
bereits vor drei Jahren ist im Best-Western-Hotel am Hauptbahnhof,<br />
Allensberger Straße 34, Tel.: 0911 94440, ein Abrufkontingent<br />
für uns eingerichtet. Die EZ kosten 57 €, das DZ 65 €, zuzüglich<br />
12 € Frühstück pro Person. Karten können wie immer bei unserer<br />
Geschäftsstelle bestellt werden. Die Dauerkarte kostet 64,50<br />
€. Der traditionelle FREUNDE-Abend findet am Samstag im Marientorzwinger,<br />
Lorenzer Str. 33, statt. Viele erinnern sich bestimmt<br />
gerne an unseren FREUNDE-Abend 2015, als fast 100 unserer Mitglieder<br />
der Einladung folgten.<br />
Karten und Hotels für die <strong>Leichtathletik</strong>-EM 2018 in Berlin<br />
Vom 7. bis 12. August 2018 finden die 24. EM im Berliner Olympiastadion<br />
statt. Wir möchten bei diesem „Heimspiel“ wieder in großer Anzahl<br />
im Stadion sein, um vor allen auch unsere deutschen Athleten<br />
zu unterstützen.<br />
Die Dauerkarte der Kategorie 1 (gegenüber der Zielgeraden) kostet<br />
für unsere Mitglieder 480 €, inkl. Vorverkaufsgebühr, Versand und<br />
Bearbeitungskosten. Sie können über unsere Geschäftsstelle (Alfred<br />
Maasz, Tel.: 09353 / 99886 oder oder E-mail: Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@t-online.de)<br />
bestellt werden.<br />
Auch können wir in den IBIS-Hotels, „Messe und City-West“ eine begrenzte<br />
Anzahl von Zimmern zum Preis von 80 € für das EZ und 101 €<br />
für das DZ (jeweils incl. Frühstück) anbieten. Auch die Zimmer können<br />
über unsere Geschäftsstelle(Alfred Maasz, Tel.: 09353 / 99886<br />
oder E-mail: Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@t-online.de), je nach Verfügbarkeit,<br />
gebucht werden. Es ist kein direktes Abrufkontingent für<br />
diese Hotels eingerichtet!<br />
Jugend-Kalender statt Foto-Kalender<br />
Es wird auch für 2018 keinen großformatigen Foto-Kalender der<br />
FREUNDE geben. Stattdessen gibt die DLV-Jugend ein Ringbuch<br />
im DIN A5-Format heraus, mit jeder Menge praktischer Funktionen:<br />
・ Trainingstagebuch ・ Ratgeber ・ Wettkampfplaner ・ Ausschreibungen<br />
& Workshops. Der Preis beträgt 6,00 € zzgl. Versand, zu bestellen<br />
über den DLV-Shop (http://www.leichtathletik-shop.info/).<br />
Freunde-Projekt Hammerwurf <strong>2017</strong><br />
Die Wurfsaison ist beendet. Das Förderprojekt, das erstmals in die<br />
sechs Meetings des Deutschen Junioren Cups integriert werden<br />
sollte, ist aus organisatorischen Gründen nicht optimal angelaufen.<br />
Angedacht war die Integration einer Talentsuche aus dem eigenen<br />
und den angrenzenden Bundesländern. Welche Auswahlarbeit dafür<br />
erforderlich war, hatten einige unterschätzt. So hat nur Braunschweig<br />
im angestrebten Rahmen eine Sichtung mit 20 Talenten aus<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Niedersachen für den Bereich<br />
der U16 ausgerichtet, Als Trainerinnen konnten dafür Betty Heidler<br />
und Vanessa Pfeifer gewonnen werden. Diese Veranstaltung war ein<br />
voller Erfolg. Einzig Dischingen gestaltete ebenfalls eine Talentsichtung<br />
mit Jugendlichen aus der Region. Unser Konzept bedarf daher<br />
der selbstkritischen Überarbeitung. Es ist momentan geplant, sich<br />
im kommenden Jahr von vornherein auf zwei Standorte zur Talentsichtung<br />
zu beschränken.<br />
(Klaus Schmidt/Braunschweig, Projektbetreuer)<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 18
Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V.<br />
gegründet 1946<br />
1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Steenkoppel 17, 24598 Boostedt, Telefon: (<strong>04</strong>393) 972673<br />
2. Vorsitzende: Rosel Kluck, Königsberger Str. 9, 64319 Pfungstadt, Telefon: (06157) 158877 †<br />
Redaktion: Frank Scheffka, Oldenburger Str. 153, 27753 Delmenhorst,<br />
Telefon: (0179) 7413879<br />
VEL-Treffen 2018 – LEIPZIG MUSS SEIN<br />
Liebe VELer/innen,<br />
wie im Heft 3/<strong>2017</strong> bereits angekündigt, findet Ihr im folgenden Text nicht nur einiges über unser Hotel, das geplante Programm<br />
sondern auch am Ende das Anmeldeformular für Leipzig.<br />
Wir werden, wie bereits auch schon erwähnt, im<br />
Unterschlupf finden.<br />
Commundo Tagungshotel Leipzig<br />
Zschochersche Straße 69<br />
<strong>04</strong>229 Leipzig<br />
Tel.: 0341-4859550 Web: www.commundo-tagungshotels.de<br />
Mail: rezeption.leipzig@commundo-tagungshotels.de<br />
Dank großzügiger, organisatorischer Unterstützung einiger Leipziger VEL -Mitglieder erwarten uns diverse Höhepunkte bzw.<br />
Schmankerl der Stadt. Dazu gehören natürlich Stadtrundfahrt, Stadtrundgang, Essen in „Auerbachs Keller“, Bootsfahrt durch die<br />
Stadt und vieles andere, was ich nicht alles verraten möchte. Ein wenig Neugier muss schon noch sein.<br />
Ich hoffe, Ihr habt den Termin ganz dick im Kalender vermerkt und rechne fest mit Eurer Anmeldung.<br />
Nun wünsche ich allen VELern eine frohe Advents- und Weihnachtszeit und beste Gesundheit.<br />
Euer<br />
Jörg Lawrenz<br />
<br />
Wichtig: Letzter Termin ist der 15. Februar 2018. Zimmer, die bis zu diesem Termin nicht abgerufen<br />
wurden, fallen in den freien Verkauf zurück !<br />
Bitte das Anmeldeformular im Briefumschlag an: Commundo Tagungshotel (VEL Treffen), Zschochersche Str.69, <strong>04</strong>229 Leipzig<br />
Zum VEL-Treffen vom 26. – 29. April 2018 melde(n) ich/wir uns hiermit verbindlich an und bitte(n) um Reservierung von<br />
(bitte Zutreffendes ankreuzen): einem Doppelzimmer einem Einzelzimmer<br />
Die Kosten für Übernachtung mit Frühstücksbuffet betragen:<br />
DZ: 2<strong>04</strong>,00 EURO<br />
EZ: 151,00 EURO<br />
Ich/Wir komme(n) vom Donnerstag bis Sonntag (26. – 29. April 2018)<br />
vom<br />
Ich/Wir komme(n) mit der Bahn dem PKW<br />
bis<br />
Vorname, Name:<br />
Straße:<br />
Telefon:<br />
PLZ, Ort:<br />
für eventuelle Rückfragen bitte unbedingt angeben<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift<br />
19 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Unsere Geburtstagskinder<br />
Mitglieder der FREUNDE unterstützen das VEL-Museum<br />
Wieder einmal gab es Museumszuwachs durch nette Kontakte von FREUNDEN der <strong>Leichtathletik</strong>:<br />
Fabian Ehrmann brachte mir von der WM in London nach Verabredung das Maskottchen mit<br />
und von Siegmund Lipiak erhielt ich völlig überraschend eine Eintrittskarte vom letzten Start<br />
von Usain Bolt. Herzlichen Dank!<br />
Fabian mit den erfolgreichen deutschen Zehnkämpfern in London<br />
DAS SAISONBUCH<br />
NUR<br />
21,90<br />
EURO*<br />
DIE GROSSEN MOMENTE <strong>2017</strong><br />
<strong>Leichtathletik</strong><br />
BILDER.<br />
STORYS.<br />
EMOTIONEN.<br />
L E I C H TAT H L E T I K<br />
D I E G R O S S E N M O M E N T E<br />
Die großen Momente der Saison<br />
Olympische<br />
Emotionen,<br />
Spiele<br />
Dynamik,<br />
in Rio<br />
<strong>Leichtathletik</strong><br />
de Janeiro.<br />
pur!<br />
Europameisterschaften<br />
Erleben Sie die stimmungsvollen<br />
in Amsterdam.<br />
Tage der<br />
Deutsche<br />
Weltmeisterschaften<br />
Meisterschaften<br />
in<br />
von<br />
Kassel.<br />
London<br />
Doping-Enthüllungen,<br />
noch einmal. Die schönsten<br />
Russlands<br />
Fotos,<br />
Olympia-Ausschluss<br />
die besten Texte, große<br />
und<br />
Gefühle.<br />
enttäuschende<br />
Aber es<br />
Auftritte<br />
sind nicht<br />
einiger<br />
nur der<br />
Stars.<br />
fantastische<br />
Das <strong>Leichtathletik</strong>-Jahr<br />
Goldwurf von Johannes<br />
2016 war<br />
Vetter,<br />
eins der<br />
die<br />
Gegensätze.<br />
dramatischen<br />
Tollen<br />
Mehrkämpfe<br />
Erfolgen<br />
mit<br />
wie<br />
den<br />
insgesamt<br />
beiden Olympia-Goldmedaillen<br />
drei WM-Medaillen durch<br />
von<br />
Carolin<br />
Christoph<br />
Schäfer,<br />
Harting<br />
Rico Freimuth<br />
und Thomas<br />
und<br />
Röhler<br />
Kai Kazmirek,<br />
in Rio standen<br />
der überraschende<br />
Hürdenerfolg<br />
auch<br />
Negativerlebnisse gegenüber.<br />
von Pamela<br />
London-Olympiasieger<br />
Dutkiewicz und der<br />
Robert<br />
Abschied<br />
Harting<br />
von Superstar<br />
scheidet<br />
Usain<br />
in der<br />
Bolt,<br />
Qualifikation<br />
die das<br />
von<br />
<strong>Leichtathletik</strong>-Jahr<br />
Rio aus. Sein jüngerer<br />
geprägt<br />
Bruder<br />
haben.<br />
Christoph wird tags darauf in einem fantastischen Wettkampf Olympiasieger,<br />
Deutschlands verliert Leichtathleten danach aber waren jede Menge das ganze Sympathien Jahr über mit in der seinem Erfolgsspur: Auftreten Sieger bei bei der der Siegerehrung. Team-EM in Lille. Weltmeisterin<br />
Stimmungsvolle Christina Deutsche Schwanitz Meisterschaften feiert nach vielen auf der Verletzungssorgen neuen Bahn von Erfurt. mit Gold Eine bei erfolgreiche den Europameisterschaften Hallen-EM in Belgrad. genauso Und natürlich<br />
die vielen Comeback herzerfrischenden wie ihr Kugelstoß-Kollege Momente der sympathischen David Storl. Bei Athletinnen Olympia enttäuschen Konstanze Klosterhalfen dann beide. und Die Gina deutschen Lückenkemper, Europa-<br />
ein<br />
glänzendes<br />
meister die <strong>2017</strong> Max fulminant Heß, Gesa in die Krause Weltklasse und Cindy aufgestiegen Roleder, sind. aber Oder auch Gesa Malaika Felicitas Mihambo Krause, oder die Kai nach Kazmirek, einem die als Olympia-Vierte<br />
glänzen, unverschuldeten sorgen für Sturz großartige im WM-Finale Momente. so großartig Usain Bolts gekämpft Triple Triple hat und und auch Mo nach Farahs dem Double Rennen Double echte Größe verblassen bewies. fast vor dem<br />
Hintergrund Das alles erleben der Doping-Enthüllungen, Sie noch einmal diesem das Bildband Jahr prägen. mit 144 Russlands Seiten und Leichtathleten fast 200 Fotos werden der besten von den Fotografen Olympischen von dpa Spielen<br />
ausgeschlossen. Picture-Alliance. Neue „<strong>Leichtathletik</strong> Weltrekorde <strong>2017</strong>“ sorgen wird eher Sie für über Doping-Verdächtigungen viele Stunden bestens unterhalten. als für Begeisterung. Und auch All das in vielen wird in Jahren diesem noch Buch<br />
mit ein circa ideales 200 Nachschlagewerk. tollen Bildern noch Mit einmal diesem lebendig. Bildband „<strong>Leichtathletik</strong> bleiben die Erinnerungen 2016“ wird Sie an eine mit tolle Sicherheit Saison über lebendig. viele Stunden sehr gut<br />
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L E I C H TAT H L E T I K 2 0 1 7 D I E G R O S S E N M O M E N T E<br />
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EM IN AMSTERDAM<br />
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Die großen Momente<br />
L E I C H TAT H L E T I K<br />
2 0 1 7 D I E G R O S S E N M O M E N T E<br />
W M I N LO N D O N | T E A M - E M I N L I L L E | D M I N E R F U RT | H A L L E N - E M I N B E LG R A D<br />
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2016
Es ist schon 45 Jahre her …<br />
Kiel, Augsburg, Nürnberg, Ingolstadt. Regensburg und Passau. Nicht jeder denkt bei der Aufzählung<br />
dieser Städte selbst unter zusätzlicher Nennung der Jahreszahl 1972 an die zweiten<br />
Olympischen Sommerspiele auf deutschem Boden. Dafür natürlich umso mehr beim Namen<br />
„München“, denn diese Stadt hatte bis auf die Wettbewerbe im Segeln, Kanuslalom und vorentscheidende<br />
Fußballspiele alle anderen Sportarten bei sich zu Gast.<br />
Nachdem man bereits 1965 die Bewerbung beim IOC eingereicht<br />
hatte, erhielt im April des darauffolgenden Jahres die<br />
bayerische Landeshauptstadt den Vorzug vor den Mitbewerbern<br />
Montreal, Madrid und Detroit. Genau die benötigte Stimmenzahl<br />
von 31 kam bereits im zweiten Wahlgang zustande.<br />
Nachdem Detroit in der ersten Runde aus dem Rennen fiel,<br />
stimmten in der entscheidenden Wahl 15 für Montreal und<br />
13 für Madrid. Damit konnten die Vorbereitungen langfristig<br />
beginnen, was alle Felder einer solchen Großveranstaltung<br />
betraf. Neben den weitestgehend neu zu schaffenden Wettkampfstätten<br />
betraf das auch die akribische Vorbereitung der<br />
Mitarbeiter, den Entwurf und Vertrieb von werbetragenden<br />
Logos, Maskottchen und Plakaten sowie natürlich die sportliche<br />
Vorbereitung der Aktiven.<br />
Unter der Leitung von Otl Aicher wurde ein visuelles Erscheinungsbild<br />
entwickelt, von dem die Sportpiktogramme, die<br />
Plakate und das Logo zum Maßstab für alle späteren Spiele<br />
und viele andere Erscheinungsbilder wurden. Hausschrift war<br />
die Univers 55; im Farbschema wurde auf die Farbe Rot verzichtet,<br />
da dies die Farbe der Diktatoren sei.<br />
Für das Logo wurden aus der Bevölkerung 2332 Entwürfe eingereicht,<br />
die das Organisationskomitee jedoch nicht befriedigen<br />
konnten. Daraufhin beauftragte das Komitee die Gruppe<br />
unter der Leitung von Otl Aicher. Eine Jury entschied sich dann<br />
für einen Entwurf von Coordt von Mannstein mit Strahlenkranz<br />
und überlagerter Spirale, welcher den Begriff „Strahlendes<br />
München“ zum Ausdruck bringen sollte. Heute wird ein<br />
ähnliches Logo noch von der Glücksspirale verwendet, allerdings<br />
farblich abgewandelt. In nahezu unveränderter Form<br />
wird das Logo hingegen vom Zentralen Hochschulsport München<br />
(ZHS) weiterverwendet, die die Zentrale Hochschulsportanlage<br />
Münchens betreibt.<br />
21 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Nach einem Beschluss vom September 1971 gestattete das<br />
IOC der früheren britischen Kolonie Rhodesien die Entsendung<br />
einer Olympiamannschaft mit Sportlern unterschiedlicher<br />
Hautfarben nach München. Die 46 Teilnehmer mussten<br />
jedoch wieder abreisen, als das IOC dem Boykottdruck von 27<br />
schwarzafrikanischen Staaten nachgab, die ihrerseits mit Abreise<br />
drohten. Nach sechstägigen Verhandlungen entschied<br />
sich das IOC am 22. August 1972 mit 36:34 Stimmen für den<br />
Ausschluss Rhodesiens.<br />
In der <strong>Leichtathletik</strong> wurden 24 Wettbewerbe für Männer und<br />
14 Wettbewerbe für Frauen ausgetragen. Die Teilnahme regelte<br />
der internationale <strong>Leichtathletik</strong>verband (IAAF), welcher<br />
Blutdoping verdammte. Es gab jedoch noch keine<br />
Möglichkeit, entsprechende Kontrollen durchzuführen. Die<br />
Zeitmessung erfolgte erstmals vollautomatisch auf Hundertstelsekunden,<br />
zuständig für die Zeitmessung war die Firma<br />
V.l.n.r.: Sieger-und Teilnehmerdiplom von Annegret Richter sowie Teilnehmerdiplome des DLV-Kampfrichters Bruno Schminke und des Olympiaarztes Dr. Johann<br />
Schmidt. Im Juli besuchte mich die Olympiavierte von 1972 über 200m und spätere Gold-und Bronzegewinnerin von Montreal über 4x400 bzw. 400m Ellen Streidt.<br />
Als Gastgeschenk brachte sie mir ihre Weltrekordplakette mit, die sie für die Einstellung des 100m-Weltrekordes vor den Münchener Spielen erhielt. Die Startnummer<br />
der ersten Olympiasiegerin über die 100m Hürdendistanz Annelie Ehrhardt. Ihre Siegerzeit war übrigens 12,6 sek.! Die Trainingsanzüge von Heide Rosendahl<br />
und Klaus Wolfermann (im Hintergrund mit Jacke vom Einmarsch bei der Eröffnungsfeier) widerspiegelten die typischen Farbtöne der Spiele<br />
Willi Daume hatte die Idee, einen Dackel als Maskottchen zu<br />
verwenden, da er selbst Besitzer eines Dackels war. So entstand<br />
„Olympia-Waldi“. Die Wahl fiel auf einen Dackel, weil<br />
diese Hunde Zähigkeit, Beweglichkeit und Widerstandsfähigkeit<br />
besitzen. Außerdem galt der Dackel damals als ein typisches<br />
Haustier der Münchener Bürger. Otl Aicher übernahm<br />
die Aufgabe, dem Maskottchen Form und Gestalt zu geben,<br />
bevor es zu wildwucherndem Souvenir-Kitsch kommen<br />
konnte. Der anschließend markenrechtlich geschützte Sympathieträger<br />
sollte außerdem ein weiteres wichtiges Standbein<br />
zur Finanzierung der Spiele werden. Waldi wurde nach allen<br />
werbestrategischen Regeln umfangreich vermarktet, warb für<br />
einige bekannte Produkte und konnte unter anderem auf Papiertüten,<br />
als Sticker, Poster, Anstecker, in Holz, Stoff, Frottee<br />
und Plüsch, als Knautschtier, Kissen und Puzzle erstanden werden.<br />
Auch als Figur mit wackelndem Schwanz zum Hinterherziehen<br />
war das Maskottchen in Spielwarenhäusern, -abteilungen<br />
und offiziellen Olympiaverkaufsständen zu haben.<br />
Mit 122 teilnehmenden Mannschaften wurde in München<br />
ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Albanien, Saudi-Arabien,<br />
Nordkorea und Britisch-Honduras (das heutige Belize) feierten<br />
ihre Premieren bei Olympischen Sommerspielen. Die meisten<br />
Erstteilnahmen kamen jedoch aus Afrika. Gabun, Lesotho, Malawi,<br />
Somalia, Swasiland, Togo, Dahomey (das heutige Benin) und<br />
Obervolta (das heutige Burkina Faso) nahmen erstmals mit Athleten<br />
bei dieser sportlichen Großveranstaltung teil.<br />
Auf seiner 70. Session 1970 in Amsterdam suspendierte das<br />
IOC das Nationale Olympische Komitee für Südafrika, das bereits<br />
von den Olympischen Spielen 1964 in Tokio und 1968 in<br />
Mexiko-Stadt ausgeschlossen worden war, weil es die Auflage<br />
nicht erfüllt hatte, die Diskriminierung der schwarzen Sportler<br />
zu unterbinden und eine Mannschaft mit weißen sowie<br />
schwarzen Sportlern aufzustellen.<br />
Junghans. Bei der Weitenmessung in den Wurfdisziplinen kam<br />
zum ersten Mal kein Maßband mehr zum Einsatz. Nun wurde<br />
die Aufschlagstelle mit einem Prismenreflektor markiert, auf<br />
den ein geodätischen Messgerät, ein elektronischer Tachymeter<br />
der Firma Carl Zeiss in Oberkochen, gerichtet wurde. Mittels<br />
infraroter Strahlen wurde die Entfernung dann gemessen.<br />
Nachhaltig in Erinnerung geblieben sind neben den sportlichen<br />
Leistungen vor allen die von der Musik des Orchesters<br />
Kurt Edelhagen begleiteten Eröffnungs- und Abschiedsfeiern<br />
sowie natürlich die Trauerzeremonie nach dem furchtbaren<br />
Attentat auf die israelische Mannschaft.<br />
Für die Beschreibung dieser Hintergründe benötigte ich damals<br />
Siebenjähriger heute Hilfe aus der Literatur und aus dem<br />
Internet. Die auf diesen Seiten abgebildeten Erinnerungen an<br />
die Spiele vor 45 Jahren befinden sich dank der zahlreichen<br />
Spender in meiner Sammlung und illustrieren diese bedeutenden<br />
Tage deutscher Sportgeschichte eindrucksvoll.<br />
Frank Scheffka<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 22
Das neue VEL-Museum<br />
Im Alter von 82 Jahren verstarb im Mai 2016 der Langstrecken- und Hindernisläufer, unser langjähriges und treues VEL-Mitglied,<br />
Alfons Ida. Zwischen 1964 und 1972 wurde er fünfmal in die Nationalmannschaft berufen. 1964 holte er sich in 8:47, 2 Minuten<br />
den deutschen Meistertitel über 3000 m Hindernis, gehörte zur „legendären“ deutschen Meistermannschaft des VfL im Jahre<br />
1960. 1965, 1967 und 1969 war Alfons Ida in der Mannschaftswertung für den VfL Wolfsburg e.V. deutscher Meister im Waldlauf<br />
auf der Mittelstrecke, er gewann DM-Bronze 1967 (10000m) und 1970 (Marathon). Selbst als Seniorensportler errang er in verschiedenen<br />
Altersklassen noch vier WM- und zwei EM-Titel und widmete sich seiner zweiten sportlichen Leidenschaft, dem Ski-<br />
Langlauf. Seine persönlichen Bestleistungen: 5000 m 13:53,6 Minuten, 10000 m 29:06,8 Minuten, Marathon 2:24:46,4 Minuten,<br />
3000 m Hindernis 8:45,2 Minuten. Seine Witwe Gerda rief mich bereits Ende des vorigen Jahres mit der Bitte an, den sportlichen<br />
Nachlass von Alfons in das VEL-Museum zu übernehmen. Im Mai <strong>2017</strong> kam es dann in Xanten zu dem verabredeten Treffen, wobei<br />
ich tatsächlich ein komplettes Zimmer mit Erinnerungen abholte. So z.B. seine DM-Medaillen, Pokale u.a. vom Marathon in<br />
Sao Paulo, diverse Siegerpreise,, Urkunden und Fotos. Nicht nur für die Hilfe beim Abnehmen des Nationaltrikots von der Wand<br />
sei Gerda herzlichst gedankt. Inzwischen haben die neuen Exponate ihren Platz und schon etliche Bewunderer gefunden.<br />
Frank Scheffka<br />
23 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Jeder hat sein Rezept,<br />
gesund zu bleiben.<br />
Und wenn das mal<br />
nicht hilft, helfen wir.<br />
Wer Kinder hat, weiß: Auch ein noch so gut gemeintes Rezept läuft manchmal einfach<br />
ins Leere. Deshalb genießen Familien bei der BARMER eine qualitativ besonders<br />
hochwertige kinder- und jugendmedizinische Versorgung. Mit dem Kinder- und<br />
Jugend-Programm und PädExpert®, bei dem Ihr Kinder- und Jugendarzt bei<br />
bestimmten chronischen oder seltenen Erkrankungen telemedizinischen Rat von<br />
speziellen Fachärzten zur Diagnoseunterstützung einholen kann.<br />
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