Leichtathletik INFORMationen 01/2014
Inhalt: FREUNDE-Förderprogramm 2014 + Die Athleten des Jahres 2013 + Unbekannte Sprintkönigin + Die Bürde der Leichtathleten Inhalt: FREUNDE-Förderprogramm 2014 + Die Athleten des Jahres 2013 + Unbekannte Sprintkönigin + Die Bürde der Leichtathleten
Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2014 Freunde der Leichtathletik und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten FREUNDE-Förderprogramm 2014 + Die Athleten des Jahres 2013 + Unbekannte Sprintkönigin + Die Bürde der Leichtathleten
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<strong>Leichtathletik</strong><br />
<strong>INFORMationen</strong><br />
Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten<br />
FREUNDE-Förderprogramm 2<strong>01</strong>4 + Die Athleten des Jahres 2<strong>01</strong>3 + Unbekannte Sprintkönigin + Die Bürde der Leichtathleten
Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 2<br />
Liebe Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>,<br />
liebe <strong>Leichtathletik</strong>freunde,<br />
Wir freuen uns über Spenden!<br />
Die 2<strong>01</strong>3 begonnenen Projekte für<br />
den Dreisprung und die künftigen<br />
Viertelmeiler erfahren weiterhin<br />
Unterstützung durch unsere Mitglieder<br />
und <strong>Leichtathletik</strong>freunde, die<br />
unsere Initiativen mittragen möchten.<br />
Wir danken herzlich: Sepp Anthofer<br />
(Essen), Werner Burbach (Freudenberg),<br />
Jürgen Eckardt (Nürnberg),<br />
Maurice Hampel (Gelsenkirchen),<br />
Hans-Jürgen Hornen (Witten), Ludwig<br />
Lohwieser (Nürtingen), Gert Miersch<br />
(Laatzen), Dieter Rattay (Kelkheim),<br />
Siegfried Schilling (Pfinztal), Markus<br />
Schnorrenberg (Wassenheim), Erika<br />
Schulz (Berlin), Wilfried Voigt (Siegburg)<br />
und Hartmut Weber (Kamen).<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Förderverein „Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ e.V.<br />
Geschäftsstelle:<br />
Alfred Maasz<br />
Am Steinlein 2b, 97753 Karlstadt<br />
Tel.: 09353-99886, Fax -99888<br />
E-mail: Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@t-online.de<br />
Internet: www.fdlsport.de<br />
stets aktuell: die FREUNDE auf facebook<br />
Spenden und Anzeigen sind willkommen.<br />
Die aktuelle Anzeigenpreisliste kann bei<br />
der Redaktion angefordert werden.<br />
Bankverbindungen:<br />
Sparkasse Mainfranken<br />
IBAN: DE25 7905 0000 0047 4317 21<br />
BIC: BYLADEM1SWU<br />
Kto-Nr. 47 431 721, (BLZ 790 500 00)<br />
Erscheint viermal jährlich, jeweils zum<br />
Quartalsende.<br />
Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />
Peter Busse, Dr.-Gemmert-Straße 24,<br />
40882 Ratingen<br />
Telefon: (02102) 83985<br />
E-mail: busse-ratingen@t-online.de<br />
Für Beiträge, die mit Namen oder<br />
Initialen gekennzeichnet sind, ist der<br />
Verfasser verantwortlich.<br />
Gesamtherstellung:<br />
jva druck+medien<br />
Möhlendyck 50, 47608 Geldern<br />
Telefon: 02831 88797-10<br />
E-mail: druckerei@jva-druckmedien.de<br />
Internet: www.jva-geldern.nrw.de<br />
Titelseite:<br />
Europameister und Deutscher Meister bei<br />
der U-20 über 800 Meter: Patrick Zwicker<br />
(inzwischen LC Rehlingen); Zweiter bei der<br />
Wahl zum Jugend-Leichtathleten des Jahres.<br />
Titelfoto: Dirk Gantenberg<br />
ein ereignisreiches Jahr für die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> liegt hinter uns.<br />
Gerne erinnern wir uns an unser 50-jähriges Jubiläum, gefeiert in einem<br />
würdevollen Rahmen in Ulm. Auch die sportlichen Veranstaltungen, die von<br />
zahlreichen FREUNDEN vor Ort im Stadion begleitet wurden, mit ihren zahlreichen<br />
herausragenden Leistungen unserer Sportler bleiben noch lange in<br />
Erinnerung.<br />
Was bringt uns nun das aktuelle Jahr, wo können die FREUNDE helfend eingreifen?<br />
Allen voran steht das von Hartmut Weber ins Leben gerufene<br />
400 Meter – Projekt. Ziel ist dahin zu kommen, wo die 400 Meter-Läufer<br />
Deutschlands einmal waren. Dazu hat im Dezember bereits ein Lehrgang<br />
mit talentierten 15-jährigen Nachwuchsathleten gemeinsam mit ihren Heimtrainern<br />
stattgefunden. Das Projekt ist mehrjährig angelegt und durch die<br />
zahlreichen Spenden finanziell gut ausgestattet. Ähnlich herausgehoben<br />
wird der Dreisprung-Nachwuchs gefördert. Weiterhin werden die Sichtungslehrgänge<br />
Lauf M/W 15, sowie die Schülercups Gehen, Hochsprung und Stabhochsprung<br />
unterstützt. Bei allen Projekten würden wir uns über ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter freuen, die uns bei diesen Maßnahmen auf die eine oder<br />
andere Art unterstützen können. Auch schlicht durch den Besuch dieser<br />
Veranstaltungen, um das Interesse der FREUNDE daran zu verdeutlichen.<br />
Gefördert werden natürlich auch wieder das Jugendlager 2<strong>01</strong>4 in Ulm und<br />
das Fair Play Camp der D/C Kaderathleten.<br />
Ein wichtiges Ziel für 2<strong>01</strong>4 ist auch die Verjüngung unserer Mitglieder. Wie<br />
schaffen wir es, die von uns angefeuerten Athleten von unserer Idee der<br />
Förderung des Nachwuchses zu begeistern? Ein wichtiges Hilfsmittel dazu<br />
ist sicherlich der Facebook-Auftritt der Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>. Hier gibt<br />
es immer aktuelle Berichte und Bilder von Wettkämpfen zu sehen. Nach<br />
knapp einem Jahr haben wir bereits mit über 800 „gefällt mir“ Klicks nahezu<br />
unsere derzeitige Mitgliederzahl erreicht. Unser Internetauftritt mit der<br />
Facebook-Seite (die für alle zugänglich ist und zu der es keiner Anmeldung<br />
bedarf) und E-Mails ermöglichen heutzutage eine zeitnahe Information<br />
aller FREUNDE-Aktivitäten.<br />
Die Übernahme der Geschäftsstelle von Frederike Wolfermann hat reibungslos<br />
funktioniert. Weiterhin können Eintrittskarten für den Europacup in Braunschweig<br />
und den Deutschen Meisterschaften in Ulm bestellt werden. Hier bin<br />
ich auch vor Ort und freue mich schon heute auf das Kennenlernen von zahlreichen<br />
FREUNDEN.<br />
Benötigt werden für die <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> noch Anzeigenkunden.<br />
Bei Interesse oder Ideen bitte an die Geschäftsstelle oder an die Redaktion<br />
wenden.<br />
Die schönste Aufgabe aber ist das Einpflegen neuer Mitglieder und das Ausstellen<br />
von Spendenbescheinigungen. Also zögern Sie nicht, denn mit jedem<br />
neuen Mitglied oder jeder Spende unterstützen wir junge Athleten, die uns<br />
später im Stadion viel Spaß und Freude bereiten werden.<br />
Alfred Maasz<br />
Leiter der Geschäftsstelle
3 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
Wir über uns …<br />
Geburtstage<br />
Willkommen als neue Mitglieder!<br />
Dirk Gantenberg (Neuss),<br />
Bruno Hidding (Roßdorf),<br />
Gerd Hoppe (Ratingen),<br />
Danny Schott (Ahlen),<br />
Philip Xenos (Augsburg) und<br />
Rüdiger Zwicker (Offenbach)<br />
1. Karlheinz Bayer — Am Kirchenacker 15, 77<br />
65375 Oestrich-Winkel/Hallgarten<br />
3. Claus Marek — Am Parsickgraben 24, 47475 Kamp-Lintfort 60<br />
4. Axel Hupfer — Schopperstr. Ost 4, 90518 Altdorf 76<br />
5. Helmut Mörstedt — Volkmarsweg 17, 38104 Braunschweig 76<br />
6. Robert Novak — Königsberger Str. 23, 38440 Wolfsburg 75<br />
8. Erich Bremicker — Rubensstr. 25, 67061 Ludwigshafen 82<br />
8. Dr. Dieter Rodenkirchen — Schlebacher Straße 51, 80<br />
53359 Rheinbach<br />
8. Werner Sailer — Sechselbergerstr. 12, 71566 Althütte 70<br />
9. Walter Kaus — Halterner Straße 3A, 46117 Oberhausen 88<br />
9. Peter Wilbertz — Rotdornallee 4 c, 51503 Rösrath 65<br />
10. Gerhart Peter — Grotenbachstr. 22, 51643 Gummersbach 89<br />
10. Karl-Friedrich Riedesel — Sölder Strasse 21, 77<br />
44289 Dortmund<br />
12. Hans Tichi — Karl-von-Hörsten-Str. 10, 38304 Wolfenbüttel 85<br />
12. Hiltrud Brinkmann — Oststraße 19, 59065 Hamm 79<br />
13. Prof. Hermann Salomon — Carl-Orff-Str. 67, 76<br />
55127 Mainz-Drais<br />
1. Edeltraud Boeck — Alte Heerstraße 56/58, 41564 Kaarst 78<br />
1. Reinhard Dahms — Ahrensfelder Weg 19, 75<br />
22927 Großhansdorf<br />
2. Bodo Schmidt — Loretzendamm 18A, 24103 Kiel 79<br />
3. Margrit Schäfer — Mozartweg 28, 64287 Darmstadt 76<br />
5. Walfried Heinz — Postfach 11 51, 54321 Konz 77<br />
5. Joachim Bauer — Meisenweg 6, 34613 Schwalmstadt 65<br />
6. Hermann Höchst — Langenäckerstr. 24, 66424 Homburg 75<br />
7. Karl Ebbinghaus — Letmather Str. 2, 85<br />
58119 Hagen-Hohenlimburg<br />
8. Heinrich Casper — Schubertstraße 6a, 45699 Herten 78<br />
8. Albina Wehmeier — Lindenstr. 50, 06895 Bülzig 65<br />
11. Volker Clarius — Nahrungsberg 15, 35390 Gießen 81<br />
12. Prof.Dr. Otto Herrmann — Erfurter Strasse 5, 81<br />
34289 Zierenberg<br />
12. Jürgen Eckardt — Bülowstraße 75, 90491 Nürnberg 77<br />
12. Helmut Martini — Daphnestr. 32 App 508, 81925 München 75<br />
13. Kurt Spitzmüller — Waldstr. 1, 77787 Nordrach 93<br />
3. Artur Lobig — Schlieperstr. 17, 13507 Berlin 76<br />
3. Jörg Wolf — Alter Dürkheimer Weg 7, 67098 Bad Dürkheim 70<br />
4. Karl Grünsfelder — Mecklenburger Landstraße 2-12, 88<br />
23570 Lübeck-Travemünde<br />
5. Karl-Heinz Frenzen — Birkenstraße 27, 42549 Velbert 78<br />
5. Peter-Michael Sievers — Am Langberg 91, 21033 Hamburg 75<br />
8. Rolf Luxemburger — Bahnhofstr. 13, 79189 Bad Krozingen 80<br />
8. Hildegard Falck-Kimmich — Angelgärten 17, 79206 Breisach 65<br />
9. Carl Bruno Schirp — Feskerdam 25, 25980 Sylt-Ost 80<br />
9. Heidi Schulte — Dr. Otto-Eyrich-Str. 3, 83209 Prien 65<br />
10. Inge Paschen — Eichenweg 16, 29584 Himbergen 80<br />
10. Dr. Claas Hinrich Hastedt — Alsterdorfer Straße 338, 77<br />
22297 Hamburg<br />
April 2<strong>01</strong>4<br />
13. Randolf Neltner — Feldstr. 16, 21729 Freiburg/Elbe 60<br />
14. Dr. Günther Currle — Wölkstr. 72, 73312 Geislingen 83<br />
14. Charlotte Jooß — Heusteigstr. 25, 71032 Böblingen 77<br />
15. Bärbel Höhn — Am Hungerberg 14/15, 70<br />
72336 Balingen-Erzingen<br />
17. Anneliese Sack — Damperhofstr. 16, 24103 Kiel 70<br />
18. Joachim Günther — Straße 136, Nr. 7, 14089 Berlin 78<br />
20. Gerd Gimmnich — Mönchebergstr. 68, 34125 Kassel 79<br />
21. Lieanne Heß — Hausgrund 10, 51789 Lindlar 60<br />
22. Hans Georg Peukert — Schnetzlerstr. 5, 76137 Karlsruhe 79<br />
22. Alfred Engfer — G.-Scholl-Str. 10, 14548 Caputh 77<br />
24. Stefan Hirschter — Ravenstr. 22, 31061 Alfeld 50<br />
24. Dr. Wolfgang Schaefer — Zum Wasserwäldchen 15A, 77<br />
65582 Diez<br />
25. Günther Hemkemeyer — Haugenkamp 33, 48653 Coesfeld 85<br />
26. Volker Hellenbrecht — Vorderes Eisfeld 31, 34212 Melsungen 75<br />
27. Hanns Single — Schlichemstr. 18, 80<br />
72336 Balingen-Frommern<br />
29. Klaus Moll — Holthauser Höfe 26, 45413 Mülheim a. d. Ruhr 76<br />
Mai 2<strong>01</strong>4<br />
Juni 2<strong>01</strong>4<br />
13. Thomas Miller — Schwabacher Str. 34, 90537 Feucht 60<br />
14. Siegmut Böhme — Fasanenweg 32, 25587 Münsterdorf 88<br />
16. Ingrid Dautzenberg — Herstaler Str. 8, 52074 Aachen 75<br />
18. Jürgen Hahne — Am Berge 10, 29614 Soltau-Ahlften 75<br />
19. Johanna Barsch — Neuffenstr. 58, 73240 Wendlingen 94<br />
20. Karl Steiner — Marienweg 11, 73102 Birenbach 82<br />
23. Horst Pape — Lehwisch 16 a, 23795 Negernböteln 75<br />
24. Werner von Moltke — Höhenweg 18, 55268 Nieder-Olm 78<br />
25. Dr. Gerhard Egeler — Halfmannsweg 61, 84<br />
45886 Gelsenkirchen<br />
28. Heidi Pratsch — Bogenstr. 1, 82166 Gräfelfing 80<br />
28. Karl-Heinz Buck — Stemwederbergstraße 57, 79<br />
32351 Stemwede<br />
29. Lenhard Engberts — Needlandskamp 13, 26826 Weener 79<br />
29. Helga Fischer — Bodelschwingstr. 21a, 48165 Münster 77<br />
30. Hans Baumgartner — Schlesierstr. 38, 69509 Mörlenbach 65<br />
31. Fritz Mühle — Leuschnerstr. 21, 47445 Moers 97<br />
31. Willi De Haan — Bromberger Str. 44, 46145 Oberhausen 65<br />
13. Monika Schwarz — St. Barbarastr. 3, 66806 Ensdorf 60<br />
13. Dieter Bergemann — Danziger Allee 6 J, 65239 Hochheim 75<br />
18. Gudrun Stolten — Lindenallee 19, 22964 Steinburg 60<br />
19. Erik von Davidson — Darmstädter Strasse 105, 88<br />
64625 Bensheim<br />
19. Klaus Heinrich — Steinweg 7 d, 38444 Wolfsburg 65<br />
22. Heinrich Seelbach — Kreuzbergstraße 36a, 66333 Völklingen 91<br />
25. Dr. Hans Rösch — Marktplatz 7, 83329 Waging 77<br />
30. Robert Herchet — Hänselriede 11, 30419 Hannover 91<br />
30. Editha Mirsch — Am Wieselbau 25, 14169 Berlin 82<br />
30. Harald Schmaus — Wilhelm-Leibl-Str. 21, 90768 Fürth 60
Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 4<br />
Förderprogramm 2<strong>01</strong>4<br />
Die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> (FdL) werden in diesem Jahr mehr als 45.000 Euro für die Nachwuchsförderung<br />
des Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Verbandes bereitstellen. Dies beschloss der FdL-<br />
Vorstand anlässlich seiner Herbsttagung im SportCentrum Kamen-Kaiserau.<br />
Zu den geförderten Projekten zählen im Laufbereich die<br />
Sichtungslehrgänge der Klassen W/M 15. Für die jungen<br />
Athletinnen und Athleten sind unter anderem persönliche<br />
Gespräche, sportliche Tests und sportmedizinische Untersuchungen<br />
geplant. Diese Maßnahmen zählen schon seit<br />
Jahren zum Fördersystem des Laufnachwuchses.<br />
Fröhliche Gesichter bei der FREUNDE-Vorstandssitzung nach einem erfolgreich<br />
verlaufenen Jubiläumsjahr (v. l.): Hans Schulz, Rüdiger Nickel, Peter Busse, Jörg<br />
Lawrenz (Vors. VEL), Alfred Maasz, Hartmut Weber, Esther Fittko, Roland Frey<br />
und Sepp Anthofer; Hanne Ziemek und Dr. Josef Hesse konnten leider krankheitsbedingt<br />
nicht nach Kamen kommen.<br />
Schülercups sind ein fester Bestandteil der Talententwicklung,<br />
die ohne Unterstützung der FREUNDE nicht durchführbar<br />
wären. In diesem Jahr sollen sie in den Disziplinen Hochsprung,<br />
Stabhochsprung und Gehen fortgeführt werden. Das<br />
gilt ebenso für den Dreisprung, der noch eine zusätzliche<br />
Förderung erhält. Das 2<strong>01</strong>3 erfolgreich begonnene Projekt<br />
„Langsprint M15“ wird weitergeführt. Näheres dazu auf Seite 9.<br />
Auch die Fair-Play-Camps wurden in der Vergangenheit mehrfach<br />
von den FREUNDEN unterstützt. Neben dem Training<br />
stehen Themen wie Anti-Doping, Fair Play und Informationen<br />
zu internationalen Wettkämpfen auf dem Programm. „Wir<br />
versprechen uns eine Teambildung über alle Disziplinen<br />
hinweg“, erklärte die Vorsitzende des Bundesausschusses<br />
Jugend, Esther Fittko. Das DLV-Jugendlager wird wieder mit<br />
rd. 60 Nachwuchsathleten während der DM in Ulm stattfinden<br />
und wesentlich von den FREUNDEN finanziert.<br />
Das gemeinsame Erlebnis bei <strong>Leichtathletik</strong>-Veranstaltungen<br />
wird bei den FREUNDEN weiter groß geschrieben. In diesem<br />
Jahr stehen Reisen zu den Deutschen Hallenmeisterschaften<br />
in Leipzig, zur Team-EM in Braunschweig, den deutschen<br />
Freiluftmeisterschaften in Ulm, den deutschen Jugendmeisterschaften<br />
in Wattenscheid und zu den Europameisterschaften<br />
in Zürich im Vordergrund. Tickets für die Veranstaltungen<br />
können über den neuen Geschäftsstellen-Leiter<br />
Alfred Maasz (s. Impressum) bestellt werden. Und endlich<br />
werden auch wieder die häufig nachgefragten FREUNDE-<br />
Hemden aufgelegt – der Vorstand beschloss, 500 Stück bedrucken<br />
zu lassen. Ein Sponsor, der einen wesentlichen Teil<br />
der Kosten trägt, wurde auch gefunden. Damit kann der alte<br />
Preis von 20 Euro gehalten werden.<br />
Das abgelaufene Jahr stand für die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />
ganz im Zeichen des Goldjubiläums. FREUNDE-Vorsitzender<br />
Hans Schulz dankte nochmals allen, die mit zum Gelingen beigetragen<br />
haben. „Ich habe im Nachhinein nur Positives gehört“,<br />
konnte er berichten. „Das Erfreuliche war, dass wir durch<br />
das große Fest nicht ärmer geworden sind. Wir hatten sogar<br />
noch einen Überschuss von 4.000 Euro. Damit hatte ich nicht<br />
gerechnet“, befand FdL-Schatzmeister Sepp Anthofer. Dank<br />
ihrer guten Finanzlage konnten die FREUNDE auch im Sommer<br />
vergangenen Jahres noch den von der Flutkatastrophe betroffenen<br />
Vereinen LC Jena (5.000 Euro), TSV Plattling und<br />
1. FC Passau (jeweils 1.500 Euro) helfen.<br />
Peter Middel<br />
Wir gratulieren nachträglich<br />
Reinhard Janik (86 am 6.1.), Wolfgang Troitsch (84 am 20.1.),<br />
Willy Sommer (88 am 23.1.), Ludwig Müller (82 am 25.1.),<br />
Fritz Schuldt (89 am 16.2.) und Willy Nause (84 am 20.2.):<br />
am 5. März wird Horst Siepelt ebenfalls 84, am 14. unser<br />
Weltreisender Karl Heinz Thimm 89, am 20. Friedel Schirmer 88<br />
und am 24. März unsere sportlich immer noch sportlich aktive<br />
Tosca Oberst-Demand 94 Jahre alt.<br />
Herzlichen Glückwunsch!
5 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
Unsere Jubilare<br />
Wir gratulieren herzlich<br />
und sagen Dank für …<br />
50-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />
Harald Erben<br />
USC Mainz<br />
40-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />
Jürgen Illig Gerd Schidlewski Karl Heinz Thimm<br />
30-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />
Walter Abmayr<br />
Gunther Augustin<br />
Kurt Bachmann<br />
Günter Bärsch<br />
Claus Bartels<br />
Werner Bauer<br />
Friedbert Bauer<br />
Hans Baumgartner<br />
Siegfried Becker<br />
Walter Beienburg<br />
Dieter Bergemann<br />
Edeltraud Boeck<br />
Friedhelm Boschulte<br />
Klaus Brill<br />
Günther Currle<br />
Wolfgang Delfs<br />
Franz Ludwig Ernzerhoff<br />
Heinfried Faitz<br />
Peter Fischer<br />
Elle Freudenberger<br />
Heinz Fütterer<br />
Gerd Gimmnich<br />
Horst Grischy<br />
Robert Grotz<br />
Joachim Günther<br />
Claas- Hinrich Hastedt<br />
Fritz Hauser<br />
Franz Heger<br />
Günther Hemkemeyer<br />
Frank Hensel<br />
Robert Herchet<br />
Stefan Hirschter<br />
Franz-Peter Hofmeister<br />
Rudolf H. Holz<br />
Hansjörg Holzamer<br />
Heinrich Hormuth<br />
Eckhard Hutt<br />
Ernst Irrgang<br />
Christel Johannhörster<br />
Franz Josef Kemper<br />
Thomas Ketterer<br />
Erich Klamma<br />
Reinhard Korbas<br />
Kurt Koßmann<br />
Hubert Köster<br />
Andreas Krämer<br />
Siegfried Kühnert<br />
Sven Kuus<br />
Hanns-Dieter Lang<br />
Winfried Langbecker<br />
Inge Lohmann<br />
Jürgen Mallow<br />
Helmut Martini<br />
Siegfried Michel<br />
Günther Nickel<br />
Tosca Oberst-Demand<br />
Manfred Ommer<br />
Martin Paesler<br />
Jürgen Pech<br />
Karl Pfeifer<br />
Karl Pfeiffer<br />
Joachim Plesch<br />
Marion Poppen<br />
Heidi Pratsch<br />
Wilfried Raatz<br />
Dietrich Rau<br />
Thomas Reinheimer<br />
Siegfried Ritter<br />
Theo Rous<br />
Werner Sailer<br />
Fredy Schäfer<br />
Margrit Schäfer<br />
Horst Scheckenbach<br />
Friedel Schirmer<br />
Günther Schlosser<br />
25-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />
Renate Bartschat<br />
Richard Bayer<br />
Inge Bödding<br />
Hans Georg Bongartz<br />
Karl Ebbinghaus<br />
Peter Frank<br />
Renate Gärtner-Schaefer<br />
Winfried Gerharz<br />
Antje Gleichfeld<br />
Werner Grommisch<br />
Artur Haremsa<br />
Gunter Hartlieb<br />
Lieselotte Hartlieb<br />
Theo Kiefner<br />
Dieter Kuhlmann<br />
Heinz Lauinger<br />
Axel Müller<br />
Willi Nause<br />
Gerhard Poch<br />
Hermann Rottler<br />
Richard Rzehak<br />
20-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />
Ingrid Dautzenberg<br />
Rolf-Achim Doerr<br />
Gerhard Dotzauer<br />
Manon Eigenherr<br />
Dietmar Günther<br />
Norbert Heldt<br />
Birgit und Wolfgang Hofer<br />
Wilfried Jahn<br />
Gisbert Jung<br />
Klaus-Peter Kaftan<br />
Siegfried Konjack<br />
Christine Kowalzik<br />
Arnd Krüger<br />
Jörg Lawrenz<br />
Ilsemarie Lichtenhagen<br />
Gitta und Siegmund Lipiak<br />
Werner Neffgen<br />
Birgit Ott<br />
Hans Schneberger<br />
Marlene Schneberger<br />
Peter Schubert<br />
Fritz Schuldt<br />
Andreas Spantikow<br />
Herbert Sperber<br />
Jochen Spilker<br />
Joachim Stehle<br />
Manfred Steinbach<br />
Rudi Steinbrecher<br />
Gudrun Stolten<br />
Gabriele Thiele<br />
Gerhard Treutlein<br />
Jürgen Uhde<br />
Reinhardt von Dalwigk zu Lichtenfels<br />
Christa Weber<br />
Paul Heinz Wellmann<br />
Liesel Westermann-Krieg<br />
Jochen Wetter<br />
Horst Weustenhagen<br />
Herta Wiese<br />
Gertrud Wieser<br />
Rita Wilden<br />
Petra Schlösser<br />
Alfred Schmid<br />
Artur Schmidt<br />
Gertrud Siebe<br />
Christiane Stang-Voss<br />
Willi Wieland<br />
Hartmut Wolfrum<br />
Paul Paszyna<br />
Hans Schmidt<br />
Ralf Wohlmannstetter<br />
TuS Sythen
Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 6<br />
Die Leichtathleten des<br />
Jahres 2<strong>01</strong>3<br />
Mit rekordverdächtigen 43,7 % der jeweils rd. 4.000 abgegebenen Stimmen wurde Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll<br />
zur Leichtathletin des Jahres 2<strong>01</strong>3 gewählt. Die Männer machten es spannender: Weltmeister Raphael Holzdeppe (bereits 2008 als<br />
bisher einziger Jugendlicher schon einmal „Leichtathlet des Jahres“) lag schließlich vor dem Vorjahresgewinner Robert Harting.<br />
Knapp ging es auch beim Nachwuchs zu. U 20-Europameisterin Malaika Mihambo bekam 50 Stimmen mehr als die 16-jährige<br />
Alina Reh (die über 3.000 m und beim Cross auftrumpfte) und 90 mehr als U 18-Weltmeisterin Celina Leffler. Nach einem dritten<br />
Platz im vergangenen Jahr erkämpfte sich der vielseitige Tim Nowak den Titel bei den männlichen Jugendlichen vor U 20-Europameister<br />
Patrick Zwicker und U 18-Weltmeister Patrick Müller. Mit dem ersten Platz von Zehnkämpfer Nowak und drei weiteren<br />
dritten Plätzen schnitten die Mehrkämpfer wieder einmal herausragend ab.<br />
Leichtathlet des Jahres<br />
Raphael Holzdeppe<br />
1. Raphael Holzdeppe (Stabhoch) 28,5 %<br />
2. Robert Harting (Diskus) 25,4 %<br />
3. Michael Schrader (Zehnkampf) 19,2 %<br />
4. Davis Storl (Kugel) 8,7 %<br />
5. Björn Otto (Stabhoch) 5,7 %<br />
6. Julian Reus (Sprint) 4,4 %<br />
7. Homiyu Tesfaaye (1.500 m) 3,5 %<br />
8. Christian Reif (Weit) 2,9 %<br />
9. Martin Wierig (Diskus) 1,3 %<br />
10. Malte Mohr (Stabhoch) 0,5 %<br />
Leichtathletin des Jahres<br />
Christina Obergföll<br />
1. Christina Obergföll (Speer) 43,7 %<br />
2. Verena Sailer (Sprint) 13,4 %<br />
3. Claudia Rath (Siebenkampf) 10,6 %<br />
4. Corinna Harrer (1.500 m/3.000 m) 6,3 %<br />
5. Silke Spiegelburg (Stabhoch) 6,0 %<br />
6. Christina Schwanitz (Kugel) 5,4 %<br />
7. Sothene Moguenara (Weit) 4,6 %<br />
8. Linda Stahl (Speer) 4,5 %<br />
9. Antje Möldner-Schmidt (3.000 mH) 3,1 %<br />
10. Nadine Müller (Diskus) 2,5 %<br />
Jugend-Leichtathlet des Jahres<br />
Tim Nowak<br />
1. Tim Nowak (Zehnkampf) 25,0 %<br />
2. Patrick Zwicker (800 m) 17,5 %<br />
3. Patrick Müller (Kugel) 12,2 %<br />
4. Julian Weber (Speer) 11,7 %<br />
5. Fabian Heinle (Weit) 7,6 %<br />
6. Tobias Potye (Hoch) 6,5 %<br />
7. Julius Lawnik (1.500 m) 5,8 %<br />
8. Robert Polkowski (Sprint) 5,4 %<br />
9. Henning Prüfer (Kugel/Diskus) 4,9 %<br />
10. Dimitri Antonov (Dreisprung) 3,4 %<br />
Jugend-Leichtathletin des Jahres<br />
Malaika Mihambo<br />
1. Malaika Mihambo (Weit) 17,0 %<br />
2. Alina Reh (3.000 m) 15,7 %<br />
3. Celina Leffler (Siebenkampf) 14,7 %<br />
4. Anna-Lena Freese (Sprint) 12,3 %<br />
5. Gina Lückenkemper (Sprint) 10,1 %<br />
6. Christina Hering (400 m/800 m) 9,0 %<br />
7. Christin Hussong (Speer) 8,4 %<br />
8. Franziska Hofmann (Hürden) 4,8 %<br />
9. Maya Rehberg (3.000 mH) 4,4 %<br />
10. Claudine Vita (Diskus) 3,5 %
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Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 8<br />
Die unbekannte Sprintkönigin<br />
Eine ziemlich unglaubliche Geschichte<br />
Drei Titel bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock hat sonst niemand geholt – und<br />
trotzdem kennt sie kaum jemand. Das Kunststück vollbrachte Ivy Atieno von ART Düsseldorf.<br />
ART ist nicht der Klub der Beuysschen Kunstakademie, sondern<br />
steht für Allgemeiner Rather Turnverein. Dort erreichte Trainer<br />
Sven Timmermann im Herbst 2<strong>01</strong>2 eine Mail von Ivy Atieno,<br />
die nachfragte, ob sie bei ihm für die 400 m trainieren könne,<br />
denn bei ihrer LG Remscheid habe der Trainer aufgehört. Der<br />
guckte in die Bestenlisten, wo bei ihr für 2<strong>01</strong>1 12,23 und 25,43<br />
standen und für 2<strong>01</strong>2 eine 12,38 und 25,31. Er kam zu der Überlegung,<br />
sie in der Sprintstaffel einsetzen zu können, obwohl<br />
er etwas skeptisch war. Denn er wusste von Wettkämpfen auf<br />
regionaler Ebene, dass Ivy wohl längere Zeit verletzt war und<br />
zudem ziemlich kompakt auftrat. Aber Ivy kam, trotz jeweils<br />
2 Stunden An- und Rückreise mit dem ÖPNV, pünktlich zum<br />
Training nach Düsseldorf, erwies sich als fleißig und nahm alle<br />
Ratschläge an.<br />
Die Kilos purzelten im zweistelligen Bereich, von den Füßen<br />
bis zu den Zähnen wurde manches optimiert, Schule und<br />
Wohnort gewechselt … Dennoch kam der dreifache Erfolg bei<br />
den Deutschen Meisterschaften Ende Juli 2<strong>01</strong>3 überraschend<br />
für alle. Über 100 m wollte man ins Finale, über 200 m träumte<br />
man von einer Medaille, die Staffel mit Ivy als Startläuferin,<br />
Monika Zapalska, Maike Schachtschneider und Jesse Maduka<br />
als Schlussläuferin galt allerdings als Favorit.<br />
„Schlafen, essen, Gas geben“<br />
Das sei ihr Motto in Rostock gewesen, beschreibt FREUNDE-Mitglied<br />
Sven Timmermann die Haltung seiner Athletin während<br />
der drei Meisterschaftstage. Ungeteilte Konzentration auf<br />
Vor-, Zwischen- und Endläufe, die alle mit Vollgas gewonnen<br />
wurden. Insbesondere die 23,73 sec. über 200 m lösten Jubel<br />
aus. Deshalb heißt auch das hochgesteckte Ziel für 2<strong>01</strong>4: Teilnahme<br />
an den U-20-Weltmeisterschaften in Eugene (USA).<br />
Dazu müsste einiges richtig gut laufen, nicht nur Ivy. Zum Beispiel<br />
die noch fehlende Einbürgerung.<br />
Die ganze Vorgeschichte klingt allerdings nahezu unglaublich.<br />
Mit 14 Jahren reist Ivy Atieno (Jahrgang 1995) aus der Läuferland<br />
Kenia nach Deutschland ein. Da finden in Berlin gerade<br />
die <strong>Leichtathletik</strong>-Weltmeisterschaften statt und Usain Bolt<br />
läuft seine Weltrekorde. Der beeindruckt Ivy so sehr, dass sie<br />
nach einer Möglichkeit sucht, Sprinterin zu werden und zunächst<br />
bei der LG Remscheid findet. Vorbilder aber hat sie<br />
keine. Nach vier Jahren im Rheinland auch keine Probleme mit<br />
der deutschen Sprache oder in der Schule.<br />
Die Titel über 100 m und 200 m erkämpfte sich Ivy Atieno jeweils auf den letzten<br />
Metern – denn noch liegt hier Annika Drazek (TV Gladbeck) vorn. Ebenso erging<br />
es Carmen Maske (SCC Berlin), die sich auf beiden Strecken mit dem Titel einer<br />
Vizemeisterin begnügen musste.<br />
Das nächste Ziel heißt: Eugene<br />
Auf ART Düsseldorf ist sie schließlich gekommen, weil dort<br />
u. a. die ein Jahr jüngere, einen Kopf größere und auch<br />
schnellere Jesse Maduka läuft, die in Rostock den U-18-Titel<br />
über 100 m holte. Die möchte auch zur U 20-WM nach Eugene,<br />
aber vorher wollen beide bei den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />
in der Halle den Erfolg des ART-Quartetts vom vergangenen<br />
Jahr über 4 x 200 m wiederholen, um als Titelträger<br />
von den FREUNDEN erneut zum ISTAF nach Berlin eingeladen<br />
zu werden.<br />
PB
9 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
Nachwuchs für den Langsprint<br />
Das FREUNDE-Projekt hat begonnen<br />
In der DLV-Bestenliste 2<strong>01</strong>3 der männlichen Jugend U 16 tauchen die 400 m gar nicht auf, weil in<br />
dieser Altersklasse 300 m gelaufen werden. Die ersten 10 dieser Liste wurden mit ihren Trainern<br />
Mitte November von Nachwuchs-Bundestrainer Jörg Peter (auch DLV-Disziplintrainer für den<br />
männlichen Nachwuchs über 400 m) und FREUNDE-Vorstandsmitglied Hartmut Weber für ein<br />
Wochenende in die Sportschule Kaiserau eingeladen.<br />
„If you can dream it, you can do it“<br />
stand über der Einladung zur Auftaktveranstaltung des<br />
FREUNDE-Projektes, das wichtige Grundlagen für den Langsprint<br />
vermitteln und Hilfestellung bei der Trainings- und<br />
Wettkampfplanung geben möchte. So sieht die 300 m-Bestenliste<br />
des Jahres 2<strong>01</strong>3 aus:<br />
36,<strong>01</strong> Marvin Schlegel 1998 LAC Erdgas Chemnitz<br />
36,16 Christopher Nagorr 1998 LAZ Gießen<br />
36,17 Johann Rosin 1998 LV Olympia Kirchberg<br />
36,27 Lukas Wunderlich 1998 LAZ Kreis Günzburg<br />
36,29 Moritz Voß 1998 MTV Heide<br />
36,68 Iba Mar Diaw 1998 LG Stadtwerke München<br />
36,87 Tim Zapka 1998 TSV Bayer Leverkusen<br />
36,87 Florian Xenos 1998 LG Augsburg<br />
36,92 Maximilian Vollmer 1998 LG Bad Dürkheim<br />
37,31 Jörn Kaiser 1998 LG Wennigsen<br />
Christopher Nagorr, Maximilian Vollmer (beides auch sehr<br />
ordentliche Mehrkämpfer), Jörn Kaiser und ihre Trainer verzichteten,<br />
die übrigen nahmen die Einladung an. Leider<br />
mussten Moritz Voß und Iba Mar Diaw dann wegen Verletzungen<br />
noch kurzfristig absagen. Für die zunächst verbliebenen<br />
fünf Athleten und ihre 4 Trainer (Marvin Schlegel<br />
und Johann Rosin wurden gemeinsam von Lars Milde betreut)<br />
standen nach der Vorstellungsrunde und einer Projektbeschreibung<br />
neben Kreis-, Sprint- und Sprungtrainingseinheiten<br />
u. a. noch Trainingsbeispiele und -inhalte für den<br />
Langsprint, die Planung der Saison 2<strong>01</strong>4 sowie individuelle Gespräche<br />
auf dem Programm.<br />
Hartmut Weber, der in seinen Trainingsklamotten einen höchst<br />
fitten Eindruck hinterließ, übernahm die mehr praktischen Teilabschnitte.<br />
Der Doppel-Europameister von 1982, der seit 10<br />
Jahren beim Deutschen Handballbund beschäftigt und dort<br />
insbesondere für das Finanzwesen verantwortlich ist: „Mit der<br />
Auftaktveranstaltung sind wir sehr zufrieden. Sie hat gezeigt,<br />
dass Trainer und Athleten dankbar für die Hilfestellungen sind,<br />
und sei es nur, dass sie in ihrer Meinung bestärkt werden.“<br />
Die Mitglieder unseres Fördervereins haben durch ihre großzügigen<br />
Spenden ausreichend Mittel zu Verfügung gestellt,<br />
um das begonnene Projekt im neuen Jahr zeitnah fortführen<br />
zu können. Die Einladungen an die Nachwuchsathleten zur<br />
nächsten Maßnahme vom 7. bis 9. März befinden sich bereits<br />
im Briefkasten.<br />
PB<br />
Die Heimtrainer sind unverzichtbare Partner beim 400-Meter-Projekt der Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>. Hartmut Weber im Gespräch mit (v.l.n.r.) Lars Milde, Manfred Skippe,<br />
Ingrid Thyssen und Philip Xenos. Im Mittelpunkt des Wochenendes in der Sportschule Kaiserau aber standen Tim Zapka, Marvin Schlegel, Lukas Wunderlich. Florian Xenos<br />
und Johann Rosin, alle 15 Jahre alt. Bundestrainer Jörg Peter und offensichtlich auch FREUNDE-Vorstandsmitglied H. Weber waren mit der Auftaktveranstaltung zufrieden.
Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 10<br />
FREUNDE unterwegs<br />
Die Cross-EM in Belgrad<br />
Der Höhepunkt der kommenden Freiluftsaison sind die Europameisterschaften in Zürich. Eine<br />
Woche recht teure Hotels, keine ganz preiswerte Anreise und vor allem happige Eintrittspreise.<br />
Dagegen die Cross-EM in Belgrad: günstiger Direktflug, Tagesveranstaltung mit traditionell freiem<br />
Eintritt und sogar für eine Unterkunft direkt neben dem Rathaus war gesorgt.<br />
Vom Querfeldeinlauf zum Cross<br />
Also nix wie hin, zumal in diesem Jahr ein starkes deutsches<br />
Aufgebot mit 32 Athletinnen und Athleten in die serbische<br />
Hauptstadt aufbrach. Lange Tradition hat das nicht. Zunächst<br />
gab es nämlich den Querfeldeinlauf, der von 1904 bis 1924 für<br />
Männer in Einzelrennen und Mannschaftswettbewerben auch<br />
olympisch und eine Domäne der Finnen war. Allein Paavo<br />
Nurmi gewann in Antwerpen 1920 und Paris 1924 vier Goldmedaillen.<br />
Olympisch ist er heute nur noch als Geländelauf im<br />
Rahmen des Modernen Fünfkampfs.<br />
Bereits seit 1903 gab es International Cross Country<br />
Championships, die von zwei Unterbrechungen durch die<br />
Kriege abgesehen, im jährlichen Turnus bis 1972 stattfanden.<br />
Dominierend waren die Engländer, die auch keine sprachlichen<br />
Änderungen vornehmen mussten – Cross Country blieb<br />
Cross Country. Die Streckenlänge (ursprünglich in Meilen) beträgt<br />
inzwischen ca. 12 km bei den Männern, ca. 8 km bei<br />
Frauen und Junioren sowie 6 km bei den Juniorinnen.<br />
Serbien<br />
Zehn Jahre, bevor 1983 in Helsinki die 1. <strong>Leichtathletik</strong>-Weltmeisterschaften<br />
stattfanden, hatte die IAAF die 1. Cross-WM<br />
nach Belgien vergeben. Auf der Rennbahn von Waregem erkämpfte<br />
sich im März 1973 Sylvia Schenk einen 54. Platz.<br />
Afrikaner waren nicht am Start und Pekka Päivärinta holte<br />
den ersten WM-Titel nach Finnland. Als 1977 die Cross-WM<br />
auf der Grafenberger Galopprennbahn in Düsseldorf stattfand,<br />
gewann Detlef Uhlemann mit Bronze die erste deutsche<br />
Medaille; Hans-Jürgen Orthmann („Sehne“) wurde 1980 sogar<br />
Vize-Weltmeister. Da keine olympischen Medaillen mit dem<br />
Crosslauf zu gewinnen waren, nahmen DDR-Athleten übrigens<br />
zum ersten und letzten Mal 1990 teil.<br />
Seit 1994 gibt es Cross-Europameisterschaften. Vermutlich<br />
nicht zuletzt, weil es für die Europäer kaum mehr was zu<br />
gewinnen gab. Zudem gab es eine wichtige Terminänderung.<br />
Jahrzehntelang wurde der Crosslauf als Vorbereitung auf<br />
die kommende Laufsaison angesehen. Die Meisterschaften<br />
ist ein zerrissenes und armes Land mit stolzen Bewohnern, die es in die EU drängt. Die junge Generation ist ehrgeizig, wird aber<br />
durch mindestens 25 Prozent Arbeitslosigkeit ausgebremst. Aber auch die Verursacher aller Missstände möchten an die EU-<br />
Tröge. Was würde Belgrad brummen, wenn man Korruption und Vetternwirtschaft eindämmen, rechtsstaatliche Strukturen und<br />
demokratisches Denken wirksam verbessern könnte. Viele einstmals schöne, alte Gebäude stehen leer, weil es an Investoren<br />
fehlt. Selbst die NATO-Einschläge von 1999 sind noch zu besichtigen. Auch das Kosovo-Problem gilt es lösen. In diesem Jahr<br />
beginnen voraussichtlich dennoch die Beitrittsverhandlungen mit Kurs in die EU. Eine <strong>Leichtathletik</strong>-Europameisterschaft aber<br />
wird es Belgrad vermutlich erst wieder geben, wenn Serbien auf einige Jahre EU-Mitgliedschaft zurückblicken kann.<br />
Die letzten leichtathletischen Höhepunkte in der damaligen jugoslawischen Metropole fanden in den 60-er Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts statt. Im September 1962 errang die () deutsche Mannschaft bei den Europameisterschaften mit viermal<br />
Gold, elfmal Silber und achtmal Bronze den zweiten Rang in der Nationenwertung, nur knapp geschlagen von der Sowjetunion.<br />
Im März 1969 wurden die 4. Europäischen Hallenspiele in Belgrad veranstaltet. Der serbische <strong>Leichtathletik</strong>-Verband<br />
hatte mit der Cross-EM das erste internationale Großereignis nach einem halben Jahrhundert akribisch und mit großem Aufwand<br />
vorbereitet. Erstmals hatte man dank durchsichtiger Plastikbahnen selbst vom VIP-Zelt aus freien Blick auf den Zieleinlauf,<br />
die Zuschauer wurden sogar in den inneren Zirkel der Rundkurse eskortiert und während des gesamten Wettbewerbs kostenlos<br />
mit Kaffee und Gebäck versorgt. Dazu passte auch das Bilderbuchwetter: 5 Grad bei strahlendem Sonnenschein.
11 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
Corinna Harrer lief die erste Runde mutig an der Spitze. Um sie herum ein Pulk von fünf britischen Läuferinnen, die sich im Ziel alle vor ihr platzieren konnten. In der<br />
zweiten Reihe die spätere Siegerin Sifan Hassan (NED), von der in der kommenden Saison wahre Wunderdinge erwartet werden. Bronze für das U 20-Team mit Maya<br />
Rehberg, Caterina Granz, Alina Rehberg, Tatjana Schulte, Lea Meyer und Vera Coutellier (v.L.).<br />
Fotos: Peter Busse<br />
fanden zum Ende der Wintersaison statt. In Europa ist die<br />
Reihenfolge seitdem umgekehrt, die EM Anfang Dezember<br />
bildet den Abschluss der <strong>Leichtathletik</strong>saison, während die<br />
WM weiterhin im März stattfindet. Dort laufen die Europäer<br />
– wenn überhaupt (meist nur Briten und Spanier) – hinterher.<br />
Die Cross-EM 2<strong>01</strong>3<br />
Die größten Aussichten auf eine Medaille wurden der U-20-<br />
Mannschaft mit dem Küken Alina Reh (16) und der erfahrenen<br />
Maya Rehberg (vierter Start bei einer Cross-EM) zugetraut. Für<br />
die Teamwertung werden allerdings die besten vier Läufer<br />
jeder Nation addiert und diejenige mit der geringsten Punktzahl<br />
gewinnt. Mit einem famosen 5. Platz von Alina Reh,<br />
einem 10. Platz von Maya Rehberg und den Plätzen 36 und 44<br />
für Caterina Granz und Vera Coutellier gelang das Vorhaben<br />
tatsächlich. Die 4-km-Strecke forderte allen 6 angetretenen<br />
deutschen Läuferinnen alles ab. Vorne wurde wie bei allen<br />
anderen Rennen von Anfang an Druck gemacht und das Feld<br />
zog sich immer weiter auseinander. Wenn Lea Meyer, die<br />
Deutsche U 18-Meisterin über die Hindernisse, auf die Siegerin<br />
Emelia Gorecka (England) 1:17 min verliert, kann man das<br />
Tempo erahnen. Hoffnungsfroh stimmt, dass Lea Meyer (Platz<br />
55) und Tatjana Schulte (Platz 90) wie Alina Reh Jahrgang 1997<br />
sind. Die deutschen U-20-Läufer konnten lediglich wie im Vorjahr<br />
Rang acht erreichen. Für das beste Einzelresultat in sorgte<br />
der EM-Vierte über 3.000 Meter Hindernis Philipp Reinhardt<br />
Selbst Lukas Motschmann und Kidane Tewolde mussten sich in Belgrad die Plätze<br />
37 und 39 noch sichtlich hart erkämpfen.<br />
auf Platz 33, dicht gefolgt von Kidane Tewolde (37) und dem<br />
Magdeburger Lukas Motschmann (39).<br />
Bei den Juniorinnen lief es mit Corinna Harrer (9), Gesa Krause<br />
(15), Anne Reischmann (27) und Melina Tränkle (36) besser,<br />
aber nicht gut genug. Sie wurden mit 87 Punkten Fünfte hinter<br />
den überragenden Britinnen (19), Russland (54), den Niederlanden<br />
(70) und der Türkei (74). Corinna Harrer hatte sich in<br />
ihrem letzten Lauf bei der U-23 sicher mehr versprochen, war<br />
auch zunächst mutig an die Spitze gegangen, musste dann<br />
aber abreißen lassen, als die Post abging – mit 5 Läuferinnen<br />
von der Insel unter den Ersten 8. Ein Belgier gewann überraschend<br />
das Rennen bei den Junioren. Pieter-Jan Hannes lag<br />
im Ziel 20 Sekunden vor dem norwegischen Titelverteidiger<br />
Henrik Ingebrigtsen, der nur Zehnter wurde. Platz 20 belegte<br />
Tom Gröschel als bester Deutscher. Deutlich hinter den auch<br />
hier siegreichen britischen Läufern reichte es für die DLV-Vertreter<br />
lediglich für Platz 7.<br />
Richard Ringer überrascht positiv<br />
Im erlesenen Feld der Frauenklasse waren mit Maren Kock und<br />
Ursula Gatzweiler nur zwei deutsche Athletinnen am Start.<br />
Mit Rang 23 für Maren Kock kam eine durchaus ordentliche<br />
Platzierung heraus. Es siegte die WM-Fünfte im Hindernislauf<br />
Sofia Duarte (Frankreich). Die Teamwertung ging an die<br />
Britinnen. Für einen nicht ganz erwarteten positiven Abschluss<br />
der Cross-EM sorgten aus deutscher Sicht die Männer.<br />
Der siebte Rang von Richard Ringer war die beste Platzierung<br />
eines Deutschen bei 20 Cross-Europameisterschaften. Auch<br />
Rang 5 in der Mannschaftswertung für Ringer, Philipp Pflieger<br />
(14), Steffen Uliczka (17) und Jannis Töpfer (32.) wurde bisher<br />
von keinem deutschen Männer-Team erreicht.<br />
So fällt aus deutscher Sicht die Bilanz der EM in Belgrad nicht<br />
unzufrieden aus. Und man kann erneut festhalten: Crosslauf<br />
ist nichts für Warmduscher. Alle gingen auch in Belgrad ans<br />
Limit – und darüber hinaus. Nicht zuletzt deshalb können wir<br />
insbesondere beim deutschen Läuferinnennachwuchs voller<br />
Zuversicht die neue Saison erwarten.<br />
PB
Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 12<br />
Inklusion großgeschrieben<br />
Vorbild: TV Wattenscheid<br />
Das Thema Inklusion macht momentan in Schulen und Sportvereinen die Runde. Beim<br />
TV Wattenscheid – als Verein auch Mitglied der FREUNDE – ist das gemeinsame Miteinander<br />
von Behinderten und Nicht-Behinderten jedoch nichts Neues. Die Behindertensport-Abteilung<br />
der „Blauhemden“ besteht schon seit über 20 Jahren und hat zahlreiche Welt- Europa- und<br />
Deutsche Meister hervorgebracht.<br />
Sportlerinnen und Sportler mit Handicaps sind voll integriert,<br />
können dort alle Einrichtungen des Olympiastützpunktes<br />
nutzen, und trainieren unter bestimmten Voraussetzungen<br />
auch mit Nicht-Behinderten zusammen. Momentan gehören<br />
acht junge Athletinnen und Athleten der Trainingsgruppe<br />
von Simone Lüth an. Die frühere Kugelstoßerin und Mehrkämpferin<br />
betreut die hoffnungsvollen Leichtathleten seit<br />
2<strong>01</strong>2 und hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt. „Es herrscht<br />
bei uns eine tolle Stimmung. Man hilft sich untereinander und<br />
feuert sich bei Wettkämpfen gegenseitig lautstark an. Bei uns<br />
gibt es keinen Unterschied zwischen Behinderten und Nicht-<br />
Behinderten,“ betont Simone Lüth. Spastiker, Amputierte und<br />
Blinde können nach ihrer Aussage nach im Training dieselben<br />
Übungen durchführen.<br />
Positive Erfahrungen<br />
Rundum glücklich in der Gruppe fühlt sich Uta Streckert, die<br />
mit ihren 19 Jahren schon eine Weltreisende in Sachen <strong>Leichtathletik</strong><br />
ist. Im vergangenen Jahr erkämpfte sie sich bei den<br />
Junioren-Weltmeisterschaften in Puerto Rico in der Klasse<br />
T 35 (zerebrale Behinderung) über 200 m in 38,40 Sekunden<br />
die Silbermedaille und belegte über 100 m in 18,07 Sekunden<br />
einen respektablen vierten Rang. „Für mich ist das Miteinander<br />
zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten<br />
etwas ganz Normales, denn ich habe es bereits in der Schule<br />
kennengelernt“, berichtet die deutsche Rekordhalterin über<br />
60 m und 100 m.<br />
Ihre Teamkollegin Juliane Mogge könnte dagegen über<br />
einige Negativ-Erlebnisse in der Schule berichten, doch sie<br />
hält sich zurück. „Ich blicke lieber nach vorn. Wichtig für mich<br />
ist,“ so die 23-jährige Leichtathletin, „dass ich jetzt Mitglied<br />
beim TV Wattenscheid bin und mich dort unwahrscheinlich<br />
wohlfühle.“<br />
Behinderte, die Sport treiben, zeigen meist eine große Begeisterung<br />
und verfügen über eine hohe soziale Kompetenz.<br />
Behinderte und nicht-behinderte Athleten des TV Wattenscheid trainieren gemeinsam<br />
im Olympiastützpunkt Bochum.<br />
„Wir brauchen daher nur selten zu helfen. Bei uns merkt man<br />
gar nicht, wer behindert oder nicht-behindert ist,“ unterstreicht<br />
der letztjährige dreifache westdeutsche Jugendmeister<br />
in den Wurfdisziplinen Roman Heil, der 2<strong>01</strong>3 als<br />
Jugend-DM-Vierter 56,43 m im Diskuswerfen erzielte.<br />
Laura Jokeit zählt ebenfalls in der Gruppe zu den Nicht-Behinderten.<br />
„Jeder profitiert bei uns von jedem. Gestern hatten<br />
wir beispielsweise einen gemeinsamen Krafttest, bei dem ich<br />
mich mit Uta Streckert ganz schön gekrabbelt habe. So etwas<br />
spornt gegenseitig an,“ berichtet die diesjährige Deutsche<br />
Jugendmeisterin im Kugelstoßen (15,26 m).<br />
Internationale Ziele haben alle<br />
Ob behindert oder nicht-behindert – alle von Simone Lüth<br />
betreuten Athletinnen und Athleten verfolgen internationale<br />
Ziele. So u. a. Roman Heil, der sich 2<strong>01</strong>4 für die Olympischen<br />
Jugendspiele in Nanjing (China) qualifizieren möchte, oder<br />
Laura Jokeit, die sich die U-20-Weltmeisterschaften in Eugene<br />
(USA) zum Ziel gesetzt hat. Uta Streckert und Juliane Mogge<br />
möchten sich mit der Teilnahme an den Paralympics 2<strong>01</strong>6 in<br />
Sao Paulo (Brasilien) einen Traum erfüllen.<br />
Peter Middel
13 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
Vom Viertelmeiler<br />
zum Konditionsbolzer<br />
Ruwen Faller, Jahrgang 1980, war von 1999 bis 2<strong>01</strong>0 einer der besten 400 m-Läufer im Bereich des<br />
DLV. 2<strong>01</strong>1 gab er das Ende seiner aktiven Karriere bekannt. Siegmund Lipiak, Freunde-Mitglied<br />
und bekennender Fan des FC Schalke 04, sprach mit Ruwen über seinen Werdegang und seinen<br />
Schritt zum Ausdauer- und Konditionstrainer bei den Königsblauen auf Schalke.<br />
Das Jahr 1999 war der Beginn einer erfolgreichen Laufbahn für<br />
Ruwen Faller. In diesem Jahr gewann er jeweils Gold bei der<br />
U-20-EM über 400 m und mit der 4 x 400 m Staffel. Im selben<br />
Jahr lief er seine persönliche Bestzeit mit 45,74 sec. Es war nur<br />
folgerichtig und hochverdient, dass die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />
ihm 1999 den Tischi-Martens-Preis verliehen als Auszeichnung<br />
für den besten Jugendleichtathleten des Jahres. In<br />
den Folgejahren nahm Faller an 6 Weltmeisterschaften und<br />
2 Olympischen Spielen teil (2004 und 2008).<br />
Duale Karriere<br />
Wie kam der Schritt vom Spitzenleichtathleten zum Mitglied<br />
eines Profi-Trainerteams in der Fußball-Bundesliga zustande?<br />
Bereits im Alter von 22 Jahren nahm Ruwen ein Fernstudium<br />
auf und er schloss dieses als Diplom-Sportmanager<br />
ab. Außerdem besitzt er ein Diplom als Immobilienfachwirt.<br />
Bei der Fußball-Regionalligamannschaft der SG Sonnenhof<br />
Großaspach, danach beim VfB Stuttgart, sammelte er<br />
dann erste Erfahrungen im Fußball und machte sich dazu als<br />
Fitnesstrainer für verletzte Spieler verdient (Aleksander Hleb<br />
und Serdar Tasci).<br />
Der bekannte Trainer Ralf Rangnick hatte ein Auge auf Ruwen<br />
geworfen. Und als Rangnick im März 2<strong>01</strong>1 zum FC Schalke<br />
wechselte, nahm er Faller in sein Betreuerteam auf. Auch nach<br />
dem Ausscheiden von Rangnick behielt Ruwen seinen Job auf<br />
Schalke, sein gültiger Vertrag läuft bis Mitte 2<strong>01</strong>5.<br />
Eine andere Welt<br />
Wie unterscheiden sich nun Training und Wettkampf in<br />
der <strong>Leichtathletik</strong> von den Anforderungen im Profifußball?<br />
Ruwen stellt klar fest: Der Spitzenleichtathlet trainiert härter<br />
und länger. Jedoch: Der Fußball verlangt eine Kombination<br />
von Schnellkraft, Ausdauer und Technik. Und die Anzahl der<br />
Wettkämpfe ist hier weit höher, meist 1 x pro Woche, bei den<br />
Spitzenklubs oftmals 2 x pro Woche. Und das Umfeld in der<br />
Bundesliga mit der Präsenz von TV, Printmedien, sowie wie<br />
auf Schalke mit stets 60.000 Zuschauern ist, natürlich eine<br />
andere Welt.<br />
Hat Ruwen Faller noch Kontakte zu seinen alten Mitstreitern<br />
in der <strong>Leichtathletik</strong>? Ja, sagt er, man sieht sich und<br />
korrespondiert regelmäßig. Das Live-Erlebnis von <strong>Leichtathletik</strong>veranstaltungen<br />
ist ihm allerdings nur während der<br />
Sommerpause der Bundesliga möglich.<br />
Foto: Iris Hensel<br />
Siegmund Lipiak
Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 14<br />
Beruf: Athletenbetreuer und<br />
Veranstaltungsorganisator<br />
Der Lehrzeit für diese Tätigkeit beträgt deutlich länger als drei Jahre und ist in keiner Ausbildungsordnung<br />
geregelt. Ausgeübt von wenigen, wird sie in der <strong>Leichtathletik</strong> von heute offensichtlich<br />
immer bedeutsamer.<br />
Marc Osenberg gehört zu den<br />
elf Personen, die nach den IAAF-<br />
Regeln* mit dem Deutschen<br />
<strong>Leichtathletik</strong>-Verband einen<br />
gültigen Managerlizenz-Vertrag<br />
abgeschlossen haben, agiert<br />
mancherorts als Meeting-Direktor<br />
und verleiht zudem bei Bedarf<br />
eine der wenigen mobilen Stabhochsprunganlagen<br />
in Deutschland.<br />
Diese berufliche Kombination<br />
bekommt man nicht in die Wiege<br />
gelegt. Vater Gerd Osenberg (Jg. 37) war Stabhochspringer<br />
(PB 3,94 m), studierte Sport, Mathematik und Physik, wechselte<br />
als Referendar nicht ins Lehramt, sondern als Coach zum<br />
TSV Bayer 04 Leverkusen, wo er zur Trainerlegende wurde.<br />
Sohn Marc (Jg. 67, PB 5,51 m) gehörte in den 90er-Jahren zu<br />
den besten deutschen Stabhochspringern, studierte danach<br />
Volkswirtschaft, um dann Ideengeber, Organisator und<br />
„moderner Menschenhändler“ zu werden – wie er es scherzhaft<br />
formuliert.<br />
Die zwei Seiten einer Medaille<br />
Ihn deshalb als rheinische Frohnatur oder gar Kumpeltyp zu<br />
bezeichnen, wäre völlig verfehlt. Er strahlt eher Nachdenklichkeit,<br />
Ruhe und Kompetenz aus, was im hektischen Alltag<br />
des Einmannbetriebes eher hilfreich sein dürfte. Marc<br />
Osenberg betreut vorwiegend Stabhochspringer aus dem<br />
Raum Köln/Leverkusen, darunter Silke Spiegelburg und Björn<br />
Otto, aber auch Weltmeister Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken.<br />
Mehrkämpferin Jennifer Oeser, Mittelstrecklerin<br />
Denise Krebs, Hürdensprinter Gregor Traber sowie die Weitspringer<br />
Mario Kral und Alyn Camara erweitern das Athletentableau.<br />
Als Veranstaltungsorganisator des Bayer-Meetings in Leverkusen<br />
trat er 2002 das erste Mal in Aktion und richtete es<br />
weitere 10 Jahre aus, bis der Hauptsponsor die Entscheidung<br />
traf, sich auf den Fußball zu beschränken und ausstieg. Das<br />
steht für eines der Hauptprobleme der modernen <strong>Leichtathletik</strong><br />
in Deutschland, zusätzlich zu den Meisterschaften,<br />
überhaupt noch Spitzenleichtathletik anbieten zu können.<br />
Beim Düsseldorfer PSD Bank Hallenmeeting hat er das Glück,<br />
seit 2006 einen verlässlichen Partner gefunden zu haben.<br />
Der garantiert ein kompaktes Programm und hochkarätige<br />
Athleten, die den Düsseldorfer Veranstaltern in den vergangen<br />
Jahren im weltweiten Vergleich regelmäßig zu Top-<br />
5-Platzierungen verhalfen. Zudem oder auch deshalb gab<br />
es Live-Übertragungen bei Eurosport – eine nicht zu unterschätzende<br />
Erfolgskomponente für den Meeting-Direktor.<br />
Dass Stabhochspringer nicht immer ein Stadion oder eine<br />
Halle benötigen, hat Marc Osenberg bereits 1986 als jugendlicher<br />
Teilnehmer am Marktspringen in Recklinghausen mitbekommen,<br />
das Hans Timmermann inzwischen seit mehr als<br />
30 Jahren mit großem Publikumserfolg auf die Beine stellt.<br />
Domspringen, R(h)einspringen, Wettkämpfe auf Plätzen und<br />
in Flughallen, mit Teams von Männern und Frauen, bis hin<br />
zu „Berlin fliegt“ – überall ist er dabei, „um die <strong>Leichtathletik</strong><br />
populärer zu machen“. Dabei hat er das Glück, mit seinen<br />
Stabartisten eine attraktive Disziplin anbieten zu können, die<br />
sich in Deutschland seit mehr als 10 Jahren besonderer Beliebtheit<br />
erfreut.<br />
2<strong>01</strong>4: Deutsche 6-Meter-Springer<br />
Das hat selbstverständlich damit zu tun, dass die deutschen<br />
Stabhochspringerinnen und Springer seit Langem zur Weltspitze<br />
gehören. Osenberg erwartet nach der erfolgreichen<br />
Wettkampfsaison 2<strong>01</strong>3 in diesem Jahr 6 Meter Sprünge. Er traut<br />
sie Raphael Holzdeppe, Björn Otto, aber auch Malte Mohr zu<br />
– so sie verletzungsfrei bleiben und durchtrainieren können:<br />
„Dann ist das Selbstvertrauen da, zu den härteren Stäben zu<br />
greifen und solche Höhen zu springen“.<br />
Nach Wünschen gefragt, nennt Osenberg zwei ihm wichtige<br />
Anliegen: Die <strong>Leichtathletik</strong> möge nicht durch Umbauten<br />
aus noch mehr Stadien verbannt werden; die Gefahr sieht er<br />
europaweit. Und die Bundesregierung solle endlich die NADA<br />
finanziell so ausstatten, dass zumindest bei der Dopingbekämpfung<br />
in Deutschland keine Wünsche mehr offenbleiben<br />
– dies sei wiederum Voraussetzung, um Sponsoren zu überzeugen,<br />
bei der <strong>Leichtathletik</strong> einzusteigen.
15 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
Die Mischung macht es! Beim Meeting in Düsseldorf treten stets deutsche und internationale Topathleten an den Start, aber auch Nachwuchstalente aus der<br />
Region bekommen jedes Jahr die Möglichkeit, sich dem heimischen Publikum vorzustellen. Den Zuschauern jedenfalls gefällt es - seit Jahren heißt es um Neujahr:<br />
Ausverkauft!<br />
Fotos: Peter Busse<br />
Und wie gehen seine Athleten mit den viel beklagten<br />
Kontrollen um? „Das ist nicht schön, aber ich keine auch<br />
kein anderes System, was die Privatsphäre besser schützt.<br />
Man macht das letztlich alles freiwillig und es ist daher<br />
kaum Thema bei uns. Im Prinzip sehe ich das beinhart: Wer<br />
das nicht will, soll an der Uni, in der Fabrik oder an seinem<br />
Schreibtisch bleiben.“ So nebenbei bemerkt Marc Osenberg<br />
noch, dass er froh ist, Einladungssportfeste zu organisieren,<br />
wo er entscheiden kann, wer kommt.<br />
*Michael Gernandt hat in Heft 1/2<strong>01</strong>2 das Regelwerk und die<br />
Stellung der Athletes Representatives ausführlich erläutert und<br />
kommentiert.<br />
PB
Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 16<br />
Die Bürde der Leichtathleten<br />
Ein Großteil der Fakten aus dem Teil der in diesem Sommer heiß diskutierten Auftragsstudie<br />
„Doping in Deutschland von 1950 bis heute“, der von der Forschergruppe der Berliner Humboldt-<br />
Universität (HU) erstellt wurde, ist den Experten der Antidopingszene seit Jahren bekannt gewesen.<br />
Die Brisanz, die in der 800 Seiten umfassenden Arbeit der HU steckt, erschließt sich deshalb<br />
besonders bei der Lektüre der Interviews mit Zeitzeugen. Namen sind darin aus Datenschutzgründen<br />
mehrheitlich anonymisiert, nicht indes in jenem mit Heinz Liesen. Der war 1976 Olympiaarzt<br />
und der aus heutiger Sicht fragwürdigen Aufbereitung der Athletenleistung nicht abgeneigt.<br />
Der nebenstehende Artikel zur Doping-<br />
Frühzeit in (West-) Deutschland ist dem<br />
„Olympischen Feuer“ (OF) entnommen,<br />
der Mitgliederzeitschrift der Deutschen<br />
Olympischen Gesellschaft (DOG), einer einst<br />
einflussreichen, seit der Fusion NOK/DSB<br />
zum DOSB in den Hintergrund getretenen<br />
olympischen Fördergesellschaft. Das OF, im<br />
November 2<strong>01</strong>3 vom Deutschen Pierre-de-<br />
Coubertin-Komitee ausgezeichnet für seine<br />
„beispielgebende Arbeit für die Vermittlung<br />
der olympischen Idee in Deutschland“, ist seit<br />
seiner Gründung 1951 eine der anspruchsvollsten<br />
Publikationen des Sports in seiner<br />
gesamten Bandbreite. Obwohl redaktionell<br />
eingeengt durch wirtschaftliche Probleme<br />
der DOG, gelingt es dem Magazin immer<br />
wieder, sich mit seinen Themen Gehör zu<br />
verschaffen. Im hier abgedruckten Bericht<br />
vertieft und ergänzt der Autor, der OF-Mitherausgeber<br />
und FDL-Mitglied ist, das Kapitel<br />
über Doping in der deutschen <strong>Leichtathletik</strong><br />
aus dem Jubiläumsband der „Freunde der<br />
<strong>Leichtathletik</strong>“.<br />
Das Gespräch mit Liesen dreht sich um eine Kontroverse, die er<br />
im Olympischen Dorf von Montreal mit August Kirsch gehabt<br />
haben will, dem Präsidenten des Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Verbands<br />
(DLV) und Direktor des Bundesinstituts für Sportwissenschaften<br />
(BISp). Liesen schildert, wie Kirsch damals die später<br />
berühmt-berüchtigte Kolbe-Spritze – ein nicht verbotener,<br />
gleichwohl als „peripheres Doping“ bezeichneter Ermüdungshemmer<br />
– in höchsten Tönen („ein Riesenerfolg“) lobte und<br />
ihn bat, sie auch seinen Leichtathleten zu verabreichen. Kirsch:<br />
„Das wäre wunderbar, das wäre toll“. Darauf der Mediziner:<br />
„Das mache ich nicht, das kann ich nicht verantworten, dazu<br />
bin ich nicht bereit, (Kirsch) hat mich beschimpft, dass ich<br />
nicht für Deutschland und so weiter, gegen Deutschland und,<br />
und, und. Wir hätten doch eine Aufgabe hier, bezüglich gegen<br />
die DDR und so weiter, die rein politische Seite. Das ging so,<br />
dass ich körperlich, patsch, eine ins Gesicht bekam.“ Liesen<br />
sprach von Watschen „rechts und links wirklich um die Ohren“.<br />
Sollte der absurde Vorgang tatsächlich stattgefunden haben,<br />
belegt auch er: Den Druck, unter dem bundesdeutsche Sportfunktionäre<br />
durch die Leistungsoffensive des DDR-Sports<br />
standen, und die Rolle der <strong>Leichtathletik</strong> in der sich entwickelnden<br />
Dopingszene. In ihr, schreiben die Berliner, ist die<br />
olympische Kernsportart Nummer eins als „pars pro toto“ zu<br />
bezeichnen, als der Teil, der exemplarisch für das Ganze steht.<br />
Tatsächlich wird kein Verband von der Studie so häufig als<br />
stiller Befürworter und lauter Verharmloser von Doping genannt<br />
wie der DLV, keine anderen Sportmediziner werden<br />
so deutlich ins schiefe Licht gerückt wie seine Verbandsärzte<br />
Joseph Keul, mit BISp-Geld ausgestatteter Dopingforscher<br />
und Armin Klümper, der Dopinganwender, kein anderer Sportfunktionär<br />
so oft als Mitwisser und Blockierer aufgeführt wie<br />
DLV-Präsident Kirsch (1970-1985). Dass der von 1973 an auch
17 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
Förderverein<br />
Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />
Am Steinlein 2b<br />
97753 Karlstadt<br />
Ich möchte den Förderverein<br />
Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> e.V.<br />
unterstützen und werde<br />
◦ Mitglied (Jahresbeitrag 50 Euro)<br />
◦ Mitglied als Ehepartner/Partner<br />
(Jahresbeitrag + 25 Euro)<br />
◦ Vereine und Firmen<br />
(Jahresbeitrag 50 Euro)<br />
◦ Neumitglieder bis zum<br />
vollendeten 26. Lebensjahr<br />
(Jahresbeitrag 24 Euro)<br />
Chef des BISp war, der Schaltzentrale der Dopingforschung, gilt der Studie zufolge<br />
als die „große strukturelle Schwäche des BISp“.<br />
Keul und Kirsch, die beherrschten den Doppelpass<br />
Kirsch war der zweite Chef des 1970 gegründeten Bonner Instituts – und der erste<br />
ebenfalls Leichtathlet: Hermann Rieder, ein grundsolider, seriös auftretender Leibeserzieher,<br />
DLV-Honorartrainer der Speerwerfer und Coach von Klaus Wolfermann beim<br />
Olympiasieg. In Rieders dreijährige Verantwortung für das BISp fiel dort der Start zur<br />
staatlich geförderten Dopingforschung. In der Studie heißt es: „Ein Mitarbeiter der<br />
ersten Stunde berichtet, dass im BISp zwar Ideen entwickelt wurden, wie man mit<br />
kreativen wissenschaftlichen Methoden im Systemwettstreit des Spitzensports bestehen<br />
könne. Aber letztlich seien diese Ideen zunächst von Rieder und dann von Kirsch<br />
hinweggefegt worden. Wir waren chancenlos gegen die eingespielten Strukturen“.<br />
Einzugsermächtigung:<br />
Ich ermächtige Sie widerruflich, die<br />
Beiträge zu Lasten des Kontos<br />
IBAN:<br />
BIC:<br />
Bank:<br />
einzuziehen.<br />
Name:<br />
„Der lebensfrohe Diener des Sports“, so eine Zeitung zum Tode Kirschs 1993, schritt<br />
immer hurtig voran beim Vortrag umfangreichen Liedguts („Von den blauen Bergen<br />
kommen wir, jipi, jipi, jei“) – und beim Beschwerde führen gegenüber Chefredakteuren<br />
ihm unliebsamer Journalisten. Den Start zu Trainingskontrollen im Deutschen Sportbund<br />
wusste er indes zu verschleppen. Und es war in seinem Interesse, dass die Antidopingkommission<br />
(seit 1971) seines DLV zunächst keine einzige Kontrolle durchführen<br />
ließ, obwohl man dort „die verharmlosende Darstellung über die Nebenwirkung der<br />
Steroide“ beklagte, weshalb es „zu einer gefährlichen Verunsicherung gekommen ist,<br />
die bis zur Gefährdung der von uns betreuten Sportler reicht“.<br />
Anschrift:<br />
Telefon:<br />
Geburtsdatum:<br />
(Angabe freiwillig)<br />
Sich damals in der Dopingfrage in vorderster Reihe willfährig der Macht der Zwänge<br />
unterworfen zu haben, der politischen und der sportartstrukturellen (citius, altius,<br />
fortius!), das ist die Bürde der deutschen <strong>Leichtathletik</strong> – und sich ihrer zu entledigen<br />
ein Prozess, der bis heute andauert.<br />
E-mail:<br />
Datum:<br />
(Angabe freiwillig – für E-Mail-Verteiler)<br />
Michael Gernandt<br />
Unterschrift:
Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 18<br />
<strong>Leichtathletik</strong>informationen<br />
FREUNDE-Abend am 21. Februar in Leipzig am Vortag der Hallen-DM<br />
Viele Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> reisen zu den Hallenmeisterschaften nicht erst am ersten<br />
Wettkampftag an. Deshalb laden wir alle Interessierten bereits für Freitag, den 21. Februar<br />
um 19.30 Uhr, in das Restaurant Thüringer Hof, Burgstraße 19 (Haltestelle Thomaskirche), ein.<br />
Der Thüringer Hof ist ein Traditionsgasthaus, das seit dem Jahr 1466 seine Gäste bewirtet. Für<br />
uns ist der glasüberdachte Innenhof reserviert, der in dieser Räumlichkeit sein neuzeitliches<br />
Gesicht zeigt.<br />
Neben den Wiedersehens- und Fachgesprächen unter <strong>Leichtathletik</strong>freunden bieten wir<br />
auch einen Programmpunkt an: Adi Zaar, Bundestrainer Mittelstrecken und Team Manager<br />
Nachwuchs Lauf wird über das von den FREUNDEN finanzierte Projekt Sichtungslehrgänge<br />
Lauf M/W 15 referieren.<br />
Um etwas Planungssicherheit wegen der Räumlichkeiten im Restaurant zu haben, bitten wir<br />
für diese Veranstaltung möglichst um Voranmeldung über die Geschäftsstelle der Freunde<br />
der <strong>Leichtathletik</strong>: Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@t-online.de oder Tel. 09353 99886<br />
FREUNDE treffen sich auch während der Deutschen Meisterschaften in Ulm<br />
Nach 2006 und 2<strong>01</strong>3 finden die Deutschen Meisterschaften auch 2<strong>01</strong>4 wieder im Ulmer Donaustadion<br />
statt. Die Eintrittskarte der besten Kategorie im FREUNDE-Block für den 26. und 27. Juli<br />
kostet wie im Vorjahr 55 € plus Porto, für Rentner 49,50 € plus Porto; Karten können noch bis<br />
zum 15. Mai telefonisch oder per E-Mail über unsere Geschäftsstelle bestellt werden.<br />
Zum traditionellen FREUNDE-Abend laden wir für Samstag, den 26. Juli um 20 Uhr in die<br />
Hausbrauerei „Barfüßer“ in Neu-Ulm, Paulstraße 4, ein. Um etwas Planungssicherheit wegen<br />
der Räumlichkeiten im Restaurant zu haben, bitten wir auch hier freundlicherweise um einen<br />
Anruf oder eine E-mail am unsere Geschäftsstelle.<br />
Nicht erst seit unserer Jubiläumsfeier vom vergangenen Jahr im Ulmer Stadthaus wissen wir,<br />
das die Stadt an der Donau sogar ohne <strong>Leichtathletik</strong> immer einen Besuch wert ist. Alle, die<br />
sich nicht mehr als Teilnehmer der „Deutschen“ qualifizieren konnten, haben zum Beispiel<br />
den nicht gering zu schätzenden Vorteil, die lesenswerten Speisekarten in Ulm nicht nur<br />
studieren, sondern auch abarbeiten zu können.<br />
Die neuen Hemden der FREUNDE an unseren Informations-Ständen!<br />
Die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> sind wieder präsent: In der Halle am 15. und 16. Februar bei<br />
den Jugendmeisterschaften in Sindelfingen und eine Woche später bei den „Deutschen“<br />
in Leipzig. Dort wird nicht nur unsere Festschrift „50 Jahre Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ für<br />
Interessierte ausliegen, sondern unsere Mitglieder können sich auch frühzeitig für die Freiluftsaison,<br />
insb. natürlich die Team-EM in Braunschweig am 21. und 22. Juni und die Europameisterschaften<br />
im August in Zürich, mit dem neuen Poloshirts der FREUNDE ausstatten.<br />
Für unsere Info-Stände wird noch Unterstützung gesucht, damit das dafür zuständige Vorstandsmitglied<br />
Hanne Ziemek auch jeweils einige Minuten <strong>Leichtathletik</strong> genießen kann. Das<br />
gilt nicht nur für Sindelfingen und Leipzig, sondern auch die U-23-Meisterschaften am 14. und<br />
15. Juni in Wesel, das Mehrkampfmeeting am 28. und 29. Juni in Ratingen, die „Deutschen“<br />
am 26. und 27. Juli in Ulm, die Jugendmeisterschaften vom 8. bis 10. August in Wattenscheid<br />
und die erstmals veranstalteten Deutschen U 16-Meisterschaften am 16. und 17. August in<br />
Köln. Freiwillige melden sich bitte bei Hanne unter 0234/ 311 230.<br />
Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> danken Ellen Glatzer<br />
Ende 2<strong>01</strong>3 trat Frau Ellen Glatzer in ihren wohlverdienten Vorruhestand. Sie war lange Jahre<br />
in der Geschäftsstelle des Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Verbandes in Darmstadt im Aufgabenbereich<br />
Veranstaltungsmanagement tätig. In ihrer Funktion war sie den Freunden der <strong>Leichtathletik</strong><br />
eine hilfreiche Stütze, wenn es darum ging, die FREUNDE bei den Austragungsorten<br />
zu Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>meisterschaften nahe am Geschehen zu platzieren. Nicht<br />
selten fanden unsere Mitglieder ihre Unterkünfte in einem der angemieteten DLV-Hotels und<br />
konnten somit auch zu Athleten, Trainern und Funktionäre Kontakte knüpfen.<br />
Die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> bedankten sich bei Ellen Glatzer mit einem kleinen Präsent als<br />
Anerkennung für die liebevolle Zusammenarbeit. Vorstandsmitglied Roland Frey besuchte<br />
sie an einem ihrer letzten Arbeitstage an ihren Arbeitsplatz in Darmstadt.<br />
An dieser Stelle bedanken sich die FREUNDE bei allen DLV-Mitarbeitern für die Unterstützung,<br />
die wir immer wieder erfahren dürfen!
19 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
Liebe Freunde,<br />
Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V.<br />
gegründet 1946<br />
1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Steenkoppel 17, 24598 Boostedt, Telefon: (04393) 972673<br />
2. Vorsitzender: Peter Laufer, Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg-Gielsdorf, Telefon: (03341) 25136<br />
Redaktion: Frank Scheffka, Brandenburger Str. 24 a, 27755 Delmenhorst,<br />
Telefon: (04221) 5877925 bzw. (<strong>01</strong>79) 7413879<br />
endlich ist es bald soweit und wir sehen uns schon in einigen Wochen in Tangermünde wieder. Nachdem die Organisation<br />
unseres Treffens in diesem Jahr ein weiteres Mal in anderer, bewährter Hand liegt, sehe ich unserem Wiedersehen sowohl mit<br />
großer Neugier als auch Vorfreude entgegen.<br />
Uns erwartet ein städtebauliches Kleinod, dessen erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1275 datiert. In den folgenden Jahrhunderten<br />
war der Ort häufig Spielball der jeweiligen Obrigkeiten und überstand auch die letzten Kriege und Folgejahre mit nur<br />
geringen Schäden. Heute erstrahlt die Altstadt von Tangermünde nach erfolgreicher Restaurierung wieder in alter Schönheit.<br />
Reisehinweise für PKW-Reisende sind im Zeitalter von Navigationsgeräten inzwischen wohl entbehrlich. Tangermünde ist<br />
allerdings kein „Verkehrsknotenpunkt“ und wer diesbezüglich Fragen hat, sollte einfach zum guten alten Telefon greifen und<br />
sich bei mir melden. Bahnreisende haben es sicher schon bemerkt. Aus allen Gegenden Deutschlands führen Verbindungen<br />
mit ein- bis leider dreimaligem Umsteigen nach Tangermünde. Dennoch wünsche ich allen Teilnehmern eine stressfreie und<br />
harmonische Anreise. Ach ja, bitte vergesst die gute Laune nicht!<br />
Bis dann also<br />
Jörg Lawrenz<br />
Unsere Geburtstagskinder<br />
4. Hans Grodotzki — Joh.-R.-Becher-Str. 70, 4478 Potsdam 78<br />
10. Edelgard Lieb — Machnower Str. 4a, 14165 Berlin 81<br />
11. Walter Krüger — Boddenweg 7, 8445 Wendisch-Langendorf 84<br />
16. Gerd Wessig — Drosselweg 5, 19069 Rugensee 55<br />
18. Joachim Günther — Straße 136 Nr. 7, 14089 Berlin 78<br />
19. Friedrich Janke — Marie-Juchacz-Str. 11, 14480 Potsdam 83<br />
3. Käthe Jenss — 115 Fisher Road, Mahwah, NJ 07430/USA 79<br />
4. Hans-Joachim Schmidt — Bödekerstr. 49, 3<strong>01</strong>61 Hannover 89<br />
5. Almut Brömmel — Lechbruckerstr. 5, 86199 Augsburg 79<br />
5. Eugen Fuhrmann — Bergaustr. 10, 12437 Berlin 82<br />
9. Manfred Grieser — Toskastr. 32, 04159 Leipzig 76<br />
11. Ingeborg Fuhrmann — Dammbleiche 6, 26135 Oldenburg 78<br />
11. Hinrich John — Gottorpstr. 5, 26122 Oldenburg 78<br />
12. Helmut Joho — Neckarhalde 12a, 69412 Eberbach 81<br />
3. Inge Offermann — Hermannstr. 8, 65366 Geisenheim 79<br />
9. Heidi Schulte — Dr.Otto-Eyrich-Str. 3, 83209 Prien 65<br />
10. Werner Nüssle — Spindelstr. 74, 33604 Bielefeld 80<br />
12. Arno Baur — Elfriedenstr. 110, 81827 München 83<br />
15. Dr. Grete Debus (Winkels) — Friesdorfer Str. 256, 53175 Bonn 96<br />
April 2<strong>01</strong>4<br />
Mai 2<strong>01</strong>4<br />
Juni 2<strong>01</strong>4<br />
19. Uly Wolters — Hauburgsteinweg 11, 1476 Kronberg/Ts. 89<br />
21. Hilmar Dressler — Kurt-Schumacher-Str. 12, 1737 Rinteln 93<br />
23. Sigrun Kofink (Grabert) — Lenaustr. 8, 72108 Rottenburg 79<br />
29. Erika Claus (Fisch) — Talkamp 11, 30823 Garbsen 80<br />
30. Margot Ulzheimer — Leipziger Str. 1, 88<br />
37242 Bad Sooden-Allendorf<br />
13. Kurt Spitzmüller — Waldstr. 1, 77787 Nordrach 93<br />
13. Hildrun Laufer — Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg 75<br />
13. Peter Frenkel — Rosa-Luxemburh-Str. 35a, 14482 Potsdam 75<br />
19. Edith Janke — Marie-Juchacz-Str. 11, 14480 Potsdam 82<br />
19. Annemagret Fuhrmann — Bergaustr. 10, 12437 Berlin 77<br />
22. Dr. Herbert Deuschl — Birkhuhnweg 22, 85737 Ismaning 79<br />
30. Ursula Bast — Am Mühlenbusch 8, 42781 Haan 86<br />
30. Werner Bähr — Max-Planck-Str. 30, 38440 Wolfsburg 88<br />
18. Horst Flosbach — Weststr. 29, 51688 Wipperfürth 78<br />
19. Sigrid Kemnitz — Am Pichelsee 2, 13595 Berlin 83<br />
25. Ulrich Jonath — Malteserstr. 56, 50859 Köln 88<br />
27. Prof. Erich Fuchs — Albertstr. 25, 67655 Kaiserslautern 89
Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 20<br />
Mit großer Freude möchte ich Ihnen heute die ersten Fotos vorstellen, die mir<br />
beim VEL-Treffen in Oberhof 2<strong>01</strong>2 sowie im vergangenen Jahr in Ulm bei den<br />
Deutschen Meisterschaften von Peter Busse in zwei riesigen Posten von insgesamt<br />
mehreren hundert Stück überreicht worden waren. Sie stammen überwiegend<br />
aus dem Nachlass des niederländischen Fotografen Theo van de Rakt<br />
(1944* 2<strong>01</strong>1+), welcher zunächst an die „Vrienden van de K.N.A.U.“ ging, die<br />
auch im Ulmer Stadthaus großes Interesse an unserer Ausstellung bekundet<br />
hatten. Durch die regelmäßigen Kontakte mit den Freunden aus den Niederlanden,<br />
gingen die Fotos mit deutschen Athleten durch die Vermittlung von<br />
Paul van Gool dann schließlich an uns. Einige der Bilder konnte ich inzwischen<br />
bereits den darauf Abgebildeten zum Signieren vorlegen. Da etliche der Motive<br />
sogar den gezeigten Personen selbst unbekannt waren, möchte ich die Leser<br />
unserer Zeitschrift unbedingt an den wunderbaren Aufnahmen teilhaben<br />
lassen und werde hier und in Zukunft etliche davon veröffentlichen.<br />
Frank Scheffka
Wer kennt diesen Schuh?<br />
21 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
Geschichte(n) um einen merkwürdigen Schuh mit einem Dorn in der Sohle<br />
Zum 90. Geburtstag von Ruth Wiederhold wurde ich mit nebenstehend<br />
abgebildeten Schuh konfrontiert, der jetzt im Sportmuseum<br />
Leipzig lagert. Ruth hatte ihn vor vielen Jahren der<br />
Museumschefin Dr. Gerlinde Rohr übergeben. Sie glaubt, dieses<br />
von einem geschickten Schuhmacher konstruierte Unikum von<br />
Marianne Werner erhalten zu haben. Zur seltenen Anwendung kam<br />
er offensichtlich bei den Diskuswurfwettkämpfen in den frühen<br />
50er Jahren, als aus Ringen mit Aschenbahn oder Rasenuntergrund<br />
(!) geworfen wurde. Grundsätzlich wurden dabei normale<br />
Sprintspikes verwendet und man kann sich vorstellen, wie zerwühlt<br />
die Ringe nach und nach aussahen. Auf dem Rasen war das<br />
noch problematischer und man glaubte, eben mit dem „Eindornenschuh“<br />
am linken Fuß besser den Drehbeginn auszuführen.<br />
Es ist schon eine eigenartige Geschichte, der ich als ehemaliger Diskuswerfer selbst nie begegnet bin.<br />
Leipzig ehrte Luz Long<br />
Zur 100. Wiederkehr des Geburtstages von Luz Long (27. April 2<strong>01</strong>3) wurde in seiner Geburtsstadt<br />
eine wunderbare Ausstellung des Fördervereins und des Sportmuseums eröffnet.<br />
Mit Unterstützung der Familie Kai Long aus Münster konnten vor allem persönliche<br />
Erinnerungsstücke in Vitrinen und Aufstellern in Szene gesetzt werden.<br />
Mit dem vielsagenden Titel „Der weite Sprung“ entstand unter der Regie des Sportmuseums<br />
das Modell einer Weitsprunganlage, an dem ein Stück Weitsprunggeschichte<br />
in Wort und Bild zu sehen war. Als Höhepunkt konnte man zum stilisierten Aschenbahnbelag<br />
von 1936 einen Sprungspike aus dieser Zeit mit dicker Ledersohle und langen<br />
Nägeln präsentieren. Gleiche Bewunderung zollte man dem Originalschuh von Klaus<br />
Beer von 1968, dem Beginn des Kunststoff-Zeitalters. Dieses Schuhwerk zeigt ein Stück<br />
„materiell-technische“ Geschichte der <strong>Leichtathletik</strong>.<br />
Zur Eröffnung würdigte der US-Konsul Mark J. Powell die damalige Freundschaft zwischen<br />
Luz Long und Jesse Owens, die im 3. Reich von der Obrigkeit nicht gerne gesehen wurde.<br />
Abgerundet wurde die Ausstellung durch die großartige Bildreihe vom „Jahrhundertsprung“<br />
Bob Beamons in Mexiko, aufgenommen vom Leipziger Sportwissenschaftler<br />
Prof. Gundlach.<br />
Einen Höhepunkt erfuhr die Abschlussveranstaltung mit der Anwesenheit einer<br />
Delegation aus Neu-Isenburg, wo zum 100. Geburtstag von Wilhelm Leichum (12. Mai<br />
2<strong>01</strong>1), dem großen Kontrahenten von Luz Long, ebenfalls eine Ausstellung präsentiert<br />
worden war. Dabei überreichte mir der Sohn Klaus Leichum einen wunderbaren Bildband<br />
nebst DVD über das kurze Leben seines Vaters (s. a. unser Heft 1/2<strong>01</strong>3, Seite 8). Eine<br />
besserte Ehrung für die beiden deutschen Weitsprungasse der 30er Jahre konnte es nicht<br />
geben.<br />
Vielen Dank an Manfred Grieser für die Zusendung dieser beiden „Schuhgeschichten“!
Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 22<br />
Bereits zum 19. Mal fand 2<strong>01</strong>3 in Zinnowitz auf der Insel Usedom ein großes Sportlertreffen statt.<br />
Verliehen wurde der traditionelle Marita-Koch-Förderpreis (in diesem Jahr an Malaika Mihambo).<br />
Zu den sportlichen Ehrengästen zählten Hildegard Körner, Christiane und Frank Wartenberg,<br />
Doris Gluth, Christine und Gerd Wessig, Renate Stecher, Box-Trainer Fritz Sdunek, Handball-Weltmeisterinnen<br />
von 1993, der Handball-Olympiasieger Siegfried Voigt und natürlich Marita Koch.<br />
Auch bei dieser Gelegenheit wurden wieder einige der Fotos von Theo van de Rakt veredelt.<br />
FS
23 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />
VEL-Museum<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
An dieser Stelle folgt heute der zweite Teil der Vorstellung der Vorgänger von Thomas Bach als IOC-Präsident. Der US-Amerikaner<br />
Avery Brundage (1952 -1972), der Ire Michael Morris „Lord“ Killanin (1972 -1980), Juan Antonio Samaranch (1980 -20<strong>01</strong>) aus Spanien<br />
und schließlich der Belgier Jaques Rogge (20<strong>01</strong> – 2<strong>01</strong>3) bekleideten dieses höchste Amt des Olympischen Sports. In meiner<br />
Sammlung sind sie unter anderem so, wie hier zu sehen, dargestellt.<br />
Frank Scheffka<br />
Brief von Avery Brundage an seinen Nachfolger Lord<br />
Killanin. Legendär wurden seine Worte „The Games must<br />
go on“ 1972. Als Fünfkämpfer wurde er 1912 in Stockholm<br />
Sechster.<br />
Lord Killanin auf einem Foto während der Spiele von<br />
Montreal 1976 mit Queen Elisabeth II und einem FDC anlässlich<br />
der Spiele 1980 in Moskau.<br />
Der einflussreiche Spanier Samaranch empfing den<br />
Rathenower Autogramm-Sammler-Club (RASC) 1998 in<br />
Sitz des IOC zu einer Audienz. Die ursprünglich für eine<br />
halbe Stunde zugesagte Gesprächszeit hatte sich am Ende<br />
verdreifacht, da der Philatelist großes Interesse und auch<br />
spürbar Freude am Meinungsaustausch mit den Sammlern<br />
aus Deutschland hatte. Dabei schenkte er mir auch den<br />
unten abgebildeten Briefmarkenbogen.<br />
Das Autogramm des unmittelbaren Bach-Vorgängers<br />
Rogge gilt in Sammlerkreisen als relativ selten und daher<br />
begehrt. Während der <strong>Leichtathletik</strong>-WM 2009 in Berlin<br />
kam ich auf der Ehrentribüne des Olympiastadions aber<br />
auch nicht näher als 20 Meter an ihn heran. Hilfe erhielt<br />
ich durch meinen Freund Edwin Moses, der mir mit seinen<br />
zweifellos größeren Möglichkeiten zwei Fotos unterschreiben<br />
ließ. Ein belgischer Block zeigt Rogges Porträt.
GESUNDHEIT WEITER GEDACHT<br />
WEIL GUTE VORSÄTZE<br />
BESTE ANREGUNGEN BRAUCHEN.<br />
Mit »Deutschland bewegt sich« bewegt die BARMER GEK seit über 10 Jahren<br />
gemeinsam mit ZDF und BILD am SONNTAG immer mehr Menschen, in Sachen<br />
Sport und gesunde Ernährung aktiv zu werden.<br />
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