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Logistics Hall of Fame Magazin 2020

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LOGISTICS HALL OF FAME<br />

MAGAZIN<br />

www.logisticshall<strong>of</strong>fame.net ISSN 2198-0179 Dezember <strong>2020</strong> D/A/CH 49,00 €<br />

Wir<br />

gratulieren!<br />

Seite 10<br />

31 Aus dem Netzwerk Standpunkte der Jury und Unterstützer<br />

38 TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year<br />

66 Legenden der Logistik Die Mitglieder der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> und ihre Geschichten<br />

Mitglied <strong>2020</strong>:<br />

Gudrun Winner-Athens<br />

Wegbereiterin für den<br />

Kombinierten Verkehr


“WIR STREBEN NACH EINER<br />

BALANCE ZWISCHEN MENSCH,<br />

PLANET UND PERFORMANCE.”<br />

Matthias Gründler, CEO<br />

Gemeinsam den Gipfel im Blick: Ein schwieriger Weg ist nur machbar, wenn<br />

wir uns aufeinander verlassen und gegenseitig anspornen. Uns, Mitarbeiter<br />

und Partner, eint das Streben nach Performance und das Bewusstsein für<br />

Nachhaltigkeit auf unserem Weg zum Global Champion.<br />

Im Bild: Team des TRATON Executive Program 2019/<strong>2020</strong>, Mont Blanc.<br />

Transforming Transportation. Together.


Editorial Rubrik<br />

Längst überfällig<br />

Es war ein außergewöhnliches Jahr für<br />

die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>. Corona hat<br />

es überschattet, und gleichzeitig ins Licht<br />

gerückt, denn mehr Zuspruch hatten wir<br />

nie zuvor.<br />

Menschen haben sich ganz einfach so<br />

gemeldet, um mehr über Logistik, Meilensteine<br />

und Lieferketten zu erfahren.<br />

Unternehmen wollten uns unterstützen<br />

oder haben uns ihre Lösungen und Ideen<br />

geschickt (Seite 58). Die Nutzfahrzeugmarke<br />

Traton etwa hat die Corona-Krise<br />

zum Anlass genommen, gemeinsam mit<br />

der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> einen Stifterpreis<br />

ins Leben zu rufen (S. 46), um die<br />

Taktgeber und Zukunftsmacher zu ehren.<br />

Die Jury hat erstmals in der 18-jährigen<br />

Geschichte der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> einen<br />

Ehrenpreis vergeben. Und zwar aus<br />

gutem Grund, denn besondere Zeiten<br />

erfordern nicht nur besondere Lösungen,<br />

in der Krise zeigt sich auch der wahre<br />

Charakter. Kommt beides zusammen,<br />

kann das Ergbnis nur preiswürdig sein.<br />

Wollte man die Resonanz dieses Jahres<br />

auf einen Nenner bringen, man könnte<br />

sagen: Logistik ist unverzichtbar. Sie schafft<br />

Effizienz und Sicherheit, und macht dadurch<br />

unser Leben erst möglich. Für die<br />

Branche mag das eine Selbstverständlichkeit<br />

sein. Es hat eine Pandemie gebraucht,<br />

um die Bedeutung der Logistik<br />

für unsere Gesellschaft über die Grenzen<br />

der Branche hinaus vor Augen zu führen.<br />

Was dutzende von Werbekampagnen seit<br />

Jahren vergeblich versuchen, hat Corona<br />

mit Leichtigkeit geschafft.<br />

Ebenfalls überfällig: Der Kombinierte<br />

Verkehr nimmt Platz in der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Fame</strong>, in persona Gudrun Winner-<br />

Athens. Sie zieht als Wegbereiterin für<br />

den Kombinierten Verkehr in die Riege<br />

der berühmtesten Logistiker der Welt<br />

ein. Wir gratulieren der Grande Dame<br />

des Kombinierten Verkehrs.<br />

Und noch etwas war längst überfällig: Wir<br />

danken allen unseren Unterstützern (Seite<br />

24) für die Treue und das Engagement in<br />

der schwersten Krise, die die meisten von<br />

uns jemals erlebt haben. ∞<br />

Seite 3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt <strong>2020</strong><br />

3 Vorwort<br />

6 Mitglied der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> <strong>2020</strong> Gudrun Winner-Athens<br />

10 Wir gratulieren<br />

12 Interview mit Gudrun Winner-Athens Dedicated<br />

15 Vita<br />

17 Die Nominierung <strong>2020</strong> Hybrid nominiert<br />

Kommentare<br />

18 Andreas Scheuer MdB Geht nicht. Gibt´s nicht.<br />

20 Dr. Sigrid Nikutta Logi(sti)sche Konsequenz<br />

22 Kombiverkehr Stark und geschätzt<br />

24 Die Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

31 Kommentare, Analysen und Standpunkte aus dem<br />

Netzwerk der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

38 TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong> Olaf Schabirosky<br />

42 Interview mit Olaf Schabirosky Wertschätzung<br />

45 Vita<br />

46 TRATON GROUP Ehrung für Taktgeber der Logistik<br />

Kommentare<br />

48 Matthias Gründler Erlaubnis zum Irritieren<br />

50 Kay Schiebur Offener Blick für neue Wege<br />

52 Marten Bosselmann Ein cooler Typ, der der Branche guttut<br />

54 Ehrenpreis der Jury #LogistikHilft<br />

58 Corona News Wenn die gewohnte Welt aus den Fugen gerät<br />

66 Die Jury der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

67 Legenden der Logistik<br />

Die Mitglieder der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

82 Impressum<br />

83 Impressionen<br />

90 Kandidaten richtig vorschlagen<br />

Seite 4


ZERO EMISSION.<br />

FULL PERFORMANCE.<br />

Elektrisierender Testsieger! IFOY-Gewinner <strong>2020</strong>.<br />

Performance auf höchstem Niveau: Der STILL RX 60-25/35 setzt neue Standards.<br />

Er bietet maximale Leistung bei Beschleunigung, Fahren und Heben – voll elektrisch<br />

und ohne Emissionen. Nie war ein Elektrostapler so produktiv!<br />

still.de/RX60seconds<br />

first in intralogistics


Gudrun Winner-Athens – Mitglied <strong>2020</strong><br />

Seite 6


Gudrun Winner-Athens – Mitglied <strong>2020</strong><br />

Gudrun<br />

Winner-Athens<br />

Wegbereiterin für den Kombinierten Verkehr Straße-Schiene<br />

„Ökologie und Ökonomie gehen beim Kombinierten Verkehr Hand in Hand“<br />

Gudrun Winner-Athens<br />

Wenn es um den Kombinierten Verkehr<br />

Straße-Schiene geht, macht ihr keiner<br />

so leicht etwas vor. Gudrun Winner-<br />

Athens gilt in Deutschland und Europa<br />

als Wegbereiterin für den Kombinierten<br />

Verkehr Schiene-Straße. Die Logistikunternehmerin<br />

hat maßgeblich zum<br />

Bedeutungszuwachs sowie zur Internationalisierung<br />

des Kombinierten Verkehrs<br />

auf der Schiene beigetragen und ist eine<br />

anerkannte Expertin in Sachen Schiene-<br />

Straße-Kombination. Mit ihrem Einzug<br />

in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> würdigt die<br />

internationale Jury ihr kontinuierliches<br />

Engagement für einen umweltfreundlicheren<br />

Güterverkehr.<br />

Gudrun Winner-Athens berufliches Leben<br />

ist eng verbunden mit der Geschichte des<br />

Kombinierten Verkehrs. Um die Verlagerung<br />

von der Straße auf die Schiene voranzubringen,<br />

engagiert sich die Unternehmerin seit<br />

den 90er Jahren auf der politischen Bühne<br />

für harmonisierte Eisenbahnmärkte in der<br />

EU. Sie kämpft dafür, die Wirtschaftlichkeit<br />

und Attraktivität der Leistungsangebote zu<br />

verbessern, um den nationalen und internationalen<br />

Verkehr weiter auszubauen und<br />

den Stellenwert des Kombinierten Verkehrs<br />

nachhaltig zu festigen. Unter ihrer Führung<br />

entwickelt sich die Kombiverkehr Deutsche<br />

Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr<br />

mbH & Co. KG zu Europas Marktführer<br />

im Kombinierten Verkehr Straße-Schiene.<br />

Gudrun Winner-Athens wird am 12. Juni<br />

1955 in Iserlohn geboren. Die heutige<br />

Lkw-Werkstatt ist vor mehr als 50 Jahren<br />

ihr Kinderzimmer. „Ich kannte jeden<br />

Fahrer, jeden Lkw, ich war in die Spedition<br />

hineingeboren“, erzählt die Familienunternehmerin.<br />

Bei Winner gilt damals wie<br />

heute die Verabredung, dass aus jedem Familienstamm<br />

ein Kind ins Unternehmen<br />

kommt. Eine Zeitlang will sie zwar lieber<br />

Richterin werden, verwirft das Vorhaben aber<br />

schnell. Ihr großes Vorbild ist ihr Vater, sie<br />

will so sein wie er. Nicht zuletzt deshalb ist<br />

es alternativlos in die Spedition zu gehen.<br />

„Etwas Anderes wollte ich nie machen. Das<br />

war, ist mein Leben“, sagt sie.<br />

Am 2. Januar 1981 steigt die Enkelin des<br />

Firmengründers Hugo Winner nach einem<br />

Wirtschaftswissenschaftsstudium ins Familienunternehmen<br />

ein. Sie denkt freilich<br />

nicht daran, das Klischee der „Die-Fraumacht-die-Buchhaltung-im-Unternehmen“<br />

zu erfüllen. Winner-Athens will in Spedition<br />

und Logistik neue Wege gehen. „Ich war der<br />

Meinung, dass ich als Diplomkauffrau die<br />

hohen Weihen bekommen habe und es hat<br />

keine zwei Tage gedauert, da war ich auf dem<br />

Boden der Tatsachen gelandet und wusste:<br />

‚Ich konnte nichts‘“, erzählt die Managerin.<br />

Zu der Zeit herrscht ein rüder Ton in der<br />

Spedition und „es war hart“, sagt sie, aber<br />

Winner-Athens verkörpert die für Spediteure<br />

typische Hartnäckigkeit. Geht nicht,<br />

gibt´s nicht, ein Maßstab, den sie allen voran<br />

bei sich selbst anlegt. Sie greift immer wieder<br />

an einem bestimmten Punkt an und betrachtet<br />

die Themen aus unterschiedlichen Perspektiven.<br />

Dabei geht sie keiner geschäftlichen<br />

Auseinandersetzung auch innerhalb der<br />

Familie aus dem Weg. Die damals 26-Jährige<br />

beißt sich durch, durchläuft alle Abteilungen,<br />

lernt Logistik von der Pike auf. Der<br />

Wille zu gestalten bleibt. Nach drei Jahren<br />

wird sie gemeinsam mit ihrem Vetter Willi<br />

Winner geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der Winner Spedition GmbH & Co. KG<br />

– sie als strategischer Kopf, der männliche<br />

Counterpart ist zuständig für die Finanzen.<br />

Winner-Athens kommt früh mit dem den<br />

Kombinierten Verkehr in Kontakt. Schon in<br />

den 70ern beginnt ihr Vater im nationalen<br />

Netz mit Kombinierten Verkehren unter<br />

Seite 7


Gudrun Winner-Athens – Mitglied <strong>2020</strong><br />

1 2<br />

3<br />

3<br />

1 Gudrun Winner-Athens mit Hans Wenger, Gründungsgeschäftsführer<br />

Kombiverkehr<br />

2 … mit Armin Riedel (l.) und Robert Breuhahn, beide<br />

Geschäftsführer Kombiverkehr<br />

3 Verwaltungsrat der Kombiverkehr 2010<br />

4 Die Millionste Lkw-Sendung geht 2007 auf der Schiene.<br />

Im Bild (v.l.n.r.): Armin Riedl (Kombiverkehr), Gudrun<br />

Winner-Athens, Thomas Hoyer (Spedition Hoyer) Robert<br />

Breuhahn (Kombiverkehr)<br />

5<br />

Im Boot mit der Bahn: Armin Riedl, Dr. Rüdiger Grube<br />

(Deutschen Bahn), Robert Breuhahn<br />

6 50 Jahre Kombiverkehr<br />

7 27. Juni 1990: Eine Frau unter Männern im neu<br />

gewählten Verwaltungsrat bei Kombiverkehr<br />

anderem durch das Gebiet der ehemaligen<br />

DDR nach Berlin. Als Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin setzt sie zunächst konsequent<br />

auf Spezialisierung und später auf<br />

Internationalisierung. Sie baut gemeinsam<br />

mit ihrem Cousin die Familienspedition<br />

zum Langgutspezialisten für nicht systemkonforme<br />

Güter um. Es entsteht ein Netz<br />

von 18 Niederlassungen in Deutschland<br />

und vier Tochtergesellschaften in Italien,<br />

Polen, Tschechien und Österreich mit heute<br />

mehr als 500 Mitarbeitern. „Das Konzept<br />

war mit vielen Diskussionen verbunden,<br />

aber die richtige Strategie“, erzählt Winner-<br />

Athens. Sie setzt sich durch und die Familie<br />

zieht an einem Strang. Zur Strategie kommt<br />

das Glück. Am Standort Iserlohn inmitten<br />

der Stahlindustrie hat man den Markt gewissermaßen<br />

vor der Haustüre, was dazu<br />

beiträgt, dass der Plan aufgeht.<br />

Dabei redet sie nicht nur viel über Kombinierte<br />

Verkehre, sondern lebt sie auch,<br />

weil es für das eigene Geschäft Sinn macht.<br />

Neben dem bereits bestehenden nationalen<br />

KV beginnt sie in den 90er Jahren mit internationalen<br />

Kombilinien. Konsequent wird<br />

nur noch multimodal im Fuhrpark investiert<br />

und 2005 setzt der Mittelständler den ersten<br />

Company Train, beladen ausschließlich mit<br />

Winner-Einheiten, auf der Schiene.<br />

Die Ära Kombiverkehr beginnt 1990. „Als<br />

ich den Anruf bekam, für den Verwaltungsrat<br />

der Kombiverkehr zu kandidieren, wusste<br />

ich s<strong>of</strong>ort, dass ich es mir nie verziehen<br />

hätte, wenn ich bei dieser Kandidatur nicht<br />

angetreten wäre,“ betont Winner-Athens.<br />

Auf der einen Seite ein hochkarätiger, männerdominierter<br />

Verwaltungsrat mit klaren<br />

Vorstellungen und mit starken Persönlichkeiten.<br />

Auf der anderen Seite eine 35-jährige<br />

Frau, deren Tochter gerade erst zwei Jahre<br />

alt war. Sie weiß, auf was sie sich einlässt,<br />

denn schon als Studentin begleitet sie den<br />

Vater zu den Gesellschafterversammlungen,<br />

und das Kapitel „Umgang mit dominanten<br />

Männern“ hatte sie in der Familie und im<br />

Unternehmen schon Jahre zuvor erfolgreich<br />

absolviert. Winner-Athens wird gewählt und<br />

führt zwischen 2002 und <strong>2020</strong> den Vorsitz<br />

im Verwaltungsrat. Die 18 Jahre beschreibt<br />

sie so: „Wir hatten ein sehr, sehr gutes Mannschaftsspiel<br />

und waren eine Einheit mit einem<br />

hohen Maß an Loyalität und Einigkeit.“<br />

Die Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft<br />

für kombinierten Güterverkehr mbH & Co.<br />

KG war 1969 von 56 Straßentransporteuren<br />

und Kraftwagenspeditionen als Operateur<br />

für den Kombinierten Verkehr Schiene-<br />

Straße gegründet worden. Der Verwaltungsrat<br />

besteht aus gewählten Kommanditisten<br />

und seit 1996 zwei Vertretern der<br />

Deutschen Bahn. 1999 tritt die DB Cargo<br />

aus der Kommanditgesellschaft aus und<br />

legt ihr Mandat im Verwaltungsrat nieder.<br />

Drei Jahre später, im Jahr 2002, ist es<br />

Winner-Athens zu verdanken, dass die DB<br />

Cargo wieder Anteilseigner wird. Sie ist gerade<br />

zur Verwaltungsratsvorsitzenden bei<br />

Kombiverkehr gewählt worden und führt<br />

die Kooperationsgespräche. Ihr gelingt ein<br />

bemerkenswerter Erfolg, der so heute wohl<br />

nicht mehr möglich wäre. Sie ringt der Bahn<br />

eine 50:50-Beteiligung auf Augenhöhe ab<br />

und bewahrt diese Partnerschaft bis heute.<br />

Die harte Schule in der Spedition hilft<br />

wohl dabei, sich auch gegen Bahnchef-<br />

Charaktere der stabileren Art durchzusetzen.<br />

Und obwohl die Gesprächspartner<br />

auf Bahnseite fast jährlich wechseln, lässt<br />

sie nichts auf die Kooperation kommen.<br />

Was umso bemerkenswerter ist, wenn man<br />

Winner-Athens’ Credo kennt: Kontinuität.<br />

„Wir hatten immer ein gutes Einvernehmen<br />

in einer nicht einfachen Kooperation“, sagt<br />

Seite 8


Gudrun Winner-Athens – Mitglied <strong>2020</strong><br />

4 5<br />

1<br />

6 7<br />

sie. Tatsache ist, dass sie in 18 Jahren als<br />

Verwaltungsratsvorsitzende mit mehr als<br />

20 wechselnden Bahnvertretern die Strategie<br />

des Kombinierten Verkehrs besprechen<br />

sollte. „Da fängt man immer wieder von<br />

vorne an“, gibt Winner-Athens zu.<br />

Dass die leidenschaftliche Jägerin schon<br />

mal die Bahn vor sich hertreibt, will sie<br />

nicht gelten lassen, dafür sei die DB Cargo<br />

viel zu groß, sagt sie und lacht. Durch die<br />

enge Kooperation habe man eine optimale<br />

Verzahnung von Produktions-Know-how auf<br />

der einen Seite sowie Markt- und Produkt-<br />

Know-how auf der anderen Seite erreicht.<br />

Den Kooperationsvertrag mit der DB Cargo<br />

betrachtet sie als grundlegenden Meilenstein<br />

für den Kombinierten Verkehr. „Es war der<br />

entscheidende Wachstumsimpuls, ohne<br />

den es die Millionste von der Straße auf die<br />

Schiene verlagerte Sendung wahrscheinlich<br />

nie gegeben hätte“, sagt sie heute.<br />

Was freilich nicht bedeutet, dass die Schiene<br />

nicht noch Potenzial hätte. Im Gegenteil<br />

das Erreichte sei allenfalls ein Etappenziel.<br />

Den wirtschaftlichen und Klimavorteilen<br />

zum Trotz ist der Kombinierte Verkehr<br />

Straße-Schiene in Deutschland das<br />

Stiefkind der Verkehrspolitik geblieben<br />

und aus vielerlei Gründen nicht unbedingt<br />

eine lupenreine Erfolgsgeschichte. Auch ist<br />

der Kampf für den Kombinierten Verkehr<br />

immer auch ein Kampf auf dünnem Eis,<br />

solange verantwortliche Manager Sätze<br />

prägen wie „Kein Kombinierter Verkehr<br />

ist guter Kombinierter Verkehr“. Ideologien,<br />

Strukturen und vielleicht auch die gute<br />

Arbeit der Straßenverkehrslobby machen es<br />

bis heute den Verlagerungswünschen nicht<br />

eben leicht. Umso höher sind die Erfolge<br />

einer in vielerlei Hinsicht benachteiligten<br />

Verkehrsart einzuschätzen.<br />

Ob das Glas nun halb voll oder halb leer<br />

ist, spiele nicht die entscheidende Rolle,<br />

meint Winner-Athens. Man brauche ein<br />

Momentum, um einen Schritt nach vorne<br />

zu kommen. Sie ist überzeugt, dass die<br />

Klimadiskussion das Potenzial zur Richtungsentscheidung<br />

birgt, denn „wenn wir,<br />

wie und wo auch immer, Verkehrsleistung<br />

produzieren, können wir das nicht zu Lasten<br />

der Umwelt und der Bevölkerung tun.“<br />

Und sie ergänzt: „Da Kombinierter Verkehr<br />

ökologisch sinnvoll und klimaschutzpolitisch<br />

richtig ist, muss er dann auch für die Nutzer<br />

wirtschaftlich und qualitativ interessant sein.<br />

Und weil die Unternehmerin bekannt ist<br />

für „klare Kante“, zögert sie keine Sekunde,<br />

den Finger in allgemein bekannte Wunden<br />

zu legen: „Es fehlt gelegentlich an Konsequenz“,<br />

sagt sie knapp und lässt nebenbei<br />

auch fehlende Terminalkapazitäten, lange<br />

Genehmigungsverfahren und Bauzeiten,<br />

fehlende Harmonisierung im europäischen<br />

Schienennetz, Unpünktlichkeit und andere<br />

Hindernisse nicht unerwähnt.<br />

Auch die Logistikbranche müsse sich an<br />

die eigene Nase fassen, denn viele Unternehmen<br />

betrachten den Kombinierten<br />

Verkehr nicht als wirkliche Strategie,<br />

allenfalls als Notlösung bei Laderaumknappheit:<br />

„Bei Kombiverkehr gibt es<br />

rund 250 Kommanditisten, die starke<br />

Kombinierte Verkehr fahren“. Natürlich,<br />

weil es für das eigene Geschäft effektiver<br />

und kostengünstiger ist, aber darum geht<br />

es eben auch. Ökologie und Ökonomie gehen<br />

beim Kombinierten Verkehr Hand in<br />

Hand, pflegt Gudrun Winner-Athens zu<br />

sagen. „Wenn man Kombinierten Verkehr<br />

wirtschaftlich betreiben will, muss man<br />

sich für diese Verkehrsart mit allen Konsequenzen<br />

entscheiden, denn alles andere<br />

funktioniert nicht.“ ∞<br />

Seite 9


Wir gratulieren<br />

Gudrun Winner-Athens<br />

Mitglied <strong>2020</strong><br />

Unter der<br />

Schirmherrschaft des


Logistische Informationssysteme AG


Interview<br />

Dedicated<br />

Im Gespräch mit Gudrun Winner-Athens<br />

Sie wurden als Wegbereiterin für den<br />

Kombinierten Verkehr in die <strong>Logistics</strong><br />

<strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> gewählt? Hat es sich denn<br />

gelohnt, zu kämpfen?<br />

Auf jeden Fall. Kombinierter Verkehr ist<br />

das schlagkräftigste Argument für eine<br />

verantwortungsvolle Logistik. Damals<br />

wie heute.<br />

Wer für Kombinierten Verkehr kämpft,<br />

muss Niederlagen einstecken können.<br />

Wie viele waren es bei Ihnen?<br />

(lacht) Mehrere, man wächst ja zum Glück<br />

auch an seinen Niederlagen. Der größte<br />

Rückschlag war, dass es uns nicht gelungen<br />

ist, eine KV-Bahn zu entwickeln, raus<br />

aus dem Produktionsnetz der Bahn, raus<br />

aus dem Primat `Personenverkehr vor Güterverkehr`.<br />

Das ist zu bedauern, weil ich<br />

davon überzeugt bin, der KV wäre heute<br />

in einer ganz anderen Größenordnung,<br />

wenn wir uns hätten durchsetzen können.<br />

Es wäre eine neue Ära eingeläutet<br />

worden. Ich betrachte das aber nicht als<br />

Niederlage, eher als Grundlage für den<br />

nächsten Meilenstein, denn das Thema<br />

ist nie ganz von der Tagesordnung und<br />

aus den Köpfen der Verantwortlichen<br />

verschwunden.<br />

Was macht Sie so optimistisch, dass es<br />

einmal klappt?<br />

Weil es einfach richtig ist. Veränderungen<br />

brauchen ein Momentum und die richtigen<br />

handelnden Personen. Es gab Zeiten, da<br />

war man eine Persona non grata, wenn<br />

man den Begriff KV-Bahn nur erwähnt<br />

hat. Corona, Klimaschutz und die hohe<br />

Verkehrsbelastung zusammen machen<br />

vielleicht einen neuen Anlauf möglich.<br />

Zusammen mit der Deutschen Bahn?<br />

Am liebsten in der bestehenden Gesellschaft<br />

mit der DB Cargo. Die Deutsche<br />

Bahn ist ein gewachsenes, riesengroßes<br />

Unternehmen mit zu vielen Verflechtungen<br />

und Zwängen, dass es vermutlich<br />

einfacher ist, besondere Business Units<br />

herauszulösen, um sie erfolgreich zu machen.<br />

Ich glaube ein dedicated KV würde<br />

ausgezeichnet funktionieren.<br />

Der Kombinierte Verkehr als Start-up?<br />

Warum nicht? Es gibt keinen Verkehrsträger<br />

der, Stand heute, niedrigere Kohlendioxid-Werte<br />

produziert als der KV<br />

via Schiene. Dieses Argument kann man<br />

nicht mehr ohne weiteres ignorieren.<br />

Hat der Kombinierte Verkehr sein Potenzial<br />

schon ausgeschöpft?<br />

Bei Weitem nicht. Ganz im Gegenteil.<br />

Die Potenziale liegen zum einen in Verbindungen<br />

nach China, aber mehr noch<br />

im Güteraustausch innerhalb Europas.<br />

Corona hat uns vor Augen geführt, dass<br />

es nicht sinnvoll ist, zum Beispiel Antibiotika<br />

nur in China produzieren zu<br />

lassen. Europa wird sich politisch mehr<br />

und mehr bewusst werden und dahingehend<br />

einigen, dass die Einzelstaaten<br />

nur dann eine Chance gegen die anderen<br />

Weltmächte haben, wenn man in<br />

den Erfolgsfaktoren einig ist. Was sind<br />

Schlüsselindustrien und kritische Infrastrukturen?<br />

Was sind systemrelevante<br />

Produktionen und an welchen Standorten<br />

sollten sie liegen? Dort entsteht Potenzial<br />

für den KV. Wenn wir nur einen Teil der<br />

Produktionskapazitäten in Europa lassen,<br />

wäre das der richtige Weg.<br />

Mehr Produktion in Europa ist ein guter<br />

Vorsatz, aber die Menschen vergessen<br />

schnell, wenn es um Pr<strong>of</strong>it geht?<br />

Es ist in der Tat die Frage, ob die Gier zu<br />

zügeln ist. Europa muss stark sein, das<br />

ist alternativlos. Und deshalb glaube ich,<br />

dass sich Kombinierter Verkehr weiter im<br />

Güteraustausch zwischen europäischen<br />

Staaten entwickeln wird. Inwieweit hängt<br />

davon ab, ob wir aus den erlebten Erfahrungen<br />

in der Pandemie lernen oder ob<br />

es bald wieder nur um Effizienz, Marktmacht<br />

und Gigantismus geht.<br />

Wenn Sie heute nochmal 35 wären,<br />

(lacht)... ja, gerne …<br />

… welche Prioritäten würden Sie im<br />

Kombinierten Verkehr setzen?<br />

Als ich 35 war, war die Zeit nicht reif für<br />

Seite 12


Interview<br />

Seite 13


Interview<br />

eine Klimathematik. Heute ist sie es! Ich<br />

würde die KV-Bahn wieder intensiver in<br />

den Fokus nehmen. Unsere Branche benötigt<br />

die Akzeptanz der Bevölkerung,<br />

die sich durch Transportleistungen gestört<br />

fühlt.<br />

Ihr Rat an Politik und die Branche?<br />

Ganz klar, ein wirkliches Outing zum<br />

Kombinierten Verkehr, damit dieser seinen<br />

Beitrag zum European Green Deal<br />

leisten kann. Ich wünsche mir, dass ein<br />

Güteraustausch, wie zum Beispiel über<br />

den ökologisch sensiblen Alpenkorridor,<br />

in größerem Umfang im Kombinierten<br />

Verkehr durchgeführt wird. Wir müssen<br />

weg von politischen Lippenbekenntnissen.<br />

Von diesem ‚ach ja, wir stehen für<br />

die Verlagerung von der Straße auf die<br />

Schiene‘. Zielführend wäre die Schaffung<br />

eines Anreizsystems, das bei den KV-<br />

Nutzern ankommt, um nachhaltig in<br />

diese Verkehrsart zu investieren.<br />

Gibt es aktuell Fehlentwicklungen in der<br />

Logistik und wen sehen Sie in der Pflicht?<br />

Logistik ist bei vielen Unternehmen nach<br />

wie vor ein Bottleneck. Man löst einen<br />

Engpass aber nicht dadurch, dass man<br />

zum Beispiel eine Zeitfensterregelung<br />

einführt, sich zu Lasten der Spediteure<br />

optimiert und die Prozesse im Unternehmen<br />

selbst aber nicht reorganisiert.<br />

Die Digitalisierung schafft intelligente<br />

Lösungen für die Logistik, sodass die<br />

Prozesskette für alle Beteiligten transparenter,<br />

schneller und effizienter wird.<br />

Ein großes Fragezeichen setze ich zurzeit<br />

hinter unser Bildungssystem, welches noch<br />

immer Ländersache ist. Grundsätzlich ist<br />

die Vielfältigkeit der Ausbildungswege und<br />

die duale Berufsausbildung ausgezeichnet.<br />

Allerdings sollte bei der schulischen<br />

Ausbildung der Leistungsbegriff wieder<br />

mehr Beachtung finden, denn teilweise<br />

reicht der Bildungstand verschiedener<br />

Schulabgänger nicht für alle Facetten<br />

der Logistikbranche aus. Revolutionäre<br />

Digitalisierung fordert natürlich eine<br />

Veränderung im Bildungssystem.<br />

Stichwort Erfolge. Mit Ihrer Tochter<br />

Anna und Ihrer Nichte Isabell ist bereits<br />

die vierte Winner-Generation am Start,<br />

diesmal sind es ausschließlich Frauen…<br />

… wir haben nichts Anderes (lacht). Bravo.<br />

Sie standen selbst an der Spitze eines<br />

von Männern dominierten Gremiums.<br />

Wie waren Ihre Erfahrungen?<br />

Die ersten Erfahrungen, die ich als neu<br />

gewählte Verwaltungsrätin gemacht habe?<br />

Ich erhielt zwar nette Komplimente, aber<br />

bei Diskussionen über Sachthemen war<br />

ich zunächst außen vor. Einer meiner<br />

größten Glücksmomente war dann, als<br />

ich nach zwei Jahren von einem sehr<br />

kompetenten Kollegen aus dem Verwaltungsrat<br />

angerufen wurde, der mich<br />

fragte: ‚Frau Winner-Athens, sagen Sie<br />

mal, wie ist eigentlich Ihre Meinung zu<br />

folgendem Thema‘?<br />

Ist Frau in Logistik und Spedition ein<br />

Vor- oder Nachteil?<br />

Frau zu sein ist immer ein Vorteil. Trotzdem<br />

musste und muss man sich bestimmten<br />

Gepflogenheiten beugen – und das gilt<br />

nicht nur in der Logistik. Das Engagement<br />

ist ein ganz entscheidender Punkt. Wer<br />

mitkämpft, in der Reihe steht, der hat Akzeptanz.<br />

Wehleidigkeit, Zickigkeit, kann<br />

ich nicht, trau´ ich mich nicht, mach´ ich<br />

nicht – das geht nicht.<br />

Ein Rat an die nachfolgende Generation?<br />

Ich bin davon überzeugt, dass Führungskultur<br />

und Kontinuität wichtige Voraussetzungen<br />

sind, um Erfolg zu haben. Ohne<br />

Team geht es nämlich nicht. Man kann<br />

beste Ideen entwickeln sowie strategische<br />

Ziele verfolgen, es sind aber immer<br />

die Menschen, die diese ausführen und<br />

leben. Ich selbst habe gute Erfahrungen<br />

gemacht mit der Kombination aus Herz<br />

und Verstand. Je mehr wir digitalisieren<br />

und Abläufe automatisieren, desto mehr<br />

sollte der Mensch im Mittelpunkt stehen<br />

und Beachtung finden. ∞<br />

Seite 14


Vita<br />

Gudrun Winner-Athens<br />

1955 Geboren am 12. Juni in Iserlohn, verheiratet, eine Tochter<br />

1974 Abitur und Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster.<br />

Abschluss zur Diplom-Kauffrau an der Georg-August-Universität zu Göttingen<br />

1981 Eintritt in das Familienunternehmen Winner Spedition GmbH & Co. KG<br />

ab 1984 Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

1990 Wahl in den Verwaltungsrat der Kombiverkehr,<br />

Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH, Frankfurt a. M.<br />

2000 Aufsichtsratsmitglied der Vereinigung Deutscher Kraftwagenspediteur, Bonn<br />

2001 Vorsitzende des Verkehrsausschusses des<br />

Deutschen Industrie- und Handelskammertages in Berlin bis 2009<br />

2001 Sellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates bei Kombiverkehr und von<br />

2002 bis <strong>2020</strong> Vorsitzende<br />

Ämter<br />

Aufsichtsratsmitglied des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes e.V., Bonn<br />

Mitglied des Verkehrsausschusses<br />

Mitglied der Vollversammlung und Vizepräsidentin der SIHK zu Hagen<br />

Vorsitzende der Wirtschaftsinitiative Nordkreis e.V., (WIN e.V.) Iserlohn<br />

<strong>2020</strong> Aufnahme in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Seite 15


SH Anbaugeräte GmbH gratuliert<br />

Gudrun Winner-Athens<br />

Als Inhaber spreche ich stellvertretend für das<br />

ganze Team einen herzlichen Glückwunsch für<br />

die Aufnahme in die „<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>“ aus.<br />

Unsere Zusammenarbeit mit der Spedition<br />

Winner begründet sich auf einem gleichgerichteten<br />

Grundsatz: immer den Blick zum Kunden<br />

halten und ein echtes Interesse an einer Problemlösung<br />

verspüren. Für die Beförderung von<br />

hochwertigen Gütern benötigte die Spedition<br />

Winner eine Lösung, um die Langlebigkeit dieser<br />

Güter beim Transport zu erhöhen. Genau darauf<br />

ist das SH Team spezialisiert.<br />

Die Kernkompetenz von SH Anbaugeräte GmbH<br />

besteht in der Erarbeitung und Entwicklung von<br />

individuellen Sonderlösungen für spezielle Kundenansprüche.<br />

Und so entstand mit Firma Winner<br />

in gemeinsamen Fachgesprächen ein hochwertiges,<br />

individuelles und robustes Zinkenverstellgerät<br />

mit einer speziellen Polyurethanbeschichtung<br />

auf den Gabelzinken. Winner reduziert dadurch<br />

die Beschädigungen an den hochwertigen Gütern<br />

ihrer Kunden. Sauerländer Mittelständler – ganz<br />

bodenständig und pragmatisch.<br />

SH wünscht dem gesamten Team und ganz<br />

besonders Gudrun Winner-Athens viel Erfolg für<br />

die Zukunft.<br />

Ihr Franz-Josef Schulte-Henke


Nominierung <strong>2020</strong><br />

Hybrid nominert<br />

22 Vorschläge, 14 Finalisten, zwei Auszeichnungen.<br />

Das <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> Council hat im Juni die<br />

Finalisten für die Wahl zur <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> <strong>2020</strong> nominiert.<br />

Hybrid nominiert: Das <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> (LHOF) Council tagte in diesem Jahr in der Berliner VW-Konzernrepräsentanz<br />

im Lindencorso (v.l.): Sascha Schmel (VDMA), Anita Würmser (<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Organisation), Steffen<br />

Bilger MdB (BMVI), Marten Bosselmann (BIEK), Jens Pawlowski (BGL) und Niels Beuck (DSLV). Zugeschaltet per<br />

Video (v.l.): Matthias Rathmann (trans aktuell), Markus Olligschläger (BWVL), Andreas Renschler (ehemals TRATON),<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Dirk Engelhardt (BGL) und Pr<strong>of</strong>. Dr. Thomas Wimmer (BVL). Foto: LHOF<br />

Montag, 29. Juni <strong>2020</strong>. Unter massiven<br />

Corona-Schutzmaßnahmen hat TRA-<br />

TON die Mitglieder des <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> Councils in die Berliner VW-<br />

Konzernrepräsentanz im Lindencorso<br />

geladen.<br />

Wenn sich die Council-Mitglieder treffen,<br />

wird es traditionell sehr persönlich,<br />

denn es geht um die zentrale Frage, wer<br />

für die Aufnahme in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> und für die neue Auszeichnung<br />

zum TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year<br />

nominiert werden soll. Insgesamt waren<br />

im Vorfeld 22 gültige Vorschläge aus der<br />

ganzen Welt eingegangen. Alle Vorschläge<br />

wurden auf Richtigkeit geprüft und für<br />

jede Persönlichkeit ein detailliertes Exposee<br />

erstellt. Aufgabe des Councils ist<br />

es, aus allen Einsendungen, Vorschlägen<br />

und Bewerbungen die Finalisten zu bestimmen.<br />

Zudem gibt das Expertengremium<br />

eine Wahlempfehlung ab.<br />

Das letzte Wort hat schließlich die Jury,<br />

der 70 internationale Logistikexperten<br />

angehören. Die Vorschlagslisten beider<br />

Ehrungen sind im Übrigen geheim und<br />

werden nicht veröffentlicht. In der Regel<br />

werden selbst die Vorgeschlagenen nicht<br />

über eine Nominierung informiert.<br />

Die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> dokumentiert<br />

die großen Meilensteine der Logistik. Um<br />

als Mitglied in die Riege der berühmtesten<br />

Logistiker der Welt gewählt zu werden,<br />

ist entscheidend, dass eine Leistung die<br />

Logistik über die Grenzen des eigenen<br />

Unternehmens hinaus maßgeblich und<br />

nachhaltig vorangebracht hat.<br />

Mit dem „TRATON <strong>Logistics</strong> Leader<br />

<strong>of</strong> the Year“ werden die Taktgeber und<br />

Zukunftsmacher der Logistikbranche<br />

geehrt. Im Vordergrund stehen hier Aktualität<br />

und der Nutzen für das eigene<br />

Unternehmen sowie Innovationskraft,<br />

Nachhaltigkeit und unternehmerischer<br />

Wandel. Der Preis wird von der <strong>Logistics</strong><br />

<strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> verliehen und von der<br />

TRATON SE gestiftet. ∞<br />

Seite 17


Kommentar Rubrik<br />

Andreas Scheuer<br />

Bundesminister<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)<br />

Seite 18


Geht nicht.<br />

Gibt’s nicht.<br />

Von Andreas Scheuer<br />

Bei kaum einem Thema sind sich so viele Menschen einig: Es<br />

muss mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert<br />

werden. Und deshalb kommen wir auch durchaus voran<br />

– aber nicht immer ganz so schnell, wie wir uns das wünschen<br />

würden. Umso wichtiger ist es, Menschen zu haben, die diese<br />

herausfordernde Aufgabe annehmen – und dabei hartnäckig<br />

bleiben. Gudrun Winner-Athens ist eine von ihnen. Sie kämpft<br />

und lebt seit Jahrzehnten für das Thema, weit über die Grenzen<br />

ihres eigenen Unternehmens hinaus.<br />

Als anerkannte Expertin in Sachen Schiene-Straße-Kombination<br />

wird sie für ihre Durchsetzungskraft bewundert und gleichermaßen<br />

gefürchtet. „Geht nicht“, gibt’s nicht bei der Unternehmerin.<br />

Sie lässt nicht locker, vor allem aber lässt sie sich weder<br />

von Ideologien noch von Strukturen abschrecken und greift,<br />

typisch für Logistikdienstleister, das Thema immer wieder auf –<br />

aus unterschiedlichen Perspektiven und mit neuen Argumenten.<br />

Weniger Lkw-Fahrten, weniger Stau und weniger Kohlendioxid-<br />

Emmissionen, mit der Bahn besser durch Europa – das ist auch<br />

unser Ziel. Um klimafreundliches Reisen und einen sauberen<br />

Gütertransport zu ermöglichen, arbeiten wir auf europäischer<br />

Ebene intensiv an den technischen und organisatorischen<br />

Voraussetzungen für einen leistungsfähigen, modernen europäischen<br />

Schienenverkehr.<br />

Ich bin froh, dass wir Unternehmerinnen wie Gudrun Winner-<br />

Athens in Deutschland haben. Sie wissen, was sie wollen, und<br />

sie stellen sich mit Mut, Entschlossenheit und Kreativität den<br />

großen Herausforderungen. Sie sind unsere Stärke und das<br />

Aushängeschild unserer innovativen Logistik in der Welt. Vor<br />

allem erinnern sie uns täglich daran, besser zu werden – und<br />

damit auch die Verlagerung von Gütern auf Schiene attraktiver<br />

zu machen.<br />

Die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> zeichnet Menschen aus, die Meilensteine<br />

gesetzt und dadurch nicht nur ihr eigenes Unternehmen<br />

nach vorn gebracht haben, sondern die Logistik als Ganzes.<br />

Davon pr<strong>of</strong>itieren Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen.<br />

Ihre Leistungen für die Logistik sollen mit dieser ewigen<br />

Ruhmeshalle auch künftigen Generationen von Logistikern in<br />

Erinnerung bleiben. Ihr neuestes Mitglied macht diesem Anspruch<br />

alle Ehre.<br />

Herzlich willkommen, Gudrun Winner-Athens, in unserer<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>! ∞<br />

Seite 19


Kommentar Rubrik<br />

Logi(sti)sche<br />

Konsequenz<br />

Von Dr. Sigrid Nikutta<br />

Gudrun Winner-Athens kann mit Fug und Recht als eine der führenden Unternehmerpersönlichkeiten<br />

unserer Branche bezeichnet werden.<br />

Seit den 90er Jahren ist sie dem Kombinierten Verkehr als Wegbereiterin eng verbunden.<br />

Ab 2002 hat sie die Kombiverkehr GmbH & Co KG, an der neben nationalen wie internationalen<br />

Speditionen auch DB Cargo beteiligt ist, 18 Jahre lang als Verwaltungsratsvorsitzende<br />

zum europäischen Marktführer auf der Schiene entwickelt.<br />

Heute ist sie Geschäftsführende Gesellschafterin der Winner Spedition GmbH & Co. KG.<br />

Ihre Art ist klar, direkt und spontan. Das hat sie auch immer wieder in den Sitzungen des<br />

Verwaltungsrates der Kombiverkehr hervorragend unter Beweis gestellt.<br />

Diesen männerdominierten Kreis zu orchestrieren, war nicht immer leicht, wurde von ihr<br />

aber mit besonderem Führungsstil bravourös gemeistert.<br />

Spontanität war dabei nicht nur in den Sitzungen ihrer Firma gefragt, auch bei so manch<br />

<strong>of</strong>fiziellen Anlass oder wenn es nur die Antwort auf die einleitende Frage in einem<br />

Interview war, warum denn das Sauerland Sauerland heiße. Als passionierte Jägerin war<br />

diese Antwort schnell gefunden – es müsse am vielen Regen liegen.<br />

Und wer sich im Fußball über viele Jahre zu Schalke 04 bekennt, dem ist auch das<br />

Thema Leidensfähigkeit nicht unbekannt. Es ist beinahe selbsterklärend, dass eine solche<br />

Unternehmerpersönlichkeit mit vielen Ehrungen vertraut ist. Die Aufnahme in die internationale<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> ist eigentlich nur noch eine logi(sti)sche Konsequenz und<br />

im Sinne der Ehrung eines sicherlich einzigartigen Lebenswerkes mehr als nur verdient. ∞<br />

Seite 20


Seite 21<br />

Dr. Sigrid Nikutta<br />

Vorstand Güterverkehr Deutsche Bahn AG<br />

Vorstandsvorsitzende DB Cargo AG


Kommentar<br />

Stark und geschätzt<br />

Ein Dankeswort der Kombiverkehr KG<br />

100 Prozent von Anfang an. Seit ihrer<br />

Wahl in den Verwaltungsrat der Kombiverkehr<br />

KG 1990 ging Gudrun Winner-<br />

Athens als erste Frau überhaupt und seither<br />

jüngstes Mitglied in diesem Gremium<br />

konsequent über Jahrzehnte ihren Weg,<br />

den Kombinierten Verkehr Straße-Schiene<br />

als die effizienteste, klimafreundlichste<br />

und sicherste Transportalternative zu<br />

etablieren. Nicht nur, dass Gudrun Winner-Athens<br />

als Unternehmerin die eigene<br />

Spedition im heimischen Iserlohn erfolgreich<br />

auf die Verknüpfung der Verkehrsträger<br />

im internationalen Zusammenspiel<br />

ausrichtete. Sie setzte fortan bedeutende<br />

Akzente auf allen Ebenen der Logistikbranche<br />

und der Politik.<br />

Unermüdlich für die Sache an sich. Als<br />

Verwaltungsratsvorsitzende lenkte sie ab<br />

2002 die Geschicke des Operateurs. Die<br />

Umstrukturierung der Kommanditgesellschaft<br />

hin zum modernen Wirtschaftsunternehmen<br />

in der Zeit der Wettbewerbsöffnung<br />

durch die Bahnliberalisierung<br />

Mitte der 90er-Jahre, die Kooperation<br />

zwischen Kombiverkehr und der DB<br />

Cargo AG im Jahr 2002 für noch enger<br />

verzahnte Produktionsformen, der Umbau<br />

des nationalen Einzelwagenverkehrs<br />

in ein intermodales Ganzzugnetzwerk<br />

sowie Entscheidungen für die Beteiligung<br />

an einer Vielzahl von Terminals<br />

sind eng mit ihrem persönlichen Tun<br />

und Handeln verbunden. Mit ihrem<br />

Sauerländer Naturell überzeugte sie<br />

dabei mit einer <strong>of</strong>fenen, klaren und direkten<br />

Kommunikation. Sie sprach auch<br />

das aus, was für den einen oder anderen<br />

Bahndienstleister in manchen Momenten<br />

sicherlich unangenehm war. Denn<br />

ihr geht es immer nur um das Eine: die<br />

Sache an sich. Und dafür kämpft sie auch<br />

weiterhin unermüdlich. Ihre Weitsicht,<br />

Ideen und Entscheidungen haben den<br />

Kombinierten Verkehr maßgebend mitgeprägt<br />

und ihn zu dem gemacht, was<br />

er heute ist: der am stärksten wachsende<br />

Sektor im Schienengüterverkehr mit dem<br />

größten Potential für eine zukunftsfähige<br />

und besonders umweltfreundliche Verkehrswende.<br />

Stark und geschätzt als Verhandlungspartnerin.<br />

Gudrun Winner-Athens vertrat<br />

die Meinungen und Anforderungen<br />

der Spediteure im Verwaltungsrat und<br />

im Sinne aller Nutzer des multimodalen<br />

Verkehrs nicht nur gegenüber der<br />

Politik, sondern auch gegenüber den<br />

Vertretern der Eisenbahnen. Der Vorteil<br />

dabei waren sicherlich ihre ausgleichenden<br />

Fähigkeiten. Denn nur so gelang es<br />

ihr, zwei Partner an einem Tisch auch in<br />

besonders schwierigen Strategiefragen<br />

zu vereinen, sowie gegenüber der Politik<br />

Gehör für notwendige Unterstützungsmaßnahmen<br />

zu finden.<br />

Wir freuen uns, dass Gudrun Winner-<br />

Athens für ihre besondere Leistung im<br />

Kombinierten Verkehr und als bedeutende<br />

Treiberin der Mobilitätswende mit der<br />

Aufnahme in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

geehrt wird. ∞<br />

Robert Breuhahn<br />

Geschäftsführer<br />

Kombiverkehr KG<br />

Dr. h.c. Michael Kubenz<br />

Gesellschafter<br />

Kube & Kubenz Int. Speditions- und<br />

Logistikgesellschaft mbH & Co. KG<br />

Dr. Sigrid Nikutta<br />

Vorstand<br />

Güterverkehr Deutsche Bahn AG<br />

Carsten Hemme<br />

Geschäftsführer<br />

Paneuropa Transport GmbH<br />

Hermann Lanfer<br />

Geschäftsführer<br />

Lanfer Logistik GmbH<br />

Armin Riedl<br />

Geschäftsführer<br />

Kombiverkehr KG<br />

Pierre Timmermans<br />

Vorstand Vertrieb<br />

DB Cargo AG<br />

Thomas Hoyer<br />

Beiratsvorsitzender<br />

HOYER-Group<br />

Werner Löblein<br />

Geschäftsführer<br />

Löblein Transport GmbH<br />

Johannes Röhr<br />

Geschäftsführer<br />

Anton Röhr Logistic Group<br />

Seite 22


Kommentar<br />

Robert Breuhahn<br />

Carsten Hemme<br />

Thomas Hoyer<br />

Dr. h.c. Michael Kubenz<br />

Hermann Lanfer<br />

Werner Löblein<br />

Dr. Sigrid Nikutta<br />

Armin Riedl<br />

Johannes Röhr<br />

Pierre Timmermans<br />

Seite 23


Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Spitzenleistung<br />

Die Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> sind ein Netzwerk von<br />

Menschen und Unternehmen, die<br />

sich dafür einsetzen, Spitzenleistungen<br />

in der Logistik zu dokumentieren<br />

und ihre Macher auszuzeichnen.<br />

Sie verfolgen ein<br />

gemeinsames Ziel: das Ansehen<br />

der Logistik in der Öffentlichkeit zu<br />

stärken und weltweit zu zeigen,<br />

was Logistik leistet. Sie machen<br />

die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> erst<br />

möglich.<br />

Die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> steht seit<br />

2009 unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundesverkehrs ministers.<br />

Unter der<br />

Schirmherrschaft des<br />

Die ADAC TruckService GmbH & Co.<br />

KG (Laichingen) bietet Pannenhilfe<br />

für Lkw, Trailer, Busse und leichte<br />

Nutzfahrzeuge. Zur Leistungspalette<br />

gehören Festpreisprodukte für<br />

Fahrzeugflotten, Mobilitätspakete und<br />

After-Sales-Angebote für Lkw-<br />

Hersteller sowie ein Werkstattnetz mit<br />

über 800 Standorten und mehr als<br />

3.000 Pannenhelfern in Deutschland<br />

sowie über 40.000 Werkstätten in<br />

Europa.<br />

Der Bundesverband Güterkraftverkehr<br />

Logistik und Entsorgung (BGL)<br />

e.V. ist der Spitzenverband für<br />

Straßengüterverkehr, Logistik und<br />

Entsorgung in Deutschland. Er vertritt<br />

die berufsständischen Interessen der<br />

in seinen Landesverbänden organisierten<br />

Unternehmen. Diese betätigen<br />

sich schwerpunktmäßig in den<br />

Bereichen Straßengütertransport,<br />

Logistik, Spedition, Lagerung und<br />

Entsorgung.<br />

Die Bundesvereinigung Logistik<br />

(BVL) e.V. ist objektiv, unabhängig<br />

und vertritt in der politischen und<br />

wirtschaftlichen Diskussion keine<br />

Partikularinteressen. Ihr Kernziel ist es,<br />

die Bedeutung von Supply Chain<br />

Management und Logistik zu<br />

vermitteln sowie deren Anwendung<br />

und Entwicklung voranzubringen.<br />

Weltweit sind in der BVL mehr als<br />

11.300 Fach- und Führungskräfte aus<br />

Industrie, Handel, Dienstleistung und<br />

Wissenschaft vertreten.<br />

Seite 24


Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Der Bundesverband Wirtschaft,<br />

Verkehr und Logistik (BWVL) e.V. zählt<br />

mit seinen 1.500 Mitgliedern aus<br />

Industrie, Handel und Logistikdienstleistung<br />

zu den größten Unternehmensfachverbänden<br />

im Bereich<br />

Transport und Logistik in Deutschland.<br />

Er versteht sich als Interessenvertretung<br />

für die Auftraggeber von<br />

Logistikdienstleistungen und<br />

unterstützt die Mitglieder aktiv in<br />

rechtlichen sowie wirtschaftlichen<br />

Fragen.<br />

Im 1982 gegründeten Bundesverband<br />

Paket und Expresslogistik (BIEK)<br />

sind die führenden Anbieter von<br />

Kurier-, Express- und Paketdiensten<br />

(KEP) in Deutschland organisiert. Die<br />

Mitgliedsunternehmen bieten ihren<br />

Kunden eine bundesweit flächendeckende<br />

Zustellung von der <strong>Hall</strong>ig bis<br />

zur Alm. Als Sprachrohr der Branche<br />

kommuniziert der Verband die<br />

wirtschaftlichen und politischen<br />

Interessen und Lösungen in Richtung<br />

Politik, Öffentlichkeit, Medien und<br />

Wissenschaft.<br />

Der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik (BME) e.V.<br />

ist Dienstleister für knapp 10.000<br />

Einzel- und Firmenmitglieder,<br />

darunter Mittelständler sowie die<br />

Top-200-Unternehmen Deutschlands.<br />

Als Netzwerkgestalter fördert der BME<br />

den Erfahrungsaustausch zwischen<br />

Unternehmen und Wissenschaft<br />

sowie der Beschaffungs- und<br />

Anbieterseite. Der Verband ist <strong>of</strong>fen<br />

für alle Branchen und<br />

Unternehmensformen.<br />

Im Deutschen Verkehrsforum (DVF)<br />

haben sich rund 170 Unternehmen<br />

sowie Verbände vereint, um das<br />

wirtschaftliche, politische und<br />

gesellschaftliche Potenzial von<br />

Mobilität in das öffentliche Bewusstsein<br />

zu rücken und die Rahmenbedingungen<br />

für die Verkehrsbranche<br />

zu verbessern. Als Interessenvertretung<br />

aller Verkehrsträger gestaltet das<br />

DVF politische Entscheidungsprozesse<br />

mit und begleitet strategische<br />

Diskussionen zur Mobilität.<br />

Der Bundesverband Spedition und<br />

Logistik (DSLV) e.V. vertritt als<br />

Spitzenorganisation die Speditionsund<br />

Logistikbranche sowie die<br />

Transportwirtschaft über alle<br />

Verkehrsträger hinweg (Straße,<br />

Schiene, See- und Binnenschifffahrt<br />

sowie Luftfracht), einschließlich der<br />

Organisation, Bereitstellung,<br />

Steuerung, Optimierung und<br />

Sicherung von Prozessen der<br />

Güterströme entlang der Lieferkette.<br />

Der DSLV repräsentiert über seine 16<br />

Landesverbände etwa 3.000<br />

Unternehmen mit über 600.000<br />

Beschäftigten.<br />

Die Duisburger Hafen AG (duisport) ist<br />

der größte Binnenhafen der Welt. Als<br />

trimodale Drehscheibe kombiniert er<br />

seine vorteilhaften Standortbedingungen<br />

mit logistischem Know-how.<br />

Zum Portfolio gehören Infrastrukturangebote,<br />

Verkehrs- und Verpackungsdienstleistungen<br />

für den<br />

Maschinen- und Anlagenbau, aber<br />

auch die Management-Beratung von<br />

Häfen bei multimodalen Verkehrskonzepten<br />

und dem Bau von<br />

technischen Hafenanlagen.<br />

Seite 25


Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Die FIATA (International Federation <strong>of</strong><br />

Freight Forwarders Associations) ist<br />

die Dachorganisation der<br />

internationalen Spediteursverbände.<br />

Sie ist eine Nichtregierungsorganisation<br />

und repräsentiert<br />

rund zehn Millionen Beschäftigte in<br />

40.000 Speditions- und Logistikunternehmen<br />

und 150 Ländern. Kernziel<br />

der FIATA ist es, die Mitgliederinteressen<br />

auf internationaler Ebene zu<br />

bündeln.<br />

Mit rund 7.300 Mitarbeitern und 150<br />

Standorten zählt Gebrüder Weiss zu<br />

den führenden Transport- und<br />

Logistikunternehmen Europas. Die<br />

Gebrüder Weiss Holding AG in<br />

Lauterach (Österreich) fasst neben<br />

den Hauptgeschäftsfeldern Landtransporte,<br />

Luft- und Seefracht sowie<br />

Logistik eine Reihe von spezialisierten<br />

Branchenlösungen und Tochterunternehmen<br />

zusammen. Das Familienunternehmen<br />

gilt als Vorreiter in<br />

nachhaltigem Wirtschaften.<br />

Humbaur zählt zu den Größten<br />

in der Welt der Anhänger und<br />

Fahrzeugaufbauten. Das inhabergeführte<br />

Unternehmen bietet rund 420<br />

verschiedene Anhänger-Serienmodelle<br />

für Gewerbe- und Privatkunden<br />

und 230 Modelle seiner FlexBox-<br />

K<strong>of</strong>feraufbauten.<br />

Rund 500 Beschäftigte produzieren<br />

etwa 52.000 Anhänger p.a. am<br />

Standort Gersth<strong>of</strong>en – alles „Made in<br />

Germany“.<br />

Die impact media projects GmbH ist<br />

ein auf Logistik, Transport, Intralogistik<br />

sowie Einkauf und Supply Chain<br />

Management spezialisiertes<br />

Medienunternehmen, das 2018 von<br />

den Logistik-Journalisten Anita<br />

Würmser und Thilo Jörgl gegründet<br />

wurde. Das Portfolio deckt angefangen<br />

bei der strategischen Kommunikationsberatung<br />

bis hin zur internationalen<br />

PR- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

die ganze Palette der Unternehmenskommunikation<br />

in print und online ab.<br />

Bekannte Marken des Unternehmens<br />

sind die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> und<br />

der IFOY AWARD.<br />

Die Lebensmittel Zeitung ist die<br />

führende Fach- und Wirtschaftszeitung<br />

der Konsumgüterbranche in<br />

Deutschland. Das Spektrum der<br />

Berichterstattung reicht von Food<br />

über Nonfood bis hin zu IT und<br />

Logistik. Kernleser sind Entscheider:<br />

Vorstände, Geschäftsführer, Einkaufs-,<br />

Vertriebs-, CM- und Marketingmanager,<br />

IT- und Logistikverantwortliche,<br />

verkaufsnahe Führungskräfte und<br />

selbstständige Einzelhändler.<br />

Die Logistische Informationssysteme<br />

AG (LIS) mit Sitz in Greven entwickelt<br />

und installiert seit mehr als 39 Jahren<br />

Transportmanagement-S<strong>of</strong>tware. Mit<br />

der WinSped-Produktfamilie bietet<br />

sie Speditionss<strong>of</strong>tware für eine<br />

optimale Disposition und einen<br />

reibungslosen automatisierten Ablauf<br />

der Geschäftsprozesse. Modular<br />

strukturiert und mit einer Vielzahl von<br />

Schnittstellen ausgestattet, lässt sich<br />

die vielfach bewährte Lösung in<br />

nahezu jedes Umfeld problemlos<br />

integrieren.<br />

Seite 26


Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

LT-manager ist ein unabhängiges<br />

Premium-<strong>Magazin</strong> für Logistik und<br />

Transport. Fünfmal im Jahr publiziert<br />

die Redaktion Reportagen, Porträts<br />

und Hintergrundberichte für die<br />

Manager von Logistik- und Transportunternehmen<br />

sowie von Unternehmen<br />

mit hohem Logistikbedarf.<br />

LT-manager berichtet entlang der<br />

gesamten Supply Chain über<br />

Gütertransporte zu Lande, zu Wasser,<br />

in der Luft sowie über Logistik und<br />

Intralogistik.<br />

Die Logistikbeilage der österreichischen<br />

Tageszeitung „KURIER“<br />

erscheint viermal im Jahr mit einer<br />

Auflage von 132.000 Exemplaren.<br />

Jährlich lädt die Zeitung in Kooperation<br />

mit der WKO Bundessparte<br />

Transport und Verkehr und dem Ministerium<br />

für Verkehr, Innovation und<br />

Technologie in die Wiener H<strong>of</strong>burg,<br />

um den HERMES Verkehrs.Logistik.<br />

Preis an die Jahresbesten in der<br />

Transport-, Verkehrs- und Logistikwirtschaft<br />

zu vergeben.<br />

Die International Road Transport<br />

Union (IRU) in Genf ist die Weltorganisation<br />

des Straßengüterverkehrs und<br />

tritt als Branchenverband nationaler<br />

Mitgliedsverbände und assoziierter<br />

Mitglieder in 73 Ländern für die<br />

Interessen des Straßengüterverkehrs<br />

ein. Ihr Ziel ist es, Wachstum und<br />

Wohlstand durch nachhaltige<br />

Mobilität von Menschen und Waren<br />

auf der Straße weltweit zu sichern,<br />

Lösungen zu erforschen und<br />

Vorschriften zu erleichtern.<br />

Kögel ist einer der führenden<br />

Trailerhersteller Europas. Bereits mehr<br />

als 550.000 Fahrzeuge hat das<br />

Unternehmen seit der Firmengründung<br />

1934 produziert. Mit seinen<br />

Nutzfahrzeugen und Lösungen für<br />

das Speditions- und Baugewerbe<br />

bietet das Unternehmen seit über 80<br />

Jahren ingenieursgeprägte Qualität<br />

„Made in Germany“. Der Firmensitz<br />

und Hauptproduktionsstandort der<br />

Kögel Trailer GmbH ist im bayerischen<br />

Burtenbach.<br />

Die <strong>Logistics</strong> Alliance Germany ist ein<br />

öffentliches-privates Partnerschaftsprojekt<br />

(ÖPP) des Bundesministeriums<br />

für Verkehr und digitale<br />

Infrastruktur (BMVI) und der<br />

deutschen Logistikwirtschaft, das sich<br />

zum Ziel gesetzt hat, den<br />

Logistikstandort Deutschland unter<br />

dem Motto „<strong>Logistics</strong> made in<br />

Germany“ im außereuropäischen<br />

Ausland zu vermarkten.<br />

Die LTG Landauer Transportgesellschaft<br />

Doll KG ist Spezialist für die<br />

Optimierung der Prozesse entlang der<br />

Supply Chain von Industrie- und<br />

Handelsunternehmen. Die Leistungspalette<br />

erstreckt sich von Transportund<br />

Fuhrparkservices bis hin zu<br />

maßgeschneiderten Kontraktlogistikund<br />

Warehousing-Lösungen mit<br />

kundenindividuellen Leistungen wie<br />

Verpackung, Vormontage, Qualitätsund<br />

Bestandsmanagement,<br />

Kommissionierung oder Konfektionierung.<br />

Seit seiner Gründung 1896 ist<br />

das Unternehmen in Familienbesitz.<br />

Seite 27


Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Panattoni Europe ist einer der<br />

führenden Projektentwickler für<br />

Industrie- und Logistikimmobilien in<br />

Europa. Das Portfolio umfasst sowohl<br />

Build-to-Suit- als auch Build-to-Own-<br />

Lösungen, Logistik Parks und Property<br />

Management. Das Geschäft für<br />

Kunden aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz wird aus der<br />

deutschen Firmenzentrale in<br />

Hamburg gesteuert. Weitere<br />

Niederlassungen sind in Mannheim,<br />

München und Düsseldorf..<br />

Die PTV Group entwickelt intelligente<br />

S<strong>of</strong>twarelösungen für die Transportlogistik,<br />

die Verkehrsplanung und das<br />

Verkehrsmanagement mit dem Ziel,<br />

Zeit und Transportkosten zu sparen,<br />

Straßen sicherer zu machen und<br />

Auswirkungen auf die Umwelt zu<br />

minimieren.<br />

Dafür arbeiten über 800 Kolleginnen<br />

und Kollegen mit Leidenschaft an<br />

leistungsstarken Lösungen.<br />

STILL mit Hauptsitz in Hamburg ist<br />

Premiumhersteller von Lagertechnikgeräten<br />

und Anbieter für maßgefertigte<br />

intralogistische Komplettsysteme.<br />

Das Unternehmen realisiert das<br />

intelligente Zusammenspiel von<br />

Gabelstaplern und Lagertechnik, Mit<br />

rund 9.000 Mitarbeitern, vier<br />

Produktionsstätten, 14 Niederlassungen<br />

in Deutschland, 20 Tochtergesellschaften<br />

im Ausland, sowie einem<br />

Händlernetz, das weltweit 246<br />

Händler umfasst, ist STILL erfolgreich<br />

international tätig.<br />

Die TRATON AG, ehemals Volkswagen<br />

Truck & Bus AG, ist eine 100%ige<br />

Tochter von Volkswagen und gehört<br />

mit ihren Marken MAN, Scania,<br />

Volkswagen Caminhões e Ônibus<br />

und RIO zu den weltweit führenden<br />

Nutzfahrzeugherstellern. Das<br />

Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge,<br />

Lkw und Busse, die an 31<br />

Standorten in 17 Ländern produziert<br />

werden. Die Gruppe hat den<br />

Anspruch, den Transport neu zu<br />

erfinden.<br />

TRATON ist Stifter der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Fame</strong>-Auszeichnung "TRATON<br />

<strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year".<br />

trans aktuell, die Zeitung für Transport,<br />

Logistik und Management, richtet sich<br />

alle 14 Tage an Entscheider in der<br />

Transportwirtschaft. Mit einer Auflage<br />

von 45.000 Exemplaren zählt sie zu<br />

den führenden Fachmedien in der<br />

Logistik. Berichtet wird unter anderem<br />

über Verkehrspolitik, die betriebliche<br />

Praxis und Fuhrparkmanagement<br />

sowie Fahrzeugtests. trans aktuell ist<br />

Teil der EuroTransportMedia Verlagsund<br />

Veranstaltungs GmbH (ETM) in<br />

Stuttgart.<br />

Der Verband der Automobilindustrie<br />

(VDA) mit Sitz in Berlin vertritt die<br />

Interessen der in Deutschland<br />

produzierenden Unternehmen von<br />

Automobilen, Anhängern, Aufbauten,<br />

Bussen, Kfz-Teilen und -Zubehör<br />

sowie angeschlossener Dienstleistungen<br />

und ist Veranstalter der Internationalen<br />

Automobil-Ausstellung (IAA).<br />

Dem VDA gehören über 600<br />

Unternehmen an.<br />

Seite 28


Unterstützer der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Netzwerkpartner<br />

Werden auch Sie Unterstützer.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.logisticshall<strong>of</strong>fame.net<br />

Seite 29


Ein Unternehmen der<br />

R+V Versicherungsgruppe<br />

Herzlichen Glückwunsch,<br />

Frau Winner-Athens!<br />

Als Spezialistin für Langgut mit eigenem leistungsstarken Netzwerk<br />

sind Sie eine wichtige Wegbereiterin im Kombinierten Ver-<br />

kehr. Wir gratulieren Ihnen zum Einzug in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>.<br />

Die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> zeigt,<br />

was Logistik leistet.<br />

Als Ihre Versicherungspartner sind wir stolz darauf,<br />

Sie auf Ihrem Weg begleitet zu haben, und wünschen<br />

Ihnen auch zukünftig viel Erfolg!


Aus dem Netzwerk<br />

Standpunkte<br />

Sie gehören zum Who is Who der Logistik. Ihre Meinung ist gefragt, wenn es um Logistik geht. Sie wählen in<br />

jedem Jahr das neue Mitglied und beraten die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>: Kommentare, Analysen und Standpunkte<br />

aus dem Netzwerk.<br />

Viele verbinden Gudrun Winner-Athens mit dem<br />

Kombinierten Verkehr und einer erfolgreichen Unternehmerin.<br />

Ihre Authentizität, Geradlinigkeit und<br />

Dynamik, gepaart mit größter Expertise und<br />

Engagement, sind ihre wahren Qualitäten und von<br />

höchstem Wert für die gesamte Branche.<br />

Markus Olligschläger<br />

Hauptgeschäftsführer Bundesverband Wirtschaft,<br />

Verkehr und Logistik (BWVL),<br />

Mitglied der Jury und im Unterstützerkreis<br />

Die Aufnahme in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> ist eine höchst verdiente Würdigung für<br />

„Frau Kombiverkehr“! Kombinierten Verkehr verbinden viele, zu Recht, mit Gudrun<br />

Winner-Athens. Sie hat dem gleichnamigen Unternehmen nicht nur Leben eingehaucht,<br />

sondern damit auch diese Form des Verkehrs in der Speditionswirtschaft<br />

nachhaltig als Alternative positioniert. „Die Chefin“ war sie jedoch nicht nur bei<br />

Kombiverkehr, sondern in all den Organisationen und Gremien, in denen sie in den<br />

Jahren ihres Wirkens tätig war. Bei allen Verdiensten um den kombinierten Verkehr<br />

würde es der Person Gudrun Winner-Athens nicht gerecht, sie darauf zu verkürzen.<br />

Sie hat früh und eindrucksvoll bewiesen, dass eine Frau sich in der Männerdomäne<br />

Spedition durchsetzen kann. Mit Kompetenz und Persönlichkeit. Dabei hat sie so<br />

manchem „von altem Schrot und Korn“ den Schneid abgekauft. Und ist so nicht nur<br />

eine erfolgreiche Unternehmerin, sondern auch Vorbild in der Branche. Und sie ist<br />

ein leuchtendes Beispiel dafür, dass sich unternehmerischer Erfolg und ehrenamtliches<br />

Engagement in hervorragender Weise ergänzen.<br />

In ihrer Zeit als Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Deutschen Industrie- und<br />

Handelskammertages hat sie sich mit Vehemenz und tiefer Sachkunde für die<br />

mittelständische Verkehrswirtschaft eingesetzt. Sie stand dabei auch gegenüber<br />

der Politik fest und mit klarer Kante für eine zukunftsgerichtete, aber ideologiefreie<br />

und realistische Verkehrspolitik.<br />

Frank Schäfer<br />

Präsident des Bundesverbands Möbelspedition und Logistik (AMÖ),<br />

Mitglied der Jury<br />

Seite 31


Aus dem Netzwerk<br />

Die Energieeffizienz der Schiene im Hauptlauf und<br />

die Flächenleistungsfähigkeit der Straße im Verteilverkehr<br />

– Der KV ist nachhaltige Transportlogistik.<br />

Mich beeindruckt, wie Gudrun Winner-Athens ihn<br />

seit Jahrzehnten unternehmerisch gestaltet – herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Uwe Clausen<br />

Institutsleiter, Fraunh<strong>of</strong>er-Institut für<br />

Materialfluss und Logistik (IML),<br />

Mitglied der Jury<br />

Frau Winner-Athens hat früh erkannt, dass der kombinierte<br />

Verkehr ein intelligenter und marktwirtschaftlicher<br />

Lösungsansatz für die Vision eines klimaneutralen<br />

Kontinents bis 2050 ist und hat diese Vision<br />

konsequent umgesetzt. Ich freue mich, dass sie dafür<br />

in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> aufgenommen wurde.<br />

Hildegard Müller<br />

Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA),<br />

Mitglied der Jury und im Unterstützerkreis<br />

Wir gratulieren Gudrun Winner-Athens herzlich zu dieser renommierten<br />

Auszeichnung. Mit Pioniergeist, Expertise und Progressivität<br />

hat Gudrun Winner-Athens den Kombinierten Verkehr<br />

maßgeblich vorangetrieben und leistet damit einen wichtigen<br />

Beitrag zum umweltfreundlichen Güterverkehr. Mit ihrem<br />

beispielhaften Engagement und dem festen Willen, Dinge zu<br />

optimieren, hat sie die Logistikbranche nachhaltig beeinflusst.<br />

Josef Warmeling<br />

Geschäftsführer Kögel Trailer,<br />

Mitglied im Unterstützerkreis<br />

Mit Empathie und Herzblut engagiert<br />

sich Gudrun Winner-Athens für die<br />

Belange des Kombinierten Verkehrs,<br />

dessen Potenziale für einen umweltfreundlicheren<br />

Gütertransport sie<br />

schon früh in ihrer beruflichen Laufbahn<br />

erkannte.<br />

Winfried Bauer<br />

Chefredakteur f+h,<br />

Mitglied der Jury<br />

Seite 32


Aus dem Netzwerk<br />

Gudrun Winner-Athens erhält mit der Aufnahme in die <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> für ihre<br />

Lebensleistung die entsprechende Würdigung. Nicht nur, dass sie die Winner<br />

Spedition von einem primär rein national ausgerichteten Transportunternehmen<br />

zu einem international agierenden und führenden Logistikunternehmen<br />

entwickelte; sie hat auch das Zusammenspiel der Verkehrsträger Straße und<br />

Schiene wie kaum jemand anderes vorangetrieben: als durchsetzungsstarke<br />

und weitsichtige Unternehmerin, langjährige Verwaltungsratsvorsitzende der<br />

Kombiverkehr KG und als wichtige Impulsgeberin auf allen Ebenen.<br />

Robert Breuhahn<br />

Geschäftsführer Kombiverkehr KG<br />

Wer Gudrun Winner-Athens kennt, weiß, das sie<br />

etwas bewegen will. Sie ist im positivsten und<br />

wahrsten Sinne des Wortes eine Unternehmerin.<br />

Sie hat es geschafft, die Idee des kombinierten<br />

Verkehres, durch ihren unermüdlichen Einsatz bei<br />

der Politik, den beteiligten Eisenbahnen und den<br />

Kunden zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Dr. h.c. Michael Kubenz<br />

Geschäftsführender Gesellschafter Kube & Kubenz<br />

Mit ihrer Expertise, ihrem Einsatz und der erfolgreichen Umsetzung von<br />

Konzepten und Praktiken im intermodalen Verkehr ist sie eine Vorreiterin<br />

der Brache. Gleichzeitig muss man ihr dafür Tribut zollen, wie sie die<br />

Brache gegenüber Bahn und Politik jahrelang stimmgewaltig vertreten<br />

hat. Der Beitrag des kombinierten Verkehrs zu einer umwelt- und klimafreundlicheren<br />

Logistik ist heute gefragt mehr denn je.<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Stephan M. Wagner<br />

Inhaber des Lehrstuhls für Logistikmanagement an der ETH Zürich,<br />

Mitglied der Jury<br />

Gudrun Winner-Athens hat dem Inter modalverkehr in Europa starke Impulse verliehen.<br />

Was sie auszeichnet, sind neben Expertise, Erfahrung und dem nötigen Humor vor allen<br />

Dingen Beharrlichkeit und eine hohe Flexibilität. In ihrer Zeit als Vorsitzende des Verwaltungsrats<br />

hat sie eine Vielzahl an Vertretern des Komplementärs Deutsche Bahn kommen<br />

und gehen sehen. Wer sie bei den Kombiverkehr-Gesellschafterversammlungen erlebt<br />

hat, weiß, wie sehr sie sich bei der Bahn personell etwas mehr Kontinuität gewünscht hätte.<br />

Sie selbst war das Musterbeispiel für Kontinuität und Verlässlichkeit. Vielen Dank für dieses<br />

besondere Engagement und Glückwunsch zum Einzug in die Ruhmeshalle der Logistik.<br />

Matthias Rathmann<br />

Chefredakteur trans aktuell/eurotransport.de, Mitglied der Jury und im Unterstützerkreis<br />

Seite 33


Aus dem Netzwerk<br />

Wir gratulieren Gudrun Winner-Athens zur Aufnahme in<br />

die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>. Gerade als global agierendes<br />

Automobilunternehmen ist uns der Stellenwert bewusst,<br />

den Logistik in einer nachhaltigen Zukunft hat. Gudrun<br />

Winner-Athens setzt sich seit Jahren sehr erfolgreich für<br />

Umweltfreundlichkeit und Internationalisierung in der<br />

Logistik ein.<br />

Gunnar Herrmann<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung, Ford-Werke GmbH,<br />

Mitglied der Jury<br />

Gudrun Winner-Athens hält es in Sachen Lebensphilosophie<br />

mit Franz Müntefering, verriet sie in einem Interview: „Heißes<br />

Herz und klare Kante.“ Mit diesen beiden Attributen hat sie es<br />

weit gebracht: als Unternehmerin in der Welt der Spedition,<br />

als Pionierin des Kombinierten Verkehrs und nun als neues<br />

Mitglied in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>. Respekt und Gratulation!<br />

Frank Dreeke<br />

Vorstandsvorsitzender der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG,<br />

Mitglied der Jury und im Unterstützerkreis<br />

Gudrun Winner-Athens vernetzt die beiden wichtigsten<br />

Verkehrsträger miteinander: Straße und Schiene können durch<br />

den KV ihre jeweiligen Stärken ausspielen und tragen so zur<br />

Verlagerung auf die klimafreundliche Eisenbahn und zur Entlastung<br />

der Fernstraßen bei.<br />

Steffen Bilger MdB<br />

Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur, Koordinator der<br />

Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik,<br />

Mitglied der Jury<br />

Wenn überzeugende Argumente allein nicht reichen...<br />

…braucht es herausragende Persönlichkeiten und konsequente<br />

Akteure, um etwas voranzubringen. Gudrun Winner-<br />

Athens gebührt Dank und Anerkennung für ihr langjähriges<br />

unternehmerisches Handeln in Sinne der Umwelt<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Thorsten Schmidt<br />

Inhaber der Pr<strong>of</strong>essur für Technische Logistik<br />

an der TU Dresden,<br />

Mitglied der Jury<br />

Seite 34


Aus dem Netzwerk<br />

Unmögliches wird s<strong>of</strong>ort erledigt, Wunder dauern<br />

etwas länger: Eine Frau hat es geschafft, dass der<br />

Kombinierte Verkehr endlich Platz nimmt in der<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>. Chapeau, Gudrun Winner-<br />

Athens!<br />

Anita Würmser<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

impact media projects GmbH<br />

Vorsitzende des Jury<br />

Die Entlastung der Straße bei gleichzeitig<br />

schnelleren Laufzeiten – mit Ihrer Umsetzung<br />

des Kombinierten Verkehrs zeigt Gudrun Winner-Athens,<br />

wie man Ökonomie und Ökologie<br />

in Einklang bringen kann. So geht gelebte<br />

Nachhaltigkeit – echt vorbildlich.<br />

Bernard Krone<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates Bernard<br />

KRONE Holding SE & Co. KG,<br />

Mitglied der Jury<br />

Wichtig war mir bei der Stimmabgabe, eine Persönlichkeit zu würdigen,<br />

die über ihre herausragenden Leistungen für das eigene Unternehmen<br />

hinaus auch etwas Bedeutendes für die Logistik insgesamt<br />

geleistet hat. Und dies trifft meiner Meinung nach auf Gudrun Winner-<br />

Athens, insbesondere aufgrund ihres Engagements für den KV auf<br />

europäischer Ebene, in idealtypischer Weise zu.<br />

Pr<strong>of</strong>. Kai H<strong>of</strong>fmann<br />

Director <strong>Logistics</strong> & Supply Chain Management, Europäische<br />

Fernhochschule Hamburg (Euro-FH),<br />

Mitglied der Jury<br />

Gudrun Winner-Athens hat sich ein wahrlich dickes<br />

Brett ausgesucht, das es zu bohren galt (und nach wie<br />

vor gilt!): Die Harmonisierung der Eisenbahnmärkte ist<br />

ein langwieriges Unterfangen, das dank ihrem Engagement<br />

an Schwung gewonnen hat. Chapeau für die<br />

Hartnäckigkeit!<br />

Martin Schrüfer<br />

Leitender Chefredakteur LT-manager, materialfluss<br />

und Baugewerbe Unternehmermagazin,<br />

Mitglied der Jury und im Unterstützerkreis<br />

Seite 35


Aus dem Netzwerk<br />

Die Familienunternehmerin in dritter Generation gilt in Deutschland und Europa<br />

als die gefragte Expertin des Kombinierten Verkehrs Straße-Schiene. Die Entwicklung<br />

der Kombiverkehr GmbH & Co. KG zu Europas Marktführer ist maßgeblich<br />

dem unermüdlichen Einsatz der langjährigen Verwaltungsratsvorsitzenden für die<br />

Stärkung des Kombinierten Verkehrs Straße-Schiene zuzuschreiben.<br />

Als eine der führenden Unternehmerpersönlichkeiten der Branche begrüße ich die<br />

Aufnahme von Frau Gudrun Winner-Athens in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> ausdrücklich.<br />

Andreas Marquardt<br />

Präsident des Bundesamtes für Güterverkehr,<br />

Mitglied der Jury<br />

The challenge <strong>of</strong> linking road and rail: Gudrun Winner-<br />

Athens has accepted the complex challenge <strong>of</strong> the<br />

internationalisation <strong>of</strong> intermodal rail transport and for<br />

this important reason she has been inducted into the<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>.<br />

She has known how to recognize the importance <strong>of</strong><br />

the efficiency and quality <strong>of</strong> intermodal freight transport<br />

systems and services, making the most <strong>of</strong> the<br />

available resources and the existing restrictions in the<br />

different modes <strong>of</strong> transport. It is very important to promote<br />

the use <strong>of</strong> alternative means <strong>of</strong> transport to the<br />

road and that limit the harmful effects on the environment<br />

derived from their massive use.<br />

Sustainability plays a decisive role as a “competitiveness<br />

factor” in companies that, increasingly, are guided<br />

by concepts such as the circular economy and it is<br />

necessary to promote the railway, both for the transport<br />

<strong>of</strong> people and goods. Thank you for helping us to<br />

achieve this.<br />

Isabel Rodrigo<br />

Editor-in-chief <strong>of</strong> Logística Pr<strong>of</strong>esional magazine, Spain,<br />

Member <strong>of</strong> the jury<br />

Die Idee, für längere Transporte Straße und Schiene zu kombinieren,<br />

ist brillant. Weil die Akteure und die Bedingungen auf den<br />

beiden Verkehrsträgern aber sehr unterschiedlich sind, ist die Umsetzung<br />

der Idee in der Praxis ein steiniger Weg. Gudrun Winner-<br />

Athens ist diesen mit Mut und Beharrlichkeit gegangen – über Jahrzehnte<br />

hinweg. Hut ab vor dieser Leistung!<br />

Thilo Jörgl<br />

Geschäftsführender Gesellschafter impact media projects GmbH,<br />

Mitglied der Jury<br />

Seite 36


E-Transporter aus Deutschland<br />

tropos<br />

404<br />

DIE NEUE GENERATION LOGISTIK.<br />

Der Tropos ABLE XT. Viel Volumen. Kompakte Maße.<br />

Oha! diese Anzeige<br />

scheint nicht da zu<br />

sein.<br />

Abb. zeigt Sonderausstattung.<br />

Bis 4,5m³ Ladevolumen. Kompakte 1,40 x 3,70 m (B x L).<br />

Bis 700 kg Nutzlast. Bis 260 km Reichweite.<br />

Wechselbare Aufbauten. Databox-Schnittstelle.<br />

tropos-motors.de


TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />

Seite 38


TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />

Olaf Schabirosky<br />

TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />

„Im Job lege ich viel Wert auf Gestaltungsspielraum;<br />

diesen ermögliche ich auch meinen Mitarbeitern.“<br />

Olaf Schabirosky<br />

Wer Menschen fragt, wie sie ihren Urlaub<br />

verbringen, kann mitunter einiges<br />

über ihren Charakter erfahren. Das trifft<br />

auch auf Manager zu. Es gibt zum einen<br />

die Dauerarbeiter. Also die, die Fünf-<br />

Sterne-Golfhotels buchen, weil sie auch<br />

an freien Tagen h<strong>of</strong>fen, ihr Netzwerk um<br />

einen potenziellen Kunden erweitern zu<br />

können. Zum anderen fallen die Verbissenen<br />

auf. Also die, die mit Ende 50 eine<br />

Himalaya-Expedition planen, weil sie<br />

sich – und den anderen – zeigen wollen,<br />

dass sie noch ganz hoch hinauswollen.<br />

Olaf Schabirosky passt nicht in das<br />

Schema. Verlängerte Wochenenden nutzt<br />

der CEO von Hermes Germany gerne für<br />

Motorradtouren, um Land und Leute kennenzulernen.<br />

Bei längeren Urlauben sucht<br />

der Hanseat den Perspektivenwechsel.<br />

Vor einigen Jahren unterstützte er beispielsweise<br />

die Organisation Habitat for<br />

Humanity, ein Waisenhaus zu bauen.<br />

Nicht in Hamburg, sondern in Sambia.<br />

„Das war für mich eine sehr prägende<br />

Erfahrung. Weil diese Tage mir die Augen<br />

geöffnet haben, welch große Gnade<br />

es ist, dass wir jeden Tag frisches Wasser<br />

und gesunde Nahrungsmittel in Frieden<br />

und Freiheit zu uns nehmen können“,<br />

berichtet der Manager, der vor Kurzem<br />

von 70 Juroren zum „TRATON <strong>Logistics</strong><br />

Leader <strong>of</strong> the Year“ gewählt worden ist.<br />

In der Begründung der Jury heißt es:<br />

„Als CEO von Hermes Germany treibt<br />

Olaf Schabirosky seit seinem Amtsantritt<br />

maßgeblich die Modernisierung und<br />

den Ausbau der Infrastruktur sowie die<br />

Digitalisierung der Paketlogistik voran.<br />

Davon pr<strong>of</strong>itierte das Unternehmen<br />

auch während der Lockdown-Phase. Im<br />

Gegensatz zu Wettbewerbern konnte<br />

Hermes trotz eines Volumenanstiegs von<br />

rund 40 Prozent im Frühjahr mehr als<br />

90 Prozent aller Sendungen am nächsten<br />

Tag zustellen. Und dank der Digitalisierungs<strong>of</strong>fensive<br />

konnte eine Task<br />

Force binnen 48 Stunden eine digitale<br />

Lösung zur kontaktlosen Zustellung<br />

erarbeiten und umsetzen. Nicht zuletzt<br />

aufgrund seines intelligenten Change<br />

Managements und der von ihm vorgelebten<br />

Unternehmenskultur konnte<br />

die Hermes-Gruppe ihren Umsatz im<br />

Geschäftsjahr 2019/<strong>2020</strong> um 9,0 Prozent<br />

auf 3,5 Milliarden Euro steigern.“<br />

Mit dem weiß-blauen Paketdienst hat<br />

Schabirosky noch einiges vor. Aber der<br />

52-Jährige weiß schon jetzt: Wenn er<br />

einmal nicht mehr im Berufsleben steht,<br />

will er nicht nur auf dem Sattel seines<br />

Motorrads vom Typ „Africa Twin“ die<br />

Welt bereisen, sondern sich auch in Entwicklungshilfeprojekten<br />

engagieren.<br />

Auf seinem beruflichen Lebensweg bog<br />

er bis dato immer wieder ab, wenn sich<br />

inhaltlich spannende neue Herausforderungen<br />

auftaten: Nach seinem Studium<br />

der Wirtschaftsingenieurswissenschaften<br />

in Hamburg begann er seine Karriere zunächst<br />

auch in der Hansestadt: als Consultant<br />

in der internen Unternehmensberatung<br />

der Otto-Group. Doch schon<br />

nach fünf Jahren zog es ihn in die Welt<br />

hinaus, in ihm bisher fremde Kulturen. Als<br />

Managing Director arbeitete er für Otto<br />

Doosan in Südkorea. Rund fünf Jahre war<br />

Schabirosky in Asien tätig. Weitere fünf<br />

Jahre lang lenkte er strategische Projekte<br />

im Ausland: Japan, Brasilien und das<br />

Reich der Mitte waren unter anderem seine<br />

Stationen, ehe er 2008 das Joint-Venture<br />

Blue Yonder aufbaute. Zurück in der Heimat<br />

faszinierte ihn das Thema Predictive<br />

Analytics auf der Basis von Künstlicher<br />

Intelligenz. Die Otto Group war damals<br />

eines der ersten Unternehmen, das zum<br />

Beispiel beim Pricing vorausschauende<br />

Analysen von Blue Yonder nutzte. 2014<br />

kam er dann als Geschäftsführer zur<br />

Hermes Logistik-Gruppe Deutschland<br />

beziehungsweise Hermes Transport <strong>Logistics</strong>.<br />

2016 wurde er zum Chief Digital<br />

Officer ernannt, zwei Jahre später zum<br />

Deutschland-Chef von Hermes.<br />

Weil er lange außerhalb Europas lebte,<br />

liegen dem Hamburger Themen wie<br />

Frieden und Freiheit sehr am Herzen.<br />

Und weil seine Frau vor einigen Jahren<br />

Seite 39


TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />

1 Erfolgsfaktor Muskelkraft:<br />

Hermes nutzt Lastenräder zur<br />

Paketauslieferung in vielen<br />

Innenstädten.<br />

2 Erfolgsfaktor Strom: Hermes<br />

setzt unter anderem eVitos als<br />

Transportfahrzeuge ein - zum<br />

Beispiel am Standort Hamburg.<br />

1<br />

3 Erfolgsfaktor Zustellung: Weil<br />

Hermes eine kontaktlose<br />

Zustellung entwickelte, wird<br />

seit März der direkte Kontakt<br />

zum Zusteller vermieden.<br />

an einer unheilbaren Krankheit verstarb,<br />

ist sich der Vater zweier Kinder sehr bewusst<br />

darüber, welchen hohen Wert Gesundheit<br />

hat. Auch sind für ihn im Laufe<br />

seiner vielfältigen beruflichen Stationen<br />

Werte wie Respekt, Wertschätzung und<br />

Ehrlichkeit maßgeblich für eine gute Zusammenarbeit<br />

mit anderen geworden.<br />

Diese Werte schätzte er bei seinen ehemaligen<br />

Vorgesetzten. Sie sind für Schabirosky<br />

auch Leitlinie für sein eigenes Handeln.<br />

Auch deshalb zieht er den Hut davor, dass<br />

die Unternehmerfamilie Otto nicht nur<br />

ökonomisch erfolgreich ist, sondern es<br />

schafft, „Wirtschaftlichkeit mit sozialer<br />

Verantwortung und Nachhaltigkeit zu<br />

vereinen“. „In gewisser Weise als Vorbild“<br />

bezeichnet er in diesem Zusammenhang<br />

Firmengründer Werner Otto. „Weil er nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg aus dem Nichts<br />

dieses ebenso erfolgreiche wie verantwortungsbewusst<br />

agierende Unternehmen<br />

aufgebaut hat“, betont Schabirosky.<br />

Seine Mission bei der Hermes Germany<br />

ist es, die weitere Modernisierung<br />

und Digitalisierung des Paketdienstes<br />

voranzutreiben. Ein steiniger Weg, der<br />

ihn, aber auch seine Mitarbeiter fordert.<br />

Weil Deutschland in der Paketlogistik<br />

als einer der härtesten Märkte gilt, ist es<br />

Schabirosky wichtig, neue Maßstäbe zu<br />

setzen – und das erwartet er auch von<br />

seinen Mitarbeitern. Dafür brauche sein<br />

Team, wie er betont, Gestaltungsspielraum<br />

– Fehler dürften dabei passieren.<br />

Daraus lerne man.<br />

„Culture eats strategy for breakfast“,<br />

predigte einst der Management-Guru<br />

Peter Drucker. Das kann Schabirosky<br />

unterschreiben. Dieses Mindset, oder<br />

genauer: eine zeitgemäße Firmen- und<br />

Fehlerkultur, lebt er vor.<br />

Durchdachtes Change Management –<br />

diese Worte hat sich Schabirosky auf die<br />

Fahne geschrieben. Und vieles ist ihm<br />

bisher gelungen. Dazu gehört auch, dass er<br />

insbesondere in Veränderungsprozessen<br />

auf eine „klare, transparente Kommunikation“<br />

setzt. Mitarbeiter, die ihn gut<br />

kennen, berichten, dass der CEO auch<br />

nach einem großen Malheur nicht mit<br />

der Faust auf den Tisch hämmert oder<br />

gar laut wird. „Ich denke, dass ich auch<br />

in schwierigen Situationen einen kühlen<br />

Kopf bewahre“, sagt Schabirosky, wenn<br />

man ihn nach seinen Stärken fragt.<br />

Contenance gepaart mit schnellem<br />

Change Management – das war auch<br />

ein Erfolgsrezept, warum Hermes bisher<br />

gut durch die Corona-Krise gekommen<br />

ist. Dem internen Krisenstab, der<br />

unmittelbar nach dem Lockdown Mitte<br />

März gebildet wurde, bereiteten die äußeren<br />

Umstände zwar ein paar schlaflose<br />

Nächte. Aber die Führungskräfte lamentierten<br />

nicht lange, sondern setzten eine<br />

Maßnahme nach der anderen um – und<br />

das in Rekordgeschwindigkeit.<br />

Dass sich Händler und Endkunden auch<br />

während des Lockdowns uneingeschränkt<br />

auf Hermes verlassen konnten, liegt unter<br />

anderem daran, dass Hermes schon vor<br />

Jahren damit begonnen hat, die Infrastruktur<br />

und die letzte Meile auszubauen<br />

und die Digitalisierung voranzutreiben.<br />

Dabei wurde nicht gekleckert, sondern<br />

geklotzt. Dreistellige Millionenbeträge<br />

flossen in den Ausbau des Depot- und<br />

Sortiernetzwerks. Die gleiche Summe<br />

pumpte das Management in den Bereich<br />

Last Mile. Stickworte sind: der Ausbau<br />

des Paketshopnetzes, E-Mobilität, der<br />

Einsatz von Cargobikes, der Aufbau von<br />

Lockersystemen und die Anschaffung von<br />

18.000 modernen Handhelds. Letzteres<br />

schob Schabirosky an, damals noch in<br />

seiner Funktion als Digitalisierungschef.<br />

Die 18.000 neuen Scanner spielten<br />

auch eine Schlüsselrolle zu Beginn der<br />

Corona-Krise. Denn binnen 48 Stunden<br />

entwickelte eine Task Force nicht nur eine<br />

Strategie zur kontaktlosen Zustellung.<br />

Sie setzte sie auch in dieser Zeitspanne<br />

um. Der Clou dabei: Hermes verzichtete<br />

nicht auf die Unterschrift des Paketempfängers,<br />

sondern entwickelte einen<br />

digital gestützten Unterschriftenprozess<br />

via Fotonachweis, der gleichzeitig einen<br />

direkten Kontakt zum Zusteller und dem<br />

Scanner vermeidet. In der Praxis heißt<br />

das: Kunden quittieren den Erhalt der<br />

Sendung statt auf dem Handheld direkt<br />

auf dem Paketlabel. Der Zusteller fotografiert<br />

es anschließend. Technisch möglich<br />

wurde der Prozess, da alle Scanner<br />

mit einer Kamera ausgestattet sind. Die<br />

Task Force schaffte es, die auf den Geräten<br />

installierte Zustellungs-App um eine<br />

Fotoverarbeitungsfunktion zu erweitern.<br />

Die kontaktlose Zustellung war nur eine<br />

von vielen Maßnahmen, die verhinderten,<br />

dass das Virus das Hermes-System<br />

lahmlegte. Weil der Bereich Operations<br />

schon seit einigen Jahren neu ausgerichtet<br />

wird, ging das Netzwerk zu keiner<br />

Zeit in die Knie. Im Gegenteil: Selbst<br />

in der Lockdown-Phase überzeugte die<br />

Zustellqualität: Mehr als 90 Prozent aller<br />

Sendungen wurden am nächsten Tag<br />

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TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />

2<br />

3<br />

geliefert. Nahezu jedes Paket konnte<br />

im ersten Versuch erfolgreich zugestellt<br />

werden. Dabei waren die Herausforderungen<br />

enorm.<br />

Rückblick: Ab Mitte April waren die<br />

KEP-Dienste in Weihnachtsmodus,<br />

aber ohne Planungsphase. Von heute auf<br />

morgen wuchs der Paketberg, weil große<br />

Teile des stationären Handels die Läden<br />

schließen mussten – und die Verbraucher<br />

vom S<strong>of</strong>a aus im Internet ihre Waren<br />

bestellten. Schabirosky erinnert sich:<br />

„Binnen sechs Wochen nach Beginn des<br />

Lockdowns verzeichneten<br />

wir einen Volumenanstieg<br />

von mehr als 40 Prozent.“<br />

Auch Wettbewerber hatten<br />

deutlich mehr zu tun. „Ich<br />

bin sehr stolz auf unsere<br />

rund 5.000 Mitarbeiter, dass<br />

wir in dieser schwierigen Phase dem Vertrauen<br />

unserer Auftraggeber und Privatkunden<br />

gerecht geworden sind“, betont<br />

der Hermes-Deutschlandchef.<br />

Dass das Netzwerk robust genug war<br />

und das Unternehmen agil blieb, hatte<br />

mehrere Gründe. Zum einen der bereits<br />

erfolgte Ausbau der logistischen Infrastruktur.<br />

Zum anderen die Erweiterung<br />

des Paketshop-Angebots. Selbst in der<br />

Hochphase der Beschränkungen durften<br />

80 Prozent der 16.000 Paketshops geöffnet<br />

bleiben. Warum? Der Großteil der Shops<br />

ist in Einrichtungen und Geschäfte für<br />

die Grundversorgung der Bevölkerung<br />

integriert.<br />

Dazu kam: Unmittelbar nach dem Lockdown<br />

reagierte das Management um<br />

Schabirosky mit einer Reihe von ad<br />

hoc-Aktionen. Die Kapazitäten wurden<br />

hochgefahren, zusätzliche Zustelltouren<br />

– bis zu 1.200 – aufgebaut. Binnen kurzer<br />

Zeit stockte das Unternehmen auch das<br />

Personal an den Logistikstandorten auf.<br />

Kurzfristige Maßnahmen gegen die<br />

Pandemie, langfristige Investitionen<br />

in das Netz und die letzte Meile: Manager<br />

Schabirosky hat im Blick, wie<br />

viel das kostet – und welche Bedeutung<br />

das für den Unternehmensgewinn hat.<br />

Im Geschäftsjahr 2019/<strong>2020</strong> steigerte<br />

die Hermes-Gruppe in Deutschland,<br />

Die Hermes-Gruppe konnten den<br />

Umsatz im Geschäftsjahr 2019/<strong>2020</strong> um<br />

9,0 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro steigern.<br />

Frankreich und dem Vereinigten Königreich<br />

zwar ihren Gesamtumsatz um 9,0<br />

Prozent auf fast 3,5 Milliarden Umsatz.<br />

Doch im Vergleich zu Großbritannien ist<br />

das Geschäft in Deutschland nicht pr<strong>of</strong>itabel.<br />

Wer Kritik an den Investments<br />

übt, dem nimmt Schabirosky den Wind<br />

aus den Segeln: „In Summe sind wir in<br />

allen drei Ländern auf Wachstumskurs.<br />

Zudem befindet sich Hermes in den drei<br />

Märkten in unterschiedlichen Phasen und<br />

findet auch unterschiedliche Voraussetzungen<br />

vor. Selbstverständlich drücken<br />

die hohen Investments in Deutschland<br />

kurzfristig auf den Gewinn. Aber sie<br />

legen neben einem konsequenten Kostenmanagement<br />

die Basis dafür, dass wir<br />

unsere starke Position als Nummer zwei<br />

im deutschen Markt weiter ausbauen“,<br />

so Schabirosky. Rückenwind für seine<br />

Strategie hat der CEO vor Kurzem vom<br />

Investor Advent erhalten. Mitte August<br />

wurde bekannt, dass das Unternehmen<br />

bei Hermes mit 75 Prozent im Vereinigten<br />

Königreich und mit 25 Prozent<br />

in Deutschland einsteigt. Das Ergebnis<br />

bewertet Schabirosky positiv.<br />

Geld von Advent soll unter anderem<br />

nicht nur in den Ausbau der Depots<br />

und neue Sortiertechnologie fließen,<br />

sondern auch in alternative Zustell–<br />

optionen. Schabirosky will Hermes als<br />

Innovationsführer im Bereich digitale<br />

Services und Kundenkommunikation etablieren.<br />

Schlagzeilen machte<br />

das Unternehmen nicht nur<br />

wegen des Einsatzes von<br />

Lastenrädern in Ballungsgebieten,<br />

sondern auch aufgrund<br />

von Kooperationen<br />

mit Nutzfahrzeugriesen wie<br />

VW und Mercedes-Benz. Sukzessive soll<br />

die bisherige Flotte durch E-Transporter<br />

ersetzt werden. Derzeit rollt Hermes ein<br />

Projekt mit dem schwäbischen Fahrzeugbauer<br />

aus. Bis 2025 will der Paketdienst in<br />

den Innenstadtbereichen der 80 größten<br />

deutschen Städten emissionsfrei zustellen.<br />

„Wir planen, in den kommenden Jahren<br />

jeweils rund 300 E-Fahrzeuge ins Netz zu<br />

integrieren, das in Spitzenzeiten aus bis<br />

zu 12.000 Fahrzeugen besteht“, rechnet<br />

Schabirosky vor. Das Thema Nachhaltigkeit<br />

wird Schabirosky auch in den kommenden<br />

Jahren beschäftigen, Innovationen werden<br />

weiter auf ihre Marktreife abgeklopft.<br />

Das müsse auch weiter passieren, betont<br />

der Hanseat: „In der Otto Group haben<br />

wir das große Ziel, bis 2030 klimaneutral<br />

zu sein. Das gilt auch für Hermes. Das<br />

ist eine Herausforderung. Aber daran<br />

arbeiten wir gerne.“ ∞<br />

Seite 41


Interview<br />

Wertschätzung<br />

Im Gespräch mit Olaf Schabirosky<br />

Herr Schabirosky, Gratulation zur<br />

Auszeichnung TRATON <strong>Logistics</strong> Leader<br />

<strong>of</strong> the Year. Sie haben der Logistik<br />

in diesem Jahr Richtung gegeben. Wie<br />

fühlen Sie sich als Preisträger?<br />

Olaf Schabirosky: Ich habe mit dem<br />

Award nicht gerechnet. Ich denke, hinter<br />

jedem Leader steckt ein Team. Deshalb<br />

steckt auch hinter dem TRATON <strong>Logistics</strong><br />

Leader <strong>of</strong> the Year das Team <strong>of</strong> the Year.<br />

Jeder einzelne der 5.000 Hermes Germany<br />

Mitarbeiter und die rund 10.000 Zusteller<br />

haben während der Corona-Krise unter<br />

schweren Bedingungen eine großartige<br />

Leistung gebracht – und das nicht nur<br />

für das Unternehmen Hermes, sondern<br />

auch für die Bevölkerung. Denn mit ihrem<br />

großen Engagement haben sie dazu<br />

beigetragen, die Versorgungssicherheit<br />

in der Lockdown-Phase sicherzustellen.<br />

Deshalb nehme ich, stellvertretend für das<br />

Hermes-Team, den Preis gerne entgegen.<br />

Was ist die wichtigste Frage in der<br />

Logistik?<br />

Wenn ich die globale Perspektive einnehme,<br />

lautet die wichtigste Frage, wie<br />

die wachsende Weltbevölkerung vor dem<br />

Hintergrund immer knapper werdender<br />

Ressourcen ernährt werden kann. Das<br />

ist in großen Teilen auch ein logistisches<br />

Thema. Wenn ich es auf den KEP-Bereich<br />

herunterbreche, lautet die wichtigste<br />

Frage: Wie können wir die steigenden<br />

Paketmengen in Ballungsgebieten verkehrs-<br />

und umweltschonend zustellen?<br />

Was sind die großen Fehlentwicklungen<br />

in der Logistik? Und wer ist da in<br />

der Pflicht?<br />

Ich konzentriere mich auf die KEP-Branche:<br />

Hier fehlt mir <strong>of</strong>tmals die Wertschätzung<br />

der Leistung. Ich mag die Kostenlos-Mentalität<br />

an der Stelle nicht: Eine<br />

versandkostenfreie Zustellung der Sendung<br />

gibt es nicht. Das Mindset, das hier<br />

von manchen geprägt wird, trägt dazu<br />

bei, dass die Leistung der vielen Menschen,<br />

die in der Paketbranche arbeiten,<br />

nicht ausreichend wertgeschätzt wird.<br />

Hier sind wirklich alle in der Pflicht: die<br />

Auftraggeber, die Dienstleister und auch<br />

die Endverbraucher. In der Corona-Krise<br />

ist das Ansehen der Zusteller in der Bevölkerung<br />

gestiegen. Das zeigen unsere<br />

Umfragen. Denn in der Lockdown-Phase<br />

sind sie jeden Tag auf der Straße gewesen,<br />

damit andere zuhause bleiben konnten.<br />

Das hat der Wertschätzung der Branche<br />

einen Schub gegeben.<br />

Logistik-Outsourcing beruht darauf,<br />

dass unterschiedliche Tarife in den<br />

Branchen bezahlt werden. Muss sich<br />

das ändern?<br />

Die Zusammenarbeit mit Servicepartnern<br />

ist für rein privatwirtschaftliche<br />

Anbieter wie uns ein notwendiger Baustein,<br />

um trotz extremer Mengenschwankungen<br />

bundesweit verlässlich zustellen<br />

zu können. Die Mengenschwankungen<br />

sind im Jahresverlauf so erheblich, dass<br />

wir darauf angewiesen sind, mit Partnern<br />

zusammenzuarbeiten, um diese<br />

ausgleichen zu können. Das Outsourcing<br />

von Leistungen ist per se auch völlig in<br />

Ordnung und gängige Praxis in der deutschen<br />

Wirtschaft. Voraussetzung dafür<br />

ist natürlich, dass die Zusammenarbeit<br />

verantwortungsvoll gestaltet ist und alle<br />

Vorschriften eingehalten werden.<br />

Was tut Hermes dafür?<br />

Zunächst einmal wählen wir unsere<br />

Seite 42


Interview<br />

„Eine versandkostenfreie<br />

Zustellung gibt es nicht!“<br />

Seite 43


Interview<br />

Servicepartner sorgfältig aus und achten<br />

darauf, dass der Firmensitz der Partner<br />

in Deutschland ist. Mit dem Großteil<br />

arbeiten wir übrigens langjährig zusammen.<br />

Zudem führen wir derzeit gemeinsam<br />

mit dem Bundesverband Paket und<br />

Expresslogistik e. V. ein Verfahren zum<br />

Schutz der Arbeitsbedingungen bei Vertragspartnern<br />

in der Paketbranche ein.<br />

Mit der sogenannten Präqualifizierung<br />

wollen wir alle Partner zertifizieren lassen<br />

und sicherstellen, dass auch die Sozialabgaben<br />

in vollem Umfang geleistet werden.<br />

Wir engagieren uns seit langem für<br />

faire Arbeitsbedingungen innerhalb der<br />

KEP-Branche und halten diese mit einem<br />

dreifachen Sicherungssystem, bestehend<br />

aus Auditierungsverfahren, Ombudsmann<br />

und Hinweisgebersystem, intensiv<br />

nach. Wir sind der einzige Paketdienst in<br />

Deutschland, der all seine Servicepartner<br />

regelmäßig von einem unabhängigen<br />

Prüfinstitut kontrollieren lässt.<br />

Ist eine Bündelung der Paketströme mit<br />

Wettbewerbern für Hermes ein Tabu?<br />

Wir testen solche Projekte durchaus. Letztlich<br />

ist eine Paketstation des Unternehmens<br />

ParcelLock, bei dem wir einer der<br />

Gesellschafter sind, auch eine Bündelung<br />

der Paketmengen mit Wettbewerbern. Das<br />

System ist ja <strong>of</strong>fen für alle Zustellunternehmen.<br />

Auch über Tourenbündelungen<br />

machen wir uns Gedanken. Allerdings ist<br />

das logistisch herausfordernd, weil ja ein<br />

weiterer Umschlagpunkt eingerichtet wird.<br />

Wir überlegen trotzdem, wie Kooperationsmodelle<br />

aussehen könnten. Ich muss<br />

aber auch sagen: Ich bin ein klarer Freund<br />

von Wettbewerb. Wir müssen aufpassen,<br />

dass Konsolidierung nicht bedeutet, dass<br />

das marktbeherrschende Unternehmen<br />

diese Aufgabe übernimmt und den Wettbewerb<br />

aus der Branche verdrängt. Das<br />

geht am Ende immer zu Lasten der Kunden.<br />

Das darf nicht passieren.<br />

Wie muss die letzte Meile aussehen,<br />

damit das Mengenwachstum verkehrsentlastend<br />

und ressourcenschonend<br />

gestaltet werden kann?<br />

Wir müssen die Haustürzustellung verstärkt<br />

um Konsolidierungspunkte ergänzen.<br />

Nicht nur, um das Mengenwachstum<br />

bewältigen zu können, sondern auch, um<br />

Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Deshalb<br />

wollen wir die Paketshops weiter ausbauen.<br />

Und wir wollen die Auftraggeber noch<br />

besser davon überzeugen, sich gemeinsam<br />

mit uns dafür zu engagieren, dass<br />

Kunden vermehrt Konsolidierungspunkte<br />

wie PaketShops und Lockersysteme<br />

nutzen. Zudem testen wir das Konzept<br />

Paketfuxx. Das ist nicht etwa die Person<br />

in der Nachbarschaft, die gesucht wird,<br />

wenn der Zusteller den Empfänger nicht<br />

antrifft. Der Paketfuxx ist derjenige, der<br />

von vornherein vom Empfänger ausgewählt<br />

wird, um eine Sendung entgegenzunehmen.<br />

Wie wird der Bereich KEP in zehn Jahren<br />

aussehen?<br />

Ich glaube, dass insbesondere die Nutzung<br />

der Konsolidierungspunkte eine<br />

wichtige Rolle spielen wird. Bereits für<br />

das Jahr 2024 werden fast eine Milliarde<br />

zusätzliche Pakete in Deutschland<br />

prognostiziert. In zehn Jahren reden<br />

nicht mehr alle nur über Konsolidierungskonzepte,<br />

sondern nutzen diese<br />

auch als selbstverständliche Ergänzung<br />

zur klassischen Haustürzustellung. Unsere<br />

große Zukunftsaufgabe ist es, den<br />

wachsenden Paketmarkt gleichermaßen<br />

wirtschaftlich, kundennah und ressourcenschonend<br />

zu gestalten. ∞<br />

Seite 44


Interview Vita<br />

Olaf Schabirosky<br />

1968 Olaf Schabirosky wird am 22. März in Hamburg geboren<br />

1989 Beginn des Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU<br />

Harburg, der Fachhochschule und der Universität Hamburg<br />

1994 Karrierebeginn als Berater in der internen Unternehmensberatung der<br />

Otto Group<br />

1999 Ernennung zum Managing Director bei Otto Doosan in Südkorea.<br />

2004 Durchführung internationaler, strategische Projekte, unter anderem in<br />

China, Japan und Brasilien<br />

2008 Gründung des Joint-Venture Unternehmens Blue Yonder, das auf<br />

KI-basierte Predictive Analytics spezialisiert ist<br />

2011 Top-Management-Funktionen in der Otto Group bei<br />

firmenübergreifenden Projekten<br />

2014 Berufung zum Managing Director in der Hermes Logistik Gruppe<br />

Deutschland sowie der Hermes Transport <strong>Logistics</strong><br />

2016 Ernennung zum Chief Digital Officer der Hermes Germany;<br />

Schwerpunktthemen sind die Digitalisierung der letzten Meile und die<br />

Kundenkommunikation<br />

2018 Berufung zum CEO von Hermes Germany<br />

<strong>2020</strong> Auszeichnung TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year <strong>2020</strong><br />

Seite 45


Stiftung<br />

Über TRATON SE<br />

Die TRATON SE ist eine Tochtergesellschaft<br />

der Volkswagen AG und gehört mit ihren<br />

Marken MAN, Scania, Volkswagen Caminhões<br />

e Ônibus und RIO zu den weltweit<br />

führenden Nutzfahrzeugherstellern. Im Jahr<br />

2019 setzten die Marken der TRATON GROUP<br />

insgesamt rund 242.000 Fahrzeuge ab. Das<br />

Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge,<br />

Lkw und Busse, an 29 Produktions- und<br />

Montagestandorten in 17 Ländern. Zum 31.<br />

Dezember 2019 beschäftigte das Unternehmen<br />

in seinen Nutzfahrzeugmarken weltweit<br />

rund 82.700 Mitarbeiter. Die Gruppe hat den<br />

Anspruch, den Transport neu zu erfinden –<br />

mit ihren Produkten, ihren Dienstleistungen<br />

und als Partner ihrer Kunden.<br />

Seite 46


Stiftung<br />

Ehrung für Taktgeber<br />

in der Logistik<br />

TRATON stiftet TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year-Award<br />

Die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> setzt gemeinsam<br />

mit TRATON einen neuen Meilenstein.<br />

Mitte dieses Jahres hat die Nutzfahrzeugmarke<br />

die Stifterschaft für eine<br />

neue Auszeichnung übernommen, den<br />

„TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year“<br />

Award. Mit dieser Auszeichnung verfolgen<br />

die Partner das gemeinsame Ziel,<br />

die Taktgeber und Zukunftsmacher aus<br />

dem Wirtschaftsbereich Logistik zu ehren,<br />

die sich aktuell besonders erfolgreich<br />

für ihre Unternehmen eingesetzt<br />

oder einen richtungsweisenden Impuls<br />

gesetzt haben. Im Vordergrund stehen<br />

dabei Innovationskraft, Nachhaltigkeit<br />

und unternehmerischer Wandel.<br />

„Wir sind der Meinung, dass der neue<br />

Award <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year und<br />

TRATON perfekt zusammenpassen. Die<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> verleiht nicht nur<br />

Preise, sondern sie dokumentiert nachhaltig<br />

die Leistungen der Logistik – für jeden<br />

weltweit sichtbar. Sie schreibt sozusagen<br />

die Geschichte der Logistik auf. Das bleibt,<br />

das macht niemand anders, und das hat<br />

uns überzeugt“, betont Matthias Gründler,<br />

CEO der TRATON Group.<br />

Auslöser für das Engagement von TRA-<br />

TON war die Corona-Pandemie. Dieses<br />

Ereignis habe allen gezeigt, wie unverzichtbar<br />

die Transportbranche sei. Ohne<br />

Transport würde die Welt stillstehen. Umso<br />

wichtiger sei es, die Weichen für die Zeit<br />

nach der Krise jetzt zu stellen. „Wir selbst<br />

wollen den Wandel der Logistikbranche<br />

mit innovativen Ideen vorantreiben. Mit<br />

dem TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the<br />

Year Award stiften wir einen einzigartigen<br />

Preis für Logistiker, die diesen Weg auch<br />

mutig und erfolgreich gehen“, so Gründler.<br />

Neben ihrer Bewahrerfunktion trägt die<br />

Ruhmeshalle mit dieser Auszeichnung der<br />

Aufgabe Rechnung, Innovationen anzustoßen<br />

und zu fördern, denn „die Welt ändert<br />

sich von Grund auf, und Logistik spielt dabei<br />

immer eine entscheidende Rolle. Es sind<br />

die Menschen, die der Logistik Richtung<br />

geben. Sie wollen wir identifizieren und für<br />

alle sichtbar ehren“, sagt Anita Würmser,<br />

Geschäftsführende Jury-Vorsitzende der<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> .<br />

Die Stiftung ist auf fünf Jahre festgeschrieben.<br />

Der Stifter ist mit einem Sitz im <strong>Logistics</strong><br />

<strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> Council und in der Jury<br />

vertreten. Darüber hinaus hat er keinen<br />

Einfluss auf das Wahlergebnis. Die Wahl<br />

findet im ordentlichen Verfahren statt.<br />

Im ersten Wahlgang nominiert das <strong>Logistics</strong><br />

<strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Council aus allen Vorschlägen<br />

die Finalisten. Wer als neues Mitglied<br />

in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> einziehen<br />

und den Titel TRATON <strong>Logistics</strong> Leader<br />

<strong>of</strong> the Year tragen wird, entscheiden im<br />

zweiten Wahlgang rund 70 international<br />

bekannte Branchenexperten aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Politik und Medien.<br />

Verliehen wird der Award im Rahmen des<br />

Gala-Empfangs für das neue Mitglied der<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> in Berlin. ∞<br />

Seite 47


Kommentar Rubrik<br />

Erlaubnis zum<br />

Irritieren<br />

Von Matthias Gründler<br />

Bei wem man heutzutage auch immer ein Managementcoaching<br />

bucht: Das Mindset, das den Firmenlenkern<br />

von morgen mit auf den Weg gegeben wird,<br />

ist immer ähnlich: Die Bedeutung von Tugenden und<br />

Werten dürfe nicht unterschätzt werden, heißt es<br />

gleich am Anfang des Coachings. Und Change<br />

Management muss einhergehen mit <strong>of</strong>fener, direkter<br />

und transparenter Kommunikation sowie einer modernen<br />

Firmenkultur. Ideen der Mitarbeiter sind nicht<br />

nur erlaubt, sondern erwünscht. Fehler dürfen passieren.<br />

Auch wenn es hart auf hart kommt – und dazu<br />

kommt es irgendwann – dürfen Anweisungen nicht<br />

einfach durchgeboxt werden. Die Mitarbeiter müssen<br />

an die Hand genommen werden. Langfristige Planungen<br />

gehen vor kurzfristigen Gewinnen.<br />

Olaf Schabirosky könnte man als Musterbeispiel in ein<br />

Lehrbuch aufnehmen. Er begann seine Karriere<br />

schon 1994 in der Otto Group. Er hat viele Stationen<br />

durchlaufen, verschiedene Aufgaben in unterschiedlichen<br />

Ländern gemeistert. 2018 hat ihn dann der<br />

Aufsichtsrat zum CEO von Hermes Germany gemacht.<br />

Alles, was man über ihn hört und liest, zeigt:<br />

Er ist ein authentischer Manager. Er lebt sein Credo<br />

des modernen Change Managements bei der Modernisierung<br />

des Paketdienstes selbst vor.<br />

Täglich hört er in die Firma hinein. Neue Ideen sind<br />

erwünscht, ein Fehltritt kann mal passieren. Der Hanseate<br />

gibt seinen Mitarbeitern <strong>of</strong>fiziell die Erlaubnis<br />

zum Irritieren. Alte Muster, auch seine, kommen auf<br />

den Prüfstand. Selbst heilige Kühe dürfen geschlachtet<br />

werden. Um nicht falsch verstanden zu werden:<br />

Der 52-Jährige will nicht jedermanns Liebling sein. Er<br />

übt auch Kritik – aber <strong>of</strong>fen, transparent und klar. Mit<br />

dieser Strategie ist der Hermes-Konzern mit einem<br />

Umsatzplus von 9,0 Prozent in einem hart umkämpften<br />

Markt sehr gut durch das vergangene Geschäftsjahr<br />

gekommen – und geradezu vorbildlich durch die<br />

Lockdownphase.<br />

Im Namen meines Unternehmens gratuliere ich Olaf<br />

Schabirosky zum „TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the<br />

Year“ und der Jury für ihre gute Wahl. TRATON hat<br />

sich dieses Jahr entschlossen, diesen Award langfristig<br />

zu unterstützen. Ich bin der Meinung, dass der<br />

Auftakt mit Olaf Schabirosky hervorragend gelungen<br />

ist. ∞<br />

Seite 48


Seite 49<br />

Matthias Gründler<br />

CEO der TRATON SE


Kay Schiebur<br />

Vorstand Services der Otto Group<br />

Aufsichtsratsvorsitzender Hermes Europe GmbH<br />

Seite 50


Kommentar<br />

Offener Blick<br />

für neue Wege<br />

Von Kay Schiebur<br />

Als Olaf Schabirosky erfahren hat, dass er von<br />

der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> als herausragender<br />

Modernisierer und Change Manager mit dem<br />

TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year Award<br />

<strong>2020</strong> ausgezeichnet wird, hat er zunächst seinen<br />

KollegInnen und MitarbeiterIinnen der Hermes<br />

Germany gedankt.<br />

Und natürlich hat er recht damit, wenn er sagt,<br />

dass hinter jedem Leader ein Team stecke.<br />

Dennoch fällt es mir nicht schwer anzuerkennen<br />

– und ich bin sicher, es wird seinem Team nicht<br />

anders gehen –, dass auch Olaf selbst diese<br />

Auszeichnung mehr als verdient hat.<br />

Gerade im letzten halben Jahr, in dem wir alle<br />

unter besonderen Bedingungen agieren mussten,<br />

hat Olaf erneut bewiesen, dass er mit einem<br />

klaren Zielkompass, hoher Resilienz und seiner<br />

für ihn typischen Beharrlichkeit, die für andere<br />

durchaus auch anstrengend sein kann, die<br />

Hermes Germany sehr erfolgreich führt. Die<br />

pragmatische Lösungsorientierung und<br />

Konsequenz, mit der er den Herausforderungen<br />

durch das hohe Mengenwachstum in den<br />

vergangenen Monaten getrotzt hat, war<br />

beeindruckend.<br />

Die letzte Zeit hat dennoch nur transparenter<br />

gemacht, was bereits vorhanden war. Trotz<br />

oder gerade wegen seiner langjährigen Tätigkeit<br />

für die Otto Group verbindet Olaf auf besondere<br />

Weise Erfahrung mit dem <strong>of</strong>fenen Blick für<br />

neue Wege und Innovationen. Die Neuausrichtung<br />

der Hermes Germany ist hierfür der beste<br />

Beweis.<br />

Nicht zuletzt ist Olaf ein guter Typ mit Humor.<br />

Er ist ein toller Gesprächspartner für Gespräche<br />

mit emotionaler Tiefe, aber ebenso für die<br />

Leichtigkeit des Small Talks. Gern hört man ihm<br />

zu, wenn er begeistert von den deutlich<br />

ambitionierten Tagesstrecken der letzten<br />

Motorradreise oder von der Zeit seiner Tätigkeit<br />

für die Otto Group in Korea erzählt.<br />

Olaf, herzlichen Glückwunsch – das hast Du Dir<br />

verdient! ∞<br />

Seite 51


Marten Bosselmann<br />

Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes<br />

Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK)<br />

Seite 52


Kommentar<br />

„Ein cooler Typ,<br />

der der Branche<br />

guttut“<br />

Von Marten Bosselmann<br />

Ich freue mich sehr, dass Olaf Schabirosky<br />

TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year<br />

<strong>2020</strong> geworden ist. Eine wohlverdiente<br />

Auszeichnung, wie ich finde.<br />

Olaf setzt als CEO von Hermes Germany<br />

mit visionärem Blick und beherzten<br />

Schritten Veränderungsprozesse in seinem<br />

Unternehmen gekonnt in Gang.<br />

So hat er mit einer umfassenden Digitalisierungs<strong>of</strong>fensive<br />

Hermes frühzeitig fit<br />

für die Zukunft gemacht. Ob beim Ausbau<br />

der Infrastruktur, bei E-Mobilität oder<br />

der Optimierung von Zustellprozessen<br />

– Olaf treibt konsequent die Modernisierung<br />

seiner Firma stark voran und steht<br />

ganz klar für Innovationen in der Paketbranche.<br />

Er ist ein erfahrener Manager<br />

und exzellenter Branchenkenner, der mit<br />

ruhiger Hand und großer Klarheit agiert.<br />

Ich bin Olaf zum ersten Mal in Berlin<br />

begegnet: Wir hatten einen nicht ganz<br />

unkritischen gemeinsamen Termin vor<br />

uns, den wir noch vorbereiten mussten.<br />

Ich holte ihn am Hauptbahnh<strong>of</strong> ab, von<br />

wo aus wir in ein nahegelegenes Lokal<br />

gingen. Auffällig waren Olafs sportliche<br />

Erscheinung und seine gewinnende, unprätentiöse<br />

Art.<br />

Wir sprachen über den boomenden Paketmarkt<br />

und die damit verbundenen Herausforderungen<br />

in Bezug auf Wettbewerb,<br />

Technologie und Personal. Insgesamt war<br />

es ein klar strukturiertes und visionäres<br />

Gespräch, das in mir das beruhigende<br />

Gefühl hinterließ, dass Hermes von einem<br />

wirklich guten CEO gelenkt wird.<br />

Nachdem wir alle relevanten Punkte<br />

abgehandelt hatten, blieb uns Zeit für<br />

einen persönlichen Austausch, der nach<br />

vergleichsweise kurzer Zeit von einem<br />

hohen Maß an Offenheit und Vertrauen<br />

geprägt war. Wir sprachen über Politik,<br />

aber auch über unsere Kinder und Hobbys,<br />

wie beispielsweise das Motorradfahren.<br />

Nicht zuletzt teilen wir eine Vorliebe für<br />

gesundes, natürliches Essen. Ich glaube,<br />

es ist fast nicht notwendig zu erwähnen,<br />

dass auch der eigentliche, durchaus herausfordernde<br />

Termin letztlich zu unserer<br />

Zufriedenheit verlief.<br />

Nach einer kurzen Fahrt durch das Regierungsviertel<br />

verabschiedeten wir uns<br />

herzlich und in der H<strong>of</strong>fnung auf ein baldiges<br />

Wiedersehen. Auch weitere Begegnungen<br />

mit ihm waren und sind für mich<br />

immer wieder bereichernd. Ein moderner,<br />

verlässlicher und cooler Typ, der der<br />

Branche und unserem Verband guttut. ∞<br />

Seite 53


Ehrenpreis der Jury<br />

LOGISTICS HALL OF FAME<br />

#LogistikHilft


Ehrenpreis der Jury<br />

Nicht reden, machen!<br />

In Anerkennung und Würdigung des ehrenamtlichen Engagements vergibt die <strong>Logistics</strong><br />

<strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> den Ehrenpreis der Jury an die Brancheninitiative #LogistikHilft.<br />

Die Initiative #LogistikHilft hat den Beweis erbracht, dass Hilfsbereitschaft, selbstloses<br />

Handeln und Mut in unserer Gesellschaft nicht an Bedeutung verloren haben.<br />

Es klingt ein bisschen nach einem Roman<br />

oder einem kitschigen Film: Einer<br />

hat eine Idee, Menschen zu helfen, die<br />

Hilfe benötigen – und fast alle machen<br />

mit. Die Initiative #LogistikHilft hat<br />

mit Kitsch allerdings wenig zu tun.<br />

Und doch, die Idee von der gemeinsamen<br />

Sache, sie hat funktioniert, und<br />

das auf Anhieb. Im März <strong>2020</strong> war die<br />

Welt plötzlich nicht mehr so, wie sie so<br />

viele Jahre lang war. Corona traf die<br />

Wirtschaft und die Menschen mit aller<br />

Macht – der Lockdown wurde Realität.<br />

Unter dem Dach von LogistikHilft<br />

sind verschiedene Hilfsinitiativen gebündelt,<br />

die ehrenamtlich und mit viel<br />

Engagement der Beteiligten Nothilfe<br />

geleistet haben.<br />

Eine Berufsgruppe in der Logistik bekam<br />

die Folgen in dieser Zeit besonders zu<br />

spüren: die Lkw-Fahrer. Sanitärräume an<br />

den Entladestellen wurden aus Angst vor<br />

dem Virus verschlossen, Toilettenanlagen<br />

auf Rasthöfen versperrt, das Einhalten<br />

einfachster Hygieneregeln wie regelmäßiges<br />

Händewaschen war plötzlich kaum<br />

noch möglich. Beim Bundesverband Güterkraftverkehr<br />

Logistik und Entsorgung<br />

(BGL) stand das Telefon nicht mehr still.<br />

Immer mehr Beschwerden über unhaltbare<br />

Zustände schlugen in der Zentrale<br />

des Verbandes auf.<br />

Doch was könnte in dieser Situation<br />

für Abhilfe sorgen? Allen Beteiligten<br />

war klar: Einfach ein Dixi-Klo und eine<br />

Waschschüssel aufstellen, das geht nicht<br />

und reicht bei weitem nicht aus. Mehrere<br />

namhafte Unternehmen, darunter<br />

unter anderem der Automobillogistiker<br />

Mosolf und der Achsenhersteller BPW,<br />

kündigten auf Anhieb ihre Unterstützung<br />

an, etwas zu bewegen, zu verändern, die<br />

Zustände zu verbessern. Schnell brachten<br />

sich immer mehr ein. Aktiv wurde auch<br />

das Bundesverkehrsministerium. Am 16.<br />

April startete mit #LogistikHilft eine gemeinsame<br />

Initiative des Bundesverkehrsministeriums,<br />

des BGL, von DocStop<br />

und SaniStop, des Fraunh<strong>of</strong>er IML, der<br />

<strong>Logistics</strong> Alliance Germany sowie einer<br />

Vielzahl an Partnern und Unterstützern<br />

aus Transportlogistik, Nutzfahrzeugindustrie,<br />

Medien und Verbänden. Am gleichen<br />

Tag wurde an der A8 an der Rastanlage<br />

Höllberg-Nord zwischen Stuttgart und<br />

Pforzheim ein erster Sanitärcontainer<br />

mit Duschen und Toiletten aufgestellt,<br />

ein zweiter Container folgte in der Nähe<br />

von Berlin. Allein bis Ende <strong>2020</strong> sollen es<br />

rund 150 Anlagen an Autobahnen, aber<br />

auch in großen Logistikzentren werden.<br />

Der Unterhalt eines Containers kostet<br />

zwischen 700 und 1.200 Euro pro Monat.<br />

Viele dieser Anlagen werden durch<br />

Spenden finanziert.<br />

Besondere Zeiten erfordern besondere<br />

Maßnahmen. Die Jury der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> hat das beispiellose Engagement<br />

von #LogistikHilft so fasziniert, dass<br />

erstmals in der Geschichte der Ruhmeshalle<br />

ein Ehrenpreis vergeben wird. Entscheidend<br />

dafür ist, dass alle finanziellen<br />

Mittel, die die Initiative zusammenträgt,<br />

nicht nur indirekt der Logistikbranche<br />

zukommen, sondern den Betr<strong>of</strong>fenen<br />

direkt. Ein solcher Ehrenpreis ist in der<br />

Geschichte der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> ein<br />

Novum, nie zuvor wurde er vergeben.<br />

„Durch ihr unermüdlich unbürokratisches<br />

und gleichzeitig leidenschaftliches<br />

Engagement hat die Initiative bewiesen,<br />

dass in der Krise jeder mithelfen kann,<br />

um die Zukunftsfähigkeit einer ganzen<br />

Branche zu sichern“, urteilte die Jury. Und<br />

kam in ihrer Begründung zur einprägsamen<br />

Schlussfolgerung, dass #LogistikHilft<br />

ein Zeichen für die Solidarität mit<br />

der Logistik gesetzt hat – und zwar weit<br />

über den wirtschaftlichen Erfolg einzelner<br />

Unternehmen hinaus.<br />

Einer, für den #LogistikHilft zur Herzensangelegenheit<br />

geworden ist, ist Joachim<br />

Fehrenkötter, Geschäftsführer<br />

in dritter Generation bei der gleichnamigen<br />

Spedition und Vorsitzender<br />

bei DocStop. Im Frühjahr war der BGL<br />

auf den Verein zugekommen, der sich<br />

Seite 55


Ehrenpreis der Jury<br />

„Problem erkannt, Problem gebannt<br />

– so arbeitet #LogistikHilft als<br />

Initiative aus der Branche für die<br />

Branche, als gelebte Solidarität für<br />

die in der Logistikkette, auf die es<br />

besonders ankommt: auf die Lkw-<br />

Fahrer. Eine tolle und nachahmenswerte<br />

Leistung, die wir gerne<br />

unterstützen – entlang unserer<br />

Autobahnen konkret mit aus Bundesmitteln<br />

finanzierten Anlagen.“<br />

Steffen Bilger<br />

Parlamentarischer Staatssekretär<br />

beim Bundesminister für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur<br />

„Der BGL begrüßt die Brancheninitiative<br />

#LogistikHilft sehr, weil sie in<br />

der derzeitigen Corona-Krise eine<br />

echte Hilfestellung für das Fahrpersonal<br />

bedeutet. Unter der Schirmherrschaft<br />

des BMVI kann hier nicht<br />

nur ein aktueller Wertbeitrag zur<br />

Erhöhung der Hygiene für unsere<br />

Fahrer realisiert werden – darüber<br />

hinaus kann #LogistikHilft als Keimzelle<br />

für zukünftige Projekte zum<br />

Wohle der Kraftfahrer dienen.“<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Dirk Engelhardt<br />

Vorstandssprecher des<br />

Bundesverband Güterkraftverkehr<br />

Logistik und Entsorgung (BGL) e. V.<br />

„Flexibel auf Unerwartetes reagieren<br />

– das ist es, was die Logistik<br />

auszeichnet. Die Initiative<br />

#LogistikHilft ist in der Corona-Krise<br />

zu einem `digitalen schwarzen<br />

Brett´ für Transport- und Personalkapazitäten<br />

geworden und hat<br />

Effizienz dort ermöglicht, wo<br />

Effizienz in diesen Zeiten mehr<br />

denn je benötigt wird.“<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel<br />

Geschäftsführender Institutsleiter<br />

Fraunh<strong>of</strong>er IML<br />

#LogistikHilft<br />

nicht nur für eine bessere medizinische<br />

Unterwegsversorgung für alle Bus- und<br />

Berufskraftfahrer auf den transeuropäischen<br />

Verkehrswegen stark macht, sondern<br />

sich mit einer eigenen Hygiene-Aktion<br />

namens SaniStop bereits mit Beginn des<br />

Corona-Lockdowns in Deutschland dafür<br />

einsetzte, dass Lkw-Fahrer Zugang zu<br />

sauberen Toiletten und Sanitäranlagen<br />

haben – einem der späteren Herzstücke<br />

der #LogistikHilft-Initiative. „Gemeinsam<br />

haben wir dafür gesorgt, dass mancherorts<br />

zum ersten Mal überhaupt ordentliche<br />

Sanitäranlagen vorhanden sind – unter<br />

anderem im Güterverkehrszentrum in<br />

Bremen“, berichtet er. Ihm und seinen<br />

Mitstreitern geht es allerdings nicht nur<br />

darum, schnell und konkret zu handeln,<br />

„wir wollen die Verantwortlichen auch<br />

zum Nachdenken bringen“. Generell sei<br />

in Deutschland noch eine Menge zu tun,<br />

es gäbe so viele Brennpunkte. „Da, wo<br />

es Parkplätze gibt, muss es einfach auch<br />

vernünftige Sanitäranlagen geben“, betont<br />

Fehrenkötter mit Nachdruck.<br />

Schon vor der Corona-Krise waren die<br />

Zustände an den Be- und Entladestellen<br />

für die Lkw-Fahrer von höchst unterschiedlicher<br />

Qualität. Es gab viele<br />

Positivbeispiele – aber es gab auch viele<br />

Negativbeispiele. Das Problem: Vor allem<br />

an den Entladestellen, an denen es<br />

schon vor Corona Optimierungsbedarf<br />

gab, wurde die Situation durch die Pandemie<br />

massiv verschärft. Gemeinsam<br />

mit dem Bundesverkehrsministerium<br />

wurde der BGL hier selbst aktiv. Unternehmen<br />

wurden gezielt angesprochen,<br />

Hilfe angeboten. Und es wurde auch<br />

Druck aufgebaut – mit Erfolg.<br />

Das Engagement von #LogistikHilft geht<br />

jedoch über das Aufstellen von Sanitärcontainern<br />

weit hinaus. So rief das Fraunh<strong>of</strong>er<br />

IML Anfang April eine Vermittlungsplattform<br />

für Logistikkapazitäten<br />

ins Leben, die ihren Beitrag dazu leisten<br />

sollte, Logistikketten aufrecht zu erhalten.<br />

Eine virtuelle Pinnwand bringt dabei<br />

Firmen, die Kapazitäten wie Mitarbeiter<br />

oder Lagerfläche benötigen, mit all jenen<br />

kostenlos, schnell und unkompliziert zusammen,<br />

die genau dies bieten können.<br />

Seite 56


Ehrenpreis der Jruy<br />

„Als zu Beginn der Corona-Pandemie<br />

zahlreiche Autobahnraststätten,<br />

Transportunternehmer und<br />

Verlader ihre Toiletten und Duschen<br />

verschlossen hatten, war es für<br />

DocStop logisch, als Mitinitiator von<br />

#LogistikHilft diesem Missstand<br />

entgegenzuwirken. Durch die<br />

Schaffung von Duschmöglichkeiten<br />

konnten die Fahrerinnen und<br />

Fahrern nun ihren grundlegenden<br />

Bedürfnissen nach Hygiene wieder<br />

nachkommen.“<br />

Werner Bicker<br />

Mobilitätsjournalist und<br />

Vorstand DocStop<br />

„Die Corona-Krise hat noch einmal<br />

deutlich gezeigt, dass Lkw-Fahrer<br />

das Rückgrat unserer Wirtschaft<br />

sind. Das verdient nicht nur unseren<br />

Respekt, sondern auch konkrete<br />

Unterstützung. Gemeinsam wollen<br />

wir nun langfristig diejenigen unterstützen,<br />

die eine reibungslose Funktionsfähigkeit<br />

von Transport und<br />

Logistik ermöglichen.“<br />

Ralf Merkelbach<br />

BPW Bergische Achsen KG,<br />

Leiter Key Account Management<br />

Großflotten Europa<br />

„Wir haben von Anfang an die<br />

Empfehlungen des Bundes und der<br />

Länder an die Hygiene und Sicherheit<br />

ernst genommen und diese<br />

nicht nur umgesetzt, sondern mit<br />

einem eigenen MOSOLF Health<br />

Protection Program erweitert. Das<br />

wir uns der Initiative #LogistikHilft angeschlossen<br />

haben, ist für uns<br />

selbstverständlich. Nur mit gegenseitiger<br />

Unterstützung können wir<br />

diese Krise vernünftig bewältigen.“<br />

Dr. Jörg Mosolf<br />

MOSOLF SE & Co. KG,<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Die Initiatoren<br />

Ferner gehört zum Angebotsumfang<br />

der Initiative auch ein Webshop, über<br />

den Logistikbetriebe Schutzausrüstung<br />

wie Mund-Nasen-Bedeckungen, FFP-<br />

2-Masken und Desinfektionsmittel zu<br />

besonders günstigen Konditionen anbieten.<br />

Vier Cent pro Maske und Produkt<br />

kommen darüber hinaus der Initiative<br />

zugute. Mit den Spenden wird unter andere<br />

die Anschaffung weiterer Dusch- und<br />

Toilettencontainer finanziert.<br />

Gewinner des einzigartigen und selbstlosen<br />

Engagements von #LogistikHilft<br />

sind aber nicht nur die Lkw-Fahrer und<br />

alle, die unmittelbare Hilfe benötigen.<br />

Auch die Unterstützer nehmen für sich<br />

selbst eine Menge aus ihrem Einsatz<br />

mit. „So etwas hat es noch nie gegeben,<br />

direkter helfen kann man nicht“, freut<br />

sich Joachim Feherenkötter über den<br />

großen Erfolg. „Wir haben etwas angeboten<br />

– und es wurde angenommen. Das<br />

ist ein phantastisches Gefühl“, sagt er.<br />

Einmalig sei auch der Zusammenhalt in<br />

der Gruppe aller Beteiligten, „das tolle<br />

Miteinander“.<br />

Auch aus BGL-Sicht ist #LogistikHilft<br />

ein Erfolg auf der ganze Linie: Man habe<br />

nicht nur geredet, man habe sehr schnell<br />

konkrete Maßnahmen umgesetzt, die von<br />

den Fahrern auch anerkannt wurden,<br />

lässt der Verband verlauten. „Und das“,<br />

so die Rückmeldung des Verbandes, „war<br />

einfach richtig“. ∞<br />

„Direkter helfen kann man nicht.<br />

Das ist ein phantastisches Gefühl.“<br />

Joachim Fehrenkötter<br />

Geschäftsführer Fehrenkötter<br />

Transport & Logistik<br />

Seite 57


Corona News<br />

Wenn die<br />

gewohnte Welt<br />

aus den Fugen<br />

gerät …<br />

Das Jahr <strong>2020</strong> hat die Logistik vor neue, ungeahnte Herausforderungen gestellt.<br />

Covid-19, ein bisher unbekanntes Virus, setzte alte Regeln binnen kürzester Zeit<br />

außer Kraft. Doch neue Herausforderungen bieten immer auch neue Chancen.<br />

Das Motto lautet: Besondere Zeiten erfordern schnellere Lösungen.<br />

Dezember 2019. Im chinesischen Wuhan erkranken immer mehr<br />

Menschen an einer neuartigen Lungenkrankheit. Die dortige<br />

Situation gerät außer Kontrolle und ein Virus, das später den<br />

Namen Covid-19 erhält, beginnt seine Reise um die Welt. Aus<br />

einer Krankheit wird eine Epidemie, aus der Epidemie eine Pandemie.<br />

Auch Deutschland bekommt die Folgen davon deutlich<br />

Seite 58


Corona News<br />

Mitarbeiterschutz und<br />

große Pläne<br />

Die eigenen Mitarbeiter liegen Dr. Jörg<br />

Mosolf, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Mosolf-Gruppe, besonders<br />

am Herzen. Für ihren Schutz sorgt<br />

das „MOSOLF <strong>Logistics</strong> Protection<br />

Program“, ein betriebliches Maßnahmenkonzept,<br />

das unter seiner Führung<br />

entwickelt wurde. Seit dem 1. Mai<br />

<strong>2020</strong> ist der Zugang zu allen Mosolf-<br />

Standorten damit nur noch über ein<br />

sogenanntes Mosolf Health-Gate<br />

möglich. Personen mit Atemwegssymptomen<br />

oder Fieber erhalten keinen<br />

Zutritt und müssen wieder nach Hause<br />

gehen. Dass die Corona-Krise kein<br />

Grund ist, sich von großen Plänen<br />

einer Firma abbringen zu lassen, hat<br />

der Logistikdienstleister ebenfalls<br />

unter Beweis gestellt. So brachte die<br />

TROPOS MOTORS Europe, ein Tochterunternehmen<br />

der Mosolf-Gruppe,<br />

<strong>2020</strong> einen elektrisch angetriebenen<br />

Lieferwagen auf den europäischen<br />

Markt.<br />

Unbürokratisch<br />

ins Home<strong>of</strong>fice<br />

Die Johann Dettendorfer Spedition<br />

hat mit Beginn der Corona-Krise für<br />

mehr als die Hälfte der Mitarbeiter<br />

eine Lösung zum Arbeiten von Zuhause<br />

aus geschaffen. Spontan gelang es<br />

dem Team, kurzfristig zwei Chargen<br />

von je rund 50 komplett wieder aufbereiteten<br />

Refurbished-Notebooks zu<br />

beschaffen, die die IT-Abteilung direkt<br />

mit einem eigenen Lkw abholen ließ.<br />

Innerhalb nur eines Wochenendes<br />

wurden die Rechner einsatzfähig<br />

gemacht. Da Dettendorfer bereits<br />

länger mit einem speziellen Client-<br />

System arbeitet und große Teile der<br />

Geschäftsprozesse bereits digitalisiert<br />

hat, gelang die Umstellung kontaktlos.<br />

Auch die Zusatzbelastung für die<br />

Mitarbeiter der IT-Abteilung blieb<br />

überschaubar. Pr<strong>of</strong>itieren konnte das<br />

Unternehmen dabei von seinem<br />

strikten Digitalisierungskurs, der bereits<br />

in den Vorjahren eingeschlagen<br />

worden war.<br />

Offene Kommunikation<br />

„ohne Filter“<br />

Am 13. März kam die Corona-Krise in<br />

der Gebrüder Weiss-Zentrale im Dreiländereck<br />

zwischen Deutschland, der<br />

Schweiz und Österreich an. „Quasi<br />

noch am gleichen Tag haben wir<br />

daher alle Kommunikationsaktivitäten<br />

auf die neue Situation ausgerichtet.<br />

Via Social Media, Newsletter und<br />

unseren Unternehmenspublikationen<br />

haben wir unter dem Hashtag #GWmoveson<br />

ohne Filter über die noch nie<br />

dagewesene Situation berichtet“,<br />

erinnert sich Frank Haas, Head <strong>of</strong><br />

Corporate Brand Strategy & Communications.<br />

Ebenso wichtig wie die<br />

proaktive Corona-Kommunikation war<br />

dem Unternehmen aber auch, nach<br />

einigen Wochen wieder nahtlos zu<br />

aktuellen Entwicklungsthemen zurückzukehren.<br />

Unter anderem wurden<br />

regionale Händler auf digitale Möglichkeiten<br />

aufmerksam gemacht, um<br />

coronabedingte Einschränkungen zu<br />

überwinden<br />

Dr. Jörg Mosolf (r.)<br />

Georg Dettendorfer<br />

Frank Haas<br />

zu spüren. Immer mehr Menschen infizieren sich, der erste<br />

Lockdown beginnt. Und die Pandemie zeigt seltsame Folgen.<br />

Das Hamstern von Toilettenpapier, Mehl und Hefe etabliert<br />

sich als saisonal aktuelles Bild der deutschen Kultur.<br />

Auch die Logistik in Deutschland steht vor völlig neuen Herausforderungen.<br />

Manche Branchen liegen am Boden, andere<br />

boomen. Manche Lebensmittellogistiker freuen sich über eine<br />

Sonderkonjunktur, der Onlinehandel erlebt eine nie dagewesene<br />

Nachfrage. Kurier-, Express und Paketdienste berichten<br />

von Auftragsvolumina, wie man sie sonst nur aus der Vorweihnachtszeit<br />

kennt. Und doch, die Krise trifft sie letztlich alle – und<br />

macht manche ganz besonders kreativ. Digitalisierung ist und<br />

bleibt das Zauberwort, nicht nur der Logistikbranche. Wer<br />

vorgesorgt und hier seine Hausaufgaben bereits in den Jahren<br />

zuvor gemacht hat, pr<strong>of</strong>itiert.<br />

Doch auch wenn die Logistik in Deutschland weitestgehend<br />

reibungslos funktionierte und Lieferketten aufrecht erhalten<br />

werden konnten – die Herausforderungen der vergangenen<br />

Monate waren beachtlich. Unternehmen im Straßengüterverkehr<br />

hatten mit geschlossenen Grenzen und langen Wartezeiten<br />

zu kämpfen, Lkw-Fahrern wurde vielerorts der Zugang<br />

zu hygienischen Toiletten und sonstigen sanitären Anlagen<br />

Seite 59


Corona News<br />

Wenn das Pandemieszenario<br />

fehlt<br />

„Ein fehlendes Pandemieszenario in<br />

ihren Risikomanagement-Aktivitäten<br />

war für viele unserer Mitgliedsunternehmen<br />

die größte Herausforderung“,<br />

sagt Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer<br />

des Bundesverbandes<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

e.V. (BME). Sehr schnell sei klar<br />

geworden, dass nur wenige Firmen<br />

auf eine Krise dieses Ausmaßes vorbereitet<br />

waren. Mit Blick auf künftige<br />

mögliche Katastrophen und Notfälle<br />

sei es notwendiger denn je, den Fokus<br />

auf vorausschauendes und pr<strong>of</strong>essionelles<br />

Supply Chain Risk Management<br />

zu richten. Hier seien vor alle<br />

Einkäufer, Logistiker und Supply Chain<br />

Manager in der Pflicht. Bereits in den<br />

ersten Wochen nach dem Ausbruch<br />

der Corona-Krise hatte der BME mit<br />

seinen Mitgliedern die Situation analysiert<br />

und damit begonnen, das Ausmaß<br />

der Lieferkettenprobleme in den<br />

einzelnen Branchen zu erfassen.<br />

Skype-Inventur mit<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Seit Mitte März brauchen Kunden und<br />

Wirtschaftsprüfer für eine Inventur<br />

nicht mehr persönlich vor Ort in den<br />

Logistikcentern zu sein: Der Logistikdienstleister<br />

GROUP7 bietet Inventuren<br />

per Skype an allen Lagerstandorten<br />

in Deutschland auf mehr als<br />

220.000 Quadratmetern an. Nach<br />

Abschluss der Inventurhauptzählung<br />

werden die Zählergebnisse elektronisch<br />

an den jeweiligen Wirtschaftsprüfer<br />

übermittelt. Dieser wählt dann<br />

bestimmte Artikel als Stichproben aus.<br />

Im nächsten Schritt organisiert<br />

GROUP7 eine Videokonferenz, in der<br />

die einzelnen Stellplätze der Artikel<br />

angesteuert werden, um für die vorab<br />

ermittelte Anzahl den physischen<br />

Beweis zu erbringen. Die erste Skype-<br />

Inventur führte GROUP7 Mitte März im<br />

Logistikcenter Kelsterbach bei Frankfurt<br />

durch, eine optimale Lösung,<br />

wenn eine klassische Inventur nicht<br />

möglich ist.<br />

Flexibilität durch ein<br />

großes Netzwerk<br />

„Als wir mit unseren Planungen für<br />

<strong>2020</strong> in die finale Phase gingen, konnte<br />

keiner mit dem tatsächlichen Verlauf<br />

rechnen. Anfang März überschlugen<br />

sich dann auch in Mitteleuropa<br />

die Ereignisse und veränderten dabei<br />

in vielen Fällen möglicherweise nicht<br />

alle gängigen Anforderungen an die<br />

Logistik, aber doch zumindest vielfach<br />

die gewohnte Form der Transportabwicklung“,<br />

erinnert sich Maximilian<br />

Schäfer, Co-Founder und Managing<br />

Director bei InstaFreight, an den Beginn<br />

der ersten Hochphase der Corona-Pandemie.<br />

Durch ein großes Partnernetzwerk<br />

von rund 25.000<br />

europäischen Fuhrunternehmern<br />

gelang es dem Logistikdienstleister,<br />

flexibel auf Änderungen des Transportvolumens<br />

reagieren. Als die<br />

Nachfrage bei den Kunden durch<br />

Hamsterkäufe stieg, konnten so<br />

schnell Transportkapazitäten zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Dr. Silvius Grobosch<br />

Inventur via Skype<br />

Maximiian Schäfer<br />

verwehrt. Das Angebot an Luftfrachtverbindungen verringerte<br />

sich ebenfalls deutlich, die Transportkosten schnellten in die<br />

Höhe. Auch Häfen wurden geschlossen, in Asien stapelten<br />

sich Unmengen von Containern, die nicht weitertransportiert<br />

werden konnten. Die Nachfrage nach Transporten in der<br />

Lebensmittellogistik erreichte Rekordwerte. Derweil lag die<br />

Automotivebranche am Boden.<br />

Zur Sorge, die Lieferketten aufrecht zu erhalten und eine Versorgung<br />

mit Waren und Gütern sicherzustellen, kommt auch<br />

auf die Logistik ein weiteres Problem zu: Der Schutz der eigenen<br />

Mitarbeiter. Während Home<strong>of</strong>fice im Lager schlichtweg nicht<br />

möglich ist, loten zahlreiche Speditionen ihre Möglichkeiten<br />

aus und schicken alle Mitarbeiter, deren Tätigkeiten es zulassen,<br />

zum Arbeiten in die eigene Wohnung und ins eigene Haus.<br />

Doch was ist mit den Angestellten im Lager? Hier gilt es, alle<br />

erdenklichen Hygienevorschriften so gut wie möglich umzusetzen,<br />

um eine Ansteckung für die Mitarbeiter während der<br />

Arbeit weitestgehend zu vermeiden oder das Risiko so gut wie<br />

möglich zu minimieren. Ein Unternehmen, das dies vorbildlich<br />

geschafft hat, ist die Mosolf-Gruppe mit Sitz im schwäbischen<br />

Kirchheim/Teck. Um Expertenempfehlungen umzusetzen<br />

und den Schutz der Mitarbeiter zu erhöhen, hatte das Unternehmen<br />

unter der Führung von Dr. Jörg Mosolf ein eigenes<br />

Seite 60


Corona News<br />

Mit Automatisierung<br />

gegen Infektionen<br />

„Unsere Kunden haben seit dem<br />

Ausbruch der Pandemie berichtet,<br />

dass sie aufgrund ihrer Automatisierungslösungen<br />

nur sehr wenige Infektionsfälle<br />

im Lager hatten“, sagt Claus<br />

Weigel, International Senior Sales<br />

Manager DACH-Region bei Packaging<br />

by Quadient. Das Unternehmen<br />

entwickelt Lösungen für passgenaue<br />

Verpackungen.<br />

Verpackungslösungen aus der CVP-<br />

Reihe können mit einer oder zwei<br />

Personen in der Produkteingabe<br />

bedient werden. Der Mindestabstand<br />

kann gewahrt werden. Mit einer Maschine<br />

können bis zu 20 Mitarbeiter an<br />

manuellen Packstationen ersetzt<br />

werden. Das heißt: Die Zahl der Lagermitarbeiter<br />

sinkt signifikant. „In Gesprächen<br />

höre ich von so manchem<br />

Logistikentscheider, dass aufgrund der<br />

Corona-Krise Automatisierungsvorhaben<br />

vorgezogen werden“, betont<br />

Claus Weigel.<br />

Pandemieklausel für<br />

mehr Sicherheit<br />

Den Kunden die Welt einfacher machen.<br />

Auf diesen Grundsatz setzte der<br />

Versicherungsmakler Schunck. So<br />

wurde in den Bereich der Transportund<br />

Verkehrshaftungsversicherungen<br />

eine so genannte „Pandemieklausel“<br />

integriert. „Sie soll dabei helfen, dass<br />

sich für unsere Kunden, die in systemrelevanten<br />

Bereichen arbeiten, von<br />

vorneherein keine Nachteile im Versicherungsschutz<br />

ergeben“, erklärt<br />

Peter Kollatz, Geschäftsführer und<br />

Leiter der Fachbereiche Schaden und<br />

Recht, das Prinzip. „Es wird klargestellt,<br />

dass sich der Versicherer nicht auf<br />

Leistungsfreiheit wegen Obliegenheitsverletzung<br />

berufen kann.“ Neben<br />

der Rechtssicherheit trage die Klausel<br />

auch zum Gesundheitsschutz der<br />

Fahrer, Zulieferer, Zusteller, Lagermitarbeiter<br />

und letztlich auch der Empfänger<br />

bei. Vermeidbare Kontakte<br />

könnten damit einfach unterlassen<br />

werden.<br />

IT bringt Transparenz in<br />

die Lieferketten<br />

Die Mitarbeiter von Setlog konnten in<br />

den vergangenen Monaten unter<br />

anderem in der Fashionbranche<br />

beobachten, wie Supply-Chain-Experten<br />

unermüdlich versuchten, Probleme<br />

zu lösen. Mehr als 100 Brands<br />

nutzten die SCM-Lösung des Unternehmens,<br />

um auf Lockdowns zu<br />

reagieren. Sie und ihre Supply-Chain-<br />

Partner leisteten Unglaubliches: Erst<br />

buchten sie in Windeseile Seefrachtlieferungen<br />

auf Luftfracht um, weil<br />

Häfen in China nicht mehr funktionierten.<br />

Nachdem die Läden hierzulande<br />

schließen mussten und die<br />

Läger überliefen, buchten sie Lieferungen<br />

auf langsame Seefracht um und<br />

suchten gemeinsam mit Lieferanten<br />

Lösungen. Manche Unternehmen<br />

waren sogar in der Lage, schnell auf<br />

dringend benötigte Produkte wie<br />

Masken umzusteigen und auch für<br />

diese Artikel mithilfe der IT die Supply<br />

Chain transparent zu halten.<br />

Automatisierte Verpackung<br />

Peter Kollatz<br />

Flexible Fashionbranche<br />

betriebliches Maßnahmenkonzept entwickelt, das so genannte<br />

„MOSOLF <strong>Logistics</strong> Protection Program“. So ist seit dem<br />

1. Mai <strong>2020</strong> der Zugang zu allen Mosolf-Standorten nur noch<br />

über ein sogenanntes Mosolf Health Gate möglich. Personen<br />

mit Atemwegssymptomen oder Fieber erhalten keinen Zutritt<br />

zum Gelände. Bereits Anfang März, und damit weit vor vielen<br />

anderen Unternehmen, hatte der Konzern Handlungsempfehlungen<br />

im Umgang mit Corona gruppenweit kommuniziert<br />

und umgesetzt. So wurden an den Standorten unter anderem<br />

Wasch- und Desinfektionsmöglichkeiten aufgestellt, Mitarbeiter<br />

in Home<strong>of</strong>fice oder Schichtbetrieb eingeteilt und persönliche<br />

Schutzkleidung an alle Standorte verteilt. Diese Maßnahmen<br />

dienen nicht nur dem Schutz der Mitarbeiter, sondern ebenfalls<br />

dem Fortbestehen des gesamten Wirtschaftskreislaufes<br />

der Automobillogistik, in welchem die Mosolf-Gruppe mit 38<br />

Standorten eine gewichtige Rolle einnimmt. Schließich hätte<br />

schon ein positiver Fall zur Schließung eines gesamten Hubs<br />

führen und damit die Liefer- und Logistikketten ins Stocken<br />

bringen können.<br />

Dass Herausforderungen dazu da sind, sie anzunehmen und<br />

unbürokratische und kreative Lösungen zu finden, hat auch<br />

die Johann Dettendorfer Spedition Ferntrans mit Hauptsitz in<br />

Nussorf am Inn unter Beweis gestellt. So war es dem IT-Team<br />

Seite 61


Corona News<br />

Die Bedeutung<br />

digitaler Prozesse<br />

„Wir gehen davon aus, dass Unternehmen<br />

künftig einen größeren Schwerpunkt<br />

auf die Schaffung von Transparenz<br />

in ihren mehrstufigen Lieferketten<br />

legen werden“, betont Steffen Bersch,<br />

CEO der SSI SCHÄFER Gruppe, im<br />

Rückblick auf die vergangenen Monate.<br />

„Um widerstandsfähiger zu<br />

werden, sollten sie über die Bestände<br />

hinaus auch wissen, was in der vorund<br />

nachgeschalteten Lieferkette<br />

passiert und wie zum Beispiel ein<br />

plötzlicher Anstieg oder Rückgang der<br />

Verbrauchernachfrage bewältigt<br />

werden kann.“ Digitalisierte Prozesse<br />

und der Einsatz einer modernen<br />

Logistiks<strong>of</strong>tware seien hierfür die<br />

Voraussetzung, Nachhaltigkeit ein<br />

weiterer Punkt. „Die Coronakrise mit<br />

dem Lockdown und den vielen Beschränkungen<br />

steht in scharfem Kontrast<br />

zu dem „Höher, schneller, weiter“,<br />

das unseren Alltag bisher prägte“,<br />

macht er mit Nachdruck deutlich.<br />

Auf ins virtuelle<br />

Klassenzimmer<br />

Was macht ein Intralogistiker wie<br />

STILL, wenn die Welt in den Lockdown<br />

versetzt wird? Man entwickelt neue<br />

Lösungen. Um die Vertriebskollegen<br />

auch in der Corona-Krise weiter mit<br />

aktuellen Informationen versorgen zu<br />

können, ging im März das virtuelle<br />

Klassenzimmer ans Netz. Zum ersten<br />

Unterricht „kamen“ 30 Mitarbeiter aus<br />

über zehn Ländern. Gesendet wurde<br />

via Videokonferenz aus einem Trainingsstudio.<br />

Der „Unterricht“ bestand<br />

aus einer Kombination aus Videound<br />

Textchat, Screensharing, Gruppenarbeiten<br />

in virtuellen Arbeitsräumen<br />

und Live-Kamera-Streams aus<br />

der Trainingshalle. Es folgten dutzende<br />

weitere virtuelle Trainingseinheiten.<br />

Im Mai versammelten sich gar 117<br />

internationale Service-Trainer. Fazit:<br />

Die Resonanz ist so positiv, dass STILL<br />

das interaktive Klassenzimmer auch<br />

künftig als Ergänzung weiter ausbauen<br />

möchte.<br />

Prozessoptimierung durch<br />

„Corona Task Force“<br />

Die TGW <strong>Logistics</strong> Group hat im Februar<br />

eine „Corona Task Force“ installiert<br />

und diese unmittelbar nach dem<br />

Shutdown entsprechend verstärkt.<br />

Diese Teams aus internationalen<br />

TGW-Spezialisten haben die Situation<br />

tagesaktuell bewertet und entsprechende<br />

Maßnahmen für die Produktion,<br />

die Realisierung oder Lifetime<br />

Services abgeleitet. „Darüber hinaus<br />

haben wir Prozesse verändert und<br />

angepasst“, berichtet TGW-CEO Harald<br />

Schröpf. „Wichtig ist meines Erachtens,<br />

die Krise nicht nur als Bedrohung<br />

zu verstehen – bei allen<br />

unbestreitbar negativen Effekten auf<br />

die Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem.<br />

Die Pandemie bietet<br />

auch die Chance, neue Möglichkeiten<br />

zu erkennen und entsprechend zu<br />

agieren. Diesbezüglich haben wir in<br />

übergreifenden Opportunity-Workshops<br />

Maßnahmen erarbeitet, bewertet<br />

und priorisiert“, führt er an.<br />

Steffen Bersch<br />

Im virtuellen Klassenzimmer<br />

Harald Schröpf<br />

des Unternehmens gelungen, zwei Chargen von je rund 50<br />

komplett wieder aufbereiteten Refurbished-Notebooks zu beschaffen,<br />

die die IT-Abteilung mit einem eigenen Lkw abholen<br />

ließ. Innerhalb nur eines Wochenendes wurden die Rechner<br />

einsatzfähig gemacht. Da Dettendorfer bereits länger mit<br />

einem speziellen Client-System arbeitet und große Teile der<br />

Geschäftsprozesse bereits digitalisiert hatte, gelang die Umstellung<br />

kontaktlos und ohne große Zusatzbelastung für die<br />

IT. Unterdessen leitete das Dettendorfer-Führungsteam die<br />

Corona bedingte Umstrukturierung des Unternehmens ein.<br />

Während die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

fortan ihren Tätigkeiten durch die schnelle Anpassung der<br />

IT-Strukturen von zuhause aus nachgehen konnte, stellte es<br />

keine große Schwierigkeit dar, für die verbliebenen Mitarbeiter<br />

eine Arbeit vor Ort unter Einhaltung der nötigen Abstandsregeln<br />

zu ermöglichen. Auch für die Fahrer wurden Vorkehrungen<br />

getr<strong>of</strong>fen und Toiletten sowie Duschmöglichkeiten<br />

zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig galt es, die Fahrer, die im<br />

März und April noch bei Fahrten Richtung Italien im Einsatz<br />

waren, zu separieren. Dies wurde durch die Aufteilung auf<br />

einen zweiten Standort gelöst.<br />

Doch die Corona-Krise brachte noch weitere Hinternisse mit<br />

sich – so unter anderem beim Intralogistiker STILL. Hier stellte<br />

Seite 62


Corona News<br />

Ein Butler für den<br />

Apothekenbesuch<br />

Die Firma Aponet ist eine 100-prozentige<br />

Tochter der KNAPP AG, Spezialist<br />

für Lagerautomatisierung und Lagers<strong>of</strong>tware.<br />

Das Unternehmen entwickelte<br />

im Rahmen der Corona-Krise<br />

innerhalb von nur drei Wochen eine<br />

Stele für kontaktlose Einlasskontrollen<br />

und Wartekommunikation vor Geschäften<br />

und Apotheken. Sie stellt<br />

sicher, dass die geltenden Abstandsregeln<br />

eingehalten werden und verhindert<br />

bei Bedarf ein Überschreiten<br />

der pro Quadratmeter empfohlenen<br />

Personenanzahl. Eintreten oder Warten?<br />

Der so genannte „Digital Butler“<br />

signalisiert dies deutlich und verständlich.<br />

Während die Kunden warten,<br />

können Serviceleistungen und Aktionen<br />

auf dem Display angezeigt oder<br />

beispielsweise die Kundenkarte eingelesen<br />

werden. Bei Bedarf springt<br />

nach Angaben von Aponet automatisch<br />

eine individuell gestaltbare<br />

Diashow an.<br />

Mit Gelassenheit<br />

ins Home<strong>of</strong>fice<br />

ForkOn aus Haltern am See hat die<br />

Corona-Krise als Chance genutzt. Das<br />

Start-up, das eine herstellerunabhängige<br />

S<strong>of</strong>tware zum Flottenmanagement<br />

von Gabelstaplern anbietet, hat<br />

sein Geschäftsmodell erweitert. Mit<br />

Beginn der Krise hat auch das Team<br />

rund um Managing Director Tim Klauke<br />

den Weg ins Home<strong>of</strong>fice angetreten.<br />

Doch der Anbieter von ForkX,<br />

einer herstellerunabhängigen S<strong>of</strong>tware<br />

zum Flottenmanagement von<br />

Gabelstaplern und anderen Intralogistikfahrzeugen,<br />

hat den Ausnahmezustand<br />

zum Anlass genommen, mit<br />

Ruhe und Gelassenheit das eigene<br />

Angebot zu erweitern. Um Unternehmen<br />

kurzfristig zu unterstützen, nimmt<br />

ForkOn nun auch eine Beraterrolle ein<br />

und bietet Audits an, in deren Rahmen<br />

die Gablerstaplerflotten auf Effizienz<br />

überprüft werden. Dies soll dabei<br />

helfen, kurzfristige Einsparungspotenziale<br />

aufzudecken.<br />

Videobotschaften für<br />

die Mitarbeiter<br />

Die Corona-Krise begann für Harald<br />

Seifert mit der großen Angst, das Virus<br />

könnte sein jahrzehntelang aufgebautes<br />

Lebenswerk Seifert <strong>Logistics</strong> Group<br />

zerstören. Doch das Seifert-Team<br />

meisterte die Herausforderungen sehr<br />

gut, drehte jeden einzelnen Stein im<br />

Unternehmen um und hinterfragte<br />

jeden Kostenblock. Am Ende zahlte<br />

sich die Positionierung und Diversifizierung<br />

der vergangenen Jahre aus. Zwar<br />

mussten 1.500 Mitarbeiter übergangsweise<br />

in Kurzarbeit und an einigen<br />

Standorten, vor allem im Automotive-<br />

Bereich, ging die Leistung auf null<br />

Prozent zurück. Gleichzeitig boomten<br />

andere Bereiche: Die Logistik für Toilettenpapier<br />

stieg auf 130 Prozent Leistung<br />

an. Während der Krise wandte<br />

sich Seifert mit einer Videobotschaft<br />

regelmäßig an seine Mitarbeiter und<br />

informierte über neue Projekte. „Wir<br />

sind sehr gut aufgestellt aus der Krise<br />

gekommen“, betont er.<br />

Einlasskontrolle für Apotheken<br />

Tim Klauke<br />

Harald Seifert<br />

sich mit Beginn des Lockdowns die Frage, wie es in Zukunft<br />

gelingen könnte, Verkäufer im Umgang mit neuen Staplern<br />

und Flurförderzeugen zu schulen – eine Aufgabe, die bisher<br />

die STILL-Akademie im Rahmen von Präsenzveranstaltungen<br />

übernommen hatte. Doch statt nach Ausbruch der Corona-Pandemie<br />

angesichts solcher Fragen in eine Schockstarre<br />

zu verfallen, krempelte man bei STILL die Ärmel hoch und<br />

zeigte, dass Lösungskompetenz auch in Krisenzeiten eine gemeinsam<br />

gelebte Grundtugend bleibt: Wenn die Teilnehmer<br />

nicht zum Training kommen können, dann muss das Training<br />

eben zu den Teilnehmern kommen! Bereits Ende März ging<br />

das virtuelle Klassenzimmer ans Netz. Zum ersten Unterricht<br />

kamen 30 Vertriebskollegen und Vertriebskolleginnen aus<br />

über zehn Ländern. Gesendet wurde via Videokonferenz aus<br />

einem Trainingsstudio. Der „Unterricht“ bestand aus einer<br />

Kombination aus Video- und Textchat, Screensharing, Gruppenarbeiten<br />

in virtuellen Arbeitsräumen und Live-Kamera-<br />

Stream aus der Trainingshalle. Es folgten dutzende weitere<br />

virtuelle Trainingseinheiten. Im Mai versammelten sich gar<br />

117 internationale Service-Trainer im virtuellen Klassenzimmer.<br />

Und das Ergebnis? STILL hat seinen klaren Schluss aus<br />

den Erfahrungen der vergangenen Monate gezogen. Die Resonanz<br />

ist so positiv, dass der Intralogistiker das interaktive,<br />

virtuelle Klassenzimmer auch künftig weiter ausbauen und<br />

Seite 63


Corona News<br />

Die Digitalisierung<br />

als Schlüssel<br />

„Die zentrale Erkenntnis aus der Krise<br />

ist für mich: Digitalisierung ist für alle<br />

Unternehmen in der Logistik wichtiger<br />

denn je, wenn sie überleben wollen“,<br />

betont Markus Vinke, Geschäftsführer<br />

der TIS GmbH aus Bocholt. Das Unternehmen<br />

nutzte die Krise als Chance,<br />

um die länger geplante Digitalisierung<br />

weiterer Arbeitsprozesse voranzutreiben.<br />

Unter anderem wurde eine<br />

digitale Telefonanlage in Betrieb<br />

genommen, mit der die TIS-Mitarbeiter<br />

auch im Home<strong>of</strong>fice unter ihrer<br />

Büronummer erreichbar sind. Zum<br />

anderen wurde eine ebenfalls schon<br />

lange geplante Plattform zum kollaborativen<br />

Arbeiten eingeführt und<br />

auch s<strong>of</strong>ort begonnen, für aktuelle<br />

Kundenprojekte damit zu arbeiten.<br />

Die TIS-S<strong>of</strong>tware erlaubt jetzt unter<br />

anderem eine digitale Unterschrift<br />

und verfügt über eine Funktion, die<br />

eine kontaktlose Zustellung von Sendungen<br />

möglich macht.<br />

Stationärer Handel<br />

trifft E-Commerce<br />

Bereits im Jahr 2008 hat Dr. Thomas +<br />

Partner (TUP) die Tochterfirma gaxsys<br />

gegründet, die stationäre Händler und<br />

Webshop-Betreiber zusammenbringt.<br />

Während der Corona-Krise kam dem<br />

von gaxsys entwickelte gax-System,<br />

das die Integration lokaler Ladengeschäfte<br />

in die Bestellabwicklung des<br />

Onlinehandels ermöglicht, eine besondere<br />

Bedeutung zu. „Wir erhielten<br />

viele Anfragen von stationären Händlern,<br />

deren Läden geschlossen waren,<br />

die aber volle Lager hatten und ihre<br />

Ware verkaufen wollten“, berichtet<br />

Philipp Kannenberg, Geschäftsführer<br />

Sales bei der gaxsys GmbH. „Gleichzeitig<br />

erreichen uns Berichte von<br />

Webshop-Betreibern, die mit knappen<br />

Beständen zu kämpfen haben,<br />

etwa bei Home<strong>of</strong>fice-Artikeln wie<br />

Laptops oder Webcams. Wir haben<br />

die Möglichkeit beide Seiten zusammenzubringen,<br />

sodass sie voneinander<br />

pr<strong>of</strong>itieren“, betont er.<br />

Ein Roboter<br />

am Empfang<br />

Seit September begrüßt der digitale<br />

Besucherassistent Hugo gemeinsam<br />

mit seinen menschlichen Kollegen<br />

Gäste am Empfang der WISAG-Zentrale<br />

in Frankfurt. Im nächsten Schritt<br />

sollen die humanoiden Roboter auch<br />

bei Kunden von WISAG eingesetzt<br />

werden und dort die Empfangsteams<br />

unterstützen. Hugo kann angekündigte<br />

Besucher eigenständig anmelden<br />

und führt in etwa zwei Minuten den<br />

kompletten Check-in-Prozess selbstständig<br />

und vollautomatisch durch. Er<br />

begrüßt Gäste mit Sprachausgabe,<br />

scannt Ausweise, gleicht Gesichter ab,<br />

gibt Besucherkarten aus und erklärt<br />

bei Bedarf den Weg durchs Haus.<br />

Damit ermöglicht das Gerät gerade<br />

auch zu Corona-Zeiten einen weitestgehend<br />

kontaktlosen Zutritt zu Zentralen<br />

sowie Niederlassungen und leistet<br />

seinen Beitrag dazu, eine mögliche<br />

Ansteckungsgefahr auf ein Minimum<br />

zu reduzieren.<br />

Markus Vinke<br />

Philipp Kannenberg<br />

Hugo<br />

als Ergänzung zu den Präsenztrainings langfristig fortführen<br />

wird. Doch wer in der Logistik nicht am Laptop sitzt, sondern<br />

im Distributionszentrum für den physischen Warenumschlag<br />

sorgt, begiebt sich täglich in die Gefahr einer Ansteckung mit<br />

Covid-19. Die AHA-Formel und das Lüften regieren den Joballtag.<br />

Doch langfristig ist es nicht damit getan, dass Logistikunternehmen<br />

Masken verteilen,Desinfektionslösungen aufstellen<br />

oder auf dem Boden Linien aufkleben, die zum Abstandhalten<br />

auffordern. So liegt es nahe, dass Covid-19 die Automatisierung<br />

und Digitalisierung der Intralogistik auch künftig weiter<br />

nach vorne treiben wird. Bereits heute können viele Lagerbereiche<br />

automatisiert werden. Automatisierte Lkw-Entladung,<br />

Shuttle-Systeme, Kommissionierroboter sind nur einige Beispiele.<br />

So wie Mosolf, Dettendorfer und STILL haben es viele<br />

Unternehmen in der Logistik gemacht: Sie haben eigene Potenziale<br />

genutzt und nach kreativen Lösungen gesucht, um an den<br />

Herausforderungen der Corona-Pandemie nicht zu zerbrechen,<br />

sondern sich effektiv für eine Zukunft aufzustellen, von der am<br />

heutigen Tag noch niemand weiß, welche neuen Herausforderungen<br />

sie mit sich bringt. Dieser Artikel zeigt noch zahlreiche<br />

Beispiele von Unternehmen aus der Logistik, die ihren ganz<br />

eigenen Weg zur Bewältigung der Krise gefunden haben. Die<br />

ausführlichen Berichte sind online in unserem Blog „Best <strong>of</strong><br />

<strong>Logistics</strong>“ und www.best<strong>of</strong>logistics.de zu finden. ∞<br />

Seite 64


Experience Connectivity<br />

May 4–7, 2021<br />

Messe München<br />

transportlogistic.de


<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> – Jury<br />

Die Jury der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Detthold Aden, Mitglied der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

2012, Bremen/Brasilien<br />

Snejina Badjeva, Chefredakteurin LOGISTIKA,<br />

Bulgarien<br />

Dorothee Bär MdB, Staatsministerin für Digitalisierung<br />

bei der Bundeskanzlerin, Berlin<br />

Winfried Bauer, Chefredakteur f+h Fördertechnik,<br />

Materialfluss, Logistik 4.0, Mainz<br />

Bernd Biehl, stellvertretender Chefredakteur Lebensmittel<br />

Zeitung, Frankfurt/M.<br />

Steffen Bilger MdB, Parlamentarischer Staatssekretär<br />

beim Bundesminister für Verkehr und digitale<br />

Infrastruktur, Berlin<br />

Dave Blanchard, Chefredakteur Material Handling<br />

& <strong>Logistics</strong> und Ressortleiter bei IndustryWeek,<br />

Cleveland, Ohio<br />

Marten Bosselmann, Vorsitzender des Bundesverbands<br />

Paket & Expresslogistik (BIEK) e.V., Berlin<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Rainer Bruns, Leiter des Lehrstuhls für<br />

Maschinenelemente und Technische Logistik an<br />

der Helmut Schmidt Universität, Hamburg<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Uwe Clausen, Inhaber des Lehrstuhls<br />

für Verkehrssysteme und -logistik der Universität<br />

Dortmund, Leiter des Fraunh<strong>of</strong>er-Instituts für Materialfluss<br />

und Logistik (IML)<br />

Christian Doepgen, Chefredakteur und Verlagsleiter<br />

des International Transport Journal (ITJ), Basel<br />

Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender der BLG<br />

LOGISTICS GROUP, Bremen<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des<br />

Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und<br />

Entsorgung (BGL) e.V., Frankfurt/M.<br />

Karl Michael Fischer, Geschäftsführer der LKZ Prien<br />

GmbH, Prien a. Chiemsee<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Johannes Fottner, Inhaber des fml – Lehrstuhl<br />

für Fördertechnik Materialfluss Logistik, Technische<br />

Universität München<br />

Cornelius Geber, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der CG Beteiligungs- und Management<br />

GmbH, Hamburg<br />

Johannes Giloth, Chief Procurement Officer and<br />

SVP <strong>of</strong> Global Operations bei Nokia, München<br />

Jacqueline Goebel, Redakteurin bei der WirtschaftsWoche,<br />

Düsseldorf<br />

Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

(BME) e.V., Frankfurt/M.<br />

Matthias Gründler, CEO TRATON SE, München<br />

Frauke Heistermann, Non Executive Board Member,<br />

BEFESA S.A., Frankenthal<br />

Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Ford-Werke, Köln<br />

Pr<strong>of</strong>. Kai H<strong>of</strong>fmann, Director <strong>Logistics</strong> School<br />

und Studiengangsdekan an der Europäischen<br />

Fernhochschule (Euro-FH), Hamburg<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, Geschäfts<br />

führender Institutsleiter Fraunh<strong>of</strong>er-Institut für<br />

Materialfluss und Logistik (IML), Dortmund, Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der<br />

Universität Dortmund, Mitglied der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> 2013<br />

Dr. Heike van Hoorn, Geschäftsführerin Deutsches<br />

Verkehrsforum (DVF) e.V., Berlin<br />

Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands<br />

Spedition und Logistik (DSLV) e.V., Berlin<br />

Tomasz Janiak, Leiter Verlagsabteilung, Redaktion<br />

Zeitschrift Logistyka, Institut für Logistik und<br />

Lagerwirtschaft, Poznań<br />

Thilo Jörgl, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

impact media projects GmbH, Ismaning<br />

Anders Karlsson, Chefredakteur „Svensk Åkeritidning“,<br />

Stockholm<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten, Leiter des Institutes<br />

für Logistik und Unternehmensführung, TU<br />

Hamburg-Harburg<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Christian Kille, Hochschule Würzburg,<br />

Institut für Angewandte Logistik IAL<br />

Klaus Koch, freier Journalist, Donaueschingen<br />

Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der<br />

Deutschen Messe AG, Hannover<br />

Horst Kottmeyer, Aufsichtsratsvorsitzender des<br />

Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und<br />

Entsorgung (BGL) e.V., Frankfurt/M.<br />

Bernard Krone, Geschäftsführer Bernard Krone<br />

Holding GmbH & Co. KG, Werlte<br />

Univ.-Pr<strong>of</strong>. Dr. Sebastian Kummer, Vorstand des<br />

Institutes für Transportwirtschaft und Logistik,<br />

Wirtschaftsuniversität Wien<br />

Bernd Maienschein, Chefredakteur MM Logistik,<br />

Würzburg<br />

Jos Marinus, Präsident der European <strong>Logistics</strong><br />

Association (ELA), Brüssel<br />

Jürgen Maidl, BMW Group, Leiter Produktionsnetzwerk<br />

und Logistik, München<br />

Andreas Marquardt, Präsident des Bundesamtes<br />

für Güterverkehr (BAG), Köln<br />

Bernd Melcher, Vorstand KRAVAG-SACH Versicherung<br />

des Deutschen Kraftverkehrs VaG, Hamburg<br />

Dr. Jörg Mosolf, Vorstandsvorsitzender der Mosolf<br />

Group, Kirchheim unter Teck<br />

Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der<br />

Automobilindustrie (VDA) e.V., Berlin<br />

Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied<br />

des Verbands Deutscher Reeder, Hamburg<br />

Markus Olligschläger, Hauptgeschäftsführer des<br />

Bundesverbands Wirtschaft, Verkehr und Logistik<br />

(BWVL) e.V., Bonn<br />

Maurizio Peruzzi, Chefredakteur Il Giornale della<br />

Logistica, Mailand<br />

Matthias Pieringer, Chefredakteur Logistik Heute,<br />

München<br />

Umberto de Pretto, Generalsekretär der International<br />

Road Transport Union (IRU), Genf<br />

Jochen Quick, Präsident des Bundesverbands<br />

Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) e.V., Bonn<br />

Szilvia Rapi-Jaubert, Herausgeberin und Chefredakteurin<br />

von Supply Chain Monitor, Budapest<br />

Matthias Rathmann, Chefredakteur trans aktuell,<br />

Stuttgart<br />

Andreas Reutter, Executive Vice President Global<br />

<strong>Logistics</strong> Services, Robert Bosch GmbH, Stuttgart<br />

Dr. Hansjörg Rodi, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Kühne + Nagel Deutschland und der Region<br />

Zentral- und Osteuropa<br />

Isabel Rodrigo, Chefredakteurin Logística Pr<strong>of</strong>esional,<br />

Madrid<br />

Frank Schäfer, Präsident des Bundesverbands<br />

Möbelspedition (AMÖ) e.V., Hattersheim/M.<br />

Andreas Scheuer MdB, Bundesminister für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur, Berlin, Schirmherr der<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Hans-Joachim Schlobach, Geschäftsführer RS<br />

Media Solutions, Herausgeber und Chefredakteur<br />

BUSINESS+LOGISTIC, Wien<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Thorsten Schmidt, Institutsdirektor<br />

Technische Universität Dresden, Fakultät Maschinenwesen,<br />

Pr<strong>of</strong>essur für Technische Logistik<br />

Sascha Schmel, Geschäftsführer des Fachverbands<br />

Fördertechnik und Intralogistik im Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />

e.V., Frankfurt/M.<br />

Dr. Robert Schönberger, Exhibition Group Director<br />

transport logistic/ceramitec, Messe München GmbH<br />

KR Gerhard Schlögel, Chefredakteur Logistik-<br />

Kurier, Wien<br />

Martin Schrüfer, Leitender Chefredakteur Materialfluss<br />

und LT-manager, München<br />

Sebastian Śliwieński, Chefredakteur Warehouse<br />

Monitor, Poznań<br />

Berthold Steber, Director Global Parts <strong>Logistics</strong>,<br />

Rolls-Royce Power Systems AG, Friedrichshafen<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Frank Straube, Leiter Bereich Logistik<br />

am Institut für Technologie und Management<br />

der TU Berlin; Gastpr<strong>of</strong>essor am CDHK der Tongji<br />

Universität, Shanghai sowie der Universität St.<br />

Gallen<br />

Jarlath Sweeney, Chefredakteur Fleet Publications,<br />

Claremorris (Irland)<br />

Josip T. Tomasevic, Vice President & CPO, Global<br />

Purchasing and Materials Management bei der<br />

AGCO Corporation in Duluth, Georgia<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Stephan M. Wagner, Direktor Executive<br />

MBA ETH SCM, Eidgenössische Technische Hochschule<br />

Zürich<br />

Anita Würmser, Geschäftsführende Vorsitzende<br />

der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>, Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin impact media projects GmbH,<br />

Ismaning<br />

Seite 66


The Legenden Heros der <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong> Logistik<br />

Legenden der Logistik<br />

Die Geschichte der Bewegung.<br />

Als am 15. Mai 1966 die ersten Container im Bremer Überseehafen<br />

ankommen, bricht ein neues Logistikzeitalter an. Mehr als 100 Jahre<br />

früher setzt ein Garagen-Startup namens Schenker den ersten Sammelwaggon<br />

mit Luxusartikeln für die Wiener Gesellschaft auf die<br />

Schiene. Lkw und Gabelstapler revolutionieren den Transport. Just in<br />

Time verändert die Automobilindustrie weltweit, Wissenschaft und<br />

Forschung entstehen, Logistikketten werden zu Netzwerken. Logistik<br />

wird pr<strong>of</strong>essionell. Eine Branche entsteht, die Wert legt auf Image<br />

und Innovation.<br />

Eine Dokumentation der Meilensteine und ihrer Macher: Die Mitglieder<br />

der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>.<br />

Seite 67


Legenden der Logistik<br />

Franz von Taxis,<br />

Johann Baptista von Taxis<br />

Gottfried Schenker<br />

1490<br />

1873<br />

Die erste zentral organisierte<br />

Postverbindung ist der<br />

Niederländische Postkurs<br />

zwischen den Höfen<br />

Innsbruck und Brüssel.<br />

Begründer des<br />

internationalen Postwesens<br />

Franz (*1459 †1517) von Taxis (Tasso) und<br />

sein Neffe Johann Baptista (*1470 †1541)<br />

von Taxis (Tasso) bauten Ende des 15.<br />

Jahrhunderts das erste länderübergreifende<br />

Nachrichtensystem auf und legten<br />

damit den Grundstein für das internationale<br />

Postwesen und den Aufstieg der<br />

Familie Thurn und Taxis.<br />

Founders <strong>of</strong> the international<br />

postal service<br />

Franz (*1459 †1517) von Taxis (Tasso) and<br />

his nephew Johann Baptista (*1470 †1541)<br />

von Taxis (Tasso) set up in the 15th<br />

century the first cross-border messaging<br />

system, laying the foundation for the<br />

international postal system and the rise<br />

<strong>of</strong> the Thurn und Taxis family.<br />

1322<br />

Der Mailänder Bote<br />

der Familien Spehler<br />

und Vis (heute<br />

Gebrüder Weiss) ist<br />

Europas erster<br />

Transportdienst. Die<br />

gefährliche Route<br />

verbindet zweimal<br />

pro Woche Lindau<br />

und Mailand auf 325<br />

Kilometern.<br />

Laufzeit: 5 Tage.<br />

1490<br />

Die Taxis-Post<br />

bewältigt 166<br />

Kilometer Postweg<br />

täglich.<br />

1492<br />

Kolumbus entdeckt<br />

Amerika.<br />

1592<br />

Die Reichspost der<br />

Thurn & Taxis will<br />

den Mailänder Boten<br />

verbieten lassen. Sie<br />

verliert den Prozess<br />

nach 31 Jahren.<br />

Der erste Sammelwaggon<br />

transportiert Luxusartikel<br />

für die Wiener Gesellschaft<br />

der k.u.k. Monarchie von<br />

Paris nach Wien.<br />

Erfinder des Bahnsammelverkehrs<br />

Gottfried Schenker (*1842 †1901) gilt als<br />

Erfinder des Bahnsammelverkehrs. Er<br />

hatte im Jahr 1873 erstmals die Idee,<br />

Kleinsendungen zu bündeln und mithilfe<br />

mehrerer Verkehrsträger über weite<br />

Strecken kostengünstig und schnell zu<br />

befördern. Damit legte er den Grundstein<br />

für den internationalen Bahn-Sammelgutverkehr<br />

und die Spedition Schenker.<br />

Inventor <strong>of</strong> groupage transport<br />

by rail<br />

Gottfried Schenker (*1842 †1901) is seen<br />

as the inventor <strong>of</strong> groupage transport. In<br />

1873, he envisioned pooling small<br />

consignments with different carriers to<br />

transport them quickly and cost-effectively<br />

over long distances, thus laying the<br />

basis for international rail groupage and<br />

the Schenker forwarding company.<br />

Seite 68


Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />

Gottlieb Daimler Henry Ford Ransom Eli Olds<br />

1896<br />

1903/1913<br />

Daimlers erster Lkw hat 4<br />

PS, 1,06 Liter Hubraum, eine<br />

Nutzlast von 1500 kg und<br />

wird umgerechnet für 45.000<br />

Euro nach England verkauft.<br />

Olds entwickelt 1903 die<br />

progressive assembly line,<br />

die einfache Form der<br />

Fließfertigung. Das erste<br />

Fließband setzt Ford ein.<br />

1869<br />

Der Sueskanal wird<br />

eröffnet und Alfred<br />

Nobel erfindet das<br />

Dynamit.<br />

Erfinder<br />

des Lkw<br />

Gottlieb Wilhelm Daimler (*1834 †1900)<br />

gilt als Erfinder des Lastwagens und Pionier<br />

des modernen Güterkraftverkehrs. Er<br />

kann für sich in Anspruch nehmen, das<br />

erfolgreichste Verkehrsmittel im Gütertransport<br />

entwickelt und mitgebaut zu haben.<br />

Am 1. Oktober 1896 lieferte die Daimler-<br />

Motoren-Gesellschaft den ersten Lkw der<br />

Welt mit dem Namen „Phönix“ aus.<br />

Inventor <strong>of</strong> the truck<br />

Gottlieb Wilhelm Daimler (*1834 †1900)<br />

is seen as the inventor <strong>of</strong> the truck and<br />

pioneer <strong>of</strong> modern freight transport. He<br />

can claim to have developed and played<br />

a part in building the most successful<br />

means <strong>of</strong> freight transport ever. On October<br />

1, 1896, Daimler-Motoren-Gesellschaft<br />

delivered the world‘s first truck called the<br />

“Phoenix”.<br />

Erfinder der<br />

Fließbandfertigung<br />

Henry Ford (*1863 †1947) und Ransom<br />

Eli Olds (*1864 †1950) gelten als Erfinder<br />

der Fließbandfertigung. Sie haben durch<br />

ihre Pionierarbeit in den Bereichen<br />

Produktionslogistik und Transport die<br />

Industrie und insbesondere die Automobilindustrie<br />

weltweit revolutioniert.<br />

Inventors <strong>of</strong><br />

assembly line production<br />

Henry Ford (*1863 †1947) and Ransom<br />

Eli Olds (*1864 †1950) are widely held to<br />

be the inventors <strong>of</strong> assembly line production.<br />

They revolutionised industry and<br />

especially the automotive industry<br />

worldwide through their pioneering work<br />

in the fields <strong>of</strong> production logistics and<br />

transport.<br />

1876<br />

Alexander Graham<br />

Bell erfindet das<br />

Telefon.<br />

1886<br />

Spyridon Louis siegt<br />

beim ersten<br />

neuzeitlichen<br />

Marathonlauf in<br />

2:58:50 Stunden<br />

und läuft mit 16<br />

km/h gleich schnell<br />

wie Daimlers Lkw.<br />

1903<br />

Die Brüder Wright<br />

starten zum ersten<br />

Motorflug.<br />

Seite 69


Legenden der Logistik<br />

James E. Casey<br />

Eugene Bradley<br />

Clark<br />

William H. Tunner<br />

1907<br />

1917<br />

1948<br />

Casey gründet mit 100<br />

US-Dollar Startkapital die<br />

American Messenger<br />

Company. Sein erster<br />

Zustellwagen ist ein<br />

knallroter Ford T.<br />

Clark erfindet den ersten<br />

Plattformwagen mit Motor<br />

und 1925 den Gabelstapler.<br />

Tunner organisiert die<br />

Berliner Luftbrücke, die über<br />

zwei Millionen Berliner mit<br />

Lebensmitteln versorgt.<br />

Erfinder der Paketdienste<br />

und Gründer von UPS<br />

Der US-amerikanische Unternehmer<br />

James E. Casey (*1888 † 1983) ist der<br />

Erfinder der Paketdienste und Gründer<br />

von American Messenger Company, des<br />

ersten Paketdienstes der Welt und Vorläufer<br />

von United Parcel Service (UPS).<br />

Der US Postal Service, die amerikanische<br />

Post, wurde erst sechs Jahre später gegründet.<br />

Launcher <strong>of</strong> parcels<br />

services and founder <strong>of</strong> UPS<br />

US businessman James E. Casey (*1888<br />

†1983) is the inventor <strong>of</strong> parcels services<br />

and founder <strong>of</strong> the American Messenger<br />

Company, the world’s first parcel service<br />

and forerunner <strong>of</strong> United Parcel Service<br />

(UPS). The US Postal Service was founded<br />

six years later.<br />

Erfinder des<br />

Gabelstaplers<br />

Eugene Bradley Clark (*1873 †1942) ist<br />

der Erfinder des Gabelstaplers. Den<br />

Urvater der heutigen Frontstapler stellte<br />

Clark 1917 in den USA vor. Für diese aus<br />

der täglichen Logistikpraxis kaum wegzudenkende<br />

Innovation wurde er 2007<br />

in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> aufgenommen.<br />

Inventor <strong>of</strong> the<br />

forklift truck<br />

Eugene Bradley Clark (*1873 †1942) is<br />

the inventor <strong>of</strong> the forklift truck. Clark<br />

presented the forerunner <strong>of</strong> the modern<br />

front-loading truck in the USA in 1917. He<br />

was inducted into the <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Fame</strong> in 2007 in recognition <strong>of</strong> this innovation,<br />

without which today‘s logistics<br />

activities would be unthinkable.<br />

Organisator der<br />

Berliner Luftbrücke<br />

Der US-amerikanische Major General<br />

William H. Tunner (*1906 †1983) war der<br />

Organisator der Berliner Luftbrücke, die<br />

1948/49 über zwei Millionen Berliner mit<br />

Lebensmitteln versorgte. Er etablierte das<br />

Flugzeug als ernstzunehmendes Transportmittel<br />

in der Logistikkette und begründete<br />

damit das moderne Lufttransportwesen.<br />

The man who organised<br />

the Berlin Airlift<br />

US Major General William H. Tunner<br />

(*1906 †1983) was the organizer <strong>of</strong> the<br />

Berlin Airlift, which in 1948/49 supplied<br />

more than two million Berliners with food.<br />

He established the aircraft as a serious<br />

means <strong>of</strong> transport in the logistics chain<br />

and thus founded the modern air transport<br />

system.<br />

Seite 70


Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />

Norman Woodland George Laurer Bernard Silver<br />

1949<br />

1974<br />

1949 wird der Barcode<br />

erfunden. Woodland erhält<br />

1952 das US-Patent für die<br />

Barcodetechnologie.<br />

Erst 1974 wird in einer Filiale<br />

der US-Supermarktkette Marsh<br />

der erste Barcode auf einer<br />

Packung Wrigley Juicy Fruit<br />

Kaugummi gescannt.<br />

1920<br />

Erste Fernsehvorführung<br />

im Royal<br />

Institute <strong>of</strong> Great<br />

Britain.<br />

Erfinder des Barcodes<br />

Die Studenten Norman Joseph Woodland<br />

(*1921 †2012) und Bernard Silver (*1925 †1963)<br />

entwickelten die Vorläufertechnik des Barcodes<br />

(Patent-Nummer: 2,612,994, „Woodland und<br />

Silver Patent“). George Laurer (*1925) gilt als<br />

Erfinder des heutigen Barcodestandards UPC.<br />

Der erste Strichcode bestand aus vier weißen<br />

Linien auf dunklem Hintergrund. Damit<br />

konnten sieben Artikel klassifiziert werden.<br />

Inventers <strong>of</strong> the barcode<br />

Students Norman Joseph Woodland (*1921<br />

†2012) and Bernard Silver (*1925 †1963)<br />

devised the technology that led to barcodes<br />

(patent number: 2,612,994, “Woodland and<br />

Silver Patent”). George Laurer (*1925) is<br />

considered the inventor <strong>of</strong> the present<br />

UPC barcode standards. The first barcode<br />

consisted <strong>of</strong> four white lines on a dark<br />

background. This made it possible to classify<br />

seven articles.<br />

1910<br />

Premiere der<br />

Luftfracht:<br />

Die Wright Company<br />

fliegt im Auftrag<br />

eines Warenhauses<br />

Fracht von Dayton,<br />

Ohio, ins 100<br />

Kilometer entfernte<br />

Columbus.<br />

1917<br />

In Berlin gründet<br />

sich der Normenausschuss<br />

der<br />

Deutschen Industrie<br />

(später: DIN).<br />

1941<br />

Konrad Zuse baut<br />

den ersten<br />

Computer.<br />

1948<br />

Die UNO beschließt<br />

die Menschenrechte.<br />

1948<br />

Die D-Mark kommt<br />

und mit ihr die<br />

Marktwirtschaft.<br />

Hohe Inflation führt<br />

zu Preissteigerungen.<br />

Neun Millionen<br />

Menschen gehen in<br />

Deutschland auf die<br />

Straße.<br />

Seite 71


Legenden der Logistik<br />

Lothar Raucamp<br />

Gerhard Schäfer<br />

Horst Mosolf<br />

1950<br />

1953<br />

1955<br />

Durch die Erhöhung der<br />

Versicherungsprämien<br />

geraten Transporteure in<br />

Existenznot. Raucamp<br />

gründet die Kravag und<br />

rettet Existenzen.<br />

Der stapelbare Kasten<br />

mit Sichtöffnung an<br />

der Vorderseite feiert<br />

Weltpremiere auf der<br />

Industriemesse in Hannover.<br />

Mosolf lässt einen MB L<br />

6600 samt Anhänger zum<br />

ersten vollverkleideten<br />

Autotransporter umbauen.<br />

1959 entsteht der<br />

Doppelstockaufbau.<br />

Kämpfer für die<br />

genossenschaftliche Idee<br />

und Gründer von Kravag<br />

Der Spediteur und Kravag-Gründer,<br />

Lothar Raucamp (*1905 †1985), war ein<br />

Kämpfer für die genossenschaftliche<br />

Idee. Er gehört zu den großen Persönlichkeiten<br />

der Logistik und hat als IRU-<br />

Präsident und Präsident des Bundesverbandes<br />

des Deutschen Güterfernverkehrs<br />

die Branche maßgeblich international<br />

geprägt.<br />

Fighter for the cooperative<br />

idea and founder <strong>of</strong> Kravag<br />

Forwarder and founder <strong>of</strong> Kravag, Lothar<br />

Raucamp (*1905 †1985), was a fighter<br />

for the cooperative idea. He ranks among<br />

the greats in logistics. In his roles as IRU<br />

President and President <strong>of</strong> the Federation<br />

<strong>of</strong> German Long-Distance Haulage he<br />

put the industry firmly on the international<br />

map.<br />

Initiator des Systemgedankens<br />

in der Behälterlogistik<br />

Gerhard Schäfer (*1924 † 2015) hat den<br />

Systemgedanken in der Behälterlogistik<br />

eingeführt. Die Markteinführung und<br />

Serienproduktion des „Lager-Fixkastens“,<br />

maßgeblich durch Gerhard Schäfer, gilt<br />

als Meilenstein der Intralogistik und<br />

Grundstein für die Erfolgsgeschichte der<br />

Firma SSI Schäfer.<br />

Initiator <strong>of</strong> the system<br />

concept and pioneer <strong>of</strong><br />

storage logistics<br />

Gerhard Schäfer (*1924 †2015) implemented<br />

the system concept in storage<br />

logistics. The market launch and series<br />

production <strong>of</strong> the stackable “storage<br />

fix-box” decisively by Gerhard Schäfer, is<br />

regarded as a milestone in intralogistics<br />

and the fundament for the success<br />

story <strong>of</strong> SSI Schäfer<br />

Pionier der<br />

Fahrzeuglogistik<br />

Horst Mosolf (*1928 † 2015) ist ein Pionier<br />

der Fahrzeuglogistik. Er hat neue Maßstäbe<br />

bei spezialisierten Autotransporten<br />

gesetzt und die Transportbranche in<br />

diesem Segment revolutioniert. Bis<br />

heute kommen die von Mosolf gesetzten<br />

Standards in der Automobil- und Fahrzeuglogistik<br />

zum Einsatz.<br />

Pioneer <strong>of</strong><br />

vehicle logistics<br />

Horst Mosolf (*1928 † 2015) was a pioneer<br />

<strong>of</strong> vehicle logistics. He set new standards<br />

in specialised road transport and revolutionised<br />

this part <strong>of</strong> the transport industry.<br />

The standards set by Mosolf are still<br />

applied today in automotive and vehicle<br />

logistics.<br />

Seite 72


Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />

1950<br />

Die Formel 1 geht in Silverstone<br />

an den Start. Es<br />

gewinnt der spätere Weltmeister<br />

Giuseppe Farina.<br />

1954<br />

Geburtsstunde der Fastfood-<br />

Kette Burger King in Florida.<br />

1955<br />

Erster Lufthansa-Flug nach<br />

dem Weltkrieg von Hamburg<br />

nach München.<br />

Malcom McLean<br />

1966<br />

Heidi Senger-Weiss<br />

1968<br />

1956<br />

Der Begriff<br />

Künstliche<br />

Intelligenz<br />

wird geprägt.<br />

1967<br />

Der erste<br />

Geldautomat<br />

wird in England in Betrieb<br />

genommen.<br />

1969<br />

600 Millionen Menschen<br />

sitzen vor den Bildschirmen,<br />

als Neil Armstrong als<br />

erster Mensch<br />

den Mond betritt.<br />

1969<br />

Woodstock Music and Art<br />

Festival –<br />

3 Days <strong>of</strong> Peace and Music:<br />

15.-18. August.<br />

Am 15. Mai entlädt<br />

die MS Fairland die<br />

ersten Container im<br />

Überseehafen Bremen.<br />

Erfinder<br />

des Containers<br />

Malcom McLean (*1913 †2001) gilt als<br />

der „Vater der Containerisierung“. Seinem<br />

persönlichen Engagement und Kapital<br />

ist es zu verdanken, dass sich der Container<br />

als standardisierter Transportbehälter<br />

Mitte des 20. Jahrhunderts weltweit<br />

durchgesetzt hat.<br />

Inventor<br />

<strong>of</strong> the container<br />

Malcom McLean (*1913 †2001) is considered<br />

the “father <strong>of</strong> containerisation”. It<br />

is due to his personal efforts and capital<br />

that the container became the standardised<br />

transport receptacle worldwide in the<br />

mid-20th century.<br />

Heidi Senger-Weiss<br />

setzt Bench marks bei<br />

der Pr<strong>of</strong>essionalisierung<br />

mittelständischer Logistiker<br />

– zu einer Zeit, als Frauen<br />

kein eigenes Konto haben<br />

durften.<br />

Logistikunternehmerin<br />

und Impulsgeberin<br />

Heidegunde „Heidi“ Senger-Weiss (*1941)<br />

ist die Grande Dame der österreichischen<br />

Logistik. Sie hat durch zahlreiche Impulse<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Transportlogistik<br />

über die Grenzen Österreichs<br />

hinaus positiv beeinflusst und damit zur<br />

Pr<strong>of</strong>essionalisierung der Transportlogistikbranche<br />

maßgeblich beigetragen.<br />

Entrepreneur and source <strong>of</strong><br />

stimuli for logistics<br />

Heidegunde “Heidi” Senger-Weiss (*1941)<br />

is the grande dame <strong>of</strong> Austrian transport<br />

logistics. She has generated numerous<br />

stimuli that have had a positive effects<br />

on the competitiveness <strong>of</strong> transport logistics<br />

beyond the borders <strong>of</strong> Austria and<br />

has played a key role in the pr<strong>of</strong>essionalisation<br />

<strong>of</strong> the transport logistics sector.<br />

Seite 73


Legenden der Logistik<br />

1970<br />

Douglas Engelbart<br />

lässt sich die<br />

Computermaus<br />

patentieren.<br />

Frederick W. Smith<br />

1971<br />

Detthold Aden<br />

1976<br />

1973<br />

Die erste Ölkrise<br />

erschüttert Europa<br />

und Watergate<br />

die USA.<br />

1973<br />

Ein gewisser Martin<br />

Cooper führt das<br />

weltweit erste<br />

Telefonat mit einem<br />

Mobiltelefon.<br />

Smith gründet Federal<br />

Express. Der Namenszusatz<br />

„Federal“ ist angelehnt an<br />

die Federal Reserve Bank<br />

und sollte dazu beitragen<br />

Regierungsaufträge zu<br />

erhalten.<br />

Als UPS-Gründungsgeschäfts<br />

führer treibt Aden<br />

den Aufbau in Deutschland<br />

voran. Am 16. August 1976<br />

öffnete in Neuss die erste<br />

Niederlassung außerhalb<br />

der USA.<br />

1977<br />

Heftig umstritten: das<br />

„Dampflokverbot“.<br />

Die Deutsche<br />

Bundesbahn<br />

mustert die letzte<br />

Dampflokomotive<br />

aus.<br />

Erfinder der Express-Logistik<br />

und Gründer von Fedex<br />

Der US-amerikanische Unternehmer<br />

Frederick W. Smith (*1944) ist Erfinder der<br />

Express-Logistik und Gründer von Fedex,<br />

der ersten Übernacht-Express-Zustellfirma<br />

der Welt. Smith gilt zudem als Erfinder<br />

der Güterhubs im Luftverkehr.<br />

Initiator <strong>of</strong> express logistics<br />

and founder <strong>of</strong> Fedex<br />

US businessman Frederick W. Smith<br />

(*1944) invented express logistics and<br />

founded Fedex, the world’s first overnight<br />

express delivery company. Smith is also<br />

considered to be the man who came<br />

up with the idea <strong>of</strong> air freight hubs.<br />

Impulsgeber der<br />

modernen Logistik<br />

Detthold Aden (*1948) zählt zu den herausragenden<br />

Managerpersönlichkeiten<br />

und Impulsgebern in der Logistik. Er hat<br />

die Logistik maßgeblich geprägt und<br />

dadurch nachhaltig zur Pr<strong>of</strong>essionalisierung<br />

der Logistik und zum Bedeutungszuwachs<br />

des Logistikstandortes<br />

Deutschland beigetragen.<br />

Key source <strong>of</strong> stimuli<br />

for modern logistics<br />

Detthold Aden (*1948) is one <strong>of</strong> the<br />

outstanding managerial figures and<br />

sources <strong>of</strong> stimuli for logistics. He has<br />

played a key role in shaping the nature<br />

<strong>of</strong> modern logistics and thus made a<br />

lasting contribution to the pr<strong>of</strong>essionalisation<br />

<strong>of</strong> logistics and to the growing<br />

importance <strong>of</strong> Germany as a logistics<br />

location.<br />

1978<br />

DEC-Mitarbeiter<br />

Gary Thuerk geht<br />

mit dem Versenden<br />

von 400 Werbemitteilungen<br />

als erster<br />

Spammer in die<br />

Computer-Geschichte<br />

ein.<br />

1979<br />

Sony bringt den<br />

Walkman auf den<br />

Markt, Fedex das<br />

Tracking & Tracing.<br />

1980<br />

Das erste<br />

Solarenergie-<br />

Flugzeug<br />

absolviert seinen<br />

Jungfernflug.<br />

Seite 74


Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />

Helmut<br />

Baumgarten<br />

Taiichi Ohno<br />

Hanspeter<br />

Stabenau<br />

1976<br />

1976<br />

1978<br />

Als Quereinsteiger<br />

macht sich Baumgarten<br />

auf, die Logistik zu<br />

einer strategischen<br />

Unternehmensfunktion<br />

zu machen.<br />

Das Toyota<br />

Produktionssystem<br />

revolutioniert die<br />

Automobilproduktion<br />

weltweit.<br />

Mit 500 Mark Startkapital<br />

vom BDI gründet Stabenau<br />

die BVL. Mit dabei: Helmut<br />

Baumgarten, Jürgen Busch,<br />

Peter Höhndorf, Gernot<br />

Lukas, Albert Schmitz, Klaus<br />

Spicher und Manfred Türks.<br />

Begründer der<br />

ganzheitlichen<br />

Logistik in Deutschland<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. h.c. Helmut<br />

Baumgarten (*1937) gilt in der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts als einer der<br />

führenden Logistikwissenschaftler und<br />

als Begründer der ganzheitlichen und<br />

prozessorientierten Logistik in Deutschland.<br />

Er leistet Pionierarbeit bei der Etablierung<br />

einer modernen Logistik.<br />

Founder <strong>of</strong> holistic logistics<br />

in Germany<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. h.c. Helmut<br />

Baumgarten (*1937) is considered to be<br />

one <strong>of</strong> the leading logistics scientists <strong>of</strong><br />

the second half <strong>of</strong> the 20th century and<br />

the founder <strong>of</strong> holistic and process-oriented<br />

logistics in Germany. He pioneered<br />

the establishment <strong>of</strong> modern logistics.<br />

Erfinder<br />

von Kanban<br />

Taiichi Ohno (*1912 †1990) hat die logistischen<br />

Basismethoden „Pull-Prinzip”,<br />

„Just-in-Time” und „Kanban” Mitte des 20.<br />

Jahrhunderts entwickelt und erfolgreich<br />

beim japanischen Automobilhersteller<br />

Toyota umgesetzt.<br />

Inventor<br />

<strong>of</strong> kanban<br />

In the mid-20th century, Taiichi Ohno<br />

(*1912 †1990) developed the basic logistics<br />

concepts <strong>of</strong> the „pull principle“,<br />

“just-in-time” and “kanban”, successfully<br />

implementing these concepts at Japanese<br />

car maker Toyota.<br />

Begründer der<br />

Logistikbewegung<br />

in Deutschland<br />

Dr. Hanspeter Stabenau (*1934 †<strong>2020</strong>)<br />

ist der Wegbereiter der modernen Logistik<br />

und Begründer der deutschsprachigen<br />

Logistikbewegung. Durch seine<br />

charismatische Persönlichkeit und fachliche<br />

Kompetenz hat sich die Logistik<br />

binnen 20 Jahren zu einer in Politik und<br />

Wirtschaft vielbeachteten Unternehmensdisziplin<br />

entwickelt.<br />

Founder <strong>of</strong> the German<br />

logistics movement<br />

Dr. Hanspeter Stabenau (*1934 †<strong>2020</strong>)<br />

is the pioneer <strong>of</strong> modern logistics and<br />

the founder <strong>of</strong> the German-speaking<br />

logistics movement. Driven by his charming<br />

personality and expertise, logistics<br />

has developed into a much-noticed<br />

corporate discipline in the worlds <strong>of</strong><br />

politics and business within 20 years.<br />

Seite 75


Legenden der Logistik<br />

Reinhardt<br />

Jünemann<br />

Horst Wildemann<br />

Hans–Christian<br />

Pfohl<br />

1980<br />

1980<br />

1984<br />

Jünemann legt den<br />

Grundstein für das<br />

Fraunh<strong>of</strong>er-Institut für<br />

Materialfluss und Logistik<br />

(IML) in Dortmund.<br />

Just in Time erobert<br />

die deutsche<br />

Automobilindustrie.<br />

Maßgeblicher Treiber ist<br />

Horst Wildemann.<br />

Pfohl setzt der<br />

amerikanischen Logistik<br />

eine europäische entgegen,<br />

mit der Frage: Welchen<br />

Beitrag leistet die Logistik<br />

zum Unternehmenswert?<br />

Materialfluss-Papst und<br />

Mitbegründer der<br />

industriellen Logistik<br />

Pr<strong>of</strong>essor em. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c.<br />

Reinhardt Jünemann (*1936) gilt in der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als<br />

der deutsche Materialfluss-Papst. Er hat<br />

Pionierarbeit im Bereich der industriellen<br />

Logistik geleistet.<br />

Leading material flow expert<br />

and co-founder <strong>of</strong><br />

industrial logistics<br />

Pr<strong>of</strong>essor em. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c.<br />

Reinhardt Jünemann (*1936) is considered<br />

the leading German expert for material<br />

flows in the second half <strong>of</strong> the 20th<br />

century. He has done pioneering work<br />

in the field <strong>of</strong> industrial logistics.<br />

Automobillogistik-Papst<br />

in Deutschland<br />

Univ.-Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. habil. Dr. h.c. Horst<br />

Wildemann (*1942) gilt als der Vater des<br />

deutschen Just in Time-Konzeptes. Er hat<br />

diese aus Japan kommende Logistik- und<br />

Produktionsphilosophie an europäische<br />

Verhältnisse angepasst, in den deutschen<br />

Autokonzernen „eingeführt“ und weiterentwickelt.<br />

German automotive<br />

logistics guru<br />

Pr<strong>of</strong>essor Dr. Dr. habil. Dr. h.c. Horst Wildemann<br />

(*1942) is regarded as the father<br />

<strong>of</strong> the German Just in Time concept. He<br />

adapted the originally Japanese logistics<br />

and production philosophy to European<br />

conditions, and “introduced” and optimised<br />

it in Germany’s automotive manufacturing<br />

companies.<br />

Begründer der wissenschaftlichen<br />

Logistikforschung<br />

in Deutschland<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Hans-Christian Pfohl<br />

(*1942) ist einer der Begründer der wissenschaftlichen<br />

Logistikforschung in<br />

Deutschland und zu Beginn des 21.<br />

Jahrhunderts einer der wenigen anerkannten<br />

Repräsentanten der deutschen<br />

Logistikforschung in der Welt.<br />

Founder <strong>of</strong> scientific logistics<br />

research in Germany<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl (*1942)<br />

is one <strong>of</strong> the founders <strong>of</strong> scientific logistics<br />

research in Germany and one <strong>of</strong> the<br />

few representatives <strong>of</strong> German logistics<br />

research who enjoy worldwide repute<br />

at the beginning <strong>of</strong> the 21st century.<br />

Seite 76


Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />

Peer Witten<br />

Heinz Fiege<br />

Hugo Fiege<br />

1985<br />

1989<br />

Witten setzt in den<br />

80er und 90er Jahren<br />

logistisch Maßstäbe für den<br />

Internethandel, die später<br />

zum Benchmark werden.<br />

Wegbereiter des<br />

Internethandels<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Peer Witten (*1945) zählt zu den<br />

Wegbereitern der modernen Logistik. Er<br />

gilt als Vordenker in Sachen Nachhaltigkeit<br />

und war an zahlreichen Meilensteinen<br />

maßgeblich beteiligt oder hat sie<br />

selbst umgesetzt. Insbesondere hat er<br />

als Pionier im Internethandel logistisch<br />

Maßstäbe gesetzt, die zum Benchmark<br />

in der Branche wurden.<br />

Paved the way for<br />

Internet commerce<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Peer Witten (*1945) ranks among<br />

the pioneers <strong>of</strong> modern logistics. He is<br />

regarded as a mastermind <strong>of</strong> sustainability<br />

and has played a key role in numerous<br />

milestones or implemented them<br />

himself. As a pioneer <strong>of</strong> e-commerce in<br />

particular, he set logistics standards that<br />

have become the industry benchmark.<br />

Urknall der Kontraktlogistik:<br />

Mehrwerte sind gefragt und<br />

Heinz Fiege und Hugo Fiege<br />

erfinden die Kontraktlogistik.<br />

Bis heute vielfach kopiert.<br />

Pioniere<br />

der Kontraktlogistik<br />

Die Brüder Heinz Fiege (*1945) und Dr.<br />

Hugo Fiege (*1949) gelten als die Erfinder<br />

der modernen Kontraktlogistik. Ihnen<br />

fällt bei der Entwicklung hin zu einer<br />

modernen, umweltbewussten Full-Service-<br />

Logistik eine herausragende Vorreiterrolle<br />

zu.<br />

Pioneers<br />

<strong>of</strong> contract logistics<br />

The brothers Heinz Fiege (*1945) and Dr.<br />

Hugo Fiege (*1949) are regarded as the<br />

inventors <strong>of</strong> modern contract logistics.<br />

They play an outstanding pioneering role<br />

in the development <strong>of</strong> modern, environmentally<br />

conscious full-service logistics.<br />

1981<br />

IBM stellt den Personal<br />

Computer (PC) vor.<br />

1982<br />

Der Commodore 64<br />

ist in und der Student<br />

Scott E. Fahlman erfindet<br />

das Smiley :-).<br />

1983<br />

Das erste Handy von<br />

Motorola wird<br />

zugelassen. Gewicht:<br />

800 Gramm.<br />

1983<br />

Internetadressen<br />

gehen an den Start.<br />

1985<br />

Der Amerikaner<br />

Chuck Hull erfindet<br />

den 3D-Drucker.<br />

1989<br />

Am CERN startet ein<br />

Projekt namens<br />

WWW – kurz für<br />

World Wide Web.<br />

Seite 77


Legenden der Logistik<br />

Rolf Schnellecke<br />

Jeff Bezos<br />

Peter Klaus<br />

1990<br />

1994<br />

1995<br />

Schnellecke übernimmt für<br />

VW die Montage von Türund<br />

Seitenverkleidungen<br />

– die Blaupause für Value<br />

Added Services in der<br />

Automobillogistik.<br />

Bezos gründet Amazon. Mit<br />

Logistik, Kundenorientierung<br />

und IT macht er aus dem<br />

kleinen Internetbuchhändler<br />

das größte Kaufhaus der<br />

Welt.<br />

„You can’t manage what<br />

you can’t measure“: Mit<br />

zwei Zahlen beendet Peter<br />

Klaus das Schattendasein<br />

der Logistik: 220 Milliarden<br />

Euro Marktvolumen und 2,7<br />

Millionen Beschäftigte.<br />

Outsourcing-Taktgeber und<br />

Innovator der Automobillogistik<br />

Pr<strong>of</strong>essor Rolf Schnellecke (*1944) hat<br />

die Automobillogistik maßgeblich beeinflusst<br />

und weiterentwickelt. Seine frühen<br />

Ansätze, Transport- und Lagerprozesse<br />

um Value Added Services bis hin zu<br />

Produktionstätigkeiten zu erweitern,<br />

waren visionär und hatten bahnbrechenden<br />

Einfluss auf die Automobillogistik.<br />

Outsourcing trendsetter and<br />

innovator <strong>of</strong> automotive<br />

logistics<br />

Pr<strong>of</strong>essor Rolf Schnellecke (*1944) has<br />

significantly influenced and developed<br />

automotive logistics. His early approaches<br />

to extending transport and warehouse<br />

processes with value-added services up<br />

to production activities were visionary<br />

and had a groundbreaking influence on<br />

automotive logistics.<br />

Revolutionär von<br />

E-Commerce und Logistik<br />

Jeff Bezos (*1964) hat die Versandhandelslogistik<br />

revolutioniert. Er erkannte als<br />

erster, dass S<strong>of</strong>tware und Logistik der<br />

Schlüssel sind, um den einkaufsgetriebenen<br />

Handel in einen nachfragegetriebenen<br />

Onlinehandel zu verändern.<br />

Mit der Kombination aus S<strong>of</strong>tware, Liefereffizienz<br />

und Automatisierung hat er<br />

die Branche grundlegend verändert.<br />

Revolutioniser <strong>of</strong><br />

E-Commerce and <strong>Logistics</strong><br />

Jeff Bezos has revolutionised logistics in<br />

the mail order sector. He was the first to<br />

realise that s<strong>of</strong>tware and logistics are key<br />

to the shift from purchasing-driven trading<br />

to demand-driven online trading. Thanks<br />

to a combination <strong>of</strong> s<strong>of</strong>tware, efficient<br />

delivery and automation, he transformed<br />

the sector from the ground up.<br />

Vermesser der<br />

Logistikbranche<br />

Pr<strong>of</strong>. Peter Klaus, D.B.A./Boston Univ.<br />

(*1944) gelang es als erstem, präzise<br />

Zahlen für das Marktvolumen und die<br />

Beschäftigten in der deutschen Logistik<br />

zu ermitteln. Damit wurde es amtlich: Die<br />

Logistik ist der drittgrößte Wirtschaftsbereich<br />

Deutschlands. Die Logistikbranche<br />

war geboren.<br />

Statistician<br />

<strong>of</strong> logistics<br />

Pr<strong>of</strong>. Peter Klaus, D.B.A./Boston Univ.<br />

(*1944) was the first person to determine<br />

precise figures for the market volume<br />

and number <strong>of</strong> employees in the German<br />

logistics sector. This made it <strong>of</strong>ficial: <strong>Logistics</strong><br />

is the third largest economic<br />

sector in Germany. The logistics industry<br />

was born.<br />

Seite 78


Legends <strong>of</strong> <strong>Logistics</strong><br />

1990<br />

Deutsche<br />

Wiedervereinigung.<br />

1990<br />

Das weltweite Human<br />

Genome Project zur<br />

Entschlüsselung des<br />

menschlichen Genoms<br />

wird gegründet.<br />

1994<br />

Die Deutsche Bahn AG<br />

wird am 1. Januar<br />

gegründet.<br />

1999<br />

Erich Staake<br />

2000<br />

Michael ten<br />

Hompel<br />

1996<br />

Nach über 113 Jahren<br />

wird die Firma AEG im<br />

Handelsregister gelöscht.<br />

Das Unternehmen war<br />

der zeitweilig größte<br />

Elektrokonzern der Welt.<br />

1997<br />

Diana, Princess <strong>of</strong> Wales,<br />

wird beigesetzt. Mit 2,5<br />

Milliarden Zuschauern ist<br />

es das bis dahin<br />

weltweit größte Medienereignis.<br />

2000<br />

Die Dotcom-Blase platzt.<br />

2001<br />

Terroranschläge auf das<br />

World Trade Center.<br />

2002<br />

Der Euro wird in 12<br />

EU-Staaten eingeführt.<br />

2007<br />

Apples iPhone kommt<br />

auf den Markt.<br />

Erich Staake legt mit dem<br />

logport-Konzept den<br />

Grundstein für eine neue<br />

Hafenlogistik, die weltweit<br />

zum Benchmark wird.<br />

Modernisierer der<br />

Hafenlogistik<br />

Erich Staake (*1953) hat die Binnenhafenlogistik<br />

in eine neue Ära geführt. Auf<br />

der Basis des logport-Konzepts hat er<br />

den Duisburger Hafen als multimodalen<br />

Logistikstandoprt neu erfunden und international<br />

zum Benchmark gemacht.<br />

Er hat eindrucksvoll gezeigt, wie Logistik<br />

die Wirtschaftskraft und Lebensqualität<br />

einer ganzen Region stärkt.<br />

Moderniser <strong>of</strong><br />

port logistics<br />

Erich Staake (*1953) has led inland port<br />

logistics into a new era. On the basis <strong>of</strong><br />

the logport concept, he reinvented the<br />

Port <strong>of</strong> Duisburg as a multimodal logistics<br />

center and made it an international<br />

benchmark. He thus demonstrated impressively<br />

how logistics strengthens the<br />

economic power and quality <strong>of</strong> life <strong>of</strong><br />

an entire region.<br />

Michael ten Hompel löst<br />

einen Forschungsboom<br />

in der Logistik aus.<br />

Selbststeuerung, Internet<br />

der Dinge, Industrie 4.0<br />

und künstliche Intelligenz<br />

nehmen ihren Anfang.<br />

Forschungs-Papst<br />

der Logistik<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel (*1958)<br />

gehört zu den Spitzenforschern der Logistik.<br />

Der Fraunh<strong>of</strong>er-Wissenschaftler gilt<br />

unter anderem als Erfinder der Shuttletechnologie<br />

in der Intralogistik, Er hat<br />

Europas bedeutendsten Logistikforschungscluster,<br />

den EffizienzCluster LogistikRuhr,<br />

inhaltlich definiert und ist der Wegbereiter<br />

des Internet der Dinge in Deutschland.<br />

<strong>Logistics</strong><br />

research guru<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel (*1958)<br />

is one <strong>of</strong> the leading researchers in logistics.<br />

Amoung others, the Fraunh<strong>of</strong>er scientist<br />

is the inventor <strong>of</strong> shuttle technology<br />

in intralogistics, He defined the content<br />

focus for the work <strong>of</strong> Europe’s leading<br />

logistics research cluster, the “Effizienz-<br />

Cluster LogistikRuhr” and he is the pioneer<br />

<strong>of</strong> the Internet <strong>of</strong> Things in Germany.<br />

Seite 79


Legenden der Logistik<br />

Hermann Grewer<br />

Klaus–Michael<br />

Kühne<br />

Gudrun<br />

Winner-Athens<br />

2005<br />

2005<br />

<strong>2020</strong><br />

Future <strong>Logistics</strong>:<br />

To be continued… ∞<br />

Hermann Grewer erreicht<br />

nach der Mauteinführung<br />

im Jahr 2005 600 Millionen<br />

Euro jährlich für die<br />

BAG-Förderprogramme<br />

Deminimis und Aus- und<br />

Weiterbildung.<br />

Mit Klaus-Michael Kühne<br />

zeichnet die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Fame</strong> erstmals eine<br />

Lebensleistung aus.<br />

Mit ihrem Einzug in die<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

würdigt die internationale<br />

Jury ihr kontinuierliches<br />

Engagement für einen<br />

umweltfreundlicheren<br />

Güterverkehr.<br />

Gestalter des europäischen<br />

Straßengüterverkehrs<br />

Hermann Grewer (*1943) hat die Liberalisierung<br />

und Vollendung des europäischen<br />

Straßengüterverkehrs im EU-Binnenmarkt<br />

maßgeblich mitgestaltet. Durch seine<br />

Weichenstellungen ermöglichte Grewer<br />

Tausenden von Transport- und Logistikunternehmen<br />

das Überleben sowie sichere<br />

und zuverlässige Logistikdienstleistungen<br />

in einem liberalisierten Markt.<br />

Unternehmerpersönlichkeit<br />

und Logistikmäzen<br />

Aufgrund seiner unternehmerischen<br />

Leistungen im Bereich des Speditionswesens<br />

und seines persönlichen Engagements<br />

als Stifter zur Förderung von Aus- und<br />

Weiterbildung sowie Wissenschaft und<br />

Forschung auf den Gebieten der Verkehrswirtschaft<br />

und Logistik wurde Pr<strong>of</strong>. Klaus-<br />

Michael Kühne (*1937) im Jahr 2005 in<br />

die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> aufgenommen.<br />

Wegbereiterin für den<br />

Kombinierten Verkehr<br />

Gudrun Winner-Athens (*1955) gilt in<br />

Deutschland und Europa als Wegbereiterin<br />

für den Kombinierten Verkehr Straße-<br />

Schiene. Die Unternehmerin hat maßgeblich<br />

zum Bedeutungszuwachs sowie<br />

zur Internationalisierung des Kombinierten<br />

Verkehrs auf der Schiene beigetragen<br />

und ist eine anerkannte Expertin in Sachen<br />

Straße-Schiene-Kombination.<br />

Mover <strong>of</strong> European<br />

road freight transport<br />

Hermann Grewer (*1943) is one <strong>of</strong> the<br />

key players in the liberalisation and development<br />

<strong>of</strong> European road freight<br />

transport in the internal EU market. His<br />

ideas and efforts have secured the<br />

survival <strong>of</strong> thousands <strong>of</strong> transport and<br />

logistics companies as well as the future<br />

<strong>of</strong> safe and reliable logistics service.<br />

Leading entrepreneurial figure<br />

and logistics benefactor<br />

Pr<strong>of</strong>. Klaus-Michael Kühne (*1937) was<br />

inducted into the <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

in 2005 on account <strong>of</strong> his entrepreneurial<br />

achievements in the field <strong>of</strong> freight<br />

forwarding and his personal commitment<br />

as a benefactor <strong>of</strong> further training and<br />

education as well as science and research<br />

in the fields <strong>of</strong> transportation and logistics.<br />

Pioneer <strong>of</strong><br />

intermodal transport<br />

Gudrun Winner-Athens (*1955) is regarded<br />

as a pioneer <strong>of</strong> combined road-rail<br />

transport in Germany and Europe. The<br />

entrepreneur has made a significant<br />

contribution to the increase in importance<br />

and internationalisation <strong>of</strong> intermodal<br />

transport by rail and is a recognised<br />

authority on road-rail combination.<br />

Seite 80


ECAUSE<br />

E CARE<br />

weniger CO 2 -Emission *<br />

mehr Nutzlast *<br />

mehr Effizienz<br />

Economy meets Ecology –<br />

Because we care.<br />

*<br />

mehr Informationen finden Sie unter: www.koegel.com/CO2<br />

www.koegel.com


<strong>Magazin</strong><br />

Impressum<br />

Druck und Herstellung<br />

ColorDruck Solutions GmbH<br />

Gutenbergstraße 4<br />

69181 Leimen<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> – <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

c/o wuermser.communication<br />

Eckherstraße 10 b<br />

85737 Ismaning<br />

anita.wuermser@logisticshall<strong>of</strong>fame.net<br />

www.logisticshall<strong>of</strong>fame.net<br />

Herausgeberin und Chefredaktion<br />

Anita Würmser (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion<br />

Thilo Jörgl, Dr. Horst Mayer, Stefanie Nonnenmann,<br />

Anita Würmser<br />

Autoren<br />

Marten Bosselmann, Matthias Gründler,<br />

Dr. Sigrid Nikutta, Andreas Scheuer MdB,<br />

Kay Schiebur<br />

Layout und Gestaltung<br />

Design:Management Strohmeyer<br />

Forststr. 4, 80997 München<br />

edward@des-man.de<br />

Bildnachweise<br />

Amazon, AMÖ,BAG, BGL, BIEK, Kay Blaschke,<br />

BME, BMVI, BMW, BPW Bergische Achsen,<br />

Bungert, BVL, Clark, Daimler, Johann<br />

Dettendorfer Spedition Ferntrans, DocStop,<br />

DSLV, ETM-Verlag, Fiege, Fedex, Fehrenkötter<br />

Transport & Logistik, f+h, Erwin Fleischmann,<br />

ForkOn, Fotolia, Fraunh<strong>of</strong>er IML,<br />

Sebastian Gabsch, Garbe, Gebrüder Weiss,<br />

Group7, Hafen Duisburg AG/Frank Reinhold,<br />

HHLA/Thies Raetzke, Hapag Lloyd, Hermes,<br />

Christian Hüller, Humbaur, Il Giornale della<br />

Logistica, impact media projects, InstaFreight,<br />

IRU, Knapp, Kögel, Krone, Kravag,<br />

Kühne + Nagel, Logística Pr<strong>of</strong>esional, Logistyka,<br />

LTG, LT-manager, Hendrik Lüders,<br />

Mosolf, Otto Group, Packaging by Quadient,<br />

SaniStop, Schunck Group, Setlog,<br />

SSI Schäfer, Ingo Schwarz, Seifert <strong>Logistics</strong><br />

Group, STILL, Oliver Tamagnini, TCW, TGW<br />

<strong>Logistics</strong> Group, TIS, Traton, TU Dresden, TU<br />

München, TUP, UPS, VDA, VDMA, Marcus<br />

Vetter, Wikipedia Commons, Thomas<br />

Willemsen, WISAG, Anita Würmser, Unternehmensbilder.<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> – <strong>Magazin</strong><br />

ist eine Publikation von<br />

impact media projects GmbH<br />

Liegt auch der trans aktuell bei.<br />

Diese Publikation ist urheberrechtlich<br />

geschützt. Die Vervielfältigung, Bearbeitung<br />

oder Verbreitung von Artikeln, Fotos<br />

oder Grafiken muss vom Herausgeber<br />

genehmigt werden. Dies gilt auch für<br />

die elektronische Verwertung sowie die<br />

Übernahme in Datenbanken, Onlinemedien<br />

(Internet), Intranets oder sonstige<br />

elektronische Speichermedien. Der<br />

Herausgeber haftet nicht für unverlangt<br />

eingesandte Bilder, Artikel und sonstige<br />

Inhalte oder Daten.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />

ISSN 2198-0179<br />

Bezugspreis<br />

49,00 € inkl. MwSt. (zzgl. Versand ins Ausland)<br />

Seite 82


Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Impressionen<br />

Die Bilder des Gala-Empfangs 2019 anlässlich der Aufnahme von Erich Staake<br />

in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> und der Auszeichnung von Angela Titzrath als<br />

<strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year.<br />

Juroren und Unterstützer beim großen Gruppenbild.<br />

Mitglied der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> 2019: Erich Staake<br />

<strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year 2019: Angela Titzrath<br />

Seite 83


Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Auf der Bühne plauderten die Weggefährten, im Publikum schmunzelten<br />

die Gäste: Erich Staake (l.) und Dr. Michael Güntner (BMVI).<br />

Wolfgang Clement erweckte im Talk mit<br />

Anita Würmser Logistikgeschichte zum Leben.<br />

Kanzlerin Merkel hatte die Minister kurzfristig ins Kanzleramt gerufen. Staatssekretär Dr. Michael Güntner eröffnete<br />

stellvertretend für Verkehrsminister Andreas Scheuer den Abend.<br />

<strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year 2019 Angela Titzrath (HHLA) im Talk mit<br />

Moderator Thilo Jörgl (impact media projects).<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Peer Witten (Logistik-Initiative Hamburg)<br />

mit Gattin Dr. Gisela Horn-Moll.<br />

Seite 84


Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Ex-Bertelsmann-Chef Mark Wössner<br />

übergibt die <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Urkunde.<br />

Talkten über den Neu-<strong>Hall</strong>-<strong>of</strong>-<strong>Fame</strong>r: Dr. Michael Güntner (BMVI), Wolfgang<br />

Clement (NRW-Ministerpräsident a. D.), Anita Würmser (LHOF-<br />

Juryvorsitzende), Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel (Fraunh<strong>of</strong>er-IML).<br />

Michael Kubenz (Kube+Kubenz) gratuliert Erich Staake.<br />

Empfang im historischen Erich Klausener Saal des BMVI.<br />

Mehr als 250 Gäste aus allen Logistikbereichen.<br />

Mitglied der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> 2019: Erich Staake.<br />

Seite 85


Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

(v.l.) Pr<strong>of</strong>. Dr. Peer Witten (Logistik-Initiative Hamburg)<br />

und Markus Meißner (AEB).<br />

Schwester von Erich Staake: Dr. Margitta Rudolph (VHS-<br />

Hildesheim) mit Gatte Henning Rudolph.<br />

Reisten aus Wien an: Heidi (<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Mitglied),<br />

und Paul Senger-Weiss (Gebrüder Weiss).<br />

(v.l.) Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Michael (Fraunh<strong>of</strong>er IML, <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Mitglied) und Ute ten Hompel mit Pr<strong>of</strong>. Thomas<br />

Schlipköther (duisport).<br />

Verbänderunde (v.l.): Frank Schäfer (AMÖ), Frank Huster<br />

(DSLV), Anja Ludwig (BDO), Christian Labrot (IRU, BWVL).<br />

(v.l.) Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h. c. Helmut Baumgarten (<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Fame</strong>-Mitglied), Kuno Neumeier (Logivest), Pr<strong>of</strong>. Dr. Thomas<br />

Wimmer (BVL).<br />

Langjährige Ehrengäste: Benedict Janich<br />

(l.) und Karl-Heinz Görrissen (beide BMVI).<br />

(v.l.) Peter Trapp, Markus Bangen und Sascha Treppte (alle duisport).<br />

Seite 86


Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Jens Schwanen (BDB).<br />

Günther Jocher mit Tochter Julia<br />

(GROUP7).<br />

Dr. Jan Zeibig (l.) und Axel Salzmann<br />

(beide Kravag).<br />

Johannes und Manuela Doll<br />

(LTG).<br />

Dr. Stefan Schwinning<br />

(Miele).<br />

(v.l.) Klaus von der Bey (VDB MC), KommR Gerhard<br />

Schlögel, Karl Fischer (LKZ Prien).<br />

(v.l.) Götz Ahmelmann<br />

(Mitteldeutsche Airport Holding),<br />

Adalbert Wandt (BGL).<br />

Dr. Stefan Wolff, Andrea<br />

Bill-Wolff (beide 4flow).<br />

(v.l.) René Droese (Budapest Airport), Felix<br />

Zimmermann (Medienbüro am Reichstag),<br />

Michael Kubenz (Kube+Kubenz).<br />

Rainer Bernickel (DocStop), Anita Würmser (impact media projects), Hermann Grewer<br />

(BGL, <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong>-Mitglied), Joachim Fehrenkötter (Fehrenkötter).<br />

Wolfgang Clement (bonncomm)<br />

und Mark Wössner (r.).<br />

Seite 87


Impressionen <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Team duisport (v.l.): Peter Trapp, Markus Bangen, Viktoria Orosz, Erich Staake,<br />

Pr<strong>of</strong>. Thomas Schlipköther, Dr. Ghanem Degheili, Sascha Treppte.<br />

Hatten Spaß bei der Aftershowparty: Thomas Hüser (Recito)<br />

und Wolfpeter Hocke (Hocke+Partner).<br />

Gute Entscheidung der Jury sagten (v.l.): Gunnar Gburek<br />

(TimoCom), Peter Lüttjohann (BMVI ),Dr. Jörg Mosolf (Mosolf).<br />

Die <strong>of</strong>fizielle Aufnahme neuer Mitglieder in die<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> findet traditionell im BMVI statt.<br />

Sie hat der Logistik im Jahr 2019 Richtung gegeben:<br />

Angela Titzrath mit dem Team HHLA.<br />

Seite 88


News<br />

Wir gratulieren<br />

Der Unterstützerkreis gratuliert Gudrun Winner-Athens<br />

zum Einzug in die <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

Weitere Informationen: www. logisticshall<strong>of</strong>fame.net<br />

ADAC Truckservice<br />

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung<br />

Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

Bundesverband Paket und Expresslogistik<br />

Bundesverband Spedition und Logistik<br />

Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik<br />

Bundesvereinigung Logistik<br />

Deutsches Verkehrsforum<br />

Duisburger Hafen<br />

International Federation <strong>of</strong> Freight Forwarders Associations<br />

Förderverein <strong>Logistics</strong> Alliance Germany<br />

Gebrüder Weiss<br />

Humbaur<br />

impact media projects<br />

International Road Transport Union<br />

Kögel<br />

Lebensmittel Zeitung<br />

LOGISTIK-Kurier<br />

LIS<br />

Landauer Transportgesellschaft Doll<br />

LT-manager<br />

Panattoni<br />

PTV Group<br />

STILL<br />

trans aktuell<br />

TRATON (Stifter)<br />

Verband der Automobilindustrie (VDA)


Wahl 2021<br />

Kandidaten<br />

richtig vorschlagen<br />

Die Vorschlagphase für das neue Mitglied 2021<br />

und den TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year beginnt am 20. Januar 2021.<br />

Zwischen beiden Auszeichnungen gibt es einen fundamentalen Unterschied.<br />

LOGISTICS HALL OF FAME<br />

MITGLIED<br />

VORSCHLAGEN<br />

TRATON<br />

LOGISTICS LEADER OF THE YEAR<br />

VORSCHLAGEN<br />

<strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong> Mitglied – Meilensteine der Logistik<br />

Nachhaltigkeit, Logistikgeschichte und Branchenerfolg<br />

Die Mitglieder sind als der Kern der Ruhmeshalle (Legends) in<br />

den Statuten verankert. Sie haben die Meilensteine der Logistik<br />

gesetzt und Logistikgeschichte geschrieben.<br />

Um gewählt zu werden, genügt es nicht, ein Unternehmen erfolgreich<br />

gemacht zu haben oder berühmt zu sein. Entscheidend<br />

ist, dass Logistik und Supply Chain Management über die<br />

Grenzen des eigenen Unternehmens maßgeblich und nachhaltig<br />

vorangebracht wurden.<br />

TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year – Bogen in die Zukunft<br />

Aktualität, Trendsetting und Unternehmenserfolg<br />

Neben ihrer Bewahrerfunktion schlägt die Weltruhmeshalle<br />

mit dem TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year den Bogen in<br />

die Zukunft. Ausgezeichnet werden die maßgeblichen Taktgeber<br />

und Zukunftsmacher der Logistik, UnternehmerInnen/<br />

ManagerInnen, die sich aktuell besonders erfolgreich für ihre<br />

Unternehmen eingesetzt oder einen richtungsweisenden Impuls<br />

gesetzt haben. Der TRATON <strong>Logistics</strong> Leader <strong>of</strong> the Year ist die<br />

höchste Auszeichnung der Ruhmeshalle für Nicht-Mitglieder.<br />

Jährlich wird eine Person gewählt.<br />

VORSCHLÄGE RICHTIG EINREICHEN<br />

Bewerbungen und Vorschläge können kostenfrei und ausschließlich<br />

via Onlineformular eingereicht werden. Es spielt<br />

keine Rolle, ob es sich um eine Bewerbung oder einen Vorschlag<br />

handelt. Diese Information wird nicht bekannt gegeben.<br />

Entscheidend ist, dass die Leistung stichhaltig begründet wird<br />

und belegbar ist. Gültig sind Bewerbungen in englischer oder<br />

deutscher Sprache. Weitere Informationen stehen auf der<br />

Website zur Verfügung.<br />

Vorschläge einreichen unter<br />

www.logisticshall<strong>of</strong>fame.net<br />

Start der Vorschlagphase: 20. Januar 2021<br />

Seite 90


WIR SIND DA.<br />

HEUTE. MORGEN.<br />

UND DANACH!<br />

Als Hinterlandhub hat sich die Logistikdrehscheibe duisport in den<br />

vergangenen Jahren zu einer zentralen Schnittstelle zwischen Europa<br />

und allen wichtigen Destinationen der Welt entwickelt.<br />

Ob international, regional oder lokal – in einem soliden Netzwerk<br />

greift bei uns alles ineinander. Ein System, das nun zeigt, wie<br />

leistungsfähig es ist. Auch und gerade in schwierigen Zeiten.<br />

Wir sind das Netzwerk.<br />

www.duisport.de


Unterstützerkreis<br />

der <strong>Logistics</strong> <strong>Hall</strong> <strong>of</strong> <strong>Fame</strong><br />

ADAC Truckservice<br />

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)<br />

Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL)<br />

Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME)<br />

Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK)<br />

Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV)<br />

Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL)<br />

Bundesvereinigung Logistik (BVL)<br />

Deutsches Verkehrsforum (DVF)<br />

Duisburger Hafen (duisport)<br />

FIATA (International Federation <strong>of</strong> Freight Forwarders Associations)<br />

Förderverein <strong>Logistics</strong> Alliance Germany<br />

Gebrüder Weiss<br />

Humbaur<br />

impact media projects<br />

International Road Transport Union (IRU)<br />

Kögel<br />

Lebensmittel Zeitung<br />

LOGISTIK-Kurier<br />

LIS<br />

LTG - Landauer Transportgesellschaft Doll<br />

LT-manager<br />

Panattoni<br />

PTV Group<br />

STILL<br />

trans aktuell<br />

TRATON (Stifter)<br />

Verband der Automobilindustrie (VDA)

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