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Leichtathletik INFORMationen 04/2012

Inhalt: Höhepunkte des Leichtathletikjahres 2012 im Bild + Wahl der Athleten des Jahres + Nachlese zu den Olympischen Spielen + Zum 100. Geburtstag von Toni Nett

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die Isländerin (Anita Hinriksdottir) konnte dagegenhalten.<br />

Das versetzte Laufen hatte doch ganz schön Kraft gekostet.<br />

Zudem habe ich auf der Gegengeraden zweimal ganz schön<br />

Wind abbekommen. Aber es hat geklappt, ich war erfolgreich,<br />

wurde hier Dritte und darf nach Barcelona. Ziel erreicht, zweitbeste<br />

Deutsche (hinter Sonja Mosler, TV Herkenrath). Mit der<br />

Zeit (2:05,15 min) kann ich auch leben.“<br />

Die Koffer sind gepackt. Die Mannschaft reist über Frankfurt<br />

nach Barcelona.<br />

Der Vorlauf ist am 10. Juli:<br />

Weniger spannend machte es die zweite deutsche Starterin<br />

Christine Gess (TSG Balingen): Sie lief ein kontrolliertes Rennen<br />

und sicherte sich in 2:07,11 Minuten als Dritte direkt den Platz in<br />

der nächsten Runde. Mit „Vorfreude pur“ sei sie in das Rennen gegangen.<br />

Ein Bonus: Eine Freundin war zum Anfeuern ins Stadion<br />

gekommen. „Die ersten 400 Meter waren voll okay, bei 600 Metern<br />

war es fast ein bisschen langsam, auf den letzten 100 Metern<br />

habe ich noch mal angezogen“, beschrieb die Balingerin den<br />

Rennverlauf. Am Mittwoch um 12:20 Uhr geht es weiter. (Wortlaut<br />

www.leichtathletik.de)<br />

11 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

„Hatte mir vorgenommen, während des Laufes nicht auf die<br />

Uhr zu schauen, bis 600 m hat das auch geklappt. Dann las ich<br />

1:30 min, das war brutal schnell, dann schaltete ich den Kopf<br />

ein, dass ich da Richtung Bestzeit was machen konnte, verkrampfte,<br />

so dass ich am Ende fast stand. Dadurch habe ich<br />

wahrscheinlich eine 2:03er Zeit verschenkt. War trotzdem mit<br />

Platz 12 zufrieden und ich weiß, woran ich noch arbeiten muss.“<br />

Christine fand die Tage in Barcelona toll. Wetter, Stadion,<br />

Stadt, alles gut. Super, wie die deutsche Mannschaft sich unter -<br />

einander angefeuert und unterstützt hat.<br />

Nach Barcelona ging es am darauffolgenden Wochenende nach<br />

Mönchengladbach-Rheydt zu den Deutschen Jugendmeisterschaften.<br />

Ihren Vorlauf über 800 m gewann sie problemlos in<br />

2:12,95 min und wunderte sich, wie leicht es war, ins Finale zu<br />

kommen. Es war insgesamt nicht das Niveau der Vorjahre. Im<br />

Finale, ganz von Taktik geprägt, musste sie sich auf der Zielgeraden<br />

Hanna Klein vom LCO Edenkoben beugen. Es war<br />

ihr sichtlich anzumerken, dass ihr auf den letzten Metern die<br />

Frische fehlte. Die letzten Wochen haben doch Kraft gekostet.<br />

„Hätte im Nachhinein betrachtet, vielleicht doch das Tempo<br />

machen sollen, war einfach zu langsam. Hanna war sehr stark<br />

an diesem Wochenende. Weiß nicht, ob ich sie an diesem Tag<br />

überhaupt hätte schlagen können? Sie war sehr verbissen,<br />

wollte unbedingt gewinnen, doch das wollte ich auch. War<br />

nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht habe.“<br />

Christine gönnt sich eine Woche Pause und verbringt eine<br />

Woche in Berlin.<br />

Am 25.7. Abendsportfest Fischbach in 2:06,12 min: „Wollte nochmals<br />

persönliche Bestzeit laufen. Hat sich aber nach der langsamen<br />

ersten Runde (62 sec.) erledigt. Lief dann noch eine 62er<br />

Runde hinten drauf, hat sich locker angefühlt. Schade, Ziel verfehlt.<br />

Konnte diese Saison nicht ganz zeigen, was ich drauf habe.“<br />

Die Traineranalyse zum Saisonausklang<br />

Süddeutsche Meisterschaften am 18.8. in Wetzlar: 3. Platz über<br />

1.500 m bei den Frauen in 4:37,07 min.: „Jetzt ist gut, brauch<br />

eine Weile Pause.“<br />

Zu Hause, und selbst bei Deutschen Meisterschaften ein typisches Bild: Christine<br />

Gess immer vorne weg.<br />

Foto: Peter Busse<br />

Das Halbfinale fand einen Tag später statt:<br />

Auch die zweite Deutsche im Halbfinale, die Balingerin Christine<br />

Gess, präsentierte sich gut. Als Vierte ging sie auf die Zielgerade,<br />

dann schwanden ihr die Kräfte, sodass sie noch zwei Athletinnen<br />

ziehen lassen musste. Für den Finaleinzug reichte das nicht, doch<br />

sie durfte sich über eine neue Bestleistung von 2:<strong>04</strong>,58 Minuten<br />

freuen. „Ich wusste, dass es brutal schwer werden würde ins Finale<br />

zu kommen“, sagte sie. „Das Rennen war gut bis zu 700 Metern,<br />

auf den letzten 100 Metern verkrampfte ich. Aber ich bin happy,<br />

dass ich im Vergleich zum Vorlauf noch einen drauflegen konnte.“<br />

(Wortlaut www.leichtathletik.de)<br />

Trainer Tom Jesse analysiert die abgelaufene Saison folgendermaßen:<br />

„Nach holprigem Start noch eine ordentliche Saison. <strong>2012</strong><br />

war für Christine aufgrund vieler Einflussfaktoren (Abitur, berufliche<br />

Weichenstellung, leichte Krankheiten und Verletzungsprobleme)<br />

auch kein einfaches Jahr. Über Regensburg und<br />

Mannheim kam sie danach richtig in Tritt, war wieder wesentlich<br />

belastbarer im Training und Wettkampf. Mannheim war die<br />

Tür zu Barcelona. Dort hat sie sich mit Bestzeit im Halbfinale sehr<br />

gut präsentiert. Christine hat im letzten halben Jahr in ihrer Einstellung<br />

und Entwicklung nochmals einen großen Schritt nach<br />

vorne gemacht, so dass wir zuversichtlich in die Vorbereitung zur<br />

Saison 2013 mit dem Ziel Junioren-EM starten können.“<br />

Für Christine bricht ein neuer Abschnitt an. Sie bereitet sich für<br />

ein Fernstudium vor (International Management), das sie ab<br />

Frühjahr 2013 in der FH Ansbach bei Nürnberg belegen wird.<br />

Hier wird Bundeskaderathleten aus verschiedenen Sportarten<br />

angeboten, eine duale Ausbildung neben dem Leistungssport<br />

zu absolvieren.

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