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AufgeHorcht 1/04

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Editorial<br />

Automobilfreunde "<strong>AufgeHorcht</strong>"<br />

Der Förderverein des Automobilmuseums August Horch Zwickau meldet sich zeitgleich<br />

mit der Eröffnung des rekonstruierten und neugestalteten August Horch Museums an traditionellem<br />

Standort mit der Erstausgabe des Journals "<strong>AufgeHorcht</strong>" zu Wort. Auf den<br />

ersten Blick mag die Herausgabe einer neuen Zeitschrift mit Informationen zum<br />

Automobil auf dem heute ohnehin schon übersättigten Markt der bunten Illustrierten für<br />

den einen oder anderen durchaus etwas grotesk erscheinen. Wir hoffen, mit unserem<br />

Anliegen einerseits dem Automobilmuseum, seinem<br />

Förderverein, den hier ansässigen Unternehmen und den<br />

Automobilfreunden in der Region Westsachsen und<br />

anderswo eine öffentliche Stimme zu geben und andererseits<br />

möglichst viele interessierte Leser zu gewinnen.<br />

Der inhaltliche Anspruch der Zeitschrift, so unsere erklärte<br />

Absicht, soll sich in besonderer Weise von anderen<br />

Journalen abheben. Seriosität, Wissenschaftlichkeit, Authentizität<br />

und Vielseitigkeit werden bestimmende<br />

Faktoren sein. Informationen zur Technikgeschichte des<br />

Automobils und seiner Fabrikation, Aussagen von Zeitzeugen,<br />

wissenschaftliche Beiträge der Hochschulen, die<br />

Vorstellung von Unternehmen in der Region sowie Aktivitäten<br />

und Veranstaltungen im Museum und des Fördervereins<br />

werden vordergründig den Inhalt bestimmen. Ein<br />

besonderes Glanzlicht sollen die Typenblätter von historischen<br />

Fahrzeugen aus unserer Region werden - Sammlerstücke<br />

für den technikbegeisterten Autofreund.<br />

Über das Echo dieser ersten Ausgabe wird in den nachfolgenden<br />

Journalen, die vorerst halbjährlich erscheinen, ein<br />

öffentliches Leserforum entstehen. Das wünschen wir uns<br />

jedenfalls. Darüber hinaus soll "<strong>AufgeHorcht</strong>" Brücken für<br />

Bekanntschaften, ggf. auch Partnerschaften zu anderen<br />

Automobilmuseen und -ausstellungen in der Region, in<br />

Deutschland und im Ausland bauen. Auch die<br />

Empfehlungen zu "auto"touristischen Fahrtrouten in Westsachsen und Sportereignissen<br />

des Automobil- und Motorradsportes in der Region werden ihren Platz finden. Ganz<br />

aktuell platzieren wir in der ersten Ausgabe einen Beitrag zur SACHSEN CLASSIC, die<br />

vom 16. bis 18. September nun schon zum zweiten Male von Zwickau nach Dresden<br />

führt.<br />

Die inhaltliche und redaktionelle Bearbeitung sowie drucktechnische Erstellung der<br />

Zeitschrift hat natürlich auch ihren Preis. Deshalb macht es sich zur Finanzierung erforderlich,<br />

einerseits auf einen Unkostenbeitrag des Lesers durch den käuflichen Erwerb<br />

und andererseits durch Einnahmen aus Werbeinseraten der an der Herausgabe der<br />

Zeitschrift interessierten Unternehmen und Institutionen zu setzen.<br />

An dieser Stelle herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen der ersten Ausgabe beigetragen<br />

haben. Unser Ziel ist jedoch erst erreicht, wenn die Leser eine positive Aufnahme<br />

reflektieren und möglichst viele zu "Stammlesern" werden.<br />

Dr. Rainer Albrecht<br />

Präsident des Gemeinnützigen<br />

Fördervereins Automobilmuseum<br />

August Horch Zwickau e.V.<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

01/20<strong>04</strong><br />

3


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Inhalt<br />

Ein Jahrhundertwerk lebt neu auf<br />

Das August Horch Museum Zwickau inszeniert<br />

Fahrzeughistorie an ihrer Geburtsstätte<br />

Horch und das Heute<br />

Förderverein ehrt den Automobilpionier auf die ihm<br />

gemäße Weise - inmitten moderner Technologien<br />

Ansprechende Lösungen für attraktives „Gesicht“ und<br />

moderne Technik beim Trabi<br />

Erweiterte Ausstellung gibt Einblicke in<br />

„Zukunftsentwicklungen ohne Zukunft“<br />

Fliegen ist wesentlich leichter als Rennfahren<br />

Bernd Rosemeyers Erfahrungen bei<br />

400 Kilometern pro Stunde (Teil I)<br />

4 01/20<strong>04</strong><br />

6 - 11<br />

12 - 13<br />

14 - 15<br />

18 - 19<br />

Erfolgreiche „Silberpfeile“<br />

Rennwagen aus Zwickau waren 1936/37<br />

das Maß aller Dinge 20<br />

Das Sammlerstück<br />

Auto Union Rennwagen Typ C<br />

21 - 24


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Erfolg braucht eine Legende<br />

Förderverein des Automobilmuseums August Horch Zwickau baut<br />

Auto Union Rennwagen Typ C nach - Spenden sehr willkommen 25<br />

„Meine rastlose technische Neugier war sofort<br />

lebhaft entzündet“<br />

August Horch setzte als erster Automobilbauer<br />

Chromnickelstahl-Zahnräder ein<br />

So viel Horch hat die Welt noch nicht gesehen<br />

Neue Laborhalle der Westsächsischen Hochschule Zwickau<br />

erhielt Namen des Automobilpioniers - Corso von mehr als 60<br />

Wagen begleitete die Weihe<br />

Er war der Audi-Opa<br />

Horch-Enkelin Heike Müller schätzt Begeisterung der Sachsen für<br />

ihren Großvater<br />

Ein Verbrennungsmotor als „Brennstoffenzellen -Ersatz“<br />

Kommen nach wie vor aus Zwickau: Moderne Antriebskonzepte<br />

für Automobile<br />

Auf den Spuren der Pioniere<br />

Internationale Oldtimer-Rallye Sachsen Classic in der Wiege des<br />

deutschen Fahrzeugbaus<br />

Zwischen betagten und neuen Audis<br />

Förderverein des Horch-Museums lädt zu vielfältigen<br />

Veranstaltungen ein<br />

01/20<strong>04</strong><br />

26 - 27<br />

28 - 29<br />

30<br />

32 - 33<br />

34 - 36<br />

40<br />

5


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Mit diesem Phaeton von 1911 beginnt der Rundgang<br />

durch 100 Jahre Zwickauer Automobilgeschichte.<br />

Das Fahrzeug ist der älteste Horch im Museumsbestand.<br />

6 01/20<strong>04</strong>


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Vier ineinander verschlungene Ringe kündeten 1932 vom Zusammenschluss der Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer zur Auto Union AG.<br />

Ein Jahrhundertwerk lebt neu auf<br />

Das August Horch Museum Zwickau inszeniert Fahrzeughistorie<br />

an ihrer Geburtsstätte<br />

Nur wer Geschichte hat, kann Geschichte schreiben. Die Stadt Zwickau kann. Sie schreibt Automobilgeschichte.<br />

Ununterbrochen seit 100 Jahren. Mit einer Markenvielfalt, die ihresgleichen sucht. Horch und Audi, DKW und Trabant<br />

haben ihre Wurzeln in Westsachsen bzw. sind hier gebaut worden. Volkswagen setzt diese Tradition seit fast 15 Jahren<br />

nahtlos fort. Dieses Jahrhundertwerk lebt neu auf im rekonstruierten und umgestalteten Automobilmuseum der Stadt, das<br />

den Namen des Mannes trägt, der diese Geschichte ins Rollen brachte: August Horch.<br />

Der ziegelrote Gebäudekomplex hat<br />

schon viele Nutzungen erlebt.<br />

Ursprünglich wurde in ihm Holz<br />

bearbeitet. Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts montierten die<br />

Arbeiter von August Horch in der<br />

Halle Audi-Fahrzeuge und Audi-<br />

Motoren. Der Trabant-Hersteller<br />

Sachsenring brachte in den Räumen<br />

u. a. Wareneingangskontrolle und<br />

Buchhaltung unter. Ende der 80er<br />

Jahre richteten Automobilenthusiasten<br />

in der ehemaligen Audi-<br />

Montagehalle eine erste Ausstellung<br />

ein. Aus dieser vorerst nichtöffentlichen<br />

Präsentation wuchs das August<br />

Horch Museum. Vor allem Autofreunde,<br />

die zum Teil noch bei<br />

Horch und Audi arbeiteten bzw. von<br />

Sachsenring kamen, hielten hart-<br />

näckig an dem Vorhaben fest, in den<br />

ehemaligen Audiwerken die<br />

Zwickauer Fahrzeuggeschichte zu<br />

dokumentieren.<br />

Brücke vom Gestern zum<br />

Heute<br />

Heute haben sie ihr Ziel erreicht.<br />

Nach 16-jährigen Interimslösungen<br />

inklusive dreijähriger Bauzeit öffnet<br />

am 11. September 20<strong>04</strong> das neue<br />

August Horch Museum seine Türen.<br />

Entscheidenden Anteil daran hat die<br />

Audi AG. Mit einer Spende von 6,6<br />

Millionen Euro ermöglichte der<br />

bayerische Automobilbauer mit<br />

sächsischen Wurzeln die umfassende<br />

Sanierung und Neugestaltung des<br />

Museums. "Unsere Geschichte soll<br />

Vor dem Krieg war Horch die<br />

Nummer Eins im Luxussegment.<br />

Dieses Erbe ist unser Anspruch.<br />

Prof. Dr. Martin Winterkorn,<br />

Vorstandsvorsitzender der Audi AG<br />

01/20<strong>04</strong><br />

7


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Zwickau ist eine der wenigen deutschen Städte,<br />

die auf eine 100-jährige Kontinuität in der<br />

Entwicklung und Produktion von Automobilen<br />

verweisen kann. Diese reichhaltige Geschichte<br />

wird nun dank der Unterstützung der Audi AG<br />

auf eindrucksvolle Weise im sanierten August<br />

Horch Museum präsentiert. Als einziges<br />

Automobilmuseum Deutschlands, das sich an<br />

seinem ursprünglichen Produktionsstandort<br />

befindet, wird es zugleich zu einem<br />

Anziehungspunkt für Touristen und technikinteressierte<br />

Besucher. Das Horch-Museum leistet<br />

damit einen wichtigen Beitrag, um ein<br />

wesentliches Stück der Stadtgeschichte zu<br />

bewahren und um die Attraktivität Zwickaus für<br />

Bewohner und Besucher zu steigern.<br />

Dietmar Vettermann, Oberbürgermeister<br />

der Stadt Zwickau<br />

8 01/20<strong>04</strong><br />

in Zwickau sichtbar bleiben. Die<br />

vielfältige Historie unseres Unternehmens<br />

bedeutet für uns eine<br />

besondere Verpflichtung gegenüber<br />

der Öffentlichkeit", erklärte im<br />

Dezember 2000 der damalige Audi-<br />

Vorstandsvorsitzende, Dr. Franz-<br />

Josef Paefgen. Zu diesem Zeitpunkt<br />

gründeten Audi und die Stadt<br />

Zwickau die gemeinnützige August<br />

Horch Museum GmbH mit je 50<br />

Prozent Geschäftsanteil. Man werde<br />

die Automobilgeschichte an der<br />

Geburtsstätte von Audi besonders<br />

intensiv gestalten, versprach damals<br />

Dr. Paefgen.<br />

Das Versprechen wurde mehr als<br />

gebührend eingelöst. Das bestätigt<br />

bereits der erste äußere Eindruck.<br />

Die Gebäudearchitektur schlägt eine<br />

Brücke vom Gestern zum Heute.<br />

Weitestgehend erhalten wurde die<br />

historische Substanz des ziegelroten<br />

Werkskomplexes mit Kontorgebäude<br />

und Shed-Dach-Halle.<br />

Mit modernem "Gesicht" in Glas,<br />

Stahl und Beton zeigt sich dagegen<br />

der neue Eingangsbereich, in dem<br />

sich auch Museums-Shop und<br />

Cafeteria befinden.<br />

Kein buntes Allerlei, sondern<br />

authentische Geschichte<br />

Der Rundgang selbst beginnt - das<br />

kann an dieser Stelle auch gar nicht<br />

anders sein - mit einem Horch. Der<br />

grüne Phaeton aus dem Jahr 1911<br />

gilt als weltweit einmaliges Exemplar<br />

und ist zugleich der älteste Horch im<br />

Museumsbestand. "Wir gestalten die<br />

Schau chronologisch und beginnen<br />

mit einem Horch-Fabrikat, denn<br />

19<strong>04</strong> begründete August Horch mit<br />

seinen Motorwagenwerken die<br />

Zwickauer Automobilbautradition",<br />

erklärt Museumsdirektor Rudolf<br />

Vollnhals und macht auf entscheidende<br />

Unterschiede im Vergleich zu<br />

anderen Museen aufmerksam: "Wir<br />

zeigen keine Garagenausstellung, bei<br />

der Auto an Auto steht. Vielmehr<br />

setzen wir die Fahrzeuge in Szenen,<br />

die auch einen Eindruck von der<br />

jeweiligen Entstehungszeit vermitteln.<br />

Hinzu kommt, dass die<br />

Exposition sehr authentisch ist. Es<br />

gibt viel zu sehen, aber kein buntes<br />

Allerlei. Wir präsentieren Ausstellungsstücke,<br />

die in der Region entstanden<br />

sind und dabei eine große


Markenvielfalt sowie wechselvolle<br />

Firmenhistorie widerspiegeln. Das<br />

Haus mit all seinen Exponaten<br />

Mehr als eine automobile Reise<br />

durch das 20. Jahrhundert<br />

atmet Geschichte."<br />

Das trifft zum Beispiel auf das<br />

Arbeitszimmer von August Horch<br />

zu, das im Original zu sehen ist. Eine<br />

weitere Szene zeigt Fahrzeuge im<br />

Umfeld einer Tankstelle aus der Zeit<br />

Ende der zwanziger Jahre. Ein nächstes<br />

Bild versetzt den Betrachter<br />

zurück auf den Stand der Auto Union<br />

während einer Internationalen Automobil<br />

Ausstellung in den 30er Jahren.<br />

Unterstützt wird der Messe-Effekt<br />

durch Filmszenen aus der damaligen<br />

Zeit, in denen die ausgestellten<br />

Fahrzeuge wichtige Nebenrollen<br />

spielen. Auf eine Straße mit DKW-<br />

Kleinwagen der 30er Jahre gelangt<br />

man über eine Rampe vom Erd- ins<br />

Untergeschoss des Museums. Einen<br />

Tante-Emma-Laden sowie Schaufenster<br />

mit Porzellan, Spielzeug und<br />

Mode aus dieser Zeit schaffen einen<br />

authentischen Eindruck. Rennsportszenen<br />

wecken Erinnerungen an die<br />

legendären "Silberpfeile" der Auto<br />

Union. Natürlich bekommt auch der<br />

Trabant einen gebührenden Platz.<br />

Dazu gibt es Filme, die Details seiner<br />

Herstellung sowie die erfolgreichen<br />

Rallye Sportgeschichte der<br />

Zwickauer "Rennpappe" zeigen. Eine<br />

Garage mit Trabi-Ersatzteilen lässt<br />

Erinnerungen wach werden an<br />

Zeiten, in denen solche Teile absolute<br />

Raritäten waren. Genau so wie im<br />

Äußeren schlägt die Schau auch im<br />

Inneren eine Brücke vom Gestern<br />

zum Heute und stellt VW-Modelle<br />

vor, die seit der Wende in Zwickau<br />

produziert wurden und auch schon<br />

"Alpensieger" und Co.<br />

kehren wieder heim<br />

wieder Geschichte sind wie der erste<br />

Polo oder der millionste Passat.<br />

Kenner der bisherigen Schau dürfen<br />

sich auf hochinteressante neue<br />

Exponate im Reigen der 70<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Es gibt kaum einen zweiten Ort in<br />

Deutschland mit einer solch kontinuierlichen<br />

und vielschichtigen Automobiltradition<br />

wie Zwickau. Die Pioniertaten<br />

von August Horch waren Ausgangspunkt<br />

für einzigartige Produkte, klingende<br />

Marken und wechselvolle<br />

Firmenentwicklungen. Diese Vielfalt<br />

können wir mit dem jeweiligen zeitlichen<br />

Bezug an einem Originalstandort<br />

der Fahrzeugproduktion zeigen.<br />

Rudolf Vollnhals, Geschäftsführer der August<br />

Horch Museum Zwickau GmbH<br />

01/20<strong>04</strong><br />

9


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Geschichte ist nicht Selbstzweck.<br />

Wahrung und Pflege der Traditionen<br />

sind für uns deshalb unverzichtbar, weil<br />

sie Kraftquellen freigeben und<br />

Orientierungshilfen für uns heute bieten.<br />

In diesem Sinne sehen die<br />

Mitglieder des Horch Club im August<br />

Horch Museum vor allem eine Stätte<br />

der Begegnung mit den Reichtümern der<br />

Zwickauer Automobilgeschichte. Es<br />

bereitet uns große Freude und<br />

Genugtuung, dass darin den Horch<br />

Wagen in der Stadt ihrer Geburt würdige<br />

Erinnerung zuteil wird.<br />

Prof. Dr. Peter Kirchberg,<br />

Präsident des Horch Club e.V.<br />

10 01/20<strong>04</strong><br />

Fahrzeuge und vielen kleineren<br />

Ausstellungsstücke freuen. Dazu<br />

gehört der Audi Typ C, der als<br />

"Alpensieger" Geschichte schrieb.<br />

Neben diesem Modell stellt Audi<br />

dem Museum einen Horch 375,<br />

einen DKW F7 sowie einen Auto<br />

Union-Rennwagen Typ C als<br />

Leihgabe zur Verfügung. Private<br />

Sammler steuern einen DKW F5,<br />

einen DKW F9 sowie den seltenen<br />

Audi "Zwickau" bei.<br />

Die Museumsbesucher können übrigens<br />

selbst erfahren, was Zwickauer<br />

Rennwagen früher leisteten. In der<br />

Rennsportbox laden zwei mit<br />

Fahrsimulator ausgerüstete Typ C-<br />

Attrappen ein, den Nürburgring zu<br />

umrunden. Etwas ruhiger geht es bei<br />

der Besichtigung der Villa des<br />

Horch- und Audi-Gründers zu. Der<br />

Betrachter findet dort eine Wohnsituation<br />

aus den Anfängen des 20.<br />

Jahrhunderts vor - der Zeit, in der<br />

August Horch in Zwickau lebte.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.horch-museum.de<br />

Wieder heimgekehrt - der Audi "Alpensieger", eine Leihgabe von Audi Ingolstadt.<br />

Unser neues Zwickauer Automobilmuseum<br />

ist ein Schaufenster für die große automobile<br />

Tradition und Kompetenz, die hier<br />

in Sachsen wie in kaum einer anderen<br />

Region Deutschlands in den vergangenen<br />

100 Jahren aufgebaut wurde. Pioniergeist,<br />

Kreativität, Einsatzwille und das Geschick<br />

der Ingenieure und Facharbeiter waren<br />

damals wie heute Grundpfeiler des automobilen<br />

Erfolgs, der Sachsen nach den entbehrungsreichen<br />

DDR-Jahren inzwischen<br />

wieder zu einem wichtigen Zentrum der<br />

deutschen Automobilindustrie werden ließ.<br />

Prof. Dr. Carl H. Hahn, Vorsitzender des<br />

Kuratoriums "100 Jahre Automobilbau in der<br />

Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau"


Straßenszene aus den 30er Jahren mit<br />

DKW-Kleinwagen.<br />

Service<br />

Öffnungszeiten<br />

Dienstags bis donnerstags 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Freitags bis sonntags 10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Eintrittspreise<br />

Erwachsener 4,00 Euro<br />

Ermäßigungsberechtigte* 2,50 Euro<br />

Gruppenpreise ab 10 Personen<br />

Erwachsener 3,00 Euro<br />

Ermäßigungsberechtigte* 1,50 Euro<br />

Familienangebote<br />

2 Erwachsene mit einem Kind 9,00 Euro<br />

2 Erwachsene mit zwei und<br />

mehr Kindern 10,00 Euro<br />

Führungen während der Öffnungszeiten**<br />

bis zu 10 Personen 15,00 Euro<br />

jede weitere Person 1,50 Euro<br />

Sonderführungen außerhalb der Öffnungszeiten***<br />

Gruppen bis zu 10 Personen 15,00 Euro<br />

jede weitere Person 1,50 Euro<br />

zzgl. Pauschale 60,00 Euro bis maximal 2 Stunden,<br />

danach jede weitere Stunde zuzüglich 30,00 Euro<br />

Foto- und Videoerlaubnis 2,00 Euro<br />

* Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis 15 Jahre, Schüler, Studenten, Azubis und Bedürftige jeweils<br />

gegen Vorlage eines gültigen Ausweises.<br />

** Anmeldung ca. eine Woche im Voraus unter Tel. 0375-3909896 bzw. Fax: 0375-27213972<br />

***Anmeldung ca. drei Wochen im Voraus unter Tel. 0375-3909896 bzw. Fax: 0375-27213972<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Mit dem P 70 begann in den 50er Jahren die<br />

Trabant-Ära in Zwickau.<br />

Der Automobilstandort Sachsen steht<br />

bei Wettbewerbsfähigkeit und Qualität<br />

wieder in der ersten Reihe. Wichtig auf<br />

dem Weg dahin war die ausgeprägte<br />

Automobiltradition Sachsens und seiner<br />

Menschen. Sie begann vor 100 Jahren<br />

mit August Horch und war vor rund 15<br />

Jahren für den Volkswagen-Konzern ein<br />

wesentliches Argument für sein umfassendes<br />

Engagement in dieser Region.<br />

Dem Automobilmuseum "August Horch"<br />

gebührt der Dank für eine eindrucksvolle<br />

Präsentation der Geschichte der<br />

Automobiltradition in Sachsen von den<br />

kleinen Anfängen einer neuen<br />

Technologie bis zu seiner heutigen<br />

Stellung als gesuchter<br />

Automobilstandort.<br />

Dr. Bernd Pischetsrieder,<br />

Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG<br />

01/20<strong>04</strong><br />

11


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Horch und das Heute<br />

Förderverein ehrt den Automobilpionier auf die ihm gemäße Weise -<br />

inmitten moderner Technologien<br />

Jeder Besucher des August Horch Museums passiert vor dem eigentlichen<br />

Rundgang eine überdimensionale Wand. Plastisch wachsen dort auf einer<br />

Fläche von fast acht mal drei Metern Technologien aus 100 Jahren<br />

Automobilbau heraus. Von der Mitte aus blickt August Horch auf technische<br />

Entwicklungen, die er maßgeblich angeschoben hat. Diese außergewöhnliche<br />

Wand schenkt der Gemeinnützige Förderverein Automobilmuseum<br />

August Horch Zwickau e.V. dem Museum. Die Gestaltung übernahmen<br />

Matthias Kaluza und Sven Rahnefeld von Ö-Konzept Zwickau.<br />

"Aufgehorcht" sprach über Beweg- und Hintergründe mit dem Präsidenten<br />

des Fördervereins, Dr. Rainer Albrecht, und dem Artdirector von<br />

Ö-Konzept, Matthias Kaluza.<br />

Wieso ehren Sie August Horch<br />

mit einer Wand?<br />

Dr. Albrecht: Ursprünglich gab es<br />

die Idee, eine Büste zu stiften. Doch<br />

das wäre nur ein weiterer Aufguss in<br />

einer schon langen Reihe von<br />

Skulpturen gewesen. Das hat Horch<br />

nicht verdient. Wir wollen ihn<br />

gemäß seiner Leistungen ehren, die<br />

er für die Entwicklung des Automobilbaus<br />

vollbracht hat. Horch war<br />

Zeit seines Lebens ein Denker und<br />

immer darauf bedacht, den Gebrauchswert<br />

des Automobils ständig<br />

zu erhöhen. Dieses Ziel treibt<br />

Automobilentwickler auch heute an.<br />

Deshalb schlagen wir die Brücke<br />

vom Gestern zum Heute und stellen<br />

12 01/20<strong>04</strong><br />

Horch's Innovationen mit modernsten<br />

Automotive-Technologien dar.<br />

Die Intentionen von Förderverein<br />

und der mit der Museumsgestaltung<br />

beauftragten Grafiker von Ö-Konzept<br />

trafen hier gut zusammen.<br />

M. Kaluza: Wir haben nach einer Idee<br />

gesucht, um den zentralen Bereich der<br />

Cafeteria zu gestalten. Gemeinsam<br />

mit dem Förderverein fanden wir zur<br />

jetzt existierenden Denkmalwand, die<br />

Horch in den Mittelpunkt, aber nicht<br />

in den Vordergrund stellt. Wirklich<br />

jedem Gast gerät die Wand beim<br />

Museumsbesuch ins Blickfeld und<br />

führt sicher zu ganz individuellen<br />

Betrachtungen. Nicht mehr und nicht<br />

weniger ist unser Ziel.<br />

Das Wandrelief mit August Horch im<br />

Mittelpunkt.<br />

Was sehen Sie an der Wand?<br />

Dr. Albrecht: Ich sehe August<br />

Horch, der aus seiner Welt heraus auf<br />

die Zukunft schaut. Seine Welt waren<br />

beispielsweise Konstruktionsunterlagen<br />

für hochwertige Autos und<br />

Motoren. Teile daraus stellen wir mittels<br />

modernster Technologien dar.<br />

Alte Zeichnungen haben wir in 3D-<br />

Konstruktionsdaten umgesetzt und<br />

Teile aus hochwertigem Stahlblech<br />

gelasert. Lamellen in form von<br />

Strakes entstanden nach den Regeln<br />

des modernen Karosseriebaus. Sie<br />

bilden ein Relief, dessen Linien an die<br />

komplizierte Struktur und Oberfläche<br />

eines Kotflügels, einer Heckklappe<br />

oder eines Außenspiegels erinnern.


Für Bewegung im wahrsten Sinne<br />

des Wortes sorgt ein Kurbeltrieb, der<br />

auf eine Konstruktionszeichnung des<br />

4-Zylindermotors von Horch aufbaut<br />

und ebenfalls mit modernsten<br />

Verfahren angefertigt wurde. Das<br />

alles hätten wir nicht darstellen können<br />

ohne die Partner, die uns mit<br />

ihren Leistungen als Sponsoren<br />

unterstützten. Dafür möchte ich allen<br />

Beteiligten recht herzlich danken.<br />

Welche gestalterische Herausforderung<br />

stellte die Denkmalwand<br />

dar?<br />

M. Kaluza: Es war nicht die reine<br />

künstlerische Plastik gefragt.<br />

Vielmehr ging es darum, den<br />

Anspruch von Horch aufzugreifen<br />

und freigeistige Ideen zu kreieren,<br />

die technisch realisierbar sind. Kunst<br />

und Technik sinnfällig zu kombinieren<br />

hieß die Herausforderung.<br />

Inwiefern wir sie gelöst haben, mag<br />

jeder Besucher für sich beurteilen.<br />

Die Wand ist das zentrale Element<br />

in der Cafeteria. Sie steht dem<br />

Betrachter gegenüber ohne Titel,<br />

ohne Beschreibung der Hintergründe<br />

für ihre Entstehung.<br />

Warum ist das so gewollt?<br />

M. Kaluza: Der Betrachter soll sich<br />

sozusagen ohne Vorbelastung seine<br />

eigenen Gedanken machen. Auf<br />

Dank an die Partner<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

jeden Fall auch für den Automobillaien<br />

erkennbar ist das faszinierende<br />

Materialspiel zwischen Alt und Neu.<br />

Diese Gegensätze sind dialektisch<br />

dargestellt, wie am Beispiel der<br />

historischen Konstruktionszeichnungen,<br />

die nach modernen Verfahren<br />

gefertigt wurden, deutlich<br />

wird. Somit schließt sich der Kreis<br />

Der Förderverein des August Horch Museums als Stifter der<br />

Denkmalwand dankt herzlich allen Partnern und Sponsoren, die mit<br />

ihrer uneigennützige Mitwirkung zum Entstehen dieses besonderen<br />

Horch-Denkmals beigetragen haben:<br />

FES GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen<br />

Auto-Entwicklungsring Sachsen GmbH<br />

Sparkasse Zwickau<br />

ATC Automobiltechnik-Center GmbH<br />

Siebenwurst Werkzeugbau GmbH Zwickau<br />

BIC Zwickau GmbH<br />

Ö-Konzept Zwickau<br />

Unternehmensübergreifendes Netzwerk der<br />

besonderen Art. Diese Akteure haben maßgeblich<br />

das Projekt Denkmalwand August Horch<br />

realisiert. 5. von rechts sowie links sind die<br />

Interviewpartner Dr. Rainer Albrecht und<br />

Matthias Kaluza.<br />

von Horch zum Heute.<br />

01/20<strong>04</strong><br />

13


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

P 100 hieß das erste Nachfolgekonzept<br />

für den Trabant, das bereits<br />

Anfang der 60er Jahre entstand.<br />

Damals bauten die Sachsenring-<br />

Werke Zwickau jährlich rund 45.000<br />

Trabant P 50 und die Automobilwerke<br />

Eisenach ca. 30.000 Wartburg<br />

311. Diese geringen Stückzahlen<br />

entsprachen weder der großen<br />

Pkw-Nachfrage, noch reichten sie<br />

für eine rationelle Fertigung aus.<br />

Durch einen Wettbewerb sollte der<br />

Weg zu einem Gemeinschaftsprodukt<br />

geebnet werden - dem Perspektiv-<br />

Pkw mit Dreizylinder-Zweitaktmotor.<br />

Während Eisenach ein<br />

Konzept mit Unterflurmotor,<br />

Heckantrieb und selbsttragender<br />

Karosserie verfolgte, blieb Zwickau<br />

dem Frontantrieb treu. Experten<br />

schätzen ein, dass der Zwickauer<br />

14 01/20<strong>04</strong><br />

Entwurf die mit Abstand besser<br />

gelungene Karosserie besaß. Er zeigte,<br />

dass die Ingenieure durchaus in<br />

der Lage waren, dem weltweiten<br />

Designtrend zu folgen. Mit den beiden<br />

P 100-Funktionsmustern wurde<br />

die Entwicklung jedoch abgebrochen.<br />

Herstellungskosten und<br />

Materialaufwand konnten nicht entscheidend<br />

gesenkt werden, urteilte<br />

die Gutachterkommission und ließ<br />

beide Prototypen durchfallen.<br />

Bereits 1962, noch vor dem Anlauf<br />

des Trabant 601 im Jahr 1964, gingen<br />

die Sachsenring-Techniker an dessen<br />

Verbesserung. Um den technischen<br />

Stand und die Exportfähigkeit zu<br />

sichern, planten die Automobilent-<br />

Das RGW-Auto kam nicht über das<br />

Prototypenstadium hinaus.<br />

Ansprechende Lösungen für attraktives<br />

"Gesicht" und moderne Technik beim Trabi<br />

Erweiterte Ausstellung gibt Einblicke in "Zukunftsentwicklungen ohne Zukunft"<br />

Das Szenario lief immer ähnlich ab: Mit vielen Ideen und nicht klein zu kriegenden<br />

Hoffnungen starteten die Konstrukteure, Ingenieure und Techniker bei Sachsenring in die<br />

Weiterentwicklung des Trabant. Mal mehr, mal weniger weit vor dem Zielstrich kam das<br />

Stoppsignal "von oben". Die Vorhaben scheiterten an der mangelnden Investitionskraft der<br />

DDR, aber auch an der Einstellung von Parteiführung und Regierung zur individuellen<br />

Mobilität mittels Pkw. Ingenieurleistungen, die sich international sehen lassen konnten,<br />

verschwanden in Panzerschränken. Prototypen wurden zum Teil vernichtet. Einblicke in<br />

diese "Zukunftsentwicklungen ohne Zukunft" gibt eine erweiterte Ausstellung zum Thema<br />

Trabant anlässlich der Eröffnung des August Horch Museums.<br />

Vollheck-Version aus Zwickau<br />

wickler eine Hinterachse mit<br />

Schraubenfederung, Verbesserungen<br />

an Getriebe und Bremse<br />

sowie einen erweiterten Kunststoffeinsatz.<br />

Ende 1965 wurde das<br />

Konzept P 602 zu P 602V ausgebaut.<br />

Das V stand für Vollheck-Karosserie<br />

und dadurch möglicher Innenraumvergrößerung.<br />

Das Folgeprojekt P 603<br />

griff 1966 diesen erfolgversprechenden<br />

Ansatz auf und entwickelte die<br />

modernere Lösung. Dazu gehörte<br />

eine der Kunststoff-Fertigung besser<br />

entsprechende Karosserie-Konstruktion.<br />

Der Motorraum war so<br />

konzipiert, dass verschiedene<br />

Motorisierungen möglich waren.<br />

Neben Skoda- und verkleinertem<br />

Wartburgmotor gehörte dazu auch<br />

der Kreiskolbenmotor, an dessen<br />

spezifischem Einsatz die Sachsenring-


So sollte der Nachfolger für den P 50<br />

aussehen.<br />

Entwickler in den 60er Jahren auf<br />

gleichem Niveau arbeiteten wie<br />

internationale Automobilkonzerne.<br />

Mit der Vollheck-Version begründeten<br />

sie darüber hinaus ein Konzept,<br />

dass erst mit dem VW Golf I in die<br />

Öffentlichkeit gelangte.<br />

Neun Prototypen wurden gebaut<br />

und erprobt. Die Presswerkzeuge für<br />

die neuen Kunststoffteile waren hergestellt,<br />

alle Großwerkzeuge sowie<br />

Vorrichtungen geplant und angearbeitet.<br />

Da kam 1968 die Anweisung<br />

aus Berlin, sämtliche Arbeiten einzustellen.<br />

Damit starb wieder eine den<br />

wirtschaftlichen Bedingungen der<br />

DDR und dem internationalen Stand<br />

entsprechende Fahrzeugkonzeption.<br />

Die Vollheckversion aus Zwickau<br />

entstand drei Jahre vor dem VW Golf.<br />

Keine Einigung beim RGW-Auto<br />

Wenig später lebte das Konzept des<br />

Perspektiv-Pkw neu auf, diesmal länderübergreifend.<br />

Mit dem Typ 760<br />

sollte ein Nachfolgemodell für die<br />

DDR-Produkte Trabant und<br />

Wartburg sowie den tschechischen<br />

Skoda entstehen. Die Arbeitsteilung<br />

für das RGW-Auto sah vor, dass<br />

Zwickau die Karosserie, Eisenach<br />

das Getriebe und das Skoda-Werk<br />

Mlada Boleslav Motor und<br />

Hinterachse liefert. Diese Arbeitsteilung<br />

hätte in beiden Ländern zu<br />

ökonomisch günstigen Stückzahlen<br />

führen können. Die Partner einigten<br />

sich zwar auf Frontantrieb, doch<br />

Skoda, die Pkw mit Heckantrieb<br />

bauten, forderten den Längseinbau<br />

des Triebwerkes. Damit tauchte ein<br />

neues Trabi-Problem auf. Das Nachfolgemodell<br />

wurde zu lang und war<br />

unter den wirtschaftlichen Bedingungen<br />

der DDR nicht zu einem Preis<br />

herstellbar, der Trabant-Kunden<br />

zugemutet werden konnte.<br />

Vier dreitürige Vollhecklimousinen<br />

entstanden zwischen 1970 und 1973<br />

in der DDR. Die Entwicklungskosten,<br />

die in Zwickau und Eisenach<br />

dafür anfielen, betrugen mehr als<br />

2,35 Millionen DDR-Mark. Doch<br />

letztendlich kam auch hier der Abbruch<br />

per Ministerratsbeschluss und<br />

die Entscheidung, die Fahrzeugentwicklungen<br />

in Zwickau und Eisenach<br />

Zum Scheitern verurteiltes<br />

Facelifting<br />

wieder getrennt durchzuführen.<br />

In den 80er Jahren stand das Projekt<br />

VW-Lizenzmotoren im Focus der<br />

DDR-Automobilbauer. Die damit verbundenen<br />

hohen Investitionen belasteten<br />

die DDR-Wirtschaft bis an die<br />

Grenzen. Deshalb stand die Prämisse,<br />

das neue Triebwerk mit geringsten<br />

Änderungen an der Karosserie einzuführen.<br />

Die Sachsenring-Entwickler<br />

schätzten jedoch ein, dass der<br />

Trabant 1.1 auch unter DDR-Bedingungen<br />

keine technisch vertretbare<br />

Lösung darstellte. Dazu waren eine<br />

neue Karosserie und ein teilweise<br />

neues Fahrwerk notwendig. Auch<br />

dieses Bemühen scheiterte am fehlenden<br />

Geld. Das Aus für das Trabi-<br />

Facelifting kam mit der Wende.<br />

01/20<strong>04</strong><br />

15


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Erfahrung und Branchenkenntnis<br />

Commerzbank - Partner des sächsischen Automobilbaus<br />

Interview mit Ulrich Vellguth, Leiter des Firmenkundengeschäftes der Commerzbank in der<br />

Region Zwickau<br />

Herr Vellguth, die<br />

Commerzbank war<br />

Teilnehmer des Automobilforums<br />

im Juni in<br />

Leipzig. Wie war Ihr<br />

Eindruck, welche Erfahrungen<br />

haben Sie<br />

mitgenommen?<br />

Das Automobilforum<br />

Ulrich Vellguth, Leiter des Firmenkun-<br />

Mittel- und Osteuropa,<br />

das parallel zur "Z", der<br />

Zuliefermesse in Leipzig,<br />

stattfand, bildete die<br />

Klammer zwischen dem<br />

traditionellen und bedeutendenAutomobilstandort<br />

Sachsen und den<br />

dengeschäftes der Commerzbank in der Ländern der EU-Ost-<br />

Region Zwickau<br />

Erweiterung.<br />

Die Commerzbank mit ihren Gebietsfilialen Dresden und<br />

Leipzig sowie der Filiale Zwickau war als einzige Bank mit<br />

einem eigenen Informationsstand vor Ort vertreten. Seit<br />

1990 ist die Commerzbank Partner der Automobilindustrie<br />

und deren Zulieferer in Südwestsachsen. Deshalb verfolgen<br />

wir mit Interesse die Entwicklung in<br />

dieser Branche.<br />

Wichtige Kfz-Hersteller sind mit ihren<br />

Werken sowohl in Sachsen als auch den<br />

Ländern der EU-Ost-Erweiterung vertreten.<br />

Es muss der Kfz-Zulieferindustrie<br />

gelingen, diesen Schritt zu begleiten, sei es<br />

allein oder im Netzwerk mehrerer Zulieferbetriebe.<br />

Diese Notwendigkeit, den<br />

Automobilherstellern als KfZ-Zulieferer<br />

zu folgen, um qualifizierte Arbeitsplätze in Sachsen zu<br />

sichern, war ein Grundtenor in Gesprächen und Vorträgen.<br />

Die Automobilindustrie hat deutlich gemacht, dass sie die<br />

historisch gewachsene Kompetenz der sächsischen<br />

Zulieferindustrie schätzt und bei einer entsprechenden<br />

Cluster-Bildung auch in Zukunft nutzen will.<br />

Inwiefern ist die EU-Ost-Erweiterung ein Thema für die<br />

Commerzbank ?<br />

Für unsere Bank begann die EU-Ost-Erweiterung viel<br />

früher als mit dem Beitrittsdatum. Wir sind mit eigenen<br />

Tochterbanken, Filialen und Beteiligungen seit vielen<br />

Jahren in Tschechien (Commerzbank AG, Filiale Prag), in<br />

Polen (Bre Bank SA) und in Ungarn (Commerbank<br />

16 01/20<strong>04</strong><br />

Budapest Rt.) vertreten. Mit diesen Marktkenntnissen können<br />

wir unseren sächsischen Kunden, die sich u.a. als<br />

Automobilzulieferer in diesen Ländern niederlassen, bei<br />

ihren Investitionen den Weg ebnen. Dabei zahlt sich aus, dass<br />

unsere Firmenkundenbetreuer in den Filialen vor Ort auf das<br />

know how von Auslandsspezialisten zurückgreifen können,<br />

die dezentral aufgestellt in den Regionen präsent sind.<br />

Insbesondere der Mittelstand schätzt unseren zuverlässigen<br />

Zahlungsverkehrsservice über unser Auslandsnetz ebenso<br />

wie Außenhandelsfinanzierungen und natürlich auch die<br />

Beratung über die Einsatzmöglichkeiten öffentlicher<br />

Fördermittel.<br />

Am 1. Juni 20<strong>04</strong> wurde das Filialnetz der SchmidtBank<br />

in die Commerzbank integriert. Wie passen die international<br />

agierende Commerzbank und die bis dahin ausschließlich<br />

in Sachsen und Bayern ansässige Schmidt-<br />

Bank zusammen?<br />

FES GmbH und ihre Geschäftsführung<br />

Dr. Rainer Albrecht und Dr. Hartmut<br />

Kaul. (v.r.n.l.)<br />

Strategisch besitzt für uns der<br />

konsequente Ausbau des<br />

Geschäfts mit dem erfolgreichen<br />

deutschen Mittelstand eine herausragende<br />

Bedeutung. Die SchmidtBank war bekanntermaßen auch<br />

stark mittelstandsorientiert. Das Zusammengehen mit der<br />

SchmidtBank passt somit ganz klar in unsere<br />

Wachstumsstrategie. Dies sieht man ganz besonders in<br />

unserer Region: eine Reihe von Zulieferern, wie zum<br />

Beispiel die Protomaster Riedel & Co. GmbH oder die FES<br />

GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen, sind bereits jetzt<br />

Kunden sowohl der alten SchmidtBank als auch der Commerzbank.<br />

Daneben haben wir mit der Übernahme aller<br />

Standorte der SchmidtBank unser Filialnetz in erheblichem<br />

Umfang erweitert. Wir sichern damit ca. 550 Bank-<br />

Arbeitsplätze und die kontinuierliche Betreuung der<br />

Kunden der SchmidtBank mit ihren vertrauten Beratern.<br />

/ Commerzbank Zwickau / Äußere Plauensche Straße 7 / 08056 Zwickau / Telefon: 0375/27 481-0 / Telefax: 0375/27 481-11 /<br />

/ www.commerzbank.de /


Thema Mittelstand. Sie wollen im Firmenkundengeschäft<br />

Marktführer in Sachsen werden?<br />

Ja, in der Tat. Unser Ziel ist es, bis 2006 bundesweit 9000<br />

neue Firmenkunden für unsere Bank zu gewinnen.<br />

Sachsen spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Commerzbank<br />

ist sehr früh in die neuen Bundesländer gegangen;<br />

wir verfügen bereits jetzt über 4000 Verbindungen zu<br />

Firmenkunden in Sachsen. In der Region Zwickau<br />

pflegen wir langjährige Beziehungen zur<br />

Volkswagen Sachsen GmbH und deren Zulieferbetriebe.<br />

Wir haben somit eine solide Basis gelegt<br />

und können in Zukunft mit der Investitionstätigkeit<br />

in Sachsen wachsen.<br />

Ein ehrgeiziges Ziel...<br />

Der Aufbau von Kundenbeziehungen beruht vornehmlich<br />

auf strategischer Partnerschaft und<br />

Vertrauen. Der Unternehmer muss seinen<br />

Finanzpartner kennen und sich auch in schwierigen<br />

Situationen auf ihn verlassen können. Wir gehören<br />

mit unserem Firmenkundengeschäft zu den dynamischsten<br />

Einheiten unserer Bank und sind für<br />

unsere Kunden berechenbar.<br />

Warum sollte sich ein Kunde ausgerechnet für<br />

die Commerzbank entscheiden?<br />

Wir haben unsere Produkte auf den Mittelstand<br />

ausgerichtet. Das Angebot reicht von der systematischen<br />

Beratung über konkrete eigenmittelför- (v.l.n.r.)<br />

dernde Einzelmaßnahmen bis hin zu alternativen<br />

Finanzierungsformen oder Produktinnovationen. Ich<br />

möchte an dieser Stelle zwei Beispiele nennen: das<br />

Mezzanine-Kapital und den Multi-Manager-Fonds. Der<br />

Multi-Manager-Fonds, den wir als erste deutsche Bank seit<br />

diesem Jahr anbieten, ist eine neue Basisanlage, die spürbare<br />

Verbesserungen für die mittel- und langfristige Anlage<br />

betrieblicher Mittel bietet.<br />

Was macht Mezzanine-Kapital für den Mittelstand so<br />

attraktiv?<br />

Eine empfindliche Schwachstelle mittelständischer Unternehmen<br />

ist das mangelnde Eigenkapital. Die Bereitstellung<br />

von Mezzanine-Kapital stellt eine alternative Finanzierungsform<br />

für den Mittelstand dar und dient der Erweiterung<br />

der Eigenkapital-Basis. Das Unternehmen sichert sich somit<br />

seinen unternehmerischen Handlungsspielraum und<br />

stellt sich zukünftigen Herausforderungen wie Basel II, der<br />

Internationalisierung, dem Outsourcing.<br />

Gerade die kleinen und mittleren Unternehmen beklagen<br />

oft die restriktive Kreditpolitik der Banken...<br />

Die strategische Antwort auf diese Frage mag bei jedem<br />

Kreditinstitut anders ausfallen. Wir haben stets eine klare<br />

konsequente Linie verfolgt. In den letzten fünf Jahren haben<br />

wir die Ausleihungen an unsere Firmenkunden mit einem<br />

Jahresumsatz von 2,5 bis 250 Millionen Euro um stattliche<br />

37 Prozent gesteigert. Ein fast genauso großes Portfolio<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

01/20<strong>04</strong><br />

Anzeige<br />

bilden die Kredite an unsere Geschäftskunden, also vorwiegend<br />

Handwerker und Freiberufler. Dies ist alles andere<br />

als ein Rückzug aus dem Mittelstandsgeschäft!<br />

Die Commerzbank organisiert ihr Privatkundengeschäft<br />

neu mit dem Ziel, beste Privatkundenbank in<br />

Deutschland zu werden.<br />

Das erfreuliche Ergebnis<br />

des Geschäftsfeldes Private<br />

Kunden 2003 zeigt, dass der<br />

Turnaround durch nachhaltige<br />

Senkung der Kosten<br />

und Steigerung der<br />

Produktivität geschafft ist.<br />

Die Zahlen belegen, dass<br />

wir den richtigen Weg eingeschlagen<br />

haben. Die<br />

Commerzbank ist auf die<br />

Protomaster Riedel & Co. GmbH<br />

mit ihren Geschäftsführern<br />

Wilfried Riedel und Mario Moßler.<br />

Erfolgsspur zurückgekehrt! Auf dem Weg zur besten<br />

flächendeckenden Privat- und Geschäftskundenbank brauchen<br />

wir jetzt eine nachhaltige Wachstumsstrategie.<br />

Durch die Integration der SchmidtBank stärken wir mit<br />

rund 360.000 Privatkunden unser Privatkundengeschäft<br />

und erweitern unser Filialnetz um 70 Standorte und 29<br />

SB-Center.<br />

Was bedeutet dies konkret für die Region Südwestsachsen?<br />

In Südwestsachsen hat sich die Commerzbank neu aufgestellt,<br />

da sie bisher in diesem Gebiet eher marginal vertreten<br />

war. Drei Regionalleitungen in Chemnitz, Plauen und<br />

Zwickau steuern jetzt das Privatkundengeschäft, das von 6<br />

auf 27 Filialen angewachsen ist. Mit Jochen Haaf als neuen<br />

Leiter für das Privatkundengeschäft in der Region Zwickau<br />

und Marita Tiersch in der Region Plauen haben wir zwei<br />

fachlich und persönlich kompetente SchmidtBanker für<br />

uns gewinnen können. Das Privatkundengeschäft der<br />

Region Chemnitz wird wie bisher von Jörg Sörensen geleitet.<br />

Das Firmenkundengeschäft hat sich zwar erweitert,<br />

aber es gibt keine Strukturveränderungen: Als<br />

Regionalleiter sind Dr. Jutta Walter in der Region<br />

Chemnitz und ich in der Region Zwickau die verantwortlichen<br />

Ansprechpartner für das Firmengeschäft.<br />

www.ulrich.vellguth@commerzbank.com<br />

/ Commerzbank Zwickau / Äußere Plauensche Straße 7 / 08056 Zwickau / Telefon: 0375/27 481-0 / Telefax: 0375/27 481-11 /<br />

/ www.commerzbank.de /<br />

17


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

18 01/20<strong>04</strong><br />

Fliegen ist wesentlich<br />

Bernd Rosemeyers Erfahrungen<br />

Bernd Rosemeyer überschritt als erster deutscher Fahrer auf der Reichsautobahn bei Frankfurt<br />

mit seinem stromlinigen Auto Union Rennwagen die Grenze von 400 Kilometer pro Stunde und<br />

erzielte dabei drei Weltrekorde sowie zwölf Internationale Klassenrekorde. "<strong>AufgeHorcht</strong>" liegt<br />

eine Schilderung seiner Erfahrungen und Beobachtungen vor, die er bei dieser Geschwindigkeit<br />

mit dem Stromlinienwagen machen konnte. Hier Teil 1 des Berichts, den Bernd Rosemeyer am<br />

15.11.1937 verfasste.<br />

"Ich habe nie das Gefühl gehabt, daß die erreichbare<br />

Spitzengeschwindigkeit einer menschlichen Begrenzung<br />

unterliegt. Bis vor einem Jahr habe ich mir allerdings<br />

nicht träumen lassen, daß es möglich sein wird, mit<br />

einem für Straßenrennen gebauten Rennwagen im<br />

Stromlinienkleid auf einer Reichsautobahn die 400<br />

km/Stde.-Grenze zu überschreiten. Die Nervenanstrengung<br />

bei dieser Geschwindigkeit ist allerdings<br />

auch nicht zu vergleichen mit der in einem Rennen. Ich<br />

muss zugeben, daß mich noch kein Rennen so angestrengt<br />

hat, wie der 10 Meilenrekord im Juni ds. Js.<br />

Er stellte zahlreiche Rekorde mit den Auto Union<br />

Rennwagen auf: Bernd Rosemeyer.<br />

Obwohl die ganze Angelegenheit von 16 km Länge nur<br />

2 Minuten 40 Sekunden währte. Der Mensch wächst<br />

eben mit seinen Aufgaben und der Vervollkommnung<br />

seines Werkzeuges. Die vollendet durchgebildete<br />

Stromlinienkarosse meines zuletzt gefahrenen Auto<br />

Union Rennwagens ist für Seitenwind bedeutend<br />

unempfindlicher geworden wie das offene Grand Prix<br />

Modell, aber bei der hohen Geschwindigkeit von über<br />

113 m pro Sekunde auf der nur 8 m breiten Fahrbahn<br />

genügen eben schon die geringsten Seitenluftkräfte um<br />

den Wagen an den Rand der Fahrbahn in Sekunden-


leichter als Rennfahren<br />

bei 400 Kilometern pro Stunde<br />

bruchteilen zu versetzen. Das rechtzeitige<br />

Abfangen erfordert ein solches Höchstmaß<br />

von Konzentration und dauernde Bereitschaft<br />

zu sozusagen instinktmäßiger blitzschneller<br />

Gegenaktion noch bevor sich der<br />

Seitenwind oder ein anderer Einfluß voll<br />

auswirken kann, daß nach längstens paar<br />

Minuten die Nervenkraft einfach verbraucht<br />

ist. Durch Training werden auch hierin<br />

sicher noch Fortschritte möglich sein.<br />

Absolute Windstille ist ja praktisch nie vorhanden,<br />

wie sie eigentlich für solche<br />

Rekordfahrten von Nöten wäre. Für eine<br />

wesentliche Entlastung des Fahrers halte ich<br />

entschieden die Benützung einer Fahrfläche<br />

wie z.B. am Salzsee von Utah USA. Dort ist<br />

die Bewegungsmöglichkeit im Gegensatz<br />

zur praktisch eindimensionalen Straße sozusagen<br />

zweidimensional. Beim Fliegen, das<br />

ich ebenfalls mit großer Begeisterung<br />

betreibe und das ich für wesentlich leichter<br />

als Rennfahren halte, ist mit Ausnahme von<br />

Start und Landung stets eine dreidimensionale<br />

Bewegungsmöglichkeit gegeben.<br />

Geschwindigkeiten von 300 km sind auf der<br />

Reichsautobahn in diesem Rennwagen noch<br />

gemütlich. Umlernen musste ich allerdings<br />

gleich mit Beginn der Fahrten im Stromlinienwagen<br />

beim Avus-Vortraining. Ich war<br />

gewohnt meine Reifen zu beobachten und<br />

mir auch stets etwas frischen Fahrwind um<br />

die Nase blasen zu lassen, was einem für die<br />

Geschwindigkeit stets einen gewissen<br />

Anhalt gab. Der gänzlich windgeschützte<br />

tiefe Führersitz im Stromlinienwagen nimmt<br />

einem stark den Kontakt mit der Straße.<br />

Das Gefühl muss abgelöst werden vom<br />

Instrument, dem Tourenzähler und<br />

Geschwindigkeitsmesser und für die<br />

Beobachtung der Instrumente ist bei Geschwindigkeiten<br />

von über 300 km/Stunde manchmal selbst der<br />

Sekundenbruchteil eines flüchtigen Blickes zu lang. Das<br />

Instrument wird "selbstablesend" gemacht durch<br />

Registrierung. Man neigt allzuleicht zu einer<br />

Unterschätzung der Geschwindigkeit und Bremswege,<br />

die bei 400 km/Stde 3 km und mehr sind, als man auf<br />

schnurgerader Strecke überblicken kann. Eine vollkommen<br />

klare Sicht durch die Windschutzscheibe ist natürlich<br />

eine der wichtigsten Vorraussetzungen, daher mußte<br />

unter bewußtem Verzicht auf die aerodynamisch günstigste<br />

Form, ein verzerrungsfreier Planscheibeneinsatz<br />

in die kugelige Windhaube eingebaut werden. Jede vorspringende<br />

Kante ist bei der Stromlinienkarosserie<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Bernd Rosemeyer siegte 1937 mit dem Auto der<br />

Auto Union Rennwagen Typ C 16-Zylinder beim<br />

Grand Prix im Donigton Park, Großbritannien.<br />

sorgsamst vermieden sogar die Wagenheberansätze sind<br />

verschwunden und durch pneumatische Hubstempel<br />

ersetzt worden, die nach dem Gebrauch im Unterschutz<br />

der Karosserie vollkommen verschwinden. Das<br />

Wagenheben zum Reifenwechsel geschieht mittels eines<br />

Druckluftanschlusses, sodaß beim Avusrennen die<br />

wenigsten Leute meinen in Blitzesschnelle vorgenommenen<br />

Reifenwechsel bemerkten. Die Grand Prix<br />

Wagen werden nämlich sonst durch krückenförmige<br />

Wagenheber zum Reifenwechsel hochgebockt.“<br />

Fortsetzung im nächsten Heft<br />

01/20<strong>04</strong><br />

19


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Erfolgreiche „Silberpfeile“<br />

Rennwagen aus Zwickau waren 1936/37 das Maß aller Dinge<br />

Rennerfolge<br />

1936<br />

Siege: 18<br />

Zweite Plätze: 8<br />

Dritte Plätze: 5<br />

Rennen Plätze<br />

Nizza-La Turbie 1. Stuck<br />

Monaco 2. Varzi<br />

3. Stuck<br />

Tripolis 1. Varzi<br />

2. Stuck<br />

Eifelrennen 1. Rosemeyer<br />

Ungarn 2. Rosemeyer<br />

3. Varzi<br />

Schweiz 1. 2. 3. Platz<br />

Mailand 2. Varzi<br />

Deutschland 1. Rosemeyer<br />

(Nürburgring) 2. Stuck<br />

Coppa Acerbo 1. Rosemeyer<br />

2.v. Delius<br />

3. Varzi (Pescara)<br />

Schauinsland 1. Rosemeyer<br />

2. v. Delius<br />

Italien 1. Rosemeyer<br />

(Monza) 3. v. Delius<br />

Feldbergpaß 1. Rosemeyer<br />

Shelslay Walsh 1. Platz<br />

8 sonstige Rennen 1. Plätze<br />

1937<br />

Siege : 17<br />

Zweite Plätze : 6<br />

Dritte Plätze : 6<br />

Rennen Plätze<br />

Cosvenor 1. v. Delius<br />

(Kapstadt) 2. Rosemeyer<br />

Tripolis 2. Rosemeyer<br />

3. V. Delius<br />

Avus 2. V. Delius<br />

3. Hasse<br />

Rio de Janeiro 2. Stuck<br />

Eifel 1. Rosemeyer<br />

Vanderbilt 1. Rosemeyer<br />

(New York)<br />

Belgien ( Spa ) 1. Hasse<br />

2. Stuck<br />

Deutschland 3. Rosemeyer<br />

( Nürburgring)<br />

Schauinsland 1. Stuck<br />

2. Rosemeyer<br />

La Turbie 1. Stuck<br />

Pescara 1. Rosemeyer<br />

3. Müller<br />

Masaryk (Brünn) 3. Müller/Rosemeyer<br />

Donington 1. Rosemeyer<br />

Italien ( Livorno) 3. Rosemeyer<br />

9 sonstige Rennen 1. Plätze<br />

20 01/20<strong>04</strong><br />

1931 beauftragte die Wanderer-<br />

Werke AG Chemnitz die "Dr. Ing.<br />

h.c.Porsche GmbH" in Stuttgart mit<br />

der Entwicklung eines Rennwagens.<br />

Nach Eingliederung der Wanderer-<br />

Automobilabteilung 1932 in die<br />

sächsische Auto Union AG<br />

führte die zu diesem Zweck<br />

von Porsche gegründete<br />

"Hochleistungsfahrzeugbau<br />

GmbH" mit dem Werk Horch<br />

in Zwickau die Arbeiten weiter.<br />

Am 17. März 1933 begann<br />

die von der Auto Union AG<br />

geschaffene Rennabteilung<br />

mit dem Bau und der Weiterentwicklung<br />

der Fahrzeuge.<br />

An diesem Monoposto mit<br />

Mittelmotor war fast alles<br />

anders als man es bisher<br />

kannte. Besonders fiel die<br />

Anordnung des sensationellen<br />

16 Zylinder-V-Motors<br />

hinter dem Fahrer auf, eine<br />

Innovation die den Bau künftigerRennwagengenerationen<br />

nachhaltig beeinflussen<br />

sollte. Schon 1934 errang<br />

der Typ A Siege und Rekorde.<br />

1935 kam der Typ B zum<br />

Einsatz. Der Typ C von 1936<br />

und 1937 war der erfolgreichste<br />

"Silberpfeil". Dazu trug vor<br />

allem der Stern am Rennfahrerhimmel<br />

Berd Rosemeyer bei. Mit dem<br />

Typ D wurden in Anpassung an die<br />

neue Rennformel die Aktivitäten ab<br />

1938 bis zum Kriegsbeginn 1939<br />

fortgesetzt.<br />

Rekorde<br />

Aufgestellt von B. Rosemeyer im Jahre 1937<br />

1 km fliegender Start ( fl.) 406,3 km/Std verbessert<br />

11/37 auf 409,9 km/Std<br />

1 Meile (fl.) 406,2 km/Std<br />

5 km ( fl.) 4<strong>04</strong>,5 km/Std<br />

5 Meilen ( fl.) 368,5 km/Std<br />

10 km (fl.) 357,2 km/Std<br />

10 Meilen ( fl.) 360,3 km/Std<br />

1 km stehender Start 188,6 km/Std<br />

1 Meile stehender Start 223,2 km/Std<br />

Im Typ C kamen folgende Rennfahrer<br />

zu Einsatz:<br />

Bernd Rosemeyer, Hans Stuck,<br />

Achille Varzi, Ernst von Delius,<br />

H.P. Müller und Rudolf Hasse.<br />

Die Auto Union errang 1936 und<br />

1937 nicht weniger als 35 Siege, 14<br />

zweite und 11 dritte Plätze und<br />

waren damit der Konkurrenz haushoch<br />

überlegen. Hinzu kamen zahlreiche<br />

Geschwindigkeitsrekorde,<br />

die Bernd Rosemeyer 1937 aufstellte.


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

16-Zylinder-Kompressormotor, 6.010cm³, 520PS bei 5.000U/min, V-max. 340km/h, Rekord: 440km/h (1937)<br />

AUTO UNION RENNWAGEN TYP C<br />

01/20<strong>04</strong>


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

01/20<strong>04</strong><br />

AUTO UNION RENNWAGEN TYP C<br />

16-Zylinder-Kompressormotor, 6.010cm³, 520PS bei 5.000U/min, V-max. 340km/h, Rekord: 440km/h (1937)<br />

Motorraum<br />

Front - Ansicht<br />

Vorderachse - rechts


Rennwagen Typ C<br />

Technische Beschreibung<br />

Hersteller Auto Union AG<br />

Werk Horch Zwickau, Rennabteilung<br />

Baujahre 1936 / 1937<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Fahrzeugdaten ( Rennausführung )<br />

Bauart Einsitziger Monoposto, Motorlängseinbau hinter Fahrer vor<br />

Hinterachse, Hinterachsantrieb<br />

Radstand 2900 mm<br />

Spurweite vorn/hinten 1390 mm<br />

Bodenfreiheit 155 mm<br />

Gesamtlänge 5520 mm<br />

Gesamtbreite 1750 mm<br />

Gesamthöhe 1070 mm<br />

Trockengewicht 825 kg ohne Öl, Wasser, Kraftstoff, Reifen<br />

Gewicht fahrfertig mit Fahrer 1140 kg<br />

Leistungsgewicht 1,52 kg/PS<br />

Höchstgeschwindigkeit 340 km/h<br />

Rennkraftstoffverbrauch 65 bis 80 Ltr/100 km - stark von Rennstrecke abhängig<br />

Triebwerk<br />

Motor:<br />

Typ S 22<br />

Bauart 16 Zylinder - V - Motor<br />

Arbeitsverfahren Viertakt<br />

V - Winkel 45 °<br />

Anzahl der Kolben 2 x 8 = 16<br />

Hubraum 6010 cm³<br />

Zylinderhubvolumen 375 cm³<br />

Hub 85 mm<br />

Bohrung 75 mm<br />

Leistung bei Drehzahl 520 PS bei 5000 U/min<br />

Max. Drehmoment bei Drehzahl 87 kgm bei 3500 U/min<br />

Mittl. Eff. Druck bei max. Drehzahl 15,6 kg/cm²<br />

Mittlere Kolbengeschwindigkeit 14,1 m/s<br />

Kolbenflächenleistung 0,73 PS/cm²<br />

Kraftstoff Alkohol-Benzol-Gemisch<br />

spezifischer Kraftstoffverbrauch 350 bis 400 g /PSh<br />

Konstruktionsmerkmale Motor :<br />

Gehäusekühlung Wasser<br />

Kolbenkühlung Öl<br />

Pleuellänge 168 mm<br />

Zylinderabstand 86 mm<br />

Hauptlager-Durchmesser 70 mm<br />

Pleuellager-Durchmesser 68 mm<br />

Einlassventile 16 x Durchmesser 35 mm<br />

Auslassventile 16 x Durchmesser 32 mm<br />

Nockenwelle Eine, obenliegend, Antrieb über Königswelle<br />

Ventilhub 10 mm<br />

Zylinderköpfe-Material Silumin<br />

Kurbelgehäuse-Material Silumin<br />

Zylinderlaufbüchsen- Material Stahl, nass<br />

Kurbelwelle In Kurbelzapfen durch Hirth-Verzahnungen 8 x geteilt<br />

Pleuel Ungeteilt, zweireihig rollengelagert mit je 28 Rollen zu 5,5 x 5,5 mm<br />

01/20<strong>04</strong>


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

01/20<strong>04</strong><br />

Kühlung:<br />

Wasserumlaufkühlung mit Wasserpumpe und Fahrtwind-Frontwasserkühler<br />

Ansaugsystem:<br />

Vergaser Doppelhorizontalvergaser<br />

1 Rootskompressor Ladedruck 0,95 atü<br />

Schmierung:<br />

Ölumlaufschmierung durch Saugpumpe aus Ölwanne durch Ölkühler unter Frontgrill zum Bugöltank und von dort<br />

mit Druckpumpe zu Haupt-, Nockenwellen-, Kipphebel-, Zahnradlagern usw.<br />

Kupplung:<br />

Dreischeiben-Trockenkupplung<br />

5-Gang-Wechselgetriebe: hinter Differenzial der Hinterachse liegend<br />

Gangstufung 1. 2. 3. 4. 5.<br />

Übersetzung 2,00 1,292 1,078 0,965 0,863<br />

Klauenschaltung<br />

Achsantrieb:<br />

Über Differential mit Klingenberg-Palloid-Verzahnung des Teller- und Kegelrades mit Abstufungen 10 : 33 oder<br />

12 : 36 mit Antriebswellen auf Hinterräder wirkend.<br />

Elektrische Anlage<br />

Zündung:<br />

Zwei Magnetzündanlagen<br />

M18 Rennzündkerzen<br />

Anlasser:<br />

Ohne, Fremdstart<br />

Fahrwerk<br />

Rahmen:<br />

Rohrrahmen aus Chrom-Molybdän-Stahl mit zwei Längsrohren mit Durchmesser 105 mm und Ovalquerrohr vorn<br />

(Vorderachse) von 100 bis 105 mm Durchmesser und zwei mittleren Querrohre und Quertraverse hinten für<br />

hintere Triebwerkslagerung und Hinterachse<br />

Vorderachse:<br />

Einzelradaufhängung an zwei Parallelogrammen - Kurbelarmen, mit Torsionsstäben mit 16 mm Durchmesser im<br />

vorderen ovalen Rahmenquerrohr liegend über unteren Kurbelarm abgefedert. Obere Kurbelschwinge über<br />

mehrscheibigen Reibungsstoßdämpfer geführt. Kurbelarmlängen : 95 mm, Federweg : 16 mm / 100 kg<br />

Hinterachse:<br />

Einzelradaufhängung, Pendelachse mit Torsionsstabfederung , Torsionsstäbe von 24 mm Durchmesser in den<br />

Längsrohren des Rahmens liegend mit aufgesetzten Reibungsstoßdämpfern und mit Lenkhebel zur Federkraftübertragung<br />

an die hinteren Schräg-Längslenker angebunden. Federweg : 23 mm / 100 kg<br />

Lenkung:<br />

Lenkrad von 45 cm Durchmesser auf kerbverzahnten Lenkspindelstock mittels Schnappverschluss abnehmbar,<br />

Lenkspindelstock im Lenkgehäuse mit Kegelrollen gelagert, Räder über Spurstangen geführt.<br />

Bremsen:<br />

Leichtmetallbremstrommeln mit eingepressten Stahlgussringen von 400 mm Innendurchmesser für 50 mm<br />

Backenbreite, Zweibackenbremse mit 2 von einander unabhängigen Radbremszylindern.<br />

Räder:<br />

Speichenräder mit Reifengröße Vorderachse 6.00 x 19 und Hinterachse 7.00 x 19<br />

Kraftstoffbehälter:<br />

Mit 210 Liter Inhalt hinter Fahrercockpit vor Motor zwischen zwei Schottwänden liegend. Förderung durch<br />

mechanische Kraftstoffpumpe am Motor.<br />

Aufbau:<br />

Einsitziger offener Monoposto, Aluminiumaußenhaut mit versteifenden 5 Querschottwänden (Kühlerschott,<br />

Cockpitstirnwandschott, Cockpithinterwand- und Motorraumschott zur Aufnahme Kraftstofftank und hinterer<br />

Motorraumschott über Hinterachse.<br />

Gewicht 33 kg.<br />

Maßeinheiten - Originalangaben der AUTO UNION<br />

Quellen :<br />

- Technische Berichte Auto Union AG<br />

- "Die deutschen Rennfahrzeuge" Edler/Roediger, Fachbuchverlag Leipzig, 1956<br />

- Rennfahrzeug, Typ C bei der Audi AG, Ingolstadt.


Erfolg braucht eine Legende<br />

Förderverein des Automobilmuseums August<br />

Horch Zwickau baut Auto Union Rennwagen<br />

Typ C nach - Spenden sehr willkommen<br />

In Südwestsachsen ist der Automobilbau<br />

seit 100 Jahren zu Hause.<br />

Diese Branche entwickelte sich mit<br />

Horch und Audi in Zwickau,<br />

Wanderer in Chemnitz und DKW in<br />

Zschopau. Aus den vier Unternehmen<br />

entstand 1932 die Auto Union<br />

AG. Das Werk Horch bestimmte in<br />

der Pkw-Luxusklasse national und<br />

international das Niveau in<br />

Konkurrenz zur Mercedes Benz<br />

AG. 1936 waren 60 Prozent der in<br />

Deutschland verkauften Luxus-Pkw<br />

Weltklasse im Rennsport<br />

Horchfahrzeuge.<br />

Das höchste technische Niveau im<br />

internationalen Wettstreit wurde im<br />

Automobilrennsport nachgewiesen.<br />

1936 und 1937 fuhren Auto Union-<br />

Piloten 35 Siege, 14 zweite Plätze<br />

und 11 dritte Plätze ein. Mit der<br />

Rennwagenabteilung im Werk<br />

Horch war die Auto Union AG im<br />

Zusammenwirken mit traditionellen<br />

Zulieferfirmen technisch führend in<br />

der Welt.<br />

Wenn man heute in Zwickau an der<br />

Crimmitschauer Straße das ehemalige<br />

Horchgelände sieht, kann man<br />

sich nicht vorstellen, dass in diesem<br />

Werk Fahrzeuge, ähnlich den heutigen<br />

Luxuswagen von VW, Audi,<br />

Mercedes und BMW entwickelt und<br />

verkauft wurden. Dazu kamen von<br />

1932 bis 1938 Rennwagen, die einen<br />

ähnlichen Ruf hatten wie heute<br />

Ferrari, Mercedes-McLaren und<br />

BMW-Williams.<br />

Der 2. Weltkrieg mit seiner Zerstörung<br />

, die Demontage durch Rußland<br />

1945, der Niedergang des Automobilbaues<br />

in der DDR und die<br />

weitgehende Einebnung nach der<br />

Wende hatten nur noch eine wüste<br />

planierte Fläche dort hinterlassen,<br />

wo Menschen - die Ingenieure,<br />

Mechaniker und Manager - diese<br />

Leistungen erbrachten.<br />

1942 gingen die wesentlichen<br />

Unterlagen der Rennabteilung<br />

während eines Brandes verloren.<br />

Die noch vorhandenen Rennwagen<br />

transportierte 1945 die Siegermacht<br />

UdSSR nach dem Osten. In der<br />

DDR wurde nichts unternommen,<br />

die Leistungen der "kapitalistischen"<br />

Vergangenheit zu pflegen.<br />

Nach der Wende holte die Audi AG<br />

ein Rennwagenmuster aus Riga nach<br />

Ingolstadt und ließ zwei Imitationsmuster<br />

für ihr Museum fertigen.<br />

Im Deutschen Museum in München<br />

steht ein Schnittmodell, das die Auto<br />

Union AG 1937 übergab.<br />

An der Wiege der Rennwagen in<br />

Zwickau ist kein derartiges Fahrzeug<br />

auf Dauer vorhanden.<br />

Das während der Eröffnung des<br />

neuen Horch-Museums gezeigte<br />

Imitationsmuster des Typ C<br />

Fahrzeug stellt eine befristete<br />

Leihgabe der Audi AG dar.<br />

Der Förderverein August Horch<br />

Museum Zwickau e.V. möchte deshalb<br />

ein Imitationsmuster des Auto<br />

Union-Rennwagens Typ C bauen<br />

und damit für dieses Museum und<br />

für Sachsen ein technisches<br />

Denkmal am Ort des Geschehens<br />

für alle Menschen sichtbar werden<br />

und zur Wirkung kommen lassen.<br />

Der Förderverein ruft alle Bürger,<br />

Firmen und Institutionen auf, dieses<br />

Ziel mit finanziellen Mitteln und<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Gemeinnütziger<br />

Förderverein<br />

Automobilmuseum<br />

August Horch Zwickau e.V.<br />

Audistraße 7 (vorm.<br />

Walther-Rathenau-Str. 51)<br />

08058 Zwickau<br />

Spendenkonto:<br />

Sparkasse Zwickau<br />

BLZ 870 550 00<br />

Konto-Nr. 22 12 00 03 51<br />

Kennwort: RWC<br />

oder Kontaktaufnahme per<br />

Telefon: 03 75/2 70 65 89<br />

Fax: 03 75/21 67 65<br />

01/20<strong>04</strong><br />

25


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

„Meine rastlose technische Neugier war<br />

sofort lebhaft entzündet“<br />

August Horch setzte als erster Automobilbauer Chromnickelstahl-Zahnräder ein<br />

Mit August Horch stieg Sachsen zu einem der bedeutendsten<br />

Zentren des Automobilbaus empor. Wie der Kfz-Pionier selbst den<br />

Weg vom Schmiedegesellen zum Autoindustriellen erlebte,<br />

beschrieb er 1937 in seiner Autobiographie "Ich baute Autos".<br />

Nachfolgend eine kleine Episode aus Horch's Anfängen in Sachsen.<br />

Am 16. Mai 1903 machte ich die<br />

erste Ausfahrt mit meinem<br />

Vierzylinder. Und er fuhr gut, die<br />

Arbeit war nicht umsonst getan. In<br />

diesen Wagen hatte ich übrigens<br />

schon im Zahnradgetriebe und in<br />

der Hinterachse Kugellager von der<br />

Deutschen Waffenfabrik eingebaut.<br />

Gleich, als ich Anfang des<br />

Jahres 1902 hörte, daß jene<br />

Fabrik Kugellager herstellte,<br />

kam mir der Einfall, daß man<br />

diese vielleicht im Automobilbau<br />

gebrauchen könnte.<br />

Ich erbat von der Fabrik<br />

eine Beschreibung, und die<br />

Fabrik schickte mir schon<br />

nach einigen Tagen den<br />

Ingenieur Riebe nach<br />

Reichenbach. Wir setzten<br />

uns sofort zusammen und<br />

rechneten alles genau<br />

durch, um uns klar darüber<br />

zu werden, welche Kugellager<br />

sich für das Getriebe<br />

und die Hinterachse eigneten.<br />

Zwei Tage lang besprachen<br />

wir uns hin und her,<br />

wurden uns einig, und ich<br />

bekam die Kugellager geliefert.<br />

Herr Riebe erwähnte,<br />

daß auch die Firma Daimler<br />

schon damit Versuche<br />

gemacht habe.<br />

Inmitten all dieser Ereignisse,<br />

die mich zwischen der<br />

Werkstatt, dem Büro und<br />

dem Besuchszimmer hin und<br />

her hetzten, wurde ich mir<br />

bewusst, daß ich allein die<br />

Arbeit nicht mehr bewälti-<br />

gen konnte, es war nicht<br />

möglich, ohne daß entweder<br />

das eine oder das andere<br />

darunter leiden musste.<br />

26 01/20<strong>04</strong><br />

Mitte Mai stellte ich einen<br />

Betriebsleiter ein, der mich zu entlasten<br />

hatte. Es war der Ingenieur<br />

Rebling. Gleichzeitig setzte ich einen<br />

anderen Herrn noch in das technische<br />

Büro.<br />

Ich konnte mich nun mit uneingeschränkter<br />

Aufmerksamkeit meinen<br />

Anlässlich des 100-jährigen Automobilbaujubiläums 20<strong>04</strong> in Zwickau<br />

hat das August Horch Museum die Autobiographie des Kfz-Pioniers<br />

August Horch neu aufgelegt. Das Buch ist erhältlich im Museum.<br />

Wagen zuwenden. Sie waren wohl<br />

ziemlich betriebssicher, aber es<br />

ereignete sich doch zuweilen, daß<br />

die Zahnräder im Wechselgetriebe<br />

versagten. Diese Zahnräder stellte<br />

ich damals nicht in meiner eigenen<br />

Fabrik her, sondern bezog sie von<br />

der bekannten Firma Reinecker aus<br />

Chemnitz, dort wurden sie<br />

gedreht, gefräst und gehärtet.<br />

Ich fuhr manchmal hinüber<br />

nach Chemnitz und sah mir<br />

die Fabrikation an, und eines<br />

Tages, als ich durch die<br />

Werkstatt wanderte, sah ich,<br />

daß auf einer der Drehbänke<br />

ein mir völlig unbekanntes<br />

Material verarbeitet wurde.<br />

Meine rastlose technische<br />

Neugierde war sofort lebhaft<br />

entzündet, und ich erfuhr, das<br />

unbekannte Material sei<br />

Chromnickelstahl. Ich stürzte<br />

mich sofort mit den Herren in<br />

eine Unterhaltung darüber,<br />

und meine erste Frage lautete,<br />

ob sich dieses ausgezeichnete<br />

Material nicht für<br />

Zahnräder eignen würde. Die<br />

Herren zögerten, mir zuzustimmen,<br />

sagten, sie könnten<br />

sich dazu nicht äußern, weil<br />

sie in dieser Richtung noch<br />

keine Versuche angestellt hätten,<br />

und schlugen mir vor,<br />

mich an die Bismarckhütte in<br />

Oberschlesien zu wenden.<br />

Dort wurde dieser neue,<br />

unerhört feste Stahl hergestellt.<br />

Ich schrieb sofort an die<br />

Bismarckhütte und bat um<br />

Beantwortung meiner Frage.<br />

Nach drei Tagen bekam ich<br />

aus Oberschlesien hohen


August Horch schätze es, technische Verbesserungen am Kfz auch bei motorsportlichen Rennen<br />

unter extremen Bedingungen zu testen. Mit dem Sieg bei der Herkomerfahrt 1906 rückten<br />

Horchwagen ins Rampenlicht.<br />

Besuch: der Generaldirektor der<br />

Hütte, Otto Thallner, kam selbst. Er<br />

war der bedeutendste Eisenfachmann<br />

seiner Zeit, der sich später<br />

dem Studium der Festigkeitseigenschaften<br />

von Stahl, insbesondere für<br />

den Automobilbau, widmete.<br />

Selbstverständlich freute ich mich<br />

ungemein, ihn in meiner Fabrik zu<br />

sehen, erkundigte mich aber doch<br />

verwundert, warum er sich nicht<br />

mit einer schriftlichen Auskunft oder<br />

mit der Hersendung eines<br />

Ingenieurs begnügt habe und sich<br />

die Mühe nahm, selber nach<br />

Reichenbach zu kommen. Er erzählte<br />

mir, daß ihn mein Schreiben<br />

außerordentlich interessiert habe<br />

und daß er meinem Einfall die größte<br />

Wichtigkeit beimesse. Er sei selber<br />

gekommen, um mit mir die<br />

Sache gemeinsam gründlich durchzusprechen<br />

und alles zu berechnen<br />

und mit mir vor allen Dingen eine<br />

Firma zu suchen, die Zahnräder fräsen<br />

und härten könne, insbesondere<br />

sagte er, müsse man dem Härten die<br />

größte Aufmerksamkeit widmen.<br />

Wir sprachen das Problem durch<br />

und reisten dann zusammen nach<br />

Chemnitz zu der Firma Reinecker,<br />

wo ich den neuen Stahl zum ersten-<br />

mal gesehen hatte. Der Generaldirektor<br />

der Bismarckhütte hielt dort<br />

nicht nur den leitenden Herren, sondern<br />

auch dem Personal der Härterei<br />

einen Vortrag, wie er sich den<br />

Prozess denke. Er bat, ihn sofort zu<br />

benachrichtigen, wenn die ersten<br />

Zahnräder gefräst seien, dann wolle<br />

er einen Fachmann schicken, der das<br />

Härten verstünde, und von diesem<br />

sollten die ersten Räder gehärtet<br />

werden.<br />

Ich reiste froh und dankbar wieder<br />

zurück. Ich war gewiss, einen<br />

äußerst fruchtbaren Einfall gehabt<br />

zu haben, und wartete neugierig auf<br />

das Eintreffen der ersten Rohblöcke<br />

von der Bismarckhütte. Sie wurden<br />

bearbeitet, dann gehärtet und<br />

schließlich auf einer besonderen<br />

Vorrichtung rücksichtslos ausprobiert.<br />

Hernach bauten wir sie in den<br />

Wagen ein und machten scharfe<br />

Fahrversuche, wir misshandelten die<br />

Zahnräder auf jede nur denkbare<br />

Weise, und siehe da ... sie bewährten<br />

sich ausgezeichnet. Es gab keinen<br />

Bruch. Damit hatten wir einen ungemein<br />

wichtigen und großen Fortschritt<br />

zu verzeichnen. Die Wagen<br />

waren um einen hohen Prozentsatz<br />

zuverlässiger geworden.<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

01/20<strong>04</strong><br />

27


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

So viel Horch hat die Welt noch nicht gesehen<br />

Neue Laborhalle der Westsächsischen Hochschule Zwickau erhielt Namen<br />

des Automobilpioniers - Corso von mehr als 60 Wagen begleitete die Weihe<br />

Eingebettet in die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Automobilbaujubiläum<br />

in der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau erblickte Mitte Mai sozusagen<br />

ein neuer Horch das Licht der Welt. Er fährt nicht auf vier Rädern, sondern<br />

steht auf festem Fundament auf dem Campus der Westsächsischen<br />

Hochschule Zwickau (WHZ). Das neue Laborgebäude für die<br />

Kraftfahrzeugtechnik erhielt während einer feierlichen Weihe den Namen<br />

August Horch. Der Horch Club e.V. stiftete eine Büste des Automobilpioniers.<br />

Stilvoll begleitet wurde dieser Akt durch mehr als 60 Nobel-Fahrzeuge, die<br />

zum Horch-Treffen nach Zwickau gereist waren. Noch nie waren so viele<br />

Oldtimer dieser Marke an einem Ort der Welt versammelt.<br />

Die Horch-Büste bekommt ihren<br />

Platz im Inneren des Gebäudes und<br />

erinnert die Benutzer des Komplexes<br />

an die reichen Automobilbau-Traditionen<br />

Zwickaus. Sie ist<br />

28 01/20<strong>04</strong><br />

zugleich das Verbindungsglied zur<br />

modernen Lehre und Forschung an<br />

der WHZ im Dienste des Automobils.<br />

Rund 800 Studenten und<br />

50 Professoren nutzen die neuen<br />

Motoren- und Rollenprüfstände, die<br />

Technik zur Akustik- und Abgasmessung<br />

sowie zu weiteren Untersuchungen<br />

für die Realisierung<br />

anspruchsvoller Studien- und<br />

Forschungsaufgaben. Die WHZ<br />

untermauert damit ihre Position als<br />

eine führende europäische Ausbildungsstätte<br />

für die Kfz-Industrie und<br />

als gefragter Forschungspartner für<br />

den internationalen Automobilbau.<br />

Ähnliche Prädikate treffen auf einen<br />

weiteren WHZ-Studiengang zu, der<br />

am Daetz Centrum Lichtenstein<br />

gelehrt wird: der Internationalen<br />

Bildhauerkunst. Dort hat Bianca<br />

Seidel, Studentin im vierten<br />

Semester, die Büste von August<br />

Horch geschaffen. Kein heroisieren-<br />

Wo immer die Horch's entlang fuhren, standen Menschen an den Straßen. Besonderer Anziehungspunkt für Foto- und Videofreunde war die Passage an<br />

der Göltzschtalbrücke.


Foto links außen:<br />

Blick auf die neue Laborhalle "August Horch"<br />

Foto links Mitte:<br />

Horch-Enkelin Heike Müller (r.) und Künstlerin<br />

Bianca Seidel vor der Horch-Büste.<br />

Foto links innen:<br />

Moderne Automobilforschung in der neuen<br />

Laborhalle.<br />

Foto rechts:<br />

Eines von vielen Schmuckstücken - ein H 350.<br />

Foto rechts außen:<br />

63 Horch-Wagen starten zum Corso durch Zwickau.<br />

des Denkmal, sondern ein Porträt,<br />

das auch auf sensible Momente im<br />

Leben eines Menschen hinweist.<br />

Tausende gute Wagen tragen<br />

meinen Namen<br />

Solche Momente gab es nicht wenige<br />

in Horch's Dasein. Seine von<br />

technischer Neugier getriebene<br />

Kreativität kollidierte oftmals mit<br />

unternehmerischen Interessen. Dass<br />

er trotz Rückschläge für seine Ideen<br />

kämpfte und nach vorne blickte,<br />

zeigt wohl am deutlichsten die Audi-<br />

Gründung. Wegen Differenzen mit<br />

dem kaufmännischen Vorstand verließ<br />

er 1909 seine Horch-Werke und<br />

etablierte Audi in Zwickau. Auch<br />

nach dem Ausscheiden aus dem<br />

direkten Automobilbau Ende der<br />

20er Jahre blieb er der Branche treu<br />

- als Gutachter, Berater, Lobbyist.<br />

Prof. Dr. Peter Kirchberg, Automobilhistoriker<br />

und Vorsitzender<br />

des Horch Club e.V., erinnerte in<br />

seinem anschaulichen, emotionalen<br />

Vortrag an das Leben und Wirken<br />

des Automobilpioniers. Er zitierte<br />

auch den 80-jährigen Horch, der<br />

1948 sagte: Wenn ich zurückblicke,<br />

werde ich froh. Ich war dabei, als die<br />

ersten Automobile gebaut wurden.<br />

Viele Tausende gute Wagen tragen<br />

meinen Namen.<br />

Ein Teil dieser Wagen hatte sich ihm<br />

zu Ehren auf dem Campus der WHZ<br />

versammelt. Weltweit gibt es ungefähr<br />

noch 300 Horch-Fahrzeuge. 63<br />

davon, so viele wie noch nie, waren<br />

zum Horch-Treffen 20<strong>04</strong> angereist<br />

und demonstrierten bei einem<br />

Corso durch Zwickau sowie einer<br />

Fahrt durch Erzgebirge und Vogtland<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

eindrucksvoll Eleganz und Stärke<br />

dieser unangefochtenen Luxusmarke<br />

der 20er und 30er Jahre.<br />

Ältester Veteran war ein Horch<br />

Phaeton aus dem Jahr 1911, jüngster<br />

Vertreter der einst in Zwickau<br />

beheimateten Autofamilie ein Horch<br />

951 A, Baujahr 1940. Die Sachsen<br />

erwiesen sich dabei wieder einmal<br />

als begeisterungsfähige und fachmännische<br />

Automobilfans. Sie widmeten<br />

den aus allen Teilen Deutschlands,<br />

aus Österreich, Belgien und<br />

der Schweiz angereisten Pkw<br />

während der Fahrt auf sächsischen<br />

Straßen und erst recht bei jedem<br />

Stopp viel Aufmerksamkeit.<br />

01/20<strong>04</strong><br />

29


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Er war der Audi-Opa<br />

Horch-Enkelin Heike Müller schätzt Begeisterung der Sachsen für ihren Großvater<br />

Heike Müller hat 20<strong>04</strong> viel in<br />

Zwickau zu tun. Bei Namensweihen<br />

an Hochschule und Berufsschulzentrum,<br />

der Festveranstaltung 100<br />

Jahre Automobilbau, dem Horch<br />

Club-Treffen und der Museumseröffnung<br />

gehört sie zu den<br />

Ehrengästen. Sie kommt diesen<br />

Einladungen gern nach, denn<br />

"Begeisterung und Anerkennung für<br />

die Leistungen meines Großvaters<br />

sind in Sachsen besonders groß."<br />

Die Horch-Enkelin hat ihren "Audi-<br />

Opa", wie er von den Kindern<br />

genannt sein wollte, als einen lieben,<br />

überhaupt nicht strengen Großvater<br />

kennen gelernt. "Dass er ein<br />

berühmter Automobilpionier war<br />

und dabei viele Tiefen durchleben<br />

musste, habe ich erst Jahre später<br />

realisiert. Er hatte als Unternehmer<br />

nie die unbegrenzten Möglichkeiten<br />

eines Henry Ford und ist als<br />

Mittelständler geschäftlich oft<br />

gescheitert. Doch das hat ihn nie<br />

30 01/20<strong>04</strong><br />

davon abhalten können, immer weiter<br />

nach technischen Neuerungen<br />

zu suchen. Das war ihm wichtiger als<br />

geschäftlicher Erfolg."<br />

Das Auto bestimmt auch Heike<br />

Müller's Leben, denn ihr Ehemann<br />

hat 28 Jahre bei Daimler-Benz gearbeitet,<br />

ehe er im Horch-Geburtsort<br />

Winningen an der Mosel eine Kfz-<br />

Werkstatt eröffnete, die heute Sohn<br />

Michael fortführt. Ab den 70er<br />

Jahren trat sie öffentlich verstärkt als<br />

Enkelin August Horch's auf.<br />

"Während einer Sonderausstellung<br />

zu Ehren meines Großvaters in<br />

München begannen die Kontakte<br />

mit Audi Tradition. Seitdem nehme<br />

ich viele Gelegenheiten wahr, an das<br />

Wirken meines Großvaters zu erinnern.<br />

Für eine Enkeltochter ist das<br />

eine schöne Verpflichtung." Seit<br />

neun Jahren gehört ein Horch-<br />

Wagen zum Familienbesitz, ein<br />

Cabrio 930 V. Mit dem nehmen die<br />

Müller's an vielen Oldtimerfahrten<br />

teil. "Besonders gern kommen wir<br />

nach Sachsen. So eine Begeisterung<br />

für Technik und Konstruktion gibt es<br />

nur hier. Das jüngste Treffen des<br />

Horch-Clubs in Zwickau hat das<br />

wieder eindrucksvoll bestätigt", so<br />

Heike Müller.<br />

Horch-Enkelin Heike Müller.


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

01/20<strong>04</strong><br />

31


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Ein Verbrennungsmotor als<br />

"Brennstoffzellen-Ersatz"<br />

Kommen nach wie vor aus Zwickau: Moderne Antriebskonzepte für Automobile<br />

Wenn die internationale Automobilindustrie nach modernen<br />

Antriebskonzepten sucht, dann sind Forscher aus Zwickau vielfach mit<br />

im Spiel. Das Know-how der Fahrzeugexperten von der Westsächsischen<br />

Hochschule ist weltweit gefragt.<br />

Der Wagen gehörte nicht zu den<br />

zahlreichen lack- und chromglänzenden<br />

Premieren der diesjährigen AMI<br />

- Auto Mobil International in Leipzig.<br />

Dennoch kamen viele Technikfreunde<br />

bei der Betrachtung des<br />

Kompaktfahrzeugs aus dem Staunen<br />

nicht heraus. Elektroantrieb unter<br />

der Motorhaube und<br />

Verbren-nungsmotor unter<br />

dem Rücksitz? Noch dazu ein<br />

Zweitakter? Was dieser<br />

Hybridantrieb bringt, hat das<br />

Forscherteam der Westsächsischen<br />

Hochschule<br />

Zwickau (WHZ) um Prof.<br />

Dr.-Ing. habil. Cornel Stan<br />

genau berechnet und im<br />

Peugeot Saxo erprobt: Ein<br />

preiswerter Verbrennungsmotor<br />

produziert weitestgehend<br />

im Stationsbetrieb<br />

Strom für einen Antriebs-<br />

Elektromotor. Das Verbrennungsaggregat<br />

wird zum effizienten,<br />

kostengünstigeren<br />

"Brennstoffzellen-Ersatz".<br />

"Die Brennstoffzelle kann<br />

dem Verbrennungsmotor in<br />

den nächsten zwei bis drei<br />

Jahrzehnten kaum nennenswert<br />

Paroli bieten", ist Prof.<br />

Stan, Vorstandsvorsitzender<br />

des Forschungs- und<br />

Transferzentrums e.V. an der<br />

WHZ, überzeugt. Er verweist<br />

auf die Energieprobleme<br />

rund um die wasserstoffgespeiste<br />

Zelle: "Wasserstoff wird zu<br />

98 Prozent aus Erdgas hergestellt.<br />

Dabei entsteht Kohlendioxid. Zur<br />

Speicherung ist ein hoher Druck<br />

bzw. eine Temperatur von - 253<br />

Grad Celsius nötig. Damit erreicht<br />

man allerdings nur einen geringen<br />

Teil der Dichte, die Benzin besitzt."<br />

Für den Stromerzeuger mit<br />

Verbrennungsmotor mussten Her-<br />

32 01/20<strong>04</strong><br />

ausforderungen anderer Art<br />

gemeistert werden. Extrem kompakt<br />

und extrem preiswert sollte<br />

er sein. Die Zwickauer Forscher<br />

präsentierten eine Lösung, die<br />

eigentlich wegen Verbrauch und<br />

Emission verteufelt wird: den<br />

Zweitaktmotor. Doch die<br />

Wissenschaftler haben dessen Makel<br />

mit ihrer patentierten Benzin-<br />

Direkteinspritzung beseitigt. Dabei<br />

wird der Motor nur mit Luft beatmet<br />

und erst während der Verdichtung mit<br />

Kraftstoff versorgt. Ein System, das in<br />

viele Motorgattungen zwischen<br />

Scooter und Hochleistungsauto appliziert<br />

wird und eben auch dem<br />

Zweitakter gut tut.<br />

Hybridantrieb made by Zwickau. Forscher der<br />

Westsächsischen Hochschule um Prof. Cornel Stan<br />

entwickelten diese kompakte und preiswerte<br />

Kombination aus Elektroantrieb vorn und Zweitakt-<br />

Verbrennungsmotor als "Brennstoffzellen-Ersatz"<br />

unter dem Rücksitz.<br />

Der "Brennstoffzellen-Ersatz" wiegt<br />

als einfacher 2-Zylinder-Boxermotor<br />

gerade acht Kilogramm und<br />

passt mit seinen Maßen 25 x 30 x 30<br />

Zentimeter unter den Rücksitz eines<br />

kompakten Autos samt 15 Liter<br />

Benzintank. Er springt automatisch<br />

an, wenn die Spannung der als<br />

Energiepuffer vorgesehenen Batterie<br />

unter den Sollwert gerät oder


wenn der Antriebs-Elektromotor<br />

länger hoch belastet wird. Sonst ist<br />

er stand-by. Ein Prototyp mit 900<br />

Kilogramm Gewicht erreichte im<br />

normierten Stadtzyklus einen Verbrauch<br />

von 2,4 Liter pro 100 Kilometer!<br />

Der Kohlendioxid-Ausstoß<br />

lag gerade mal bei einem Drittel im<br />

Vergleich zu einem ähnlichen Fahrzeug<br />

mit modernem Ottomotor.<br />

Das Auto fuhr mehr als 400 Kilometer,<br />

ehe ein Stopp für Strom und<br />

Benzin notwendig wurde. Mit 120<br />

Kilometern pro Stunde ist das Fahrzeug<br />

ein guter Kurzstreckenläufer<br />

und vor allem agil in der Stadt.<br />

Letzteres vor allem deshalb, weil<br />

der Elektromotor im Vergleich zu<br />

japanischen oder US-amerikanischen<br />

Hybridmotorisie-rungen kein<br />

Getriebe hat.<br />

Die Effizienz im Stadtbetrieb dürfte<br />

beim künftigen Praxiseinsatz des<br />

Zwickauer Hybrids vor allem in<br />

Europa ein entscheidender Pluspunkt<br />

sein. Rund 80 Prozent der<br />

Europäer wohnen in Städten, von<br />

denen fahren wiederum 80 Prozent<br />

weniger als 50 Kilometer pro Tag.<br />

Das ergibt absolut 64 Prozent: ein<br />

Absatzmarkt mit Perspektiven bei<br />

einem sehr konkurrenzfähigen Preis.<br />

Für Zweitakt-Kritiker hat das Team<br />

von Prof. Stan einen sehr kompakten<br />

Vierventil-Viertaktmotor mit Direkteinspritzung<br />

parat, der ein Novum<br />

darstellt: Es ist ein Ottomoto ohne<br />

Drosselklappe, etwa wie ein Diesel<br />

mit Zündkerze. Die Effizienz und<br />

das Reaktionsver-mögen sind entsprechend<br />

hoch.<br />

Das alternative Hybridkonzept aus<br />

Zwickau macht zugleich deutlich,<br />

dass der Verbrennungsmotor noch<br />

lange nicht pensionsreif ist. Prof.<br />

Stan prophezeit ihm eine mindestens<br />

50-jährige Zukunft:. "Die vielfältig<br />

vorhandenen Entwicklungspotenziale<br />

sind enorm. Auch durch<br />

die unvergleichliche technologische<br />

und ingenieurtechnische Basis behält<br />

er seine dominierende Rolle.<br />

Allerdings wird sich seine Funktion<br />

im gesamten Antriebssystem<br />

ändern. Das hängt damit zusammen,<br />

dass sich die Entwicklung der<br />

Antriebssysteme für zukünftige<br />

Automobile nicht mehr nur auf die<br />

Antriebseinheit selbst konzentriert,<br />

sondern darauf zielt, das Gesamtsystem<br />

zu optimieren - vom Energieträger<br />

über seine Speicherung<br />

und Umwandlung bis zum Antrieb<br />

selbst." Die Brennstoffzelle könne<br />

dabei zu einer effizienten Stromversorgungseinheit<br />

unabhängig von der<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Cornel Stan leitet<br />

das Forschungs- und Transferzentrum<br />

e. V. an der Westsächsischen Hochschule<br />

Zwickau (WHZ). Er ist studierter<br />

Diplomingenieur für Flugzeugmotorenbau<br />

(Technischen Universität<br />

Bukarest 1976), promovierter Dr.-Ing.<br />

auf dem Gebiet Verbrennungsmotoren<br />

an der Technischen Hochschule<br />

Zwickau (1984) sowie habilitierter<br />

Dr.-Ing. auf dem Gebiet Kraftfahrzeugtechnik<br />

an der gleichen<br />

Einrichtung (1989). Prof. Stan unterrichtet<br />

Technische Thermodynamik,<br />

Verbrennungsmotoren und Alternative<br />

Antriebssysteme an der WHZ sowie<br />

an den Universitäten in Paris, Pisa und<br />

Perugia. Seine Forschungsgebiete sind<br />

die Direkteinspritzsysteme für Ottound<br />

Dieselmotoren, die Gemischbildungsvorgänge<br />

und die Entwicklung von<br />

Verbrennungsmotoren.<br />

Antriebsart werden.<br />

Was den Energieträger der<br />

Zukunft betrifft, so hält Prof. Stan<br />

Pflanzenkraftstoffe für die seriöse<br />

Alternative gegenüber fossilen<br />

Brennstoffen bzw. Wasserstoff, der<br />

letztlich auch aus Erdgas gewonnen<br />

wird. "Wenn nur 40 Prozent der auf<br />

der Erde noch brachliegenden<br />

Flächen bepflanzt werden, kann<br />

damit der weltweite Kraftstoffbedarf<br />

vollständig aus Biomasse<br />

gedeckt werden. Die Speicherung<br />

ist mit wenig Aufwand in üblichen<br />

Benzintanks möglich. Große Veränderungen<br />

in der Motoren- wie<br />

auch der Tankinfrastruktur sind<br />

nicht notwendig", zeigt der<br />

Motoren-experte ein verheißungsvolles<br />

Zukunftsszenario auf.<br />

01/20<strong>04</strong><br />

33


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Auf den Spuren der Pioniere<br />

Internationale Oldtimer-Rallye in der Wiege des deutschen Fahrzeugbaus<br />

Kaum eine andere Region ist<br />

der heroischen Ära von Automobil-<br />

und Motorrad-Pionieren<br />

so verbunden wie Sachsen.Wo<br />

einst August Horch eine der<br />

ersten Manufakturen für Luxuswagen<br />

gründete oder Jörgen Skafte<br />

Rasmussen mit der Entwick-lung von<br />

Dampfkraftwagen experimentierte<br />

(DKW), künden heute High-Tech-<br />

Kathedralen<br />

v o n<br />

34 01/20<strong>04</strong><br />

Volkswagen, BMW, Porsche und<br />

erfolgreicher Zubehörunternehmen<br />

vom automobilen Fortschritt.<br />

20<strong>04</strong> feiert die<br />

Wirtschaftsregion<br />

Chemnitz-Zwickau<br />

"100 Jahre<br />

Automobilbau" und bietet<br />

damit<br />

einen ganz<br />

besonderen Rahmen für eine große<br />

Oldtimer-Rallye, die im vergangenen<br />

Jahr erfolgreich Premiere gefeiert hat.<br />

Die Sachsen Classic bewegt sich also<br />

nicht nur zwischen Zwickau,<br />

Chemnitz, Freiberg und Dresden,<br />

sondern auch in einem Zeit-korridor<br />

von 19<strong>04</strong> bis 20<strong>04</strong>.<br />

Das Teilnehmerfeld präsentiert sich<br />

20<strong>04</strong> mit 160 automobilen Raritäten<br />

und liebenswerten Jugenderinnerungen,<br />

vom eleganten Horch 853,<br />

dem mächtigen Bentley Speed Six<br />

von 1928 mit 7,9 L Hubraum und<br />

einem Skoda 860 von 1932, dem<br />

legendären Le Mans-Sieger<br />

Jaguar D-Type, einem Bugatti T<br />

40, DKW F8 und Wanderer W<br />

52, dem ersten Fronttriebler<br />

von Audi aus dem Jahr 1933,<br />

dem ganz seltenen Talbot Lago,<br />

einem Peugeot 190 S von 1925<br />

oder 1949er VW Käfer Cabrio,<br />

aber auch einem Lloyd 500 und<br />

Trabi Cabrio bis zum "Ferrari des<br />

Ostens", dem Melkus RS 1000 aus<br />

Dresden von 1969.<br />

Der Veranstalter - Motor Klassik, das<br />

Oldtimermagazin von auto motor<br />

und sport - legt großen Wert auf<br />

Artenvielfalt. 50 verschiedene<br />

Marken und -, Mercedes, Jaguar,<br />

Porsche und Volkswagen garantieren<br />

eine höchst abwechslungsreiche<br />

160 automobile Raritäten gehen zur diesjährigen Sachsen Classic an den<br />

Start. Auch in diesem Jahr ist die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in<br />

Dresden wieder Ziel der Oldtimerrallye.


Oldtimer faszinieren immer wieder aufs Neue -<br />

noch dazu in so stilvoller Umgebung wie Schloss<br />

Augustusburg bei Chemnitz.<br />

Höchste automobile<br />

Klassen auf Sachsens<br />

höchster Erhebung - dem<br />

1215 Meter hohen Fichtelberg.<br />

Auf dem Bergplateau macht die<br />

Sachsen Classic am 17. September Station.<br />

Parade der Automobiljahrgänge von<br />

1905 bis 1976. Mit einer bundesweiten<br />

Werbe- und PR-Kampagne sorgt<br />

die Motor-Presse Stuttgart für einen<br />

hohen Bekanntheitsgrad der Veranstaltung.<br />

Die Begeisterung der Zuschauer entlang<br />

der 540 Kilometer langen<br />

Strecke ist kein Zufall. Klassische<br />

Automobile - zumal im "Autoland<br />

Sachsen" - faszinieren Millionen. Laut<br />

einer aktuellen Studie des Instituts für<br />

Demoskopie Allensbach interessieren<br />

sich bundesweit 15,1 Millionen<br />

für Oldtimer, davon 4,3 Millionen<br />

"ganz besonders". Und dieses Segment<br />

erweist sich auch als höchst<br />

attraktives Absatzpotenzial für neue<br />

Fahrzeuge. Besonders engagierte<br />

Oldtimerfreunde outen sich in den<br />

Chefetagen der Automobilindustrie,<br />

in den Designstudios und unter den<br />

Ingenieuren. Im Teilnehmerfeld der<br />

Sachsen Classic 20<strong>04</strong> mit dabei unter<br />

<strong>AufgeHorcht</strong><br />

01/20<strong>04</strong><br />

35


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

anderem die Vorstände Prof. Dr.<br />

Bockelmann und Dr. Weißgerber,<br />

Volkswagen, die Geschäftsführer der<br />

Gläsernen Manufaktur (Manfred<br />

Saake), Jaguar Deutschland (Dr.<br />

Rainer Landwehr) und Suzuki<br />

Deutschland (Peter Verloop).<br />

Ebenfalls im Fahrerfeld zufinden sind<br />

Alexander Prinz zu Sachsen, Rennfahrer<br />

Walter Röhrl oder Rallye-Star<br />

Matthias Kahle. Das August Horch<br />

Museum Zwickau geht mit einem<br />

H 750 und einem H 830 an den Start.<br />

Die Sachsen Classic 20<strong>04</strong> steht<br />

erneut unter der Schirmherrschaft<br />

von Ministerpräsident Prof. Georg<br />

36 01/20<strong>04</strong><br />

Milbradt. Namhafte Sponsoren wie<br />

Volkswagen, Infineon, Commerzbank ,<br />

Pirelli, die Touristik Marketinggesellschaft<br />

Sachsen oder der TÜV Süd<br />

unterstützen - so Richard Stolz, der<br />

Organisationsleiter - das Konzept<br />

der Sachsen Classic, auch, um damit<br />

Impulse zur Stärkung des Standorts<br />

Sachsen zu geben.<br />

"Der Weltruf der Industrie Sachsens"<br />

schrieb Karl Baedeker im Jahr 1928<br />

in seinem Handbuch für Reisende,<br />

"hat bei vielen die irrige Vorstellung<br />

erzeugt, es sei ein Land, in dem<br />

Schornstein an Schornstein in die<br />

rauchgeschwängerte Luft ragt". Die<br />

insgesamt 160 Teams der Sachsen<br />

Automobile und touristische<br />

Attraktionen sind entlang der<br />

Sachsen Classic-Route 20<strong>04</strong><br />

zu erleben. Die dreitägige<br />

Tour führt von Zwickau über<br />

Chemnitz nach Dresden und<br />

macht die Teilnehmer dabei<br />

mit den reizvollen Landschaften<br />

von Vogtland, Erzgebirge<br />

und Sächsischer Schweiz<br />

bekannt.<br />

Classic 20<strong>04</strong> erleben auf ihrer<br />

dreitägigen Tour vom 16. bis 18.<br />

September die landschaftliche Vielfalt<br />

Sachsens, gespickt mit historischen<br />

und touristischen Attraktionen:<br />

die Fahrt auf dem legendären<br />

Sachsen-Ring und der neuen GP-<br />

Strecke, den begeisterten Empfang<br />

in Chemnitz oder Dresden und<br />

genussreiches Fahren auf herrlichen<br />

Nebenstrecken im Erzgebirge und<br />

der Sächsischen Schweiz. Zwischendurch<br />

sind bei dieser durchaus<br />

sportlichen Oldtimer-Rallye diverse<br />

Wertungsprüfungen zu absolvieren,<br />

bei denen es allerdings nicht um<br />

Höchstgeschwindigkeit, sondern


<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Bauunternehmen gratulieren zur Eröffnung<br />

des August Horch Museums<br />

Automobilmuseum "August Horch" kehrt an die Wiege<br />

der Audi-Produktionsstätte zurück<br />

Dank der Hilfe sowie der Unterstützung<br />

vieler Unternehmen und nicht<br />

zu letzt dem Geschichtsbewusstsein<br />

der Automobilbauer aus Zwickau<br />

können alle Besucher des August<br />

Horch Museum nun im neuen<br />

Ambiente die Geschichte des sächsischen<br />

Automobilbaus neu erleben.<br />

Möglich wurde dies insbesondere mit<br />

der Gründung der gemeinnützigen<br />

August Horch Museums Zwickau<br />

GmbH durch die Stadt Zwickau<br />

zusammen mit der AUDI AG im<br />

Dezember 2000. Der Zweck ist der<br />

Betrieb des August Horch Museums<br />

und die Dokumentation der Geschichte<br />

des Automobilbaus in<br />

Zwickau. Damit war auch die Entscheidung<br />

gefallen für das neue<br />

August Horch Museum.<br />

Insbesondere durch das Engagement<br />

der AUDI AG, welche für die Sanierung,<br />

den Umbau und die Neugestaltung<br />

des Museums 6,6 Mio. Euro<br />

spendete und der uneigennützigen<br />

sowie freiwilligen Arbeit des Gemeinnützigen<br />

Förderverein Automobilmuseum<br />

August Horch Zwickau e.V.<br />

konnte mit der Planung begonnen<br />

werden. Nach einem internationalen<br />

Architektenwettbewerb 2001, an<br />

welchem sich mehr als 800<br />

Architekten beteiligten, erfolgte am<br />

27 September 2002 der erste symbolische<br />

Spatenstich für das neue August<br />

Horch Museum. Heute und hier<br />

sehen und erleben sie das Ergebnis.<br />

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<strong>AufgeHorcht</strong><br />

01/20<strong>04</strong><br />

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<strong>AufgeHorcht</strong><br />

Zwischen betagten und neuen Audis<br />

Förderverein des Horch-Museums lädt zu vielfältigen Veranstaltungen ein<br />

Der Förderverein des August Horch Museums Zwickau lädt Autofreunde im ersten Halbjahr 2005<br />

zu verschiedenen Veranstaltungen inner- und außerhalb des Museums ein.<br />

Veranstaltungen<br />

19. Januar 2005 17.00 Uhr<br />

Besichtigung des neuen Audi-Auto-Centers in Zwickau<br />

23. Februar 2005 17.00 Uhr<br />

Der erfahrene Oldtimerrestaurator Werner Zinke und Museumsmitarbeiter Jürgen Pönisch berichten über<br />

Beschaffung, Werdegang und Restauration von Oldtimerfahrzeugen bis zum Ausstellungsexponat<br />

30. März 2005 17.00 Uhr<br />

Dr.-Ing. Herbert Sturm zur Entwicklung von Geländewagen in der DDR<br />

Die vorstehenden Vorträge finden im Vortragsraum des August Horch Museums<br />

in Zwickau, Audistraße 7 (ehemals Walther-Rathenau-Str. 51) statt.<br />

11. Mai 2005 von 7.00 bis 20.00 Uhr<br />

Vortrag und Besichtigung des Werkes Audi Ingolstadt mit Besuch des museum mobile<br />

(Kostenbeitrag: ca. 20,- €/Person; Voranmeldung erforderlich)<br />

Tel. 0375-270 65 89<br />

Änderungen vorbehalten!<br />

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Aufgehorcht<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Gemeinnütziger Förderverein Automobilmuseum<br />

August Horch Zwickau e.V.<br />

Audistraße 7 (vorm. Walther-Rathenau-Str. 51)<br />

08058 Zwickau<br />

Redaktion<br />

Ina Reichel, Freie Journalistin, Chemnitz<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Dr. Rainer Albrecht, Rainer Mosig, Ina Reichel, Richard Stolz<br />

Fotonachweise<br />

Audi (S. 1, 7, 10, 18 u./o. 19, 20), Büro Hahn (S. 10),<br />

FES (13, 21, 22, 25)<br />

Motor-Presse Stuttgart (S. 34-36),<br />

Ö-Konzept (S. 6, 7, 10, 11, 12, 14, 15),<br />

Stadt Zwickau (S. 8),<br />

Volkswagen (S. 11),<br />

alle anderen Fotos Marketingagentur Reichel<br />

Anzeigenakquise, Layout, Satz<br />

Marketingagentur Reichel, Kleinolbersdorfer Str. 6, 09127 Chemnitz<br />

Tel. 0371-7743510, Fax 0371-7743511,<br />

E-Mail: mareichel@ma-reichel.de<br />

Druck<br />

Druckerei Willy Gröer Chemnitz<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 27. August 20<strong>04</strong><br />

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