AufgeHorcht 1/04
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<strong>AufgeHorcht</strong><br />
Horch und das Heute<br />
Förderverein ehrt den Automobilpionier auf die ihm gemäße Weise -<br />
inmitten moderner Technologien<br />
Jeder Besucher des August Horch Museums passiert vor dem eigentlichen<br />
Rundgang eine überdimensionale Wand. Plastisch wachsen dort auf einer<br />
Fläche von fast acht mal drei Metern Technologien aus 100 Jahren<br />
Automobilbau heraus. Von der Mitte aus blickt August Horch auf technische<br />
Entwicklungen, die er maßgeblich angeschoben hat. Diese außergewöhnliche<br />
Wand schenkt der Gemeinnützige Förderverein Automobilmuseum<br />
August Horch Zwickau e.V. dem Museum. Die Gestaltung übernahmen<br />
Matthias Kaluza und Sven Rahnefeld von Ö-Konzept Zwickau.<br />
"Aufgehorcht" sprach über Beweg- und Hintergründe mit dem Präsidenten<br />
des Fördervereins, Dr. Rainer Albrecht, und dem Artdirector von<br />
Ö-Konzept, Matthias Kaluza.<br />
Wieso ehren Sie August Horch<br />
mit einer Wand?<br />
Dr. Albrecht: Ursprünglich gab es<br />
die Idee, eine Büste zu stiften. Doch<br />
das wäre nur ein weiterer Aufguss in<br />
einer schon langen Reihe von<br />
Skulpturen gewesen. Das hat Horch<br />
nicht verdient. Wir wollen ihn<br />
gemäß seiner Leistungen ehren, die<br />
er für die Entwicklung des Automobilbaus<br />
vollbracht hat. Horch war<br />
Zeit seines Lebens ein Denker und<br />
immer darauf bedacht, den Gebrauchswert<br />
des Automobils ständig<br />
zu erhöhen. Dieses Ziel treibt<br />
Automobilentwickler auch heute an.<br />
Deshalb schlagen wir die Brücke<br />
vom Gestern zum Heute und stellen<br />
12 01/20<strong>04</strong><br />
Horch's Innovationen mit modernsten<br />
Automotive-Technologien dar.<br />
Die Intentionen von Förderverein<br />
und der mit der Museumsgestaltung<br />
beauftragten Grafiker von Ö-Konzept<br />
trafen hier gut zusammen.<br />
M. Kaluza: Wir haben nach einer Idee<br />
gesucht, um den zentralen Bereich der<br />
Cafeteria zu gestalten. Gemeinsam<br />
mit dem Förderverein fanden wir zur<br />
jetzt existierenden Denkmalwand, die<br />
Horch in den Mittelpunkt, aber nicht<br />
in den Vordergrund stellt. Wirklich<br />
jedem Gast gerät die Wand beim<br />
Museumsbesuch ins Blickfeld und<br />
führt sicher zu ganz individuellen<br />
Betrachtungen. Nicht mehr und nicht<br />
weniger ist unser Ziel.<br />
Das Wandrelief mit August Horch im<br />
Mittelpunkt.<br />
Was sehen Sie an der Wand?<br />
Dr. Albrecht: Ich sehe August<br />
Horch, der aus seiner Welt heraus auf<br />
die Zukunft schaut. Seine Welt waren<br />
beispielsweise Konstruktionsunterlagen<br />
für hochwertige Autos und<br />
Motoren. Teile daraus stellen wir mittels<br />
modernster Technologien dar.<br />
Alte Zeichnungen haben wir in 3D-<br />
Konstruktionsdaten umgesetzt und<br />
Teile aus hochwertigem Stahlblech<br />
gelasert. Lamellen in form von<br />
Strakes entstanden nach den Regeln<br />
des modernen Karosseriebaus. Sie<br />
bilden ein Relief, dessen Linien an die<br />
komplizierte Struktur und Oberfläche<br />
eines Kotflügels, einer Heckklappe<br />
oder eines Außenspiegels erinnern.