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AufgeHorcht 1/04

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<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Ein Verbrennungsmotor als<br />

"Brennstoffzellen-Ersatz"<br />

Kommen nach wie vor aus Zwickau: Moderne Antriebskonzepte für Automobile<br />

Wenn die internationale Automobilindustrie nach modernen<br />

Antriebskonzepten sucht, dann sind Forscher aus Zwickau vielfach mit<br />

im Spiel. Das Know-how der Fahrzeugexperten von der Westsächsischen<br />

Hochschule ist weltweit gefragt.<br />

Der Wagen gehörte nicht zu den<br />

zahlreichen lack- und chromglänzenden<br />

Premieren der diesjährigen AMI<br />

- Auto Mobil International in Leipzig.<br />

Dennoch kamen viele Technikfreunde<br />

bei der Betrachtung des<br />

Kompaktfahrzeugs aus dem Staunen<br />

nicht heraus. Elektroantrieb unter<br />

der Motorhaube und<br />

Verbren-nungsmotor unter<br />

dem Rücksitz? Noch dazu ein<br />

Zweitakter? Was dieser<br />

Hybridantrieb bringt, hat das<br />

Forscherteam der Westsächsischen<br />

Hochschule<br />

Zwickau (WHZ) um Prof.<br />

Dr.-Ing. habil. Cornel Stan<br />

genau berechnet und im<br />

Peugeot Saxo erprobt: Ein<br />

preiswerter Verbrennungsmotor<br />

produziert weitestgehend<br />

im Stationsbetrieb<br />

Strom für einen Antriebs-<br />

Elektromotor. Das Verbrennungsaggregat<br />

wird zum effizienten,<br />

kostengünstigeren<br />

"Brennstoffzellen-Ersatz".<br />

"Die Brennstoffzelle kann<br />

dem Verbrennungsmotor in<br />

den nächsten zwei bis drei<br />

Jahrzehnten kaum nennenswert<br />

Paroli bieten", ist Prof.<br />

Stan, Vorstandsvorsitzender<br />

des Forschungs- und<br />

Transferzentrums e.V. an der<br />

WHZ, überzeugt. Er verweist<br />

auf die Energieprobleme<br />

rund um die wasserstoffgespeiste<br />

Zelle: "Wasserstoff wird zu<br />

98 Prozent aus Erdgas hergestellt.<br />

Dabei entsteht Kohlendioxid. Zur<br />

Speicherung ist ein hoher Druck<br />

bzw. eine Temperatur von - 253<br />

Grad Celsius nötig. Damit erreicht<br />

man allerdings nur einen geringen<br />

Teil der Dichte, die Benzin besitzt."<br />

Für den Stromerzeuger mit<br />

Verbrennungsmotor mussten Her-<br />

32 01/20<strong>04</strong><br />

ausforderungen anderer Art<br />

gemeistert werden. Extrem kompakt<br />

und extrem preiswert sollte<br />

er sein. Die Zwickauer Forscher<br />

präsentierten eine Lösung, die<br />

eigentlich wegen Verbrauch und<br />

Emission verteufelt wird: den<br />

Zweitaktmotor. Doch die<br />

Wissenschaftler haben dessen Makel<br />

mit ihrer patentierten Benzin-<br />

Direkteinspritzung beseitigt. Dabei<br />

wird der Motor nur mit Luft beatmet<br />

und erst während der Verdichtung mit<br />

Kraftstoff versorgt. Ein System, das in<br />

viele Motorgattungen zwischen<br />

Scooter und Hochleistungsauto appliziert<br />

wird und eben auch dem<br />

Zweitakter gut tut.<br />

Hybridantrieb made by Zwickau. Forscher der<br />

Westsächsischen Hochschule um Prof. Cornel Stan<br />

entwickelten diese kompakte und preiswerte<br />

Kombination aus Elektroantrieb vorn und Zweitakt-<br />

Verbrennungsmotor als "Brennstoffzellen-Ersatz"<br />

unter dem Rücksitz.<br />

Der "Brennstoffzellen-Ersatz" wiegt<br />

als einfacher 2-Zylinder-Boxermotor<br />

gerade acht Kilogramm und<br />

passt mit seinen Maßen 25 x 30 x 30<br />

Zentimeter unter den Rücksitz eines<br />

kompakten Autos samt 15 Liter<br />

Benzintank. Er springt automatisch<br />

an, wenn die Spannung der als<br />

Energiepuffer vorgesehenen Batterie<br />

unter den Sollwert gerät oder

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