Logistics Hall of Fame Magazin 2020
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LOGISTICS HALL OF FAME<br />
MAGAZIN<br />
www.logisticshall<strong>of</strong>fame.net ISSN 2198-0179 Dezember <strong>2020</strong> D/A/CH 49,00 €<br />
Wir<br />
gratulieren!<br />
Seite 10<br />
31 Aus dem Netzwerk Standpunkte der Jury und Unterstützer<br />
38 TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year<br />
66 Legenden der Logistik Die Mitglieder der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> und ihre Geschichten<br />
Mitglied <strong>2020</strong>:<br />
Gudrun Winner-Athens<br />
Wegbereiterin für den<br />
Kombinierten Verkehr
“WIR STREBEN NACH EINER<br />
BALANCE ZWISCHEN MENSCH,<br />
PLANET UND PERFORMANCE.”<br />
Matthias Gründler, CEO<br />
Gemeinsam den Gipfel im Blick: Ein schwieriger Weg ist nur machbar, wenn<br />
wir uns aufeinander verlassen und gegenseitig anspornen. Uns, Mitarbeiter<br />
und Partner, eint das Streben nach Performance und das Bewusstsein für<br />
Nachhaltigkeit auf unserem Weg zum Global Champion.<br />
Im Bild: Team des TRATON Executive Program 2019/<strong>2020</strong>, Mont Blanc.<br />
Transforming Transportation. Together.
Editorial Rubrik<br />
Längst überfällig<br />
Es war ein außergewöhnliches Jahr für<br />
die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>. Corona hat<br />
es überschattet, und gleichzeitig ins Licht<br />
gerückt, denn mehr Zuspruch hatten wir<br />
nie zuvor.<br />
Menschen haben sich ganz einfach so<br />
gemeldet, um mehr über Logistik, Meilensteine<br />
und Lieferketten zu erfahren.<br />
Unternehmen wollten uns unterstützen<br />
oder haben uns ihre Lösungen und Ideen<br />
geschickt (Seite 58). Die Nutzfahrzeugmarke<br />
Traton etwa hat die Corona-Krise<br />
zum Anlass genommen, gemeinsam mit<br />
der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> einen Stifterpreis<br />
ins Leben zu rufen (S. 46), um die<br />
Taktgeber und Zukunftsmacher zu ehren.<br />
Die Jury hat erstmals in der 18-jährigen<br />
Geschichte der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> einen<br />
Ehrenpreis vergeben. Und zwar aus<br />
gutem Grund, denn besondere Zeiten<br />
erfordern nicht nur besondere Lösungen,<br />
in der Krise zeigt sich auch der wahre<br />
Charakter. Kommt beides zusammen,<br />
kann das Ergbnis nur preiswürdig sein.<br />
Wollte man die Resonanz dieses Jahres<br />
auf einen Nenner bringen, man könnte<br />
sagen: Logistik ist unverzichtbar. Sie schafft<br />
Effizienz und Sicherheit, und macht dadurch<br />
unser Leben erst möglich. Für die<br />
Branche mag das eine Selbstverständlichkeit<br />
sein. Es hat eine Pandemie gebraucht,<br />
um die Bedeutung der Logistik<br />
für unsere Gesellschaft über die Grenzen<br />
der Branche hinaus vor Augen zu führen.<br />
Was dutzende von Werbekampagnen seit<br />
Jahren vergeblich versuchen, hat Corona<br />
mit Leichtigkeit geschafft.<br />
Ebenfalls überfällig: Der Kombinierte<br />
Verkehr nimmt Platz in der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Fame</strong>, in persona Gudrun Winner-<br />
Athens. Sie zieht als Wegbereiterin für<br />
den Kombinierten Verkehr in die Riege<br />
der berühmtesten Logistiker der Welt<br />
ein. Wir gratulieren der Grande Dame<br />
des Kombinierten Verkehrs.<br />
Und noch etwas war längst überfällig: Wir<br />
danken allen unseren Unterstützern (Seite<br />
24) für die Treue und das Engagement in<br />
der schwersten Krise, die die meisten von<br />
uns jemals erlebt haben. ∞<br />
Seite 3
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhalt <strong>2020</strong><br />
3 Vorwort<br />
6 Mitglied der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> <strong>2020</strong> Gudrun Winner-Athens<br />
10 Wir gratulieren<br />
12 Interview mit Gudrun Winner-Athens Dedicated<br />
15 Vita<br />
17 Die Nominierung <strong>2020</strong> Hybrid nominiert<br />
Kommentare<br />
18 Andreas Scheuer MdB Geht nicht. Gibt´s nicht.<br />
20 Dr. Sigrid Nikutta Logi(sti)sche Konsequenz<br />
22 Kombiverkehr Stark und geschätzt<br />
24 Die Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
31 Kommentare, Analysen und Standpunkte aus dem<br />
Netzwerk der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
38 TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong> Olaf Schabirosky<br />
42 Interview mit Olaf Schabirosky Wertschätzung<br />
45 Vita<br />
46 TRATON GROUP Ehrung für Taktgeber der Logistik<br />
Kommentare<br />
48 Matthias Gründler Erlaubnis zum Irritieren<br />
50 Kay Schiebur Offener Blick für neue Wege<br />
52 Marten Bosselmann Ein cooler Typ, der der Branche guttut<br />
54 Ehrenpreis der Jury #LogistikHilft<br />
58 Corona News Wenn die gewohnte Welt aus den Fugen gerät<br />
66 Die Jury der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
67 Legenden der Logistik<br />
Die Mitglieder der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
82 Impressum<br />
83 Impressionen<br />
90 Kandidaten richtig vorschlagen<br />
Seite 4
ZERO EMISSION.<br />
FULL PERFORMANCE.<br />
Elektrisierender Testsieger! IFOY-Gewinner <strong>2020</strong>.<br />
Performance auf höchstem Niveau: Der STILL RX 60-25/35 setzt neue Standards.<br />
Er bietet maximale Leistung bei Beschleunigung, Fahren und Heben – voll elektrisch<br />
und ohne Emissionen. Nie war ein Elektrostapler so produktiv!<br />
still.de/RX60seconds<br />
first in intralogistics
Gudrun Winner-Athens – Mitglied <strong>2020</strong><br />
Seite 6
Gudrun Winner-Athens – Mitglied <strong>2020</strong><br />
Gudrun<br />
Winner-Athens<br />
Wegbereiterin für den Kombinierten Verkehr Straße-Schiene<br />
„Ökologie und Ökonomie gehen beim Kombinierten Verkehr Hand in Hand“<br />
Gudrun Winner-Athens<br />
Wenn es um den Kombinierten Verkehr<br />
Straße-Schiene geht, macht ihr keiner<br />
so leicht etwas vor. Gudrun Winner-<br />
Athens gilt in Deutschland und Europa<br />
als Wegbereiterin für den Kombinierten<br />
Verkehr Schiene-Straße. Die Logistikunternehmerin<br />
hat maßgeblich zum<br />
Bedeutungszuwachs sowie zur Internationalisierung<br />
des Kombinierten Verkehrs<br />
auf der Schiene beigetragen und ist eine<br />
anerkannte Expertin in Sachen Schiene-<br />
Straße-Kombination. Mit ihrem Einzug<br />
in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> würdigt die<br />
internationale Jury ihr kontinuierliches<br />
Engagement für einen umweltfreundlicheren<br />
Güterverkehr.<br />
Gudrun Winner-Athens berufliches Leben<br />
ist eng verbunden mit der Geschichte des<br />
Kombinierten Verkehrs. Um die Verlagerung<br />
von der Straße auf die Schiene voranzubringen,<br />
engagiert sich die Unternehmerin seit<br />
den 90er Jahren auf der politischen Bühne<br />
für harmonisierte Eisenbahnmärkte in der<br />
EU. Sie kämpft dafür, die Wirtschaftlichkeit<br />
und Attraktivität der Leistungsangebote zu<br />
verbessern, um den nationalen und internationalen<br />
Verkehr weiter auszubauen und<br />
den Stellenwert des Kombinierten Verkehrs<br />
nachhaltig zu festigen. Unter ihrer Führung<br />
entwickelt sich die Kombiverkehr Deutsche<br />
Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr<br />
mbH & Co. KG zu Europas Marktführer<br />
im Kombinierten Verkehr Straße-Schiene.<br />
Gudrun Winner-Athens wird am 12. Juni<br />
1955 in Iserlohn geboren. Die heutige<br />
Lkw-Werkstatt ist vor mehr als 50 Jahren<br />
ihr Kinderzimmer. „Ich kannte jeden<br />
Fahrer, jeden Lkw, ich war in die Spedition<br />
hineingeboren“, erzählt die Familienunternehmerin.<br />
Bei Winner gilt damals wie<br />
heute die Verabredung, dass aus jedem Familienstamm<br />
ein Kind ins Unternehmen<br />
kommt. Eine Zeitlang will sie zwar lieber<br />
Richterin werden, verwirft das Vorhaben aber<br />
schnell. Ihr großes Vorbild ist ihr Vater, sie<br />
will so sein wie er. Nicht zuletzt deshalb ist<br />
es alternativlos in die Spedition zu gehen.<br />
„Etwas Anderes wollte ich nie machen. Das<br />
war, ist mein Leben“, sagt sie.<br />
Am 2. Januar 1981 steigt die Enkelin des<br />
Firmengründers Hugo Winner nach einem<br />
Wirtschaftswissenschaftsstudium ins Familienunternehmen<br />
ein. Sie denkt freilich<br />
nicht daran, das Klischee der „Die-Fraumacht-die-Buchhaltung-im-Unternehmen“<br />
zu erfüllen. Winner-Athens will in Spedition<br />
und Logistik neue Wege gehen. „Ich war der<br />
Meinung, dass ich als Diplomkauffrau die<br />
hohen Weihen bekommen habe und es hat<br />
keine zwei Tage gedauert, da war ich auf dem<br />
Boden der Tatsachen gelandet und wusste:<br />
‚Ich konnte nichts‘“, erzählt die Managerin.<br />
Zu der Zeit herrscht ein rüder Ton in der<br />
Spedition und „es war hart“, sagt sie, aber<br />
Winner-Athens verkörpert die für Spediteure<br />
typische Hartnäckigkeit. Geht nicht,<br />
gibt´s nicht, ein Maßstab, den sie allen voran<br />
bei sich selbst anlegt. Sie greift immer wieder<br />
an einem bestimmten Punkt an und betrachtet<br />
die Themen aus unterschiedlichen Perspektiven.<br />
Dabei geht sie keiner geschäftlichen<br />
Auseinandersetzung auch innerhalb der<br />
Familie aus dem Weg. Die damals 26-Jährige<br />
beißt sich durch, durchläuft alle Abteilungen,<br />
lernt Logistik von der Pike auf. Der<br />
Wille zu gestalten bleibt. Nach drei Jahren<br />
wird sie gemeinsam mit ihrem Vetter Willi<br />
Winner geschäftsführende Gesellschafterin<br />
der Winner Spedition GmbH & Co. KG<br />
– sie als strategischer Kopf, der männliche<br />
Counterpart ist zuständig für die Finanzen.<br />
Winner-Athens kommt früh mit dem den<br />
Kombinierten Verkehr in Kontakt. Schon in<br />
den 70ern beginnt ihr Vater im nationalen<br />
Netz mit Kombinierten Verkehren unter<br />
Seite 7
Gudrun Winner-Athens – Mitglied <strong>2020</strong><br />
1 2<br />
3<br />
3<br />
1 Gudrun Winner-Athens mit Hans Wenger, Gründungsgeschäftsführer<br />
Kombiverkehr<br />
2 … mit Armin Riedel (l.) und Robert Breuhahn, beide<br />
Geschäftsführer Kombiverkehr<br />
3 Verwaltungsrat der Kombiverkehr 2010<br />
4 Die Millionste Lkw-Sendung geht 2007 auf der Schiene.<br />
Im Bild (v.l.n.r.): Armin Riedl (Kombiverkehr), Gudrun<br />
Winner-Athens, Thomas Hoyer (Spedition Hoyer) Robert<br />
Breuhahn (Kombiverkehr)<br />
5<br />
Im Boot mit der Bahn: Armin Riedl, Dr. Rüdiger Grube<br />
(Deutschen Bahn), Robert Breuhahn<br />
6 50 Jahre Kombiverkehr<br />
7 27. Juni 1990: Eine Frau unter Männern im neu<br />
gewählten Verwaltungsrat bei Kombiverkehr<br />
anderem durch das Gebiet der ehemaligen<br />
DDR nach Berlin. Als Geschäftsführende<br />
Gesellschafterin setzt sie zunächst konsequent<br />
auf Spezialisierung und später auf<br />
Internationalisierung. Sie baut gemeinsam<br />
mit ihrem Cousin die Familienspedition<br />
zum Langgutspezialisten für nicht systemkonforme<br />
Güter um. Es entsteht ein Netz<br />
von 18 Niederlassungen in Deutschland<br />
und vier Tochtergesellschaften in Italien,<br />
Polen, Tschechien und Österreich mit heute<br />
mehr als 500 Mitarbeitern. „Das Konzept<br />
war mit vielen Diskussionen verbunden,<br />
aber die richtige Strategie“, erzählt Winner-<br />
Athens. Sie setzt sich durch und die Familie<br />
zieht an einem Strang. Zur Strategie kommt<br />
das Glück. Am Standort Iserlohn inmitten<br />
der Stahlindustrie hat man den Markt gewissermaßen<br />
vor der Haustüre, was dazu<br />
beiträgt, dass der Plan aufgeht.<br />
Dabei redet sie nicht nur viel über Kombinierte<br />
Verkehre, sondern lebt sie auch,<br />
weil es für das eigene Geschäft Sinn macht.<br />
Neben dem bereits bestehenden nationalen<br />
KV beginnt sie in den 90er Jahren mit internationalen<br />
Kombilinien. Konsequent wird<br />
nur noch multimodal im Fuhrpark investiert<br />
und 2005 setzt der Mittelständler den ersten<br />
Company Train, beladen ausschließlich mit<br />
Winner-Einheiten, auf der Schiene.<br />
Die Ära Kombiverkehr beginnt 1990. „Als<br />
ich den Anruf bekam, für den Verwaltungsrat<br />
der Kombiverkehr zu kandidieren, wusste<br />
ich s<strong>of</strong>ort, dass ich es mir nie verziehen<br />
hätte, wenn ich bei dieser Kandidatur nicht<br />
angetreten wäre,“ betont Winner-Athens.<br />
Auf der einen Seite ein hochkarätiger, männerdominierter<br />
Verwaltungsrat mit klaren<br />
Vorstellungen und mit starken Persönlichkeiten.<br />
Auf der anderen Seite eine 35-jährige<br />
Frau, deren Tochter gerade erst zwei Jahre<br />
alt war. Sie weiß, auf was sie sich einlässt,<br />
denn schon als Studentin begleitet sie den<br />
Vater zu den Gesellschafterversammlungen,<br />
und das Kapitel „Umgang mit dominanten<br />
Männern“ hatte sie in der Familie und im<br />
Unternehmen schon Jahre zuvor erfolgreich<br />
absolviert. Winner-Athens wird gewählt und<br />
führt zwischen 2002 und <strong>2020</strong> den Vorsitz<br />
im Verwaltungsrat. Die 18 Jahre beschreibt<br />
sie so: „Wir hatten ein sehr, sehr gutes Mannschaftsspiel<br />
und waren eine Einheit mit einem<br />
hohen Maß an Loyalität und Einigkeit.“<br />
Die Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft<br />
für kombinierten Güterverkehr mbH & Co.<br />
KG war 1969 von 56 Straßentransporteuren<br />
und Kraftwagenspeditionen als Operateur<br />
für den Kombinierten Verkehr Schiene-<br />
Straße gegründet worden. Der Verwaltungsrat<br />
besteht aus gewählten Kommanditisten<br />
und seit 1996 zwei Vertretern der<br />
Deutschen Bahn. 1999 tritt die DB Cargo<br />
aus der Kommanditgesellschaft aus und<br />
legt ihr Mandat im Verwaltungsrat nieder.<br />
Drei Jahre später, im Jahr 2002, ist es<br />
Winner-Athens zu verdanken, dass die DB<br />
Cargo wieder Anteilseigner wird. Sie ist gerade<br />
zur Verwaltungsratsvorsitzenden bei<br />
Kombiverkehr gewählt worden und führt<br />
die Kooperationsgespräche. Ihr gelingt ein<br />
bemerkenswerter Erfolg, der so heute wohl<br />
nicht mehr möglich wäre. Sie ringt der Bahn<br />
eine 50:50-Beteiligung auf Augenhöhe ab<br />
und bewahrt diese Partnerschaft bis heute.<br />
Die harte Schule in der Spedition hilft<br />
wohl dabei, sich auch gegen Bahnchef-<br />
Charaktere der stabileren Art durchzusetzen.<br />
Und obwohl die Gesprächspartner<br />
auf Bahnseite fast jährlich wechseln, lässt<br />
sie nichts auf die Kooperation kommen.<br />
Was umso bemerkenswerter ist, wenn man<br />
Winner-Athens’ Credo kennt: Kontinuität.<br />
„Wir hatten immer ein gutes Einvernehmen<br />
in einer nicht einfachen Kooperation“, sagt<br />
Seite 8
Gudrun Winner-Athens – Mitglied <strong>2020</strong><br />
4 5<br />
1<br />
6 7<br />
sie. Tatsache ist, dass sie in 18 Jahren als<br />
Verwaltungsratsvorsitzende mit mehr als<br />
20 wechselnden Bahnvertretern die Strategie<br />
des Kombinierten Verkehrs besprechen<br />
sollte. „Da fängt man immer wieder von<br />
vorne an“, gibt Winner-Athens zu.<br />
Dass die leidenschaftliche Jägerin schon<br />
mal die Bahn vor sich hertreibt, will sie<br />
nicht gelten lassen, dafür sei die DB Cargo<br />
viel zu groß, sagt sie und lacht. Durch die<br />
enge Kooperation habe man eine optimale<br />
Verzahnung von Produktions-Know-how auf<br />
der einen Seite sowie Markt- und Produkt-<br />
Know-how auf der anderen Seite erreicht.<br />
Den Kooperationsvertrag mit der DB Cargo<br />
betrachtet sie als grundlegenden Meilenstein<br />
für den Kombinierten Verkehr. „Es war der<br />
entscheidende Wachstumsimpuls, ohne<br />
den es die Millionste von der Straße auf die<br />
Schiene verlagerte Sendung wahrscheinlich<br />
nie gegeben hätte“, sagt sie heute.<br />
Was freilich nicht bedeutet, dass die Schiene<br />
nicht noch Potenzial hätte. Im Gegenteil<br />
das Erreichte sei allenfalls ein Etappenziel.<br />
Den wirtschaftlichen und Klimavorteilen<br />
zum Trotz ist der Kombinierte Verkehr<br />
Straße-Schiene in Deutschland das<br />
Stiefkind der Verkehrspolitik geblieben<br />
und aus vielerlei Gründen nicht unbedingt<br />
eine lupenreine Erfolgsgeschichte. Auch ist<br />
der Kampf für den Kombinierten Verkehr<br />
immer auch ein Kampf auf dünnem Eis,<br />
solange verantwortliche Manager Sätze<br />
prägen wie „Kein Kombinierter Verkehr<br />
ist guter Kombinierter Verkehr“. Ideologien,<br />
Strukturen und vielleicht auch die gute<br />
Arbeit der Straßenverkehrslobby machen es<br />
bis heute den Verlagerungswünschen nicht<br />
eben leicht. Umso höher sind die Erfolge<br />
einer in vielerlei Hinsicht benachteiligten<br />
Verkehrsart einzuschätzen.<br />
Ob das Glas nun halb voll oder halb leer<br />
ist, spiele nicht die entscheidende Rolle,<br />
meint Winner-Athens. Man brauche ein<br />
Momentum, um einen Schritt nach vorne<br />
zu kommen. Sie ist überzeugt, dass die<br />
Klimadiskussion das Potenzial zur Richtungsentscheidung<br />
birgt, denn „wenn wir,<br />
wie und wo auch immer, Verkehrsleistung<br />
produzieren, können wir das nicht zu Lasten<br />
der Umwelt und der Bevölkerung tun.“<br />
Und sie ergänzt: „Da Kombinierter Verkehr<br />
ökologisch sinnvoll und klimaschutzpolitisch<br />
richtig ist, muss er dann auch für die Nutzer<br />
wirtschaftlich und qualitativ interessant sein.<br />
Und weil die Unternehmerin bekannt ist<br />
für „klare Kante“, zögert sie keine Sekunde,<br />
den Finger in allgemein bekannte Wunden<br />
zu legen: „Es fehlt gelegentlich an Konsequenz“,<br />
sagt sie knapp und lässt nebenbei<br />
auch fehlende Terminalkapazitäten, lange<br />
Genehmigungsverfahren und Bauzeiten,<br />
fehlende Harmonisierung im europäischen<br />
Schienennetz, Unpünktlichkeit und andere<br />
Hindernisse nicht unerwähnt.<br />
Auch die Logistikbranche müsse sich an<br />
die eigene Nase fassen, denn viele Unternehmen<br />
betrachten den Kombinierten<br />
Verkehr nicht als wirkliche Strategie,<br />
allenfalls als Notlösung bei Laderaumknappheit:<br />
„Bei Kombiverkehr gibt es<br />
rund 250 Kommanditisten, die starke<br />
Kombinierte Verkehr fahren“. Natürlich,<br />
weil es für das eigene Geschäft effektiver<br />
und kostengünstiger ist, aber darum geht<br />
es eben auch. Ökologie und Ökonomie gehen<br />
beim Kombinierten Verkehr Hand in<br />
Hand, pflegt Gudrun Winner-Athens zu<br />
sagen. „Wenn man Kombinierten Verkehr<br />
wirtschaftlich betreiben will, muss man<br />
sich für diese Verkehrsart mit allen Konsequenzen<br />
entscheiden, denn alles andere<br />
funktioniert nicht.“ ∞<br />
Seite 9
Wir gratulieren<br />
Gudrun Winner-Athens<br />
Mitglied <strong>2020</strong><br />
Unter der<br />
Schirmherrschaft des
Logistische Informationssysteme AG
Interview<br />
Dedicated<br />
Im Gespräch mit Gudrun Winner-Athens<br />
Sie wurden als Wegbereiterin für den<br />
Kombinierten Verkehr in die <strong>Logistics</strong><br />
<strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> gewählt? Hat es sich denn<br />
gelohnt, zu kämpfen?<br />
Auf jeden Fall. Kombinierter Verkehr ist<br />
das schlagkräftigste Argument für eine<br />
verantwortungsvolle Logistik. Damals<br />
wie heute.<br />
Wer für Kombinierten Verkehr kämpft,<br />
muss Niederlagen einstecken können.<br />
Wie viele waren es bei Ihnen?<br />
(lacht) Mehrere, man wächst ja zum Glück<br />
auch an seinen Niederlagen. Der größte<br />
Rückschlag war, dass es uns nicht gelungen<br />
ist, eine KV-Bahn zu entwickeln, raus<br />
aus dem Produktionsnetz der Bahn, raus<br />
aus dem Primat `Personenverkehr vor Güterverkehr`.<br />
Das ist zu bedauern, weil ich<br />
davon überzeugt bin, der KV wäre heute<br />
in einer ganz anderen Größenordnung,<br />
wenn wir uns hätten durchsetzen können.<br />
Es wäre eine neue Ära eingeläutet<br />
worden. Ich betrachte das aber nicht als<br />
Niederlage, eher als Grundlage für den<br />
nächsten Meilenstein, denn das Thema<br />
ist nie ganz von der Tagesordnung und<br />
aus den Köpfen der Verantwortlichen<br />
verschwunden.<br />
Was macht Sie so optimistisch, dass es<br />
einmal klappt?<br />
Weil es einfach richtig ist. Veränderungen<br />
brauchen ein Momentum und die richtigen<br />
handelnden Personen. Es gab Zeiten, da<br />
war man eine Persona non grata, wenn<br />
man den Begriff KV-Bahn nur erwähnt<br />
hat. Corona, Klimaschutz und die hohe<br />
Verkehrsbelastung zusammen machen<br />
vielleicht einen neuen Anlauf möglich.<br />
Zusammen mit der Deutschen Bahn?<br />
Am liebsten in der bestehenden Gesellschaft<br />
mit der DB Cargo. Die Deutsche<br />
Bahn ist ein gewachsenes, riesengroßes<br />
Unternehmen mit zu vielen Verflechtungen<br />
und Zwängen, dass es vermutlich<br />
einfacher ist, besondere Business Units<br />
herauszulösen, um sie erfolgreich zu machen.<br />
Ich glaube ein dedicated KV würde<br />
ausgezeichnet funktionieren.<br />
Der Kombinierte Verkehr als Start-up?<br />
Warum nicht? Es gibt keinen Verkehrsträger<br />
der, Stand heute, niedrigere Kohlendioxid-Werte<br />
produziert als der KV<br />
via Schiene. Dieses Argument kann man<br />
nicht mehr ohne weiteres ignorieren.<br />
Hat der Kombinierte Verkehr sein Potenzial<br />
schon ausgeschöpft?<br />
Bei Weitem nicht. Ganz im Gegenteil.<br />
Die Potenziale liegen zum einen in Verbindungen<br />
nach China, aber mehr noch<br />
im Güteraustausch innerhalb Europas.<br />
Corona hat uns vor Augen geführt, dass<br />
es nicht sinnvoll ist, zum Beispiel Antibiotika<br />
nur in China produzieren zu<br />
lassen. Europa wird sich politisch mehr<br />
und mehr bewusst werden und dahingehend<br />
einigen, dass die Einzelstaaten<br />
nur dann eine Chance gegen die anderen<br />
Weltmächte haben, wenn man in<br />
den Erfolgsfaktoren einig ist. Was sind<br />
Schlüsselindustrien und kritische Infrastrukturen?<br />
Was sind systemrelevante<br />
Produktionen und an welchen Standorten<br />
sollten sie liegen? Dort entsteht Potenzial<br />
für den KV. Wenn wir nur einen Teil der<br />
Produktionskapazitäten in Europa lassen,<br />
wäre das der richtige Weg.<br />
Mehr Produktion in Europa ist ein guter<br />
Vorsatz, aber die Menschen vergessen<br />
schnell, wenn es um Pr<strong>of</strong>it geht?<br />
Es ist in der Tat die Frage, ob die Gier zu<br />
zügeln ist. Europa muss stark sein, das<br />
ist alternativlos. Und deshalb glaube ich,<br />
dass sich Kombinierter Verkehr weiter im<br />
Güteraustausch zwischen europäischen<br />
Staaten entwickeln wird. Inwieweit hängt<br />
davon ab, ob wir aus den erlebten Erfahrungen<br />
in der Pandemie lernen oder ob<br />
es bald wieder nur um Effizienz, Marktmacht<br />
und Gigantismus geht.<br />
Wenn Sie heute nochmal 35 wären,<br />
(lacht)... ja, gerne …<br />
… welche Prioritäten würden Sie im<br />
Kombinierten Verkehr setzen?<br />
Als ich 35 war, war die Zeit nicht reif für<br />
Seite 12
Interview<br />
Seite 13
Interview<br />
eine Klimathematik. Heute ist sie es! Ich<br />
würde die KV-Bahn wieder intensiver in<br />
den Fokus nehmen. Unsere Branche benötigt<br />
die Akzeptanz der Bevölkerung,<br />
die sich durch Transportleistungen gestört<br />
fühlt.<br />
Ihr Rat an Politik und die Branche?<br />
Ganz klar, ein wirkliches Outing zum<br />
Kombinierten Verkehr, damit dieser seinen<br />
Beitrag zum European Green Deal<br />
leisten kann. Ich wünsche mir, dass ein<br />
Güteraustausch, wie zum Beispiel über<br />
den ökologisch sensiblen Alpenkorridor,<br />
in größerem Umfang im Kombinierten<br />
Verkehr durchgeführt wird. Wir müssen<br />
weg von politischen Lippenbekenntnissen.<br />
Von diesem ‚ach ja, wir stehen für<br />
die Verlagerung von der Straße auf die<br />
Schiene‘. Zielführend wäre die Schaffung<br />
eines Anreizsystems, das bei den KV-<br />
Nutzern ankommt, um nachhaltig in<br />
diese Verkehrsart zu investieren.<br />
Gibt es aktuell Fehlentwicklungen in der<br />
Logistik und wen sehen Sie in der Pflicht?<br />
Logistik ist bei vielen Unternehmen nach<br />
wie vor ein Bottleneck. Man löst einen<br />
Engpass aber nicht dadurch, dass man<br />
zum Beispiel eine Zeitfensterregelung<br />
einführt, sich zu Lasten der Spediteure<br />
optimiert und die Prozesse im Unternehmen<br />
selbst aber nicht reorganisiert.<br />
Die Digitalisierung schafft intelligente<br />
Lösungen für die Logistik, sodass die<br />
Prozesskette für alle Beteiligten transparenter,<br />
schneller und effizienter wird.<br />
Ein großes Fragezeichen setze ich zurzeit<br />
hinter unser Bildungssystem, welches noch<br />
immer Ländersache ist. Grundsätzlich ist<br />
die Vielfältigkeit der Ausbildungswege und<br />
die duale Berufsausbildung ausgezeichnet.<br />
Allerdings sollte bei der schulischen<br />
Ausbildung der Leistungsbegriff wieder<br />
mehr Beachtung finden, denn teilweise<br />
reicht der Bildungstand verschiedener<br />
Schulabgänger nicht für alle Facetten<br />
der Logistikbranche aus. Revolutionäre<br />
Digitalisierung fordert natürlich eine<br />
Veränderung im Bildungssystem.<br />
Stichwort Erfolge. Mit Ihrer Tochter<br />
Anna und Ihrer Nichte Isabell ist bereits<br />
die vierte Winner-Generation am Start,<br />
diesmal sind es ausschließlich Frauen…<br />
… wir haben nichts Anderes (lacht). Bravo.<br />
Sie standen selbst an der Spitze eines<br />
von Männern dominierten Gremiums.<br />
Wie waren Ihre Erfahrungen?<br />
Die ersten Erfahrungen, die ich als neu<br />
gewählte Verwaltungsrätin gemacht habe?<br />
Ich erhielt zwar nette Komplimente, aber<br />
bei Diskussionen über Sachthemen war<br />
ich zunächst außen vor. Einer meiner<br />
größten Glücksmomente war dann, als<br />
ich nach zwei Jahren von einem sehr<br />
kompetenten Kollegen aus dem Verwaltungsrat<br />
angerufen wurde, der mich<br />
fragte: ‚Frau Winner-Athens, sagen Sie<br />
mal, wie ist eigentlich Ihre Meinung zu<br />
folgendem Thema‘?<br />
Ist Frau in Logistik und Spedition ein<br />
Vor- oder Nachteil?<br />
Frau zu sein ist immer ein Vorteil. Trotzdem<br />
musste und muss man sich bestimmten<br />
Gepflogenheiten beugen – und das gilt<br />
nicht nur in der Logistik. Das Engagement<br />
ist ein ganz entscheidender Punkt. Wer<br />
mitkämpft, in der Reihe steht, der hat Akzeptanz.<br />
Wehleidigkeit, Zickigkeit, kann<br />
ich nicht, trau´ ich mich nicht, mach´ ich<br />
nicht – das geht nicht.<br />
Ein Rat an die nachfolgende Generation?<br />
Ich bin davon überzeugt, dass Führungskultur<br />
und Kontinuität wichtige Voraussetzungen<br />
sind, um Erfolg zu haben. Ohne<br />
Team geht es nämlich nicht. Man kann<br />
beste Ideen entwickeln sowie strategische<br />
Ziele verfolgen, es sind aber immer<br />
die Menschen, die diese ausführen und<br />
leben. Ich selbst habe gute Erfahrungen<br />
gemacht mit der Kombination aus Herz<br />
und Verstand. Je mehr wir digitalisieren<br />
und Abläufe automatisieren, desto mehr<br />
sollte der Mensch im Mittelpunkt stehen<br />
und Beachtung finden. ∞<br />
Seite 14
Vita<br />
Gudrun Winner-Athens<br />
1955 Geboren am 12. Juni in Iserlohn, verheiratet, eine Tochter<br />
1974 Abitur und Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />
an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster.<br />
Abschluss zur Diplom-Kauffrau an der Georg-August-Universität zu Göttingen<br />
1981 Eintritt in das Familienunternehmen Winner Spedition GmbH & Co. KG<br />
ab 1984 Geschäftsführende Gesellschafterin<br />
1990 Wahl in den Verwaltungsrat der Kombiverkehr,<br />
Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH, Frankfurt a. M.<br />
2000 Aufsichtsratsmitglied der Vereinigung Deutscher Kraftwagenspediteur, Bonn<br />
2001 Vorsitzende des Verkehrsausschusses des<br />
Deutschen Industrie- und Handelskammertages in Berlin bis 2009<br />
2001 Sellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates bei Kombiverkehr und von<br />
2002 bis <strong>2020</strong> Vorsitzende<br />
Ämter<br />
Aufsichtsratsmitglied des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes e.V., Bonn<br />
Mitglied des Verkehrsausschusses<br />
Mitglied der Vollversammlung und Vizepräsidentin der SIHK zu Hagen<br />
Vorsitzende der Wirtschaftsinitiative Nordkreis e.V., (WIN e.V.) Iserlohn<br />
<strong>2020</strong> Aufnahme in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Seite 15
SH Anbaugeräte GmbH gratuliert<br />
Gudrun Winner-Athens<br />
Als Inhaber spreche ich stellvertretend für das<br />
ganze Team einen herzlichen Glückwunsch für<br />
die Aufnahme in die „<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>“ aus.<br />
Unsere Zusammenarbeit mit der Spedition<br />
Winner begründet sich auf einem gleichgerichteten<br />
Grundsatz: immer den Blick zum Kunden<br />
halten und ein echtes Interesse an einer Problemlösung<br />
verspüren. Für die Beförderung von<br />
hochwertigen Gütern benötigte die Spedition<br />
Winner eine Lösung, um die Langlebigkeit dieser<br />
Güter beim Transport zu erhöhen. Genau darauf<br />
ist das SH Team spezialisiert.<br />
Die Kernkompetenz von SH Anbaugeräte GmbH<br />
besteht in der Erarbeitung und Entwicklung von<br />
individuellen Sonderlösungen für spezielle Kundenansprüche.<br />
Und so entstand mit Firma Winner<br />
in gemeinsamen Fachgesprächen ein hochwertiges,<br />
individuelles und robustes Zinkenverstellgerät<br />
mit einer speziellen Polyurethanbeschichtung<br />
auf den Gabelzinken. Winner reduziert dadurch<br />
die Beschädigungen an den hochwertigen Gütern<br />
ihrer Kunden. Sauerländer Mittelständler – ganz<br />
bodenständig und pragmatisch.<br />
SH wünscht dem gesamten Team und ganz<br />
besonders Gudrun Winner-Athens viel Erfolg für<br />
die Zukunft.<br />
Ihr Franz-Josef Schulte-Henke
Nominierung <strong>2020</strong><br />
Hybrid nominert<br />
22 Vorschläge, 14 Finalisten, zwei Auszeichnungen.<br />
Das <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> Council hat im Juni die<br />
Finalisten für die Wahl zur <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> <strong>2020</strong> nominiert.<br />
Hybrid nominiert: Das <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> (LHOF) Council tagte in diesem Jahr in der Berliner VW-Konzernrepräsentanz<br />
im Lindencorso (v.l.): Sascha Schmel (VDMA), Anita Würmser (<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Organisation), Steffen<br />
Bilger MdB (BMVI), Marten Bosselmann (BIEK), Jens Pawlowski (BGL) und Niels Beuck (DSLV). Zugeschaltet per<br />
Video (v.l.): Matthias Rathmann (trans aktuell), Markus Olligschläger (BWVL), Andreas Renschler (ehemals TRATON),<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Dirk Engelhardt (BGL) und Pr<strong>of</strong>. Dr. Thomas Wimmer (BVL). Foto: LHOF<br />
Montag, 29. Juni <strong>2020</strong>. Unter massiven<br />
Corona-Schutzmaßnahmen hat TRA-<br />
TON die Mitglieder des <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> Councils in die Berliner VW-<br />
Konzernrepräsentanz im Lindencorso<br />
geladen.<br />
Wenn sich die Council-Mitglieder treffen,<br />
wird es traditionell sehr persönlich,<br />
denn es geht um die zentrale Frage, wer<br />
für die Aufnahme in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> und für die neue Auszeichnung<br />
zum TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year<br />
nominiert werden soll. Insgesamt waren<br />
im Vorfeld 22 gültige Vorschläge aus der<br />
ganzen Welt eingegangen. Alle Vorschläge<br />
wurden auf Richtigkeit geprüft und für<br />
jede Persönlichkeit ein detailliertes Exposee<br />
erstellt. Aufgabe des Councils ist<br />
es, aus allen Einsendungen, Vorschlägen<br />
und Bewerbungen die Finalisten zu bestimmen.<br />
Zudem gibt das Expertengremium<br />
eine Wahlempfehlung ab.<br />
Das letzte Wort hat schließlich die Jury,<br />
der 70 internationale Logistikexperten<br />
angehören. Die Vorschlagslisten beider<br />
Ehrungen sind im Übrigen geheim und<br />
werden nicht veröffentlicht. In der Regel<br />
werden selbst die Vorgeschlagenen nicht<br />
über eine Nominierung informiert.<br />
Die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> dokumentiert<br />
die großen Meilensteine der Logistik. Um<br />
als Mitglied in die Riege der berühmtesten<br />
Logistiker der Welt gewählt zu werden,<br />
ist entscheidend, dass eine Leistung die<br />
Logistik über die Grenzen des eigenen<br />
Unternehmens hinaus maßgeblich und<br />
nachhaltig vorangebracht hat.<br />
Mit dem „TRATON <strong>Logistics</strong> Leader<br />
<strong>of</strong> the Year“ werden die Taktgeber und<br />
Zukunftsmacher der Logistikbranche<br />
geehrt. Im Vordergrund stehen hier Aktualität<br />
und der Nutzen für das eigene<br />
Unternehmen sowie Innovationskraft,<br />
Nachhaltigkeit und unternehmerischer<br />
Wandel. Der Preis wird von der <strong>Logistics</strong><br />
<strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> verliehen und von der<br />
TRATON SE gestiftet. ∞<br />
Seite 17
Kommentar Rubrik<br />
Andreas Scheuer<br />
Bundesminister<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)<br />
Seite 18
Geht nicht.<br />
Gibt’s nicht.<br />
Von Andreas Scheuer<br />
Bei kaum einem Thema sind sich so viele Menschen einig: Es<br />
muss mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert<br />
werden. Und deshalb kommen wir auch durchaus voran<br />
– aber nicht immer ganz so schnell, wie wir uns das wünschen<br />
würden. Umso wichtiger ist es, Menschen zu haben, die diese<br />
herausfordernde Aufgabe annehmen – und dabei hartnäckig<br />
bleiben. Gudrun Winner-Athens ist eine von ihnen. Sie kämpft<br />
und lebt seit Jahrzehnten für das Thema, weit über die Grenzen<br />
ihres eigenen Unternehmens hinaus.<br />
Als anerkannte Expertin in Sachen Schiene-Straße-Kombination<br />
wird sie für ihre Durchsetzungskraft bewundert und gleichermaßen<br />
gefürchtet. „Geht nicht“, gibt’s nicht bei der Unternehmerin.<br />
Sie lässt nicht locker, vor allem aber lässt sie sich weder<br />
von Ideologien noch von Strukturen abschrecken und greift,<br />
typisch für Logistikdienstleister, das Thema immer wieder auf –<br />
aus unterschiedlichen Perspektiven und mit neuen Argumenten.<br />
Weniger Lkw-Fahrten, weniger Stau und weniger Kohlendioxid-<br />
Emmissionen, mit der Bahn besser durch Europa – das ist auch<br />
unser Ziel. Um klimafreundliches Reisen und einen sauberen<br />
Gütertransport zu ermöglichen, arbeiten wir auf europäischer<br />
Ebene intensiv an den technischen und organisatorischen<br />
Voraussetzungen für einen leistungsfähigen, modernen europäischen<br />
Schienenverkehr.<br />
Ich bin froh, dass wir Unternehmerinnen wie Gudrun Winner-<br />
Athens in Deutschland haben. Sie wissen, was sie wollen, und<br />
sie stellen sich mit Mut, Entschlossenheit und Kreativität den<br />
großen Herausforderungen. Sie sind unsere Stärke und das<br />
Aushängeschild unserer innovativen Logistik in der Welt. Vor<br />
allem erinnern sie uns täglich daran, besser zu werden – und<br />
damit auch die Verlagerung von Gütern auf Schiene attraktiver<br />
zu machen.<br />
Die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> zeichnet Menschen aus, die Meilensteine<br />
gesetzt und dadurch nicht nur ihr eigenes Unternehmen<br />
nach vorn gebracht haben, sondern die Logistik als Ganzes.<br />
Davon pr<strong>of</strong>itieren Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen.<br />
Ihre Leistungen für die Logistik sollen mit dieser ewigen<br />
Ruhmeshalle auch künftigen Generationen von Logistikern in<br />
Erinnerung bleiben. Ihr neuestes Mitglied macht diesem Anspruch<br />
alle Ehre.<br />
Herzlich willkommen, Gudrun Winner-Athens, in unserer<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>! ∞<br />
Seite 19
Kommentar Rubrik<br />
Logi(sti)sche<br />
Konsequenz<br />
Von Dr. Sigrid Nikutta<br />
Gudrun Winner-Athens kann mit Fug und Recht als eine der führenden Unternehmerpersönlichkeiten<br />
unserer Branche bezeichnet werden.<br />
Seit den 90er Jahren ist sie dem Kombinierten Verkehr als Wegbereiterin eng verbunden.<br />
Ab 2002 hat sie die Kombiverkehr GmbH & Co KG, an der neben nationalen wie internationalen<br />
Speditionen auch DB Cargo beteiligt ist, 18 Jahre lang als Verwaltungsratsvorsitzende<br />
zum europäischen Marktführer auf der Schiene entwickelt.<br />
Heute ist sie Geschäftsführende Gesellschafterin der Winner Spedition GmbH & Co. KG.<br />
Ihre Art ist klar, direkt und spontan. Das hat sie auch immer wieder in den Sitzungen des<br />
Verwaltungsrates der Kombiverkehr hervorragend unter Beweis gestellt.<br />
Diesen männerdominierten Kreis zu orchestrieren, war nicht immer leicht, wurde von ihr<br />
aber mit besonderem Führungsstil bravourös gemeistert.<br />
Spontanität war dabei nicht nur in den Sitzungen ihrer Firma gefragt, auch bei so manch<br />
<strong>of</strong>fiziellen Anlass oder wenn es nur die Antwort auf die einleitende Frage in einem<br />
Interview war, warum denn das Sauerland Sauerland heiße. Als passionierte Jägerin war<br />
diese Antwort schnell gefunden – es müsse am vielen Regen liegen.<br />
Und wer sich im Fußball über viele Jahre zu Schalke 04 bekennt, dem ist auch das<br />
Thema Leidensfähigkeit nicht unbekannt. Es ist beinahe selbsterklärend, dass eine solche<br />
Unternehmerpersönlichkeit mit vielen Ehrungen vertraut ist. Die Aufnahme in die internationale<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> ist eigentlich nur noch eine logi(sti)sche Konsequenz und<br />
im Sinne der Ehrung eines sicherlich einzigartigen Lebenswerkes mehr als nur verdient. ∞<br />
Seite 20
Seite 21<br />
Dr. Sigrid Nikutta<br />
Vorstand Güterverkehr Deutsche Bahn AG<br />
Vorstandsvorsitzende DB Cargo AG
Kommentar<br />
Stark und geschätzt<br />
Ein Dankeswort der Kombiverkehr KG<br />
100 Prozent von Anfang an. Seit ihrer<br />
Wahl in den Verwaltungsrat der Kombiverkehr<br />
KG 1990 ging Gudrun Winner-<br />
Athens als erste Frau überhaupt und seither<br />
jüngstes Mitglied in diesem Gremium<br />
konsequent über Jahrzehnte ihren Weg,<br />
den Kombinierten Verkehr Straße-Schiene<br />
als die effizienteste, klimafreundlichste<br />
und sicherste Transportalternative zu<br />
etablieren. Nicht nur, dass Gudrun Winner-Athens<br />
als Unternehmerin die eigene<br />
Spedition im heimischen Iserlohn erfolgreich<br />
auf die Verknüpfung der Verkehrsträger<br />
im internationalen Zusammenspiel<br />
ausrichtete. Sie setzte fortan bedeutende<br />
Akzente auf allen Ebenen der Logistikbranche<br />
und der Politik.<br />
Unermüdlich für die Sache an sich. Als<br />
Verwaltungsratsvorsitzende lenkte sie ab<br />
2002 die Geschicke des Operateurs. Die<br />
Umstrukturierung der Kommanditgesellschaft<br />
hin zum modernen Wirtschaftsunternehmen<br />
in der Zeit der Wettbewerbsöffnung<br />
durch die Bahnliberalisierung<br />
Mitte der 90er-Jahre, die Kooperation<br />
zwischen Kombiverkehr und der DB<br />
Cargo AG im Jahr 2002 für noch enger<br />
verzahnte Produktionsformen, der Umbau<br />
des nationalen Einzelwagenverkehrs<br />
in ein intermodales Ganzzugnetzwerk<br />
sowie Entscheidungen für die Beteiligung<br />
an einer Vielzahl von Terminals<br />
sind eng mit ihrem persönlichen Tun<br />
und Handeln verbunden. Mit ihrem<br />
Sauerländer Naturell überzeugte sie<br />
dabei mit einer <strong>of</strong>fenen, klaren und direkten<br />
Kommunikation. Sie sprach auch<br />
das aus, was für den einen oder anderen<br />
Bahndienstleister in manchen Momenten<br />
sicherlich unangenehm war. Denn<br />
ihr geht es immer nur um das Eine: die<br />
Sache an sich. Und dafür kämpft sie auch<br />
weiterhin unermüdlich. Ihre Weitsicht,<br />
Ideen und Entscheidungen haben den<br />
Kombinierten Verkehr maßgebend mitgeprägt<br />
und ihn zu dem gemacht, was<br />
er heute ist: der am stärksten wachsende<br />
Sektor im Schienengüterverkehr mit dem<br />
größten Potential für eine zukunftsfähige<br />
und besonders umweltfreundliche Verkehrswende.<br />
Stark und geschätzt als Verhandlungspartnerin.<br />
Gudrun Winner-Athens vertrat<br />
die Meinungen und Anforderungen<br />
der Spediteure im Verwaltungsrat und<br />
im Sinne aller Nutzer des multimodalen<br />
Verkehrs nicht nur gegenüber der<br />
Politik, sondern auch gegenüber den<br />
Vertretern der Eisenbahnen. Der Vorteil<br />
dabei waren sicherlich ihre ausgleichenden<br />
Fähigkeiten. Denn nur so gelang es<br />
ihr, zwei Partner an einem Tisch auch in<br />
besonders schwierigen Strategiefragen<br />
zu vereinen, sowie gegenüber der Politik<br />
Gehör für notwendige Unterstützungsmaßnahmen<br />
zu finden.<br />
Wir freuen uns, dass Gudrun Winner-<br />
Athens für ihre besondere Leistung im<br />
Kombinierten Verkehr und als bedeutende<br />
Treiberin der Mobilitätswende mit der<br />
Aufnahme in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
geehrt wird. ∞<br />
Robert Breuhahn<br />
Geschäftsführer<br />
Kombiverkehr KG<br />
Dr. h.c. Michael Kubenz<br />
Gesellschafter<br />
Kube & Kubenz Int. Speditions- und<br />
Logistikgesellschaft mbH & Co. KG<br />
Dr. Sigrid Nikutta<br />
Vorstand<br />
Güterverkehr Deutsche Bahn AG<br />
Carsten Hemme<br />
Geschäftsführer<br />
Paneuropa Transport GmbH<br />
Hermann Lanfer<br />
Geschäftsführer<br />
Lanfer Logistik GmbH<br />
Armin Riedl<br />
Geschäftsführer<br />
Kombiverkehr KG<br />
Pierre Timmermans<br />
Vorstand Vertrieb<br />
DB Cargo AG<br />
Thomas Hoyer<br />
Beiratsvorsitzender<br />
HOYER-Group<br />
Werner Löblein<br />
Geschäftsführer<br />
Löblein Transport GmbH<br />
Johannes Röhr<br />
Geschäftsführer<br />
Anton Röhr Logistic Group<br />
Seite 22
Kommentar<br />
Robert Breuhahn<br />
Carsten Hemme<br />
Thomas Hoyer<br />
Dr. h.c. Michael Kubenz<br />
Hermann Lanfer<br />
Werner Löblein<br />
Dr. Sigrid Nikutta<br />
Armin Riedl<br />
Johannes Röhr<br />
Pierre Timmermans<br />
Seite 23
Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Spitzenleistung<br />
Die Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> sind ein Netzwerk von<br />
Menschen und Unternehmen, die<br />
sich dafür einsetzen, Spitzenleistungen<br />
in der Logistik zu dokumentieren<br />
und ihre Macher auszuzeichnen.<br />
Sie verfolgen ein<br />
gemeinsames Ziel: das Ansehen<br />
der Logistik in der Öffentlichkeit zu<br />
stärken und weltweit zu zeigen,<br />
was Logistik leistet. Sie machen<br />
die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> erst<br />
möglich.<br />
Die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> steht seit<br />
2009 unter der Schirmherrschaft<br />
des Bundesverkehrs ministers.<br />
Unter der<br />
Schirmherrschaft des<br />
Die ADAC TruckService GmbH & Co.<br />
KG (Laichingen) bietet Pannenhilfe<br />
für Lkw, Trailer, Busse und leichte<br />
Nutzfahrzeuge. Zur Leistungspalette<br />
gehören Festpreisprodukte für<br />
Fahrzeugflotten, Mobilitätspakete und<br />
After-Sales-Angebote für Lkw-<br />
Hersteller sowie ein Werkstattnetz mit<br />
über 800 Standorten und mehr als<br />
3.000 Pannenhelfern in Deutschland<br />
sowie über 40.000 Werkstätten in<br />
Europa.<br />
Der Bundesverband Güterkraftverkehr<br />
Logistik und Entsorgung (BGL)<br />
e.V. ist der Spitzenverband für<br />
Straßengüterverkehr, Logistik und<br />
Entsorgung in Deutschland. Er vertritt<br />
die berufsständischen Interessen der<br />
in seinen Landesverbänden organisierten<br />
Unternehmen. Diese betätigen<br />
sich schwerpunktmäßig in den<br />
Bereichen Straßengütertransport,<br />
Logistik, Spedition, Lagerung und<br />
Entsorgung.<br />
Die Bundesvereinigung Logistik<br />
(BVL) e.V. ist objektiv, unabhängig<br />
und vertritt in der politischen und<br />
wirtschaftlichen Diskussion keine<br />
Partikularinteressen. Ihr Kernziel ist es,<br />
die Bedeutung von Supply Chain<br />
Management und Logistik zu<br />
vermitteln sowie deren Anwendung<br />
und Entwicklung voranzubringen.<br />
Weltweit sind in der BVL mehr als<br />
11.300 Fach- und Führungskräfte aus<br />
Industrie, Handel, Dienstleistung und<br />
Wissenschaft vertreten.<br />
Seite 24
Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Der Bundesverband Wirtschaft,<br />
Verkehr und Logistik (BWVL) e.V. zählt<br />
mit seinen 1.500 Mitgliedern aus<br />
Industrie, Handel und Logistikdienstleistung<br />
zu den größten Unternehmensfachverbänden<br />
im Bereich<br />
Transport und Logistik in Deutschland.<br />
Er versteht sich als Interessenvertretung<br />
für die Auftraggeber von<br />
Logistikdienstleistungen und<br />
unterstützt die Mitglieder aktiv in<br />
rechtlichen sowie wirtschaftlichen<br />
Fragen.<br />
Im 1982 gegründeten Bundesverband<br />
Paket und Expresslogistik (BIEK)<br />
sind die führenden Anbieter von<br />
Kurier-, Express- und Paketdiensten<br />
(KEP) in Deutschland organisiert. Die<br />
Mitgliedsunternehmen bieten ihren<br />
Kunden eine bundesweit flächendeckende<br />
Zustellung von der <strong>Hall</strong>ig bis<br />
zur Alm. Als Sprachrohr der Branche<br />
kommuniziert der Verband die<br />
wirtschaftlichen und politischen<br />
Interessen und Lösungen in Richtung<br />
Politik, Öffentlichkeit, Medien und<br />
Wissenschaft.<br />
Der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik (BME) e.V.<br />
ist Dienstleister für knapp 10.000<br />
Einzel- und Firmenmitglieder,<br />
darunter Mittelständler sowie die<br />
Top-200-Unternehmen Deutschlands.<br />
Als Netzwerkgestalter fördert der BME<br />
den Erfahrungsaustausch zwischen<br />
Unternehmen und Wissenschaft<br />
sowie der Beschaffungs- und<br />
Anbieterseite. Der Verband ist <strong>of</strong>fen<br />
für alle Branchen und<br />
Unternehmensformen.<br />
Im Deutschen Verkehrsforum (DVF)<br />
haben sich rund 170 Unternehmen<br />
sowie Verbände vereint, um das<br />
wirtschaftliche, politische und<br />
gesellschaftliche Potenzial von<br />
Mobilität in das öffentliche Bewusstsein<br />
zu rücken und die Rahmenbedingungen<br />
für die Verkehrsbranche<br />
zu verbessern. Als Interessenvertretung<br />
aller Verkehrsträger gestaltet das<br />
DVF politische Entscheidungsprozesse<br />
mit und begleitet strategische<br />
Diskussionen zur Mobilität.<br />
Der Bundesverband Spedition und<br />
Logistik (DSLV) e.V. vertritt als<br />
Spitzenorganisation die Speditionsund<br />
Logistikbranche sowie die<br />
Transportwirtschaft über alle<br />
Verkehrsträger hinweg (Straße,<br />
Schiene, See- und Binnenschifffahrt<br />
sowie Luftfracht), einschließlich der<br />
Organisation, Bereitstellung,<br />
Steuerung, Optimierung und<br />
Sicherung von Prozessen der<br />
Güterströme entlang der Lieferkette.<br />
Der DSLV repräsentiert über seine 16<br />
Landesverbände etwa 3.000<br />
Unternehmen mit über 600.000<br />
Beschäftigten.<br />
Die Duisburger Hafen AG (duisport) ist<br />
der größte Binnenhafen der Welt. Als<br />
trimodale Drehscheibe kombiniert er<br />
seine vorteilhaften Standortbedingungen<br />
mit logistischem Know-how.<br />
Zum Portfolio gehören Infrastrukturangebote,<br />
Verkehrs- und Verpackungsdienstleistungen<br />
für den<br />
Maschinen- und Anlagenbau, aber<br />
auch die Management-Beratung von<br />
Häfen bei multimodalen Verkehrskonzepten<br />
und dem Bau von<br />
technischen Hafenanlagen.<br />
Seite 25
Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Die FIATA (International Federation <strong>of</strong><br />
Freight Forwarders Associations) ist<br />
die Dachorganisation der<br />
internationalen Spediteursverbände.<br />
Sie ist eine Nichtregierungsorganisation<br />
und repräsentiert<br />
rund zehn Millionen Beschäftigte in<br />
40.000 Speditions- und Logistikunternehmen<br />
und 150 Ländern. Kernziel<br />
der FIATA ist es, die Mitgliederinteressen<br />
auf internationaler Ebene zu<br />
bündeln.<br />
Mit rund 7.300 Mitarbeitern und 150<br />
Standorten zählt Gebrüder Weiss zu<br />
den führenden Transport- und<br />
Logistikunternehmen Europas. Die<br />
Gebrüder Weiss Holding AG in<br />
Lauterach (Österreich) fasst neben<br />
den Hauptgeschäftsfeldern Landtransporte,<br />
Luft- und Seefracht sowie<br />
Logistik eine Reihe von spezialisierten<br />
Branchenlösungen und Tochterunternehmen<br />
zusammen. Das Familienunternehmen<br />
gilt als Vorreiter in<br />
nachhaltigem Wirtschaften.<br />
Humbaur zählt zu den Größten<br />
in der Welt der Anhänger und<br />
Fahrzeugaufbauten. Das inhabergeführte<br />
Unternehmen bietet rund 420<br />
verschiedene Anhänger-Serienmodelle<br />
für Gewerbe- und Privatkunden<br />
und 230 Modelle seiner FlexBox-<br />
K<strong>of</strong>feraufbauten.<br />
Rund 500 Beschäftigte produzieren<br />
etwa 52.000 Anhänger p.a. am<br />
Standort Gersth<strong>of</strong>en – alles „Made in<br />
Germany“.<br />
Die impact media projects GmbH ist<br />
ein auf Logistik, Transport, Intralogistik<br />
sowie Einkauf und Supply Chain<br />
Management spezialisiertes<br />
Medienunternehmen, das 2018 von<br />
den Logistik-Journalisten Anita<br />
Würmser und Thilo Jörgl gegründet<br />
wurde. Das Portfolio deckt angefangen<br />
bei der strategischen Kommunikationsberatung<br />
bis hin zur internationalen<br />
PR- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
die ganze Palette der Unternehmenskommunikation<br />
in print und online ab.<br />
Bekannte Marken des Unternehmens<br />
sind die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> und<br />
der IFOY AWARD.<br />
Die Lebensmittel Zeitung ist die<br />
führende Fach- und Wirtschaftszeitung<br />
der Konsumgüterbranche in<br />
Deutschland. Das Spektrum der<br />
Berichterstattung reicht von Food<br />
über Nonfood bis hin zu IT und<br />
Logistik. Kernleser sind Entscheider:<br />
Vorstände, Geschäftsführer, Einkaufs-,<br />
Vertriebs-, CM- und Marketingmanager,<br />
IT- und Logistikverantwortliche,<br />
verkaufsnahe Führungskräfte und<br />
selbstständige Einzelhändler.<br />
Die Logistische Informationssysteme<br />
AG (LIS) mit Sitz in Greven entwickelt<br />
und installiert seit mehr als 39 Jahren<br />
Transportmanagement-S<strong>of</strong>tware. Mit<br />
der WinSped-Produktfamilie bietet<br />
sie Speditionss<strong>of</strong>tware für eine<br />
optimale Disposition und einen<br />
reibungslosen automatisierten Ablauf<br />
der Geschäftsprozesse. Modular<br />
strukturiert und mit einer Vielzahl von<br />
Schnittstellen ausgestattet, lässt sich<br />
die vielfach bewährte Lösung in<br />
nahezu jedes Umfeld problemlos<br />
integrieren.<br />
Seite 26
Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
LT-manager ist ein unabhängiges<br />
Premium-<strong>Magazin</strong> für Logistik und<br />
Transport. Fünfmal im Jahr publiziert<br />
die Redaktion Reportagen, Porträts<br />
und Hintergrundberichte für die<br />
Manager von Logistik- und Transportunternehmen<br />
sowie von Unternehmen<br />
mit hohem Logistikbedarf.<br />
LT-manager berichtet entlang der<br />
gesamten Supply Chain über<br />
Gütertransporte zu Lande, zu Wasser,<br />
in der Luft sowie über Logistik und<br />
Intralogistik.<br />
Die Logistikbeilage der österreichischen<br />
Tageszeitung „KURIER“<br />
erscheint viermal im Jahr mit einer<br />
Auflage von 132.000 Exemplaren.<br />
Jährlich lädt die Zeitung in Kooperation<br />
mit der WKO Bundessparte<br />
Transport und Verkehr und dem Ministerium<br />
für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie in die Wiener H<strong>of</strong>burg,<br />
um den HERMES Verkehrs.Logistik.<br />
Preis an die Jahresbesten in der<br />
Transport-, Verkehrs- und Logistikwirtschaft<br />
zu vergeben.<br />
Die International Road Transport<br />
Union (IRU) in Genf ist die Weltorganisation<br />
des Straßengüterverkehrs und<br />
tritt als Branchenverband nationaler<br />
Mitgliedsverbände und assoziierter<br />
Mitglieder in 73 Ländern für die<br />
Interessen des Straßengüterverkehrs<br />
ein. Ihr Ziel ist es, Wachstum und<br />
Wohlstand durch nachhaltige<br />
Mobilität von Menschen und Waren<br />
auf der Straße weltweit zu sichern,<br />
Lösungen zu erforschen und<br />
Vorschriften zu erleichtern.<br />
Kögel ist einer der führenden<br />
Trailerhersteller Europas. Bereits mehr<br />
als 550.000 Fahrzeuge hat das<br />
Unternehmen seit der Firmengründung<br />
1934 produziert. Mit seinen<br />
Nutzfahrzeugen und Lösungen für<br />
das Speditions- und Baugewerbe<br />
bietet das Unternehmen seit über 80<br />
Jahren ingenieursgeprägte Qualität<br />
„Made in Germany“. Der Firmensitz<br />
und Hauptproduktionsstandort der<br />
Kögel Trailer GmbH ist im bayerischen<br />
Burtenbach.<br />
Die <strong>Logistics</strong> Alliance Germany ist ein<br />
öffentliches-privates Partnerschaftsprojekt<br />
(ÖPP) des Bundesministeriums<br />
für Verkehr und digitale<br />
Infrastruktur (BMVI) und der<br />
deutschen Logistikwirtschaft, das sich<br />
zum Ziel gesetzt hat, den<br />
Logistikstandort Deutschland unter<br />
dem Motto „<strong>Logistics</strong> made in<br />
Germany“ im außereuropäischen<br />
Ausland zu vermarkten.<br />
Die LTG Landauer Transportgesellschaft<br />
Doll KG ist Spezialist für die<br />
Optimierung der Prozesse entlang der<br />
Supply Chain von Industrie- und<br />
Handelsunternehmen. Die Leistungspalette<br />
erstreckt sich von Transportund<br />
Fuhrparkservices bis hin zu<br />
maßgeschneiderten Kontraktlogistikund<br />
Warehousing-Lösungen mit<br />
kundenindividuellen Leistungen wie<br />
Verpackung, Vormontage, Qualitätsund<br />
Bestandsmanagement,<br />
Kommissionierung oder Konfektionierung.<br />
Seit seiner Gründung 1896 ist<br />
das Unternehmen in Familienbesitz.<br />
Seite 27
Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Panattoni Europe ist einer der<br />
führenden Projektentwickler für<br />
Industrie- und Logistikimmobilien in<br />
Europa. Das Portfolio umfasst sowohl<br />
Build-to-Suit- als auch Build-to-Own-<br />
Lösungen, Logistik Parks und Property<br />
Management. Das Geschäft für<br />
Kunden aus Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz wird aus der<br />
deutschen Firmenzentrale in<br />
Hamburg gesteuert. Weitere<br />
Niederlassungen sind in Mannheim,<br />
München und Düsseldorf..<br />
Die PTV Group entwickelt intelligente<br />
S<strong>of</strong>twarelösungen für die Transportlogistik,<br />
die Verkehrsplanung und das<br />
Verkehrsmanagement mit dem Ziel,<br />
Zeit und Transportkosten zu sparen,<br />
Straßen sicherer zu machen und<br />
Auswirkungen auf die Umwelt zu<br />
minimieren.<br />
Dafür arbeiten über 800 Kolleginnen<br />
und Kollegen mit Leidenschaft an<br />
leistungsstarken Lösungen.<br />
STILL mit Hauptsitz in Hamburg ist<br />
Premiumhersteller von Lagertechnikgeräten<br />
und Anbieter für maßgefertigte<br />
intralogistische Komplettsysteme.<br />
Das Unternehmen realisiert das<br />
intelligente Zusammenspiel von<br />
Gabelstaplern und Lagertechnik, Mit<br />
rund 9.000 Mitarbeitern, vier<br />
Produktionsstätten, 14 Niederlassungen<br />
in Deutschland, 20 Tochtergesellschaften<br />
im Ausland, sowie einem<br />
Händlernetz, das weltweit 246<br />
Händler umfasst, ist STILL erfolgreich<br />
international tätig.<br />
Die TRATON AG, ehemals Volkswagen<br />
Truck & Bus AG, ist eine 100%ige<br />
Tochter von Volkswagen und gehört<br />
mit ihren Marken MAN, Scania,<br />
Volkswagen Caminhões e Ônibus<br />
und RIO zu den weltweit führenden<br />
Nutzfahrzeugherstellern. Das<br />
Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge,<br />
Lkw und Busse, die an 31<br />
Standorten in 17 Ländern produziert<br />
werden. Die Gruppe hat den<br />
Anspruch, den Transport neu zu<br />
erfinden.<br />
TRATON ist Stifter der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Fame</strong>-Auszeichnung "TRATON<br />
<strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year".<br />
trans aktuell, die Zeitung für Transport,<br />
Logistik und Management, richtet sich<br />
alle 14 Tage an Entscheider in der<br />
Transportwirtschaft. Mit einer Auflage<br />
von 45.000 Exemplaren zählt sie zu<br />
den führenden Fachmedien in der<br />
Logistik. Berichtet wird unter anderem<br />
über Verkehrspolitik, die betriebliche<br />
Praxis und Fuhrparkmanagement<br />
sowie Fahrzeugtests. trans aktuell ist<br />
Teil der EuroTransportMedia Verlagsund<br />
Veranstaltungs GmbH (ETM) in<br />
Stuttgart.<br />
Der Verband der Automobilindustrie<br />
(VDA) mit Sitz in Berlin vertritt die<br />
Interessen der in Deutschland<br />
produzierenden Unternehmen von<br />
Automobilen, Anhängern, Aufbauten,<br />
Bussen, Kfz-Teilen und -Zubehör<br />
sowie angeschlossener Dienstleistungen<br />
und ist Veranstalter der Internationalen<br />
Automobil-Ausstellung (IAA).<br />
Dem VDA gehören über 600<br />
Unternehmen an.<br />
Seite 28
Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Netzwerkpartner<br />
Werden auch Sie Unterstützer.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.logisticshall<strong>of</strong>fame.net<br />
Seite 29
Ein Unternehmen der<br />
R+V Versicherungsgruppe<br />
Herzlichen Glückwunsch,<br />
Frau Winner-Athens!<br />
Als Spezialistin für Langgut mit eigenem leistungsstarken Netzwerk<br />
sind Sie eine wichtige Wegbereiterin im Kombinierten Ver-<br />
kehr. Wir gratulieren Ihnen zum Einzug in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>.<br />
Die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> zeigt,<br />
was Logistik leistet.<br />
Als Ihre Versicherungspartner sind wir stolz darauf,<br />
Sie auf Ihrem Weg begleitet zu haben, und wünschen<br />
Ihnen auch zukünftig viel Erfolg!
Aus dem Netzwerk<br />
Standpunkte<br />
Sie gehören zum Who is Who der Logistik. Ihre Meinung ist gefragt, wenn es um Logistik geht. Sie wählen in<br />
jedem Jahr das neue Mitglied und beraten die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>: Kommentare, Analysen und Standpunkte<br />
aus dem Netzwerk.<br />
Viele verbinden Gudrun Winner-Athens mit dem<br />
Kombinierten Verkehr und einer erfolgreichen Unternehmerin.<br />
Ihre Authentizität, Geradlinigkeit und<br />
Dynamik, gepaart mit größter Expertise und<br />
Engagement, sind ihre wahren Qualitäten und von<br />
höchstem Wert für die gesamte Branche.<br />
Markus Olligschläger<br />
Hauptgeschäftsführer Bundesverband Wirtschaft,<br />
Verkehr und Logistik (BWVL),<br />
Mitglied der Jury und im Unterstützerkreis<br />
Die Aufnahme in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> ist eine höchst verdiente Würdigung für<br />
„Frau Kombiverkehr“! Kombinierten Verkehr verbinden viele, zu Recht, mit Gudrun<br />
Winner-Athens. Sie hat dem gleichnamigen Unternehmen nicht nur Leben eingehaucht,<br />
sondern damit auch diese Form des Verkehrs in der Speditionswirtschaft<br />
nachhaltig als Alternative positioniert. „Die Chefin“ war sie jedoch nicht nur bei<br />
Kombiverkehr, sondern in all den Organisationen und Gremien, in denen sie in den<br />
Jahren ihres Wirkens tätig war. Bei allen Verdiensten um den kombinierten Verkehr<br />
würde es der Person Gudrun Winner-Athens nicht gerecht, sie darauf zu verkürzen.<br />
Sie hat früh und eindrucksvoll bewiesen, dass eine Frau sich in der Männerdomäne<br />
Spedition durchsetzen kann. Mit Kompetenz und Persönlichkeit. Dabei hat sie so<br />
manchem „von altem Schrot und Korn“ den Schneid abgekauft. Und ist so nicht nur<br />
eine erfolgreiche Unternehmerin, sondern auch Vorbild in der Branche. Und sie ist<br />
ein leuchtendes Beispiel dafür, dass sich unternehmerischer Erfolg und ehrenamtliches<br />
Engagement in hervorragender Weise ergänzen.<br />
In ihrer Zeit als Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Deutschen Industrie- und<br />
Handelskammertages hat sie sich mit Vehemenz und tiefer Sachkunde für die<br />
mittelständische Verkehrswirtschaft eingesetzt. Sie stand dabei auch gegenüber<br />
der Politik fest und mit klarer Kante für eine zukunftsgerichtete, aber ideologiefreie<br />
und realistische Verkehrspolitik.<br />
Frank Schäfer<br />
Präsident des Bundesverbands Möbelspedition und Logistik (AMÖ),<br />
Mitglied der Jury<br />
Seite 31
Aus dem Netzwerk<br />
Die Energieeffizienz der Schiene im Hauptlauf und<br />
die Flächenleistungsfähigkeit der Straße im Verteilverkehr<br />
– Der KV ist nachhaltige Transportlogistik.<br />
Mich beeindruckt, wie Gudrun Winner-Athens ihn<br />
seit Jahrzehnten unternehmerisch gestaltet – herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Uwe Clausen<br />
Institutsleiter, Fraunh<strong>of</strong>er-Institut für<br />
Materialfluss und Logistik (IML),<br />
Mitglied der Jury<br />
Frau Winner-Athens hat früh erkannt, dass der kombinierte<br />
Verkehr ein intelligenter und marktwirtschaftlicher<br />
Lösungsansatz für die Vision eines klimaneutralen<br />
Kontinents bis 2050 ist und hat diese Vision<br />
konsequent umgesetzt. Ich freue mich, dass sie dafür<br />
in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> aufgenommen wurde.<br />
Hildegard Müller<br />
Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA),<br />
Mitglied der Jury und im Unterstützerkreis<br />
Wir gratulieren Gudrun Winner-Athens herzlich zu dieser renommierten<br />
Auszeichnung. Mit Pioniergeist, Expertise und Progressivität<br />
hat Gudrun Winner-Athens den Kombinierten Verkehr<br />
maßgeblich vorangetrieben und leistet damit einen wichtigen<br />
Beitrag zum umweltfreundlichen Güterverkehr. Mit ihrem<br />
beispielhaften Engagement und dem festen Willen, Dinge zu<br />
optimieren, hat sie die Logistikbranche nachhaltig beeinflusst.<br />
Josef Warmeling<br />
Geschäftsführer Kögel Trailer,<br />
Mitglied im Unterstützerkreis<br />
Mit Empathie und Herzblut engagiert<br />
sich Gudrun Winner-Athens für die<br />
Belange des Kombinierten Verkehrs,<br />
dessen Potenziale für einen umweltfreundlicheren<br />
Gütertransport sie<br />
schon früh in ihrer beruflichen Laufbahn<br />
erkannte.<br />
Winfried Bauer<br />
Chefredakteur f+h,<br />
Mitglied der Jury<br />
Seite 32
Aus dem Netzwerk<br />
Gudrun Winner-Athens erhält mit der Aufnahme in die <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> für ihre<br />
Lebensleistung die entsprechende Würdigung. Nicht nur, dass sie die Winner<br />
Spedition von einem primär rein national ausgerichteten Transportunternehmen<br />
zu einem international agierenden und führenden Logistikunternehmen<br />
entwickelte; sie hat auch das Zusammenspiel der Verkehrsträger Straße und<br />
Schiene wie kaum jemand anderes vorangetrieben: als durchsetzungsstarke<br />
und weitsichtige Unternehmerin, langjährige Verwaltungsratsvorsitzende der<br />
Kombiverkehr KG und als wichtige Impulsgeberin auf allen Ebenen.<br />
Robert Breuhahn<br />
Geschäftsführer Kombiverkehr KG<br />
Wer Gudrun Winner-Athens kennt, weiß, das sie<br />
etwas bewegen will. Sie ist im positivsten und<br />
wahrsten Sinne des Wortes eine Unternehmerin.<br />
Sie hat es geschafft, die Idee des kombinierten<br />
Verkehres, durch ihren unermüdlichen Einsatz bei<br />
der Politik, den beteiligten Eisenbahnen und den<br />
Kunden zum Durchbruch zu verhelfen.<br />
Dr. h.c. Michael Kubenz<br />
Geschäftsführender Gesellschafter Kube & Kubenz<br />
Mit ihrer Expertise, ihrem Einsatz und der erfolgreichen Umsetzung von<br />
Konzepten und Praktiken im intermodalen Verkehr ist sie eine Vorreiterin<br />
der Brache. Gleichzeitig muss man ihr dafür Tribut zollen, wie sie die<br />
Brache gegenüber Bahn und Politik jahrelang stimmgewaltig vertreten<br />
hat. Der Beitrag des kombinierten Verkehrs zu einer umwelt- und klimafreundlicheren<br />
Logistik ist heute gefragt mehr denn je.<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Stephan M. Wagner<br />
Inhaber des Lehrstuhls für Logistikmanagement an der ETH Zürich,<br />
Mitglied der Jury<br />
Gudrun Winner-Athens hat dem Inter modalverkehr in Europa starke Impulse verliehen.<br />
Was sie auszeichnet, sind neben Expertise, Erfahrung und dem nötigen Humor vor allen<br />
Dingen Beharrlichkeit und eine hohe Flexibilität. In ihrer Zeit als Vorsitzende des Verwaltungsrats<br />
hat sie eine Vielzahl an Vertretern des Komplementärs Deutsche Bahn kommen<br />
und gehen sehen. Wer sie bei den Kombiverkehr-Gesellschafterversammlungen erlebt<br />
hat, weiß, wie sehr sie sich bei der Bahn personell etwas mehr Kontinuität gewünscht hätte.<br />
Sie selbst war das Musterbeispiel für Kontinuität und Verlässlichkeit. Vielen Dank für dieses<br />
besondere Engagement und Glückwunsch zum Einzug in die Ruhmeshalle der Logistik.<br />
Matthias Rathmann<br />
Chefredakteur trans aktuell/eurotransport.de, Mitglied der Jury und im Unterstützerkreis<br />
Seite 33
Aus dem Netzwerk<br />
Wir gratulieren Gudrun Winner-Athens zur Aufnahme in<br />
die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>. Gerade als global agierendes<br />
Automobilunternehmen ist uns der Stellenwert bewusst,<br />
den Logistik in einer nachhaltigen Zukunft hat. Gudrun<br />
Winner-Athens setzt sich seit Jahren sehr erfolgreich für<br />
Umweltfreundlichkeit und Internationalisierung in der<br />
Logistik ein.<br />
Gunnar Herrmann<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung, Ford-Werke GmbH,<br />
Mitglied der Jury<br />
Gudrun Winner-Athens hält es in Sachen Lebensphilosophie<br />
mit Franz Müntefering, verriet sie in einem Interview: „Heißes<br />
Herz und klare Kante.“ Mit diesen beiden Attributen hat sie es<br />
weit gebracht: als Unternehmerin in der Welt der Spedition,<br />
als Pionierin des Kombinierten Verkehrs und nun als neues<br />
Mitglied in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>. Respekt und Gratulation!<br />
Frank Dreeke<br />
Vorstandsvorsitzender der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG,<br />
Mitglied der Jury und im Unterstützerkreis<br />
Gudrun Winner-Athens vernetzt die beiden wichtigsten<br />
Verkehrsträger miteinander: Straße und Schiene können durch<br />
den KV ihre jeweiligen Stärken ausspielen und tragen so zur<br />
Verlagerung auf die klimafreundliche Eisenbahn und zur Entlastung<br />
der Fernstraßen bei.<br />
Steffen Bilger MdB<br />
Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur, Koordinator der<br />
Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik,<br />
Mitglied der Jury<br />
Wenn überzeugende Argumente allein nicht reichen...<br />
…braucht es herausragende Persönlichkeiten und konsequente<br />
Akteure, um etwas voranzubringen. Gudrun Winner-<br />
Athens gebührt Dank und Anerkennung für ihr langjähriges<br />
unternehmerisches Handeln in Sinne der Umwelt<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Thorsten Schmidt<br />
Inhaber der Pr<strong>of</strong>essur für Technische Logistik<br />
an der TU Dresden,<br />
Mitglied der Jury<br />
Seite 34
Aus dem Netzwerk<br />
Unmögliches wird s<strong>of</strong>ort erledigt, Wunder dauern<br />
etwas länger: Eine Frau hat es geschafft, dass der<br />
Kombinierte Verkehr endlich Platz nimmt in der<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>. Chapeau, Gudrun Winner-<br />
Athens!<br />
Anita Würmser<br />
Geschäftsführende Gesellschafterin<br />
impact media projects GmbH<br />
Vorsitzende des Jury<br />
Die Entlastung der Straße bei gleichzeitig<br />
schnelleren Laufzeiten – mit Ihrer Umsetzung<br />
des Kombinierten Verkehrs zeigt Gudrun Winner-Athens,<br />
wie man Ökonomie und Ökologie<br />
in Einklang bringen kann. So geht gelebte<br />
Nachhaltigkeit – echt vorbildlich.<br />
Bernard Krone<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates Bernard<br />
KRONE Holding SE & Co. KG,<br />
Mitglied der Jury<br />
Wichtig war mir bei der Stimmabgabe, eine Persönlichkeit zu würdigen,<br />
die über ihre herausragenden Leistungen für das eigene Unternehmen<br />
hinaus auch etwas Bedeutendes für die Logistik insgesamt<br />
geleistet hat. Und dies trifft meiner Meinung nach auf Gudrun Winner-<br />
Athens, insbesondere aufgrund ihres Engagements für den KV auf<br />
europäischer Ebene, in idealtypischer Weise zu.<br />
Pr<strong>of</strong>. Kai H<strong>of</strong>fmann<br />
Director <strong>Logistics</strong> & Supply Chain Management, Europäische<br />
Fernhochschule Hamburg (Euro-FH),<br />
Mitglied der Jury<br />
Gudrun Winner-Athens hat sich ein wahrlich dickes<br />
Brett ausgesucht, das es zu bohren galt (und nach wie<br />
vor gilt!): Die Harmonisierung der Eisenbahnmärkte ist<br />
ein langwieriges Unterfangen, das dank ihrem Engagement<br />
an Schwung gewonnen hat. Chapeau für die<br />
Hartnäckigkeit!<br />
Martin Schrüfer<br />
Leitender Chefredakteur LT-manager, materialfluss<br />
und Baugewerbe Unternehmermagazin,<br />
Mitglied der Jury und im Unterstützerkreis<br />
Seite 35
Aus dem Netzwerk<br />
Die Familienunternehmerin in dritter Generation gilt in Deutschland und Europa<br />
als die gefragte Expertin des Kombinierten Verkehrs Straße-Schiene. Die Entwicklung<br />
der Kombiverkehr GmbH & Co. KG zu Europas Marktführer ist maßgeblich<br />
dem unermüdlichen Einsatz der langjährigen Verwaltungsratsvorsitzenden für die<br />
Stärkung des Kombinierten Verkehrs Straße-Schiene zuzuschreiben.<br />
Als eine der führenden Unternehmerpersönlichkeiten der Branche begrüße ich die<br />
Aufnahme von Frau Gudrun Winner-Athens in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> ausdrücklich.<br />
Andreas Marquardt<br />
Präsident des Bundesamtes für Güterverkehr,<br />
Mitglied der Jury<br />
The challenge <strong>of</strong> linking road and rail: Gudrun Winner-<br />
Athens has accepted the complex challenge <strong>of</strong> the<br />
internationalisation <strong>of</strong> intermodal rail transport and for<br />
this important reason she has been inducted into the<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>.<br />
She has known how to recognize the importance <strong>of</strong><br />
the efficiency and quality <strong>of</strong> intermodal freight transport<br />
systems and services, making the most <strong>of</strong> the<br />
available resources and the existing restrictions in the<br />
different modes <strong>of</strong> transport. It is very important to promote<br />
the use <strong>of</strong> alternative means <strong>of</strong> transport to the<br />
road and that limit the harmful effects on the environment<br />
derived from their massive use.<br />
Sustainability plays a decisive role as a “competitiveness<br />
factor” in companies that, increasingly, are guided<br />
by concepts such as the circular economy and it is<br />
necessary to promote the railway, both for the transport<br />
<strong>of</strong> people and goods. Thank you for helping us to<br />
achieve this.<br />
Isabel Rodrigo<br />
Editor-in-chief <strong>of</strong> Logística Pr<strong>of</strong>esional magazine, Spain,<br />
Member <strong>of</strong> the jury<br />
Die Idee, für längere Transporte Straße und Schiene zu kombinieren,<br />
ist brillant. Weil die Akteure und die Bedingungen auf den<br />
beiden Verkehrsträgern aber sehr unterschiedlich sind, ist die Umsetzung<br />
der Idee in der Praxis ein steiniger Weg. Gudrun Winner-<br />
Athens ist diesen mit Mut und Beharrlichkeit gegangen – über Jahrzehnte<br />
hinweg. Hut ab vor dieser Leistung!<br />
Thilo Jörgl<br />
Geschäftsführender Gesellschafter impact media projects GmbH,<br />
Mitglied der Jury<br />
Seite 36
E-Transporter aus Deutschland<br />
tropos<br />
404<br />
DIE NEUE GENERATION LOGISTIK.<br />
Der Tropos ABLE XT. Viel Volumen. Kompakte Maße.<br />
Oha! diese Anzeige<br />
scheint nicht da zu<br />
sein.<br />
Abb. zeigt Sonderausstattung.<br />
Bis 4,5m³ Ladevolumen. Kompakte 1,40 x 3,70 m (B x L).<br />
Bis 700 kg Nutzlast. Bis 260 km Reichweite.<br />
Wechselbare Aufbauten. Databox-Schnittstelle.<br />
tropos-motors.de
TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />
Seite 38
TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />
Olaf Schabirosky<br />
TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />
„Im Job lege ich viel Wert auf Gestaltungsspielraum;<br />
diesen ermögliche ich auch meinen Mitarbeitern.“<br />
Olaf Schabirosky<br />
Wer Menschen fragt, wie sie ihren Urlaub<br />
verbringen, kann mitunter einiges<br />
über ihren Charakter erfahren. Das trifft<br />
auch auf Manager zu. Es gibt zum einen<br />
die Dauerarbeiter. Also die, die Fünf-<br />
Sterne-Golfhotels buchen, weil sie auch<br />
an freien Tagen h<strong>of</strong>fen, ihr Netzwerk um<br />
einen potenziellen Kunden erweitern zu<br />
können. Zum anderen fallen die Verbissenen<br />
auf. Also die, die mit Ende 50 eine<br />
Himalaya-Expedition planen, weil sie<br />
sich – und den anderen – zeigen wollen,<br />
dass sie noch ganz hoch hinauswollen.<br />
Olaf Schabirosky passt nicht in das<br />
Schema. Verlängerte Wochenenden nutzt<br />
der CEO von Hermes Germany gerne für<br />
Motorradtouren, um Land und Leute kennenzulernen.<br />
Bei längeren Urlauben sucht<br />
der Hanseat den Perspektivenwechsel.<br />
Vor einigen Jahren unterstützte er beispielsweise<br />
die Organisation Habitat for<br />
Humanity, ein Waisenhaus zu bauen.<br />
Nicht in Hamburg, sondern in Sambia.<br />
„Das war für mich eine sehr prägende<br />
Erfahrung. Weil diese Tage mir die Augen<br />
geöffnet haben, welch große Gnade<br />
es ist, dass wir jeden Tag frisches Wasser<br />
und gesunde Nahrungsmittel in Frieden<br />
und Freiheit zu uns nehmen können“,<br />
berichtet der Manager, der vor Kurzem<br />
von 70 Juroren zum „TRATON <strong>Logistics</strong><br />
Leader <strong>of</strong> the Year“ gewählt worden ist.<br />
In der Begründung der Jury heißt es:<br />
„Als CEO von Hermes Germany treibt<br />
Olaf Schabirosky seit seinem Amtsantritt<br />
maßgeblich die Modernisierung und<br />
den Ausbau der Infrastruktur sowie die<br />
Digitalisierung der Paketlogistik voran.<br />
Davon pr<strong>of</strong>itierte das Unternehmen<br />
auch während der Lockdown-Phase. Im<br />
Gegensatz zu Wettbewerbern konnte<br />
Hermes trotz eines Volumenanstiegs von<br />
rund 40 Prozent im Frühjahr mehr als<br />
90 Prozent aller Sendungen am nächsten<br />
Tag zustellen. Und dank der Digitalisierungs<strong>of</strong>fensive<br />
konnte eine Task<br />
Force binnen 48 Stunden eine digitale<br />
Lösung zur kontaktlosen Zustellung<br />
erarbeiten und umsetzen. Nicht zuletzt<br />
aufgrund seines intelligenten Change<br />
Managements und der von ihm vorgelebten<br />
Unternehmenskultur konnte<br />
die Hermes-Gruppe ihren Umsatz im<br />
Geschäftsjahr 2019/<strong>2020</strong> um 9,0 Prozent<br />
auf 3,5 Milliarden Euro steigern.“<br />
Mit dem weiß-blauen Paketdienst hat<br />
Schabirosky noch einiges vor. Aber der<br />
52-Jährige weiß schon jetzt: Wenn er<br />
einmal nicht mehr im Berufsleben steht,<br />
will er nicht nur auf dem Sattel seines<br />
Motorrads vom Typ „Africa Twin“ die<br />
Welt bereisen, sondern sich auch in Entwicklungshilfeprojekten<br />
engagieren.<br />
Auf seinem beruflichen Lebensweg bog<br />
er bis dato immer wieder ab, wenn sich<br />
inhaltlich spannende neue Herausforderungen<br />
auftaten: Nach seinem Studium<br />
der Wirtschaftsingenieurswissenschaften<br />
in Hamburg begann er seine Karriere zunächst<br />
auch in der Hansestadt: als Consultant<br />
in der internen Unternehmensberatung<br />
der Otto-Group. Doch schon<br />
nach fünf Jahren zog es ihn in die Welt<br />
hinaus, in ihm bisher fremde Kulturen. Als<br />
Managing Director arbeitete er für Otto<br />
Doosan in Südkorea. Rund fünf Jahre war<br />
Schabirosky in Asien tätig. Weitere fünf<br />
Jahre lang lenkte er strategische Projekte<br />
im Ausland: Japan, Brasilien und das<br />
Reich der Mitte waren unter anderem seine<br />
Stationen, ehe er 2008 das Joint-Venture<br />
Blue Yonder aufbaute. Zurück in der Heimat<br />
faszinierte ihn das Thema Predictive<br />
Analytics auf der Basis von Künstlicher<br />
Intelligenz. Die Otto Group war damals<br />
eines der ersten Unternehmen, das zum<br />
Beispiel beim Pricing vorausschauende<br />
Analysen von Blue Yonder nutzte. 2014<br />
kam er dann als Geschäftsführer zur<br />
Hermes Logistik-Gruppe Deutschland<br />
beziehungsweise Hermes Transport <strong>Logistics</strong>.<br />
2016 wurde er zum Chief Digital<br />
Officer ernannt, zwei Jahre später zum<br />
Deutschland-Chef von Hermes.<br />
Weil er lange außerhalb Europas lebte,<br />
liegen dem Hamburger Themen wie<br />
Frieden und Freiheit sehr am Herzen.<br />
Und weil seine Frau vor einigen Jahren<br />
Seite 39
TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />
1 Erfolgsfaktor Muskelkraft:<br />
Hermes nutzt Lastenräder zur<br />
Paketauslieferung in vielen<br />
Innenstädten.<br />
2 Erfolgsfaktor Strom: Hermes<br />
setzt unter anderem eVitos als<br />
Transportfahrzeuge ein - zum<br />
Beispiel am Standort Hamburg.<br />
1<br />
3 Erfolgsfaktor Zustellung: Weil<br />
Hermes eine kontaktlose<br />
Zustellung entwickelte, wird<br />
seit März der direkte Kontakt<br />
zum Zusteller vermieden.<br />
an einer unheilbaren Krankheit verstarb,<br />
ist sich der Vater zweier Kinder sehr bewusst<br />
darüber, welchen hohen Wert Gesundheit<br />
hat. Auch sind für ihn im Laufe<br />
seiner vielfältigen beruflichen Stationen<br />
Werte wie Respekt, Wertschätzung und<br />
Ehrlichkeit maßgeblich für eine gute Zusammenarbeit<br />
mit anderen geworden.<br />
Diese Werte schätzte er bei seinen ehemaligen<br />
Vorgesetzten. Sie sind für Schabirosky<br />
auch Leitlinie für sein eigenes Handeln.<br />
Auch deshalb zieht er den Hut davor, dass<br />
die Unternehmerfamilie Otto nicht nur<br />
ökonomisch erfolgreich ist, sondern es<br />
schafft, „Wirtschaftlichkeit mit sozialer<br />
Verantwortung und Nachhaltigkeit zu<br />
vereinen“. „In gewisser Weise als Vorbild“<br />
bezeichnet er in diesem Zusammenhang<br />
Firmengründer Werner Otto. „Weil er nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg aus dem Nichts<br />
dieses ebenso erfolgreiche wie verantwortungsbewusst<br />
agierende Unternehmen<br />
aufgebaut hat“, betont Schabirosky.<br />
Seine Mission bei der Hermes Germany<br />
ist es, die weitere Modernisierung<br />
und Digitalisierung des Paketdienstes<br />
voranzutreiben. Ein steiniger Weg, der<br />
ihn, aber auch seine Mitarbeiter fordert.<br />
Weil Deutschland in der Paketlogistik<br />
als einer der härtesten Märkte gilt, ist es<br />
Schabirosky wichtig, neue Maßstäbe zu<br />
setzen – und das erwartet er auch von<br />
seinen Mitarbeitern. Dafür brauche sein<br />
Team, wie er betont, Gestaltungsspielraum<br />
– Fehler dürften dabei passieren.<br />
Daraus lerne man.<br />
„Culture eats strategy for breakfast“,<br />
predigte einst der Management-Guru<br />
Peter Drucker. Das kann Schabirosky<br />
unterschreiben. Dieses Mindset, oder<br />
genauer: eine zeitgemäße Firmen- und<br />
Fehlerkultur, lebt er vor.<br />
Durchdachtes Change Management –<br />
diese Worte hat sich Schabirosky auf die<br />
Fahne geschrieben. Und vieles ist ihm<br />
bisher gelungen. Dazu gehört auch, dass er<br />
insbesondere in Veränderungsprozessen<br />
auf eine „klare, transparente Kommunikation“<br />
setzt. Mitarbeiter, die ihn gut<br />
kennen, berichten, dass der CEO auch<br />
nach einem großen Malheur nicht mit<br />
der Faust auf den Tisch hämmert oder<br />
gar laut wird. „Ich denke, dass ich auch<br />
in schwierigen Situationen einen kühlen<br />
Kopf bewahre“, sagt Schabirosky, wenn<br />
man ihn nach seinen Stärken fragt.<br />
Contenance gepaart mit schnellem<br />
Change Management – das war auch<br />
ein Erfolgsrezept, warum Hermes bisher<br />
gut durch die Corona-Krise gekommen<br />
ist. Dem internen Krisenstab, der<br />
unmittelbar nach dem Lockdown Mitte<br />
März gebildet wurde, bereiteten die äußeren<br />
Umstände zwar ein paar schlaflose<br />
Nächte. Aber die Führungskräfte lamentierten<br />
nicht lange, sondern setzten eine<br />
Maßnahme nach der anderen um – und<br />
das in Rekordgeschwindigkeit.<br />
Dass sich Händler und Endkunden auch<br />
während des Lockdowns uneingeschränkt<br />
auf Hermes verlassen konnten, liegt unter<br />
anderem daran, dass Hermes schon vor<br />
Jahren damit begonnen hat, die Infrastruktur<br />
und die letzte Meile auszubauen<br />
und die Digitalisierung voranzutreiben.<br />
Dabei wurde nicht gekleckert, sondern<br />
geklotzt. Dreistellige Millionenbeträge<br />
flossen in den Ausbau des Depot- und<br />
Sortiernetzwerks. Die gleiche Summe<br />
pumpte das Management in den Bereich<br />
Last Mile. Stickworte sind: der Ausbau<br />
des Paketshopnetzes, E-Mobilität, der<br />
Einsatz von Cargobikes, der Aufbau von<br />
Lockersystemen und die Anschaffung von<br />
18.000 modernen Handhelds. Letzteres<br />
schob Schabirosky an, damals noch in<br />
seiner Funktion als Digitalisierungschef.<br />
Die 18.000 neuen Scanner spielten<br />
auch eine Schlüsselrolle zu Beginn der<br />
Corona-Krise. Denn binnen 48 Stunden<br />
entwickelte eine Task Force nicht nur eine<br />
Strategie zur kontaktlosen Zustellung.<br />
Sie setzte sie auch in dieser Zeitspanne<br />
um. Der Clou dabei: Hermes verzichtete<br />
nicht auf die Unterschrift des Paketempfängers,<br />
sondern entwickelte einen<br />
digital gestützten Unterschriftenprozess<br />
via Fotonachweis, der gleichzeitig einen<br />
direkten Kontakt zum Zusteller und dem<br />
Scanner vermeidet. In der Praxis heißt<br />
das: Kunden quittieren den Erhalt der<br />
Sendung statt auf dem Handheld direkt<br />
auf dem Paketlabel. Der Zusteller fotografiert<br />
es anschließend. Technisch möglich<br />
wurde der Prozess, da alle Scanner<br />
mit einer Kamera ausgestattet sind. Die<br />
Task Force schaffte es, die auf den Geräten<br />
installierte Zustellungs-App um eine<br />
Fotoverarbeitungsfunktion zu erweitern.<br />
Die kontaktlose Zustellung war nur eine<br />
von vielen Maßnahmen, die verhinderten,<br />
dass das Virus das Hermes-System<br />
lahmlegte. Weil der Bereich Operations<br />
schon seit einigen Jahren neu ausgerichtet<br />
wird, ging das Netzwerk zu keiner<br />
Zeit in die Knie. Im Gegenteil: Selbst<br />
in der Lockdown-Phase überzeugte die<br />
Zustellqualität: Mehr als 90 Prozent aller<br />
Sendungen wurden am nächsten Tag<br />
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TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />
2<br />
3<br />
geliefert. Nahezu jedes Paket konnte<br />
im ersten Versuch erfolgreich zugestellt<br />
werden. Dabei waren die Herausforderungen<br />
enorm.<br />
Rückblick: Ab Mitte April waren die<br />
KEP-Dienste in Weihnachtsmodus,<br />
aber ohne Planungsphase. Von heute auf<br />
morgen wuchs der Paketberg, weil große<br />
Teile des stationären Handels die Läden<br />
schließen mussten – und die Verbraucher<br />
vom S<strong>of</strong>a aus im Internet ihre Waren<br />
bestellten. Schabirosky erinnert sich:<br />
„Binnen sechs Wochen nach Beginn des<br />
Lockdowns verzeichneten<br />
wir einen Volumenanstieg<br />
von mehr als 40 Prozent.“<br />
Auch Wettbewerber hatten<br />
deutlich mehr zu tun. „Ich<br />
bin sehr stolz auf unsere<br />
rund 5.000 Mitarbeiter, dass<br />
wir in dieser schwierigen Phase dem Vertrauen<br />
unserer Auftraggeber und Privatkunden<br />
gerecht geworden sind“, betont<br />
der Hermes-Deutschlandchef.<br />
Dass das Netzwerk robust genug war<br />
und das Unternehmen agil blieb, hatte<br />
mehrere Gründe. Zum einen der bereits<br />
erfolgte Ausbau der logistischen Infrastruktur.<br />
Zum anderen die Erweiterung<br />
des Paketshop-Angebots. Selbst in der<br />
Hochphase der Beschränkungen durften<br />
80 Prozent der 16.000 Paketshops geöffnet<br />
bleiben. Warum? Der Großteil der Shops<br />
ist in Einrichtungen und Geschäfte für<br />
die Grundversorgung der Bevölkerung<br />
integriert.<br />
Dazu kam: Unmittelbar nach dem Lockdown<br />
reagierte das Management um<br />
Schabirosky mit einer Reihe von ad<br />
hoc-Aktionen. Die Kapazitäten wurden<br />
hochgefahren, zusätzliche Zustelltouren<br />
– bis zu 1.200 – aufgebaut. Binnen kurzer<br />
Zeit stockte das Unternehmen auch das<br />
Personal an den Logistikstandorten auf.<br />
Kurzfristige Maßnahmen gegen die<br />
Pandemie, langfristige Investitionen<br />
in das Netz und die letzte Meile: Manager<br />
Schabirosky hat im Blick, wie<br />
viel das kostet – und welche Bedeutung<br />
das für den Unternehmensgewinn hat.<br />
Im Geschäftsjahr 2019/<strong>2020</strong> steigerte<br />
die Hermes-Gruppe in Deutschland,<br />
Die Hermes-Gruppe konnten den<br />
Umsatz im Geschäftsjahr 2019/<strong>2020</strong> um<br />
9,0 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro steigern.<br />
Frankreich und dem Vereinigten Königreich<br />
zwar ihren Gesamtumsatz um 9,0<br />
Prozent auf fast 3,5 Milliarden Umsatz.<br />
Doch im Vergleich zu Großbritannien ist<br />
das Geschäft in Deutschland nicht pr<strong>of</strong>itabel.<br />
Wer Kritik an den Investments<br />
übt, dem nimmt Schabirosky den Wind<br />
aus den Segeln: „In Summe sind wir in<br />
allen drei Ländern auf Wachstumskurs.<br />
Zudem befindet sich Hermes in den drei<br />
Märkten in unterschiedlichen Phasen und<br />
findet auch unterschiedliche Voraussetzungen<br />
vor. Selbstverständlich drücken<br />
die hohen Investments in Deutschland<br />
kurzfristig auf den Gewinn. Aber sie<br />
legen neben einem konsequenten Kostenmanagement<br />
die Basis dafür, dass wir<br />
unsere starke Position als Nummer zwei<br />
im deutschen Markt weiter ausbauen“,<br />
so Schabirosky. Rückenwind für seine<br />
Strategie hat der CEO vor Kurzem vom<br />
Investor Advent erhalten. Mitte August<br />
wurde bekannt, dass das Unternehmen<br />
bei Hermes mit 75 Prozent im Vereinigten<br />
Königreich und mit 25 Prozent<br />
in Deutschland einsteigt. Das Ergebnis<br />
bewertet Schabirosky positiv.<br />
Geld von Advent soll unter anderem<br />
nicht nur in den Ausbau der Depots<br />
und neue Sortiertechnologie fließen,<br />
sondern auch in alternative Zustell–<br />
optionen. Schabirosky will Hermes als<br />
Innovationsführer im Bereich digitale<br />
Services und Kundenkommunikation etablieren.<br />
Schlagzeilen machte<br />
das Unternehmen nicht nur<br />
wegen des Einsatzes von<br />
Lastenrädern in Ballungsgebieten,<br />
sondern auch aufgrund<br />
von Kooperationen<br />
mit Nutzfahrzeugriesen wie<br />
VW und Mercedes-Benz. Sukzessive soll<br />
die bisherige Flotte durch E-Transporter<br />
ersetzt werden. Derzeit rollt Hermes ein<br />
Projekt mit dem schwäbischen Fahrzeugbauer<br />
aus. Bis 2025 will der Paketdienst in<br />
den Innenstadtbereichen der 80 größten<br />
deutschen Städten emissionsfrei zustellen.<br />
„Wir planen, in den kommenden Jahren<br />
jeweils rund 300 E-Fahrzeuge ins Netz zu<br />
integrieren, das in Spitzenzeiten aus bis<br />
zu 12.000 Fahrzeugen besteht“, rechnet<br />
Schabirosky vor. Das Thema Nachhaltigkeit<br />
wird Schabirosky auch in den kommenden<br />
Jahren beschäftigen, Innovationen werden<br />
weiter auf ihre Marktreife abgeklopft.<br />
Das müsse auch weiter passieren, betont<br />
der Hanseat: „In der Otto Group haben<br />
wir das große Ziel, bis 2030 klimaneutral<br />
zu sein. Das gilt auch für Hermes. Das<br />
ist eine Herausforderung. Aber daran<br />
arbeiten wir gerne.“ ∞<br />
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Interview<br />
Wertschätzung<br />
Im Gespräch mit Olaf Schabirosky<br />
Herr Schabirosky, Gratulation zur<br />
Auszeichnung TRATON <strong>Logistics</strong> Leader<br />
<strong>of</strong> the Year. Sie haben der Logistik<br />
in diesem Jahr Richtung gegeben. Wie<br />
fühlen Sie sich als Preisträger?<br />
Olaf Schabirosky: Ich habe mit dem<br />
Award nicht gerechnet. Ich denke, hinter<br />
jedem Leader steckt ein Team. Deshalb<br />
steckt auch hinter dem TRATON <strong>Logistics</strong><br />
Leader <strong>of</strong> the Year das Team <strong>of</strong> the Year.<br />
Jeder einzelne der 5.000 Hermes Germany<br />
Mitarbeiter und die rund 10.000 Zusteller<br />
haben während der Corona-Krise unter<br />
schweren Bedingungen eine großartige<br />
Leistung gebracht – und das nicht nur<br />
für das Unternehmen Hermes, sondern<br />
auch für die Bevölkerung. Denn mit ihrem<br />
großen Engagement haben sie dazu<br />
beigetragen, die Versorgungssicherheit<br />
in der Lockdown-Phase sicherzustellen.<br />
Deshalb nehme ich, stellvertretend für das<br />
Hermes-Team, den Preis gerne entgegen.<br />
Was ist die wichtigste Frage in der<br />
Logistik?<br />
Wenn ich die globale Perspektive einnehme,<br />
lautet die wichtigste Frage, wie<br />
die wachsende Weltbevölkerung vor dem<br />
Hintergrund immer knapper werdender<br />
Ressourcen ernährt werden kann. Das<br />
ist in großen Teilen auch ein logistisches<br />
Thema. Wenn ich es auf den KEP-Bereich<br />
herunterbreche, lautet die wichtigste<br />
Frage: Wie können wir die steigenden<br />
Paketmengen in Ballungsgebieten verkehrs-<br />
und umweltschonend zustellen?<br />
Was sind die großen Fehlentwicklungen<br />
in der Logistik? Und wer ist da in<br />
der Pflicht?<br />
Ich konzentriere mich auf die KEP-Branche:<br />
Hier fehlt mir <strong>of</strong>tmals die Wertschätzung<br />
der Leistung. Ich mag die Kostenlos-Mentalität<br />
an der Stelle nicht: Eine<br />
versandkostenfreie Zustellung der Sendung<br />
gibt es nicht. Das Mindset, das hier<br />
von manchen geprägt wird, trägt dazu<br />
bei, dass die Leistung der vielen Menschen,<br />
die in der Paketbranche arbeiten,<br />
nicht ausreichend wertgeschätzt wird.<br />
Hier sind wirklich alle in der Pflicht: die<br />
Auftraggeber, die Dienstleister und auch<br />
die Endverbraucher. In der Corona-Krise<br />
ist das Ansehen der Zusteller in der Bevölkerung<br />
gestiegen. Das zeigen unsere<br />
Umfragen. Denn in der Lockdown-Phase<br />
sind sie jeden Tag auf der Straße gewesen,<br />
damit andere zuhause bleiben konnten.<br />
Das hat der Wertschätzung der Branche<br />
einen Schub gegeben.<br />
Logistik-Outsourcing beruht darauf,<br />
dass unterschiedliche Tarife in den<br />
Branchen bezahlt werden. Muss sich<br />
das ändern?<br />
Die Zusammenarbeit mit Servicepartnern<br />
ist für rein privatwirtschaftliche<br />
Anbieter wie uns ein notwendiger Baustein,<br />
um trotz extremer Mengenschwankungen<br />
bundesweit verlässlich zustellen<br />
zu können. Die Mengenschwankungen<br />
sind im Jahresverlauf so erheblich, dass<br />
wir darauf angewiesen sind, mit Partnern<br />
zusammenzuarbeiten, um diese<br />
ausgleichen zu können. Das Outsourcing<br />
von Leistungen ist per se auch völlig in<br />
Ordnung und gängige Praxis in der deutschen<br />
Wirtschaft. Voraussetzung dafür<br />
ist natürlich, dass die Zusammenarbeit<br />
verantwortungsvoll gestaltet ist und alle<br />
Vorschriften eingehalten werden.<br />
Was tut Hermes dafür?<br />
Zunächst einmal wählen wir unsere<br />
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Interview<br />
„Eine versandkostenfreie<br />
Zustellung gibt es nicht!“<br />
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Interview<br />
Servicepartner sorgfältig aus und achten<br />
darauf, dass der Firmensitz der Partner<br />
in Deutschland ist. Mit dem Großteil<br />
arbeiten wir übrigens langjährig zusammen.<br />
Zudem führen wir derzeit gemeinsam<br />
mit dem Bundesverband Paket und<br />
Expresslogistik e. V. ein Verfahren zum<br />
Schutz der Arbeitsbedingungen bei Vertragspartnern<br />
in der Paketbranche ein.<br />
Mit der sogenannten Präqualifizierung<br />
wollen wir alle Partner zertifizieren lassen<br />
und sicherstellen, dass auch die Sozialabgaben<br />
in vollem Umfang geleistet werden.<br />
Wir engagieren uns seit langem für<br />
faire Arbeitsbedingungen innerhalb der<br />
KEP-Branche und halten diese mit einem<br />
dreifachen Sicherungssystem, bestehend<br />
aus Auditierungsverfahren, Ombudsmann<br />
und Hinweisgebersystem, intensiv<br />
nach. Wir sind der einzige Paketdienst in<br />
Deutschland, der all seine Servicepartner<br />
regelmäßig von einem unabhängigen<br />
Prüfinstitut kontrollieren lässt.<br />
Ist eine Bündelung der Paketströme mit<br />
Wettbewerbern für Hermes ein Tabu?<br />
Wir testen solche Projekte durchaus. Letztlich<br />
ist eine Paketstation des Unternehmens<br />
ParcelLock, bei dem wir einer der<br />
Gesellschafter sind, auch eine Bündelung<br />
der Paketmengen mit Wettbewerbern. Das<br />
System ist ja <strong>of</strong>fen für alle Zustellunternehmen.<br />
Auch über Tourenbündelungen<br />
machen wir uns Gedanken. Allerdings ist<br />
das logistisch herausfordernd, weil ja ein<br />
weiterer Umschlagpunkt eingerichtet wird.<br />
Wir überlegen trotzdem, wie Kooperationsmodelle<br />
aussehen könnten. Ich muss<br />
aber auch sagen: Ich bin ein klarer Freund<br />
von Wettbewerb. Wir müssen aufpassen,<br />
dass Konsolidierung nicht bedeutet, dass<br />
das marktbeherrschende Unternehmen<br />
diese Aufgabe übernimmt und den Wettbewerb<br />
aus der Branche verdrängt. Das<br />
geht am Ende immer zu Lasten der Kunden.<br />
Das darf nicht passieren.<br />
Wie muss die letzte Meile aussehen,<br />
damit das Mengenwachstum verkehrsentlastend<br />
und ressourcenschonend<br />
gestaltet werden kann?<br />
Wir müssen die Haustürzustellung verstärkt<br />
um Konsolidierungspunkte ergänzen.<br />
Nicht nur, um das Mengenwachstum<br />
bewältigen zu können, sondern auch, um<br />
Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Deshalb<br />
wollen wir die Paketshops weiter ausbauen.<br />
Und wir wollen die Auftraggeber noch<br />
besser davon überzeugen, sich gemeinsam<br />
mit uns dafür zu engagieren, dass<br />
Kunden vermehrt Konsolidierungspunkte<br />
wie PaketShops und Lockersysteme<br />
nutzen. Zudem testen wir das Konzept<br />
Paketfuxx. Das ist nicht etwa die Person<br />
in der Nachbarschaft, die gesucht wird,<br />
wenn der Zusteller den Empfänger nicht<br />
antrifft. Der Paketfuxx ist derjenige, der<br />
von vornherein vom Empfänger ausgewählt<br />
wird, um eine Sendung entgegenzunehmen.<br />
Wie wird der Bereich KEP in zehn Jahren<br />
aussehen?<br />
Ich glaube, dass insbesondere die Nutzung<br />
der Konsolidierungspunkte eine<br />
wichtige Rolle spielen wird. Bereits für<br />
das Jahr 2024 werden fast eine Milliarde<br />
zusätzliche Pakete in Deutschland<br />
prognostiziert. In zehn Jahren reden<br />
nicht mehr alle nur über Konsolidierungskonzepte,<br />
sondern nutzen diese<br />
auch als selbstverständliche Ergänzung<br />
zur klassischen Haustürzustellung. Unsere<br />
große Zukunftsaufgabe ist es, den<br />
wachsenden Paketmarkt gleichermaßen<br />
wirtschaftlich, kundennah und ressourcenschonend<br />
zu gestalten. ∞<br />
Seite 44
Interview Vita<br />
Olaf Schabirosky<br />
1968 Olaf Schabirosky wird am 22. März in Hamburg geboren<br />
1989 Beginn des Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU<br />
Harburg, der Fachhochschule und der Universität Hamburg<br />
1994 Karrierebeginn als Berater in der internen Unternehmensberatung der<br />
Otto Group<br />
1999 Ernennung zum Managing Director bei Otto Doosan in Südkorea.<br />
2004 Durchführung internationaler, strategische Projekte, unter anderem in<br />
China, Japan und Brasilien<br />
2008 Gründung des Joint-Venture Unternehmens Blue Yonder, das auf<br />
KI-basierte Predictive Analytics spezialisiert ist<br />
2011 Top-Management-Funktionen in der Otto Group bei<br />
firmenübergreifenden Projekten<br />
2014 Berufung zum Managing Director in der Hermes Logistik Gruppe<br />
Deutschland sowie der Hermes Transport <strong>Logistics</strong><br />
2016 Ernennung zum Chief Digital Officer der Hermes Germany;<br />
Schwerpunktthemen sind die Digitalisierung der letzten Meile und die<br />
Kundenkommunikation<br />
2018 Berufung zum CEO von Hermes Germany<br />
<strong>2020</strong> Auszeichnung TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />
Seite 45
Stiftung<br />
Über TRATON SE<br />
Die TRATON SE ist eine Tochtergesellschaft<br />
der Volkswagen AG und gehört mit ihren<br />
Marken MAN, Scania, Volkswagen Caminhões<br />
e Ônibus und RIO zu den weltweit<br />
führenden Nutzfahrzeugherstellern. Im Jahr<br />
2019 setzten die Marken der TRATON GROUP<br />
insgesamt rund 242.000 Fahrzeuge ab. Das<br />
Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge,<br />
Lkw und Busse, an 29 Produktions- und<br />
Montagestandorten in 17 Ländern. Zum 31.<br />
Dezember 2019 beschäftigte das Unternehmen<br />
in seinen Nutzfahrzeugmarken weltweit<br />
rund 82.700 Mitarbeiter. Die Gruppe hat den<br />
Anspruch, den Transport neu zu erfinden –<br />
mit ihren Produkten, ihren Dienstleistungen<br />
und als Partner ihrer Kunden.<br />
Seite 46
Stiftung<br />
Ehrung für Taktgeber<br />
in der Logistik<br />
TRATON stiftet TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year-Award<br />
Die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> setzt gemeinsam<br />
mit TRATON einen neuen Meilenstein.<br />
Mitte dieses Jahres hat die Nutzfahrzeugmarke<br />
die Stifterschaft für eine<br />
neue Auszeichnung übernommen, den<br />
„TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year“<br />
Award. Mit dieser Auszeichnung verfolgen<br />
die Partner das gemeinsame Ziel,<br />
die Taktgeber und Zukunftsmacher aus<br />
dem Wirtschaftsbereich Logistik zu ehren,<br />
die sich aktuell besonders erfolgreich<br />
für ihre Unternehmen eingesetzt<br />
oder einen richtungsweisenden Impuls<br />
gesetzt haben. Im Vordergrund stehen<br />
dabei Innovationskraft, Nachhaltigkeit<br />
und unternehmerischer Wandel.<br />
„Wir sind der Meinung, dass der neue<br />
Award <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year und<br />
TRATON perfekt zusammenpassen. Die<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> verleiht nicht nur<br />
Preise, sondern sie dokumentiert nachhaltig<br />
die Leistungen der Logistik – für jeden<br />
weltweit sichtbar. Sie schreibt sozusagen<br />
die Geschichte der Logistik auf. Das bleibt,<br />
das macht niemand anders, und das hat<br />
uns überzeugt“, betont Matthias Gründler,<br />
CEO der TRATON Group.<br />
Auslöser für das Engagement von TRA-<br />
TON war die Corona-Pandemie. Dieses<br />
Ereignis habe allen gezeigt, wie unverzichtbar<br />
die Transportbranche sei. Ohne<br />
Transport würde die Welt stillstehen. Umso<br />
wichtiger sei es, die Weichen für die Zeit<br />
nach der Krise jetzt zu stellen. „Wir selbst<br />
wollen den Wandel der Logistikbranche<br />
mit innovativen Ideen vorantreiben. Mit<br />
dem TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the<br />
Year Award stiften wir einen einzigartigen<br />
Preis für Logistiker, die diesen Weg auch<br />
mutig und erfolgreich gehen“, so Gründler.<br />
Neben ihrer Bewahrerfunktion trägt die<br />
Ruhmeshalle mit dieser Auszeichnung der<br />
Aufgabe Rechnung, Innovationen anzustoßen<br />
und zu fördern, denn „die Welt ändert<br />
sich von Grund auf, und Logistik spielt dabei<br />
immer eine entscheidende Rolle. Es sind<br />
die Menschen, die der Logistik Richtung<br />
geben. Sie wollen wir identifizieren und für<br />
alle sichtbar ehren“, sagt Anita Würmser,<br />
Geschäftsführende Jury-Vorsitzende der<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> .<br />
Die Stiftung ist auf fünf Jahre festgeschrieben.<br />
Der Stifter ist mit einem Sitz im <strong>Logistics</strong><br />
<strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> Council und in der Jury<br />
vertreten. Darüber hinaus hat er keinen<br />
Einfluss auf das Wahlergebnis. Die Wahl<br />
findet im ordentlichen Verfahren statt.<br />
Im ersten Wahlgang nominiert das <strong>Logistics</strong><br />
<strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Council aus allen Vorschlägen<br />
die Finalisten. Wer als neues Mitglied<br />
in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> einziehen<br />
und den Titel TRATON <strong>Logistics</strong> Leader<br />
<strong>of</strong> the Year tragen wird, entscheiden im<br />
zweiten Wahlgang rund 70 international<br />
bekannte Branchenexperten aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft, Politik und Medien.<br />
Verliehen wird der Award im Rahmen des<br />
Gala-Empfangs für das neue Mitglied der<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> in Berlin. ∞<br />
Seite 47
Kommentar Rubrik<br />
Erlaubnis zum<br />
Irritieren<br />
Von Matthias Gründler<br />
Bei wem man heutzutage auch immer ein Managementcoaching<br />
bucht: Das Mindset, das den Firmenlenkern<br />
von morgen mit auf den Weg gegeben wird,<br />
ist immer ähnlich: Die Bedeutung von Tugenden und<br />
Werten dürfe nicht unterschätzt werden, heißt es<br />
gleich am Anfang des Coachings. Und Change<br />
Management muss einhergehen mit <strong>of</strong>fener, direkter<br />
und transparenter Kommunikation sowie einer modernen<br />
Firmenkultur. Ideen der Mitarbeiter sind nicht<br />
nur erlaubt, sondern erwünscht. Fehler dürfen passieren.<br />
Auch wenn es hart auf hart kommt – und dazu<br />
kommt es irgendwann – dürfen Anweisungen nicht<br />
einfach durchgeboxt werden. Die Mitarbeiter müssen<br />
an die Hand genommen werden. Langfristige Planungen<br />
gehen vor kurzfristigen Gewinnen.<br />
Olaf Schabirosky könnte man als Musterbeispiel in ein<br />
Lehrbuch aufnehmen. Er begann seine Karriere<br />
schon 1994 in der Otto Group. Er hat viele Stationen<br />
durchlaufen, verschiedene Aufgaben in unterschiedlichen<br />
Ländern gemeistert. 2018 hat ihn dann der<br />
Aufsichtsrat zum CEO von Hermes Germany gemacht.<br />
Alles, was man über ihn hört und liest, zeigt:<br />
Er ist ein authentischer Manager. Er lebt sein Credo<br />
des modernen Change Managements bei der Modernisierung<br />
des Paketdienstes selbst vor.<br />
Täglich hört er in die Firma hinein. Neue Ideen sind<br />
erwünscht, ein Fehltritt kann mal passieren. Der Hanseate<br />
gibt seinen Mitarbeitern <strong>of</strong>fiziell die Erlaubnis<br />
zum Irritieren. Alte Muster, auch seine, kommen auf<br />
den Prüfstand. Selbst heilige Kühe dürfen geschlachtet<br />
werden. Um nicht falsch verstanden zu werden:<br />
Der 52-Jährige will nicht jedermanns Liebling sein. Er<br />
übt auch Kritik – aber <strong>of</strong>fen, transparent und klar. Mit<br />
dieser Strategie ist der Hermes-Konzern mit einem<br />
Umsatzplus von 9,0 Prozent in einem hart umkämpften<br />
Markt sehr gut durch das vergangene Geschäftsjahr<br />
gekommen – und geradezu vorbildlich durch die<br />
Lockdownphase.<br />
Im Namen meines Unternehmens gratuliere ich Olaf<br />
Schabirosky zum „TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the<br />
Year“ und der Jury für ihre gute Wahl. TRATON hat<br />
sich dieses Jahr entschlossen, diesen Award langfristig<br />
zu unterstützen. Ich bin der Meinung, dass der<br />
Auftakt mit Olaf Schabirosky hervorragend gelungen<br />
ist. ∞<br />
Seite 48
Seite 49<br />
Matthias Gründler<br />
CEO der TRATON SE
Kay Schiebur<br />
Vorstand Services der Otto Group<br />
Aufsichtsratsvorsitzender Hermes Europe GmbH<br />
Seite 50
Kommentar<br />
Offener Blick<br />
für neue Wege<br />
Von Kay Schiebur<br />
Als Olaf Schabirosky erfahren hat, dass er von<br />
der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> als herausragender<br />
Modernisierer und Change Manager mit dem<br />
TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year Award<br />
<strong>2020</strong> ausgezeichnet wird, hat er zunächst seinen<br />
KollegInnen und MitarbeiterIinnen der Hermes<br />
Germany gedankt.<br />
Und natürlich hat er recht damit, wenn er sagt,<br />
dass hinter jedem Leader ein Team stecke.<br />
Dennoch fällt es mir nicht schwer anzuerkennen<br />
– und ich bin sicher, es wird seinem Team nicht<br />
anders gehen –, dass auch Olaf selbst diese<br />
Auszeichnung mehr als verdient hat.<br />
Gerade im letzten halben Jahr, in dem wir alle<br />
unter besonderen Bedingungen agieren mussten,<br />
hat Olaf erneut bewiesen, dass er mit einem<br />
klaren Zielkompass, hoher Resilienz und seiner<br />
für ihn typischen Beharrlichkeit, die für andere<br />
durchaus auch anstrengend sein kann, die<br />
Hermes Germany sehr erfolgreich führt. Die<br />
pragmatische Lösungsorientierung und<br />
Konsequenz, mit der er den Herausforderungen<br />
durch das hohe Mengenwachstum in den<br />
vergangenen Monaten getrotzt hat, war<br />
beeindruckend.<br />
Die letzte Zeit hat dennoch nur transparenter<br />
gemacht, was bereits vorhanden war. Trotz<br />
oder gerade wegen seiner langjährigen Tätigkeit<br />
für die Otto Group verbindet Olaf auf besondere<br />
Weise Erfahrung mit dem <strong>of</strong>fenen Blick für<br />
neue Wege und Innovationen. Die Neuausrichtung<br />
der Hermes Germany ist hierfür der beste<br />
Beweis.<br />
Nicht zuletzt ist Olaf ein guter Typ mit Humor.<br />
Er ist ein toller Gesprächspartner für Gespräche<br />
mit emotionaler Tiefe, aber ebenso für die<br />
Leichtigkeit des Small Talks. Gern hört man ihm<br />
zu, wenn er begeistert von den deutlich<br />
ambitionierten Tagesstrecken der letzten<br />
Motorradreise oder von der Zeit seiner Tätigkeit<br />
für die Otto Group in Korea erzählt.<br />
Olaf, herzlichen Glückwunsch – das hast Du Dir<br />
verdient! ∞<br />
Seite 51
Marten Bosselmann<br />
Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes<br />
Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK)<br />
Seite 52
Kommentar<br />
„Ein cooler Typ,<br />
der der Branche<br />
guttut“<br />
Von Marten Bosselmann<br />
Ich freue mich sehr, dass Olaf Schabirosky<br />
TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year<br />
<strong>2020</strong> geworden ist. Eine wohlverdiente<br />
Auszeichnung, wie ich finde.<br />
Olaf setzt als CEO von Hermes Germany<br />
mit visionärem Blick und beherzten<br />
Schritten Veränderungsprozesse in seinem<br />
Unternehmen gekonnt in Gang.<br />
So hat er mit einer umfassenden Digitalisierungs<strong>of</strong>fensive<br />
Hermes frühzeitig fit<br />
für die Zukunft gemacht. Ob beim Ausbau<br />
der Infrastruktur, bei E-Mobilität oder<br />
der Optimierung von Zustellprozessen<br />
– Olaf treibt konsequent die Modernisierung<br />
seiner Firma stark voran und steht<br />
ganz klar für Innovationen in der Paketbranche.<br />
Er ist ein erfahrener Manager<br />
und exzellenter Branchenkenner, der mit<br />
ruhiger Hand und großer Klarheit agiert.<br />
Ich bin Olaf zum ersten Mal in Berlin<br />
begegnet: Wir hatten einen nicht ganz<br />
unkritischen gemeinsamen Termin vor<br />
uns, den wir noch vorbereiten mussten.<br />
Ich holte ihn am Hauptbahnh<strong>of</strong> ab, von<br />
wo aus wir in ein nahegelegenes Lokal<br />
gingen. Auffällig waren Olafs sportliche<br />
Erscheinung und seine gewinnende, unprätentiöse<br />
Art.<br />
Wir sprachen über den boomenden Paketmarkt<br />
und die damit verbundenen Herausforderungen<br />
in Bezug auf Wettbewerb,<br />
Technologie und Personal. Insgesamt war<br />
es ein klar strukturiertes und visionäres<br />
Gespräch, das in mir das beruhigende<br />
Gefühl hinterließ, dass Hermes von einem<br />
wirklich guten CEO gelenkt wird.<br />
Nachdem wir alle relevanten Punkte<br />
abgehandelt hatten, blieb uns Zeit für<br />
einen persönlichen Austausch, der nach<br />
vergleichsweise kurzer Zeit von einem<br />
hohen Maß an Offenheit und Vertrauen<br />
geprägt war. Wir sprachen über Politik,<br />
aber auch über unsere Kinder und Hobbys,<br />
wie beispielsweise das Motorradfahren.<br />
Nicht zuletzt teilen wir eine Vorliebe für<br />
gesundes, natürliches Essen. Ich glaube,<br />
es ist fast nicht notwendig zu erwähnen,<br />
dass auch der eigentliche, durchaus herausfordernde<br />
Termin letztlich zu unserer<br />
Zufriedenheit verlief.<br />
Nach einer kurzen Fahrt durch das Regierungsviertel<br />
verabschiedeten wir uns<br />
herzlich und in der H<strong>of</strong>fnung auf ein baldiges<br />
Wiedersehen. Auch weitere Begegnungen<br />
mit ihm waren und sind für mich<br />
immer wieder bereichernd. Ein moderner,<br />
verlässlicher und cooler Typ, der der<br />
Branche und unserem Verband guttut. ∞<br />
Seite 53
Ehrenpreis der Jury<br />
LOGISTICS HALL OF FAME<br />
#LogistikHilft
Ehrenpreis der Jury<br />
Nicht reden, machen!<br />
In Anerkennung und Würdigung des ehrenamtlichen Engagements vergibt die <strong>Logistics</strong><br />
<strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> den Ehrenpreis der Jury an die Brancheninitiative #LogistikHilft.<br />
Die Initiative #LogistikHilft hat den Beweis erbracht, dass Hilfsbereitschaft, selbstloses<br />
Handeln und Mut in unserer Gesellschaft nicht an Bedeutung verloren haben.<br />
Es klingt ein bisschen nach einem Roman<br />
oder einem kitschigen Film: Einer<br />
hat eine Idee, Menschen zu helfen, die<br />
Hilfe benötigen – und fast alle machen<br />
mit. Die Initiative #LogistikHilft hat<br />
mit Kitsch allerdings wenig zu tun.<br />
Und doch, die Idee von der gemeinsamen<br />
Sache, sie hat funktioniert, und<br />
das auf Anhieb. Im März <strong>2020</strong> war die<br />
Welt plötzlich nicht mehr so, wie sie so<br />
viele Jahre lang war. Corona traf die<br />
Wirtschaft und die Menschen mit aller<br />
Macht – der Lockdown wurde Realität.<br />
Unter dem Dach von LogistikHilft<br />
sind verschiedene Hilfsinitiativen gebündelt,<br />
die ehrenamtlich und mit viel<br />
Engagement der Beteiligten Nothilfe<br />
geleistet haben.<br />
Eine Berufsgruppe in der Logistik bekam<br />
die Folgen in dieser Zeit besonders zu<br />
spüren: die Lkw-Fahrer. Sanitärräume an<br />
den Entladestellen wurden aus Angst vor<br />
dem Virus verschlossen, Toilettenanlagen<br />
auf Rasthöfen versperrt, das Einhalten<br />
einfachster Hygieneregeln wie regelmäßiges<br />
Händewaschen war plötzlich kaum<br />
noch möglich. Beim Bundesverband Güterkraftverkehr<br />
Logistik und Entsorgung<br />
(BGL) stand das Telefon nicht mehr still.<br />
Immer mehr Beschwerden über unhaltbare<br />
Zustände schlugen in der Zentrale<br />
des Verbandes auf.<br />
Doch was könnte in dieser Situation<br />
für Abhilfe sorgen? Allen Beteiligten<br />
war klar: Einfach ein Dixi-Klo und eine<br />
Waschschüssel aufstellen, das geht nicht<br />
und reicht bei weitem nicht aus. Mehrere<br />
namhafte Unternehmen, darunter<br />
unter anderem der Automobillogistiker<br />
Mosolf und der Achsenhersteller BPW,<br />
kündigten auf Anhieb ihre Unterstützung<br />
an, etwas zu bewegen, zu verändern, die<br />
Zustände zu verbessern. Schnell brachten<br />
sich immer mehr ein. Aktiv wurde auch<br />
das Bundesverkehrsministerium. Am 16.<br />
April startete mit #LogistikHilft eine gemeinsame<br />
Initiative des Bundesverkehrsministeriums,<br />
des BGL, von DocStop<br />
und SaniStop, des Fraunh<strong>of</strong>er IML, der<br />
<strong>Logistics</strong> Alliance Germany sowie einer<br />
Vielzahl an Partnern und Unterstützern<br />
aus Transportlogistik, Nutzfahrzeugindustrie,<br />
Medien und Verbänden. Am gleichen<br />
Tag wurde an der A8 an der Rastanlage<br />
Höllberg-Nord zwischen Stuttgart und<br />
Pforzheim ein erster Sanitärcontainer<br />
mit Duschen und Toiletten aufgestellt,<br />
ein zweiter Container folgte in der Nähe<br />
von Berlin. Allein bis Ende <strong>2020</strong> sollen es<br />
rund 150 Anlagen an Autobahnen, aber<br />
auch in großen Logistikzentren werden.<br />
Der Unterhalt eines Containers kostet<br />
zwischen 700 und 1.200 Euro pro Monat.<br />
Viele dieser Anlagen werden durch<br />
Spenden finanziert.<br />
Besondere Zeiten erfordern besondere<br />
Maßnahmen. Die Jury der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> hat das beispiellose Engagement<br />
von #LogistikHilft so fasziniert, dass<br />
erstmals in der Geschichte der Ruhmeshalle<br />
ein Ehrenpreis vergeben wird. Entscheidend<br />
dafür ist, dass alle finanziellen<br />
Mittel, die die Initiative zusammenträgt,<br />
nicht nur indirekt der Logistikbranche<br />
zukommen, sondern den Betr<strong>of</strong>fenen<br />
direkt. Ein solcher Ehrenpreis ist in der<br />
Geschichte der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> ein<br />
Novum, nie zuvor wurde er vergeben.<br />
„Durch ihr unermüdlich unbürokratisches<br />
und gleichzeitig leidenschaftliches<br />
Engagement hat die Initiative bewiesen,<br />
dass in der Krise jeder mithelfen kann,<br />
um die Zukunftsfähigkeit einer ganzen<br />
Branche zu sichern“, urteilte die Jury. Und<br />
kam in ihrer Begründung zur einprägsamen<br />
Schlussfolgerung, dass #LogistikHilft<br />
ein Zeichen für die Solidarität mit<br />
der Logistik gesetzt hat – und zwar weit<br />
über den wirtschaftlichen Erfolg einzelner<br />
Unternehmen hinaus.<br />
Einer, für den #LogistikHilft zur Herzensangelegenheit<br />
geworden ist, ist Joachim<br />
Fehrenkötter, Geschäftsführer<br />
in dritter Generation bei der gleichnamigen<br />
Spedition und Vorsitzender<br />
bei DocStop. Im Frühjahr war der BGL<br />
auf den Verein zugekommen, der sich<br />
Seite 55
Ehrenpreis der Jury<br />
„Problem erkannt, Problem gebannt<br />
– so arbeitet #LogistikHilft als<br />
Initiative aus der Branche für die<br />
Branche, als gelebte Solidarität für<br />
die in der Logistikkette, auf die es<br />
besonders ankommt: auf die Lkw-<br />
Fahrer. Eine tolle und nachahmenswerte<br />
Leistung, die wir gerne<br />
unterstützen – entlang unserer<br />
Autobahnen konkret mit aus Bundesmitteln<br />
finanzierten Anlagen.“<br />
Steffen Bilger<br />
Parlamentarischer Staatssekretär<br />
beim Bundesminister für Verkehr<br />
und digitale Infrastruktur<br />
„Der BGL begrüßt die Brancheninitiative<br />
#LogistikHilft sehr, weil sie in<br />
der derzeitigen Corona-Krise eine<br />
echte Hilfestellung für das Fahrpersonal<br />
bedeutet. Unter der Schirmherrschaft<br />
des BMVI kann hier nicht<br />
nur ein aktueller Wertbeitrag zur<br />
Erhöhung der Hygiene für unsere<br />
Fahrer realisiert werden – darüber<br />
hinaus kann #LogistikHilft als Keimzelle<br />
für zukünftige Projekte zum<br />
Wohle der Kraftfahrer dienen.“<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Dirk Engelhardt<br />
Vorstandssprecher des<br />
Bundesverband Güterkraftverkehr<br />
Logistik und Entsorgung (BGL) e. V.<br />
„Flexibel auf Unerwartetes reagieren<br />
– das ist es, was die Logistik<br />
auszeichnet. Die Initiative<br />
#LogistikHilft ist in der Corona-Krise<br />
zu einem `digitalen schwarzen<br />
Brett´ für Transport- und Personalkapazitäten<br />
geworden und hat<br />
Effizienz dort ermöglicht, wo<br />
Effizienz in diesen Zeiten mehr<br />
denn je benötigt wird.“<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel<br />
Geschäftsführender Institutsleiter<br />
Fraunh<strong>of</strong>er IML<br />
#LogistikHilft<br />
nicht nur für eine bessere medizinische<br />
Unterwegsversorgung für alle Bus- und<br />
Berufskraftfahrer auf den transeuropäischen<br />
Verkehrswegen stark macht, sondern<br />
sich mit einer eigenen Hygiene-Aktion<br />
namens SaniStop bereits mit Beginn des<br />
Corona-Lockdowns in Deutschland dafür<br />
einsetzte, dass Lkw-Fahrer Zugang zu<br />
sauberen Toiletten und Sanitäranlagen<br />
haben – einem der späteren Herzstücke<br />
der #LogistikHilft-Initiative. „Gemeinsam<br />
haben wir dafür gesorgt, dass mancherorts<br />
zum ersten Mal überhaupt ordentliche<br />
Sanitäranlagen vorhanden sind – unter<br />
anderem im Güterverkehrszentrum in<br />
Bremen“, berichtet er. Ihm und seinen<br />
Mitstreitern geht es allerdings nicht nur<br />
darum, schnell und konkret zu handeln,<br />
„wir wollen die Verantwortlichen auch<br />
zum Nachdenken bringen“. Generell sei<br />
in Deutschland noch eine Menge zu tun,<br />
es gäbe so viele Brennpunkte. „Da, wo<br />
es Parkplätze gibt, muss es einfach auch<br />
vernünftige Sanitäranlagen geben“, betont<br />
Fehrenkötter mit Nachdruck.<br />
Schon vor der Corona-Krise waren die<br />
Zustände an den Be- und Entladestellen<br />
für die Lkw-Fahrer von höchst unterschiedlicher<br />
Qualität. Es gab viele<br />
Positivbeispiele – aber es gab auch viele<br />
Negativbeispiele. Das Problem: Vor allem<br />
an den Entladestellen, an denen es<br />
schon vor Corona Optimierungsbedarf<br />
gab, wurde die Situation durch die Pandemie<br />
massiv verschärft. Gemeinsam<br />
mit dem Bundesverkehrsministerium<br />
wurde der BGL hier selbst aktiv. Unternehmen<br />
wurden gezielt angesprochen,<br />
Hilfe angeboten. Und es wurde auch<br />
Druck aufgebaut – mit Erfolg.<br />
Das Engagement von #LogistikHilft geht<br />
jedoch über das Aufstellen von Sanitärcontainern<br />
weit hinaus. So rief das Fraunh<strong>of</strong>er<br />
IML Anfang April eine Vermittlungsplattform<br />
für Logistikkapazitäten<br />
ins Leben, die ihren Beitrag dazu leisten<br />
sollte, Logistikketten aufrecht zu erhalten.<br />
Eine virtuelle Pinnwand bringt dabei<br />
Firmen, die Kapazitäten wie Mitarbeiter<br />
oder Lagerfläche benötigen, mit all jenen<br />
kostenlos, schnell und unkompliziert zusammen,<br />
die genau dies bieten können.<br />
Seite 56
Ehrenpreis der Jruy<br />
„Als zu Beginn der Corona-Pandemie<br />
zahlreiche Autobahnraststätten,<br />
Transportunternehmer und<br />
Verlader ihre Toiletten und Duschen<br />
verschlossen hatten, war es für<br />
DocStop logisch, als Mitinitiator von<br />
#LogistikHilft diesem Missstand<br />
entgegenzuwirken. Durch die<br />
Schaffung von Duschmöglichkeiten<br />
konnten die Fahrerinnen und<br />
Fahrern nun ihren grundlegenden<br />
Bedürfnissen nach Hygiene wieder<br />
nachkommen.“<br />
Werner Bicker<br />
Mobilitätsjournalist und<br />
Vorstand DocStop<br />
„Die Corona-Krise hat noch einmal<br />
deutlich gezeigt, dass Lkw-Fahrer<br />
das Rückgrat unserer Wirtschaft<br />
sind. Das verdient nicht nur unseren<br />
Respekt, sondern auch konkrete<br />
Unterstützung. Gemeinsam wollen<br />
wir nun langfristig diejenigen unterstützen,<br />
die eine reibungslose Funktionsfähigkeit<br />
von Transport und<br />
Logistik ermöglichen.“<br />
Ralf Merkelbach<br />
BPW Bergische Achsen KG,<br />
Leiter Key Account Management<br />
Großflotten Europa<br />
„Wir haben von Anfang an die<br />
Empfehlungen des Bundes und der<br />
Länder an die Hygiene und Sicherheit<br />
ernst genommen und diese<br />
nicht nur umgesetzt, sondern mit<br />
einem eigenen MOSOLF Health<br />
Protection Program erweitert. Das<br />
wir uns der Initiative #LogistikHilft angeschlossen<br />
haben, ist für uns<br />
selbstverständlich. Nur mit gegenseitiger<br />
Unterstützung können wir<br />
diese Krise vernünftig bewältigen.“<br />
Dr. Jörg Mosolf<br />
MOSOLF SE & Co. KG,<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
Die Initiatoren<br />
Ferner gehört zum Angebotsumfang<br />
der Initiative auch ein Webshop, über<br />
den Logistikbetriebe Schutzausrüstung<br />
wie Mund-Nasen-Bedeckungen, FFP-<br />
2-Masken und Desinfektionsmittel zu<br />
besonders günstigen Konditionen anbieten.<br />
Vier Cent pro Maske und Produkt<br />
kommen darüber hinaus der Initiative<br />
zugute. Mit den Spenden wird unter andere<br />
die Anschaffung weiterer Dusch- und<br />
Toilettencontainer finanziert.<br />
Gewinner des einzigartigen und selbstlosen<br />
Engagements von #LogistikHilft<br />
sind aber nicht nur die Lkw-Fahrer und<br />
alle, die unmittelbare Hilfe benötigen.<br />
Auch die Unterstützer nehmen für sich<br />
selbst eine Menge aus ihrem Einsatz<br />
mit. „So etwas hat es noch nie gegeben,<br />
direkter helfen kann man nicht“, freut<br />
sich Joachim Feherenkötter über den<br />
großen Erfolg. „Wir haben etwas angeboten<br />
– und es wurde angenommen. Das<br />
ist ein phantastisches Gefühl“, sagt er.<br />
Einmalig sei auch der Zusammenhalt in<br />
der Gruppe aller Beteiligten, „das tolle<br />
Miteinander“.<br />
Auch aus BGL-Sicht ist #LogistikHilft<br />
ein Erfolg auf der ganze Linie: Man habe<br />
nicht nur geredet, man habe sehr schnell<br />
konkrete Maßnahmen umgesetzt, die von<br />
den Fahrern auch anerkannt wurden,<br />
lässt der Verband verlauten. „Und das“,<br />
so die Rückmeldung des Verbandes, „war<br />
einfach richtig“. ∞<br />
„Direkter helfen kann man nicht.<br />
Das ist ein phantastisches Gefühl.“<br />
Joachim Fehrenkötter<br />
Geschäftsführer Fehrenkötter<br />
Transport & Logistik<br />
Seite 57
Corona News<br />
Wenn die<br />
gewohnte Welt<br />
aus den Fugen<br />
gerät …<br />
Das Jahr <strong>2020</strong> hat die Logistik vor neue, ungeahnte Herausforderungen gestellt.<br />
Covid-19, ein bisher unbekanntes Virus, setzte alte Regeln binnen kürzester Zeit<br />
außer Kraft. Doch neue Herausforderungen bieten immer auch neue Chancen.<br />
Das Motto lautet: Besondere Zeiten erfordern schnellere Lösungen.<br />
Dezember 2019. Im chinesischen Wuhan erkranken immer mehr<br />
Menschen an einer neuartigen Lungenkrankheit. Die dortige<br />
Situation gerät außer Kontrolle und ein Virus, das später den<br />
Namen Covid-19 erhält, beginnt seine Reise um die Welt. Aus<br />
einer Krankheit wird eine Epidemie, aus der Epidemie eine Pandemie.<br />
Auch Deutschland bekommt die Folgen davon deutlich<br />
Seite 58
Corona News<br />
Mitarbeiterschutz und<br />
große Pläne<br />
Die eigenen Mitarbeiter liegen Dr. Jörg<br />
Mosolf, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Mosolf-Gruppe, besonders<br />
am Herzen. Für ihren Schutz sorgt<br />
das „MOSOLF <strong>Logistics</strong> Protection<br />
Program“, ein betriebliches Maßnahmenkonzept,<br />
das unter seiner Führung<br />
entwickelt wurde. Seit dem 1. Mai<br />
<strong>2020</strong> ist der Zugang zu allen Mosolf-<br />
Standorten damit nur noch über ein<br />
sogenanntes Mosolf Health-Gate<br />
möglich. Personen mit Atemwegssymptomen<br />
oder Fieber erhalten keinen<br />
Zutritt und müssen wieder nach Hause<br />
gehen. Dass die Corona-Krise kein<br />
Grund ist, sich von großen Plänen<br />
einer Firma abbringen zu lassen, hat<br />
der Logistikdienstleister ebenfalls<br />
unter Beweis gestellt. So brachte die<br />
TROPOS MOTORS Europe, ein Tochterunternehmen<br />
der Mosolf-Gruppe,<br />
<strong>2020</strong> einen elektrisch angetriebenen<br />
Lieferwagen auf den europäischen<br />
Markt.<br />
Unbürokratisch<br />
ins Home<strong>of</strong>fice<br />
Die Johann Dettendorfer Spedition<br />
hat mit Beginn der Corona-Krise für<br />
mehr als die Hälfte der Mitarbeiter<br />
eine Lösung zum Arbeiten von Zuhause<br />
aus geschaffen. Spontan gelang es<br />
dem Team, kurzfristig zwei Chargen<br />
von je rund 50 komplett wieder aufbereiteten<br />
Refurbished-Notebooks zu<br />
beschaffen, die die IT-Abteilung direkt<br />
mit einem eigenen Lkw abholen ließ.<br />
Innerhalb nur eines Wochenendes<br />
wurden die Rechner einsatzfähig<br />
gemacht. Da Dettendorfer bereits<br />
länger mit einem speziellen Client-<br />
System arbeitet und große Teile der<br />
Geschäftsprozesse bereits digitalisiert<br />
hat, gelang die Umstellung kontaktlos.<br />
Auch die Zusatzbelastung für die<br />
Mitarbeiter der IT-Abteilung blieb<br />
überschaubar. Pr<strong>of</strong>itieren konnte das<br />
Unternehmen dabei von seinem<br />
strikten Digitalisierungskurs, der bereits<br />
in den Vorjahren eingeschlagen<br />
worden war.<br />
Offene Kommunikation<br />
„ohne Filter“<br />
Am 13. März kam die Corona-Krise in<br />
der Gebrüder Weiss-Zentrale im Dreiländereck<br />
zwischen Deutschland, der<br />
Schweiz und Österreich an. „Quasi<br />
noch am gleichen Tag haben wir<br />
daher alle Kommunikationsaktivitäten<br />
auf die neue Situation ausgerichtet.<br />
Via Social Media, Newsletter und<br />
unseren Unternehmenspublikationen<br />
haben wir unter dem Hashtag #GWmoveson<br />
ohne Filter über die noch nie<br />
dagewesene Situation berichtet“,<br />
erinnert sich Frank Haas, Head <strong>of</strong><br />
Corporate Brand Strategy & Communications.<br />
Ebenso wichtig wie die<br />
proaktive Corona-Kommunikation war<br />
dem Unternehmen aber auch, nach<br />
einigen Wochen wieder nahtlos zu<br />
aktuellen Entwicklungsthemen zurückzukehren.<br />
Unter anderem wurden<br />
regionale Händler auf digitale Möglichkeiten<br />
aufmerksam gemacht, um<br />
coronabedingte Einschränkungen zu<br />
überwinden<br />
Dr. Jörg Mosolf (r.)<br />
Georg Dettendorfer<br />
Frank Haas<br />
zu spüren. Immer mehr Menschen infizieren sich, der erste<br />
Lockdown beginnt. Und die Pandemie zeigt seltsame Folgen.<br />
Das Hamstern von Toilettenpapier, Mehl und Hefe etabliert<br />
sich als saisonal aktuelles Bild der deutschen Kultur.<br />
Auch die Logistik in Deutschland steht vor völlig neuen Herausforderungen.<br />
Manche Branchen liegen am Boden, andere<br />
boomen. Manche Lebensmittellogistiker freuen sich über eine<br />
Sonderkonjunktur, der Onlinehandel erlebt eine nie dagewesene<br />
Nachfrage. Kurier-, Express und Paketdienste berichten<br />
von Auftragsvolumina, wie man sie sonst nur aus der Vorweihnachtszeit<br />
kennt. Und doch, die Krise trifft sie letztlich alle – und<br />
macht manche ganz besonders kreativ. Digitalisierung ist und<br />
bleibt das Zauberwort, nicht nur der Logistikbranche. Wer<br />
vorgesorgt und hier seine Hausaufgaben bereits in den Jahren<br />
zuvor gemacht hat, pr<strong>of</strong>itiert.<br />
Doch auch wenn die Logistik in Deutschland weitestgehend<br />
reibungslos funktionierte und Lieferketten aufrecht erhalten<br />
werden konnten – die Herausforderungen der vergangenen<br />
Monate waren beachtlich. Unternehmen im Straßengüterverkehr<br />
hatten mit geschlossenen Grenzen und langen Wartezeiten<br />
zu kämpfen, Lkw-Fahrern wurde vielerorts der Zugang<br />
zu hygienischen Toiletten und sonstigen sanitären Anlagen<br />
Seite 59
Corona News<br />
Wenn das Pandemieszenario<br />
fehlt<br />
„Ein fehlendes Pandemieszenario in<br />
ihren Risikomanagement-Aktivitäten<br />
war für viele unserer Mitgliedsunternehmen<br />
die größte Herausforderung“,<br />
sagt Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer<br />
des Bundesverbandes<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
e.V. (BME). Sehr schnell sei klar<br />
geworden, dass nur wenige Firmen<br />
auf eine Krise dieses Ausmaßes vorbereitet<br />
waren. Mit Blick auf künftige<br />
mögliche Katastrophen und Notfälle<br />
sei es notwendiger denn je, den Fokus<br />
auf vorausschauendes und pr<strong>of</strong>essionelles<br />
Supply Chain Risk Management<br />
zu richten. Hier seien vor alle<br />
Einkäufer, Logistiker und Supply Chain<br />
Manager in der Pflicht. Bereits in den<br />
ersten Wochen nach dem Ausbruch<br />
der Corona-Krise hatte der BME mit<br />
seinen Mitgliedern die Situation analysiert<br />
und damit begonnen, das Ausmaß<br />
der Lieferkettenprobleme in den<br />
einzelnen Branchen zu erfassen.<br />
Skype-Inventur mit<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Seit Mitte März brauchen Kunden und<br />
Wirtschaftsprüfer für eine Inventur<br />
nicht mehr persönlich vor Ort in den<br />
Logistikcentern zu sein: Der Logistikdienstleister<br />
GROUP7 bietet Inventuren<br />
per Skype an allen Lagerstandorten<br />
in Deutschland auf mehr als<br />
220.000 Quadratmetern an. Nach<br />
Abschluss der Inventurhauptzählung<br />
werden die Zählergebnisse elektronisch<br />
an den jeweiligen Wirtschaftsprüfer<br />
übermittelt. Dieser wählt dann<br />
bestimmte Artikel als Stichproben aus.<br />
Im nächsten Schritt organisiert<br />
GROUP7 eine Videokonferenz, in der<br />
die einzelnen Stellplätze der Artikel<br />
angesteuert werden, um für die vorab<br />
ermittelte Anzahl den physischen<br />
Beweis zu erbringen. Die erste Skype-<br />
Inventur führte GROUP7 Mitte März im<br />
Logistikcenter Kelsterbach bei Frankfurt<br />
durch, eine optimale Lösung,<br />
wenn eine klassische Inventur nicht<br />
möglich ist.<br />
Flexibilität durch ein<br />
großes Netzwerk<br />
„Als wir mit unseren Planungen für<br />
<strong>2020</strong> in die finale Phase gingen, konnte<br />
keiner mit dem tatsächlichen Verlauf<br />
rechnen. Anfang März überschlugen<br />
sich dann auch in Mitteleuropa<br />
die Ereignisse und veränderten dabei<br />
in vielen Fällen möglicherweise nicht<br />
alle gängigen Anforderungen an die<br />
Logistik, aber doch zumindest vielfach<br />
die gewohnte Form der Transportabwicklung“,<br />
erinnert sich Maximilian<br />
Schäfer, Co-Founder und Managing<br />
Director bei InstaFreight, an den Beginn<br />
der ersten Hochphase der Corona-Pandemie.<br />
Durch ein großes Partnernetzwerk<br />
von rund 25.000<br />
europäischen Fuhrunternehmern<br />
gelang es dem Logistikdienstleister,<br />
flexibel auf Änderungen des Transportvolumens<br />
reagieren. Als die<br />
Nachfrage bei den Kunden durch<br />
Hamsterkäufe stieg, konnten so<br />
schnell Transportkapazitäten zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Dr. Silvius Grobosch<br />
Inventur via Skype<br />
Maximiian Schäfer<br />
verwehrt. Das Angebot an Luftfrachtverbindungen verringerte<br />
sich ebenfalls deutlich, die Transportkosten schnellten in die<br />
Höhe. Auch Häfen wurden geschlossen, in Asien stapelten<br />
sich Unmengen von Containern, die nicht weitertransportiert<br />
werden konnten. Die Nachfrage nach Transporten in der<br />
Lebensmittellogistik erreichte Rekordwerte. Derweil lag die<br />
Automotivebranche am Boden.<br />
Zur Sorge, die Lieferketten aufrecht zu erhalten und eine Versorgung<br />
mit Waren und Gütern sicherzustellen, kommt auch<br />
auf die Logistik ein weiteres Problem zu: Der Schutz der eigenen<br />
Mitarbeiter. Während Home<strong>of</strong>fice im Lager schlichtweg nicht<br />
möglich ist, loten zahlreiche Speditionen ihre Möglichkeiten<br />
aus und schicken alle Mitarbeiter, deren Tätigkeiten es zulassen,<br />
zum Arbeiten in die eigene Wohnung und ins eigene Haus.<br />
Doch was ist mit den Angestellten im Lager? Hier gilt es, alle<br />
erdenklichen Hygienevorschriften so gut wie möglich umzusetzen,<br />
um eine Ansteckung für die Mitarbeiter während der<br />
Arbeit weitestgehend zu vermeiden oder das Risiko so gut wie<br />
möglich zu minimieren. Ein Unternehmen, das dies vorbildlich<br />
geschafft hat, ist die Mosolf-Gruppe mit Sitz im schwäbischen<br />
Kirchheim/Teck. Um Expertenempfehlungen umzusetzen<br />
und den Schutz der Mitarbeiter zu erhöhen, hatte das Unternehmen<br />
unter der Führung von Dr. Jörg Mosolf ein eigenes<br />
Seite 60
Corona News<br />
Mit Automatisierung<br />
gegen Infektionen<br />
„Unsere Kunden haben seit dem<br />
Ausbruch der Pandemie berichtet,<br />
dass sie aufgrund ihrer Automatisierungslösungen<br />
nur sehr wenige Infektionsfälle<br />
im Lager hatten“, sagt Claus<br />
Weigel, International Senior Sales<br />
Manager DACH-Region bei Packaging<br />
by Quadient. Das Unternehmen<br />
entwickelt Lösungen für passgenaue<br />
Verpackungen.<br />
Verpackungslösungen aus der CVP-<br />
Reihe können mit einer oder zwei<br />
Personen in der Produkteingabe<br />
bedient werden. Der Mindestabstand<br />
kann gewahrt werden. Mit einer Maschine<br />
können bis zu 20 Mitarbeiter an<br />
manuellen Packstationen ersetzt<br />
werden. Das heißt: Die Zahl der Lagermitarbeiter<br />
sinkt signifikant. „In Gesprächen<br />
höre ich von so manchem<br />
Logistikentscheider, dass aufgrund der<br />
Corona-Krise Automatisierungsvorhaben<br />
vorgezogen werden“, betont<br />
Claus Weigel.<br />
Pandemieklausel für<br />
mehr Sicherheit<br />
Den Kunden die Welt einfacher machen.<br />
Auf diesen Grundsatz setzte der<br />
Versicherungsmakler Schunck. So<br />
wurde in den Bereich der Transportund<br />
Verkehrshaftungsversicherungen<br />
eine so genannte „Pandemieklausel“<br />
integriert. „Sie soll dabei helfen, dass<br />
sich für unsere Kunden, die in systemrelevanten<br />
Bereichen arbeiten, von<br />
vorneherein keine Nachteile im Versicherungsschutz<br />
ergeben“, erklärt<br />
Peter Kollatz, Geschäftsführer und<br />
Leiter der Fachbereiche Schaden und<br />
Recht, das Prinzip. „Es wird klargestellt,<br />
dass sich der Versicherer nicht auf<br />
Leistungsfreiheit wegen Obliegenheitsverletzung<br />
berufen kann.“ Neben<br />
der Rechtssicherheit trage die Klausel<br />
auch zum Gesundheitsschutz der<br />
Fahrer, Zulieferer, Zusteller, Lagermitarbeiter<br />
und letztlich auch der Empfänger<br />
bei. Vermeidbare Kontakte<br />
könnten damit einfach unterlassen<br />
werden.<br />
IT bringt Transparenz in<br />
die Lieferketten<br />
Die Mitarbeiter von Setlog konnten in<br />
den vergangenen Monaten unter<br />
anderem in der Fashionbranche<br />
beobachten, wie Supply-Chain-Experten<br />
unermüdlich versuchten, Probleme<br />
zu lösen. Mehr als 100 Brands<br />
nutzten die SCM-Lösung des Unternehmens,<br />
um auf Lockdowns zu<br />
reagieren. Sie und ihre Supply-Chain-<br />
Partner leisteten Unglaubliches: Erst<br />
buchten sie in Windeseile Seefrachtlieferungen<br />
auf Luftfracht um, weil<br />
Häfen in China nicht mehr funktionierten.<br />
Nachdem die Läden hierzulande<br />
schließen mussten und die<br />
Läger überliefen, buchten sie Lieferungen<br />
auf langsame Seefracht um und<br />
suchten gemeinsam mit Lieferanten<br />
Lösungen. Manche Unternehmen<br />
waren sogar in der Lage, schnell auf<br />
dringend benötigte Produkte wie<br />
Masken umzusteigen und auch für<br />
diese Artikel mithilfe der IT die Supply<br />
Chain transparent zu halten.<br />
Automatisierte Verpackung<br />
Peter Kollatz<br />
Flexible Fashionbranche<br />
betriebliches Maßnahmenkonzept entwickelt, das so genannte<br />
„MOSOLF <strong>Logistics</strong> Protection Program“. So ist seit dem<br />
1. Mai <strong>2020</strong> der Zugang zu allen Mosolf-Standorten nur noch<br />
über ein sogenanntes Mosolf Health Gate möglich. Personen<br />
mit Atemwegssymptomen oder Fieber erhalten keinen Zutritt<br />
zum Gelände. Bereits Anfang März, und damit weit vor vielen<br />
anderen Unternehmen, hatte der Konzern Handlungsempfehlungen<br />
im Umgang mit Corona gruppenweit kommuniziert<br />
und umgesetzt. So wurden an den Standorten unter anderem<br />
Wasch- und Desinfektionsmöglichkeiten aufgestellt, Mitarbeiter<br />
in Home<strong>of</strong>fice oder Schichtbetrieb eingeteilt und persönliche<br />
Schutzkleidung an alle Standorte verteilt. Diese Maßnahmen<br />
dienen nicht nur dem Schutz der Mitarbeiter, sondern ebenfalls<br />
dem Fortbestehen des gesamten Wirtschaftskreislaufes<br />
der Automobillogistik, in welchem die Mosolf-Gruppe mit 38<br />
Standorten eine gewichtige Rolle einnimmt. Schließich hätte<br />
schon ein positiver Fall zur Schließung eines gesamten Hubs<br />
führen und damit die Liefer- und Logistikketten ins Stocken<br />
bringen können.<br />
Dass Herausforderungen dazu da sind, sie anzunehmen und<br />
unbürokratische und kreative Lösungen zu finden, hat auch<br />
die Johann Dettendorfer Spedition Ferntrans mit Hauptsitz in<br />
Nussorf am Inn unter Beweis gestellt. So war es dem IT-Team<br />
Seite 61
Corona News<br />
Die Bedeutung<br />
digitaler Prozesse<br />
„Wir gehen davon aus, dass Unternehmen<br />
künftig einen größeren Schwerpunkt<br />
auf die Schaffung von Transparenz<br />
in ihren mehrstufigen Lieferketten<br />
legen werden“, betont Steffen Bersch,<br />
CEO der SSI SCHÄFER Gruppe, im<br />
Rückblick auf die vergangenen Monate.<br />
„Um widerstandsfähiger zu<br />
werden, sollten sie über die Bestände<br />
hinaus auch wissen, was in der vorund<br />
nachgeschalteten Lieferkette<br />
passiert und wie zum Beispiel ein<br />
plötzlicher Anstieg oder Rückgang der<br />
Verbrauchernachfrage bewältigt<br />
werden kann.“ Digitalisierte Prozesse<br />
und der Einsatz einer modernen<br />
Logistiks<strong>of</strong>tware seien hierfür die<br />
Voraussetzung, Nachhaltigkeit ein<br />
weiterer Punkt. „Die Coronakrise mit<br />
dem Lockdown und den vielen Beschränkungen<br />
steht in scharfem Kontrast<br />
zu dem „Höher, schneller, weiter“,<br />
das unseren Alltag bisher prägte“,<br />
macht er mit Nachdruck deutlich.<br />
Auf ins virtuelle<br />
Klassenzimmer<br />
Was macht ein Intralogistiker wie<br />
STILL, wenn die Welt in den Lockdown<br />
versetzt wird? Man entwickelt neue<br />
Lösungen. Um die Vertriebskollegen<br />
auch in der Corona-Krise weiter mit<br />
aktuellen Informationen versorgen zu<br />
können, ging im März das virtuelle<br />
Klassenzimmer ans Netz. Zum ersten<br />
Unterricht „kamen“ 30 Mitarbeiter aus<br />
über zehn Ländern. Gesendet wurde<br />
via Videokonferenz aus einem Trainingsstudio.<br />
Der „Unterricht“ bestand<br />
aus einer Kombination aus Videound<br />
Textchat, Screensharing, Gruppenarbeiten<br />
in virtuellen Arbeitsräumen<br />
und Live-Kamera-Streams aus<br />
der Trainingshalle. Es folgten dutzende<br />
weitere virtuelle Trainingseinheiten.<br />
Im Mai versammelten sich gar 117<br />
internationale Service-Trainer. Fazit:<br />
Die Resonanz ist so positiv, dass STILL<br />
das interaktive Klassenzimmer auch<br />
künftig als Ergänzung weiter ausbauen<br />
möchte.<br />
Prozessoptimierung durch<br />
„Corona Task Force“<br />
Die TGW <strong>Logistics</strong> Group hat im Februar<br />
eine „Corona Task Force“ installiert<br />
und diese unmittelbar nach dem<br />
Shutdown entsprechend verstärkt.<br />
Diese Teams aus internationalen<br />
TGW-Spezialisten haben die Situation<br />
tagesaktuell bewertet und entsprechende<br />
Maßnahmen für die Produktion,<br />
die Realisierung oder Lifetime<br />
Services abgeleitet. „Darüber hinaus<br />
haben wir Prozesse verändert und<br />
angepasst“, berichtet TGW-CEO Harald<br />
Schröpf. „Wichtig ist meines Erachtens,<br />
die Krise nicht nur als Bedrohung<br />
zu verstehen – bei allen<br />
unbestreitbar negativen Effekten auf<br />
die Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem.<br />
Die Pandemie bietet<br />
auch die Chance, neue Möglichkeiten<br />
zu erkennen und entsprechend zu<br />
agieren. Diesbezüglich haben wir in<br />
übergreifenden Opportunity-Workshops<br />
Maßnahmen erarbeitet, bewertet<br />
und priorisiert“, führt er an.<br />
Steffen Bersch<br />
Im virtuellen Klassenzimmer<br />
Harald Schröpf<br />
des Unternehmens gelungen, zwei Chargen von je rund 50<br />
komplett wieder aufbereiteten Refurbished-Notebooks zu beschaffen,<br />
die die IT-Abteilung mit einem eigenen Lkw abholen<br />
ließ. Innerhalb nur eines Wochenendes wurden die Rechner<br />
einsatzfähig gemacht. Da Dettendorfer bereits länger mit<br />
einem speziellen Client-System arbeitet und große Teile der<br />
Geschäftsprozesse bereits digitalisiert hatte, gelang die Umstellung<br />
kontaktlos und ohne große Zusatzbelastung für die<br />
IT. Unterdessen leitete das Dettendorfer-Führungsteam die<br />
Corona bedingte Umstrukturierung des Unternehmens ein.<br />
Während die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
fortan ihren Tätigkeiten durch die schnelle Anpassung der<br />
IT-Strukturen von zuhause aus nachgehen konnte, stellte es<br />
keine große Schwierigkeit dar, für die verbliebenen Mitarbeiter<br />
eine Arbeit vor Ort unter Einhaltung der nötigen Abstandsregeln<br />
zu ermöglichen. Auch für die Fahrer wurden Vorkehrungen<br />
getr<strong>of</strong>fen und Toiletten sowie Duschmöglichkeiten<br />
zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig galt es, die Fahrer, die im<br />
März und April noch bei Fahrten Richtung Italien im Einsatz<br />
waren, zu separieren. Dies wurde durch die Aufteilung auf<br />
einen zweiten Standort gelöst.<br />
Doch die Corona-Krise brachte noch weitere Hinternisse mit<br />
sich – so unter anderem beim Intralogistiker STILL. Hier stellte<br />
Seite 62
Corona News<br />
Ein Butler für den<br />
Apothekenbesuch<br />
Die Firma Aponet ist eine 100-prozentige<br />
Tochter der KNAPP AG, Spezialist<br />
für Lagerautomatisierung und Lagers<strong>of</strong>tware.<br />
Das Unternehmen entwickelte<br />
im Rahmen der Corona-Krise<br />
innerhalb von nur drei Wochen eine<br />
Stele für kontaktlose Einlasskontrollen<br />
und Wartekommunikation vor Geschäften<br />
und Apotheken. Sie stellt<br />
sicher, dass die geltenden Abstandsregeln<br />
eingehalten werden und verhindert<br />
bei Bedarf ein Überschreiten<br />
der pro Quadratmeter empfohlenen<br />
Personenanzahl. Eintreten oder Warten?<br />
Der so genannte „Digital Butler“<br />
signalisiert dies deutlich und verständlich.<br />
Während die Kunden warten,<br />
können Serviceleistungen und Aktionen<br />
auf dem Display angezeigt oder<br />
beispielsweise die Kundenkarte eingelesen<br />
werden. Bei Bedarf springt<br />
nach Angaben von Aponet automatisch<br />
eine individuell gestaltbare<br />
Diashow an.<br />
Mit Gelassenheit<br />
ins Home<strong>of</strong>fice<br />
ForkOn aus Haltern am See hat die<br />
Corona-Krise als Chance genutzt. Das<br />
Start-up, das eine herstellerunabhängige<br />
S<strong>of</strong>tware zum Flottenmanagement<br />
von Gabelstaplern anbietet, hat<br />
sein Geschäftsmodell erweitert. Mit<br />
Beginn der Krise hat auch das Team<br />
rund um Managing Director Tim Klauke<br />
den Weg ins Home<strong>of</strong>fice angetreten.<br />
Doch der Anbieter von ForkX,<br />
einer herstellerunabhängigen S<strong>of</strong>tware<br />
zum Flottenmanagement von<br />
Gabelstaplern und anderen Intralogistikfahrzeugen,<br />
hat den Ausnahmezustand<br />
zum Anlass genommen, mit<br />
Ruhe und Gelassenheit das eigene<br />
Angebot zu erweitern. Um Unternehmen<br />
kurzfristig zu unterstützen, nimmt<br />
ForkOn nun auch eine Beraterrolle ein<br />
und bietet Audits an, in deren Rahmen<br />
die Gablerstaplerflotten auf Effizienz<br />
überprüft werden. Dies soll dabei<br />
helfen, kurzfristige Einsparungspotenziale<br />
aufzudecken.<br />
Videobotschaften für<br />
die Mitarbeiter<br />
Die Corona-Krise begann für Harald<br />
Seifert mit der großen Angst, das Virus<br />
könnte sein jahrzehntelang aufgebautes<br />
Lebenswerk Seifert <strong>Logistics</strong> Group<br />
zerstören. Doch das Seifert-Team<br />
meisterte die Herausforderungen sehr<br />
gut, drehte jeden einzelnen Stein im<br />
Unternehmen um und hinterfragte<br />
jeden Kostenblock. Am Ende zahlte<br />
sich die Positionierung und Diversifizierung<br />
der vergangenen Jahre aus. Zwar<br />
mussten 1.500 Mitarbeiter übergangsweise<br />
in Kurzarbeit und an einigen<br />
Standorten, vor allem im Automotive-<br />
Bereich, ging die Leistung auf null<br />
Prozent zurück. Gleichzeitig boomten<br />
andere Bereiche: Die Logistik für Toilettenpapier<br />
stieg auf 130 Prozent Leistung<br />
an. Während der Krise wandte<br />
sich Seifert mit einer Videobotschaft<br />
regelmäßig an seine Mitarbeiter und<br />
informierte über neue Projekte. „Wir<br />
sind sehr gut aufgestellt aus der Krise<br />
gekommen“, betont er.<br />
Einlasskontrolle für Apotheken<br />
Tim Klauke<br />
Harald Seifert<br />
sich mit Beginn des Lockdowns die Frage, wie es in Zukunft<br />
gelingen könnte, Verkäufer im Umgang mit neuen Staplern<br />
und Flurförderzeugen zu schulen – eine Aufgabe, die bisher<br />
die STILL-Akademie im Rahmen von Präsenzveranstaltungen<br />
übernommen hatte. Doch statt nach Ausbruch der Corona-Pandemie<br />
angesichts solcher Fragen in eine Schockstarre<br />
zu verfallen, krempelte man bei STILL die Ärmel hoch und<br />
zeigte, dass Lösungskompetenz auch in Krisenzeiten eine gemeinsam<br />
gelebte Grundtugend bleibt: Wenn die Teilnehmer<br />
nicht zum Training kommen können, dann muss das Training<br />
eben zu den Teilnehmern kommen! Bereits Ende März ging<br />
das virtuelle Klassenzimmer ans Netz. Zum ersten Unterricht<br />
kamen 30 Vertriebskollegen und Vertriebskolleginnen aus<br />
über zehn Ländern. Gesendet wurde via Videokonferenz aus<br />
einem Trainingsstudio. Der „Unterricht“ bestand aus einer<br />
Kombination aus Video- und Textchat, Screensharing, Gruppenarbeiten<br />
in virtuellen Arbeitsräumen und Live-Kamera-<br />
Stream aus der Trainingshalle. Es folgten dutzende weitere<br />
virtuelle Trainingseinheiten. Im Mai versammelten sich gar<br />
117 internationale Service-Trainer im virtuellen Klassenzimmer.<br />
Und das Ergebnis? STILL hat seinen klaren Schluss aus<br />
den Erfahrungen der vergangenen Monate gezogen. Die Resonanz<br />
ist so positiv, dass der Intralogistiker das interaktive,<br />
virtuelle Klassenzimmer auch künftig weiter ausbauen und<br />
Seite 63
Corona News<br />
Die Digitalisierung<br />
als Schlüssel<br />
„Die zentrale Erkenntnis aus der Krise<br />
ist für mich: Digitalisierung ist für alle<br />
Unternehmen in der Logistik wichtiger<br />
denn je, wenn sie überleben wollen“,<br />
betont Markus Vinke, Geschäftsführer<br />
der TIS GmbH aus Bocholt. Das Unternehmen<br />
nutzte die Krise als Chance,<br />
um die länger geplante Digitalisierung<br />
weiterer Arbeitsprozesse voranzutreiben.<br />
Unter anderem wurde eine<br />
digitale Telefonanlage in Betrieb<br />
genommen, mit der die TIS-Mitarbeiter<br />
auch im Home<strong>of</strong>fice unter ihrer<br />
Büronummer erreichbar sind. Zum<br />
anderen wurde eine ebenfalls schon<br />
lange geplante Plattform zum kollaborativen<br />
Arbeiten eingeführt und<br />
auch s<strong>of</strong>ort begonnen, für aktuelle<br />
Kundenprojekte damit zu arbeiten.<br />
Die TIS-S<strong>of</strong>tware erlaubt jetzt unter<br />
anderem eine digitale Unterschrift<br />
und verfügt über eine Funktion, die<br />
eine kontaktlose Zustellung von Sendungen<br />
möglich macht.<br />
Stationärer Handel<br />
trifft E-Commerce<br />
Bereits im Jahr 2008 hat Dr. Thomas +<br />
Partner (TUP) die Tochterfirma gaxsys<br />
gegründet, die stationäre Händler und<br />
Webshop-Betreiber zusammenbringt.<br />
Während der Corona-Krise kam dem<br />
von gaxsys entwickelte gax-System,<br />
das die Integration lokaler Ladengeschäfte<br />
in die Bestellabwicklung des<br />
Onlinehandels ermöglicht, eine besondere<br />
Bedeutung zu. „Wir erhielten<br />
viele Anfragen von stationären Händlern,<br />
deren Läden geschlossen waren,<br />
die aber volle Lager hatten und ihre<br />
Ware verkaufen wollten“, berichtet<br />
Philipp Kannenberg, Geschäftsführer<br />
Sales bei der gaxsys GmbH. „Gleichzeitig<br />
erreichen uns Berichte von<br />
Webshop-Betreibern, die mit knappen<br />
Beständen zu kämpfen haben,<br />
etwa bei Home<strong>of</strong>fice-Artikeln wie<br />
Laptops oder Webcams. Wir haben<br />
die Möglichkeit beide Seiten zusammenzubringen,<br />
sodass sie voneinander<br />
pr<strong>of</strong>itieren“, betont er.<br />
Ein Roboter<br />
am Empfang<br />
Seit September begrüßt der digitale<br />
Besucherassistent Hugo gemeinsam<br />
mit seinen menschlichen Kollegen<br />
Gäste am Empfang der WISAG-Zentrale<br />
in Frankfurt. Im nächsten Schritt<br />
sollen die humanoiden Roboter auch<br />
bei Kunden von WISAG eingesetzt<br />
werden und dort die Empfangsteams<br />
unterstützen. Hugo kann angekündigte<br />
Besucher eigenständig anmelden<br />
und führt in etwa zwei Minuten den<br />
kompletten Check-in-Prozess selbstständig<br />
und vollautomatisch durch. Er<br />
begrüßt Gäste mit Sprachausgabe,<br />
scannt Ausweise, gleicht Gesichter ab,<br />
gibt Besucherkarten aus und erklärt<br />
bei Bedarf den Weg durchs Haus.<br />
Damit ermöglicht das Gerät gerade<br />
auch zu Corona-Zeiten einen weitestgehend<br />
kontaktlosen Zutritt zu Zentralen<br />
sowie Niederlassungen und leistet<br />
seinen Beitrag dazu, eine mögliche<br />
Ansteckungsgefahr auf ein Minimum<br />
zu reduzieren.<br />
Markus Vinke<br />
Philipp Kannenberg<br />
Hugo<br />
als Ergänzung zu den Präsenztrainings langfristig fortführen<br />
wird. Doch wer in der Logistik nicht am Laptop sitzt, sondern<br />
im Distributionszentrum für den physischen Warenumschlag<br />
sorgt, begiebt sich täglich in die Gefahr einer Ansteckung mit<br />
Covid-19. Die AHA-Formel und das Lüften regieren den Joballtag.<br />
Doch langfristig ist es nicht damit getan, dass Logistikunternehmen<br />
Masken verteilen,Desinfektionslösungen aufstellen<br />
oder auf dem Boden Linien aufkleben, die zum Abstandhalten<br />
auffordern. So liegt es nahe, dass Covid-19 die Automatisierung<br />
und Digitalisierung der Intralogistik auch künftig weiter<br />
nach vorne treiben wird. Bereits heute können viele Lagerbereiche<br />
automatisiert werden. Automatisierte Lkw-Entladung,<br />
Shuttle-Systeme, Kommissionierroboter sind nur einige Beispiele.<br />
So wie Mosolf, Dettendorfer und STILL haben es viele<br />
Unternehmen in der Logistik gemacht: Sie haben eigene Potenziale<br />
genutzt und nach kreativen Lösungen gesucht, um an den<br />
Herausforderungen der Corona-Pandemie nicht zu zerbrechen,<br />
sondern sich effektiv für eine Zukunft aufzustellen, von der am<br />
heutigen Tag noch niemand weiß, welche neuen Herausforderungen<br />
sie mit sich bringt. Dieser Artikel zeigt noch zahlreiche<br />
Beispiele von Unternehmen aus der Logistik, die ihren ganz<br />
eigenen Weg zur Bewältigung der Krise gefunden haben. Die<br />
ausführlichen Berichte sind online in unserem Blog „Best <strong>of</strong><br />
<strong>Logistics</strong>“ und www.best<strong>of</strong>logistics.de zu finden. ∞<br />
Seite 64
Experience Connectivity<br />
May 4–7, 2021<br />
Messe München<br />
transportlogistic.de
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> – Jury<br />
Die Jury der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Detthold Aden, Mitglied der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
2012, Bremen/Brasilien<br />
Snejina Badjeva, Chefredakteurin LOGISTIKA,<br />
Bulgarien<br />
Dorothee Bär MdB, Staatsministerin für Digitalisierung<br />
bei der Bundeskanzlerin, Berlin<br />
Winfried Bauer, Chefredakteur f+h Fördertechnik,<br />
Materialfluss, Logistik 4.0, Mainz<br />
Bernd Biehl, stellvertretender Chefredakteur Lebensmittel<br />
Zeitung, Frankfurt/M.<br />
Steffen Bilger MdB, Parlamentarischer Staatssekretär<br />
beim Bundesminister für Verkehr und digitale<br />
Infrastruktur, Berlin<br />
Dave Blanchard, Chefredakteur Material Handling<br />
& <strong>Logistics</strong> und Ressortleiter bei IndustryWeek,<br />
Cleveland, Ohio<br />
Marten Bosselmann, Vorsitzender des Bundesverbands<br />
Paket & Expresslogistik (BIEK) e.V., Berlin<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Rainer Bruns, Leiter des Lehrstuhls für<br />
Maschinenelemente und Technische Logistik an<br />
der Helmut Schmidt Universität, Hamburg<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Uwe Clausen, Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Verkehrssysteme und -logistik der Universität<br />
Dortmund, Leiter des Fraunh<strong>of</strong>er-Instituts für Materialfluss<br />
und Logistik (IML)<br />
Christian Doepgen, Chefredakteur und Verlagsleiter<br />
des International Transport Journal (ITJ), Basel<br />
Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender der BLG<br />
LOGISTICS GROUP, Bremen<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des<br />
Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und<br />
Entsorgung (BGL) e.V., Frankfurt/M.<br />
Karl Michael Fischer, Geschäftsführer der LKZ Prien<br />
GmbH, Prien a. Chiemsee<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Johannes Fottner, Inhaber des fml – Lehrstuhl<br />
für Fördertechnik Materialfluss Logistik, Technische<br />
Universität München<br />
Cornelius Geber, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der CG Beteiligungs- und Management<br />
GmbH, Hamburg<br />
Johannes Giloth, Chief Procurement Officer and<br />
SVP <strong>of</strong> Global Operations bei Nokia, München<br />
Jacqueline Goebel, Redakteurin bei der WirtschaftsWoche,<br />
Düsseldorf<br />
Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
(BME) e.V., Frankfurt/M.<br />
Matthias Gründler, CEO TRATON SE, München<br />
Frauke Heistermann, Non Executive Board Member,<br />
BEFESA S.A., Frankenthal<br />
Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Ford-Werke, Köln<br />
Pr<strong>of</strong>. Kai H<strong>of</strong>fmann, Director <strong>Logistics</strong> School<br />
und Studiengangsdekan an der Europäischen<br />
Fernhochschule (Euro-FH), Hamburg<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, Geschäfts<br />
führender Institutsleiter Fraunh<strong>of</strong>er-Institut für<br />
Materialfluss und Logistik (IML), Dortmund, Inhaber<br />
des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der<br />
Universität Dortmund, Mitglied der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> 2013<br />
Dr. Heike van Hoorn, Geschäftsführerin Deutsches<br />
Verkehrsforum (DVF) e.V., Berlin<br />
Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands<br />
Spedition und Logistik (DSLV) e.V., Berlin<br />
Tomasz Janiak, Leiter Verlagsabteilung, Redaktion<br />
Zeitschrift Logistyka, Institut für Logistik und<br />
Lagerwirtschaft, Poznań<br />
Thilo Jörgl, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
impact media projects GmbH, Ismaning<br />
Anders Karlsson, Chefredakteur „Svensk Åkeritidning“,<br />
Stockholm<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten, Leiter des Institutes<br />
für Logistik und Unternehmensführung, TU<br />
Hamburg-Harburg<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Christian Kille, Hochschule Würzburg,<br />
Institut für Angewandte Logistik IAL<br />
Klaus Koch, freier Journalist, Donaueschingen<br />
Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der<br />
Deutschen Messe AG, Hannover<br />
Horst Kottmeyer, Aufsichtsratsvorsitzender des<br />
Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und<br />
Entsorgung (BGL) e.V., Frankfurt/M.<br />
Bernard Krone, Geschäftsführer Bernard Krone<br />
Holding GmbH & Co. KG, Werlte<br />
Univ.-Pr<strong>of</strong>. Dr. Sebastian Kummer, Vorstand des<br />
Institutes für Transportwirtschaft und Logistik,<br />
Wirtschaftsuniversität Wien<br />
Bernd Maienschein, Chefredakteur MM Logistik,<br />
Würzburg<br />
Jos Marinus, Präsident der European <strong>Logistics</strong><br />
Association (ELA), Brüssel<br />
Jürgen Maidl, BMW Group, Leiter Produktionsnetzwerk<br />
und Logistik, München<br />
Andreas Marquardt, Präsident des Bundesamtes<br />
für Güterverkehr (BAG), Köln<br />
Bernd Melcher, Vorstand KRAVAG-SACH Versicherung<br />
des Deutschen Kraftverkehrs VaG, Hamburg<br />
Dr. Jörg Mosolf, Vorstandsvorsitzender der Mosolf<br />
Group, Kirchheim unter Teck<br />
Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der<br />
Automobilindustrie (VDA) e.V., Berlin<br />
Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied<br />
des Verbands Deutscher Reeder, Hamburg<br />
Markus Olligschläger, Hauptgeschäftsführer des<br />
Bundesverbands Wirtschaft, Verkehr und Logistik<br />
(BWVL) e.V., Bonn<br />
Maurizio Peruzzi, Chefredakteur Il Giornale della<br />
Logistica, Mailand<br />
Matthias Pieringer, Chefredakteur Logistik Heute,<br />
München<br />
Umberto de Pretto, Generalsekretär der International<br />
Road Transport Union (IRU), Genf<br />
Jochen Quick, Präsident des Bundesverbands<br />
Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) e.V., Bonn<br />
Szilvia Rapi-Jaubert, Herausgeberin und Chefredakteurin<br />
von Supply Chain Monitor, Budapest<br />
Matthias Rathmann, Chefredakteur trans aktuell,<br />
Stuttgart<br />
Andreas Reutter, Executive Vice President Global<br />
<strong>Logistics</strong> Services, Robert Bosch GmbH, Stuttgart<br />
Dr. Hansjörg Rodi, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Kühne + Nagel Deutschland und der Region<br />
Zentral- und Osteuropa<br />
Isabel Rodrigo, Chefredakteurin Logística Pr<strong>of</strong>esional,<br />
Madrid<br />
Frank Schäfer, Präsident des Bundesverbands<br />
Möbelspedition (AMÖ) e.V., Hattersheim/M.<br />
Andreas Scheuer MdB, Bundesminister für Verkehr<br />
und digitale Infrastruktur, Berlin, Schirmherr der<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Hans-Joachim Schlobach, Geschäftsführer RS<br />
Media Solutions, Herausgeber und Chefredakteur<br />
BUSINESS+LOGISTIC, Wien<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Thorsten Schmidt, Institutsdirektor<br />
Technische Universität Dresden, Fakultät Maschinenwesen,<br />
Pr<strong>of</strong>essur für Technische Logistik<br />
Sascha Schmel, Geschäftsführer des Fachverbands<br />
Fördertechnik und Intralogistik im Verband<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />
e.V., Frankfurt/M.<br />
Dr. Robert Schönberger, Exhibition Group Director<br />
transport logistic/ceramitec, Messe München GmbH<br />
KR Gerhard Schlögel, Chefredakteur Logistik-<br />
Kurier, Wien<br />
Martin Schrüfer, Leitender Chefredakteur Materialfluss<br />
und LT-manager, München<br />
Sebastian Śliwieński, Chefredakteur Warehouse<br />
Monitor, Poznań<br />
Berthold Steber, Director Global Parts <strong>Logistics</strong>,<br />
Rolls-Royce Power Systems AG, Friedrichshafen<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Frank Straube, Leiter Bereich Logistik<br />
am Institut für Technologie und Management<br />
der TU Berlin; Gastpr<strong>of</strong>essor am CDHK der Tongji<br />
Universität, Shanghai sowie der Universität St.<br />
Gallen<br />
Jarlath Sweeney, Chefredakteur Fleet Publications,<br />
Claremorris (Irland)<br />
Josip T. Tomasevic, Vice President & CPO, Global<br />
Purchasing and Materials Management bei der<br />
AGCO Corporation in Duluth, Georgia<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Stephan M. Wagner, Direktor Executive<br />
MBA ETH SCM, Eidgenössische Technische Hochschule<br />
Zürich<br />
Anita Würmser, Geschäftsführende Vorsitzende<br />
der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>, Geschäftsführende<br />
Gesellschafterin impact media projects GmbH,<br />
Ismaning<br />
Seite 66
The Legenden Heros der <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong> Logistik<br />
Legenden der Logistik<br />
Die Geschichte der Bewegung.<br />
Als am 15. Mai 1966 die ersten Container im Bremer Überseehafen<br />
ankommen, bricht ein neues Logistikzeitalter an. Mehr als 100 Jahre<br />
früher setzt ein Garagen-Startup namens Schenker den ersten Sammelwaggon<br />
mit Luxusartikeln für die Wiener Gesellschaft auf die<br />
Schiene. Lkw und Gabelstapler revolutionieren den Transport. Just in<br />
Time verändert die Automobilindustrie weltweit, Wissenschaft und<br />
Forschung entstehen, Logistikketten werden zu Netzwerken. Logistik<br />
wird pr<strong>of</strong>essionell. Eine Branche entsteht, die Wert legt auf Image<br />
und Innovation.<br />
Eine Dokumentation der Meilensteine und ihrer Macher: Die Mitglieder<br />
der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>.<br />
Seite 67
Legenden der Logistik<br />
Franz von Taxis,<br />
Johann Baptista von Taxis<br />
Gottfried Schenker<br />
1490<br />
1873<br />
Die erste zentral organisierte<br />
Postverbindung ist der<br />
Niederländische Postkurs<br />
zwischen den Höfen<br />
Innsbruck und Brüssel.<br />
Begründer des<br />
internationalen Postwesens<br />
Franz (*1459 †1517) von Taxis (Tasso) und<br />
sein Neffe Johann Baptista (*1470 †1541)<br />
von Taxis (Tasso) bauten Ende des 15.<br />
Jahrhunderts das erste länderübergreifende<br />
Nachrichtensystem auf und legten<br />
damit den Grundstein für das internationale<br />
Postwesen und den Aufstieg der<br />
Familie Thurn und Taxis.<br />
Founders <strong>of</strong> the international<br />
postal service<br />
Franz (*1459 †1517) von Taxis (Tasso) and<br />
his nephew Johann Baptista (*1470 †1541)<br />
von Taxis (Tasso) set up in the 15th<br />
century the first cross-border messaging<br />
system, laying the foundation for the<br />
international postal system and the rise<br />
<strong>of</strong> the Thurn und Taxis family.<br />
1322<br />
Der Mailänder Bote<br />
der Familien Spehler<br />
und Vis (heute<br />
Gebrüder Weiss) ist<br />
Europas erster<br />
Transportdienst. Die<br />
gefährliche Route<br />
verbindet zweimal<br />
pro Woche Lindau<br />
und Mailand auf 325<br />
Kilometern.<br />
Laufzeit: 5 Tage.<br />
1490<br />
Die Taxis-Post<br />
bewältigt 166<br />
Kilometer Postweg<br />
täglich.<br />
1492<br />
Kolumbus entdeckt<br />
Amerika.<br />
1592<br />
Die Reichspost der<br />
Thurn & Taxis will<br />
den Mailänder Boten<br />
verbieten lassen. Sie<br />
verliert den Prozess<br />
nach 31 Jahren.<br />
Der erste Sammelwaggon<br />
transportiert Luxusartikel<br />
für die Wiener Gesellschaft<br />
der k.u.k. Monarchie von<br />
Paris nach Wien.<br />
Erfinder des Bahnsammelverkehrs<br />
Gottfried Schenker (*1842 †1901) gilt als<br />
Erfinder des Bahnsammelverkehrs. Er<br />
hatte im Jahr 1873 erstmals die Idee,<br />
Kleinsendungen zu bündeln und mithilfe<br />
mehrerer Verkehrsträger über weite<br />
Strecken kostengünstig und schnell zu<br />
befördern. Damit legte er den Grundstein<br />
für den internationalen Bahn-Sammelgutverkehr<br />
und die Spedition Schenker.<br />
Inventor <strong>of</strong> groupage transport<br />
by rail<br />
Gottfried Schenker (*1842 †1901) is seen<br />
as the inventor <strong>of</strong> groupage transport. In<br />
1873, he envisioned pooling small<br />
consignments with different carriers to<br />
transport them quickly and cost-effectively<br />
over long distances, thus laying the<br />
basis for international rail groupage and<br />
the Schenker forwarding company.<br />
Seite 68
Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />
Gottlieb Daimler Henry Ford Ransom Eli Olds<br />
1896<br />
1903/1913<br />
Daimlers erster Lkw hat 4<br />
PS, 1,06 Liter Hubraum, eine<br />
Nutzlast von 1500 kg und<br />
wird umgerechnet für 45.000<br />
Euro nach England verkauft.<br />
Olds entwickelt 1903 die<br />
progressive assembly line,<br />
die einfache Form der<br />
Fließfertigung. Das erste<br />
Fließband setzt Ford ein.<br />
1869<br />
Der Sueskanal wird<br />
eröffnet und Alfred<br />
Nobel erfindet das<br />
Dynamit.<br />
Erfinder<br />
des Lkw<br />
Gottlieb Wilhelm Daimler (*1834 †1900)<br />
gilt als Erfinder des Lastwagens und Pionier<br />
des modernen Güterkraftverkehrs. Er<br />
kann für sich in Anspruch nehmen, das<br />
erfolgreichste Verkehrsmittel im Gütertransport<br />
entwickelt und mitgebaut zu haben.<br />
Am 1. Oktober 1896 lieferte die Daimler-<br />
Motoren-Gesellschaft den ersten Lkw der<br />
Welt mit dem Namen „Phönix“ aus.<br />
Inventor <strong>of</strong> the truck<br />
Gottlieb Wilhelm Daimler (*1834 †1900)<br />
is seen as the inventor <strong>of</strong> the truck and<br />
pioneer <strong>of</strong> modern freight transport. He<br />
can claim to have developed and played<br />
a part in building the most successful<br />
means <strong>of</strong> freight transport ever. On October<br />
1, 1896, Daimler-Motoren-Gesellschaft<br />
delivered the world‘s first truck called the<br />
“Phoenix”.<br />
Erfinder der<br />
Fließbandfertigung<br />
Henry Ford (*1863 †1947) und Ransom<br />
Eli Olds (*1864 †1950) gelten als Erfinder<br />
der Fließbandfertigung. Sie haben durch<br />
ihre Pionierarbeit in den Bereichen<br />
Produktionslogistik und Transport die<br />
Industrie und insbesondere die Automobilindustrie<br />
weltweit revolutioniert.<br />
Inventors <strong>of</strong><br />
assembly line production<br />
Henry Ford (*1863 †1947) and Ransom<br />
Eli Olds (*1864 †1950) are widely held to<br />
be the inventors <strong>of</strong> assembly line production.<br />
They revolutionised industry and<br />
especially the automotive industry<br />
worldwide through their pioneering work<br />
in the fields <strong>of</strong> production logistics and<br />
transport.<br />
1876<br />
Alexander Graham<br />
Bell erfindet das<br />
Telefon.<br />
1886<br />
Spyridon Louis siegt<br />
beim ersten<br />
neuzeitlichen<br />
Marathonlauf in<br />
2:58:50 Stunden<br />
und läuft mit 16<br />
km/h gleich schnell<br />
wie Daimlers Lkw.<br />
1903<br />
Die Brüder Wright<br />
starten zum ersten<br />
Motorflug.<br />
Seite 69
Legenden der Logistik<br />
James E. Casey<br />
Eugene Bradley<br />
Clark<br />
William H. Tunner<br />
1907<br />
1917<br />
1948<br />
Casey gründet mit 100<br />
US-Dollar Startkapital die<br />
American Messenger<br />
Company. Sein erster<br />
Zustellwagen ist ein<br />
knallroter Ford T.<br />
Clark erfindet den ersten<br />
Plattformwagen mit Motor<br />
und 1925 den Gabelstapler.<br />
Tunner organisiert die<br />
Berliner Luftbrücke, die über<br />
zwei Millionen Berliner mit<br />
Lebensmitteln versorgt.<br />
Erfinder der Paketdienste<br />
und Gründer von UPS<br />
Der US-amerikanische Unternehmer<br />
James E. Casey (*1888 † 1983) ist der<br />
Erfinder der Paketdienste und Gründer<br />
von American Messenger Company, des<br />
ersten Paketdienstes der Welt und Vorläufer<br />
von United Parcel Service (UPS).<br />
Der US Postal Service, die amerikanische<br />
Post, wurde erst sechs Jahre später gegründet.<br />
Launcher <strong>of</strong> parcels<br />
services and founder <strong>of</strong> UPS<br />
US businessman James E. Casey (*1888<br />
†1983) is the inventor <strong>of</strong> parcels services<br />
and founder <strong>of</strong> the American Messenger<br />
Company, the world’s first parcel service<br />
and forerunner <strong>of</strong> United Parcel Service<br />
(UPS). The US Postal Service was founded<br />
six years later.<br />
Erfinder des<br />
Gabelstaplers<br />
Eugene Bradley Clark (*1873 †1942) ist<br />
der Erfinder des Gabelstaplers. Den<br />
Urvater der heutigen Frontstapler stellte<br />
Clark 1917 in den USA vor. Für diese aus<br />
der täglichen Logistikpraxis kaum wegzudenkende<br />
Innovation wurde er 2007<br />
in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> aufgenommen.<br />
Inventor <strong>of</strong> the<br />
forklift truck<br />
Eugene Bradley Clark (*1873 †1942) is<br />
the inventor <strong>of</strong> the forklift truck. Clark<br />
presented the forerunner <strong>of</strong> the modern<br />
front-loading truck in the USA in 1917. He<br />
was inducted into the <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Fame</strong> in 2007 in recognition <strong>of</strong> this innovation,<br />
without which today‘s logistics<br />
activities would be unthinkable.<br />
Organisator der<br />
Berliner Luftbrücke<br />
Der US-amerikanische Major General<br />
William H. Tunner (*1906 †1983) war der<br />
Organisator der Berliner Luftbrücke, die<br />
1948/49 über zwei Millionen Berliner mit<br />
Lebensmitteln versorgte. Er etablierte das<br />
Flugzeug als ernstzunehmendes Transportmittel<br />
in der Logistikkette und begründete<br />
damit das moderne Lufttransportwesen.<br />
The man who organised<br />
the Berlin Airlift<br />
US Major General William H. Tunner<br />
(*1906 †1983) was the organizer <strong>of</strong> the<br />
Berlin Airlift, which in 1948/49 supplied<br />
more than two million Berliners with food.<br />
He established the aircraft as a serious<br />
means <strong>of</strong> transport in the logistics chain<br />
and thus founded the modern air transport<br />
system.<br />
Seite 70
Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />
Norman Woodland George Laurer Bernard Silver<br />
1949<br />
1974<br />
1949 wird der Barcode<br />
erfunden. Woodland erhält<br />
1952 das US-Patent für die<br />
Barcodetechnologie.<br />
Erst 1974 wird in einer Filiale<br />
der US-Supermarktkette Marsh<br />
der erste Barcode auf einer<br />
Packung Wrigley Juicy Fruit<br />
Kaugummi gescannt.<br />
1920<br />
Erste Fernsehvorführung<br />
im Royal<br />
Institute <strong>of</strong> Great<br />
Britain.<br />
Erfinder des Barcodes<br />
Die Studenten Norman Joseph Woodland<br />
(*1921 †2012) und Bernard Silver (*1925 †1963)<br />
entwickelten die Vorläufertechnik des Barcodes<br />
(Patent-Nummer: 2,612,994, „Woodland und<br />
Silver Patent“). George Laurer (*1925) gilt als<br />
Erfinder des heutigen Barcodestandards UPC.<br />
Der erste Strichcode bestand aus vier weißen<br />
Linien auf dunklem Hintergrund. Damit<br />
konnten sieben Artikel klassifiziert werden.<br />
Inventers <strong>of</strong> the barcode<br />
Students Norman Joseph Woodland (*1921<br />
†2012) and Bernard Silver (*1925 †1963)<br />
devised the technology that led to barcodes<br />
(patent number: 2,612,994, “Woodland and<br />
Silver Patent”). George Laurer (*1925) is<br />
considered the inventor <strong>of</strong> the present<br />
UPC barcode standards. The first barcode<br />
consisted <strong>of</strong> four white lines on a dark<br />
background. This made it possible to classify<br />
seven articles.<br />
1910<br />
Premiere der<br />
Luftfracht:<br />
Die Wright Company<br />
fliegt im Auftrag<br />
eines Warenhauses<br />
Fracht von Dayton,<br />
Ohio, ins 100<br />
Kilometer entfernte<br />
Columbus.<br />
1917<br />
In Berlin gründet<br />
sich der Normenausschuss<br />
der<br />
Deutschen Industrie<br />
(später: DIN).<br />
1941<br />
Konrad Zuse baut<br />
den ersten<br />
Computer.<br />
1948<br />
Die UNO beschließt<br />
die Menschenrechte.<br />
1948<br />
Die D-Mark kommt<br />
und mit ihr die<br />
Marktwirtschaft.<br />
Hohe Inflation führt<br />
zu Preissteigerungen.<br />
Neun Millionen<br />
Menschen gehen in<br />
Deutschland auf die<br />
Straße.<br />
Seite 71
Legenden der Logistik<br />
Lothar Raucamp<br />
Gerhard Schäfer<br />
Horst Mosolf<br />
1950<br />
1953<br />
1955<br />
Durch die Erhöhung der<br />
Versicherungsprämien<br />
geraten Transporteure in<br />
Existenznot. Raucamp<br />
gründet die Kravag und<br />
rettet Existenzen.<br />
Der stapelbare Kasten<br />
mit Sichtöffnung an<br />
der Vorderseite feiert<br />
Weltpremiere auf der<br />
Industriemesse in Hannover.<br />
Mosolf lässt einen MB L<br />
6600 samt Anhänger zum<br />
ersten vollverkleideten<br />
Autotransporter umbauen.<br />
1959 entsteht der<br />
Doppelstockaufbau.<br />
Kämpfer für die<br />
genossenschaftliche Idee<br />
und Gründer von Kravag<br />
Der Spediteur und Kravag-Gründer,<br />
Lothar Raucamp (*1905 †1985), war ein<br />
Kämpfer für die genossenschaftliche<br />
Idee. Er gehört zu den großen Persönlichkeiten<br />
der Logistik und hat als IRU-<br />
Präsident und Präsident des Bundesverbandes<br />
des Deutschen Güterfernverkehrs<br />
die Branche maßgeblich international<br />
geprägt.<br />
Fighter for the cooperative<br />
idea and founder <strong>of</strong> Kravag<br />
Forwarder and founder <strong>of</strong> Kravag, Lothar<br />
Raucamp (*1905 †1985), was a fighter<br />
for the cooperative idea. He ranks among<br />
the greats in logistics. In his roles as IRU<br />
President and President <strong>of</strong> the Federation<br />
<strong>of</strong> German Long-Distance Haulage he<br />
put the industry firmly on the international<br />
map.<br />
Initiator des Systemgedankens<br />
in der Behälterlogistik<br />
Gerhard Schäfer (*1924 † 2015) hat den<br />
Systemgedanken in der Behälterlogistik<br />
eingeführt. Die Markteinführung und<br />
Serienproduktion des „Lager-Fixkastens“,<br />
maßgeblich durch Gerhard Schäfer, gilt<br />
als Meilenstein der Intralogistik und<br />
Grundstein für die Erfolgsgeschichte der<br />
Firma SSI Schäfer.<br />
Initiator <strong>of</strong> the system<br />
concept and pioneer <strong>of</strong><br />
storage logistics<br />
Gerhard Schäfer (*1924 †2015) implemented<br />
the system concept in storage<br />
logistics. The market launch and series<br />
production <strong>of</strong> the stackable “storage<br />
fix-box” decisively by Gerhard Schäfer, is<br />
regarded as a milestone in intralogistics<br />
and the fundament for the success<br />
story <strong>of</strong> SSI Schäfer<br />
Pionier der<br />
Fahrzeuglogistik<br />
Horst Mosolf (*1928 † 2015) ist ein Pionier<br />
der Fahrzeuglogistik. Er hat neue Maßstäbe<br />
bei spezialisierten Autotransporten<br />
gesetzt und die Transportbranche in<br />
diesem Segment revolutioniert. Bis<br />
heute kommen die von Mosolf gesetzten<br />
Standards in der Automobil- und Fahrzeuglogistik<br />
zum Einsatz.<br />
Pioneer <strong>of</strong><br />
vehicle logistics<br />
Horst Mosolf (*1928 † 2015) was a pioneer<br />
<strong>of</strong> vehicle logistics. He set new standards<br />
in specialised road transport and revolutionised<br />
this part <strong>of</strong> the transport industry.<br />
The standards set by Mosolf are still<br />
applied today in automotive and vehicle<br />
logistics.<br />
Seite 72
Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />
1950<br />
Die Formel 1 geht in Silverstone<br />
an den Start. Es<br />
gewinnt der spätere Weltmeister<br />
Giuseppe Farina.<br />
1954<br />
Geburtsstunde der Fastfood-<br />
Kette Burger King in Florida.<br />
1955<br />
Erster Lufthansa-Flug nach<br />
dem Weltkrieg von Hamburg<br />
nach München.<br />
Malcom McLean<br />
1966<br />
Heidi Senger-Weiss<br />
1968<br />
1956<br />
Der Begriff<br />
Künstliche<br />
Intelligenz<br />
wird geprägt.<br />
1967<br />
Der erste<br />
Geldautomat<br />
wird in England in Betrieb<br />
genommen.<br />
1969<br />
600 Millionen Menschen<br />
sitzen vor den Bildschirmen,<br />
als Neil Armstrong als<br />
erster Mensch<br />
den Mond betritt.<br />
1969<br />
Woodstock Music and Art<br />
Festival –<br />
3 Days <strong>of</strong> Peace and Music:<br />
15.-18. August.<br />
Am 15. Mai entlädt<br />
die MS Fairland die<br />
ersten Container im<br />
Überseehafen Bremen.<br />
Erfinder<br />
des Containers<br />
Malcom McLean (*1913 †2001) gilt als<br />
der „Vater der Containerisierung“. Seinem<br />
persönlichen Engagement und Kapital<br />
ist es zu verdanken, dass sich der Container<br />
als standardisierter Transportbehälter<br />
Mitte des 20. Jahrhunderts weltweit<br />
durchgesetzt hat.<br />
Inventor<br />
<strong>of</strong> the container<br />
Malcom McLean (*1913 †2001) is considered<br />
the “father <strong>of</strong> containerisation”. It<br />
is due to his personal efforts and capital<br />
that the container became the standardised<br />
transport receptacle worldwide in the<br />
mid-20th century.<br />
Heidi Senger-Weiss<br />
setzt Bench marks bei<br />
der Pr<strong>of</strong>essionalisierung<br />
mittelständischer Logistiker<br />
– zu einer Zeit, als Frauen<br />
kein eigenes Konto haben<br />
durften.<br />
Logistikunternehmerin<br />
und Impulsgeberin<br />
Heidegunde „Heidi“ Senger-Weiss (*1941)<br />
ist die Grande Dame der österreichischen<br />
Logistik. Sie hat durch zahlreiche Impulse<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der Transportlogistik<br />
über die Grenzen Österreichs<br />
hinaus positiv beeinflusst und damit zur<br />
Pr<strong>of</strong>essionalisierung der Transportlogistikbranche<br />
maßgeblich beigetragen.<br />
Entrepreneur and source <strong>of</strong><br />
stimuli for logistics<br />
Heidegunde “Heidi” Senger-Weiss (*1941)<br />
is the grande dame <strong>of</strong> Austrian transport<br />
logistics. She has generated numerous<br />
stimuli that have had a positive effects<br />
on the competitiveness <strong>of</strong> transport logistics<br />
beyond the borders <strong>of</strong> Austria and<br />
has played a key role in the pr<strong>of</strong>essionalisation<br />
<strong>of</strong> the transport logistics sector.<br />
Seite 73
Legenden der Logistik<br />
1970<br />
Douglas Engelbart<br />
lässt sich die<br />
Computermaus<br />
patentieren.<br />
Frederick W. Smith<br />
1971<br />
Detthold Aden<br />
1976<br />
1973<br />
Die erste Ölkrise<br />
erschüttert Europa<br />
und Watergate<br />
die USA.<br />
1973<br />
Ein gewisser Martin<br />
Cooper führt das<br />
weltweit erste<br />
Telefonat mit einem<br />
Mobiltelefon.<br />
Smith gründet Federal<br />
Express. Der Namenszusatz<br />
„Federal“ ist angelehnt an<br />
die Federal Reserve Bank<br />
und sollte dazu beitragen<br />
Regierungsaufträge zu<br />
erhalten.<br />
Als UPS-Gründungsgeschäfts<br />
führer treibt Aden<br />
den Aufbau in Deutschland<br />
voran. Am 16. August 1976<br />
öffnete in Neuss die erste<br />
Niederlassung außerhalb<br />
der USA.<br />
1977<br />
Heftig umstritten: das<br />
„Dampflokverbot“.<br />
Die Deutsche<br />
Bundesbahn<br />
mustert die letzte<br />
Dampflokomotive<br />
aus.<br />
Erfinder der Express-Logistik<br />
und Gründer von Fedex<br />
Der US-amerikanische Unternehmer<br />
Frederick W. Smith (*1944) ist Erfinder der<br />
Express-Logistik und Gründer von Fedex,<br />
der ersten Übernacht-Express-Zustellfirma<br />
der Welt. Smith gilt zudem als Erfinder<br />
der Güterhubs im Luftverkehr.<br />
Initiator <strong>of</strong> express logistics<br />
and founder <strong>of</strong> Fedex<br />
US businessman Frederick W. Smith<br />
(*1944) invented express logistics and<br />
founded Fedex, the world’s first overnight<br />
express delivery company. Smith is also<br />
considered to be the man who came<br />
up with the idea <strong>of</strong> air freight hubs.<br />
Impulsgeber der<br />
modernen Logistik<br />
Detthold Aden (*1948) zählt zu den herausragenden<br />
Managerpersönlichkeiten<br />
und Impulsgebern in der Logistik. Er hat<br />
die Logistik maßgeblich geprägt und<br />
dadurch nachhaltig zur Pr<strong>of</strong>essionalisierung<br />
der Logistik und zum Bedeutungszuwachs<br />
des Logistikstandortes<br />
Deutschland beigetragen.<br />
Key source <strong>of</strong> stimuli<br />
for modern logistics<br />
Detthold Aden (*1948) is one <strong>of</strong> the<br />
outstanding managerial figures and<br />
sources <strong>of</strong> stimuli for logistics. He has<br />
played a key role in shaping the nature<br />
<strong>of</strong> modern logistics and thus made a<br />
lasting contribution to the pr<strong>of</strong>essionalisation<br />
<strong>of</strong> logistics and to the growing<br />
importance <strong>of</strong> Germany as a logistics<br />
location.<br />
1978<br />
DEC-Mitarbeiter<br />
Gary Thuerk geht<br />
mit dem Versenden<br />
von 400 Werbemitteilungen<br />
als erster<br />
Spammer in die<br />
Computer-Geschichte<br />
ein.<br />
1979<br />
Sony bringt den<br />
Walkman auf den<br />
Markt, Fedex das<br />
Tracking & Tracing.<br />
1980<br />
Das erste<br />
Solarenergie-<br />
Flugzeug<br />
absolviert seinen<br />
Jungfernflug.<br />
Seite 74
Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />
Helmut<br />
Baumgarten<br />
Taiichi Ohno<br />
Hanspeter<br />
Stabenau<br />
1976<br />
1976<br />
1978<br />
Als Quereinsteiger<br />
macht sich Baumgarten<br />
auf, die Logistik zu<br />
einer strategischen<br />
Unternehmensfunktion<br />
zu machen.<br />
Das Toyota<br />
Produktionssystem<br />
revolutioniert die<br />
Automobilproduktion<br />
weltweit.<br />
Mit 500 Mark Startkapital<br />
vom BDI gründet Stabenau<br />
die BVL. Mit dabei: Helmut<br />
Baumgarten, Jürgen Busch,<br />
Peter Höhndorf, Gernot<br />
Lukas, Albert Schmitz, Klaus<br />
Spicher und Manfred Türks.<br />
Begründer der<br />
ganzheitlichen<br />
Logistik in Deutschland<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. h.c. Helmut<br />
Baumgarten (*1937) gilt in der zweiten<br />
Hälfte des 20. Jahrhunderts als einer der<br />
führenden Logistikwissenschaftler und<br />
als Begründer der ganzheitlichen und<br />
prozessorientierten Logistik in Deutschland.<br />
Er leistet Pionierarbeit bei der Etablierung<br />
einer modernen Logistik.<br />
Founder <strong>of</strong> holistic logistics<br />
in Germany<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. h.c. Helmut<br />
Baumgarten (*1937) is considered to be<br />
one <strong>of</strong> the leading logistics scientists <strong>of</strong><br />
the second half <strong>of</strong> the 20th century and<br />
the founder <strong>of</strong> holistic and process-oriented<br />
logistics in Germany. He pioneered<br />
the establishment <strong>of</strong> modern logistics.<br />
Erfinder<br />
von Kanban<br />
Taiichi Ohno (*1912 †1990) hat die logistischen<br />
Basismethoden „Pull-Prinzip”,<br />
„Just-in-Time” und „Kanban” Mitte des 20.<br />
Jahrhunderts entwickelt und erfolgreich<br />
beim japanischen Automobilhersteller<br />
Toyota umgesetzt.<br />
Inventor<br />
<strong>of</strong> kanban<br />
In the mid-20th century, Taiichi Ohno<br />
(*1912 †1990) developed the basic logistics<br />
concepts <strong>of</strong> the „pull principle“,<br />
“just-in-time” and “kanban”, successfully<br />
implementing these concepts at Japanese<br />
car maker Toyota.<br />
Begründer der<br />
Logistikbewegung<br />
in Deutschland<br />
Dr. Hanspeter Stabenau (*1934 †<strong>2020</strong>)<br />
ist der Wegbereiter der modernen Logistik<br />
und Begründer der deutschsprachigen<br />
Logistikbewegung. Durch seine<br />
charismatische Persönlichkeit und fachliche<br />
Kompetenz hat sich die Logistik<br />
binnen 20 Jahren zu einer in Politik und<br />
Wirtschaft vielbeachteten Unternehmensdisziplin<br />
entwickelt.<br />
Founder <strong>of</strong> the German<br />
logistics movement<br />
Dr. Hanspeter Stabenau (*1934 †<strong>2020</strong>)<br />
is the pioneer <strong>of</strong> modern logistics and<br />
the founder <strong>of</strong> the German-speaking<br />
logistics movement. Driven by his charming<br />
personality and expertise, logistics<br />
has developed into a much-noticed<br />
corporate discipline in the worlds <strong>of</strong><br />
politics and business within 20 years.<br />
Seite 75
Legenden der Logistik<br />
Reinhardt<br />
Jünemann<br />
Horst Wildemann<br />
Hans–Christian<br />
Pfohl<br />
1980<br />
1980<br />
1984<br />
Jünemann legt den<br />
Grundstein für das<br />
Fraunh<strong>of</strong>er-Institut für<br />
Materialfluss und Logistik<br />
(IML) in Dortmund.<br />
Just in Time erobert<br />
die deutsche<br />
Automobilindustrie.<br />
Maßgeblicher Treiber ist<br />
Horst Wildemann.<br />
Pfohl setzt der<br />
amerikanischen Logistik<br />
eine europäische entgegen,<br />
mit der Frage: Welchen<br />
Beitrag leistet die Logistik<br />
zum Unternehmenswert?<br />
Materialfluss-Papst und<br />
Mitbegründer der<br />
industriellen Logistik<br />
Pr<strong>of</strong>essor em. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c.<br />
Reinhardt Jünemann (*1936) gilt in der<br />
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als<br />
der deutsche Materialfluss-Papst. Er hat<br />
Pionierarbeit im Bereich der industriellen<br />
Logistik geleistet.<br />
Leading material flow expert<br />
and co-founder <strong>of</strong><br />
industrial logistics<br />
Pr<strong>of</strong>essor em. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c.<br />
Reinhardt Jünemann (*1936) is considered<br />
the leading German expert for material<br />
flows in the second half <strong>of</strong> the 20th<br />
century. He has done pioneering work<br />
in the field <strong>of</strong> industrial logistics.<br />
Automobillogistik-Papst<br />
in Deutschland<br />
Univ.-Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. habil. Dr. h.c. Horst<br />
Wildemann (*1942) gilt als der Vater des<br />
deutschen Just in Time-Konzeptes. Er hat<br />
diese aus Japan kommende Logistik- und<br />
Produktionsphilosophie an europäische<br />
Verhältnisse angepasst, in den deutschen<br />
Autokonzernen „eingeführt“ und weiterentwickelt.<br />
German automotive<br />
logistics guru<br />
Pr<strong>of</strong>essor Dr. Dr. habil. Dr. h.c. Horst Wildemann<br />
(*1942) is regarded as the father<br />
<strong>of</strong> the German Just in Time concept. He<br />
adapted the originally Japanese logistics<br />
and production philosophy to European<br />
conditions, and “introduced” and optimised<br />
it in Germany’s automotive manufacturing<br />
companies.<br />
Begründer der wissenschaftlichen<br />
Logistikforschung<br />
in Deutschland<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Hans-Christian Pfohl<br />
(*1942) ist einer der Begründer der wissenschaftlichen<br />
Logistikforschung in<br />
Deutschland und zu Beginn des 21.<br />
Jahrhunderts einer der wenigen anerkannten<br />
Repräsentanten der deutschen<br />
Logistikforschung in der Welt.<br />
Founder <strong>of</strong> scientific logistics<br />
research in Germany<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl (*1942)<br />
is one <strong>of</strong> the founders <strong>of</strong> scientific logistics<br />
research in Germany and one <strong>of</strong> the<br />
few representatives <strong>of</strong> German logistics<br />
research who enjoy worldwide repute<br />
at the beginning <strong>of</strong> the 21st century.<br />
Seite 76
Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />
Peer Witten<br />
Heinz Fiege<br />
Hugo Fiege<br />
1985<br />
1989<br />
Witten setzt in den<br />
80er und 90er Jahren<br />
logistisch Maßstäbe für den<br />
Internethandel, die später<br />
zum Benchmark werden.<br />
Wegbereiter des<br />
Internethandels<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Peer Witten (*1945) zählt zu den<br />
Wegbereitern der modernen Logistik. Er<br />
gilt als Vordenker in Sachen Nachhaltigkeit<br />
und war an zahlreichen Meilensteinen<br />
maßgeblich beteiligt oder hat sie<br />
selbst umgesetzt. Insbesondere hat er<br />
als Pionier im Internethandel logistisch<br />
Maßstäbe gesetzt, die zum Benchmark<br />
in der Branche wurden.<br />
Paved the way for<br />
Internet commerce<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Peer Witten (*1945) ranks among<br />
the pioneers <strong>of</strong> modern logistics. He is<br />
regarded as a mastermind <strong>of</strong> sustainability<br />
and has played a key role in numerous<br />
milestones or implemented them<br />
himself. As a pioneer <strong>of</strong> e-commerce in<br />
particular, he set logistics standards that<br />
have become the industry benchmark.<br />
Urknall der Kontraktlogistik:<br />
Mehrwerte sind gefragt und<br />
Heinz Fiege und Hugo Fiege<br />
erfinden die Kontraktlogistik.<br />
Bis heute vielfach kopiert.<br />
Pioniere<br />
der Kontraktlogistik<br />
Die Brüder Heinz Fiege (*1945) und Dr.<br />
Hugo Fiege (*1949) gelten als die Erfinder<br />
der modernen Kontraktlogistik. Ihnen<br />
fällt bei der Entwicklung hin zu einer<br />
modernen, umweltbewussten Full-Service-<br />
Logistik eine herausragende Vorreiterrolle<br />
zu.<br />
Pioneers<br />
<strong>of</strong> contract logistics<br />
The brothers Heinz Fiege (*1945) and Dr.<br />
Hugo Fiege (*1949) are regarded as the<br />
inventors <strong>of</strong> modern contract logistics.<br />
They play an outstanding pioneering role<br />
in the development <strong>of</strong> modern, environmentally<br />
conscious full-service logistics.<br />
1981<br />
IBM stellt den Personal<br />
Computer (PC) vor.<br />
1982<br />
Der Commodore 64<br />
ist in und der Student<br />
Scott E. Fahlman erfindet<br />
das Smiley :-).<br />
1983<br />
Das erste Handy von<br />
Motorola wird<br />
zugelassen. Gewicht:<br />
800 Gramm.<br />
1983<br />
Internetadressen<br />
gehen an den Start.<br />
1985<br />
Der Amerikaner<br />
Chuck Hull erfindet<br />
den 3D-Drucker.<br />
1989<br />
Am CERN startet ein<br />
Projekt namens<br />
WWW – kurz für<br />
World Wide Web.<br />
Seite 77
Legenden der Logistik<br />
Rolf Schnellecke<br />
Jeff Bezos<br />
Peter Klaus<br />
1990<br />
1994<br />
1995<br />
Schnellecke übernimmt für<br />
VW die Montage von Türund<br />
Seitenverkleidungen<br />
– die Blaupause für Value<br />
Added Services in der<br />
Automobillogistik.<br />
Bezos gründet Amazon. Mit<br />
Logistik, Kundenorientierung<br />
und IT macht er aus dem<br />
kleinen Internetbuchhändler<br />
das größte Kaufhaus der<br />
Welt.<br />
„You can’t manage what<br />
you can’t measure“: Mit<br />
zwei Zahlen beendet Peter<br />
Klaus das Schattendasein<br />
der Logistik: 220 Milliarden<br />
Euro Marktvolumen und 2,7<br />
Millionen Beschäftigte.<br />
Outsourcing-Taktgeber und<br />
Innovator der Automobillogistik<br />
Pr<strong>of</strong>essor Rolf Schnellecke (*1944) hat<br />
die Automobillogistik maßgeblich beeinflusst<br />
und weiterentwickelt. Seine frühen<br />
Ansätze, Transport- und Lagerprozesse<br />
um Value Added Services bis hin zu<br />
Produktionstätigkeiten zu erweitern,<br />
waren visionär und hatten bahnbrechenden<br />
Einfluss auf die Automobillogistik.<br />
Outsourcing trendsetter and<br />
innovator <strong>of</strong> automotive<br />
logistics<br />
Pr<strong>of</strong>essor Rolf Schnellecke (*1944) has<br />
significantly influenced and developed<br />
automotive logistics. His early approaches<br />
to extending transport and warehouse<br />
processes with value-added services up<br />
to production activities were visionary<br />
and had a groundbreaking influence on<br />
automotive logistics.<br />
Revolutionär von<br />
E-Commerce und Logistik<br />
Jeff Bezos (*1964) hat die Versandhandelslogistik<br />
revolutioniert. Er erkannte als<br />
erster, dass S<strong>of</strong>tware und Logistik der<br />
Schlüssel sind, um den einkaufsgetriebenen<br />
Handel in einen nachfragegetriebenen<br />
Onlinehandel zu verändern.<br />
Mit der Kombination aus S<strong>of</strong>tware, Liefereffizienz<br />
und Automatisierung hat er<br />
die Branche grundlegend verändert.<br />
Revolutioniser <strong>of</strong><br />
E-Commerce and <strong>Logistics</strong><br />
Jeff Bezos has revolutionised logistics in<br />
the mail order sector. He was the first to<br />
realise that s<strong>of</strong>tware and logistics are key<br />
to the shift from purchasing-driven trading<br />
to demand-driven online trading. Thanks<br />
to a combination <strong>of</strong> s<strong>of</strong>tware, efficient<br />
delivery and automation, he transformed<br />
the sector from the ground up.<br />
Vermesser der<br />
Logistikbranche<br />
Pr<strong>of</strong>. Peter Klaus, D.B.A./Boston Univ.<br />
(*1944) gelang es als erstem, präzise<br />
Zahlen für das Marktvolumen und die<br />
Beschäftigten in der deutschen Logistik<br />
zu ermitteln. Damit wurde es amtlich: Die<br />
Logistik ist der drittgrößte Wirtschaftsbereich<br />
Deutschlands. Die Logistikbranche<br />
war geboren.<br />
Statistician<br />
<strong>of</strong> logistics<br />
Pr<strong>of</strong>. Peter Klaus, D.B.A./Boston Univ.<br />
(*1944) was the first person to determine<br />
precise figures for the market volume<br />
and number <strong>of</strong> employees in the German<br />
logistics sector. This made it <strong>of</strong>ficial: <strong>Logistics</strong><br />
is the third largest economic<br />
sector in Germany. The logistics industry<br />
was born.<br />
Seite 78
Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />
1990<br />
Deutsche<br />
Wiedervereinigung.<br />
1990<br />
Das weltweite Human<br />
Genome Project zur<br />
Entschlüsselung des<br />
menschlichen Genoms<br />
wird gegründet.<br />
1994<br />
Die Deutsche Bahn AG<br />
wird am 1. Januar<br />
gegründet.<br />
1999<br />
Erich Staake<br />
2000<br />
Michael ten<br />
Hompel<br />
1996<br />
Nach über 113 Jahren<br />
wird die Firma AEG im<br />
Handelsregister gelöscht.<br />
Das Unternehmen war<br />
der zeitweilig größte<br />
Elektrokonzern der Welt.<br />
1997<br />
Diana, Princess <strong>of</strong> Wales,<br />
wird beigesetzt. Mit 2,5<br />
Milliarden Zuschauern ist<br />
es das bis dahin<br />
weltweit größte Medienereignis.<br />
2000<br />
Die Dotcom-Blase platzt.<br />
2001<br />
Terroranschläge auf das<br />
World Trade Center.<br />
2002<br />
Der Euro wird in 12<br />
EU-Staaten eingeführt.<br />
2007<br />
Apples iPhone kommt<br />
auf den Markt.<br />
Erich Staake legt mit dem<br />
logport-Konzept den<br />
Grundstein für eine neue<br />
Hafenlogistik, die weltweit<br />
zum Benchmark wird.<br />
Modernisierer der<br />
Hafenlogistik<br />
Erich Staake (*1953) hat die Binnenhafenlogistik<br />
in eine neue Ära geführt. Auf<br />
der Basis des logport-Konzepts hat er<br />
den Duisburger Hafen als multimodalen<br />
Logistikstandoprt neu erfunden und international<br />
zum Benchmark gemacht.<br />
Er hat eindrucksvoll gezeigt, wie Logistik<br />
die Wirtschaftskraft und Lebensqualität<br />
einer ganzen Region stärkt.<br />
Moderniser <strong>of</strong><br />
port logistics<br />
Erich Staake (*1953) has led inland port<br />
logistics into a new era. On the basis <strong>of</strong><br />
the logport concept, he reinvented the<br />
Port <strong>of</strong> Duisburg as a multimodal logistics<br />
center and made it an international<br />
benchmark. He thus demonstrated impressively<br />
how logistics strengthens the<br />
economic power and quality <strong>of</strong> life <strong>of</strong><br />
an entire region.<br />
Michael ten Hompel löst<br />
einen Forschungsboom<br />
in der Logistik aus.<br />
Selbststeuerung, Internet<br />
der Dinge, Industrie 4.0<br />
und künstliche Intelligenz<br />
nehmen ihren Anfang.<br />
Forschungs-Papst<br />
der Logistik<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel (*1958)<br />
gehört zu den Spitzenforschern der Logistik.<br />
Der Fraunh<strong>of</strong>er-Wissenschaftler gilt<br />
unter anderem als Erfinder der Shuttletechnologie<br />
in der Intralogistik, Er hat<br />
Europas bedeutendsten Logistikforschungscluster,<br />
den EffizienzCluster LogistikRuhr,<br />
inhaltlich definiert und ist der Wegbereiter<br />
des Internet der Dinge in Deutschland.<br />
<strong>Logistics</strong><br />
research guru<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel (*1958)<br />
is one <strong>of</strong> the leading researchers in logistics.<br />
Amoung others, the Fraunh<strong>of</strong>er scientist<br />
is the inventor <strong>of</strong> shuttle technology<br />
in intralogistics, He defined the content<br />
focus for the work <strong>of</strong> Europe’s leading<br />
logistics research cluster, the “Effizienz-<br />
Cluster LogistikRuhr” and he is the pioneer<br />
<strong>of</strong> the Internet <strong>of</strong> Things in Germany.<br />
Seite 79
Legenden der Logistik<br />
Hermann Grewer<br />
Klaus–Michael<br />
Kühne<br />
Gudrun<br />
Winner-Athens<br />
2005<br />
2005<br />
<strong>2020</strong><br />
Future <strong>Logistics</strong>:<br />
To be continued… ∞<br />
Hermann Grewer erreicht<br />
nach der Mauteinführung<br />
im Jahr 2005 600 Millionen<br />
Euro jährlich für die<br />
BAG-Förderprogramme<br />
Deminimis und Aus- und<br />
Weiterbildung.<br />
Mit Klaus-Michael Kühne<br />
zeichnet die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> erstmals eine<br />
Lebensleistung aus.<br />
Mit ihrem Einzug in die<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
würdigt die internationale<br />
Jury ihr kontinuierliches<br />
Engagement für einen<br />
umweltfreundlicheren<br />
Güterverkehr.<br />
Gestalter des europäischen<br />
Straßengüterverkehrs<br />
Hermann Grewer (*1943) hat die Liberalisierung<br />
und Vollendung des europäischen<br />
Straßengüterverkehrs im EU-Binnenmarkt<br />
maßgeblich mitgestaltet. Durch seine<br />
Weichenstellungen ermöglichte Grewer<br />
Tausenden von Transport- und Logistikunternehmen<br />
das Überleben sowie sichere<br />
und zuverlässige Logistikdienstleistungen<br />
in einem liberalisierten Markt.<br />
Unternehmerpersönlichkeit<br />
und Logistikmäzen<br />
Aufgrund seiner unternehmerischen<br />
Leistungen im Bereich des Speditionswesens<br />
und seines persönlichen Engagements<br />
als Stifter zur Förderung von Aus- und<br />
Weiterbildung sowie Wissenschaft und<br />
Forschung auf den Gebieten der Verkehrswirtschaft<br />
und Logistik wurde Pr<strong>of</strong>. Klaus-<br />
Michael Kühne (*1937) im Jahr 2005 in<br />
die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> aufgenommen.<br />
Wegbereiterin für den<br />
Kombinierten Verkehr<br />
Gudrun Winner-Athens (*1955) gilt in<br />
Deutschland und Europa als Wegbereiterin<br />
für den Kombinierten Verkehr Straße-<br />
Schiene. Die Unternehmerin hat maßgeblich<br />
zum Bedeutungszuwachs sowie<br />
zur Internationalisierung des Kombinierten<br />
Verkehrs auf der Schiene beigetragen<br />
und ist eine anerkannte Expertin in Sachen<br />
Straße-Schiene-Kombination.<br />
Mover <strong>of</strong> European<br />
road freight transport<br />
Hermann Grewer (*1943) is one <strong>of</strong> the<br />
key players in the liberalisation and development<br />
<strong>of</strong> European road freight<br />
transport in the internal EU market. His<br />
ideas and efforts have secured the<br />
survival <strong>of</strong> thousands <strong>of</strong> transport and<br />
logistics companies as well as the future<br />
<strong>of</strong> safe and reliable logistics service.<br />
Leading entrepreneurial figure<br />
and logistics benefactor<br />
Pr<strong>of</strong>. Klaus-Michael Kühne (*1937) was<br />
inducted into the <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
in 2005 on account <strong>of</strong> his entrepreneurial<br />
achievements in the field <strong>of</strong> freight<br />
forwarding and his personal commitment<br />
as a benefactor <strong>of</strong> further training and<br />
education as well as science and research<br />
in the fields <strong>of</strong> transportation and logistics.<br />
Pioneer <strong>of</strong><br />
intermodal transport<br />
Gudrun Winner-Athens (*1955) is regarded<br />
as a pioneer <strong>of</strong> combined road-rail<br />
transport in Germany and Europe. The<br />
entrepreneur has made a significant<br />
contribution to the increase in importance<br />
and internationalisation <strong>of</strong> intermodal<br />
transport by rail and is a recognised<br />
authority on road-rail combination.<br />
Seite 80
ECAUSE<br />
E CARE<br />
weniger CO 2 -Emission *<br />
mehr Nutzlast *<br />
mehr Effizienz<br />
Economy meets Ecology –<br />
Because we care.<br />
*<br />
mehr Informationen finden Sie unter: www.koegel.com/CO2<br />
www.koegel.com
<strong>Magazin</strong><br />
Impressum<br />
Druck und Herstellung<br />
ColorDruck Solutions GmbH<br />
Gutenbergstraße 4<br />
69181 Leimen<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> – <strong>Magazin</strong><br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
c/o wuermser.communication<br />
Eckherstraße 10 b<br />
85737 Ismaning<br />
anita.wuermser@logisticshall<strong>of</strong>fame.net<br />
www.logisticshall<strong>of</strong>fame.net<br />
Herausgeberin und Chefredaktion<br />
Anita Würmser (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion<br />
Thilo Jörgl, Dr. Horst Mayer, Stefanie Nonnenmann,<br />
Anita Würmser<br />
Autoren<br />
Marten Bosselmann, Matthias Gründler,<br />
Dr. Sigrid Nikutta, Andreas Scheuer MdB,<br />
Kay Schiebur<br />
Layout und Gestaltung<br />
Design:Management Strohmeyer<br />
Forststr. 4, 80997 München<br />
edward@des-man.de<br />
Bildnachweise<br />
Amazon, AMÖ,BAG, BGL, BIEK, Kay Blaschke,<br />
BME, BMVI, BMW, BPW Bergische Achsen,<br />
Bungert, BVL, Clark, Daimler, Johann<br />
Dettendorfer Spedition Ferntrans, DocStop,<br />
DSLV, ETM-Verlag, Fiege, Fedex, Fehrenkötter<br />
Transport & Logistik, f+h, Erwin Fleischmann,<br />
ForkOn, Fotolia, Fraunh<strong>of</strong>er IML,<br />
Sebastian Gabsch, Garbe, Gebrüder Weiss,<br />
Group7, Hafen Duisburg AG/Frank Reinhold,<br />
HHLA/Thies Raetzke, Hapag Lloyd, Hermes,<br />
Christian Hüller, Humbaur, Il Giornale della<br />
Logistica, impact media projects, InstaFreight,<br />
IRU, Knapp, Kögel, Krone, Kravag,<br />
Kühne + Nagel, Logística Pr<strong>of</strong>esional, Logistyka,<br />
LTG, LT-manager, Hendrik Lüders,<br />
Mosolf, Otto Group, Packaging by Quadient,<br />
SaniStop, Schunck Group, Setlog,<br />
SSI Schäfer, Ingo Schwarz, Seifert <strong>Logistics</strong><br />
Group, STILL, Oliver Tamagnini, TCW, TGW<br />
<strong>Logistics</strong> Group, TIS, Traton, TU Dresden, TU<br />
München, TUP, UPS, VDA, VDMA, Marcus<br />
Vetter, Wikipedia Commons, Thomas<br />
Willemsen, WISAG, Anita Würmser, Unternehmensbilder.<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> – <strong>Magazin</strong><br />
ist eine Publikation von<br />
impact media projects GmbH<br />
Liegt auch der trans aktuell bei.<br />
Diese Publikation ist urheberrechtlich<br />
geschützt. Die Vervielfältigung, Bearbeitung<br />
oder Verbreitung von Artikeln, Fotos<br />
oder Grafiken muss vom Herausgeber<br />
genehmigt werden. Dies gilt auch für<br />
die elektronische Verwertung sowie die<br />
Übernahme in Datenbanken, Onlinemedien<br />
(Internet), Intranets oder sonstige<br />
elektronische Speichermedien. Der<br />
Herausgeber haftet nicht für unverlangt<br />
eingesandte Bilder, Artikel und sonstige<br />
Inhalte oder Daten.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />
ISSN 2198-0179<br />
Bezugspreis<br />
49,00 € inkl. MwSt. (zzgl. Versand ins Ausland)<br />
Seite 82
Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Impressionen<br />
Die Bilder des Gala-Empfangs 2019 anlässlich der Aufnahme von Erich Staake<br />
in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> und der Auszeichnung von Angela Titzrath als<br />
<strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year.<br />
Juroren und Unterstützer beim großen Gruppenbild.<br />
Mitglied der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> 2019: Erich Staake<br />
<strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year 2019: Angela Titzrath<br />
Seite 83
Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Auf der Bühne plauderten die Weggefährten, im Publikum schmunzelten<br />
die Gäste: Erich Staake (l.) und Dr. Michael Güntner (BMVI).<br />
Wolfgang Clement erweckte im Talk mit<br />
Anita Würmser Logistikgeschichte zum Leben.<br />
Kanzlerin Merkel hatte die Minister kurzfristig ins Kanzleramt gerufen. Staatssekretär Dr. Michael Güntner eröffnete<br />
stellvertretend für Verkehrsminister Andreas Scheuer den Abend.<br />
<strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year 2019 Angela Titzrath (HHLA) im Talk mit<br />
Moderator Thilo Jörgl (impact media projects).<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Peer Witten (Logistik-Initiative Hamburg)<br />
mit Gattin Dr. Gisela Horn-Moll.<br />
Seite 84
Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Ex-Bertelsmann-Chef Mark Wössner<br />
übergibt die <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Urkunde.<br />
Talkten über den Neu-<strong>Hall</strong>-<strong>of</strong>-<strong>Fame</strong>r: Dr. Michael Güntner (BMVI), Wolfgang<br />
Clement (NRW-Ministerpräsident a. D.), Anita Würmser (LHOF-<br />
Juryvorsitzende), Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel (Fraunh<strong>of</strong>er-IML).<br />
Michael Kubenz (Kube+Kubenz) gratuliert Erich Staake.<br />
Empfang im historischen Erich Klausener Saal des BMVI.<br />
Mehr als 250 Gäste aus allen Logistikbereichen.<br />
Mitglied der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> 2019: Erich Staake.<br />
Seite 85
Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
(v.l.) Pr<strong>of</strong>. Dr. Peer Witten (Logistik-Initiative Hamburg)<br />
und Markus Meißner (AEB).<br />
Schwester von Erich Staake: Dr. Margitta Rudolph (VHS-<br />
Hildesheim) mit Gatte Henning Rudolph.<br />
Reisten aus Wien an: Heidi (<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Mitglied),<br />
und Paul Senger-Weiss (Gebrüder Weiss).<br />
(v.l.) Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Michael (Fraunh<strong>of</strong>er IML, <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Mitglied) und Ute ten Hompel mit Pr<strong>of</strong>. Thomas<br />
Schlipköther (duisport).<br />
Verbänderunde (v.l.): Frank Schäfer (AMÖ), Frank Huster<br />
(DSLV), Anja Ludwig (BDO), Christian Labrot (IRU, BWVL).<br />
(v.l.) Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Helmut Baumgarten (<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Fame</strong>-Mitglied), Kuno Neumeier (Logivest), Pr<strong>of</strong>. Dr. Thomas<br />
Wimmer (BVL).<br />
Langjährige Ehrengäste: Benedict Janich<br />
(l.) und Karl-Heinz Görrissen (beide BMVI).<br />
(v.l.) Peter Trapp, Markus Bangen und Sascha Treppte (alle duisport).<br />
Seite 86
Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Jens Schwanen (BDB).<br />
Günther Jocher mit Tochter Julia<br />
(GROUP7).<br />
Dr. Jan Zeibig (l.) und Axel Salzmann<br />
(beide Kravag).<br />
Johannes und Manuela Doll<br />
(LTG).<br />
Dr. Stefan Schwinning<br />
(Miele).<br />
(v.l.) Klaus von der Bey (VDB MC), KommR Gerhard<br />
Schlögel, Karl Fischer (LKZ Prien).<br />
(v.l.) Götz Ahmelmann<br />
(Mitteldeutsche Airport Holding),<br />
Adalbert Wandt (BGL).<br />
Dr. Stefan Wolff, Andrea<br />
Bill-Wolff (beide 4flow).<br />
(v.l.) René Droese (Budapest Airport), Felix<br />
Zimmermann (Medienbüro am Reichstag),<br />
Michael Kubenz (Kube+Kubenz).<br />
Rainer Bernickel (DocStop), Anita Würmser (impact media projects), Hermann Grewer<br />
(BGL, <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Mitglied), Joachim Fehrenkötter (Fehrenkötter).<br />
Wolfgang Clement (bonncomm)<br />
und Mark Wössner (r.).<br />
Seite 87
Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Team duisport (v.l.): Peter Trapp, Markus Bangen, Viktoria Orosz, Erich Staake,<br />
Pr<strong>of</strong>. Thomas Schlipköther, Dr. Ghanem Degheili, Sascha Treppte.<br />
Hatten Spaß bei der Aftershowparty: Thomas Hüser (Recito)<br />
und Wolfpeter Hocke (Hocke+Partner).<br />
Gute Entscheidung der Jury sagten (v.l.): Gunnar Gburek<br />
(TimoCom), Peter Lüttjohann (BMVI ),Dr. Jörg Mosolf (Mosolf).<br />
Die <strong>of</strong>fizielle Aufnahme neuer Mitglieder in die<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> findet traditionell im BMVI statt.<br />
Sie hat der Logistik im Jahr 2019 Richtung gegeben:<br />
Angela Titzrath mit dem Team HHLA.<br />
Seite 88
News<br />
Wir gratulieren<br />
Der Unterstützerkreis gratuliert Gudrun Winner-Athens<br />
zum Einzug in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
Weitere Informationen: www. logisticshall<strong>of</strong>fame.net<br />
ADAC Truckservice<br />
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung<br />
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
Bundesverband Paket und Expresslogistik<br />
Bundesverband Spedition und Logistik<br />
Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik<br />
Bundesvereinigung Logistik<br />
Deutsches Verkehrsforum<br />
Duisburger Hafen<br />
International Federation <strong>of</strong> Freight Forwarders Associations<br />
Förderverein <strong>Logistics</strong> Alliance Germany<br />
Gebrüder Weiss<br />
Humbaur<br />
impact media projects<br />
International Road Transport Union<br />
Kögel<br />
Lebensmittel Zeitung<br />
LOGISTIK-Kurier<br />
LIS<br />
Landauer Transportgesellschaft Doll<br />
LT-manager<br />
Panattoni<br />
PTV Group<br />
STILL<br />
trans aktuell<br />
TRATON (Stifter)<br />
Verband der Automobilindustrie (VDA)
Wahl 2021<br />
Kandidaten<br />
richtig vorschlagen<br />
Die Vorschlagphase für das neue Mitglied 2021<br />
und den TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year beginnt am 20. Januar 2021.<br />
Zwischen beiden Auszeichnungen gibt es einen fundamentalen Unterschied.<br />
LOGISTICS HALL OF FAME<br />
MITGLIED<br />
VORSCHLAGEN<br />
TRATON<br />
LOGISTICS LEADER OF THE YEAR<br />
VORSCHLAGEN<br />
<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> Mitglied – Meilensteine der Logistik<br />
Nachhaltigkeit, Logistikgeschichte und Branchenerfolg<br />
Die Mitglieder sind als der Kern der Ruhmeshalle (Legends) in<br />
den Statuten verankert. Sie haben die Meilensteine der Logistik<br />
gesetzt und Logistikgeschichte geschrieben.<br />
Um gewählt zu werden, genügt es nicht, ein Unternehmen erfolgreich<br />
gemacht zu haben oder berühmt zu sein. Entscheidend<br />
ist, dass Logistik und Supply Chain Management über die<br />
Grenzen des eigenen Unternehmens maßgeblich und nachhaltig<br />
vorangebracht wurden.<br />
TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year – Bogen in die Zukunft<br />
Aktualität, Trendsetting und Unternehmenserfolg<br />
Neben ihrer Bewahrerfunktion schlägt die Weltruhmeshalle<br />
mit dem TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year den Bogen in<br />
die Zukunft. Ausgezeichnet werden die maßgeblichen Taktgeber<br />
und Zukunftsmacher der Logistik, UnternehmerInnen/<br />
ManagerInnen, die sich aktuell besonders erfolgreich für ihre<br />
Unternehmen eingesetzt oder einen richtungsweisenden Impuls<br />
gesetzt haben. Der TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year ist die<br />
höchste Auszeichnung der Ruhmeshalle für Nicht-Mitglieder.<br />
Jährlich wird eine Person gewählt.<br />
VORSCHLÄGE RICHTIG EINREICHEN<br />
Bewerbungen und Vorschläge können kostenfrei und ausschließlich<br />
via Onlineformular eingereicht werden. Es spielt<br />
keine Rolle, ob es sich um eine Bewerbung oder einen Vorschlag<br />
handelt. Diese Information wird nicht bekannt gegeben.<br />
Entscheidend ist, dass die Leistung stichhaltig begründet wird<br />
und belegbar ist. Gültig sind Bewerbungen in englischer oder<br />
deutscher Sprache. Weitere Informationen stehen auf der<br />
Website zur Verfügung.<br />
Vorschläge einreichen unter<br />
www.logisticshall<strong>of</strong>fame.net<br />
Start der Vorschlagphase: 20. Januar 2021<br />
Seite 90
WIR SIND DA.<br />
HEUTE. MORGEN.<br />
UND DANACH!<br />
Als Hinterlandhub hat sich die Logistikdrehscheibe duisport in den<br />
vergangenen Jahren zu einer zentralen Schnittstelle zwischen Europa<br />
und allen wichtigen Destinationen der Welt entwickelt.<br />
Ob international, regional oder lokal – in einem soliden Netzwerk<br />
greift bei uns alles ineinander. Ein System, das nun zeigt, wie<br />
leistungsfähig es ist. Auch und gerade in schwierigen Zeiten.<br />
Wir sind das Netzwerk.<br />
www.duisport.de
Unterstützerkreis<br />
der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />
ADAC Truckservice<br />
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)<br />
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL)<br />
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME)<br />
Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK)<br />
Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV)<br />
Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL)<br />
Bundesvereinigung Logistik (BVL)<br />
Deutsches Verkehrsforum (DVF)<br />
Duisburger Hafen (duisport)<br />
FIATA (International Federation <strong>of</strong> Freight Forwarders Associations)<br />
Förderverein <strong>Logistics</strong> Alliance Germany<br />
Gebrüder Weiss<br />
Humbaur<br />
impact media projects<br />
International Road Transport Union (IRU)<br />
Kögel<br />
Lebensmittel Zeitung<br />
LOGISTIK-Kurier<br />
LIS<br />
LTG - Landauer Transportgesellschaft Doll<br />
LT-manager<br />
Panattoni<br />
PTV Group<br />
STILL<br />
trans aktuell<br />
TRATON (Stifter)<br />
Verband der Automobilindustrie (VDA)