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U8 Handbuch Kommunikation und Kalkulation DE

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<strong>Kommunikation</strong><br />

2<br />

Photo: Cris Acevedo A.


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

INHALT<br />

<strong>U8</strong><br />

DAUER<br />

SEITE<br />

<strong>U8</strong> Lernergebnisse 5<br />

<strong>U8</strong> Intro: Der Markt 1 h 7<br />

Info 1 : Der Markt & Zielgruppen<br />

<strong>U8</strong> Session 1 : Marketing & <strong>Kommunikation</strong> 8 h 9<br />

Präsentation: CI (Corporate Identity), CD, Methoden, CRM, Promotion) 10<br />

Open Source Werkzeuge & Programme<br />

<strong>U8</strong> Diskussion<br />

3 h<br />

Vortrag Ruben Solonsa: 6 Prinzipien von Einfluss <strong>und</strong> Überzeugung 1 4<br />

Vortrag Kasper Kannik: Business Model Canvas Tool 1 6<br />

Vortrag Karin Julia Haas: Mit guten Photos überzeugen 1 7<br />

<strong>U8</strong> Praktische Übung<br />

Gruppenarbeit: Dieses <strong>Handbuch</strong> gestalten (Print)<br />

5 h<br />

<strong>U8</strong> Praktische Übung<br />

5 h<br />

Vortrag & Gruppenarbeit: Kostenschätzung & <strong>Kalkulation</strong> (künftig M2) 1 8<br />

<strong>U8</strong> Praktische Übung: <strong>Kommunikation</strong><br />

Klientengespräche, Diskussion, Verhandlung<br />

5 h<br />

<strong>U8</strong> Rückblick STEP 2017 & Abschlussprüfung 20<br />

Praktische STEP Baustellen 201 7 26<br />

Credits <strong>und</strong> Impressum 28<br />

3


Photo: Karin Haas<br />

Markt<br />

Marketing<br />

<strong>Kommunikation</strong><br />

4 &


<strong>U8</strong> – MARKETING<br />

LERNERGEBNISSE<br />

<strong>U8</strong><br />

Level 3 (ECVET-Punkte: 4) / Level 4 (6)<br />

Kenntnisse<br />

Fähigkeiten<br />

Die Teilnehmenden …<br />

• kennen die betriebswirtschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen.<br />

• kennen den Unterschied zwischen Kosten <strong>und</strong><br />

Preis.<br />

• kennen die Möglichkeiten, dieWerkstattausrüstung<br />

zu optimieren.<br />

• kennen Lieferanten <strong>und</strong> Einkaufsquellen.<br />

• kennen das regionale Preisniveau<br />

(im Überblick).<br />

• kennen die Nachkalkulation.<br />

• wissen, welchen Umgang sie mit dem<br />

K<strong>und</strong>enstamm pflegen sollten.<br />

• wissen von verschiedenen Arten von K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> deren unterschiedliche Bedürfnisse.<br />

• kennen die Gr<strong>und</strong>züge von Gesprächstechniken<br />

<strong>und</strong> wertschätzender <strong>Kommunikation</strong>.<br />

• kennen den BegriffCorporate Identity <strong>und</strong><br />

wissen, was er bedeutet.<br />

• wissen um den Wert von Werbung <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>enaquise.<br />

• können die Vorteile <strong>und</strong> Eigenschaften von<br />

Strohballengebäuden in Verkaufsgesprächen<br />

vermitteln.<br />

• kennen die rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

• kennen verschiedene Arten von Aufträgen<br />

<strong>und</strong>Vertragserfüllungen.<br />

• wissen über die Gewährleistung Bescheid.<br />

• wissen, wie man mit den anderen Partnern<br />

kommuniziert.<br />

Die Teilnehmenden können …<br />

• eine Massenberechnung vorbereiten.<br />

• Material kalkulieren <strong>und</strong> bestellen.<br />

• den Einkaufvon Material optimieren<br />

• Kosten kalkulieren.<br />

• die Werkstattausrüstung optimieren.<br />

• die Anforderungen der K<strong>und</strong>en verstehen.<br />

• mit den K<strong>und</strong>en verhandeln.<br />

• ein Angebot erstellen <strong>und</strong> dem K<strong>und</strong>en<br />

erklären.<br />

• ein Marketingkonzept ausarbeiten.<br />

• angemessene <strong>und</strong> geeignete Zielgruppen<br />

bestimmen.<br />

• in der Akquise Ressourcen effizient <strong>und</strong><br />

effektiv einsetzen.<br />

• eine angemessene Corporate Identity<br />

vermitteln.<br />

• die Vorteile <strong>und</strong> die Eigenschaften von<br />

Strohballengebäuden erklären.<br />

• das Konzept der Gewährleistung als ein<br />

Marktinstrument verstehen.<br />

• eine Baustellenbesprechung organisieren<br />

<strong>und</strong> leiten.<br />

Kompetenzen<br />

Die Teilnehmenden …<br />

• verstehen die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge.<br />

• verstehen die Notwendigkeit der aktiven Vermarktung.<br />

• können ein Marketingkonzept unabhängig entwickeln <strong>und</strong> anpassen.<br />

• verstehen die Bedeutung einer angemessenen Corporate Identity.<br />

• können Material kalkulieren <strong>und</strong> entsprechend den Vergabebedingungen bestellen.<br />

• können selbstständig ein Angebot entwickeln.<br />

• bringen <strong>Kommunikation</strong>sfähigkeiten ein.<br />

• können sich selbst organisieren.<br />

• können im Team arbeiten.<br />

5


Der Markt<br />

Zielgruppen<br />

The Market<br />

Target Groups<br />

6


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

<strong>U8</strong>: Der Markt<br />

INTRO<br />

<strong>U8</strong><br />

7


Markt<br />

Marketing<br />

<strong>Kommunikation</strong><br />

8<br />

&


<strong>U8</strong> – MARKETING<br />

LERNEINHEIT S1<br />

<strong>U8</strong><br />

Lerneinheit <strong>U8</strong>-S1 : Marketing-Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Lernziele:<br />

Teilnehmende ...<br />

• kennen unterschiedliche Gesellschaftsformen für die Führung<br />

eines Unternehmens.<br />

• können entscheidende Marktfaktoren beim Start eines neuen<br />

Geschäftsvorhabens benennen.<br />

• kennen Wege, sich mit der Marktlage vertraut zu machen<br />

(Zielgruppen, K<strong>und</strong>en, Zulieferbetriebe, Mitbewerb).<br />

• können die Qualität ihrer Dienstleistung gewährleisten sowie<br />

Feedback ihrer K<strong>und</strong>en einholen <strong>und</strong> berücksichtigen.<br />

Methoden:<br />

• Vortrag/Gespräch<br />

• Diskussion: Interaktion mit den Teilnehmenden, ausgehend von<br />

deren Arbeitserfahrung <strong>und</strong> allgemeinen Kenntnissen<br />

Trainer:<br />

Ort:<br />

Schulungsraum<br />

Dauer:<br />

3 St<strong>und</strong>en<br />

Ausrüstung:<br />

Beamer<br />

Flipchart<br />

Papier <strong>und</strong> Schreibgerät<br />

Textmarker<br />

Theorie<br />

• Gruppenübung: Lernen Sie den Markt kennen<br />

• Einführung in das Modul Marketing: die Kursinhalte<br />

• Bestimmung der Nachfrage: Strohballenbauer <strong>und</strong> die<br />

Marktlage<br />

• Marktforschung<br />

• Regionalentwicklung<br />

• Qualität der Dienstleistung<br />

• Zulieferer<br />

• Lebenslanges Lernen<br />

Unterlagen:<br />

Info Sheets:<br />

i1 –<br />

Text Sheet:<br />

Tx1<br />

Übung:<br />

ECVET <strong>U8</strong>-S1 -E1<br />

<strong>Handbuch</strong> zum Marketing:<br />

Kapitel 1 ,3,9,10<br />

Auswertung:<br />

Multiple Choice<br />

Praxis<br />

•Teilnehmende werden nach den Schlüsselbegriffen zum Thema<br />

Marketing gefragt: K<strong>und</strong>schaft, Zulieferbetriebe, Nachfrage <strong>und</strong><br />

Qualität. DerTrainer moderiert dazu eine Brainstorming-<br />

Session, die Ergebnisse werden schriftlich festgehalten.<br />

Befestigen Sie die Flipchart-Blätter nach der Übung an der<br />

Wand.<br />

Organisation:<br />

9


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Session Plan <strong>U8</strong>-S1 : Marketing & <strong>Kommunikation</strong><br />

LERNEINHEIT S1<br />

<strong>U8</strong><br />

10


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Session Plan <strong>U8</strong>-S1 : Marketing & <strong>Kommunikation</strong><br />

LERNEINHEIT S1<br />

<strong>U8</strong>


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Session Plan <strong>U8</strong>-S1 : Marketing & <strong>Kommunikation</strong><br />

LERNEINHEIT S1<br />

<strong>U8</strong><br />

1 2


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Session Plan <strong>U8</strong>-S1 : Marketing & <strong>Kommunikation</strong><br />

LERNEINHEIT S1<br />

<strong>U8</strong><br />

1 3


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

INFO<br />

<strong>U8</strong><br />

<strong>U8</strong>-Diskussion: Einfluss <strong>und</strong> Überzeugung [Ruben Solonsa]<br />

001<br />

Die 6 Prinzipien der<br />

Überzeugungskunst<br />

Der Psychologe Robert Cialdini entdeckte <strong>und</strong> fasste mehrere<br />

Prinzipien zusammen, die Einfluss zwischen Menschen erzeugen.<br />

Es ist sehr wichtig, Einfluss / Überzeugung von Manipulation zu<br />

unterscheiden <strong>und</strong> letztere zu vermeiden, wenn wir langfristige<br />

positive Beziehungen mit unseren K<strong>und</strong>en, unserem Team oder<br />

Kollegen anstreben.<br />

Einfluss <strong>und</strong> Überzeugung sind wichtige <strong>Kommunikation</strong>sfähigkeiten,<br />

die unsere professionelle Leistung unterstützen<br />

können.<br />

Es ist wichtig zu bedenken, dass der ethische Gebrauch von<br />

Einfluss <strong>und</strong> Überzeugung bedeutet, ehrlich, wahrhaftig <strong>und</strong> mit<br />

unseren Gr<strong>und</strong>werten übereinzustimmen. Überzeugung bedeutet<br />

auch, das Recht anderer auf Wahl <strong>und</strong> Entscheidung zu<br />

respektieren, <strong>und</strong> wir vermeiden es so gut wie möglich, andere zu<br />

manipulieren, da sie auf Lügen <strong>und</strong> betrügerischen Informationen<br />

beruht.<br />

1 4<br />

Vortrag: Rubén Solsona<br />

Tipps: Robert Cialdini: Die Psychologie des Überzeugens, 1997<br />

Robert Cialdini Influence: The Psychology of Persuasion, 1984


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

INFO<br />

<strong>U8</strong><br />

<strong>U8</strong>-Diskussion: 6 Prinzipien der Überzeugungskunst<br />

Der Bestsellerautor <strong>und</strong> Psychologe Robert Cialdini<br />

(Universität Harvard <strong>und</strong> Stanford) hat sich mit diesem<br />

Thema in seinen Forschungsarbeiten intensiv auseinandergesetzt.<br />

Er hat daraus bereits 2001 sechs Verhaltensprinzipien<br />

abgeleitet, mit denen Führungskräfte andere<br />

leichter überzeugen können. Sie werden jedoch, wie<br />

William McGuyre schon erkannte, in unserer<br />

Mediengesellschaft wichtiger denn je.<br />

1. Das Prinzip Sympathie<br />

Menschen mögen Leute, die sie mögen.<br />

Was Sie tun können: Entdecken Sie echte Gemeinsamkeiten, <strong>und</strong> verteilen Sie<br />

aufrichtiges Lob.<br />

2. Das Prinzip Wechselseitigkeit<br />

Menschen zahlen mit gleicher Münze zurück.<br />

Was Sie tun können: Geben Sie das, was Sie bekommen wollen.<br />

3. Das Prinzip Gruppenzugehörigkeit<br />

Menschen folgen Ebenbildern.<br />

Was Sie tun können: Nutzen Sie, wenn immer möglich, den Einfluss sozial<br />

Gleichgestellter.<br />

4. Das Prinzip Folgewirksamkeit<br />

Menschen orientieren sich an ihren klar<br />

abgegebenen Zusagen.<br />

Was Sie tun können: Im Unternehmen sollten solche Zusagen ausdrücklich,<br />

öffentlich <strong>und</strong> freiwillig erfolgen.<br />

5. Das Prinzip Autorität<br />

Menschen beugen sich dem Urteil von Experten.<br />

Was Sie tun können: Zeigen Sie Ihren Sachverstand; nehmen Sie nicht an, er sei<br />

offensichtlich.<br />

6. Das Prinzip Knappheit<br />

Menschen möchten mehr von dem, wovon sie nur<br />

wenig bekommen können.<br />

Was Sie tun können: Betonen Sie einzigartige Vorzüge <strong>und</strong> exklusive Informationen.<br />

Diese sechs Prinzipien von Robert Cialdini gelten in Fachkreisen als Standardwerk für<br />

alle, die ihren Einfluss geltend machen wollen. In einer ausführlichen Anleitung<br />

beschreibt der Psychologie-Professor, wie Manager ihre Organisationen mit Hilfe der<br />

sechs Prinzipien effektiver steuern können.<br />

Quelle: http://www.harvardbusinessmanager.de/blogs/sechs-prinzipien-derueberzeugungskunst-a-11<br />

22442.html<br />

Foto: Von Eilyjaneaz - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, (commons.wikimedia.org)<br />

1 5


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

KOMMUNIKATION<br />

<strong>U8</strong>-Diskussion: Business Model Canvas Tool [Kasper Kannik]<br />

<strong>U8</strong><br />

Graphic: Florian Steinleitner<br />

1 6<br />

002<br />

Ein Businessmodell gestalten mit<br />

dem Business Model Canvas Tool<br />

Das Business Model Canvas wurde von Alexander Osterwalder<br />

basierend auf seinem früheren Buch Business Model Ontology<br />

vorgeschlagen.<br />

Es spiegelt systematisch Ihr Geschäftsmodell wider. Es ermöglicht<br />

sowohl neuen als auch bestehenden Unternehmen, sich auf den<br />

operativen sowie strategischen Management- <strong>und</strong> Marketingplan<br />

zu konzentrieren:<br />

Wichtige Partner: Wer sind Ihre wichtigsten Partner / Lieferanten?<br />

Was sind die Beweggründe für die Partnerschaften?<br />

Hauptaktivitäten: Welche Schlüsselaktivitäten benötigt Ihr Value<br />

Proposition? Welche Aktivitäten sind am wichtigsten in<br />

Vertriebskanälen, K<strong>und</strong>enbeziehungen, Umsatzströmen ...?<br />

Value Proposition: Welchen Kernwert liefern Sie an den K<strong>und</strong>en?<br />

Welche K<strong>und</strong>enbedürfnisse befriedigen Sie?<br />

Customer Relationship: Welche Beziehung, die der Zielk<strong>und</strong>e von<br />

Ihnen erwartet? Wie können Sie das in Bezug auf Kosten <strong>und</strong><br />

Format in Ihr Unternehmen integrieren?<br />

K<strong>und</strong>ensegment: Für welche Klassen erstellen Sie Werte? Wer ist<br />

dein wichtigster K<strong>und</strong>e?<br />

Key Resource: Welche Schlüsselressourcen benötigt Ihr Value<br />

Proposition? Welche Ressourcen sind am wichtigsten in<br />

Vertriebskanälen, K<strong>und</strong>enbeziehungen, Umsatzströmen ...?<br />

Vertriebskanal: Über welche Kanäle möchten Ihre K<strong>und</strong>en erreicht<br />

werden? Welche Kanäle funktionieren am besten? Wie viel kosten die? Wie können<br />

sie in die Routinen Ihrer <strong>und</strong> Ihrer K<strong>und</strong>en integriert werden?<br />

Kostenstruktur: Was sind die Kosten in Ihrem Unternehmen? Welche<br />

Schlüsselressourcen / Aktivitäten sind am teuersten?<br />

Revenue Stream: Für welchen Wert sind Ihre K<strong>und</strong>en bereit zu zahlen? Was <strong>und</strong> wie<br />

zahlen sie zuletzt? Wie würden sie lieber bezahlen? Wie viel trägt jeder Umsatz zu<br />

den Gesamteinnahmen bei?<br />

Link: www.canvanizer.com [Vortrag: Kasper Kannik]


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

<strong>U8</strong>-Präsentation: Emotionen durch Visuals [Karin Haas]<br />

KOMMUNIKATION<br />

<strong>U8</strong><br />

003<br />

Mit Fotos überzeugen<br />

Emotion durch Visuals<br />

In einem Interview gab Erich Lessing, ein berühmter österreichischer Fotograf, geboren<br />

1923, eine seiner Weisheiten an mich weiter: "Es geht nicht um teure Kameras, sondern<br />

darum, mit dem Auge zu erschaffen <strong>und</strong> zu komponieren" ... [Vortrag & Fotos: Karin Haas]<br />

Wenn wir ein Foto machen, sollten wir darüber nachdenken, was wir ausdrücken möchten.<br />

Und das bestimmt, wie wir unsere Kamera <strong>und</strong> die Linse benutzen. Durch den Umgang mit<br />

Licht <strong>und</strong> Farben komponieren wir Atmosphäre, drücken Emotionen aus <strong>und</strong> erzählen<br />

Geschichten. Mit Linien <strong>und</strong> Kurven bauen wir Rahmen, die unseren Fokus umgeben, der<br />

nicht immer in der Mitte sein muss. Wir können unsere Kamera wie ein<br />

Auge benutzen, mit dem es unmöglich ist, im selben Moment alles<br />

scharf zu sehen, Spannungen zu erzeugen, indem man Details zeigt oder<br />

Teile weglässt, die für die Erzählung nicht notwendig sind.<br />

Der beste Weg zu lernen ist zu üben ... zu probieren <strong>und</strong> mit allen<br />

möglichen Einstellungen zu experimentieren, die von der Kamera<br />

angeboten werden ...<br />

... <strong>und</strong> manchmal haben wir einfach Glück <strong>und</strong> fangen besondere,<br />

wichtige oder schöne Momente durch reinen Zufall ein ....<br />

17


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

<strong>U8</strong>-Diskussion: Kostenschätzung & <strong>Kalkulation</strong><br />

KOMMUNIKATION<br />

<strong>U8</strong><br />

18<br />

004<br />

Kosten eines Strohballenhauses:<br />

Kostenschätzung & <strong>Kalkulation</strong><br />

Wenn wir eine Schätzung über die (weichen <strong>und</strong> harten) Kosten eines einzelnen<br />

Infill-Niedrigenergie-Strohballenhauses (80-200 m2) machen müssen, hilft es, die<br />

Typologien zu differenzieren. Kleine Häuser (80 - 100 m2 mit geschätzten Kosten von<br />

1.900, - / m2 Wohnfläche) <strong>und</strong> Häuser größer als 100 m2 (mit geschätzten Kosten von<br />

ca. 1.700, - / m2). Zweitens können wir mit Faktoren multiplizieren, wenn ein<br />

Gebäude nicht einfach genug ist (eine Box): z.B. mit einem Faktor von 1 ,5 für ein<br />

Giebeldach (Beispiel 3 in Folie oben) oder kompliziertere Gr<strong>und</strong>risse.<br />

Beispiel 1 (kleines quadratisches Haus mit 80 m2 <strong>und</strong> flacher Strohballendecke <strong>und</strong><br />

belüftetem Dach) kann für 1.900 x 80 = 1 52.000,- einschließlich weicher <strong>und</strong> harter<br />

Kosten ohne Steuer (berechnet mit Durchschnittslohn von 30,- / St<strong>und</strong>e) geschätzt<br />

werden. Beispiel 2 (ein zweistöckiges Haus mit 1 50 m2 <strong>und</strong> flacher Strohballen<br />

Decke <strong>und</strong> Dach) kann für 1.700 x 1 50 = 255.000 geschätzt werden, - (in derTat wird<br />

es günstiger sein, weil das erste Stockwerk eine günstigere Zwischendecke hat, aber<br />

für eine erste Schätzung sollte der Preis ein wenig höher sein als in der endgültigen<br />

Berechnung. Wenn das gleiche Haus ein Giebeldach hat, trennen wir zuerst ersten<br />

(75 x 1.700 = 1 27.000) <strong>und</strong> zweiten Stock (75 x 1.700 x 1 ,5 = 191.250), die<br />

veranschlagten Kosten betragen 31 8.750, - Wir machen es also einfach <strong>und</strong><br />

berechnen nicht die Anzahl der Fenster, unterschiedliche Heizsysteme oder verputzte<br />

oder verkleidete Fassaden. Wichtig: immer die vollen Flächen (ohne Fenster, Decken<br />

ohne Lufträume / Galerien) berechnen!<br />

Es ist erstaunlich, wie genau wir mit diesem System Kosten abschätzen können. In<br />

der <strong>Kommunikation</strong> müssen wir K<strong>und</strong>en mit zu niedrigen Budgets sagen, dass<br />

Niedrig(st)Energie- oder Passivhäuser durchschnittliche m2-Preise von 2.500, - +<br />

haben (zumindest in Nordeuropa mit höheren Energiestandards). Wir müssen<br />

erklären, dass dieser Preis nur möglich ist, wenn wir Geld sparen, wo immer wir<br />

können. Mit der Beteiligung der Eigentümer (Befüllung, Verputzen, einfache<br />

Elektroinstallation, Holzarbeiten) wird es ein bisschen billiger, aber das bewegt sich<br />

in einer Bandbreite von vielleicht 5-10%. Wie bereits in Modul 7 (Planung) gesagt,<br />

macht es keinen Sinn, ins Detail zu gehen. Das veranschlagte Budget sollte einen<br />

groben Rahmen bilden, ob ein Projekt die Chance hat, realisiert zu werden.


<strong>U8</strong> – MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

<strong>U8</strong>-Diskussion: Kostenschätzung & <strong>Kalkulation</strong><br />

KOMMUNIKATION<br />

<strong>U8</strong><br />

Winzige Häuser sind normalerweise nicht relational billiger, wenn die Infrastruktur<br />

die gleiche ist (Toilette, warmes Wasser, Heizung), was bedeutet, dass man ein Haus<br />

unter 80 m2 mit einer Skalierung von 1.900, - x 60 oder weniger m2 nicht schätzen<br />

kann. Diese Schätzung beginnt also erst verlässlich im Bereich von 80 - 200 m2.<br />

Bevor jetzt die Fakten überprüft <strong>und</strong> in einem zweiten Schritt alle Wände, Decken,<br />

Böden <strong>und</strong> Dächer berechnen werden, stelle sicher, dass das geschätzte Budget den<br />

finanziellen Ressourcen der K<strong>und</strong>en entspricht. Sonst hast du viel Arbeit umsonst.<br />

Wenn ein K<strong>und</strong>e ein Budget von 1 80.000, - € hat <strong>und</strong> ein Strohballenhaus mit 1 50 m2<br />

Wohnfläche wünscht, sagen Sie dem K<strong>und</strong>en, dass dies nicht möglich ist. Berechnen<br />

Sie zurück <strong>und</strong> teilen Sie 1 80.000, - durch 1.700, -, dann sagen Sie dem K<strong>und</strong>en, dass<br />

er / sie für dieses Budget ein Haus mit 106 m2 bauen kann. Bevor Sie also wirklich im<br />

Detail kalkulieren, sollte es a) einen Plan mit 106 m2 Gr<strong>und</strong>fläche geben oder b) das<br />

Budget höher sein <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e zustimmen. Sag auch Nein, wenn der K<strong>und</strong>e<br />

denkt, dass es möglich ist, den Preis mit viel Selbstaufbau zu reduzieren. Dies könnte<br />

in Ländern der Fall sein, in denen Häuser ganz allein oder ohne Baugenehmigungen<br />

gebaut werden können. In diesem Fall wird jedoch empfohlen, anstelle einer<br />

Detailberechnung eine Beratung anzubieten. Du kannst diesen K<strong>und</strong>en helfen, Fehler<br />

zu vermeiden oder manuelle Arbeit auf St<strong>und</strong>enbasis anzubieten, aber Du kannst<br />

diese Projekte nie berechnen.<br />

Beispiel 1 ) Kostenberechnung eines 80 m2 Strohballenhauses mit Flachdach mit<br />

einem österreichischen Zimmerer in Zusammenarbeit mit StrohNatur-Mitarbeitern:<br />

100 m2 Wände (Mischung CUT- <strong>und</strong> Doppelständerwände): 100 x 281 , - = 28.100, -<br />

100 m2 mit Strohballen isolierte Decke: 100 x 1 82, - = 1 8.200, -<br />

11 2 m2 Flachdach (2% Gefälle) inkl. Konstruktion <strong>und</strong> 30 cm Überhang: 11 2 x 1 31 =<br />

1 4.672, - SUMME: 60.972, -<br />

Jetzt kommen noch Soft-Costs dazu - inkl. Maschinenmiete <strong>und</strong> Gebühren für<br />

Werkzeuge + 3-5% Sicherheitspuffer (4-8%: 6.080-1 2.1 60, -), das F<strong>und</strong>ament (ca.<br />

25.000, -), Bodenisolierung (3.900, -), Regenwassersystem / Klempner (4.000, -),<br />

Strom (8.000, -), Installation / Sanitär inkl. Gr<strong>und</strong>keramik <strong>und</strong> Armaturen (8.000, -),<br />

Warmwasser- <strong>und</strong> Heizsystem (1 2.000, -), Zwischenwände <strong>und</strong> Türen (8.000, -),<br />

Böden (4.600, -), Gerüste (1.500, -), Transport (1.400, -) ) <strong>und</strong> Fensterbänke (1.200, -).<br />

Das sind Kosten aus einem StrohNatur-Projekt, auch diese Preise können sich<br />

unterscheiden, vielleicht ist einer günstiger <strong>und</strong> der andere teurer, aber im<br />

Durchschnitt sind diese Kosten in den verschiedenen Projekten ziemlich gleich.<br />

Die FINALE SUMME beträgt in diesem beispielhaften Projekt: 1 50.732, - (1.884, - / m2<br />

Wohnfläche). Du kannst dasselbe Projekt mit niedrigeren Löhnen (80% der Kosten)<br />

berechnen <strong>und</strong> erhältst eine Endsumme von 1 20.600, - (1.507, - / m2 Wohnfläche).<br />

Oder der Klient beteiligt sich an dem Bau-Prozess (Putz, Strom, Boden, Sanitär,<br />

Fensterbänke, Boden-Isolierung, ...) <strong>und</strong> wird vielleicht weitere 5-10% einsparen.<br />

Du kannst helfen, diese Kosten zu überprüfen, indem Du Ausschreibungen machst<br />

oder Handwerker einlädst, die Du kennst, aber im Allgemeinen solltest Du dich auf<br />

Deine Arbeit / Angebot konzentrieren (Holz- <strong>und</strong> Rahmenkonstruktion in<br />

Zusammenarbeit mit einem Schreiner, Strohballenfüllung, Lehm- <strong>und</strong> Kalkputz,<br />

vielleicht Isolierung von Boden <strong>und</strong> Fenstern) <strong>und</strong> helfen, ökologische <strong>und</strong><br />

erneuerbare Lösungen für den Rest des Hauses zu finden (Beratung).<br />

Wichtiger Hinweis: Löhne <strong>und</strong> Materialpreise unterscheiden sich in Europa sehr. In<br />

Spanien zum Beispiel wirst Du mit Gr<strong>und</strong>kosten von 1.250, - /m2 statt 1.700, - für<br />

Häuser zwischen 100 <strong>und</strong> 200 m2 rechnen. Aber die Faktoren sind gleich,<br />

multipliziere mit 1,5 für Giebeldächer <strong>und</strong> komplizierte Formen (alles, was kein<br />

Quadrat ist) <strong>und</strong> rechne mit einem Gr<strong>und</strong>preis von 1.400 für Häuser zwischen 80<br />

<strong>und</strong> 100 m2. Dies bedeutet nicht, dass Häuser in Südeuropa (oder in Ländern mit<br />

niedrigeren Einkommen) automatisch günstiger sind, es gibt auch einen großen<br />

Unterschied in Qualitäts- <strong>und</strong> Energiestandards, wenn es im Winter nicht friert.<br />

19


<strong>U8</strong> – KOMMUNIKATION<br />

Abschlussprüfung, Zertifikate & STEP Rückblick 2017 AT<br />

1. STEP TRAINING<br />

<strong>U8</strong><br />

STEPpers im M2 (März 201 7): Vladimir, Herbert (Trainer), Spyros, Florian, Harald, Tony,<br />

David, Alejandro (Tr.), Clio, Albert, Sabine, Jakub, Eileen, Maciej, Ambi, Junia, Ruben<br />

Cristopher<br />

Acevedo A. ,<br />

Chile<br />

20


Florian<br />

Steinleitner, AT<br />

Jakub<br />

Jirku,<br />

CZ<br />

21


Johann<br />

Hirner, AT<br />

22<br />

Karin Julia<br />

Haas,<br />

AT


Ruben<br />

Solsona Battle, ES<br />

Sabine<br />

Pilz,<br />

AT<br />

23


Tony Grguric<br />

Australia<br />

24<br />

Viktor<br />

Gach,<br />

CZ


<strong>U8</strong> – KOMMUNIKATION<br />

Abschlussprüfung, Zertifikate & STEP Rückblick 2017 AT<br />

1. STEP TRAINING<br />

<strong>U8</strong><br />

STEPpers nach dem M8 (Dezember 2017): 1./2. Reihe:<br />

Ruben, Hans, Katrin, Karin, Cris, Florian; 3rd row:<br />

Herbert (Trainer), Kasper, Tony, Ambi, Jakub, Sabine<br />

Abschlussprüfung:<br />

Exzellent in Theorie: Florian Steinleitner, Jakub Jirku,<br />

Ruben Solsona Battle, Sabine Pilz, Tony G, Viktor Gach;<br />

Gut in Theorie: Cris Acevedo A., Hans Hirner,<br />

Karin Haas<br />

Exzellent in Praxis: Florian Steinleitner, Ruben Solsona<br />

Battle, Sabine Pilz, Viktor Gach;<br />

Gut in Praxis: Cris Acevedo A., Jakub Jirku,<br />

Karin Haas, Tony G.<br />

25


<strong>U8</strong> – KOMMUNIKATION<br />

STEP Rückblick 2017: Praktische Baustellen<br />

1. STEP TRAINING<br />

<strong>U8</strong><br />

U2<br />

STEP M2 (INFILL) in Pulkau, NÖ, AT<br />

STEP M3 (LOAD BEARING) in Fürstenfeld, Styria, AT<br />

U3


<strong>U8</strong> – KOMMUNIKATION<br />

STEP Rückblick 2017: Praktische Baustellen<br />

1. STEP TRAINING<br />

<strong>U8</strong><br />

U4<br />

STEP M4 (WRAPPING) in Plank am Kamp, NÖ, AT<br />

<strong>und</strong> STEP M4/M5 mit verschiedenen Methoden in Wien, AT<br />

U4+U5<br />

27


STEP – Straw Bale Training for European Professionals<br />

UNIT 8 – Marketing & <strong>Kommunikation</strong> (201 7)<br />

Editor: Herbert Gruber (ASBN)<br />

Inhalt & Design: das ist eine Coproduktion aller STEP-<strong>U8</strong>-<br />

TeilnehmerInnen 201 7: Ambi, Angelo, Cris, Florian, Hans,<br />

Jacub, Karin, Katrin, Kasper, Ruben, Sabine, Tony<br />

Fotos: Herbert Gruber, Pexels, Karin Haas, Cris Avila<br />

Illustrationen/Icons: Michael Howlett (SBUK)<br />

This handbook bases on the<br />

Handbook of the Leonardo-<br />

Group STEP (201 5)<br />

28

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