30CROSS COMMUTING ºTOP-PERFORMANCE AUF NAHEZUJEDEM UNTERGRUND MACHEN EINGRAVELBIKE ZUM ECHTEN BIESTHarter Strandsand: Nichtder typische Untergrund aufdem Weg zur Arbeit, kannein Gravelbike aber auch.Obligatorisch:Scheibenbremsengehören dazu.Erfordert etwas Übung:Cockpit mit gebogenemRennradlenker undSchalt-Brems-Griffen.
Welche Komponenten sind charakteristisch für einGravelbike? Am erwähnten Rennradlenker finden sichdie passenden Schalt-Brems-Griffe, wie sie an einemRennrad üblich sind. Hierbei schaltet und bremstman mit einem System. Angesteuert werden robusteSchaltwerke, die gut mit Staub, Dreck und Schlammumgehen können. Sie wurden speziell für den Gravelsportkonstruiert, wie zum Beispiel Shimanos GRX-Gruppe. Scheibenbremsen sind ebenfalls typisch fürein Gravelbike, bessereKraftentfaltung bei niedrigenHandkräften sowie dieUnempfindlichkeit gegenNässe bringen ein enormesPlus an Sicherheit. Reifenfür Gravel gibt es in unterschiedlichenBreiten, 35 bis40mm stellen dabei einenguten Kompromiss ausKomfort, niedrigem Rollwiderstandund Gewichtdar. Seltener findet manper Knopfdruck absenkbareSattelstützen (RemotePost) oder Federgabeln anGravelbikes, die jedoch demFahrkomfort durchaus zugutekommen können.Welches Gravelbikekaufen? Gravelbikes gibtes in allen erdenklichenVariationen, mit Elektroantriebund ohne, mitStraßenausstattung oder pur, der Rahmen aus Aluminium,Kohlefaser oder Stahl. Welches Bike letztlich zuden eigenen Anforderungen passt, muss jeder für sichselbst entscheiden – nicht zuletzt ist das auch eineFrage des Budgets. Der unmotorisierte Einstieg liegtbei etwa 1000 Euro, dafür bekommt man einen steifenAluminiumrahmen sowie einfache, aber funktionelleKomponenten, die sich zu einem akzeptablen Bikegewichtvon rund 11 Kilogramm addieren. Möchte manein Bike mit E-Motor, geht die Fahrt ab 3000 Euro los.Ein gutes Beispiel findet sich auf Seite 32 mit dem E-Grandurance von Bergamont.Gravelbike – ein Rad für jeden? Obwohl ein Gravelbikeextrem vielseitig ist, muss es dennoch kein Bikefür jeden sein. Der gebogene Rennradlenker mitsamtder verbauten Schalt-Brems-Griffe verlangt Übung. Daseinzigartige Cockpit bietet zwar viele Vorteile, wenigergeübte Radfahrer fühlen sichmit einem geraden Lenkeraber häufig sicherer. Auchdie Sitzposition ist, obwohldeutlich komfortabler als aufdem Crosser oder Rennrad,immer noch sehr sportlichnach vorne gebeugt. Auchhier empfinden einige eineaufrechtere Sitzposition mitmehr Übersicht und Komfortals angenehmer. Zu guterLetzt sind Federgabeln amGravelbike eher unüblich,will man auf eine solchenicht verzichten, findet maneine deutlich größere Auswahlan Bikes in anderenBike-Kategorien.Hype oder Holy Grail?Weder das eine noch dasandere, würden wir sagen.Die unglaubliche Vielseitigkeitund die Top-Performanceauf nahezu jedem Untergrund machen einGravelbike zum echten Biest. Das Bike ist unkompliziert,robust, langlebig, leicht, sehr schnell und in einfacherAusführung schon für wenig Geld zu haben. Allerdingsmuss man sich auf ein spezielles Fahrgefühl einstellenund einlassen, für Newbies bedeutet das einige Stundenan Eingewöhnungszeit. Als Lohn winkt dann ein Bike miteinem ganz besonderen Charme, der einen so schnellnicht wieder loslässt.