BOLD THE MAGAZINE No.50
CHARAKTER INTERVIEW: CARRIE COON | GARY BARLOW | NICK CAVE | LUXURY WATCHES | TOMMY HILFIGER FASHION | COOL STUFF | MADE IN GERMANY: HERING BERLIN UND POTT | EMISSIONSFREI UNTERWEGS
CHARAKTER
INTERVIEW: CARRIE COON | GARY BARLOW | NICK CAVE | LUXURY WATCHES | TOMMY HILFIGER FASHION | COOL STUFF | MADE IN GERMANY: HERING BERLIN UND POTT | EMISSIONSFREI UNTERWEGS
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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 50<br />
WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
CHARAKTER<br />
CARRIE COON<br />
IM INTERVIEW<br />
TAKE THAT STAR GARY BARLOW IM GESPRÄCH // NEUES VON NICK CAVE<br />
NEW LUXURY WATCHES // TOMMY HILFIGER FASHION // COOL STUFF<br />
MADE IN GERMANY: HERING BERLIN UND POTT // EMISSIONSFREI UNTERWEGS
Die neue S-Klasse by Mercedes-Benz
BOW COFFEE TABLE Guilherme Torres<br />
classicon.com
6 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INHALT<br />
CONTENTS<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
UND <strong>THE</strong>MEN<br />
LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 50<br />
LIFESTYLE<br />
DESIGN<br />
WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
Carrie Coon:<br />
Der unauffällige Star<br />
exklusiv im Interview<br />
8<br />
Made in Germany:<br />
Hering Berlin und Pott<br />
Kollektionspremiere<br />
40<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
Take That Star<br />
Gary Barlow<br />
im Gespräch<br />
FASHION<br />
34<br />
Cool Stuff<br />
Begehrenswert<br />
Perfekter Sound für Zuhause:<br />
Die neue Sonos Arc<br />
66<br />
72<br />
CHARAKTER<br />
CARRIE COON<br />
IM INTERVIEW<br />
TAKE THAT STAR GARY BARLOW IM GESPRÄCH // NEUES VON NICK CAVE<br />
NEW LUXURY WATCHES // TOMMY HILFIGER FASHION // COOL STUFF<br />
MADE IN GERMANY: HERING BERLIN UND POTT // EMISSIONSFREI UNTERWEGS<br />
Tommy Hilfiger<br />
Men & Women<br />
ART<br />
16<br />
The Time is running:<br />
New luxury Watches<br />
MOTION<br />
74<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 50<br />
Fotograf: J. Glaubitz<br />
(stock.adobe.com)<br />
Welt im Umbruch:<br />
Eine Zeit der Extreme<br />
Vorschau Ausstellungen<br />
Hörenswert:<br />
Neues von Nick Cave<br />
und Nels Clines<br />
TRAVEL<br />
Hüter der Nacht:<br />
Nationalpark Lauwersmeer<br />
24<br />
31<br />
32<br />
50<br />
Kinder, wie die Zeit vergeht:<br />
Der neue Volvo S60<br />
versus Volvo Amazon<br />
Modern und sportlich:<br />
Der neue CUPRA Formentor<br />
Emissionsfrei unterwegs:<br />
Der neue MINI Electric<br />
DIE LETZTE SEITE<br />
Impressum<br />
44<br />
56<br />
60<br />
82
X1D II 50C<br />
COMPACT. POWERFUL. ENHANCED.<br />
hasselblad.com
CARRIE COON<br />
DER UNAUFFÄLLIGE STAR<br />
IM INTERVIEW<br />
AUTOR & INTERVIEW: P. HEIDMANN
Fotos: ASCOT ELITE Entertainment
INTERVIEW / CARRIE COON<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 11<br />
Was haben „Avengers: Infinity War“, das neue Ehedrama „The Nest“ und einige der spannendsten<br />
Fernsehserien der letzten Jahre gemeinsam? Nicht viel, aber alle haben einen entscheidenden<br />
Bestandteil: In allen spielt Carrie Coon mit – eine der aufregendsten und gefragtesten Schauspielerinnen<br />
unserer Zeit.<br />
Zugegeben: Carrie Coon sagt nicht auf<br />
Anhieb jedem etwas, und die Gründe dafür<br />
sind vielfältig. Zum einen ist die 39-jährige<br />
nicht der Typ der konventionellen Hollywood-Schönheit.<br />
Zum anderen scheinen<br />
Ruhm und Reichtum die Schauspielerin in<br />
ihrer Karriere bislang kaum interessiert zu<br />
haben. Und vor allem ist sie derart wandelbar<br />
und in ihrer Rollenauswahl wagemutig, dass<br />
man sie nicht unbedingt jedes Mal wiedererkennt.<br />
Aber dazu später mehr.<br />
Unauffälligkeit und Bescheidenheit, oder<br />
anders gesagt: totale Normalität, wurden in<br />
Coons Leben von jeher groß geschrieben.<br />
Geboren am 24. Januar 1981 als mittleres<br />
von fünf Kindern in der Gemeinde Copley<br />
in Ohio, waren Glamour oder auch nur<br />
Kultur in ihrer Jugend nichts, was zu ihrem<br />
Alltag gehört hätte. Die Mutter Krankenschwester,<br />
der Vater Betreiber des örtlichen<br />
Autoteile-Ladens (und später Hausmeister),<br />
außerdem viel ländliche Kleinstadt-Ödnis<br />
und sonntägliche Kirchenbesuche – so<br />
sah ihre Prägung in den frühen Jahren aus.<br />
Amerikaner würden sagen: typisch Mittlerer<br />
Westen, samt der zugehörigen pragmatischen<br />
Bodenständigkeit und fleißigem<br />
Arbeitsethos. Viel Raum für Träume<br />
und Flausen im Kopf blieb da nicht, und<br />
so war für Coon in der High School das<br />
Fußballtraining auch wichtiger als die<br />
Theater-AG, in der sie jedoch immerhin<br />
in einer Inszenierung von „Unsere kleine<br />
Stadt“ auf der Bühne stand. Erst im College<br />
begann Coon, ihrer Lust auf die Schauspielerei<br />
nachzugeben und alle Vorbehalte<br />
gegenüber den Unwägbarkeiten eines<br />
Berufs in den Künsten hintenanzustellen.<br />
Nach dem Uni-Abschluss in Wisconsin<br />
wurde sie am örtlichen Theater engagiert<br />
und festes Ensemblemitglied, bevor sie –<br />
statt, wie die meisten jungen Kolleginnen<br />
und Kollegen in Los Angeles oder New York<br />
– in Chicago landete. Für eine Laufbahn vor<br />
der Kamera war das zunächst keine Hilfe,<br />
privat allerdings ein Segen. Bei einer Inszenierung<br />
von „Wer hat Angst vor Virginia<br />
Woolf?“ am legendären Steppenwolf<br />
Theatre 2010 lernte sie den Dramaturgen<br />
und Schauspieler Tracy Letts („Homeland“,<br />
„Lady Bird“, „Le Mans 66“) kennen, der<br />
heute ihr Ehemann und Vater ihres zweijährigen<br />
Sohnes ist.<br />
Das Stück sorgte mit einem Wechsel an<br />
den New Yorker Broadway schließlich auch<br />
für den endgültigen Durchbruch: 2013<br />
wurde Coon für den Tony Award nominiert,<br />
bekam eine viel beachtete Nebenrolle<br />
in David Finchers Bestseller-Verfilmung<br />
„Gone Girl“ und wurde schließlich<br />
in der Serie „The Leftovers“ besetzt. Die<br />
apokalyptische Roman-Adaption wurde<br />
zum Kulterfolg – und Coon als Nora, deren<br />
gesamte Familie von einem Moment auf
12 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / CARRIE COON<br />
den nächsten verschwindet, über drei Staffeln<br />
lang zu ihrem Star. Seither war sie gleich<br />
noch in zwei weiteren gefeierten, ebenfalls<br />
düster bis makaberen Serien zu sehen: In<br />
der dritten Staffel „Fargo“ (für die sie für<br />
den Emmy nominiert wurde) verkörperte<br />
sie eine Polizistin, die den Mord an ihrem<br />
Stiefvater aufklären will, und in der zweiten<br />
Staffel „The Sinner“ (zu sehen bei Netflix)<br />
die Mutter eines straffälligen Teenagers.<br />
Ernste, anspruchsvolle Stoffe sind bis heute<br />
Coons Spezialität, sowohl auf der Bühne als<br />
auch vor der Kamera. Auch ihre Kollaboration<br />
mit Steven Spielberg bei „Die Verlegerin“<br />
oder ihr Mitwirken am unterschätzten<br />
Gangster-Krimi „Widows“ zeugen davon.<br />
Doch als vor einigen Jahren die Produzenten<br />
des Marvel-Universums anklopften<br />
und ihr die Rolle der hinterhältigen Thanos-<br />
Ziehtochter Proxima Midnight in „Avengers:<br />
Infinity War“ anboten, konnte die<br />
Wahl-Chicagoerin doch nicht widerstehen.<br />
„Mich hat es gereizt, Teil einer der größten<br />
und kommerziellsten Kino-Produktionen<br />
aller Zeiten zu sein“, sagt sie mit Blick auf<br />
ihre Motion Capture-Performance, in der<br />
sie unter lauter Computertricks nicht zu<br />
erkennen gewesen ist.<br />
Coons neuer Film „The Nest“ (Ende<br />
Dezember in den Kinos, sofern diese denn<br />
zu Weihnachten wieder offen haben) ist<br />
dagegen nun wieder das komplette Gegenteil<br />
eines Effekt-reichen Superhelden-Epos.<br />
Der dramatische Thriller von Sean Durkin<br />
handelt von einem britisch-amerikanischen<br />
Mittelklasse-Ehepaar in den Achtzigerjahren,<br />
den Geldsorgen, Hochstapeleien<br />
und einem Umzug von New York<br />
nach England aufs Land, der Beiden nicht<br />
gut bekommt. An der Seite von Jude Law<br />
läuft Coon einmal mehr zu großer Form auf<br />
– und sieht, in Reiterstiefeln und blonder<br />
Föhnfrisur, schon wieder vollkommen<br />
anders aus. Aber selbst, wer sie nicht gleich<br />
wiedererkennt, wird feststellen: Diese Frau<br />
hat verdammt viel auf dem Kasten!<br />
Miss Coon, „The Nest“ erzählt die<br />
Geschichte einer Ehe, allerdings nur einen<br />
sehr ausgewählten Ausschnitt aus der<br />
Beziehung. Über die langjährige Beziehung<br />
davor erfährt man wenig, wie es am Ende<br />
weitergeht, lässt sich nur ahnen. Spielen<br />
solche Fragen und Überlegungen für Sie im<br />
Spiel eine Rolle?<br />
Im Spiel selbst nicht, da geht es nur um den<br />
Moment. Was will ich von einer Szene und<br />
wie erreiche ich das? Aber um im Vorfeld<br />
eine Figur zu entwickeln, ist es nicht zwangsläufig<br />
nötig, alles über sie zu wissen. Wenn ein<br />
Drehbuch so gut geschrieben ist wie dieses<br />
hier von Sean Durkin, dann findet man<br />
auf den Seiten alles, was man braucht. Was<br />
nicht heißt, dass ich mir nicht meine eigenen<br />
Gedanken mache, wenn ich eine Rolle so<br />
lange mit mir herumtrage.<br />
Der Film spielt in den Achtzigerjahren. Wie<br />
wichtig ist dieses Setting, Ihrer Meinung<br />
nach, für die Geschichte?<br />
Von Bedeutung ist natürlich die Tatsache,<br />
dass es damals noch nicht unbedingt alltäglich<br />
war, dass Mann und Frau sich in einer<br />
Beziehung auf Augenhöhe begegnen. Insofern<br />
ist die Ehe dieser beiden Figuren anfangs<br />
etwas Besonderes. So wie es übrigens auch<br />
die meiner Eltern damals war. Meine Mutter<br />
verdiente als Krankenschwester mehr Geld<br />
als mein Vater mit seinem kleinen Familienbetrieb.<br />
Und er war es, der größtenteils auch<br />
den Haushalt schmiss. Die beiden wirkten<br />
auf mich immer wie gleichberechtigte beste<br />
Freunde, also wirklich nicht dem Klischee<br />
entsprechend. Im Film nun verändert sich<br />
die Dynamik dann aber grundlegend, als die<br />
Familie von den USA nach Großbritannien<br />
umzieht, wo sie mit ganz anderen Klassenunterschieden<br />
und damit auch Geschlechter-<br />
Verhältnissen konfrontiert werden.<br />
Außer mit Jude Law haben Sie in „The<br />
Nest“ auch viel mit Pferden zu tun.<br />
Konnten Sie da auf vorherige Erfahrungen<br />
zurückgreifen?<br />
Ich bin in einer ländlichen Gegend groß<br />
geworden, und direkt gegenüber von uns gab<br />
es eine Koppel mit Pferden, auf denen wir<br />
immer mal wieder reiten konnten. Das ist<br />
natürlich kein Vergleich zu dem, was ich im<br />
Film mache, aber es war ein Anfang, Und hat<br />
auf jeden Fall zur Folge, dass ich keine Angst<br />
vor Pferden habe. Für die Dreharbeiten habe<br />
ich dann extra ein paar Wochen Springreiten<br />
trainiert, was ich großartig fand. Solche<br />
Dinge für eine Rolle lernen zu dürfen, gehört<br />
zu den großen Freuden dieses Berufes.<br />
Sie haben Ihre Herkunft schon erwähnt,<br />
und man sagt den Menschen aus dem<br />
Mittleren Westen der USA nach, sie seien<br />
besonders spröde und pragmatisch. Ist da<br />
etwas dran?
INTERVIEW / CARRIE COON<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 15<br />
Ja, da ist schon etwas dran. Es herrscht in<br />
dieser Gegend ein großer Pragmatismus,<br />
der einhergeht mit dem Unterdrücken von<br />
Emotionen. Man ist dort sehr stoisch und<br />
selbstgenügsam. Jeder kümmert sich um seine<br />
eigenen Sorgen und will damit niemand<br />
anderen behelligen. Aber man teilt eben seine<br />
Gefühle auch nicht und findet auch keine<br />
Hilfe. Vieles daran habe ich oft als beschwerlich<br />
und belastend empfunden, weswegen ich<br />
auch bewusst weg wollte. Was allerdings nicht<br />
heißt, dass ich dieser pragmatischen Art, die<br />
ich auch bei meinen Eltern und ihrem einfachen<br />
Leben gesehen habe, nicht auch viel<br />
verdanke.<br />
Zum Beispiel?<br />
Ich habe gelernt zu sparen, fleißig zu sein<br />
und zu kochen, was alles sehr hilfreich ist,<br />
wenn man als junge Schauspielerin mit sehr<br />
wenig auskommen muss. Und Bescheidenheit<br />
wurde mir auch reichlich vorgelebt und<br />
mitgegeben, was ich ebenfalls im Leben nicht<br />
als unnütz empfinde.<br />
Dass die eigene Tochter ausgerechnet<br />
Schauspielerin werden will, kann doch bei<br />
solchen Eltern nicht gut angekommen sein,<br />
oder?<br />
Nun, meine Eltern mögen pragmatisch sein,<br />
aber letztlich wollten sie immer auch, dass<br />
ihre Kinder glücklich sind. Deswegen haben<br />
sie mich stets aus vollstem Herzen unterstützt<br />
und an mich geglaubt. Manchmal<br />
mehr als ich selbst. Denn so sehr ich eine<br />
künstlerische Richtung einschlagen wollte,<br />
so wenig habe ich mich Träumereien<br />
hingegeben. Ich wusste immer, dass ich mir<br />
keine Ausbildung an einer Schauspielschule<br />
leisten konnte. Also studierte ich erst einmal<br />
Englisch und Spanisch, und erst als ich ein<br />
Stipendium und eine Stelle als Lehrassistentin<br />
bekam, widmete ich mich tatsächlich<br />
meiner Kunst. Das war zwar immer noch<br />
keiner der Top-Schauspiel-Studiengänge des<br />
Landes, aber immerhin ein realistischer Weg<br />
für mich.<br />
Auch nach dem Studium blieben Sie<br />
bodenständig. Warum haben Sie nicht<br />
versucht, in New York oder L.A. Fuß zu<br />
fassen, sondern standen lieber auf Provinzbühnen?<br />
Das war irgendwie der einzige Weg, den ich<br />
vor mir sah. Film und Fernsehen, das erschien<br />
damals so weit weg, dass ich das für mich gar<br />
nicht als Möglichkeit in Betracht zog. Es war<br />
dann schon ein riesiger Schritt, dass ich aus<br />
Wisconsin weiter ins riesige Chicago zog, weil<br />
einer der Regisseure, mit denen ich arbeitete,<br />
dort lebte. Und eigentlich war es Zufall: Hätte<br />
mir das Theater, an dem ich in Madison war,<br />
einen festen Vertrag angeboten, würde ich<br />
dort womöglich heute noch sein und Shakespeare<br />
unterm Sternenhimmel spielen. Aber in<br />
Chicago hatte ich dann erstmals eine Agentur<br />
und drehte, neben dem Theater, auch Werbespots.<br />
Nie im Leben hätte ich damals davon<br />
zu träumen gewagt, wo ich heute stehe.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.ascot-elite.de
16 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
FASHION / MEN & WOMEN<br />
MEN &<br />
WOMEN<br />
TOMMY HILFIGER<br />
FASHION<br />
FOTOGRAFEN: J. BOS & N. HARTLEY<br />
Alle Outfits: TOMMY HILFIGER<br />
www.tommy.com<br />
Fall ’20 Tommy Hilfiger<br />
Fotografen: J. Bos (Womenswear), N. Hartley (Menswear)<br />
Models: N. Araujo (Select Model Management),<br />
B. Diop (Red Model Management), P. van Noord (Bananas Models)
Foto: Karl Hubbuch „Hilde und Karl Hubbuch vor dem Spiegel stehend“ (nach 1927) / Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie Karl Hubbuch Stiftung / Städtische Galerie Karlsruhe
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 25<br />
WELT<br />
IM UMBRUCH<br />
EINE ZEIT<br />
DER EXTREME<br />
AUTOR: H. G. TEINER<br />
Wir schreiben das Jahr 2020 – unsere bisher gekannte Welt wird durch ein international<br />
verbreitetes Virus in Frage gestellt. Alte, liebgewonnene Gewohnheiten werden<br />
blockiert, unsere Komfortzone wird eingeschränkt. Das alte Handeln ist fragwürdig<br />
geworden. Verzicht ist angesagt und Kreativität ist gefragt. Aus dem Versagten können<br />
neue Möglichkeiten entspringen. Ein altes asiatisches Sprichwort sagt: Wenn der Wind<br />
der Veränderung weht, dann bauen die einen Mauern und die anderen errichten Windmühlen.<br />
<strong>BOLD</strong> möchte mit dem Blick auf diese Ausstellung in München den Blick auf das<br />
kreative Moment von herausfordernden Veränderungen lenken: Lassen Sie uns 100 Jahre<br />
zurückschauen und staunen über eine Zeit des sozialen Umbruchs und des künstlerischen<br />
Aufbruchs.
26 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / SEHENSWERT<br />
Die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts<br />
sind als die Goldenen Zwanziger<br />
bekannt geworden: Aus einer Zeit<br />
der politischen Umbrüche nach dem<br />
Niedergang des alten Kaiserreiches und<br />
dem Erstarken der neuen demokratischen<br />
Strukturen der Weimarer Republik<br />
gehen einschneidende kulturelle<br />
Impulse hervor. Es wird Charleston<br />
und Foxtrott getanzt, moderne musikalische<br />
Stilrichtungen wie Swing und<br />
Jazz prägen den neuen Lifestyle. Die<br />
legere Mode für Frauen und Männer, die<br />
weibliche Bubikopf-Frisur oder gar die<br />
sich verstärkende Bewegung der Freikörperkultur<br />
(FKK) stellen sich mit ihrem<br />
Freiheitsdrang gegen die einschränkenden<br />
Regeln und die Zensur des alten<br />
autoritären preußischen Staatswesens.<br />
In dieser Atmosphäre des Umbruchs<br />
erhalten Künstler und Intellektuelle<br />
eine besondere soziale Vorreiterrolle,<br />
sie bilden die Avantgarde auf der Suche<br />
nach neuen künstlerischen Inhalten und<br />
Ausdrucksformen. In Weimar gründet<br />
Walter Gropius das staatliche Bauhaus,<br />
und mit einer revolutionären klaren<br />
Formensprache begann hier nichts<br />
Geringeres als die Epoche der Moderne<br />
in Architektur und Design.<br />
Die Ausstellung „Welt im Umbruch“<br />
beleuchtet eine Zeit der Extreme, voller<br />
Hoffnung und Elend, Licht und Schatten.<br />
Deutschland in den 1920er Jahren: Im<br />
Dialog zwischen Malerei und Fotografie<br />
präsentiert die Ausstellung Höhepunkte<br />
einer Kulturvielfalt, die voller künstlerischer<br />
Innovationen steckt.<br />
Die moderne Stilrichtung der Neuen<br />
Sachlichkeit in der Malerei und des<br />
Neuen Sehens in der Fotografie strebte<br />
eine realistisch-veristische Wiedergabe<br />
des Bildgegenstands an. Charakteristisch<br />
ist der kühle, distanzierte Blick auf das<br />
Geschehen, der die Welt nüchtern und<br />
weitgehend „objektiv“ erfasst. Banale<br />
Dinge, Ausschnitte des schmucklosen<br />
Alltags der Großstadt und der Blick auf<br />
nicht vordergründig Schönes erobern<br />
die Sphären der Kunst. Die Künstler<br />
der Ausstellung sind unter anderem<br />
Aenne Biermann, Erwin Blumenfeld,<br />
Otto Dix, Hugo Erfurth, Carl Grossberg,<br />
George Grosz, Florence Henri, Hannah<br />
Höch, Karl Hubbuch, Germaine Krull, El<br />
Lissitzky, László Moholy-Nagy, Albert<br />
Renger-Patzsch, Walter Peterhans, Max<br />
Radler, August Sander, Georg Scholz,<br />
Sasha Stone, Umbo, Karl Hubbuch,<br />
Georg Scholz und John Heartfield. Viele<br />
der Arbeiten wirken auch heute, nach<br />
einhundert Jahren, erstaunlich vital und<br />
frisch. Die äußerst sehenswerte Ausstellung<br />
„Welt im Umbruch. Von Otto Dix bis<br />
August Sander – Kunst der 20er Jahre“<br />
präsentiert Werke, die in Deutschland<br />
zwischen 1920 und 1935 entstanden<br />
sind: Neben 250 Fotografien, Gemälden<br />
und Grafiken sind die wichtigsten Fotopublikationen<br />
der Zeit zu sehen.<br />
Von Otto Dix bis August Sander<br />
Bis: 10. Januar 2021<br />
Münchner Stadtmuseum<br />
www.muenchner-stadtmuseum.de
Foto: Erich Retzlaff „Hochofenarbeiter“ (vor 1931) / Münchner Stadtmuseum Münchner Stadtmuseum
Foto (Ausschnitt): Lotte Jacobi und Karl Valentin (1928) / Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie Lotte Jacobi Archive / University of New Hampshire Library, Durham, USA
Bild: Hannah Höch „Gläser“ (1927) / MHK, Neue Galerie – Sammlung der Moderne, Kassel / VG Bild-Kunst<br />
30 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / SEHENSWERT
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 31<br />
Bild (aus Videoloop): J. Monaghan „Disco Beast“ (2016)<br />
Bild: How and Nosm, Humboldt Forum<br />
Voll süß: Mit mehr als fünfhundert Millionen<br />
Posts allein auf Instagram ist #cute<br />
einer der beliebtesten Hashtags überhaupt.<br />
Cute bedeutet niedlich, süß oder<br />
putzig und begegnet uns in allen Lebenslagen:<br />
Tierbabys, Einhörner, Hasenohren –<br />
das Niedliche steht in enger Verbindung<br />
mit der Konsumkultur und bezeichnet<br />
eine besonders erfolgreiche Form von<br />
Gegenwartsästhetik. Diese Ausstellung<br />
widmet sich dem netten Kitschigen<br />
genauso wie dem kitschigen Gruseligen.<br />
Anhand von mehr als 50 internationalen<br />
künstlerischen Positionen sowie zahlreichen<br />
Alltagsgegenständen und Internetveröffentlichungen<br />
spürt die Gruppenausstellung<br />
im NRW-Forum Düsseldorf<br />
den unzähligen Facetten dieses aktuellen<br />
internationalen Phänomens nach.<br />
Ein erster Raum der sehenswerten<br />
Ausstellung BERLIN GLOBAL ist fertiggestellt<br />
– die Ausstellung im Humboldt<br />
Forum ist ab jetzt, vor ihrer Eröffnung<br />
im Januar 2021, virtuell zu entdecken:<br />
Die Arbeit „360° Weltdenken“ ist online<br />
als digitales Experiment zu besichtigen.<br />
Gestaltet wurde das riesige,<br />
375-qm-Wandbild mit dem Titel „Weltdenken“<br />
von dem Urban-Artist-Duo<br />
How and Nosm. Die beiden Künstler<br />
haben deutsche Wurzeln und leben und<br />
arbeiten seit 1999 in New York. Thema<br />
des Wandbildes ist das Leitmotiv der<br />
Ausstellung: Berlin und seine Verbindungen<br />
mit der Welt. Mit Sprühdose und<br />
Klebeband haben die Brüder farbenfrohe<br />
Formen und figurative Elemente<br />
auf die Wand gebracht.<br />
#cute. Inseln der Glückseligkeit?<br />
Bis: 10. Januar 2021<br />
Berlin Global – 360° Weltdenken<br />
Ab: 16. Januar 2021<br />
NRW-Forum Düsseldorf<br />
www.nrw-forum.de<br />
Humboldt Forum<br />
www.berlin-global-ausstellung.de
32 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / HÖRENSWERT<br />
Der australische Allrounder Nick Cave,<br />
vielleicht am bekanntesten als Frontmann<br />
von The Bad Seeds, ist in seinem<br />
zweiten Projekt mit dem belgischen<br />
Komponisten Nicholas Lens nicht etwa<br />
Sänger, sondern Dichter. Nach ihrem<br />
gemeinsamen Projekt Shell Shock aus<br />
dem Jahr 2014 taten sich Lens und Cave<br />
während des Corona bedingten Lockdowns<br />
für L.I.T.A.N.I.E.S. zusammen. Cave<br />
schrieb zwölf Litaneien – „Bittgebete<br />
an einen göttlichen Schöpfer“, die der<br />
Komponist nach eigenen Worten in ein<br />
Stück „aus Nachtträumen“ verwob. Als<br />
Lens mit dem Fahrrad durch ein ungewohnt<br />
leeres Brüssel fuhr, musste er<br />
an die magische Ruhe der Rinzai-Zen-<br />
Tempel denken, die er im ländlichen<br />
Japan gesehen hatte.<br />
Auf Nels Clines dritter Blue-Note-Veröffentlichung<br />
„Share The Wealth“ liefert der<br />
Klangforscher und Gitarren-Renegat ein<br />
kraftvolles und provokantes Programm<br />
spontaner, kompromissloser und letztlich<br />
fesselnder Musik mit einer erweiterten<br />
Ausgabe seines langjährigen<br />
Projekts The Nels Cline Singers mit dem<br />
Saxophonisten und Punk-Jazz-Ikonoklasten<br />
Skerik, dem Keyboard-Wunder<br />
Brian Marsella, dem Bass-Kraftprotz<br />
Trevor Dunn, dem langjährigen Kollaborateur<br />
und Schlagzeuger Scott Amendola<br />
und dem brasilianischen Perkussionisten<br />
Cyro Baptista. Gemeinsam schwelgen sie<br />
in wirbelnden, stimmungsvollen Klanglandschaften,<br />
die von wildem Skronking<br />
und hemmungslosem Stretching überquellen.<br />
Nick Cave<br />
Album: „L.I.T.A.N.I.E.S“<br />
Nels Clines<br />
Album: „Share The Wealth“<br />
Deutsche Grammophon<br />
www.deutschegrammophon.de<br />
Universal Music<br />
www.universal-music.de
PODCAST<br />
DIE LEUTE<br />
HINTER DEN LEGENDEN<br />
WWW.<strong>BOLD</strong>CAST.EU
34 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IM GESPRÄCH / GARY BARLOW<br />
TAKE THAT STAR<br />
GARY BARLOW<br />
IM GESPRÄCH<br />
AUTORIN & INTERVIEW: N. WENZLICK
IM GESPRÄCH / GARY BARLOW<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 35<br />
Komponist, Singer-Songwriter, Pianist und Musikproduzent Gary Barlow über das Älterwerden,<br />
das Geheimnis seiner Ehe und sein neues Soloalbum „Music Played By Humans“, das<br />
mit einem 60-köpfigen Orchester entstand.<br />
Die Biografie von Gary Barlow ist wahrlich<br />
filmreif. Der 49-jährige Brite begann schon<br />
als Teenager eigene Songs zu schreiben. Mit<br />
der Boyband Take That („Back For Good“)<br />
brach er in den Neunzigern zunächst sämtliche<br />
Rekorde und dann Mädchenherzen –<br />
als die Band 1996 ihre Auflösung bekannt<br />
gab. Die erwartete Solokarriere blieb danach<br />
allerdings aus. Stattdessen wurde Barlow im<br />
Schatten des Erfolges seines einstigen Bandkollegen<br />
Robbie Williams in Großbritannien<br />
zum Spott der Nation. Er nahm etliche<br />
Kilos zu und litt unter Depressionen – doch<br />
er kämpfte sich zurück! Seit der Wiedervereinigung<br />
von Take That im Jahr 2005<br />
ist Barlow erfolgreicher denn je. Er trägt<br />
den Verdienstorden „Order of the British<br />
Empire“, organisierte die Feierlichkeiten<br />
zum 60-jährigen Thronjubiläum der Queen,<br />
komponierte mehrere Musicals, blickt auf<br />
über 50 Millionen verkaufte Alben zurück<br />
und füllt mit Take That, die inzwischen als<br />
Trio unterwegs sind, nach wie vor Arenen.<br />
Nur eines fehlte ihm noch, in seiner langen<br />
Liste der Errungenschaften: ein Album mit<br />
Orchester. Mit „Music Played By Humans“<br />
hat er sich diesen Traum nun erfüllt.<br />
Herr Barlow, Ihr Album verspricht „von<br />
Menschen gespielte Musik“. Was hat es<br />
damit auf sich?<br />
Gary Barlow: Mit Take That waren wir<br />
letztes Jahr ja zu unserem 30-jährigen Jubiläum<br />
auf Tournee, und das war wundervoll.<br />
Ich nahm mir vor, nicht daran zu<br />
denken, was als Nächstes kommt, sondern<br />
einfach den Moment zu genießen. Ich war<br />
jeden Abend super präsent und habe diese<br />
Konzerte wirklich genossen. Als die Tour<br />
zu Ende ging, hatte ich dann auf einmal<br />
diesen Albumtitel im Kopf: „Music Played<br />
By Humans“. Ich habe in der Vergangenheit<br />
zwar schon mal mit einem 12-köpfigen<br />
Streicherensemble gearbeitet, aber ich<br />
dachte: Was, wenn es 60 wären? Also fing<br />
ich an, ein Album zu schreiben, und drei<br />
Monate später war es fertig.<br />
Zu hören, wie die eigenen Songs von<br />
einem großen Orchester arrangiert<br />
werden, scheint der Traum eines jeden<br />
Musikers zu sein, oder?<br />
Es ist auf jeden Fall mein Traum! Ich weiß<br />
nicht, ob Sie schon mal die Gelegenheit<br />
hatten, das zu tun, aber in der Mitte eines<br />
Orchesters zu stehen – gar nicht mal<br />
zu singen, sondern bloß da zu stehen<br />
– ist wahnsinnig ergreifend. Es gibt<br />
nichts Vergleichbares. Wenn das kein<br />
Grund ist, morgens aufzustehen! Mein<br />
Album feiert echte Musiker, die Energie<br />
der Menschen und tolle Performances.<br />
Und das ausgerechnet in einer Zeit, in<br />
der wir wegen Corona niemandem mehr<br />
zu nahe kommen dürfen. Das ist schon<br />
irgendwie verrückt.
36 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IM GESPRÄCH / GARY BARLOW<br />
Echte Musiker hört man heutzutage ja<br />
wirklich immer seltener. Stattdessen<br />
entsteht Musik am Computer und Algorithmen<br />
rechnen aus, wann der Refrain<br />
einsetzen muss, damit die Leute nicht<br />
zum nächsten Track skippen.<br />
Das stimmt. Es gibt Musiker da draußen,<br />
aber nicht viele.<br />
Lassen Sie sich beim Komponieren von<br />
Trends beeinflussen?<br />
Wissen Sie, das war in den Neunzigern<br />
schon so: Ständig wollten mir alle sagen, wie<br />
man zu klingen habe, welche Frequenz zum<br />
Beispiel die Drums haben müssen. Tatsächlich<br />
habe ich dieses Mal aber versucht, mich<br />
davon nicht beeinflussen zu lassen. Man<br />
muss seinen eigenen Weg gehen. Klingen<br />
zu wollen wie alle anderen, ist falsch.<br />
Das Ziel sollte doch immer sein, etwas<br />
komplett anderes zu machen. Mir war bei<br />
diesem Album wichtig, dass es sein eigenes<br />
Leben hat und nicht versucht, wie die Top<br />
5 zu klingen.<br />
Sie haben dafür zahlreiche Kollaborateure<br />
aus der ganzen Welt eingeladen,<br />
von Moderator James Corden und Pianist<br />
Chilly Gonzales bis zu dem französischlibanesischen<br />
Musiker Ibrahim Maalouf<br />
und Sebastián Yatra aus Kolumbien.<br />
Warum eine so große Bandbreite?<br />
Weil dieses Album so musikalisch ist. Ich<br />
hatte dadurch das Bedürfnis, Musiker, die<br />
ich selbst gern höre, einzuladen. Ich wollte<br />
eine neue Tür öffnen. Die Kollaboration mit<br />
Michael Bublé, die schon erwartbarer ist,<br />
hätte auch auf meinem letzten Soloalbum<br />
sein können. Aber ich hatte bisher noch nie<br />
das passende Repertoire, um jemanden wie<br />
Chilly Gonzales zu fragen, ob er auf einem<br />
Song spielen möchte.<br />
Mit Songs wie „Incredible“, „Supernatural“<br />
oder „This Is My Time“ gibt es<br />
auf dem Album eine Menge Liebeslieder.<br />
Denken Sie dabei auch nach 20 Jahren<br />
Ehe immer noch an Ihre Frau?<br />
Oh ja, immer! Ich hatte Glück: Ich habe<br />
früh die richtige Person gefunden, und<br />
wir hatten stets eine gute Ehe. Wir haben<br />
einander immer unterstützt und waren<br />
gut zueinander. Klar hatten wir auch<br />
mal schwere Zeiten, aber wir haben sie<br />
zusammen durchgestanden. Meine Ehe ist<br />
der Sockel dessen, was ich mache und wer<br />
ich bin, um ehrlich zu sein. Deswegen feiere<br />
ich sie ständig.<br />
Im Showbusiness sind Sie damit eher eine<br />
Ausnahme. Was ist das Geheimnis einer<br />
so langen, glücklichen Ehe?<br />
Ich weiß nicht, ob es da ein Geheimnis gibt.<br />
Aber so simpel und blöd das klingt: Wir<br />
versuchen immer, nett zueinander zu sein,<br />
den anderen zu unterstützen, einander<br />
zuzuhören und das Gehör des anderen auch<br />
einzufordern. Nett zu sein – damit fängt<br />
alles an. Das gilt ja auch außerhalb der Ehe.<br />
Heute morgen auf dem Weg zum Studio<br />
habe ich ein anderes Auto vorgelassen.<br />
Wenn mir so etwas passiert, dann fühle ich<br />
mich immer für ein paar Sekunden gut.<br />
Apropos gut fühlen: Wann hatten Sie das<br />
letzte Mal einen perfekten Tag, wie Sie<br />
ihn in „Oh What A Day“ besingen?<br />
Wir hatten Glück während des Lockdowns:<br />
Obwohl das für England sehr untypisch<br />
ist, hatten wir gutes Wetter, und ich muss<br />
sagen, wenn das so ist, gibt es keinen Ort,<br />
an dem ich lieber wäre. Leider ist es 90<br />
Prozent des Jahres Scheiße, aber wenn die<br />
Sonne rauskommt und der Himmel blau<br />
ist, ist es wunderschön hier. Von daher<br />
hatte ich dieses Jahr gleich mehrere solcher<br />
Tage. „Oh what a day“ ist übrigens etwas,<br />
das meine Tochter alle Nase lang sagt. Die<br />
Idee hinter dem Song ist, die Welt durch die<br />
Augen eines Kindes zu sehen. Sich die Zeit<br />
zu nehmen, einen schönen Baum oder eine<br />
tolle Wolke anzuschauen. Ich glaube aber,<br />
das ist etwas, zu dem wir in diesem merkwürdigen<br />
Jahr vielleicht wieder zurückgefunden<br />
zu haben. Ich zumindest habe mir<br />
Zeit für Dinge genommen, die seit Jahren<br />
auf der Strecke geblieben sind.<br />
Zum Beispiel?<br />
Ich habe 20 Jahre lang nicht Gitarre<br />
gespielt, aber jetzt spiele ich wieder! Ich will<br />
nächstes Jahr in einer Show auftreten, also<br />
habe ich eine Menge Gitarre geübt.<br />
Wenn man Ihnen zuhört, bekommt man<br />
das Gefühl, als seien Sie mehr als je zuvor<br />
mit sich im Reinen – beruflich, aber auch<br />
privat.<br />
Das ist auch so. Ich bin an einem sehr guten<br />
Punkt in meinem Leben. Das, was ich
IM GESPRÄCH / GARY BARLOW
Fotos: Universal Music
IM GESPRÄCH / GARY BARLOW<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 39<br />
an mir mag, genieße ich. Und Dinge, die<br />
ich nicht so gerne mag, akzeptiere ich und<br />
behalte ich im Auge. Aber auch musikalisch<br />
bin ich sehr zufrieden. Ich liebe all die<br />
Projekte, in die ich involviert bin. Also ja,<br />
ich fühle mich im Moment sehr selbstsicher,<br />
und das ist ein tolles Gefühl.<br />
Das war ja auch nicht immer so. Helfen<br />
Alter und Reife?<br />
Ich weiß es nicht. Vielleicht. Es ist aber<br />
auch einfach so, dass ich meinen Job liebe.<br />
Ich liebe es, darüber zu sprechen, ihn zu<br />
machen, zu planen – ich liebe alles daran.<br />
Ich freue mich jeden Tag, wenn ich in mein<br />
Studio komme. Was das betrifft, sehe ich die<br />
Welt wirklich noch durch die Augen eines<br />
Kindes. Und das hält mich jung.<br />
Sie werden im Januar 50. Was haben Sie<br />
geplant?<br />
Eigentlich wollte ich das Palladium in<br />
London mieten und auf der Bühne stehen.<br />
Aber das geht ja nun leider nicht. Von<br />
daher plane ich nicht viel … Ich finde, dass<br />
wir es all die Jahre falsch gemacht haben.<br />
Runde Geburtstage sollten eigentlich ein<br />
Jahr später gefeiert werden. Nicht, wenn<br />
man gerade erst 50 geworden ist. Von daher<br />
werde ich meinen 50. einfach auf nächstes<br />
Jahr verschieben.<br />
Musik ist etwas, woran ich Spaß habe,<br />
womit ich etwas erreicht habe. Und ich<br />
habe schon immer Musik gemacht, seit mir<br />
im Alter von zehn Jahren ein Keyboard<br />
geschenkt wurde. Ich weiß noch, wie ich<br />
wenig später für meine Nachbarn spielte.<br />
Mein Vater hatte sie eingeladen. Sie saßen<br />
alle auf meinem Bett, und irgendwann<br />
blickte ich mich im Zimmer um und stellte<br />
fest, dass alle lächelten. Ich dachte: Wow,<br />
was für eine tolle Sache! Andere Leute<br />
glücklich zu machen – wer würde das nicht<br />
wollen?<br />
Obwohl Sie viel arbeiten, schaffen Sie es<br />
noch, Sport zu treiben und sich gesund<br />
zu ernähren. Mal ehrlich, das ist doch zu<br />
perfekt – gibt es an Ihnen denn garkeinen<br />
Fehler oder vielleicht Dinge, die Sie an<br />
sich nicht mögen?<br />
Oh je, ich bin einer dieser Ganz-oder-garnicht-Menschen.<br />
Entweder ich esse zu viel<br />
oder zu wenig, mache zu viel Sport oder<br />
zu wenig. Ich wäre gerne irgendwo in der<br />
Mitte. Kennen Sie diese Leute, die ständig<br />
sagen, dass es um die richtige Balance geht?<br />
Denen würde ich am liebsten eine reinhauen.<br />
Denn bisher habe ich diese Balance<br />
nicht gefunden. Aber ich suche weiter! Wir<br />
werden sehen, wo mich das hinführt.<br />
Den runden Geburtstag auf der Bühne<br />
feiern – warum können Sie eigentlich nie<br />
aufhören zu arbeiten?<br />
Für mich fühlt es sich nicht wie Arbeit an.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.universal-music.de<br />
@ officialgarybarlow
40 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / INTERVIEW<br />
MADE<br />
IN GERMANY<br />
EINZIGARTIGE<br />
MANUFAKTURARBEIT<br />
AUTOR & INTERVIEW: N. DEXTER<br />
Seit 1995 kennen und schätzen sich Stefanie Hering, Porzellandesignerin und Gründerin<br />
der Manufaktur Hering Berlin, und Wilhelm Seibel, Inhaber und Geschäftsführer<br />
der legendären Besteck Manufaktur Pott. Nun ist die Idee einer Kooperation Realität<br />
geworden. Seit November sind vier exquisite Bundles zu den Themenkreisen Salz, Käse<br />
und Austern erhältlich, die die einzigartige Ästhetik beider Marken verbinden. Zu dieser<br />
Ästhetik gehört nicht allein das ebenso innovative wie zeitlos puristische Design der<br />
Objekte, sondern auch eine sehr ähnliche Philosophie und Fertigungsprozesse, die auf<br />
uralten Handwerksprozessen basieren.
42 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / INTERVIEW<br />
Stefanie Hering, die sich zur Keramikmeisterin<br />
ausbilden ließ, bevor sie sich<br />
in den 1990er Jahren auf den Werkstoff<br />
Porzellan konzentrierte. Hering experimentiert<br />
mit Formen und Glasuren, lotet<br />
die Grenzen des Materials in Zusammenarbeit<br />
mit versierten Kunsthandwerkern<br />
immer wieder neu aus und präsentiert<br />
Designs, die ausschließlich in Handarbeit<br />
herstellbar sind.<br />
Auch die einzigartige Qualität der Pott-<br />
Bestecke beruht auf reinstem Handwerk,<br />
dessen Präzision Schweizer Uhrwerken<br />
oder dem Schliff von Diamanten in nichts<br />
nachsteht und durch keine computergesteuerte<br />
Maschine ersetzt werden kann.<br />
Mehr als 30 Arbeitsgänge stecken in<br />
jedem Löffel und jeder Gabel; ein Messer<br />
benötigt über 90 Schritte, bis die Klingen<br />
ihre anhaltende Schärfe und das gesamte<br />
Werkstück sein einzigartig ausgewogenes<br />
Gewicht erlangt hat. Die Besteckmanufaktur<br />
geht bis auf das Jahr 1904<br />
zurück; der internationale Ruf der Marke<br />
beruht auf dem Sohn des Firmengründers<br />
und genialen Besteckgestalters Carl<br />
Pott, der 1932 in den väterlichen Betrieb<br />
in Solingen eintrat. 2006 ging das Unternehmen<br />
in den Besitz der Familie Seibel<br />
über, die im benachbarten Mettmann seit<br />
125 Jahren – nunmehr in der 6. Generation<br />
– hochwertigste Bestecke in ihrer Manufaktur<br />
fertigt.<br />
„Pott und Hering unterscheidet Material<br />
und Kategorie“, so Pott-Inhaber Wilhelm<br />
Seibel. „Aber so vieles eint uns: Qualität,<br />
Manufaktur und Made in Germany.“ <strong>BOLD</strong><br />
bat zum Gespräch und traf Stefanie Hering<br />
und Wilhelm Seibel in Berlin.<br />
Was ist die Besonderheit der Fertigung<br />
von Hand in Ihren Manufakturen?<br />
Hering: Manufakturobjekte berühren uns auf<br />
eine ganz andere Art und Weise. Wenn ich<br />
mich auf ein Manufakturobjekt von Hering<br />
Berlin einlasse, spüre ich eine andere Poesie<br />
und Qualität als bei einem Artikel vom Fließband.<br />
Das Einzigartige sind die Menschen<br />
dahinter: hochbegabte Kunsthandwerker,<br />
Meister ihres Fachs, die ich selbst auswähle,<br />
ausbilde und mit denen ich eng über Jahre<br />
hinweg zusammenarbeite. Jemand, der<br />
in einer Manufaktur arbeitet, erweitert ein<br />
Leben lang seine Erfahrung und gibt sein<br />
Wissen dann an jemanden weiter, der dieses<br />
Handwerk gerade erlernt.<br />
Seibel: Ein automatengefertigtes Besteck<br />
mag auf den ersten Blick ähnlich präzise<br />
und perfekt aussehen wie ein Besteckteil aus<br />
unserer Manufaktur. Der eklatante Unterschied<br />
aber ist, dass ein Pott Besteck eben<br />
handgefertigt wird, von erfahrenen Handwerksmeistern<br />
mit viel Gefühl und gutem<br />
Auge geprüft wird und einen immateriellen,<br />
kulturellen Wert besitzt. Manufakturprodukte<br />
haben Seele – vergleichbar mit einer<br />
handgefertigten mechanischen Uhr.<br />
Worin liegt für Sie der ganz besondere<br />
Wert von Handwerkskunst – vielleicht<br />
auch gerade in der heutigen Zeit?<br />
Hering: Ich bin immer wieder aufs Neue<br />
von der Meisterschaft der Handwerkskunst<br />
begeistert. Es ist ein Staunen über diese bis<br />
ins kleinste Detail perfekt ausgeführte Arbeit,<br />
über Techniken, die seit Jahrhunderten<br />
gepflegt werden, und die Spur der Hand, die<br />
jedes einzelne Stück zu einem Unikat macht.<br />
Darüber hinaus lässt die Kunst des Handwerks<br />
auch durch das Experimentieren in<br />
kleinen Stückzahlen erst visionäre Entwicklungen<br />
in der Gestaltung zu. Das ist für mich<br />
als Designerin, die sich schon immer an die<br />
Grenzen des Werkstoffs Porzellan herantastet,<br />
immens wichtig. Diesen Innovationsgrad<br />
erzielen Sie in der Industrieproduktion<br />
einfach nicht.<br />
Seibel: Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel aus<br />
unserer Manufaktur, das deutlich macht,<br />
was Handwerkskunst für Pott bedeutet:<br />
Ein besonderes Qualitätsmerkmal der Pott<br />
Bestecke sind die Messer mit geschmiedeten<br />
Klingen, die in ein Heft eingesetzt werden.<br />
Dies ermöglicht langanhaltende Schärfe<br />
und schafft perfekte Balance im Handling.<br />
Ein solches Messer braucht bis zu 90 Arbeitsschritte<br />
und kann nur von Hand hergestellt<br />
werden.<br />
Gibt es einen Meilenstein, auf den<br />
Sie besonders stolz sind oder der Sie<br />
geprägt hat?<br />
Seibel: Mancher nennt Pott auch die Manufaktur<br />
der 1.000 Designpreise. Es ist eine<br />
beachtliche Sammlung an Auszeichnungen,<br />
die Pott über die Jahre gesammelt hat.<br />
Weitere Meilensteine sind zum Beispiel das<br />
Olympia Besteck Pott 22, das 1972 das Olympische<br />
Dorf in München ausstattete und<br />
damit weltberühmt wurde, oder das Kanzler-
DESIGN / INTERVIEW<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 43<br />
besteck Pott 84, mit dem in der Ära Ludwig<br />
Erhard neben dem Kanzleramt auch diverse<br />
deutsche Botschaften – in der Silberausführung<br />
– ausstattet wurden.<br />
Hering: Ich habe im letzten Jahr eine Ausstellungsreihe<br />
mit dem Goethe Institut in Thailand<br />
gestartet und dafür auch in Ratchaburi<br />
vor Ort mit einem besonderen Ton arbeiten<br />
können, der die Gestaltung immens hoher<br />
Gefäße erlaubt – etwas, das ich mir für meine<br />
Arbeit als Designerin schon lange wünschte<br />
und mich auch weiterbringt. Zudem bin<br />
ich besonders stolz, dass wir mit über 500<br />
renommierten Köchen weltweit ein Netzwerk<br />
von Gourmet-Partnern geschaffen haben,<br />
die allesamt ihre Kreationen auf Hering<br />
Berlin inszenieren! Das alles kann man auf<br />
unserer Website lesen. Dort gibt’s auch News<br />
zu unseren Designpreisen, etwa dem Dineus<br />
Award, dem Tableware international Award<br />
oder dem Designpreis der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Es macht mich glücklich, dass<br />
ich als Vorreiterin in der Gestaltung von<br />
kontemporärem Porzellandesign verstanden<br />
und geehrt werde.<br />
Wann und wie entstand die Idee einer<br />
Zusammenarbeit?<br />
Seibel: Unsere Manufakturen sind schon<br />
lange bekannt und befreundet. Stefanie<br />
Hering und ich kennen uns, glaube ich, seit<br />
1995. An Stefanie Hering begeistert mich ihre<br />
ausdauernde Passion für Porzellan und experimentelle<br />
Handwerklichkeit. Sie inspiriert<br />
mich immer wieder und hat gewiss Anteil an<br />
den erfolgreichen Entwicklungen von Pott.<br />
Auch ist uns eigentlich schon immer bewusst,<br />
dass Porzellan von Hering Berlin die perfekte<br />
Ergänzung für Pott Produkte ist. Schon lange<br />
empfehlen wir Hering, wenn uns Kunden<br />
nach dem „richtigen“ Porzellan fragen – also<br />
höchste Zeit für eine Kollaboration!<br />
Ihr Lieblingsstück aus der Hering Berlin<br />
Pott Kooperation?<br />
Seibel: Die Auswahl fällt sicher nicht leicht.<br />
Aber ich entscheide mich für das Salzschälchen<br />
und den vergoldeten Salzlöffel. Das Filigrane<br />
des Löffels, die Samtigkeit des Biskuit<br />
Porzellans und der etwas extravagante<br />
Touch der Vergoldung ist eine sehr reizvolle<br />
Kombination. Ich sehe mich gerade an<br />
einem lauen Sommerabend mit Freunden<br />
einen Salat mit Ziegenkäse und Walnüssen<br />
mit Fleur des Sel garnieren. Vielleicht gibt’s<br />
zum Hauptgang ja Austern und zum Nachtisch<br />
etwas Käse, sodass die anderen Bundles<br />
auch zum Einsatz kommen.<br />
Hering: Unter allen spannenden Produktzusammenstellungen<br />
in dieser Kooperation<br />
ist für mich das Hering Berlin Velvet Käse-<br />
Plateau mit Pott Formado einzigartig.<br />
Für das Plateau habe ich ein historisches<br />
Original aus dem Repertoire der Schwarzburger<br />
Werkstätten ausgewählt und in<br />
Biskuitporzellan nachstilisiert. Die Original-<br />
Plateaus haben in der Geschichte der europäischen<br />
Manufakturen der Präsentation<br />
von Speisen bei Hofe gedient und wurden –<br />
als Träger von Figurengruppen – als Conversational<br />
Pieces betrachtet. Sie greifen den<br />
Ursprungsgedanken von Tischdekoration<br />
auf: ästhetisch feine, anregende Porzellanobjekte,<br />
über die einander unbekannte Tischgäste<br />
miteinander ins Gespräch kommen<br />
und eine wundervolle, inspirierte Zeit miteinander<br />
verbringen.<br />
Zu Beginn der Kooperation werden vier<br />
Bundles angeboten: Das Salzschälchen<br />
der Collection „Pulse“, deren feine Rippenstruktur<br />
durch einen nur per Hand durchführbaren<br />
Auswasch-Prozess entsteht,<br />
wird durch einen Salzlöffel im Design der<br />
ikonischen Serie „Pott 84“, dem „Kanzlerbesteck“<br />
der Ära Ludwig Erhard, ergänzt.<br />
Das Bundle „Käse“ kombiniert das von<br />
Designer Ralph Krämer 1994 entworfene<br />
Weichkäsemesser „Formado“ mit einem<br />
jener Plateaus aus Biskuit-Porzellan, die<br />
Stefanie Hering auf der Grundlage barocker<br />
„Conversational Pieces“ aus dem Formenarchiv<br />
der Schwarzburger Werkstätten in<br />
Thüringen entwickelte. Das Große Austern-<br />
Bundle kombiniert einen Austernhandschuh<br />
und -brecher, nach dem Entwurf<br />
von Ralph Krämer, mit einer Austernbar<br />
im puristischen „Velvet“-Design. Und das<br />
Bundle „Austern klein“ verbindet die Pott-<br />
Austerngabel, mit geschwungener Einkerbung,<br />
mit einem Hering Berlin-Teller im<br />
„Silent Blue“-Design (mit einer per Hand<br />
ausgegossenen Kobalt-Glasur). Salzlöffelchen,<br />
Austerngabel und der Griff des Käsemessers<br />
werden zudem auch in vergoldeten<br />
Versionen angeboten.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.heringberlin.com<br />
www.pott-bestecke.de
KINDER,<br />
WIE DIE ZEIT<br />
VERGEHT<br />
VOLVO S60 VERSUS<br />
VOLVO AMAZON<br />
AUTOR: R. LÖWISCH
46 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / REPORTAGE<br />
Alles auf Anfang: Mit dem Volvo S60 ist beim schwedischen Premium-Automobilhersteller<br />
eine neue Ära angebrochen – mit Tugenden, die schon den beliebten Volvo Amazon<br />
auszeichneten, dessen Produktion vor 50 Jahren auslief. Welche Welten liegen zwischen<br />
einem der letztgebauten Exemplare des legendären Volvo Amazon von 1970 und einem<br />
modernen Volvo S60? Eine Vergleichsfahrt erklärt die Errungenschaften aus Jahrzehnten<br />
– und zeigt die Exzesse der Neuzeit.<br />
Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl:<br />
Da hat man fast 200 Pferdestärken zur<br />
Verfügung, und die Kiste kommt auf<br />
der Autobahn trotzdem nicht über<br />
digital angezeigte 185 km/h hinaus.<br />
Das liegt weder an einer ungelösten<br />
Handbremse noch an einem elektronischen<br />
Fehler in der Instrumentierung<br />
– es liegt an der jüngsten Volvo-Firmenphilosophie:<br />
Alle Neuwagen sind seit<br />
Kurzem auf 180 km/h Spitze limitiert.<br />
Das soll Unfälle verhindern und Sprit<br />
sparen.<br />
Ob Assar Gabrielsson (Mitgründer der<br />
schwedischen Automarke, 1926) damit<br />
einverstanden gewesen wäre? In Sachen<br />
„Änderung von Gewohnheiten“ eher<br />
nicht, in Sachen „alles für die Sicherheit“<br />
wohl schon. Bekannt ist: Der eine von<br />
zwei Volvo-Gründern war nicht wirklich<br />
extrovertiert geprägt. Das belegt<br />
seine Aussage, als der einst frisch eingestellte<br />
Designer Jan Wilsgaard ihm den<br />
künftigen Mitteklasse-Volvo namens<br />
„Amason“ (wurde später in das internationaler<br />
klingende „Amazon“ geändert)<br />
vorstellte: „Ja, das sieht zwar gut aus, ist<br />
mir aber zu viel Pin-up. Es sollte nicht so<br />
schön aussehen, eher ein bisschen bieder<br />
wirken.“ Zum Glück war auch der zweite<br />
Volvo-Gründer, Gustaf Larson, zugegen,<br />
dem die Formen des neuen Volvo ausgesprochen<br />
gut gefielen. Letztlich setzte er<br />
sich durch. Und die Zahlen gaben ihm<br />
recht: Insgesamt 667.323 Exemplare des<br />
Amazon verkaufte Volvo in 14 Jahren<br />
Modelllaufzeit, und zwar als Zweitürer,<br />
Viertürer und Kombi.<br />
Grund genug, die beiden Volvo-Modelle<br />
einmal gegenüberzustellen. Der eine<br />
ist ein Volvo Amazon P 130, eines der<br />
letzten Exemplare des Erfolgsmodells<br />
der Schweden. Der andere, der S60,<br />
ist sozusagen die gleiche Mittelklasse-<br />
Limousine 50 Jahre später. Beide sind<br />
übrigens taufrisch, sogar der Amazon:<br />
Er stammt aus dem Volvo-Museum und<br />
markiert die letzte Ausbaustufe, die es<br />
nur mit zwei Türen gab, mit weniger<br />
Chrom als zu Beginn, und mit B20A-<br />
Motor, was 90 PS bedeutet. Der Wagen<br />
ist gerade mal rund 3.500 Kilometer<br />
gelaufen, was beweist, dass er vom Band<br />
ins Museum fuhr und dann fast gar nicht<br />
mehr. Ein Traum!<br />
Auch wenn der Amazon nicht so<br />
aussieht – gefühlt ist alles an ihm massig.<br />
Die Motorhaube ist ein fettes Stück Stahl,<br />
die Türen fallen fast so satt wie einst
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 47
MOTION / REPORTAGE
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 49<br />
bei Mercedes in die Schlösser, die Kofferraumhaube<br />
bedingt Kraft zum Öffnen.<br />
Kein Wunder: Volvo hat Blechstärken<br />
bis zu 1,27 Millimeter verwendet – bei<br />
heutigen Autos gelten Werte von 0,6<br />
bis 0,8 Millimeter. Und auch der Vierzylinder<br />
ist gusseisern und gilt als ziemlich<br />
unzerstörbar. Ein Wunder, dass das<br />
ganze Konstrukt „nur“ 1.070 Kilo wiegt.<br />
Aerodynamisch pflügt der Amazon dann<br />
doch eher wie ein Quader durch die<br />
Luft. Der Luftwiderstandsbeiwert beträgt<br />
satte 0,42. Da zeigt der Vergleich zum<br />
S60 mit seinen 0,27 deutlich, was sich<br />
hier in 50 Jahren getan hat. Trotzdem<br />
rennt der Amazon Spitze 160 km/h –<br />
das sind nur 20 km/h weniger als beim<br />
zwangsgebremsten Nachfolger. Apropos<br />
Bremse: Der Amazon besitzt bereits<br />
Scheibenbremsen, zumindest vorn. Auch<br />
beim Kofferraumvolumen hat die Zeit<br />
keine große Arbeit geleistet: Der S60<br />
besitzt lifestylige 442 Liter Volumen, der<br />
Amazon handfeste 400 Liter. Allerdings<br />
sind beim Amazon die Rücksitzlehnen<br />
nicht umklappbar.<br />
Sonst ist beim Amazon so gut wie alles<br />
anders: Er besitzt drei statt zwei Pedale,<br />
und der ewig lange Schalthebel für<br />
das Vierganggetriebe verschwindet<br />
weit vorn im Getriebetunnel. Man fällt<br />
in einen sehr niedrigen Sitz (nein, das<br />
kann bei der geringen Fahrleistung kein<br />
plattgesessener Sessel sein), so dass der<br />
obere Teil des wegen fehlender Servolenkung<br />
riesigen vierspeichigen Lenkrades<br />
genau im Sichtfeld liegt. Dafür hat<br />
man wunderbar den roten Streifen des<br />
Walzentachos vor der Nase, der recht<br />
ungenau über das Tempo informiert.<br />
Immerhin stehen schon Dreipunktgurte<br />
zur Verfügung, und das sogar seit dem<br />
Modelljahr 1958. Ganze drei Knöpfe<br />
und drei Hebel machen das Autofahren<br />
einfach: Scheibenwischer, Licht und<br />
Lüftung einerseits, Luftzufuhr ein/aus,<br />
Luft nach oben/unten und Heizung an/<br />
aus auf der anderen Seite. Autofahren<br />
pur. Denn der einzige Fahrassistent ist<br />
der Mensch.<br />
Im modernen Auto empfängt uns ein<br />
wohlgeformter Sitz mit Seitenwangen,<br />
Kopfstütze und elektrischer Verstellung<br />
in jeder Richtung. Das Lenkrad ist ebenfalls<br />
verstellbar, Knöpfe und Schalter sind<br />
ergonomisch verteilt, der Bildschirm in<br />
der Mitte groß und der Getriebewählhebel<br />
ein Joy-Stick mit extrem kurzen<br />
Wegen. Beim S60 nehmen Elektronik, ein<br />
aufwendiges adaptives Fahrwerk, Fahrmodi<br />
wie „Eco“, „Comfort“ und „Dynamic<br />
plus“ das konfigurierbare „Individual“<br />
(die Motor, Getriebe, Lenkung, Bremsen<br />
und Fahrwerk regulieren) sowie andere<br />
Annehmlichkeiten wie Fahrassistenten<br />
namens „IntelliSafe Surround“ und „Cross<br />
Traffic Alert“ jede potenzielle Einflussnahme<br />
des Piloten auf das Fahren in<br />
seiner alten Form.<br />
Und dann ist der S60 auch noch ein<br />
„Mild-Hybrid“, was bedeutet, dass der<br />
Wagen mit einem Startergenerator und<br />
einem 48-Volt-System mit Rekuperation<br />
ausgerüstet ist. Assar Gabrielsson<br />
hätte bestimmt gesagt: „Det är uteslutet“,<br />
was laut Internetübersetzer „Das<br />
kommt nicht in Frage“ heißt. Denn das<br />
ist alles ‘ne Menge „Pin-up“, was den<br />
Wagen letztlich 1.677 Kilo schwer<br />
werden lässt. Egal – das Sagen haben<br />
inzwischen nicht mehr Gabriellson und<br />
Larson, sondern die Chinesen, und die<br />
haben das Beste gemacht, was man mit<br />
Volvo machen konnte: Die Schweden<br />
machen lassen. So konnte sich Volvo<br />
relativ schnell von der sozialverträglichen<br />
Raumriesen-mit-Kastendesign-Marke der<br />
Nach-Amazon-Ära zum coolen, designorientierten<br />
Lifestyle-Anbieter – mit<br />
„Kein-Mensch-mehr-soll-in-einem-Volvosterben“-Credo<br />
verändern. Natürlich<br />
gehört dazu, technisch up-to-date zu<br />
sein. So ein S60 verbraucht labortechnisch<br />
inzwischen nur noch sechs Liter<br />
pro 100 Kilometer, der Amazon zehn bis<br />
zwölf Liter – zweifellos ein Fortschritt.<br />
Welcher beim Fahren mehr Spaß macht?<br />
Das kann nur jeder für sich entscheiden.<br />
Die Fragestellungen sind einfach: Pur<br />
oder bequem? Just for fun oder Kilometer<br />
keulen? Möchte ich, dass mein Auto<br />
lieber knarzt oder piepst? Machen einen<br />
der Geruch von Betriebsflüssigkeiten<br />
high oder eher Elektronik ohne Ende? Will<br />
ich auffallen oder nicht? Man kann auch<br />
nochmal 50 Jahre warten. Dann ist der<br />
S60 der Oldie.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.volvocars.de
MIT DEM HÜTER<br />
DER NACHT<br />
UNTERWEGS<br />
NATIONALPARK LAUWERSMEER<br />
AUTORIN: C. STRENG
52 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / NIEDERLANDE<br />
Funkelnd wie kleine Diamanten erleuchten tausende Sterne den samtschwarzen Nachthimmel<br />
und lassen die Milchstraße wie einen glitzernden Teppich erstrahlen. Die Dunkelheit<br />
der Natur ist unfassbar schön – und mittlerweile genauso selten. Denn das künstliche<br />
Licht wird immer mehr und lässt die Sterne verblassen. Tag und Nacht verschwimmen; die<br />
Dunkelheit wird immer fremder. Damit das nicht so bleibt, werden weltweit immer mehr<br />
Dark Sky Parks etabliert – wie der Nationalpark Lauwersmeer in den Niederlanden. Weit weg<br />
von künstlichen Lichtquellen ist es nachts hier so dunkel, dass man wirklich alles sieht.<br />
„Natürlich ist künstliches Licht ein Segen“,<br />
sagt Jaap Kloosterhuis, „aber es gibt zu viel<br />
davon, und ein großer Teil ist unnötig.“<br />
Kloosterhuis ist Förster im Aktivitätszentrum<br />
Lauwersnest und nimmt Gruppen<br />
auf Nachtexkursionen mit, was bereits eine<br />
Seltenheit ist, da in den meisten niederländischen<br />
Naturschutzgebieten nach<br />
Sonnenuntergang keine Besucher mehr<br />
erlaubt sind. Solche Exkursionen gehören<br />
zu seiner Arbeit, so will es auch die International<br />
Dark Sky Association (IDA) mit Sitz<br />
in Tucson, Arizona. Die US-Organisation<br />
kämpft seit 30 Jahren gegen die weltweite<br />
Lichtverschmutzung und stellt Prädikate<br />
für Sternenparks und Sternenstädte aus,<br />
um besondere Anstrengungen für den<br />
Schutz der Dunkelheit zu prämieren. Weltweit<br />
gibt es bislang rund 70 solcher Parks,<br />
darunter so bekannte wie das Death Valley<br />
und der Grand Canyon. Der Nationalpark<br />
Lauwersmeer erhielt im Oktober 2016<br />
als zweiter Ort in den Niederlanden das<br />
Prädikat Dark Sky Park – und das, obwohl<br />
die Niederlande eines der Länder mit der<br />
höchsten Lichtverschmutzung der Welt<br />
ist. „Ihre Augen gewöhnen sich schnell<br />
an die Dunkelheit“, beruhigt Förster Jaap<br />
seine Gruppe, die ein wenig zwischen<br />
Ängstlichkeit und Aufregung schwankt,<br />
„und nach etwa fünfzehn Minuten sehen<br />
Sie viel mehr, als Sie jemals für möglich<br />
gehalten haben“. Die Natur ist nur noch<br />
in Umrissen zu erkennen, doch langsam<br />
werden Konturen von Wegen und<br />
Büschen sichtbar, das Gehör schärft sich,<br />
die Schritte werden sicherer. In weiter<br />
Ferne sind Lichter auszumachen, die zu<br />
einem Dorf am Rande des Nationalparks<br />
gehören. Hastig fliegen ein paar Fledermäuse<br />
von Baum zum Baum, und im<br />
Gebüsch raschelt es mächtig. Doch Kloosterhuis<br />
beschwichtigt: „Jeder Mensch<br />
hat Angst vor der Dunkelheit, weil wir<br />
Menschen visuell denkende Tagwesen<br />
sind. Wenn wir nichts sehen, aber etwas<br />
hören, könnte es alles sein: eine Katze,<br />
ein Mann mit einem Messer, ein Troll – je<br />
nach Fantasie.“ Für ihn ist klar, was falsch<br />
läuft, was Tiere stört, Arten ausrottet<br />
und Menschen um ihren Schlaf bringt:<br />
Es ist das (Kunst-)Licht, das die Sterne<br />
ausknipst und die Ökosysteme durcheinander<br />
bringt. Damit kommt das Leben<br />
auf diesem Planeten aus dem Takt, denn<br />
fast alle Lebewesen sind auf den natürlichen<br />
Wechsel von Hell und Dunkel eingestellt<br />
und gleichen Körperfunktionen und<br />
Verhalten mit der Tages- und Jahreszeit<br />
ab. Der Wechsel von Tag und Nacht
TRAVEL / NIEDERLANDE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 53
TRAVEL / NIEDERLANDE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 55<br />
beeinflusst bei Tieren den Herzschlag,<br />
die Körpertemperatur, den Hormonhaushalt<br />
sowie den Schlaf-und-Wach-Zyklus.<br />
Außerdem bestimmt das Licht die Ruheund<br />
Aktivitätsphasen, die Nahrungssuche<br />
und Fortpflanzung. Als Beispiel<br />
benennt Kloosterhuis gerne Insekten:<br />
Sie werden vom Licht angezogen und<br />
umkreisen es solange, bis sie erschöpft<br />
zu Boden sinken, zu schwach, um noch<br />
Pflanzen zu bestäuben oder einen Partner<br />
zu suchen. Ähnlich geht es den Gänsen:<br />
Sie verwechseln Rottöne im Licht mit<br />
dem Sonnenaufgang. So kommt es, dass<br />
sie bis zur vollkommenen Erschöpfung<br />
um die hell erleuchteten Ölplattformen<br />
in der Nordsee fliegen – und dann ins<br />
Meer stürzen. Auch deshalb erstrahlen<br />
die Bohrinseln heute fast alle in grünem<br />
Licht. Doch zurück zur Exkursionsgruppe,<br />
die – den günstigen Wetterbedingungen<br />
sei Dank – neben der funkelnden Milchstraße<br />
noch den Kleinen und den Großen<br />
Wagen zu sehen bekommt. Als auch noch<br />
ein paar Sternschnuppen vom Himmel<br />
fallen, ist die Begeisterung riesengroß.<br />
Jaap Kloosterhuis nutzt die Spannung,<br />
um nochmals auf die Schönheit des<br />
Nationalparks hinzuweisen, die sich auch<br />
am Tage zeigt: „Hier leuchten nicht nur<br />
die Sterne, sondern auch blühende Orchideen,<br />
kreisen majestätische Seeadler,<br />
galoppieren wilde, kleine Konik-Pferde<br />
und lassen sich Uferschnepfen beim<br />
Brüten zuschauen. Das alles kann man zu<br />
Fuß, per Rad oder Boot erleben.“ Dabei<br />
war die Gegend bis 1969 nichts weiter als<br />
ein flacher Teil der Nordsee. Dann machten<br />
die Niederländer das, was sie gern tun –<br />
sie deichten das Land ein. So gewannen<br />
sie eine neue Landmasse, von der damals<br />
niemand ahnte, dass das Lauwersmeergebiet<br />
zu einem der schönsten Naturschutzgebiete<br />
des Landes werden würde. Denn<br />
gerade die Kombination aus Fernsichten<br />
auf den Horizont, wunderschöner Flora<br />
und Fauna und viel Platz für Erholung<br />
findet man nicht überall. Heute ist der<br />
Nationalpark ein Eldorado vor allem für<br />
Wassersportfreunde.<br />
Und Landratten? Auch zu Fuß oder mit<br />
dem Fahrrad brauchen sie Tage, wenn<br />
nicht Wochen, um alles zu sehen – und<br />
das, jedes Jahr aufs Neue. Denn in jeder<br />
Saison kommen neue Themenrouten,<br />
Touren und Rundwege hinzu. Dabei kann<br />
jeder Besucher sich seine eigene Route<br />
zusammenstellen, denn das Knotenpunktnetzwerk<br />
erleichtert nicht nur die<br />
Streckenplanung, sondern vor allem die<br />
Orientierung im Nationalpark. Und die ist<br />
gerade für Hobby-Ornitologen wichtig<br />
– die die vielen Vogelbeobachtungsstationen<br />
dazu nutzen, zu schauen, wer<br />
hier gerade vorbeihüpft, -fliegt oder<br />
-zieht. Damit auch das leibliche Wohl<br />
nicht zu kurz kommt, finden sich in kurzen<br />
Abständen viele Cafés, die neben köstlichen<br />
Leckereien auch noch mit einem<br />
tollen Blick über das Wasser aufwarten. So<br />
macht die Rast gleich doppelt Spaß.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.visitgroningen.nl
MODERN<br />
SPORTLICH<br />
NEW<br />
CUPRA<br />
FORMENTOR<br />
AUTOR: J. M. BRAIN
58 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / CUPRA
MOTION / CUPRA<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 59<br />
Der CUPRA Formentor ist das erste<br />
Fahrzeug, das CUPRA von Grund auf<br />
entworfen und entwickelt hat. Mit insgesamt<br />
neun kraftvollen und effizienten<br />
Antrieben, darunter zwei leistungsstarke<br />
Plug-in-Hybrid-Versionen, seinen umfassenden<br />
Konnektivitätsfunktionen und<br />
modernen Sicherheits- und Komfortsystemen<br />
ist das sportliche Crossover-<br />
Coupé auf dem aktuellsten technischen<br />
Stand.<br />
Die charakterstarke Optik betont seine<br />
vielfältigen Attribute und kombiniert<br />
Eleganz mit Emotion. Seine dynamischen<br />
Proportionen kommen durch<br />
die visuelle Betonung des Hecks und<br />
seine gestreckte Motorhaube bestens<br />
zur Geltung. Trotz seiner Offroad-Qualitäten<br />
wirkt die Silhouette des CUPRA<br />
Formentor kompakt, sportlich und ästhetisch.<br />
Seine markante Front mit dem<br />
entschlossenen Blick beherbergt das<br />
kupferne CUPRA Logo und die Voll-LED-<br />
Scheinwerfer, die die CUPRA-typische<br />
Designsprache akzentuieren.<br />
Das ausdrucksstarke Design des CUPRA<br />
Formentor setzt sich im hochwertigen<br />
Innenraum perfekt fort. Der Passagierraum<br />
wirkt ausgesprochen modern und<br />
sportlich und vermittelt das einzigartige<br />
Look-and-Feel der Marke. Sobald<br />
man das Fahrzeug entriegelt, wird das<br />
CUPRA Logo auf den Boden projiziert;<br />
nach dem Öffnen der Tür werden zudem<br />
die Einstiegsleisten mit dem CUPRA<br />
Schriftzug beleuchtet. Im Innenraum<br />
ist man von hochwertigen Materialien<br />
umgeben: Details in Kupfer und gebürstetem<br />
dunklen Aluminium hinterlassen<br />
einen bleibenden Eindruck. Die mit Leder<br />
bezogenen Schalensitze, wahlweise in<br />
Petrolblau und Schwarz erhältlich, sitzen<br />
tief im Fahrgastraum und maximieren<br />
das Raumangebot. Sie ermöglichen dem<br />
Fahrer eine ergonomisch optimierte Sitzposition<br />
und strahlen bereits vor dem<br />
ersten Lenkradeinschlag ein Gefühl von<br />
Dynamik aus. Auch das CUPRA Sportlenkrad,<br />
an dem die Taste für den Motorstart<br />
sowie die Auswahltaste für den<br />
CUPRA-Modus (Normal, Sport, CUPRA<br />
und Individual) untergebracht sind,<br />
zeugt vom Sportsgeist des neuen CUPRA<br />
Formentor. Es ist eine Hommage an<br />
die Rennsport-Tradition der Marke und<br />
sorgt durch seine angenehme und feste<br />
Griffigkeit für eine engere Verbindung<br />
zwischen Fahrzeug und Fahrer.<br />
Der CUPRA Formentor wird mit einer<br />
ausgesprochen breiten Palette verschiedenster<br />
Antriebe angeboten: Die leistungsstärkste<br />
Variante ist der Turbobenziner<br />
mit 228 kW (310 PS). Zusätzlich<br />
wird er in den nächsten Monaten mit<br />
weiteren Antrieben erhältlich sein, die<br />
auf drei unterschiedlichen Technologien<br />
aufbauen: TSI (Benzin), TDI (Diesel) und<br />
Plug-in-Hybrid. Insgesamt wird es neun<br />
verschiedene Varianten geben.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.cupraofficial.de
EMISSIONSFREI<br />
UNTERWEGS<br />
DER NEUE MINI ELECTRIC<br />
AUTOR: K. SPECHT / FOTOGRAF: T. BUCHWALDER
62 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / REPORTAGE<br />
Kurztrips statt Fernreisen, plätschernde Seen anstelle von Meeresrauschen – die aktuellen<br />
Ereignisse erweitern den Blick auf Neues in der Nähe. Und warum nicht den nächsten<br />
Sommer beispielsweise in der Schweiz verbringen? <strong>BOLD</strong> geht mit dem neuen MINI<br />
Cooper SE auf Entdeckungstour, dessen Reichweite bei vollständig geladener Batterie,<br />
und je nach Fahrstil, zwischen 235 und 270 Kilometer liegt. Die Ökobilanz, ist indes<br />
unschlagbar: 0,0 Liter Kraftstoffverbrauch und 0,0 g/km CO 2<br />
-Emissionen – und das auch<br />
noch nahezu lautlos.<br />
Unser Startpunkt ist Schaffhausen unweit<br />
der Grenze zu Deutschland. Am historischen<br />
Schwabentor mahnt ein Relief<br />
mit der Aufschrift „Lappi tue d’Augen uf“<br />
(„Narr, mach die Augen auf“) zur Vorsicht<br />
im Straßenverkehr. Der MINI Cooper SE<br />
bittet Fußgänger und Radfahrer deutlich<br />
freundlicher um Aufmerksamkeit. Ein<br />
künstlicher, speziell für MINI entworfener<br />
und über Außenlautsprecher verbreiteter<br />
Antriebssound kündigt bei niedriger<br />
Geschwindigkeit das Herannahen<br />
des ansonsten fast lautlosen Elektrofahrzeugs<br />
an.<br />
Der Nachbarort Neuhausen liegt am<br />
berühmten Rheinfall. Dort werden<br />
Besucher in flachen Booten nah an die<br />
tosenden Wassermassen herangeschippert,<br />
wo sie die Kraft der Strömung<br />
zu spüren bekommen. Der MINI Electric<br />
nutzt seine Bewegungsenergie zur<br />
Rückgewinnung von Strom in Schubund<br />
Bremsphasen. Diese Rekuperation<br />
kann per Toggle-Schalter in zwei Stufen<br />
eingestellt werden. Im kraftvollen Modus<br />
lässt sich das Fahrzeug fast ohne Betätigung<br />
des Bremspedals durch den Stadtverkehr<br />
lotsen. Auch bei Bergabfahrten<br />
kann die Bremswirkung genutzt werden,<br />
um gleichzeitig die Batteriereserven zu<br />
erweitern. Für die rund 50 Kilometer<br />
lange Etappe nach Zürich und auch<br />
für die folgenden Teilstücke auf dem<br />
Weg in die Schweizer Bergwelt sorgt<br />
dagegen die reduzierte Rekuperation für<br />
mehr Komfort. Wer die größte Stadt der<br />
Schweiz über die Europabrücke in Richtung<br />
Süden verlässt, kann schon bald<br />
das Panorama des Zürichsees genießen.<br />
Bei entspannter Fahrt im Modus GREEN,<br />
der eine auf Effizienz ausgerichtete Fahrpedal-Kennlinie<br />
aktiviert, geraten Staus<br />
und Ampeln schnell in Vergessenheit. Für<br />
den Streckenabschnitt durch den Wildnispark<br />
Sihlwald empfiehlt sich dagegen<br />
die Einstellung SPORT der MINI Driving<br />
Modes. Per Toggle-Schalter werden<br />
direktere Kennlinien für Lenkung und<br />
Fahrpedal aufgerufen. So kommt auf der<br />
kurvenreichen Strecke entlang der Sihl<br />
das agile Handling des MINI Cooper SE<br />
besonders gut zur Geltung.<br />
Gelegenheit für einen ersten Zwischenstopp<br />
bieten die Uferstraßen des Zuger<br />
Sees, die sowohl an der Ost- als auch<br />
an der Südseite einen freien Blick aufs<br />
Wasser bieten. Und schon nach einem<br />
kurzen Zwischenspurt in südwestli-
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 63
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 65<br />
cher Richtung ist der Vierwaldstättersee<br />
erreicht. Spätestens jetzt wird das Panorama<br />
von den Erhebungen der Voralpen<br />
dominiert. Der Weg nach Luzern führt<br />
uns am Verkehrshaus der Schweiz vorbei,<br />
das allein schon einen Tagesausflug wert<br />
ist. Dort werden Flugzeuge, Eisenbahnen,<br />
Schiffe und Automobile aus diversen<br />
Epochen in mehreren, sowohl für kleine<br />
als auch für große Besucher spannend<br />
inszenierten Ausstellungen präsentiert.<br />
Luzerns größte Attraktion ist die Kapellbrücke<br />
am westlichen Seeufer. Sie ist das<br />
Wahrzeichen der Stadt und gilt als älteste<br />
überdachte Holzbrücke Europas. Von<br />
dort aus kennt die weitere Reiseroute<br />
nur noch zwei Richtungen: gen Süden<br />
und bergauf. Je nach Zeit und Stimmung<br />
hat der Fahrer auf einem Großteil der nun<br />
folgenden Etappe dabei die Wahl, ob er<br />
die Autobahn oder die Landstraße nutzt,<br />
um zunächst den Sarnersee und wenig<br />
später den Lungernersee zu passieren.<br />
Auf dem Weg nach Interlaken verlockt<br />
das türkisblau schimmernde Wasser des<br />
Brienzersees zu einem Bad in einem der<br />
vier Strandbäder. Derart erfrischt, ist der<br />
Schlussspurt über Interlaken bergauf bis<br />
nach Grindelwald das reine Vergnügen.<br />
Grindelwald, traditionsreiches Touristenziel<br />
am Fuße der Eiger-Nordwand und<br />
Heimat zahlreicher erfolgreicher Skirennläufer,<br />
lässt sich perfekt als Ausgangspunkt<br />
für Ausflüge zu Gipfeln, Grotten<br />
und Gletschern nutzen. So fährt beispielsweise<br />
die Jungfraubahn wie schon vor<br />
100 Jahren durch einen sieben Kilometer<br />
langen Tunnel bis zur höchstgelegenen<br />
Bahnstation Europas auf 3.454<br />
Metern über dem Meer. Auf dem Jungfraujoch<br />
erleben die Besucher eine hochalpine<br />
Wunderwelt aus Eis, Schnee und<br />
Fels. Eine atemberaubende Aussicht auf<br />
die Eiger-Nordwand erwartet Ausflügler<br />
auf dem Grindelwalder First. Hinab geht<br />
es für Mutige mit der 800 Meter langen<br />
Drahtseilbahn „First Flieger“. In rasantem<br />
Tempo führt auch die Sommerrodelbahn<br />
Pfingstegg ins Tal. Wer spektakuläre Natur<br />
in aller Ruhe erkunden will, dem sei eine<br />
Wanderung durch die Gletscherschlucht<br />
Rosenlaui empfohlen.<br />
Der MINI Electric kann in der Zwischenzeit<br />
an einer Haushaltssteckdose, Wallbox<br />
oder Schnellladestation frische Kräfte<br />
sammeln. Wie weit die Hochvoltbatterie<br />
bereits aufgeladen ist, lässt sich ganz<br />
einfach über die Remote App von MINI<br />
Connected aus der Ferne überprüfen. Per<br />
Smartphone kann auch die gewünschte<br />
Abfahrtszeit ausgewählt werden, sodass<br />
die serienmäßige Standklimatisierung<br />
per Timer-Funktion rechtzeitig für angenehme<br />
Temperaturen im Innenraum<br />
sorgt. So sind sowohl der MINI Cooper SE<br />
als auch der Fahrer und seine Begleiter<br />
bestens gerüstet für die Rückkehr nach<br />
Zürich – oder für eine weitere lokal emissionsfreie<br />
Etappe durch die schönsten<br />
Ferienregionen der Schweiz.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.mini.de
APARTE<br />
AKZENTE<br />
COOL STUFF<br />
BEGEHRENSWERT<br />
AUTORIN: Z. KHAWARY<br />
Stilvoll fügt sich der LG SIGNATURE 8K OLED TV 88ZX in ein modernes<br />
Ambiente. Mit seinem schlanken Display und dem edlen, minimalistischen<br />
Metallkorpus ist der weltweit größte 8K OLED TV ein wahres Design-<br />
Statement, das die Blicke in jedem Wohnraum auf sich zieht. Die 88 Zoll Bildschirmdiagonale<br />
und die herausragende OLED-Bildqualität (33 Millionen<br />
selbstleuchtende Pixel) sind noch der Vollständigkeit halber zu erwähnen.
68 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
Für richtig großes Kinofeeling im Wohnzimmer<br />
einen Beamer zu nutzen, das<br />
hieß bisher meistens: Zusätzlich zum<br />
Projektor braucht man ein gutes Soundsystem,<br />
einen externen Streamingstick<br />
und dann noch Bohrer, Dübel und<br />
Schrauben, um das Gerät zu installieren.<br />
Geht das nicht einfacher? Samsung<br />
beantwortet diese Frage nun mit The<br />
Premiere, einem sogenannten Ultra-<br />
Kurzdistanz-Projektor. Für eine Bilddiagonale<br />
über 100 Zoll muss das Gerät nur<br />
11 Zentimeter von der Projektionsfläche<br />
entfernt stehen. Bye, bye abenteuerliche<br />
Deckenhalterungen! The Premiere wird<br />
einfach dort aufgestellt, wo sonst der<br />
TV steht. Und er verhält sich auch wie<br />
einer: Man wählt direkt im Smart Hub<br />
einfach zwischen TV-Programmen und<br />
Streaming-Apps aus. Dazu gesellt sich<br />
noch ein satter integrierter Sound. The<br />
Premiere klingt wie eine gute Soundbar<br />
– und sieht auch fast so aus: Im ausgeschalteten<br />
Zustand bleibt nur das<br />
dezente steingraue Gerät mit einer stilvollen<br />
Bespannung im dänischen Textildesign<br />
von Kvadrat. The Premiere ist auf<br />
Knopfdruck ein Riese – der auf Knopfdruck<br />
nahezu wieder verschwindet.<br />
Die Kollektion 220 befindet sich in<br />
der Umlaufbahn: Auf die erste Version<br />
in Karbonfaser folgt nun ein zweites<br />
Geschoss, die UR-220 All Black in Titan.<br />
Die Kollektion besticht durch schwarze<br />
Farbnuancen, denn Schwarz ist bekanntlich<br />
die Lieblingsfarbe von URWERK.<br />
Auch der Preis kann sich sehen lassen<br />
und schlägt mit 130.000 CHF zu Buche.
Schreibgeräte von Otto Hutt überzeugen seit Generationen. Die Federn der<br />
edlen Füllfederhalter sind entweder aus Stahl oder Gold und das Herzstück<br />
des hochwertigen Schreibgeräts. Mit der Prägung filigraner Zierlinien unterstreichen<br />
die Gestalter bei Otto Hutt diese großartige Handwerkskunst. Das<br />
vorgestellte Modell Allblack ist in vier unterschiedlichen Federstärken M, F, B<br />
und EF erhältlich. Als einzige Schreibgeräte-Manufaktur bietet Otto Hutt auch<br />
die 18 Karat Goldfeder in der mattschwarzen PVD Beschichtung an – die<br />
die Vorzüge einer flexiblen Feder mit der ausdauernden Widerstandskraft<br />
beschichteter Oberflächen verbindet.
Groß, geräumig und sehr repräsentativ: Das sind die Kühlgeräte der Einbauserie<br />
MasterCool von Miele. Europäische Designqualität verbunden mit amerikanischen<br />
Dimensionen. Die neue Generation bietet noch mehr Komfort, eine<br />
größere Modellvielfalt und die perfekte Integration in grifflose Küchen.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 71<br />
Die Breitling Superocean Heritage<br />
’57 Capsule Collection (auf 1.000<br />
Stück limitiert) würdigt die ursprüngliche<br />
SuperOcean von 1957 und den<br />
coolen, entspannten Surf-Lifestyle der<br />
1960er-Jahre. Sie ist mit Milanaise-<br />
Armband oder goldbraunem Kalbslederarmband<br />
sowohl mit Dornschließe<br />
als auch mit Faltschließe aus Edelstahl<br />
verfügbar.<br />
Die App von MagentaTV steht jetzt<br />
auch Android TV-Nutzern zur Verfügung.<br />
Alle BRAVIA TVs von Sony mit<br />
Android 7.0 oder höher sind mit der<br />
App kompatibel. Die App kann ganz<br />
einfach aus dem Google Play Store<br />
heruntergeladen werden und wird von<br />
Geräten ab Android TV-Version 7.0<br />
(Nougat) oder höher unterstützt. Mit<br />
den Android TVs von Sony lassen sich<br />
die Inhalte von MagentaTV in erstklassiger<br />
Bild- und Tonqualität genießen.<br />
Ausgewählte Modelle sorgen dank<br />
Dolby Vision, mit beeindruckender<br />
Helligkeit, tieferem schwarz und lebendigen<br />
Farben sowie Dolby Atmos mit<br />
fülligem, realistischem Sound für ein<br />
einzigartiges Fernseherlebnis. Die App<br />
bietet, neben einer Aufnahmefunktion,<br />
auch Funktionen wie „Timeshift“ –<br />
hier lassen sich laufende Sendungen<br />
einfach pausieren und später weiterschauen<br />
oder „Restart“ – die viele<br />
laufende Sendungen neu startet.
72 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
PERFEKTER SOUND<br />
FÜR ZUHAUSE<br />
DIE NEUE<br />
SONOS ARC<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
Sonos neue Arc ist eine smarte Premium<br />
Soundbar, die mitreißenden Kino-Sound für<br />
Zuhause bietet. Die Arc ist aber viel mehr<br />
als nur eine Soundbar, denn sie ermöglicht<br />
das Streamen verschiedenster Inhalte in<br />
einzigartigem Sound. Sie ist perfekt auf TV,<br />
Filme, Serien und Games, aber auch Musik,<br />
Podcasts, Radio und mehr abgestimmt<br />
– egal, ob der Fernseher ein- oder ausgeschaltet<br />
ist. Die Arc wird von der neuen<br />
Sound Experience Plattform von Sonos<br />
unterstützt und bietet ein umfassendes<br />
Heimkino-Erlebnis mit einer Vielzahl von<br />
Optionen für die Wiedergabe, Steuerung<br />
und Erweiterung des Systems.<br />
Die Sonos Premium Soundbar wurde in<br />
Zusammenarbeit mit Oscar-prämierten<br />
Tonmeistern entwickelt und passt ihr<br />
Soundprofil perfekt an die jeweilige Umgebung<br />
und das Wiedergabeformat an, ganz<br />
gleich ob Stereo, Dolby Audio 5.1 oder<br />
Dolby Atmos. Dank der zahlreichen Features<br />
kann man den Sound der Arc in der Sonos<br />
App optimieren. Die Sprachverbesserung<br />
sorgt für eine noch deutlichere Stimmwiedergabe,<br />
der Nachtmodus reduziert die<br />
Lautstärke von besonders lauten Szenen<br />
wie z. B. Explosionen. Das Trueplay Tuning<br />
von Sonos ermöglicht eine Anpassung des<br />
akustischen Profils der Arc an den jeweiligen<br />
Raum und liefert so mitreißenden<br />
Sound aus allen Richtungen. Die Arc ist in<br />
mattem Schwarz und mattem Weiß erhältlich,<br />
verfügt über ein elegantes Design<br />
mit einer abgerundeten 270-Grad-Front.<br />
Sie kann vor dem Fernseher platziert oder<br />
mithilfe der speziell entwickelten Halterung<br />
an der Wand montiert werden. Die Verbindung<br />
per HDMI eARC oder ARC macht das<br />
Setup sehr einfach. Dank der Software-Plattform<br />
S2 der nächsten Generation von Sonos<br />
kann die Arc mit der neuen Sonos App, der<br />
TV-Fernbedienung, Apple AirPlay 2 und<br />
mittels Stimme über Amazon Alexa oder<br />
Google Assistant gesteuert werden. Zudem<br />
steht auch Sonos Radio zur Verfügung, ein<br />
eigener Radio Streaming Service von Sonos.<br />
Neben Radiosendern aus aller Welt stehen<br />
auch von Hand kuratierte Radiosender wie<br />
Hit List, Rock Pantheon oder 80s Flash zur<br />
Auswahl. Wer in die aktuelle europäische<br />
Musikszene eintauchen möchte, wird bei<br />
Radio à Gogo aus den Niederlanden, French<br />
Connection oder British Beats and Bars<br />
fündig. Für den deutschen Sender German<br />
Zeitgeist hat Sänger und DJ Sepalot seine<br />
Expertise zur Verfügung gestellt. Außerdem<br />
warten jede Woche neue, spannende Interviews<br />
mit internationalen Künstlern auf<br />
die Hörer. Auf dem Sender Sonos Sound<br />
System erzählen sie jeden Mittwoch von<br />
ihrer Arbeit, ihren Inspirationen und ihren<br />
Lieblingssongs. Mit dabei sind Thom Yorke,<br />
Brittany Howard und „The Mandalorian“-<br />
Komponist Ludwig Göransson.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.sonos.de
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 73
<strong>THE</strong> TIME<br />
IS RUNNING<br />
MARKANTER<br />
STILBRUCH UND<br />
CHARAKTERISTISCHES<br />
DESIGN<br />
AUTOR: J. M. BRAIN
76 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
Grand Cœur: So heisst die neue Uhr<br />
der Zürcher Marke Maurice de Mauriac.<br />
Die Uhr ist die Geburtsurkunde für eine<br />
neue Ära: Die Grand Cœur ist die erste<br />
Uhr, die Massimo und Leonard Dreifuss<br />
alleine entwickelt haben – die Söhne<br />
von Gründer Daniel Dreifuss, die jetzt<br />
das Zepter übernehmen.<br />
Bei ihrem ersten Wurf setzen die<br />
Gebrüder Dreifuss auf ein außergewöhnliches<br />
Manufaktur-Uhrwerk, das<br />
mit viel Transparenz inszeniert ist. Das<br />
Herz der Uhr schlägt hinter dem roten<br />
Saphirglas der „L3 sees red“, der letzten<br />
von ihrem Vater entwickelten Uhr, das<br />
bei der Grand Cœur als roter Glasboden<br />
eingesetzt ist und den Blick auf das<br />
mechanische Automatikwerk freigibt.<br />
Die Grand Cœur pulsiert mit dem<br />
Kaliber Concepto Manufaktur REF<br />
3038, einem Automatikwerk mit Zentralrotor.<br />
Es schlägt 28.800 Mal in<br />
der Stunde, hat eine Incabloc-Stosssicherung,<br />
29 Juwelen und 48 Stunden<br />
Gangautonomie. Die Unruh und die<br />
Hemmung werden für die Grand Cœur<br />
auf die Oberseite des Werkes verlegt.<br />
Das Titan Gehäuse mit 45mm Durchmesser<br />
hat eine DLC-Beschichtung, ein<br />
gewölbtes Saphirglas und verschraubte<br />
Drücker. Das Band ist aus Kautschuk<br />
mit roter Naht.
78 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
Einen NOMOS Glashütte Klassiker,<br />
gibt es jetzt auf Hochglanz getrimmt:<br />
33 Millimeter im Durchmesser, glänzend<br />
emailleweiß das Zifferblatt, das<br />
an frühe Taschenuhren erinnert. Die<br />
Zeiger sind temperaturgebläut: Da die<br />
Uhr auf Stunde und Minute reduziert<br />
ist, trägt sie den Namenszusatz „Duo“.<br />
Römische Ziffern, feine Indizes und in<br />
der Minuterie eine Eisenbahnschiene –<br />
eleganter auf Uhrenfranzösisch: chemin<br />
de fer. Alles im flachen, taschenuhrförmigen<br />
Gehäuse am eleganten Riemen<br />
aus Horween Shell Cordovan, der mit<br />
der Zeit nur schöner wird. Dieser Uhr<br />
gelingt das Kunststück: Sie ist gleichermaßen<br />
traditionell wie sehr modern.<br />
Die Zeit misst Ludwig Duo mit dem<br />
handgefertigten Manufakturuhrwerk<br />
Alpha, einem eleganten Paradestück<br />
dieser Handwerkskunst, das von 175<br />
Jahren Glashütter Uhrmacherei zeugt.<br />
Durch den Glasboden sind die typischen<br />
Glashütter Merkmale zu sehen:<br />
etwa Dreiviertelplatine, temperaturgebläute<br />
Schrauben und Streifenschliff.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 79<br />
Nachdem Tantal im Jahr 1993 erstmalig<br />
bei OMEGA zum Einsatz kam, wurde es<br />
schnell ein fester Bestanteil des Seamaster<br />
Designs. Seine blaugraue Farbgebung<br />
steht in subtilem Kontrast zu den Edelmetallen,<br />
die bei OMEGAs neuester<br />
Taucheruhr zum Einsatz kommen. Die<br />
nummerierte Edition misst 44 Millimeter<br />
und wurde aus Titan, 18K Sedna<br />
Gold sowie Tantal gefertigt. Letzteres<br />
kam bei der Lünette und dem mittleren<br />
Element des Armbands zum Einsatz. Der<br />
18K Sedna Gold Ring auf der Lünette<br />
verfügt über eine Tauchskala, die via<br />
Laserablation erstellt wurde. Auf dem<br />
Zifferblatt aus polierter blauer Keramik<br />
wurde ebenfalls per Laser ein Wellenmuster<br />
aufgebracht. Dreht man die Uhr<br />
um, wird das Seepferdchen-Logo von<br />
OMEGA sichtbar – Lasergravur und<br />
weiße Lackierung auf dem Gehäuseboden<br />
aus Saphirglas. Das Modell ist<br />
wasserdicht bis zu einem Druck von 30<br />
Bar (300 Meter) und kommt in einer<br />
besonderen Box mit Anmutungen aus<br />
der Welt des Tauchens heraus.
80 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
Die neue Meister Chronoscope in 18<br />
Karat Gold, ist eine Uhr der ganz besonderen<br />
Art: Weltweit gibt es nur 100<br />
Exemplare des begehrten Sammlerstücks.<br />
Das charakteristische Gesicht<br />
der Uhr ist äußerst elegant: Die schalenförmig<br />
eingelassenen Totalisatoren<br />
fügen sich wie von selbst in das Zifferblatt<br />
ein, das von einem gewölbten<br />
und beidseitig entspiegelten Saphirglas<br />
geschützt wird. Die Zeit kann man zwar<br />
nicht anhalten – mit den stilvollen<br />
Zeigern und der Chronographen-Funktion<br />
kann man sie aber zumindest für<br />
einen Moment stoppen. Einen Blick auf<br />
das fein dekorierte Werk ermöglicht ein<br />
Sichtboden auf der Rückseite des Zeitmessers.<br />
Für den angenehmen Sitz am<br />
Handgelenk und einen meisterhafteleganten<br />
Auftritt sorgt das Alligatorlederband<br />
mit einer Schließe aus 18<br />
Karat Gold. Damit ist die limitierte<br />
Meister Chronoscope ein besonders<br />
exklusiver Zeitmesser, der für wahre<br />
Uhrmacher- und Gestaltungskompetenz<br />
bei Junghans stehen.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 81<br />
Die SW von Jaquet Droz ist eine zeitgenössische,<br />
sportlich-dynamische Eskapade<br />
eines Hauses, das auf eine mehr als<br />
drei Jahrhunderte währende Geschichte<br />
zurückblicken kann. Das Edelstahlgehäuse<br />
mit seiner Lünette aus unverwüstlicher<br />
und kratzfester Keramik ist<br />
prädestiniert für den täglichen Einsatz.<br />
Bei 3 Uhr befindet sich die verschraubte<br />
Krone, die eine Wasserdichtigkeit von bis<br />
zu 50 Metern gewährleistet, während die<br />
Kautschukumspritzung für Schutz und<br />
optimale Griffigkeit sorgt. Beidseitig<br />
erstrecken sich zwei breite Haken, die als<br />
Stoßschutz dienen. Beim Gehäuseboden<br />
bleibt Jaquet Droz seinen gewohnten<br />
Veredelungen aus der Haute Horlogerie<br />
treu. Unter dem entspiegelten Saphirglas<br />
offenbart die SW Acier-Céramique<br />
das Uhrwerk JD2663A-S. Dabei handelt<br />
es sich um ein mechanisches Uhrwerk<br />
mit Automatikaufzug mit Ruthenium-<br />
Beschichtung, doppeltem Federhaus<br />
und skelettierter Schwungmasse aus 18<br />
Karat Weißgold mit einer Gangreserve<br />
von knapp drei Tagen (68 Stunden).
82 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IMPRINT<br />
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M. Kuhlmey<br />
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