23.12.2012 Aufrufe

IST HIER NOCH FREI? - Willow Creek

IST HIER NOCH FREI? - Willow Creek

IST HIER NOCH FREI? - Willow Creek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3/ 12<br />

WILLOW MAGAZIN<br />

K48991<br />

JUGENDPLUS-KONGRESS 2013 YES, WE ARE OPEN!<br />

FRIEDENSKIRCHE BRAUNSCHWEIG BRÜCHE VERMEIDEN, AUFBRÜCHE WAGEN<br />

KIRCHE UND FAMILIE THINK ORANGE!<br />

BILL HYBELS ÜBER DEN EINZUG DER TECHNIK IN DEN GOTTESDIENST


www.art-factory.info<br />

GEMEINSAM AUFBRECHEN ...<br />

Im Projekt habe ich viel gelernt<br />

und einige Auszeichnungen<br />

bekommen. Heute bin ich selbst<br />

Mentorin für andere und helfe<br />

Kindern an einer Schule. Das<br />

ist mein Beitrag für andere.


JUGENDPLUS-KONGRESS 2013 31.MAI – 2.JUNI 2013 IN WETZLAR<br />

TORSTEN HEBEL: WORUM ES NICHT<br />

NUR BEIM JUGENDPLUS-KONGRESS<br />

2013 GEHT – ODER: WIE WIR DIE<br />

GEMEINDE ALS „GESCHLOSSENE<br />

GESELLSCHAFT“ AUFLÖSEN KÖNNEN.<br />

„Schatz, kannst du mal die Flasche öffnen? Ich krieg sie<br />

nicht auf!“ Was für eine wundervolle Aufgabe für uns<br />

Männer! Endlich können wir zeigen, was wir drauf haben.<br />

Um die Geschichte abzukürzen: In meinem Fall habe ich<br />

diese Flasche auch nicht öffnen können. Zumindest nicht<br />

mit bloßen Händen. Aber ich bin ja nicht dumm. Mit einem<br />

entsprechenden Werkzeug und dem richtigen „Hebel“<br />

(wunderbares Wortspiel, fi nden Sie nicht?) ließ sich diese<br />

Flasche ohne weiteres öffnen. Ja, offen ist gut!<br />

Vergleicht man dieses Erlebnis aus dem Hause Hebel mit<br />

dem Alltag vieler Gemeinden in Deutschland, so erkennt man:<br />

Viele haben begriffen, dass Gemeinde offen und einladend<br />

sein sollte. Nur man weiß nicht wie! Es verhält sich ganz<br />

ähnlich wie diese Flasche – man kriegt die Gemeinde einfach<br />

nicht auf! Aber vielleicht fehlt nur das richtige Werkzeug?!<br />

OFFEN <strong>IST</strong> GUT!<br />

Offen ist gut! Eine Gemeinde die sich den Ruf einer „offenen<br />

Gemeinde“ erarbeitet hat, ist wahrscheinlich auch eine<br />

wachsende Gemeinde. Denn sie erreicht Menschen, eben<br />

weil sie „offen“ ist. Diese Offenheit war eines der markantesten<br />

Kennzeichen der ersten Christen. In der Apostelgeschichte<br />

lesen wir, dass die erste Gemeinde „Gunst<br />

beim ganzen Volk hatte“. Eine schönere Beschreibung für<br />

„offene Christen“ habe ich noch nie gelesen.<br />

4 KONGRESSE<br />

Was meinen Sie: Wie viele Christen gab es um 100 nach<br />

Christus? Und wie viele Christen gab es, kurz bevor Konstantin<br />

auf der Bildfl äche erschien, sagen wir 310 nach<br />

Christus? Bevor Sie „Google“ bemühen, hier die, wie ich<br />

fi nde, überraschende Antwort: Im Jahre 100 nach Christus<br />

existierten ca. 25.000 Christen. 210 Jahre später waren<br />

es 20.000.000! Wie haben die das geschafft?<br />

Wie sind sie in nur zwei Jahrhunderten von einer Minderheit<br />

zur wichtigsten religiösen Macht im römischen Reich<br />

gewachsen? Die Antwort ist auf den ersten Blick einfach:<br />

Sie müssen „offen“ gewesen sein, sonst hätten sie niemals<br />

so viele Menschen erreicht!<br />

Diese Zugewandtheit und Offenheit zu anderen Menschen<br />

und deren Schicksalen hat eine kleine Gruppe von gläubigen<br />

Christen zu einer Bewegung werden lassen, die 2.000<br />

Jahre später 2,18 Milliarden Gläubige zählt. Und das alles,<br />

weil man ohne Wenn und Aber Jesus nachfolgte und Anteil<br />

nahm an dem, was um einen herum geschah!<br />

Natürlich gibt es eine Vielzahl von weiteren Gründen und<br />

die Komplexität dieses bemerkenswerten Wachstums<br />

lässt sich hier nur bedingt abhandeln. Dennoch glaube ich,<br />

dass es bezüglich der ersten Christen und deren „Offenheit“<br />

einige Prinzipien gibt, von denen wir heute lernen<br />

können. Und das ist bitter nötig. Denn obwohl die Zahl<br />

2,18 Milliarden imposant erscheint, wissen wir alle doch<br />

nur zu gut, was sich dahinter verbirgt, dass – zumindest<br />

bezogen auf unser Land – einiges im Argen liegt.<br />

GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT<br />

Zahlreiche Gemeinden sind in den letzten Jahren von der<br />

geistlichen Landkarte Deutschlands still und leise verschwunden.<br />

Sie starben im wahrsten Sinne des Wortes<br />

einfach aus! Um ganz ehrlich zu sein: Ich verstehe, warum<br />

diese Gemeinden keine neuen „Mitglieder“ anziehen<br />

konnten. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch! Ich möchte<br />

nicht mit dem Finger auf offensichtliche Fehler einzelner<br />

Gemeindeformen zeigen. Das steht mir nicht zu. Ich weiß,<br />

dass das heutige Gemeindeleben zwischen Tradition und<br />

Anpassung einer enormen Spannung unterworfen ist.<br />

Aber wie oft saß ich sonntagmorgens in einem Gottesdienst<br />

irgendwo in Deutschland und dachte: Also hier<br />

würde ich freiwillig nicht noch einmal herkommen! Ich<br />

empfand es als langweilig, eingefahren, morbide. Es wäre<br />

mir peinlich gewesen, einen „nicht gläubigen“ Freund mit<br />

hierhin zu nehmen. Denn die Gottesdienste wirkten wie<br />

eine „geschlossene Gesellschaft“, alles andere als „offen“!<br />

Was ich hier erlebte, kam mir vor wie eine Subkultur mit<br />

eigener Sprache, eigenem Dresscode, eigenem Verhaltenskodex<br />

und Themen, die mich eigentlich nicht interessierten.<br />

Kennen Sie solche Erfahrungen?<br />

Ich glaube ein Teil des Problems ist, dass unsere christliche<br />

„Festplatte“ in den letzten 2.000 Jahren mit einer<br />

Unmenge von teils falschen Daten bespielt wurde. Einiges<br />

wurde zwischenzeitlich wieder gelöscht, anderes hinzugefügt,<br />

alles in allem aber ist das „Christentum“ zu einem<br />

unübersichtlichen Gedankenkomplex geworden, mit<br />

ausgesprochenen oder unausgesprochenen Dogmen die,<br />

bei genauem Hinsehen, nicht viel gemein haben mit dem,<br />

was die „ersten Christen“ geglaubt und, vor allem, wofür<br />

sie gelebt haben.<br />

KONGRESSE 5


DEFRAGMENTIEREN DER CHR<strong>IST</strong>LICHEN<br />

FESTPLATTE<br />

Es ist an der Zeit, diese Festplatte zu defragmentieren,<br />

Dinge wieder einfacher zu begreifen und die erlösende<br />

Kraft des Evangeliums wieder zu öffnen und frei zu<br />

setzen. Darum geht es beim Jugendplus­Kongress 2013!<br />

Dieser Vorgang beinhaltet einen Blick in die Vergangenheit.<br />

Und zwar zu den Menschen, die es uns in ihrer Zeit<br />

vorgelebt haben, was es bedeutet, als Christ zu leben!<br />

Wir können zwar von uns selbst nicht erwarten, dass wir<br />

uns in die kulturelle Umgebung des ersten Jahrhunderts<br />

einarbeiten, um die Bedeutung dieses „ursprünglichen,<br />

echten“ Evangeliums ganzheitlich zu erfahren. Diese verständliche<br />

Sehnsucht ist die Falle für viele Theologen und<br />

Denkvorgänge, die die Frage nach dem historischen Jesus<br />

stellen! In Wahrheit gibt es kein „wirkliches, ursprüngliches“<br />

Evangelium in urchristlichem Kontext. Es gibt nur<br />

ein „Evangelium“, das damals, im kulturellen Kontext des<br />

ersten Jahrhunderts wirksam wurde – und, als Pendant,<br />

eines, das heute wirksam ist, in unserem kulturellen<br />

Modus.<br />

Jede Generation, damals und heute muss die Frage klären:<br />

Wer ist Jesus für uns? Wir müssen darauf unsere Antworten<br />

fi nden, in allen kulturellen Facetten die es heute gibt, aufgrund<br />

unserer Geschichte, die wir, gewollt oder ungewollt,<br />

in unsere Antwort mit hineintragen!<br />

DER JESUS DER GESCHICHTE<br />

Während der ersten dreihundert Jahre verstanden Christen<br />

ihre Versammlungen nicht als „eine Gesellschaft zur Promotion<br />

der Möglichkeit der persönlichen Errettung durch<br />

Jesus“, sondern als einen Weg, die Botschaft von Jesus<br />

als Gott der Liebe, als Gott der Gerechtigkeit und als Gott<br />

des Friedens in aller Offenheit deutlich zu machen. Trotz<br />

oder gerade wegen Verfolgung geschah dies vor allem<br />

durch Gottesdienste, in denen zeichenhafte Handlungen<br />

Menschen aufbauten und heil werden ließen.<br />

Doch vor allem da wo du lebst, in deinen Beziehungen,<br />

wirkt das Evangelium. Und um zweckfreie Beziehungen zu<br />

knüpfen, brauche ich Offenheit. Das erste Jahrhundert der<br />

Christen stellte in Bezug auf die Rolle in der Gesellschaft<br />

einen starken Kontrast dar zu dem, wie sich viele Gemeinden<br />

heute bezüglich der Gesellschaft und der Offenheit zu<br />

derselben positionieren!<br />

Man hatte damals „leichtes theologisches Handgepäck“<br />

dabei. Paulus konnte sogar eine Gemeinde pro Woche<br />

gründen und dann sagen, dass keine weiteren Instruktionen<br />

nötig seien, weil die Gemeinde das Evangelium „in der ganzen<br />

Fülle empfangen hat“ (z.B. Apg. 17, 1­9)! So kompliziert kann<br />

das Evangelium also eigentlich nicht sein.<br />

Wer das Evangelium, die Siegesnachricht Jesu Christi, im<br />

heutigen Kontext und in der heutigen Kultur transportieren<br />

will, kommt nicht darum herum, den Menschen vor allem<br />

ganzheitlich zu sehen.<br />

6 KONGRESSE<br />

Wer von Glauben und Vertrauen redet, muss die Voraussetzung<br />

in der Gemeinde schaffen, dass das Individuum<br />

überhaupt in die Lage versetzt wird, glauben und vertrauen<br />

zu können! Dazu gehört elementar, die Gemeinde als<br />

Raum des gemeinsamen Lebens zu verstehen, in dem wir<br />

die Fenster weit öffnen und den frischen Wind des 21.<br />

Jahrhunderts, mit all seinen Fragen, kräftig wehen lassen.<br />

Wahrzunehmen, was um uns herum geschieht, teilzunehmen<br />

am Schicksal Anderer, Interesse und Empathie zu zeigen<br />

an dem, was vor unserer Gemeindetür, in unserer Stadt in<br />

unserem Land und weltweit vor sich geht.<br />

DER JUGENDPLUS­KONGRESS VERHILFT ZU<br />

NEUEM DENKEN<br />

Yes, we are open! Diese Überschrift steht nicht willkürlich<br />

über dem Jugendplus­Kongress 2013 in Wetzlar. Wir<br />

wollen uns an die „christliche Festplatte“ heranwagen. Wir<br />

wollen herausarbeiten, was es eigentlich bedeutet, heute<br />

offenen Glauben zu leben. Nein, es geht nicht in erster<br />

Linie um Methoden! Nicht um Erfolgsrezepte. Es geht um<br />

uns selbst! Dieser Kongress eröffnet gerade der jungen<br />

Generation die Möglichkeit mit ihren Fragen offen und<br />

ehrlich umzugehen.<br />

Das heißt herauszuschauen in diese Welt. Wie kann Leben<br />

mit Jesus offen und ehrlich und ohne unnötigen Ballast<br />

gelingen? Und welche Verantwortung tragen wir?<br />

Das heißt aber auch, mit aller Offenheit hineinzuschauen<br />

in uns. Was brauchen wir eigentlich, um so zu leben, dass<br />

wir gesunde Beziehungen aufbauen und leben können?<br />

Zu uns selbst, zu unserem Nächsten und zu Gott?<br />

Wir werden keine platten Antworten produzieren. Aber<br />

wir werden ganz bestimmt erleben, wie heilige Fragen<br />

die eigene Seele offen werden lässt für Antworten, die<br />

nur Gott in uns hineinlegen kann! Dieser Kongress ist die<br />

Chance für junge Menschen und deren Leiter, eine neue<br />

Kultur der Nachfolge zu erleben. In aller Offenheit!<br />

TORSTEN HEBEL<br />

<strong>IST</strong> SPRECHER BEIM<br />

JUGENDPLUS-<br />

KONGRESS<br />

2013<br />

Torsten Hebel leitet die “blu:boks Berlin”, ein sozial-kulturelles<br />

Projekt für Kinder und Jugendliche. Außerdem ist er als<br />

Kabarettist und Jugendreferent unterwegs. Er zählte zu den<br />

Sprechern von jesushouse, Christival sowie dem Jugendplus-<br />

Kongress von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>.<br />

gobasil / Oliver Schwartz<br />

www.torsten-hebel.de / www.bluboksberlin.de<br />

Input von fuhrenden<br />

Jugendverbanden<br />

JUGENDPLUS-KONGRESS 2013<br />

ERLEBT BREITEN SCHULTERSCHLUSS<br />

Der Jugendplus-Kongress 2013 (31. Mai bis 2. Juni in der Rittal Arena<br />

Wetzlar) wird in seiner inhaltlichen Ausrichtung intensiv auf die Herausforderungen<br />

und Chancen der Arbeit mit Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen eingehen. Um die Themen herauszufi ltern, die die Jugendmitarbeiter<br />

in Kirchen und Gemeinden quer durch alle Denominationen<br />

beschäftigt, wurden alle großen Jugendverbände Deutschlands zu den<br />

Planungstreffen eingeladen sowie um Input gebeten, darunter der CVJM,<br />

EC, das Gemeinde jugendwerk der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden,<br />

der Freien evangelischen Gemeinden sowie der Freikirchlichen Pfi ngstgemeinden,<br />

Vertreter aus der evangelischen Kirche, der SMD sowie Campus<br />

für Christus.<br />

Torsten Hebel, der die inhaltliche Ausrichtung koordiniert, ist überzeugt:<br />

„Jugendarbeit ist heute eine riesige Herausforderung. Deshalb legt sich<br />

das Vorbereitungsteam enorm ins Zeug, um die Jugendleiter durch den<br />

Kongress für ihre wichtige Aufgabe neu zu motivieren. Vor allem werden<br />

wir ihnen viel praktisches Know­how vermitteln, das ihnen in ihrer Arbeit<br />

echt weiterhelfen wird.“<br />

Rund 4.000 Teilnehmer werden in Wetzlar erwartet. Zu den Sprechern<br />

zählen neben Torsten Hebel die Jugendexpertin Kara Powell vom Fuller<br />

Youth Institute in Los Angeles, Jake Smith, der Leiter der <strong>Willow</strong>­Jugendarbeit<br />

in Chicago, Phil Dooley von Hillsong Kapstadt und andere.<br />

JETZT KONGRESS-INFOS BESORGEN<br />

Ausführliche Infos, Poster­ und Prospekt­<br />

Anforderungen sowie die Anmeldung gibt’s online:<br />

www.jugendplus-kongress.de<br />

Gemeindezentren<br />

Termine für Seminare*<br />

www.4-waende.de<br />

aktuelle Seminartermine unter<br />

Mehrzweckhallen<br />

4Wände GmbH<br />

Werner-Heisenberg-Straße 3<br />

86156 Augsburg<br />

Telefon: 0821/44488-30<br />

Fax: 0821/44488-33<br />

http://www.4-waende.de<br />

eMail: info@4-waende.de<br />

kirchliche<br />

Einrichtungen<br />

• Konzeption + Planung<br />

• Realisierung<br />

zum Festpreis<br />

• Generalunternehmer<br />

• Ausbau bis<br />

Schlüsselfertig<br />

• Niedrigenergiestandard<br />

• bundesweit<br />

Bürogebäude


Warum Jugendliche in Scharen<br />

die Gemeinde verlassen<br />

40 bis 50% der jungen Christen kehren dem Glauben<br />

den Rücken. Oder sie schließen sich nach Schulabschluss<br />

und Studienbeginn in einer anderen Stadt<br />

keiner Gemeinde mehr an. Was sagt das über unsere<br />

Gemeinden aus? Diese Frage hat Dr. Kara Powell,<br />

Direktorin des Fuller Youth Institute, keine Ruhe<br />

gelassen. In einer umfassenden Studie hat sie über<br />

500 junge Erwachsene in den ersten drei Jahren an<br />

der Universität begleitet. Durch ihr Projekt wollte sie<br />

entdecken, wie Gemeinden den Glauben von Jugendlichen<br />

so prägen können, dass er ein Leben lang hält.<br />

Im Gespräch erklärt Kara, was sie herausgefunden hat.<br />

KARA – BEDEUTET DER EXODUS JUNGER MENSCHEN<br />

AUS DER GEMEINDE „NUR“, DASS SIE DIE GEMEINDE VER-<br />

LASSEN ODER DASS SIE AUCH DEN GLAUBEN AUFGEBEN?<br />

Kara Powell: Nach dem Schulabschluss sperren junge<br />

Erwachsene wichtige Teile ihrer Identität – zu der auch<br />

der Glaube gehört – häufi g in eine Art inneres Schließfach.<br />

Die gute Nachricht: In ein Schließfach legt man nur das,<br />

was einem wirklich wichtig ist, d. h. in gewisser Hinsicht<br />

schätzen sie ihren Glauben auch weiterhin. Das Problem:<br />

Die wegweisenden Entscheidungen in Ausbildung und<br />

Studium hinsichtlich Weltanschauung, Beziehung, Berufswahl<br />

und Berufung werden somit nicht auf Grundlage des<br />

Glaubens getroffen. Denn der befi ndet sich ja im Schließfach.<br />

Er ist nicht ganz vergessen, aber im Alltag spielt er keine<br />

Rolle. Angesichts der langfristigen Auswirkungen dieser<br />

Entscheidungen auf das Leben ist dieser Gedanke mehr<br />

als beunruhigend.<br />

…UND WAS DIE LEITUNG DAGEGEN<br />

TUN KANN<br />

WARUM SOLLTEN SICH NICHT NUR JUGENDPASTOREN,<br />

SONDERN VOR ALLEM AUCH GEMEINDELEITUNGEN MIT<br />

DIESER FRAGE BESCHÄFTIGEN?<br />

Teenager spiegeln das wider, was ihnen an Glaubenseinstellungen<br />

und ­praktiken vorgelebt wird. Da ist<br />

zunächst die Art und Weise, wie Jugendliche das Evangelium<br />

verstehen. Für die an unserer Studie beteiligten Jugendlichen<br />

ist das Evangelium schlicht eine Liste von Verboten<br />

und Verhaltensregeln. In ihrem ersten Jahr an der Uni<br />

haben wir sie gefragt: „Wie defi nierst du Christsein?“ 30%<br />

zählten lediglich Verhaltensweisen auf. Jesus Christus<br />

wurde gar nicht erwähnt – obwohl alle Befragten zuvor<br />

Mitglieder einer christlichen Jugendgruppe waren. Vom<br />

Evangelium ist bei ihnen nur der „moralische Zeigefi nger“<br />

hängengeblieben. Das ist aus folgendem Grund problematisch:<br />

Scheitern die jungen Erwachsenen an diesen Verhaltensregeln,<br />

werden sie Gott und Gemeinde in einer Situation<br />

verlassen, in der sie beides am dringendsten brauchen. In<br />

unserer Arbeit sehen wir, dass Teenager diese verkürzte<br />

Sicht des Evangeliums von Erwachsenen in ihrer Umgebung<br />

vorgelebt und vermittelt bekommen.<br />

DEUTET DAS AUF EIN GRÖSSERES PROBLEM INNERHALB<br />

EINER GEMEINDE HIN?<br />

Auf jeden Fall. 16­jährige Teens denken sich so etwas ja<br />

nicht aus. Das übernehmen sie von Erwachsenen. Ein<br />

weiteres Thema, das für Gemeindeleitungen ebenfalls<br />

wichtig ist, sind generationenübergreifende Beziehungen.<br />

In der Studie haben wir 13 Variablen für Jugendgruppen<br />

untersucht, also Dinge, die Jugendliche mit und in dieser<br />

Gruppe tun. Wir wollten herausfi nden, welche Faktoren<br />

am ehesten zu einem Glauben beitragen, der lebendig und<br />

wichtig bleibt. Dabei zeigte sich überraschenderweise, dass<br />

Gottesdienst und Lobpreis mit mehreren Generationen den<br />

wichtigsten Beitrag zu einem gereiften Glauben leisten.<br />

Beziehungen zu Erwachsenen aller Altersgruppen helfen<br />

zu einem erwachsenen Glauben. Wir haben festgestellt,<br />

dass Beziehungen zwischen den Generationen sich nicht<br />

nur positiv auf das Leben der Teenager auswirken, sondern<br />

auch auf die Gemeinde insgesamt. Stellen wir uns einmal<br />

eine Gemeinde vor, die sich von der Lebendigkeit der Teenager<br />

anstecken lässt. Wie anregend wäre es für die erwachsenen<br />

Gemeindemitglieder, wenn sie zumindest einige der Teenager<br />

mit Namen kennen und für sie beten würden?<br />

GIBT ES EINEN PUNKT, AN DEM DIE GEMEINDE SICH<br />

NACH ALTERSGRUPPEN AUFTEILEN SOLLTE?<br />

Die Urgemeinde kannte keine Trennung nach Altersgruppen<br />

oder ethnischer Zugehörigkeit. Die „Professionalisierung“<br />

der Jugendarbeit in den letzten 50 Jahren hat dazu<br />

geführt, dass wir Kinder und Jugendliche vom Rest der<br />

Gemeinde trennen. Natürlich müssen Kinder, Jugendliche<br />

und Senioren auch einmal „unter sich“ sein. Menschen in<br />

ähnlichen Lebensumständen müssen Gelegenheit zum<br />

Austausch haben, aber bei der Suche nach einem ausgeglichenen<br />

Miteinander sind wir in das andere Extrem<br />

verfallen. Wir haben eine Maschinerie für die Arbeit mit<br />

Kindern und Jugendlichen geschaffen, die Eltern zu dem<br />

Gedanken verführt: „Die geistliche Entwicklung meines<br />

Kindes kann ich getrost dem Jugendpastor überlassen.“<br />

EIN ERGEBNIS DER STUDIE BESAGT, DASS DIE ME<strong>IST</strong>EN<br />

JUGENDLICHEN SICH UNZUREICHEND AUF IHR STUDIUM<br />

VORBEREITET FÜHLEN.<br />

So ist es. Nur jeder siebte Teilnehmer der Studie hatte<br />

das Gefühl, den Herausforderungen, die das Studium für<br />

seinen Glauben darstellt, gewachsen zu sein. Wir legen<br />

Gemeinden und Familien dringend ans Herz, ältere Schüler<br />

sehr viel früher vorzubereiten. In meiner Gemeinde gibt es<br />

für Schüler der Abschlussklassen bereits mit dem Beginn<br />

ihres letzten Schuljahres besondere Angebote: Sie treffen<br />

sich monatlich und sprechen über das, was sie erwartet.<br />

Solche Gespräche können – mit Unterstützung durch die<br />

Gemeinde – auch in Familien stattfi nden. Dabei sollte es<br />

auch um ganz praktische Dinge gehen, z. B. Zeitmanagement<br />

oder den Umgang mit Geld. Das sind Bereiche,<br />

die die Jugendlichen in unserer Studie kaum mit ihrem<br />

Glauben in Verbindung brachten.<br />

Das Zweite, was wir Gemeinden und Eltern dringend<br />

empfehlen, ist die Ausarbeitung eines detaillierten Plans<br />

für die ersten zwei Wochen an der Hochschule oder<br />

Universität. Unsere Studie zeigt: In dieser Zeit fallen die<br />

wichtigen Entscheidungen für das erste Jahr; das erste<br />

Jahr wiederum ist entscheidend für die restliche Zeit des<br />

Studiums. Über diese Entscheidungen sollte man mit den<br />

Jugendlichen reden. Ein Jugendpastor fragte zum Beispiel<br />

einen Schulabgänger: „Hast du eigentlich einen Plan für<br />

Situationen, in denen du einen moralischen Fehler begehst?“<br />

Für mich eine absolut brillante Frage.<br />

WAS HILFT JUGENDLICHEN AM ME<strong>IST</strong>EN, AM GLAUBEN<br />

FESTZUHALTEN?<br />

Ganz oben steht der Anschluss an eine Gemeinde oder<br />

christliche Gruppe auf dem Campus. Hier sind das erste<br />

Wochenende bzw. die erste Woche entscheidend. Wichtig<br />

ist auch, dass die Heimatgemeinde mit den Jugendlichen<br />

in Kontakt bleibt. Wir haben herausgefunden, dass Kontakte<br />

mit erwachsenen Gemeindemitgliedern im ersten Jahr<br />

großen Einfl uss auf die Studenten haben. Sagen Sie ihnen,<br />

dass Sie interessiert, was sie erleben, dass Sie an sie denken<br />

und für sie beten!<br />

WAS KANN EINE GEMEINDE IN EINER UNIVERSITÄTS-<br />

STADT TUN, UM FÜR STUDENTEN ATTRAKTIV ZU WERDEN?<br />

Viele Gemeinden haben diesen Punkt nicht weit oben<br />

auf ihrer Prioritätenliste. Aber jede Gemeinde kann zum<br />

Beispiel offen auf Studenten zugehen und sie herzlich<br />

willkommen heißen. Als ich ganz frisch an der Uni war,<br />

habe ich eine Gemeinde besucht und mich total einsam<br />

gefühlt. Wie schön wäre es gewesen, wenn zwei, drei oder<br />

auch zehn Leute auf mich zugekommen wären, mir die<br />

Hand geschüttelt und mich freundlich begrüßt hätten.<br />

Der zweite Schritt könnte dann tiefer gehen, indem man<br />

zum Beispiel Mentoring für Studenten anbietet. So könnte<br />

ein Ingenieur Ansprechpartner und Begleiter für einen<br />

Maschinenbaustudenten sein. Studenten brauchen keinen<br />

Glanz und Glamour, sie brauchen einfach nur Erwachsene,<br />

die bereit sind, sich mit ihnen auf den Weg des Glaubens<br />

einzulassen.<br />

OFT BEOBACHTET MAN, DASS JUNGE ERWACHSENE<br />

NICHT MEHR ZUR GEMEINDE GEHEN – ERST WENN SIE<br />

SELBST KINDER HABEN, KOMMEN SIE ZURÜCK.<br />

50% derjenigen, die sich von der Gemeinde abwenden,<br />

kommen nach der Heirat und Geburt von Kindern zurück.<br />

Ich persönlich trauere um die 50%, die dies nicht tun.<br />

Selbst die 50%, die zurückkehren, haben in ihrer Studienzeit<br />

Entscheidungen getroffen, deren Konsequenzen bis in<br />

die Gegenwart reichen. Es scheint, dass mehr Studenten<br />

als früher vom Glauben und der Gemeinde abdriften. Und<br />

da Jugendliche heute länger in der Pubertät sind, kehren<br />

sie auch später zurück. Heutzutage wird später geheiratet,<br />

d. h. auch Kinder werden später geboren. Das wiederum<br />

heißt, dass mehr Jahre ohne Gott gelebt werden, Jahre<br />

voller Probleme und Enttäuschungen, die entstehen, weil die<br />

lebendige Beziehung zu Gott in dieser Zeit keine Rolle spielt.<br />

KARA POWELL<br />

<strong>IST</strong> SPRECHERIN BEIM<br />

JUGENDPLUS-<br />

KONGRESS<br />

2013<br />

Dr. Kara Powell ist Direktorin des Fuller Youth Institute in Los<br />

Angeles. Die Stanford-Absolventin zählt zu den führenden<br />

Experten in Fragen, wie Gemeinden die Jugendarbeit sinnvoll<br />

integrieren können.<br />

Das Interview führte Roxanne Wieman für das neue. Magazine<br />

Abdruck mit freundlicher Erlaubnis.<br />

gobasil / Oliver Schwartz<br />

www.fulleryouthinstitute.org<br />

Fuller Youth Institute<br />

8 KONGRESSE KONGRESSE 9


Was Wertschatzung<br />

bewirkt<br />

WIE DAS EVANGELISCHE JUGENDWERK<br />

WÜRTTEMBERG DURCH TEN SING<br />

ERFOLGREICH JUGENDLICHE ERREICHT<br />

Da sind Masud und Enes. Zwei muslimische Teilnehmer, die<br />

sich etwas schwer tun, wenn wir von Gott reden und zu ihm<br />

singen. Aber bei allen anderen Programmpunkten sind sie<br />

mit Herz und Seele dabei. Da ist Julia. Sie ist 22, hat eine<br />

Hautkrankheit, ist klein gewachsen und tut sich schwer im<br />

Leben Fuß zu fassen. Beim TEN SING life’n’rhythm­Seminar<br />

spürt sie, dass sie so angenommen wird, wie sie ist. Deshalb<br />

ist sie auch jedes Jahr wieder dabei. Das Jahr über besucht<br />

sie wöchentlich ihre TEN SING­Gruppe vor Ort.<br />

Solche Geschichten sind nicht selten. Und das ist gut. Denn<br />

sie zeigen, dass hier offensichtlich ein Weg entstanden ist,<br />

durch den Jugendliche erreicht werden, die in den klassischen<br />

Formaten der Jugendarbeit eher selten zu fi nden sind.<br />

Das life’n’rhythm­Seminar ist ein jährliches Schulungsevent<br />

der TEN SING­Arbeit in Baden­Württemberg: Eine Woche<br />

im Januar, voll gepackt mit Kreativität, Glaube und Gemeinschaft.<br />

Ein Chor mit 200 jugendlichen Teilnehmern und 60<br />

Mitarbeitern, der aktuelle Chart­Hits singt. Mit Workshops<br />

in den Bereichen Tanz, Theater, Band, Showmaster, Trendsport,<br />

Rap, Songwriting, Erlebnispädagogik, Stomp, Gesang, A Capella,<br />

Slam Poetry, Glauben, Leitung oder Chorleitung. Beim Seminar<br />

wollen wir eine Bühne bauen, auf der Jugendliche sich<br />

ausprobieren können. Räume eröffnen, in denen Kreativität<br />

uneingeschränkt sprudeln kann. Unser Ziel dabei ist nicht,<br />

eine perfekte Abschlussshow zu entwickeln, sondern jedem<br />

Teilnehmer das absolute Maximum an Anerkennung und<br />

Wertschätzung zu geben.<br />

10 KONGRESSE<br />

SPANNUNGEN AUSHALTEN<br />

Beim <strong>Willow</strong> Leitungskongress 2012 in Stuttgart sagte<br />

Andy Stanley sinngemäß: „Es gibt Spannungen, die man<br />

aufl ösen kann, und Spannungen, die man managen muss“.<br />

Dieser Gedanke hat uns ermutigt, einige Spannungen, die<br />

zwar anstrengend, aber dennoch kostbar sind, bewusst<br />

auszuhalten. Natürlich wünschen wir uns eine professionelle<br />

Show, in der die Jugendlichen am Ende der Woche<br />

das Publikum begeistern; in der man erkennt, dass die<br />

J ugendlichen in einem Bereich fachlich geschult worden<br />

sind. Und trotzdem dürfen die Teilnehmer Fehler machen.<br />

Applaus bekommen sie, weil sie sich etwas zugetraut haben,<br />

weil sie mutig waren. Nicht, weil sie perfekt sind. Gerade<br />

weil unsere Welt immer mehr Leistung und Äußeres in den<br />

Mittelpunkt stellt und nach diesen Kriterien bewertet, sollen<br />

bei TEN SING andere Kriterien im Mittelpunkt stehen.<br />

Bei Jesus erkennen wir, dass immer die Person im Mittelpunkt<br />

steht, nicht ihre Leistung oder Fehler. Diese Kultur<br />

erleben viele Jugendliche als etwas Besonderes. Und diese<br />

Kultur färbt ab. So schreibt Janina, eine Teilnehmerin: „Bei<br />

TEN SING habe ich gemerkt, dass ich offener und toleranter<br />

geworden bin. Ich kam mit Menschen in Kontakt, denen<br />

ich sonst in der Schule aus dem Weg gegangen wäre. Ich<br />

merkte, dass ich mit diesen unterschiedlichen Menschen<br />

richtig gut klar kam. Besonders berührt hat mich die gegenseitige<br />

Wertschätzung, die man sich entgegenbrachte.<br />

Durch die tiefen Freundschaften lernte ich ‚Ich hab dich<br />

lieb’ zu sagen oder Umarmungen auszutauschen.“<br />

VERANTWORTUNG ABGEBEN<br />

Die Seminarwoche wird von einem großen Mitarbeiterteam<br />

begleitet, trotzdem sollen die Teilnehmer selbst<br />

schnell Verantwortung für die Gruppe übernehmen. So<br />

sind die vier Chorproben an den Vormittagen z.B. in vier<br />

Entwicklungsstufen aufgeteilt:<br />

1 ICH HANDLE. DU SCHAUST ZU.<br />

2 ICH HANDLE. DU HILFST MIR.<br />

3 DU HANDELST. ICH HELFE DIR.<br />

4 DU HANDELST. ICH SCHAUE ZU.<br />

Das Ziel ist, dass die Jugendlichen die Abschlussshow von<br />

der Konzeption bis zur Durchführung in Eigenregie meistern.<br />

Wir sind immer wieder erstaunt, wozu Jugendliche in der<br />

Lage sind, wenn man sie lässt. Eine Schlagzeugerin, die als<br />

Anfängerin kommt und nach einer Woche bei der Show ein<br />

Stück spielt. Oder junge Chorleiter, die 200 Stimmen zum<br />

Singen bringen.<br />

GOTT ERLEBEN<br />

Immer wieder erleben wir, dass Jugendliche sich bei TEN SING für ein<br />

Leben mit Jesus entscheiden. Deshalb ist es wichtig, dass die TEN<br />

SING Gruppe in einer Gemeinde eingebettet ist. Um Jugendliche auf<br />

ihrem Weg mit Jesus zu begleiten, braucht es entweder persönliche<br />

Mentoren oder einen guten Übergang in die Gemeinde, wo die Jugendlichen<br />

geistlich wachsen können. TEN SING lebt viele Elemente der<br />

neutestamentlichen Gemeinde. Trotzdem kann eine Gruppe wie TEN<br />

SING, die bewusst keine „geistlichen Schwellen“ aufbauen will, keine<br />

fortschreitende geistliche Begleitung übernehmen. Dazu braucht es<br />

eine Gemeinde, in der Jugendliche mit vielfältigen Hintergründen<br />

willkommen sind; in der es Menschen gibt, die sich auf eine Beziehung<br />

zu den Jugendlichen einlassen. Dann kann es zu einem gegenseitigen<br />

Geben und Nehmen kommen. Wo dieser Übergang in den letzten 30<br />

Jahren funktioniert hat, wo Jugendliche nicht nur in ihren Begabungen,<br />

sondern anschließend auch geistlich herausgefordert wurden, da<br />

entwickelten sich oft geistliche Leiter mit einem weiten Blick für die<br />

unterschiedlichsten Menschen. Auch außerhalb der Gemeinde.<br />

Deutschlandweit gibt es 150 TEN SING-Gruppen. Durch viel<br />

Freiraum für Kreativität sind unterschiedliche Schwerpunkte<br />

gewachsen. Dennoch sind die Werte immer gleich. In Baden-<br />

Württemberg drücken sich diese Werte in ihrer Vision so aus:<br />

› HEUTE FÜR MORGEN JUNGEN MENSCHEN<br />

VIEL ZUTRAUEN<br />

› ERLEBEN, WIE POTENZIAL UND GLAUBE WÄCHST<br />

› DAMIT DIE WELT NICHT SO BLEIBT, WIE SIE <strong>IST</strong><br />

DESWEGEN TEN SING.<br />

Matthias Mergenthaler ist Referent für Popularmusik und TEN SING<br />

im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg und gehört zum Vorbereitungs<br />

kreis des Jugendplus-Kongresses 2013<br />

gobasil / Oliver Schwartz<br />

www.tensing-baden-wuerttemberg.de<br />

Matthias Mergenthaler<br />

Peter Scazzero<br />

Im Glauben wachsen<br />

Bestseller<br />

Glaubensriesen – Seelenzwerge?<br />

Warum gibt es gerade unter Christen so viele<br />

Konflikte? Peter Scazzero sieht die Ursache in<br />

einem Glauben, der emotional unreif geblieben<br />

ist. Erfahren Sie, welcher Weg zu einem<br />

ganzheitlichen, erwachsenen Glauben führt.<br />

240 S., Pb., 13,8 x 20,8 cm<br />

€ 14,99 (D) / SFr *22,50 / € 15,50 (A)<br />

Best.-Nr. 111494, 3. Auflage<br />

Mitten am Tag bist du mir nah<br />

Wie oft denken Sie an Gott? Vermissen Sie<br />

seine Nähe, gerade in der täglichen Hektik?<br />

Um die Liebesbeziehung zu Gott zu stärken,<br />

ist es wichtig, Zeit mit ihm zu verbringen.<br />

Peter Scazzero empfiehlt die alte Übung des<br />

Tageszeitengebets. Sie nimmt den Beter mit<br />

hinein in einen Rhythmus, der die tiefe<br />

Erfahrung von Gottes Gegenwart schenkt.<br />

224 S., Tb., 12 x 18,6 cm<br />

€ 12,99 (D) / SFr *19,50 / € 13,40 (A)<br />

Best.-Nr. 114159


WAS MAN IN KEINEM<br />

BIBEL-KOMMENTAR FINDET<br />

DIE BEDEUTUNG EINER EMOTIONAL GESUNDEN<br />

SPIRITUALITÄT FÜR DAS PREDIGEN<br />

Sein Tagesseminar im Vorfeld des Leitungskongresses<br />

2012 war mit über 500 Teilnehmern das am besten besuchte:<br />

Pete Scazzero hatte mit seinem Thema „Emotional<br />

gesunde Spiritualität“ den Nerv vieler Christen getroffen.<br />

Im Interview spricht er darüber, dass zur Erarbeitung<br />

einer Predigt nicht nur die fachliche Vorbereitung gehört,<br />

sondern auch die der Seele.<br />

PETE, DU HAST ZWEI BÜCHER ÜBER EMOTIONAL<br />

GESUNDE SPIRITUALITÄT GESCHRIEBEN. WAS GENAU<br />

VERSTEHST DU DARUNTER?<br />

Pete Scazzero: Ich beschreibe, wie ganz normale Christen<br />

echte Veränderung in Christus erleben können, die<br />

sich nicht nur auf das Äußerliche beschränkt. Es geht um<br />

einen bewussten Weg nach innen, durch den Veränderung<br />

geschieht. Jeder Christ muss selbst eine tiefe Beziehung<br />

zu Christus aufbauen – ohne von der Spiritualität anderer<br />

zu leben.<br />

Bei einer emotional gesunden Spiritualität gehen emotionale<br />

Reife und geistliche Reife Hand in Hand. Das eine<br />

ist ohne das andere nicht möglich. Emotionale Reife heißt<br />

schlicht Liebe. Wenn jemand kritisch, empfindlich, unnahbar<br />

oder unsicher ist – alles Zeichen emotionaler Unreife<br />

– kann er unmöglich über geistliche Reife verfügen. Es ist<br />

egal, wie „gesalbt” jemand ist oder wie groß sein Bibelwissen<br />

– die Liebe ist unverzichtbares Kennzeichen von Reife.<br />

WARUM <strong>IST</strong> DER BEDARF NACH EMOTIONAL GESUNDER<br />

SPIRITUALITÄT SO GROSS?<br />

Weil er Bereiche aufgreift, die in unserem Verständnis von<br />

Nachfolge oft fehlen. Das gilt besonders für die Christen<br />

im Westen. Wir sehen Nachfolge eher mit den Augen des<br />

Intellekts oder zahlenmäßigen Erfolgs. Der Gedanke eines<br />

kontemplativen Lebens – eines Lebens, in dem wir, wie<br />

Maria in Lukas 10, zu Jesu Füßen sitzen – scheint für viele<br />

westliche Christen nicht in ihre Kultur zu passen. Und er<br />

passt auch nicht in unsere Gemeindekultur. Besonders<br />

nicht für Hauptamtliche. Darum ist emotionale Reife für<br />

das Predigen so wichtig: Veränderung in einer Gemeinde<br />

beginnt mit der Person, die auf der Kanzel steht.<br />

WIE VERÄNDERT EINE EMOTIONAL REIFE SPIRITUALITÄT<br />

DIE HERANGEHENSWEISE AN EINE PREDIGT?<br />

Thomas von Aquin, ein Theologe des 13. Jahrhunderts,<br />

sagte, dass jegliche Predigt Frucht von Kontemplation<br />

sein sollte. Als Pastor beschäftige ich mich also nicht<br />

nur mit dem Textstudium, der Auswahl guter Beispiele,<br />

sondern ich lasse mich so auf den Text ein, dass das Wort<br />

bereits seine verändernde Wirkung im mir getan hat.<br />

Predigten kranken oft daran, dass die meisten Pastoren<br />

nicht mit dem biblischen Text zu Jesu Füßen sitzen. Wir<br />

halten „tolle” Predigten – intelligent und interessant –<br />

aber sie verändern nicht wirklich das Leben von Menschen<br />

auf einer tieferen Ebene.<br />

WELCHE ART VON PREDIGTEN BEWIRKT DENN SOLCH<br />

EINE VERÄNDERUNG?<br />

Die Person auf der Kanzel muss vom Predigttext verändert<br />

worden sein. Ich predige heute kaum einmal über<br />

einen Text, den ich nicht die ganze Woche vorher bewegt<br />

habe. Mein Ziel ist nicht, eine gute Predigt zu schreiben,<br />

sondern mich von Gott verändern zu lassen.<br />

Heute habe ich z.B. einen langen Spaziergang gemacht,<br />

bei dem ich mich mit meinem nächsten Predigttext<br />

beschäftigt habe: der Geschichte des blinden Bartimäus.<br />

Die Frage, was der Text mit meinem Leben zu tun hat, ist<br />

manchmal ein echter Kampf. Natürlich lese ich die Urtexte<br />

in Griechisch und Hebräisch. Aber nach 26 Jahren im<br />

Predigtdienst verbringe ich mehr Zeit damit, die Worte im<br />

Gebet vor Gott zu bewegen. Ich will von ihm hören, wie ich<br />

an den Text herangehen soll.<br />

IN DEINEN BÜCHERN VERGLEICHST DU DAS LEBEN OFT<br />

MIT EINEM EISBERG: DER GRÖSSTE TEIL LIEGT UNTER<br />

DER OBERFLÄCHE, <strong>IST</strong> UNSERER WAHRNEHMUNG<br />

VERBORGEN. GIBT ES PRALLELEN ZUR PREDIGTVORBE-<br />

REITUNG?<br />

Pastoren nehmen sich meist nicht die Zeit, das unter<br />

der Oberfläche liegende Leben und dessen Dynamik zu<br />

betrachten. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie leicht<br />

Unreife und eine weltliche Einstellung übersehen werden<br />

können. Das begrenzt meine Predigt. Ich musste mich oft<br />

der Tatsache stellen, dass ein großer Teil meines Gemeindedienstes<br />

sich um mich gedreht hat. Ich habe mich dann<br />

Jesus neu ausgeliefert. Das Wort muss also unter meine<br />

Oberfläche dringen. Dann wird es für mein Predigen<br />

Frucht bringen. Das kann ich mir nicht anlesen, und das<br />

finde ich auch in keinem Kommentar.<br />

WAS HAT SICH BEI DEINEN PREDIGTVORBEREITUNGEN<br />

VERÄNDERT?<br />

Ich frage mehr: Was sagt dieser Text der alleinerziehenden<br />

Mutter, dem gestressten Manager, dem fragenden Teenager?<br />

Was werden die Menschen nach dem Gottesdienst mit<br />

diesem Text anfangen?<br />

Bei der Übertragung in den Alltag sehe ich zwei Extreme.<br />

Da ist die ausschließlich praktisch ausgerichtete Predigt,<br />

die nur die Übertragung in den Mittelpunkt stellt, z. B.<br />

„Vier Schritte zu einer glücklichen Ehe”. Hier fehlt oft der<br />

theologische und historische Bezug. Dann gibt es die<br />

exegetisch perfekten Predigten, deren Aussagen sich aber<br />

kaum in den Alltag mitnehmen lassen. Hier hat der<br />

Prediger es versäumt, den Text zu seinem eigenen Leben<br />

sprechen zu lassen.<br />

Nehmen wir die Geschichte des blinden Bartimäus. Wenn<br />

ich darüber predige, muss ich bedenken, dass wir in unserer<br />

Gemeinde sechs blinde Mitglieder haben. Was machen<br />

sie mit dem Text? Ich kann ja nicht nur sagen: „Jesus heilt<br />

Blinde, also kommt und lasst euch heilen.” Ich muss den<br />

Text auf ihr Leben übertragen. Ich versetze mich auch hinein<br />

in die Menschenmenge, die Bartimäus zum Schweigen<br />

bringen wollte. Andererseits will ich mehr wie Bartimäus<br />

sein – verzweifelt nach Jesus rufen, auch wenn alle anderen<br />

sagen, ich soll still sein.<br />

WIE KANN MAN WIRKSAM PREDIGEN, WENN MAN<br />

WEISS, DASS EINEM DIE NÖTIGE REIFE <strong>NOCH</strong> FEHLT?<br />

Erleben Sie Pete Scazzero live:<br />

Man predigt die Wahrheit – die der Bibel und die des<br />

eigenen Lebens. Man wird natürlich nicht sagen: „Ich kann<br />

Joe in der vierten Reihe nur schwer vergeben, weil er mir<br />

eine unfreundliche E­Mail geschrieben hat.” Aber in der<br />

Predigtvorbereitung spürt man die Verletzungen, man<br />

merkt, wie schwierig Vergebung ist.<br />

Es ist darum wichtig, dass wir Verletzungen und Wut offen<br />

vor Gott zulassen. In meiner Gemeinde wird es sicher auch<br />

Menschen geben, die mir beim Thema Vergebung um einiges<br />

voraus sind. Ich behaupte also nicht von der Kanzel<br />

herab, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen hätte.<br />

Vielmehr sage ich: Gott hat mir durch diesen Text einiges<br />

klar gemacht, aber ich ringe mit dieser Wahrheit genauso<br />

wie ihr. Hebt mich nicht auf ein Podest. Wenn ihr das tut,<br />

werdet ihr nur enttäuscht!<br />

Trotzdem kann man Gottes Wort mit Autorität verkündigen.<br />

Man kann sagen: „Jesus fordert uns auf, denen zu<br />

vergeben, die an uns schuldig geworden sind. Entscheide<br />

dich dafür, ihnen Gutes zu tun – auch wenn dir nicht<br />

danach ist. Ich weiß das, weil ich es selbst versucht habe.<br />

Dafür braucht es ein Wunder – aber genau dieses Wunder<br />

möchte Gott unter uns tun.“<br />

Aus einer Position der Verletzlichkeit zu predigen ist<br />

keine Strategie. Darin zeigt sich vielmehr die ständige<br />

Auseinandersetzung mit Gottes Wirken in meinem Leben.<br />

Man kann niemanden zu einem Weg motivieren, den man<br />

selbst noch nicht gegangen ist. Man kann zwar darüber<br />

sprechen, aber das könnten die Leute auch in einem Buch<br />

nachlesen. Ist man aber selbst mit Jesus auf einem Weg,<br />

der in echte Tiefe führt, wird sich das im Predigen zeigen.<br />

EMOTIONAL GESUNDE SPIRITUALITÄT – PERSÖNLICH ERLEBEN<br />

14. Nov. 2012, FeG­Rebland, Eimeldingen bei Lörrach<br />

17. Nov. 2012, Hannover<br />

EMOTIONAL GESUNDE SPIRITUALITÄT – ANDEREN VERMITTELN<br />

16. Nov. 2012, Hannover<br />

Info & Anmeldung: www.willowcreek.de<br />

Pete Scazzero ist Pastor der „New Life Fellowship“ in New<br />

York und Gründer des „Center for Emotional Health and Spirituality“,<br />

eine Organisation, die emotionale Reife und kontemplative<br />

Spiritualität bei Menschen mit Leitungsverantwortung<br />

verbindet. Er ist Autor von Glaubensriesen – Seelenzwerge?<br />

sowie Das Paulus-Prinzip.<br />

GÜNSTIGE<br />

GEBÜHR BIS<br />

30.9.2012<br />

JETZT ANMELDEN!<br />

12 TRAINING TRAINING 13


Eigentlich bin ich völlig ahnungslos in das Thema „Emotional<br />

gesunde Spiritualität“ hineingeschlittert – den Kurs,<br />

der auf dem Buch „Glaubensriesen – Seelenzwerge?“<br />

von Pete Scazzero basiert. Rückblickend muss ich heute<br />

sagen: Mir und unserer Gemeinde hätte nichts Besseres<br />

passieren können! Schon beim allerersten Kurs haben wir<br />

gemerkt, was für ein Juwel wir da in der Hand hatten.<br />

Vage Gefühle, die sich in uns regten, konnten plötzlich<br />

benannt werden; z.B.: Warum reagiere ich in bestimmten<br />

Situationen so abweisend oder beginne mich zu verteidigen?<br />

Wie kommt es, dass mein „reifer“ Glaube und meine<br />

tiefe Gottesbeziehung nicht automatisch auch reife<br />

Früchte auf der Verhaltensebene und in meinen Beziehungen<br />

hervorbringen?<br />

Nach über drei Jahren Erfahrung mit dem Material in<br />

unterschiedlicher Form – als separater Kurs, als Kleingruppenmaterial,<br />

als Ehe­Kurs, im persönlichen Er­ und<br />

Verarbeiten – ist das Fazit durchweg positiv.<br />

Wie sind wir vorgegangen? Wir fragten uns: Was ist die<br />

ideale Form, diese herausfordernden Inhalte zu vermitteln?<br />

Die Kursversion, in der die Themen jeweils als Kurzreferat<br />

vermittelt werden? Oder die vertraute Kleingruppe?<br />

Beides haben wir versucht: Wir stellten Kleingruppen<br />

„auf Zeit“ zusammen. Es trafen sich Leute, die sich nur<br />

oberflächlich kannten. Für die einen war das genau<br />

richtig, weil sie eher „anonym“ bleiben konnten. Andere<br />

hätten sich lieber eine vertraute Umgebung gewünscht.<br />

In der Kursform arbeiteten nach dessen Ende annähernd<br />

die Hälfte nicht mehr mit dem Material weiter: aus Zeitgründen<br />

oder weil innere Blockaden vorhanden waren.<br />

14 TRAINING<br />

EMOTIONAL GESUNDE<br />

SPIRITUALITÄT – WAS <strong>IST</strong> DAS?<br />

EIN ERFAHRUNGSBERICHT<br />

Die Rückmeldung aus bestehenden Kleingruppen, wo<br />

man sich bereits vorher kannte und sich sicher fühlte,<br />

war deutlich anders: Hier kamen selbst von eher veränderungsresistenten<br />

Teilnehmern positive Signale. Eine Kleingruppenleiterin:<br />

„Emotional gesunde Spiritualität bewirkt<br />

gerade bei denjenigen etwas, die Angst vor Veränderung<br />

haben. Es ist eine Unterstützung zur Selbstfindung, die<br />

auch bei Menschen greift, die diese von sich aus nicht<br />

suchen. Auch bei ihnen wird eine Veränderung herbeigeführt,<br />

die zur persönlichen Bereicherung wird.“<br />

Es zeigt sich: „Emotional gesunde Spiritualität“ ist<br />

mehr als ein Kleingruppenmaterial. Es verbindet tiefen,<br />

ehrlichen Glauben mit dem „wirklichen Leben“. Es zeigt<br />

klar – ohne Angst zu machen – wo es im eigenen Leben<br />

Baustellen gibt. Das Material wird zum idealen Spiegel<br />

für das eigene Leben. Der persönliche „Eisberg“, das, was<br />

im Leben oft unerkannt unter der Oberfläche verborgen<br />

liegt, kann auf gute Weise erkundet und abgebaut<br />

werden.<br />

Der Kurs wird zur Herausforderung für diejenigen, die<br />

(noch) nicht bereit sind, an sich zu arbeiten, weil es zu<br />

schmerzhaft ist, ihnen der Preis zu hoch scheint oder<br />

ganz einfach die Zeit noch nicht reif ist. Da ist eine liebevolle<br />

„Entlassung“ durch den Gruppenleiter sehr wichtig,<br />

damit kein unnötiger Druck in der Gruppe entsteht.<br />

Allerdings: Durch das Material kann ein Stein ins Rollen<br />

kommen, der zur emotionalen Gesundheit führt.<br />

Francine Smalley gehört zur Freien ev. Gemeinde Rebland<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />

Deutschland/Schweiz<br />

Büro Deutschland<br />

Wingert 18, 35396 Gießen<br />

Telefon 0641.98437-0<br />

Telefax 0641.98437-10<br />

Info@willowcreek.de<br />

www.willowcreek.de<br />

Spendenkonto:<br />

SKB Bad Homburg<br />

Konto 333093, BLZ 500 921 00<br />

Büro Schweiz<br />

Theaterstraße 27<br />

8400 Winterthur<br />

Telefon 0041(0)43. 92801919<br />

Info@willowcreek.ch<br />

www.willowcreek.ch<br />

Spendenkonto:<br />

Berner Kantonalbank<br />

Postcheck-Konto 30 106 9<br />

Konto 423.791.769.66<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Karl-Heinz Zimmer<br />

REDAKTION<br />

Gotthard Westhoff (Leitung),<br />

Jörg Podworny, Ulrich Eggers,<br />

Karl-Heinz Zimmer<br />

Wingert 18, 35396 Gießen<br />

Telefon 0641.98437-12<br />

Telefax 0641.98437-10<br />

E-Mail: westhoffg@willowcreek.de<br />

ANZEIGEN<br />

Gabriel Furchert<br />

Bundes-Verlag Anzeigen<br />

Postfach 40 65, 58426 Witten<br />

Telefon 02302.93093642<br />

E-Mail: furchert@bundes-verlag.de<br />

GESTALTUNG<br />

gobasil GmbH<br />

www.gobasil.com<br />

COVER- & EDITORIALFOTOGRAFIE<br />

Pete Ruppert<br />

www.pete-ruppert.com<br />

DRUCK<br />

Evers-Druck GmbH<br />

Ernst-Günter-Albers-Straße<br />

25704 Meldorf<br />

ADRESSÄNDERUNG<br />

Bitte direkt an <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />

Deutschland/Schweiz,<br />

Adressen siehe oben<br />

Das Magazin wird gegen Spende<br />

abgegeben bzw. ist Bestandteil der<br />

Partnerschaft mit <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />

Deutschland/Schweiz<br />

WWW.WILLOWCREEK.DE<br />

Begegnung<br />

28.09.-30.09.2012<br />

BegegnungsTagung<br />

mit Martin Schleske<br />

Der Klang<br />

Vom unerhörten Sinn des Lebens<br />

Erholung<br />

28.10.-02.11.2012 (Sonntag-Freitag)<br />

Erholung für Körper & Seele<br />

mit Eckhard Schaefer<br />

„Ein Beispiel habe ich euch gegeben …“<br />

Was wir von Vorbildern lernen können!<br />

EheTagung<br />

23.11.-25.11.2012<br />

EheTagung<br />

mit Käthi Zindel-Weber<br />

und Daniel Zindel<br />

Gute Ehen besser machen<br />

Sich als Ehepaar eine Auszeit gönnen!<br />

Begegnung<br />

25.01. - 27.01.2013<br />

BegegnungsTagung<br />

mit Prof. Dr. Siegfried Zimmer<br />

Der Lebensstil Jesu<br />

Eine Quelle der Inspiration für uns heute<br />

Weitere Tagungen unter www.duenenhof.org<br />

Anmeldung + Infos:<br />

In den Dünen 2-4, 27476 Cuxhaven<br />

Tel. 04723/7123-45 · Fax 04723/7123-20<br />

e-mail: tagungen@duenenhof.org<br />

www.duenenhof.org


BRÜCHE VERMEIDEN, ABER<br />

AUFBRÜCHE WAGEN<br />

WIE DIE BRAUNSCHWEIGER FRIEDENSKIRCHE MIT LANGEM<br />

ATEM IHRE WEITERENTWICKLUNG VERFOLGT HAT<br />

Die Braunschweiger Friedenskirche hat in all den Jahren<br />

der Partnerschaft mit <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> – seit 1994 – sehr<br />

viel Inspiration und Ermutigung erfahren. Wir haben seinerzeit<br />

nach guten, umsetzbaren Impulsen für die Weiterentwicklung<br />

der Gemeinde gesucht, die mit ihren damals<br />

524 Mitgliedern durchaus zu den größeren freikirchlichen<br />

Gemeinden zählte. Unter der Leitung von Pastor Walter<br />

Rollko und dem Gemeindeleiter Gebhard von Krosigk<br />

nahmen die Mitglieder des Gemeindevorstandes regelmäßig<br />

an deutschen <strong>Willow</strong>­Kongressen teil. Einige von<br />

uns konnten auch die <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Community Church in<br />

Chicago kennenlernen.<br />

Nach jeder Konferenz oder Studienreise haben wir uns<br />

getroffen, um uns miteinander auszutauschen und darüber<br />

zu beten, welche Impulse für unsere Gemeindesituation<br />

wichtig und weiterführend sind. Es war uns bewusst,<br />

dass es hier um einen Lernprozess geht, den man zeitlich<br />

in längeren Rhythmen angehen muss. Wir wollten Brüche<br />

vermeiden, aber neue Aufbrüche wagen. Ein einfaches<br />

Kopieren der <strong>Willow</strong>­Erfahrungen war so nicht möglich;<br />

gleichwohl konnte vieles auf unsere Gemeindesituation<br />

übertragen werden.<br />

Schon bald übernahmen wir die Grundstrukturen für den<br />

sonntäglichen Kindergottesdienst. Heute haben wir eine<br />

sehr lebendige Arbeit mit und für unsere Kinder. In den<br />

Kindergottesdiensten am Sonntag, der „Entdeckerinsel“<br />

erfahren viele Kinder die Grundlegung für ein Leben mit<br />

Jesus.<br />

Ein weiterer Fokus lag auf der stärkeren Gästeorientierung<br />

der Gottesdienste. Schon sehr bald führten wir einen<br />

zweiten Vormittagsgottesdienst und den regelmäßigen<br />

Abendgottesdienst „Fiesta“ ein. Seit zwei Jahren gibt<br />

es zusätzlich noch einen Wochenend­Start­Gottesdienst<br />

am Freitagabend. Alle unsere Gottesdienste sollen für<br />

jeden Erstbesucher der Gemeinde einladend sein, und sie<br />

sollen dabei das zentrale Evangelium von Jesus Christus<br />

hören. Die Gottesdienstkulturen, die wir anbieten können,<br />

sind durch eine große Vielfalt geprägt. Die Auswahl der<br />

Lieder, die Formen des Gebets, die Beherzigung einer<br />

guten Veranstaltungsdidaktik – all das hat uns geholfen,<br />

dass immer mehr Menschen in unsere Gottesdienste<br />

kamen. Besonders wichtig ist uns dabei die klare, am<br />

Evangelium der Gnade von Jesus Christus zentrierte Ver­<br />

kündigung. Die Impulse von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> wurden für uns<br />

ergänzt durch die inspirierenden Tagungen der Geistlichen<br />

Gemeindeerneuerung. So führten wir das sonntägliche<br />

Angebot der Segnung und des Gebetes für Einzelne<br />

in den Gottesdiensten ein.<br />

VISIONÄRE LEITUNG<br />

Heute erleben wir, dass Woche für Woche weit über<br />

1.000 Menschen unsere Veranstaltungen besuchen. Wir<br />

erleben, dass sich in den letzten zehn Jahren kontinuierlich<br />

viele Menschen in die Nachfolge Jesu haben<br />

rufen lassen. Die Gemeinde hat heute 1.022 Mitglieder<br />

und weitere rund 500 Menschen im Freundeskreis. Das<br />

gesunde Wachstum der Gemeinde war nur möglich durch<br />

eine Weiterentwicklung der Mitarbeiterschaft und eine<br />

visionäre Leitung. In diesen Dingen haben wir nachweislich<br />

viele gute Anregungen von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> übernehmen<br />

können. Seit vielen Jahren arbeiten wir nicht nur mit<br />

einem klaren Leitbild und Grundwerten der Gemeinde,<br />

sondern auch mit definierten Zielen und einer langfristigen<br />

Vision für die Gemeindeentwicklung.<br />

Ein gesundes Gemeindewachstum ist nur möglich, wenn<br />

parallel auch die Mitarbeiterschaft in der Gemeinde<br />

gefördert wird. So haben wir schon sehr bald auch die<br />

Leitungsstruktur unserer Gemeinde umstellen müssen.<br />

Neben der Ältestenschaft haben wir 16 Dienstbereiche,<br />

sogenannte Diakonate. Gemeinsam bilden sie die leitende<br />

Mitarbeiterschaft, die Gemeindeleitung, die sich etwa alle<br />

drei Wochen zum Gebet, Bibellesen und zur Sitzung trifft.<br />

Die Ältestenschaft trifft sich wöchentlich zum Gebet und<br />

Austausch. Regelmäßig arbeiten wir mit Schwerpunktthemen<br />

und an der Weiterentwicklung der Gemeindevision.<br />

Ein spezielles Diakonat „Mitarbeiterförderung“<br />

unterstützt die Mitarbeitergewinnung und –begleitung.<br />

Gegenwärtig sind rund 650 Personen in der Mitarbeit in<br />

der Braunschweiger Friedenskirche engagiert.<br />

TÜRÖFFNER DIAKONIE<br />

Besonders stark haben sich die diakonischen Projekte<br />

entwickelt. Diese werden seit fünf Jahren in dem „Netzwerk<br />

Nächstenliebe“ verbunden und öffnen viele Türen zu<br />

den Menschen unserer Stadt und Region. So entwickelte<br />

sich ein Mehrgenerationenhaus, eine Flüchtlings­Arbeit,<br />

ein intensiver Besuchsdienst in umliegenden Senioreneinrichtungen,<br />

eine Schuldnerberatung u.v.m. Gegenwärtig<br />

planen wir ein sozial­diakonisches Zentrum, in dem viele<br />

unserer Beratungsstellen sowie eine Kinderkrippe, ein<br />

Familienzentrum, ein Musikzentrum und ein Café ihren<br />

Platz haben sollen. Es ist uns ein Anliegen, Menschen zu<br />

dienen im Namen Jesu.<br />

Eine solch aktive Gemeinde muss stets aufpassen, sich<br />

nicht nur über den Dienst zu definieren. Deshalb geben<br />

wir gleichermaßen Raum zur Feier der Gegenwart Gottes,<br />

dem Gebet, der intensiven Schulung der Gemeinde im<br />

Sinne der Jüngerschaft und der Förderung von Gemeinschaft.<br />

Denn wenn diese inneren Quellen zu schwach<br />

sind, fehlt die Kraft und Freude. Ein Gemeindekollaps ist<br />

dann vorprogrammiert.<br />

Seit zehn Jahren haben wir ein Kurssystem entwickelt,<br />

das „Gemeindekolleg“. Gegenwärtig werden rund 50<br />

Kurse im Jahr angeboten. Zudem treffen sich etwa 650<br />

Personen regelmäßig in Hauskreisen und kleinen Gruppen.<br />

Es ist uns ein Anliegen, dass jedes Mitglied unserer<br />

Gemeinde in einer Kleingruppe und in der Mitarbeit eine<br />

konkrete Einbindung erfährt. Sowohl die Weiterentwicklung<br />

dieser Basisgruppen, als auch die Stärkung unseres<br />

Schulungsangebotes werden zu den Schwerpunkten<br />

unserer Arbeit in nächster Zeit gehören.<br />

Wir „träumen“ davon, dass das Evangelium von Jesus<br />

Christus in unserer Stadt, unserer Region und unserem<br />

Land immer mehr Menschen erreicht. Wir sind davon<br />

überzeugt, dass die Gemeinde Jesu hierfür ein Schwungrad<br />

sein kann. Wir möchten als Salz und Licht in dieser<br />

Welt unterwegs sein, allerdings auch mit einem fröhlichen<br />

Herzen und geprägt von der Gnade unseres Gottes.<br />

Dass dieser „Traum“ eben nicht nur ein Traum ist, sondern<br />

auch ganz konkrete Konturen in der Erfahrung zeigt, das<br />

haben wir auch bei <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> sehen und lernen können.<br />

Wir sind Gott und den <strong>Willow</strong>­Mitarbeitern dankbar<br />

für diese Quelle der Inspiration und Ermutigung, die über<br />

all die Jahre immer wieder hineingesprudelt ist in unsere<br />

Gemeinde.<br />

Dr. Heinrich Christian Rust ist Pastor der Braunschweiger<br />

Friedenskirche<br />

BS Friedenskirche / Dieter Siebold, Harald Iden, Alwina Unruh<br />

gobasil / Tobias Trettin<br />

16 NETZWERK NETZWERK 17


ß<br />

<strong>IST</strong> <strong>HIER</strong><br />

<strong>NOCH</strong> <strong>FREI</strong>?<br />

18 PROFESSOR GRAPH<br />

253<br />

BRIEFE BEKOMMT EIN<br />

DEUTSCHER PRO JAHR<br />

VERSENDETE KURZNACHRICHTEN PER SMS VON 2005–2011<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

20,3<br />

20,1<br />

23,1<br />

27,8<br />

Ständig erreichbar – immer vernetzt – allzeit up to date. Immer mehr freie<br />

Kapazitäten werden durch ständige Kommunikation und Information in<br />

Beschlag genommen – insbesondere die kurzen Zeitintervalle in der U­Bahn,<br />

im Wartezimmer oder in der Schlange an der Kasse werden gekonnt mit dem<br />

kleinen Wunderwerk Smartphone überbrückt. Schade, dass dann keine Zeit<br />

mehr für anderes bleibt. Nachdenken, Nichtstun oder Tagträumen – bald ein<br />

Relikt alter Zeiten?<br />

4.015 @BERUFLICHE E­MAILS BEKOMMT<br />

EIN DEUTSCHER PRO JAHR<br />

0 10 20 30 40 50 60 Mrd.<br />

GENUTZTE INTERNETZUGÄNGE 2011<br />

HÄUFIGKEIT AUSFÜHRLICHER UND INTENSIVER GESPRÄCHE<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

25 %<br />

38 %<br />

TÄGLICH MEHRMALS<br />

DIE WOCHE<br />

19 %<br />

CIRCA 1x<br />

DIE WOCHE<br />

8 %<br />

2–3x IM<br />

MONAT<br />

34,1<br />

3 %<br />

1x IM<br />

MONAT<br />

41,5<br />

5 % 2 %<br />

55<br />

COMPUTER/PC<br />

SPIELEKONSOLE<br />

FERNSEHER<br />

MP3 PLAYER<br />

SMARTPHONE<br />

(ALLE AUSSER IPHONE)<br />

IPHONE<br />

NORMALES HANDY<br />

LAPTOP<br />

SELTENER KEINE<br />

ANGABE<br />

gobasil / Rabea Laugemann / Johannes Schlag<br />

gobasil / Sebastian Weiß<br />

Quellen: Briefpost: Bundesnetzagentur 2007, E­Mailverkehr: BITKOM,<br />

SMS Versand: Bundesnetzagentur, Jahresbericht 2011 Internetzugänge<br />

2011: ARD/ZDF Onlinestudie 2011, Intensive Gespräche: Statista 2012<br />

PROFESSOR GRAPH 19


DIE<br />

ZUKUNFT<br />

LIEGT IM<br />

NETZWERK<br />

WIE DAS NETZWERK VON<br />

WILLOW CREEK<br />

IHNEN DIENEN KANN<br />

IMMER WIEDER WECKT WILLOW DIE SEHNSUCHT, TEILZUHA-<br />

BEN AN DEM, WAS GOTT DURCH SEINE GEMEINDE IN DIESER<br />

WELT TUN WILL.<br />

Holger Bungenberg, Pastor der Freien ev. Gemeinde Cuxhaven<br />

Unsere Gesellschaft ist in einem atemberaubenden Wandel<br />

begriffen. Viele Kirchen und Gemeinden fühlen sich<br />

überfordert mit den zahlreichen Veränderungen Schritt<br />

zu halten. Umso wichtiger werden tragfähige Netzwerke<br />

und ein gehaltvoller Austausch – kurz, das Lernen und<br />

Profitieren von denen, die uns bereits ein Stück voraus<br />

sind, die etwas schon durchdacht, probiert und erlebt haben.<br />

Das Lernen und Weiterkommen in einer sich immer<br />

schneller verändernden Welt geschieht heute vor allem<br />

durch starke und vertrauenswürdige Netzwerke.<br />

UNSERE MITARBEITER MIT LEITUNGSAUFGABEN WERDEN VON<br />

WILLOW REGELMÄSSIG INSPIRIERT UND AUSGERÜSTET FÜR<br />

IHRE AUFGABEN. ALS PASTOR BIN ICH DAFÜR SEHR DANKBAR.<br />

Barry Sloan, Sekretär für Evangelisation der Evangelisch-methodistischen<br />

Kirche in Deutschland<br />

Mit über 100.000 Kongressbesuchern in Deutschland<br />

ist <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> in seinem 15­jährigen Dienst in unserem<br />

Land zu einem wesentlichen Faktor geworden, der<br />

kirchliches Leben mitprägt und mitgestaltet. Das wird<br />

nun auch durch die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft<br />

Missionarische Dienste (AMD) bestätigt, durch eine enge<br />

Zusammenarbeit mit der Deutschen Evangelischen Allianz<br />

und durch enge Kontakte zu Freikirchen und Gemeinschaften.<br />

All das hat ein breites Spektrum an Einfluss<br />

geschaffen und ein großes Netzwerk von Gemeinden und<br />

Personen unterschiedlichster Prägung geknüpft. Gerade<br />

diese Breite macht es möglich, gemeinsam zu lernen und<br />

voneinander zu profitieren.<br />

WILLOW HAT UNSERER GEMEINDE GE<strong>IST</strong>LICHE ERWECKUNG<br />

GEBRACHT – EIN SEGEN FÜR EINE TRADITIONELL VERWUR-<br />

ZELTE KATHOLISCHE KIRCHENGEMEINDE.<br />

Dr. Klaus Isert, Katholische Kirchengemeinde Eiterfeld<br />

ES TUT SICH WAS<br />

In vielen Gemeinden tut sich etwas. Gästegottesdienste<br />

haben Zulauf. Diakonische Projekte werden gestartet.<br />

Musikschulen, Tafeln und Kleiderkammern werden<br />

begonnen, Projekte in Afrika gegen AIDS und Armut in<br />

Angriff genommen, um Gottes Liebe auf vielfältige Weise<br />

weiterzugeben und Menschen zu dienen. Und doch, so<br />

scheint es, stehen wir noch ganz am Anfang. So vieles an<br />

AN WILLOW SCHÄTZE ICH, DASS SIE SCHEINBAR IMMER EIN,<br />

ZWEI SCHRITTE VORAUS SIND UND UNS DURCH IHRE EHRLI-<br />

CHE UND KONSEQUENTE HERANGEHENSWEISE VON IHREN<br />

ANSTRENGUNGEN UND FEHLERN LERNEN LASSEN.<br />

Gottfried Bormuth, Pfarrer der Ev. Kirche Niederkaufungen<br />

Arbeit und an Chancen liegt noch vor uns!<br />

Deshalb brauchen wir Sie! Das <strong>Willow</strong>­Netzwerk braucht<br />

Ihre Kompetenz, Ihre Solidarität und Ihre Unterstützung.<br />

Ganz gleich, ob Sie als ganze Gemeinde Partner im Netzwerk<br />

werden, als Hauptamtlicher oder als Einzelperson.<br />

Durch Ihre Unterstützung, Ihre Gebete, Ihre Umsetzung<br />

vor Ort, wird die Arbeit wachsen und das Netz dichter<br />

geknüpft.<br />

Wer hätte vor 15 Jahren geglaubt, als <strong>Willow</strong> in Deutschland<br />

die Arbeit begann, dass so viele Kirchen und<br />

Gemeinden aufbrechen, einen zweiten Gottesdienst beginnen,<br />

einen Leitbildprozess anstoßen, diakonische Aufgaben<br />

neu entdecken, Mitarbeiter in ihrer Gabenfindung<br />

fördern und eine neue Leitungskultur aufbauen würden.<br />

Wer hätte gedacht, dass so viele Menschen über einen so<br />

langen Zeitraum <strong>Willow</strong>­Kongresse nutzen, um geistlich<br />

aufzutanken und ihn als Leitungs­ und Mitarbeiterschulung<br />

für ihre Arbeit vor Ort nutzen? Wer hätte gedacht,<br />

dass der internationale Global Leadership Summit von<br />

<strong>Willow</strong> heute in 95 Ländern und rund 300 Städten weltweit<br />

angeboten wird und Gott diese Bewegung weltweit<br />

nutzt, um sein Reich zu bauen? Es hat unsere kühnsten<br />

Träume bei weitem übertroffen!<br />

Nur Gott selbst hat es nicht überrascht.<br />

Darum laden wir Sie ein. Werden Sie Teil dieser weltweiten<br />

Bewegung! Profitieren Sie von den vielen Vorteilen<br />

für Partner im <strong>Willow</strong>­Netzwerk. Machen Sie das Netzwerk<br />

stärker! Dadurch, dass Sie dabei sind.<br />

UNSERE GEMEINDE HAT DURCH DIE PARTNERSCHAFT MIT<br />

WILLOW CREEK VIEL INSPIRATION UND ERMUTIGUNG ERFAH-<br />

REN. DAS HAT UNTER ANDEREM DAZU BEIGETRAGEN, DASS<br />

UNSERE GEMEINDE IN DEN LETZTEN JAHREN KONTINUIERLICH<br />

UND GESUND WACHSEN KONNTE.<br />

Dr. Heinrich Christian Rust, Pastor der Friedenskirche Braunschweig<br />

Jörg Ahlbrecht ist zuständig für die Bereiche Training und<br />

Ressourcen bei <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland.<br />

NETZWERK 21


JETZT ANMELDEN!<br />

Es geht Jeden an!<br />

BERLIN<br />

15. – 17. NOVEMBER 2012<br />

(mit Rahmenprogramm am 18. November 2012)<br />

Zum 1. Mal – veranstaltet und unterstützt von den meisten<br />

jüdisch-messianischen Gemeinden in Deutschland<br />

Biblisch fundiert<br />

Jüdisch geprägt<br />

Messias zentriert<br />

Unter Mitwirkung mehrerer messianischer<br />

Leiter aus Deutschland<br />

Es geht um die Rolle Israels für<br />

Deutschland und alle anderen Länder<br />

aus jüdisch-messianischer Sicht<br />

Vorträge, Lobpreis, Konzertbeiträge, Workshops,<br />

Gemeinschaft, Infostände und außerdem ein guter Anlass,<br />

messianische Leiter aus Deutschland kennen zu lernen<br />

Weitere Informationen und das Programm<br />

erhalten Sie im Internet<br />

WWW.ISRAELKONFERENZ.DE<br />

oder per Nachfrage bei Beit Sar Shalom unter:<br />

Tel.: +49 (0)30-308 38 130<br />

E-Mail: offi ce@BeitSarShalom.org<br />

Wir sehen uns auf der Konferenz!<br />

NUTZEN SIE DAS NETZWERK<br />

612 Gemeinden sowie Hauptamtliche und Einzelpartner<br />

sind Teil des Netzwerkes von <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong> in Deutschland. Weltweit sind es über<br />

10.000 Gemeinden in 35 Ländern und über 90<br />

Denominationen. Auch Sie können dazugehören.<br />

Auf www.willowcreek.de lesen Sie, welche Vorteile<br />

<strong>Willow</strong> seinen Partnern bietet – wie etwa<br />

die kostenfreie Audio­Mitarbeiterschulung mit<br />

Bill Hybels, die ermäßigten Gebühren bei <strong>Willow</strong>­Veranstaltungen<br />

und vieles andere mehr.<br />

OHNE DEN WILLOW-KONGRESS IN KARLSRUHE GÄBE ES<br />

HEUTE KEIN ICF KARLSRUHE. ES WÜRDEN NICHT JEDE<br />

WOCHE 700 MENSCHEN KIRCHE NEU ERLEBEN UND VIELE<br />

HÄTTEN WOHL NIE ZUM GLAUBEN AN JESUS GEFUNDEN<br />

– ALLEIN ZWÖLF BEIM LETZTEN ALPHA-KURS. WIR VERDAN-<br />

KEN WILLOW VIEL. MIT DER GEMEINDEPARTNERSCHAFT<br />

MACHEN WIR DAS AUCH NACH AUSSEN DEUTLICH.<br />

Sibylle und Steffen Beck, leitende Pastoren ICF Karlsruhe<br />

Eine der großen Stärken der <strong>Willow</strong>­Bewegung in<br />

Deutschland ist es, von Anfang an überkonfessionell in<br />

Kirchen und Gemeindeverbänden verankert zu sein. „Sich<br />

abzustimmen und genau hinzuhören, was in den Landes­<br />

und Freikirchen gebraucht wird, hat unsere Konferenzen<br />

zu einer guten Inspirationsquelle für die Gemeindearbeit<br />

gemacht. In diesem Sinne sind wir dankbar für die breite<br />

Vertretung unterschiedlicher Denominationen in unserem<br />

Vorstand“, sagt der 1. Vorsitzende Ulrich Eggers.<br />

Zum Vorstand gehören (vord. Reihe v.l.n.r.): Bernd Kanwischer,<br />

Bundes sekretär im Bund Freier ev. Gemeinden; Anke Wiedekind,<br />

Geschäftsführende Pastorin der Andreasgemeinde Niederhöchstadt;<br />

Dr. Oliver Pilnei, Leiter des Instituts für Mitarbeiter- und Gemeindeentwicklung<br />

des Bundes Ev.-Freik. Gemeinden; Gary Schwammlein,<br />

Internationaler Direktor der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association; Jürgen Mette,<br />

Geschäftsführer der Stiftung Marburger Medien; Ulrich Eggers,<br />

1. Vorsitzender sowie Verlagsleiter des Bundes-Verlags; hintere Reihe:<br />

Hans-Martin Steffe, Leiter des Amtes für Missionarische Dienste<br />

in der Badischen Landeskirche; Karl-Heinz Zimmer, Geschäftsführer;<br />

Christian Höser, Amt für Gemeindedienst, Güstrow; Günter Öhrlich,<br />

Pastor der Ev.-Freik. Gemeinde Kirchheim; Stefan Pahl, 2. Vorsitzender,<br />

Leitender Geschäftsführer von Marburger Kreis und crossover;<br />

Dr. Michael Diener, Präses des Ev. Gnadauer Gemeinschaftsverbands;<br />

nicht im Bild: Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen<br />

Ev. Allianz.<br />

LEITUNGSKONGRESS 2014 IN LEIPZIG – CHANCE UND<br />

HERAUSFORDERUNG<br />

Vom 6. – 8. Februar 2014 findet der nächste <strong>Willow</strong>-<strong>Creek</strong>-<br />

Leitungskongress in Leipzig statt. Damit geht <strong>Willow</strong> in eine<br />

Region, die laut einer Studie der Universität Chicago zu<br />

den atheistischsten Landstrichen weltweit zählt. Mitten im<br />

Zentrum der Reformation hat ein kommunistisches Regime<br />

mit einer verordneten atheistischen Erziehung und Prägung<br />

tiefe Spuren hinterlassen. Kirchen und Gemeinden tun dort<br />

einen enorm wichtigen Dienst, den <strong>Willow</strong> mit dem Kongress<br />

unterstützen möchte.<br />

590 MENSCHEN GETAUFT<br />

Fast sechshundert Menschen wurden Anfang Juni im See auf<br />

dem Campus der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde getauft und bekannten<br />

so öffentlich ihren neu entdeckten Glauben.<br />

ERSTER SPATENSTICH FÜR NEUES<br />

„WILLOW CARE CENTER“<br />

Im Juni fand die Grundsteinlegung für das neue „<strong>Willow</strong> Care<br />

Center“ auf dem Gelände der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Community Church<br />

statt. Das Gebäude wird ab Sommer 2013 auf 5.600 Quadrat-<br />

NACHRICHTEN<br />

Mehrere Personen aus der Kirchenleitung der Evangelischen<br />

Landeskirche Sachsens waren im Januar in Stuttgart, um<br />

den Leitungskongress dort mitzuerleben. Anschließend<br />

haben sie offiziell die Unterstützung für 2014 zugesagt. Auch<br />

mit der Leitung des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes<br />

fanden Gespräche statt. Bei der Delegiertenversammlung<br />

haben sich die Versammelten bewusst dafür ausgesprochen,<br />

den Kongress zu unterstützen. Im Juli wurde nun im sächsi schen<br />

Landeskirchenamt bei einem Treffen mit kirchlichen Verantwortungsträgern<br />

bereits über die inhaltliche Kongress ausrichtung<br />

beraten.<br />

Der Leitungskongress 2014 findet in einer Region statt, in<br />

der die Arbeit von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> noch nicht sehr bekannt ist.<br />

Einerseits spürt das Werk den Auftrag, auch dort Kongresse<br />

zu veranstalten, wo kein starkes Hinterland vorhanden ist.<br />

Andererseits ist es eine enorme wirtschaftliche Herausforderung,<br />

weil die Arbeit von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland maßgeblich<br />

davon lebt, dass ein Kongress die nötigen finanziellen Mittel<br />

erbringt, um die Veranstaltung zu finanzieren. Darüber<br />

hinaus muss er viele weitere Projekte sowie die Arbeit des<br />

Büro-Teams tragen.<br />

Zwei Mal im Jahr bietet die <strong>Willow</strong> Gemeinde eine Taufe für<br />

die Menschen an, die durch ihre Veranstaltungen, Predigten<br />

und Beziehungen zum Glauben gekommen sind.<br />

Die <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Community Church wurde vor 37 Jahren<br />

gegründet. Tausende haben sich im Laufe der Jahre zu<br />

einem Leben mit Jesus entschieden – in den Gottesdiensten,<br />

in den letzten Jahren immer häufiger auch durch die<br />

missionarisch-diakonischen Dienste. Mehr als 24.000<br />

Menschen besuchen wöchentlich die <strong>Willow</strong>-Gottesdienste.<br />

Zur Gemeinde gehören mittlerweile fünf Regionalgemeinden<br />

im Großraum Chicago.<br />

meter die sozialdiakonischen Arbeitsbereiche der Gemeinde<br />

beheimaten. Dazu gehören die Lebensmittelausgabe, die<br />

Autowerkstatt, eine Gesundheitsvorsorge, ein Zahn- und<br />

Augenarzt, eine Rechtsberatung sowie Computer- und<br />

Sprachkursangebote.<br />

Bisher waren diese Einrichtungen an verschiedenen Stellen<br />

in den umliegenden Orten angesiedelt. Um eine noch engere<br />

Verzahnung mit der Gemeinde herzustellen und um mehr<br />

Platz für den Ausbau der missionarisch-diakonischen Dienste<br />

zu haben, wird nun die Umsiedlung vorgenommen.<br />

Die Lebensmittelausgabe-Einrichtung von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> ist<br />

die größte im gesamten Einzugsgebiet von Chicago. 2011<br />

wurden über 1,8 Tonnen Lebensmittel an Bedürftige verteilt.<br />

Über 800 Gemeindeglieder arbeiten ehrenamtlich in diesem<br />

Dienstbereich mit.<br />

NETZWERK 23


TON, LICHT, PROJEKTION, BÜHNENGESTALTUNG<br />

WERDEN FÜR DIE GOTTESDIENSTE IN IMMER MEHR<br />

GEMEINDEN ZU WICHTIGEN FAKTOREN. UND SIE<br />

WERFEN FRAGEN AUF. IM FRÜHJAHR FAND DAZU IN<br />

CHICAGO EINE KONFERENZ STATT. MENSCHEN, DIE IN<br />

DIESEN KREATIVEN BEREICHEN TÄTIG SIND, SOLLTEN<br />

NEUE IMPULSE BEKOMMEN UND VONEINANDER LER­<br />

NEN. WELCHE ROLLE SPIELT TECHNIK IN GEMEINDEN<br />

HEUTE? WILLOWS „TECHNICAL DIRECTOR“ TODD ELLI­<br />

OT SPRACH DARÜBER MIT BILL HYBELS. EIN AUSZUG.<br />

BILL, IN DEN GOTTESDIENSTEN DER WILLOW-CREEK-GE-<br />

MEINDE SPIELT DIE TECHNIK BEI DER VERMITTLUNG DER<br />

INHALTE EINE WICHTIGE ROLLE. SIE HAT SICH SCHRITT<br />

FÜR SCHRITT MIT DER GEMEINDE ENTWICKELT. WIE SAH<br />

DAS AM ANFANG AUS?<br />

Ich erinnere mich noch, als ich zum ersten Mal mit einem Mikrofon<br />

predigen musste, weil unsere Jugendgruppe wuchs,<br />

aus der unsere Gemeinde hervorging. In dem Moment<br />

wurde mir schlagartig klar: Den Rest meines Lebens werde<br />

ich bei der Ausübung meiner Gaben von einer Gruppe von<br />

Leuten abhängig sein: den Technikern. Wir müssen von nun<br />

an lernen, mit unseren unterschiedlichen Begabungen gut<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Es ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Wir Pastoren sind<br />

nicht diejenigen, die den wichtigeren Dienst tun. Ich habe<br />

großen Respekt vor den Technikern. Sie sind oft die ersten,<br />

die bei einer Veranstaltung auftauchen, Mikros aufbauen,<br />

den Ton aussteuern – und die letzten die gehen.<br />

«<strong>IST</strong> NICHT SO WICHTIG<br />

– <strong>IST</strong> NUR EINE IDEE<br />

VON GOTT»<br />

24 TRAINING<br />

NICHT IMMER LÄUFT IM TECHNIKBEREICH EINER GEMEIN-<br />

DE ALLES GLATT.<br />

Ich bin bei <strong>Willow</strong> wirklich verwöhnt. Unser Technikteam<br />

legt sich richtig ins Zeug. Manchmal haben wir fast ein ganzes<br />

Jahr kein nennenswertes technisches Problem während<br />

eines Gottesdienstes: kein Mikro, das pfeift, kein falsch<br />

eingestellter Scheinwerfer oder eine fehlerhafte Projektion.<br />

Das ist unglaublich, gemessen an den komplexen Dingen,<br />

die in unseren Gottesdiensten laufen! Das liegt daran, dass<br />

unsere Jungs die Dinge vorher proben. Jeder weiß, was er zu<br />

tun hat und macht es mit ganzer Hingabe. Dabei geht’s nicht<br />

um Perfektion, sondern darum, dass die Aufmerksamkeit<br />

der Gottesdienstbesucher nicht von dem abgelenkt wird,<br />

was Gott während des Gottesdienstes tun will.<br />

UND WENN DOCH ETWAS SCHIEF LÄUFT?<br />

Dann frage ich nachher: Woran lag’s? Und: Was können<br />

wir daraus lernen? Das ist das einzige, was mich in solchen<br />

Momenten interessiert. Allerdings: Wenn sich die gleichen<br />

Fehler immer wiederholen, steigt mein Blutdruck. Das gleiche<br />

billige ich aber auch den Mitarbeitern im Technikteam<br />

zu: Wenn ich als Pastor eine Predigt nach der anderen in den<br />

Sand setze, sollte auch ihr Blutdruck steigen! Wir müssen<br />

uns alle in unserem jeweiligen Bereich stetig weiterentwickeln.<br />

TECHNISCH BEGABTE MITARBEITER MÖCHTEN GERNE<br />

NEUES AUSPROBIEREN. GIBT ES EINE GESUNDE BALANCE<br />

ZWISCHEN NEUEM PROBIEREN – UND FEHLER RISKIEREN<br />

– UND BEIM BEWÄHRTEN BLEIBEN?<br />

Ich bin für kalkulierte Risiken. Oft frage ich: Wie können wir<br />

das Risiko bei technisch aufwendigen Gottesdiensten reduzieren<br />

– und trotzdem das gleiche Ergebnis erzielen – auch<br />

wenn wir dadurch weniger cool rüberkommen.<br />

FÜR DAS TECHNIKTEAM <strong>IST</strong> EIN GOTTESDIENST ERFOLG-<br />

REICH, WENN ALLES WIE AM SCHNÜRCHEN LIEF. WAS <strong>IST</strong><br />

FÜR DICH EIN ERFOLGREICHER GOTTESDIENST?<br />

Erfolg heißt für mich nicht: Es wurden keine Fehler gemacht!<br />

Ein Gottesdienst ist dann erfolgreich, wenn Gottes Segen<br />

die Gemeinde erreicht, wenn Gott zu den Zuhörern spricht,<br />

wenn sich Leben verändert, Buße geschieht, sich Menschen<br />

wieder versöhnen. Mir ist so ein Gottesdienst – auch mit ein<br />

paar Patzern – lieber, als ein perfekter Gottesdienst, in dem<br />

Gottes Kraft nicht wirksam und spürbar wurde.<br />

Ich sage unserem Technikteam immer: Bis zu dem Moment,<br />

wo ich auf die Bühne gehe, bin ich offen für alles Reden von<br />

Gott – auch wenn das heißt, unseren Plan zu ändern. Ich<br />

möchte, dass unsere Mitarbeiter so fit sind, dass sie auch<br />

dann noch gut reagieren, wenn ich die Predigt anders als<br />

geplant beginne, beende oder zwischendrin etwas einbaue,<br />

wenn Gott mir das kurz vorher deutlich macht.<br />

Auf der anderen Seite würde ich unser Technikteam nie in<br />

eine Situation bringen, in der das Scheitern schon vorprogrammiert<br />

ist oder wo sie am Ende peinlich dastehen.<br />

WÄHREND DES LEITUNGSKONGRESSES IN STUTTGART<br />

HATTEST DU DIE SPONTANE IDEE, AM NÄCHSTEN TAG<br />

EINEN FILMAUSSCHNITT VON EINER TAUFE BEI WILLOW<br />

EINZUSPIELEN. MEINE FRAGE DARAUF WAR: „<strong>IST</strong> DIE IDEE<br />

FÜR DICH SO ENTSCHEIDEND? DENN WIR MÜSSEN DAFÜR<br />

JEMAND IN DEN USA AUS DEM BETT KLINGELN, DAMIT ER<br />

RASCH DAS MATERIAL ZUM DOWNLOAD BEREITSTELLT.“<br />

Meine Antwort war: „Nein, ist nicht so wichtig – ist ja nur<br />

eine Idee von Gott“ (lacht).<br />

DIE FRAGE <strong>IST</strong>: WIE KÖNNEN WIR IN EINEM GOTTES-<br />

DIENST IDEEN VERWIRKLICHEN, DIE ZWAR GROSSARTIG,<br />

ABER NICHT SO EINFACH UMZUSETZEN SIND?<br />

Ich kann nur schwer mit Leuten zusammenarbeiten, die bei<br />

jeder Idee gleich sagen: „Geht nicht!“ Das schnürt meine<br />

Kreativität ab. Wenn aber jemand fragt: „Wie hast du dir das<br />

genau vorgestellt?“, dann muss ich meine Idee näher erläutern<br />

und komme auf Dinge, die ich noch nicht bedacht habe.<br />

Ein „Nein“ kann ich dann viel leichter akzeptieren.<br />

Jeder im Technikbereich muss wissen, wie wertvoll und<br />

zerbrechlich Ideen für denjenigen sind, der sie geboren hat –<br />

auch wenn sie nicht zu Ende gedacht sind.<br />

Man muss sich klar machen, dass es auf der Welt große<br />

Umbrüche gab – manchmal nur auf Grund einer einzigen<br />

großartigen Idee! Bei <strong>Willow</strong> hatten wir einige geniale Ideen,<br />

die dazu geführt haben, dass 500 Leute zum Glauben gefunden<br />

haben. Wir wissen, wie heilig eine Idee sein kann und<br />

versuchen keine zu früh abzuwürgen.<br />

GERADE IM TECHNIKBEREICH KOSTET ALLES VIEL GELD:<br />

SCHEINWERFER, MIKROFONE, PROJEKTOREN. DA KANN<br />

SCHNELL DER EINDRUCK ENTSTEHEN, DASS WIR TECHNIK-<br />

MITARBEITER IMMER UM MEHR GELD BETTELN.<br />

Genau diesen Eindruck habe ich auch (lacht).<br />

WIE BITTET MAN EINEN PASTOR ODER EINE GEMEINDELEI-<br />

TUNG ANGEMESSEN UM MEHR GELD?<br />

Wenn jemand auf mich zukommt und um mehr Geld bittet –<br />

ganz gleich aus welchem Gemeindebereich – bin ich immer<br />

offen dafür, wenn sie oder er mir darstellen kann, wie wir<br />

durch die Investition Gottes Reich voranbringen können.<br />

Wenn es aber heißt: Wir brauchen dieses coole Ding, weil<br />

sechs andere Gemeinden das auch schon nutzen, nur <strong>Willow</strong><br />

noch nicht, bin ich dafür nicht empfänglich. Ich habe nie<br />

den Druck verspürt, mit einer anderen Gemeinde, einem<br />

Unternehmen oder gar Hollywood Schritt halten zu müssen.<br />

Aber wenn etwas unseren Auftrag voran bringt oder wir<br />

effizienter arbeiten können, bin ich gerne bereit, mich für die<br />

Finanzierung stark zu machen.<br />

IN VIELEN GEMEINDEN SCHEINEN SICH PASTOR UND<br />

TECHNIK-MITARBEITER AN GEGENSÄTZLICHEN POLEN ZU<br />

BEFINDEN.<br />

Beide müssen größeres Verständnis füreinander entwickeln.<br />

Es mag den Anschein haben, dass das, was wir Pastoren<br />

tun, relativ simpel erscheint. Seit 37 Jahren bin ich jetzt<br />

Pastor. Mein Eindruck ist: In den letzten 10 Jahren ist unsere<br />

Aufgabe so viel komplexer und herausfordernder geworden!<br />

Es gibt heute mehr zerbrochene Menschen und zerrüttete<br />

Familien als je zuvor. Hinzu kommt: Die Gesellschaft insgesamt<br />

ist in vielen Bereichen aus den Fugen geraten. Auch die<br />

angespannte wirtschaftliche Situation bringt ihre Herausforderungen<br />

mit sich. Das führt auch bei uns Pastoren zu<br />

einem erhöhten Druck – weil wir mit den Folgen täglich zu<br />

tun haben.<br />

Wenn mir dann jemand von unseren Technikern eine E­Mail<br />

schreibt: „Ich bete für deine Predigt am Wochenende“,<br />

baut das unsere Teamarbeit enorm auf. Oder wenn mir am<br />

Ende eines Gottesdienstes einer derjenigen, der die Kabel<br />

wieder aufrollt, nebenbei sagt: „Gott hat dich heute wirklich<br />

gebraucht, wir sind froh, mit dir in einem Team zu sein“,<br />

bedeutet mir das mehr, als viele meinen. Ich wette, anderen<br />

Pastoren geht’s ähnlich.<br />

Fakt ist: Ich kann für niemanden im Saal ein Segen sein,<br />

wenn nicht die zahlreichen Mitarbeiter im Technik­Bereich<br />

ein Segen für mich sind. Ich wünschte, dass Pastoren<br />

ihren Mitarbeitern im Technikbereich mehr Wertschätzung<br />

entgegenbringen. Aber ich wünschte mir auch, dass mehr<br />

Techniker und Kreative ihrem Pastor mehr Wertschätzung<br />

entgegenbringen. Das würde den Kreislauf der gegenseitigen<br />

Inspiration noch mehr in Schwung bringen.<br />

Bill Hybels hat vor 37 Jahren zusammen mit einer<br />

Gruppe Jugendlicher die <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Community<br />

Church in einem Chicagoer Vorort gegründet. Die<br />

ersten Gottesdienste fanden in einem gemieteten<br />

Kino, dem „<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Theatre“ statt ­ das der<br />

Gemeinde ihren Namen verlieh.<br />

Todd Elliot (Foto) ist „Technical Director“ in der <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong> Community Church und verantwortlich für<br />

alle technischen Aspekte der Gottesdienste. In gleicher<br />

Funktion war er auch beim Leitungskongress in<br />

Stuttgart tätig.<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association<br />

TRAINING 25


26 TRAINING<br />

Lektionen von<br />

<strong>Willow</strong> 1976<br />

Vor einigen Monaten erhielt ich das nebenstehende Foto, das<br />

einen der Technikpioniere der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde in Chicago<br />

zeigt. Es entstand 1976. Beim Betrachten kamen mir<br />

gleich mehrere Fragen: Wie viele Audiokonsolen stehen auf<br />

dem Beistelltisch? Wofür ist all das Klebeband? Kann man das<br />

T-Shirt wohl heute noch kaufen?<br />

Dank Facebook konnte ich den damaligen ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

der <strong>Willow</strong>-Gemeinde ausfindig machen. Wir verabredeten<br />

uns zum Essen. Als der Termin näher rückte, bereitete<br />

ich eine Liste mit Fragen vor, die mir auf den Nägeln brannten.<br />

Ich wollte wissen, wie in den Anfängen der <strong>Willow</strong>-Gemeinde<br />

die technischen Aspekte der Gottesdienste umgesetzt und gelöst<br />

wurden. Schließlich war <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> die Gemeinde, die<br />

als allererste mit technischen Gerätschaften,<br />

mit Theater und Band experimentierten.<br />

Das Mischpult der<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde 1976<br />

Durch ihre Vorreiterrolle etablierten sich diese Dinge in<br />

vielen Gemeinden, nicht nur in den USA, sondern auf der<br />

ganzen Welt. Als ich den Mitarbeiter von damals schließlich<br />

traf, wurde schnell klar, dass ich meine Liste auch<br />

hätte zu Hause lassen können. Meine Annahme, dass die<br />

Technik und das ganze Drumherum damals in den Gottesdiensten<br />

für Suchende, dem „Seeker Service“, eine<br />

überproportional große Rolle spielte, fiel wie ein Kartenhaus<br />

in sich zusammen. Überraschenderweise erfuhr<br />

ich in dem Gespräch nichts, das ich nicht schon gewusst<br />

hätte. Stattdessen lernte ich Folgendes:<br />

MAN MUSS IMMER IRGENDWO ANFANGEN. Das Gespräch<br />

– wie auch das Foto – machte deutlich, dass <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong> anfangs nicht viel an Equipment zur Verfügung<br />

hatte. Sie hatten schon gar nicht das beste, teuerste oder<br />

exakt Passende. Vielmehr nutzten sie einfach das, was<br />

gerade zur Hand war. Vieles wurde zweckentfremdet, vor<br />

allem wurde viel improvisiert. Der Grund: Die Botschaft<br />

Christi sollte auf die bestmögliche und wirkungsvollste<br />

Weise verkündigt werden.<br />

BEZIEHUNGEN SIND WICHTIGER ALS STRATEGIE.<br />

Auf meine Frage, welche Strategie es damals für den Einsatz<br />

von Technik gab, erntete ich nur einen verständnislosen<br />

Blick. Es gab keine. Da waren einfach zwei Männer,<br />

die eine enge Freundschaft verband, und die schlicht<br />

nach Möglichkeiten suchten, wie man das Evangelium<br />

bestmöglich und auf wirkungsvollste Weise vermitteln<br />

konnte. Einer kannte sich mit der inhaltlichen Programmgestaltung<br />

aus, der andere mit der Technik. Und mit ihrer<br />

unterschiedlichen Begabung und ihrer Freundschaft<br />

wollten sie gemeinsam etwas in der noch jungen <strong>Willow</strong>-<br />

Gemeinde bewegen.<br />

Die Prinzipien, die vor über 30 Jahren bei der Gründung<br />

der Gemeinde in einem Chicagoer Vorort wichtig waren,<br />

gelten in dieser Gemeinde auch heute noch: einfach das<br />

einsetzen, was ich habe und damit das Bestmögliche<br />

erreichen. Also nicht – z.B. im Technikbereich – erst auf<br />

mehr und moderneres Equipment warten.<br />

Nach wie vor gilt auch: Beziehungen sind wichtiger als<br />

die neueste Technik. Ein guter Mix aus Technik und Kre-<br />

ativität wird nur dann Erfolg haben, wenn wir Zeit in den<br />

Aufbau von Beziehungen investieren. Es befruchtet nicht<br />

nur die Planungsprozesse, es verleiht dem „Ergebnis“ die<br />

nötige Glaubwürdigkeit.<br />

Todd Elliot ist Technical Director in der “<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Community<br />

Church”. Seine Aufgabe ist es, den Einsatz aller technischen<br />

Aspekte im Gottesdienst, wie Licht, Ton, Projektion<br />

zu planen und für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen.<br />

Gemeinde und Familie.<br />

Gemeinsam stark.<br />

Das „Orange”-Konzept vereint zwei Stärken: den Einfl uss<br />

der Gemeinde (gelb) und die Liebe der Familie (rot).<br />

Dadurch entsteht eine neue Farbe: Orange – eine neue<br />

Qualität in der Arbeit mit Heranwachsenden.<br />

Dieser frische Wegweiser ermutigt Eltern, Erziehung<br />

als einen gemeinsamen Auftrag mit anderen zu sehen.<br />

Das Buch eröffnet eine ganz neue Zukunftsperspektive<br />

für Familien.<br />

Leseprobe & mehr<br />

www.gerth.de<br />

was mich bewegt<br />

Erhältlich im Handel, telefonisch unter 0 64 43 - 68 32 oder unter www.gerth.de<br />

Gebunden · 320 Seiten · € 19,99<br />

ISBN 978-3-86591-731-7<br />

Klappenbroschur · 192 Seiten · € 14,99<br />

ISBN 978-3-86591-735-5


LICHT<br />

+<br />

LIEBE<br />

GELB<br />

+<br />

ROT<br />

=<br />

ORANGE<br />

THINK ORANGE!<br />

GEMEINDE UND<br />

FAMILIE – EINE STARKE<br />

KOMBINATION<br />

BEIM „ORANGE”-KONZEPT WERDEN<br />

ZWEI STÄRKEN VEREINT:<br />

der Ein uss der Gemeinde (gelb) mit der Liebe der Familie<br />

(rot). Es entsteht eine neue Farbe: orange – oder<br />

eine neue Qualität in der Arbeit mit Heranwachsenden.<br />

Durch die gemeinsamen Bemühungen von Elternhaus<br />

und Gemeinde soll der neuen Generation – von der<br />

Krabbelgruppe bis zu den jungen Erwachsenen – der<br />

Glaube wirkungsvoller nahegebracht werden. Die Erfahrung<br />

hat gezeigt: So wird nicht nur die Gemeindearbeit<br />

erfolgreicher, sondern auch die Familie maßgeblich<br />

gestärkt.<br />

ZWEI EINFLÜSSE, MITEINANDER KOM-<br />

BINIERT, HABEN EINE GRÖSSERE WIR-<br />

KUNG ALS ZWEI EINFLÜSSE FÜR SICH<br />

ALLEIN.<br />

Was würde passieren, wenn die Gemeinde an das<br />

Potenzial der Eltern glauben würde, wenn es um das<br />

Prägen von Kindern geht? Und wenn die Familie an das<br />

Potenzial der Gemeinde glauben würde, um ihre Söhne<br />

und Töchter zu prägen? Noch besser: Was wäre, wenn<br />

beide, Gemeinde und Familie, an das Potenzial glauben<br />

würden, ihre Ein ussmöglichkeiten miteinander zu kombinieren,<br />

um das gleiche Ziel zu erreichen?<br />

Niemand hat mehr Möglichkeiten, die Beziehung eines<br />

Kindes zu Gott zu prägen, als seine Eltern. Niemand hat<br />

mehr Möglichkeiten, Eltern zu prägen, als die Gemeinde.<br />

Der Ein uss einer Gemeinde, Kinder zu prägen, steigt<br />

erheblich, wenn sie mit den Eltern eine Partnerschaft<br />

eingeht. Und das Potenzial der Eltern, ihre Kinder zu<br />

prägen, steigt ebenso, wenn sie das partnerschaftlich<br />

mit der Gemeinde tun.<br />

FAKTOREN<br />

Gemeinde und Familie miteinander zu synchronisieren,<br />

hängt eng damit zusammen, inwieweit …<br />

… die Mitarbeiter der verschiedenen Gemeindegruppen<br />

Hand in Hand arbeiten<br />

… biblische Inhalte der verschieden Altersgruppen aufeinander<br />

abgestimmt sind<br />

… Eltern in den Prozess integriert werden<br />

… „Mentoren“ gewonnen werden<br />

… Kinder und Teenager nicht mehr als „Konsumenten“<br />

angesprochen, sondern als Beteiligte eingebunden<br />

werden<br />

Das Jahr hat 8.760 Stunden<br />

KIRCHE FAMILIE<br />

Eltern haben durchschnittlich rund<br />

3.000 Stunden pro Jahr, um ein Kind zu prägen<br />

Eine Gemeinde hat durchschnittlich rund<br />

40 Stunden, um ein Kind zu prägen<br />

Der Orange-Ansatz vermittelt die Inhalte, die für die jeweilige<br />

Altersstufe hilfreich sind. Es beginnt mit DAS STAUNEN<br />

WECKEN: Vorschulkindern wird geholfen, Gott als den kennenzulernen,<br />

der größer ist als die eigene Vorstellungskraft.<br />

Bei den Schulkindern geht es um DAS ENTDECKEN FÖR-<br />

DERN. Sie werden angeleitet, wie man in einer Beziehung<br />

zu Jesus wächst. Schließlich: DIE LEIDENSCHAFT ENTFA-<br />

CHEN. Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird Gelegenheit<br />

gegeben, Gemeinde zu sein, sich einzubringen und<br />

ihresgleichen zu prägen.<br />

Jeden Sonntag hat eine Gemeinde die Chance, Gottes<br />

Wahrheit an die Kinder und Jugendlichen durch ihre entsprechenden<br />

Programme zu vermitteln. Eine Stunde pro<br />

Woche ist eigentlich zu wenig. Was zu Hause passiert, ist<br />

viel entscheidender als das, was in der Gemeinde geschieht.<br />

Denn Eltern üben einen viel größeren Ein uss auf ihre Kinder<br />

aus und verbringen mehr Zeit mit ihnen als die Gemeinde.<br />

Die Aufgabe der Gemeinde ist, der größtmögliche Förderer<br />

für Familien zu werden, damit sie ihre Kinder in gutem<br />

Sinne prägen können.<br />

Geprägt wurde der „Orange“-Ansatz von der „Northpoint-Gemeinde“<br />

in Atlanta, um ihren Pastor Andy Stanley. Zusätzlich zum Kinder- und<br />

Jugendprogramm treffen sich die Eltern mit ihren Kindern ein Mal im<br />

Monat nach dem Gottesdienst zu einem 45-minütigen interaktiven<br />

Programm. Von dieser Bühne, einem nachempfunden Haus, macht<br />

„Northpoint“ deutlich, wie die biblischen Inhalte in Familie und Alltag<br />

gelebt werden können.


ENDE APRIL FAND IN ATLANTA DIE „ORANGE“-KONFERENZ STATT. DAS THEMA:<br />

WIE KÖNNEN GEMEINDEN UND FAMILIEN IHRE KRÄFTE SO BÜNDELN, DASS DIE<br />

JUNGE GENERATION – VON DEN VORSCHULKINDERN BIS ZU DEN JUNGEN ER-<br />

WACHSENEN – FÜR DEN GLAUBEN GEWONNEN UND DARIN GEFESTIGT WIRD,<br />

SODASS ER SIE EIN LEBEN LANG BEGLEITET.<br />

„ORANGE REVOLUTION“ IN DER<br />

GEMEINDE EIN REISEBERICHT ZUR<br />

ORANGE-KONFERENZ IN ATLANTA<br />

Unter den 5.500 Teilnehmenden aus 17 Ländern war auch<br />

eine 15-köp ge Reisegruppe aus Deutschland und der<br />

Schweiz mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern aus<br />

Landes- und Freikirchen. Sie beschäftigte die Frage, wie<br />

der Orange-Ansatz auf die deutsche und schweizerische<br />

Gemeindesituation übertragen werden kann. Der Grund:<br />

Unabhängig davon, ob man in einer Landes- oder Freikirche<br />

arbeitet - der bisherige Ansatz einer Gemeindearbeit mit<br />

Familien funktioniert nirgends richtig zufriedenstellend.<br />

Für Hans Forrer, den Leiter des Bereichs Kinder bei den<br />

Chrischona-Gemeinden Schweiz, war daher wichtig: „Wir<br />

konnten mit Schlüsselpersonen aus Gemeinden und Verbänden<br />

die Kernpunkte von ‚Orange’ aufnehmen und<br />

gleich vor Ort damit beginnen zu überlegen, wie die<br />

Umsetzung in unsere Kulturen, Länder und Gemeinden<br />

aussehen könnte.“<br />

Der Ansatz von Orange sieht vor, dass Familie und Gemeinde<br />

enger miteinander verzahnt werden müssen, um so mehr<br />

Ein uss auf die Glaubensentwicklung der nachwachsenden<br />

Generationen zu haben. Gemeinsam können sie<br />

mehr erreichen, als jeder das für sich alleine könnte. Das<br />

„Orange“-Konzept verbindet also zwei wichtige, häu g<br />

jedoch getrennt bleibende Welten. Das empfand auch<br />

der Jugendpastor der FEG St. Gallen, Christian Zwicky:<br />

„Ich habe in Atlanta einen ganz neuen Blick erhalten, wie<br />

wir die vielen guten Einzelinitiativen in meiner Gemeinde<br />

sinnvoller miteinander verknüpfen können.“<br />

Dieser Ansatz, den auch die <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Gemeinde seit<br />

geraumer Zeit verfolgt, betrifft nicht nur die Arbeit mit<br />

Kindern oder Jugendlichen, sondern die gesamte Gemeinde.<br />

So wurden in Vorträgen, Foren und Workshops sämtliche<br />

Gemeindebereiche angesprochen, die durch die neue<br />

Partnerschaft von Gemeinde und Familie berührt werden.<br />

Ausgelegt waren die Angebote auf die Gemeindeleitungsebene<br />

wie auch auf ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

einzelner Gruppen. Zu den Referenten gehörten Andy<br />

Stanley, Pastor der „North Point Community“ Church, Sue<br />

Miller, die „Promiseland“ in der <strong>Willow</strong>-Gemeinde aufgebaut<br />

hat, Kara Powell vom „Fuller Youth Institute“ und andere.<br />

30 TRAINING<br />

Die Pfarrerin Miriam Küllmer-Vogt aus Oberstedten bei<br />

Frankfurt zog das Fazit: „Die Orange-Bewegung nimmt<br />

die Bedeutung der Familie als maßgeblich für die religiöse<br />

Entwicklung eines Kindes wieder neu in den Blick. Und<br />

das auf sehr sympathische, entspannte und hoffnungsvolle<br />

Weise. Das hat mir Mut gemacht.“<br />

„Orange“ zu denken, ist eine neue, konsequente Herangehensweise<br />

in der Zusammenarbeit von Eltern und<br />

Gemeinde. Es ist zu wünschen, dass „orange zu denken“<br />

auch in unseren Gemeinden im deutschsprachigen Raum<br />

bald zum allgemeinen Sprachgebrauch wird.<br />

Febe Olpen ist Koordinatorin von Promiseland in<br />

Deutschland. Sie gehörte zur Reisegruppe nach Atlanta.<br />

MEHR ÜBER ORANGE<br />

BUCHTIPP<br />

Eine umfangreiche Darstellung des „Orange“-Ansatzes nden Sie<br />

in den kürzlich erschienen Büchern „Lebe orange!“ und „Gemeinsam<br />

Kinder stark machen“ auf Seite 32 in diesem Magazin.<br />

PROMISELAND-KONGRESS<br />

vom 3. – 5. Oktober 2013 in der Siegerlandhalle Siegen: „Orange“<br />

wird den Kongressinhalt prägen. Dazu gehören wie gewohnt viele<br />

praktische Beispiele, wie eine erfolgreiche Arbeit mit Kindern<br />

gelingt, zum Programm.<br />

ONLINE<br />

www.whatisorange.org<br />

STUDIENREISE<br />

zur Orange-Konferenz in Atlanta / USA 23.-29. April 2013. <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz bietet erneut eine Studienreise<br />

zur „Orange-Conference“ nach Atlanta an. Dort kann man das<br />

praxiserprobte Konzept im Detail kennenlernen. In Re exionsgesprächen<br />

wird die Umsetzung auf die hiesigen Gegebenheiten<br />

thematisiert. Der Besuch der „Northpoint Community Church“<br />

von Andy Stanley, aus der das „Orange“-Modell hervorgegangen<br />

ist, ist ebenso Teil des Programms.<br />

INFO & ANMELDUNG<br />

zu allen aufgeführten Terminen: www.willowcreek.de<br />

KLEINANZEIGEN<br />

PERSÖNLICHKEITSSCHULUNG<br />

PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG UND SOZIALKOMPETENZ<br />

AUSBILDUNG IN SEELSORGE UND BERATUNG<br />

Ein Angebot für alle, die ihre Sozialkompetenz für Familie, Ehe,<br />

Gemeinde und Beruf stärken und erweitern wollen. Die Seminare<br />

bereichern Sie, wenn Sie ermutigende Impulse für Ihren Glauben<br />

schätzen, Ihre eigenen Stärken und Ressourcen ausbauen wollen,<br />

Weiterbildung in Seelsorge und Beratung suchen.<br />

ICL Institut<br />

Sonnenrain 6 • 79585 Steinen<br />

Telefon 07627.8885 • info@icl-institut.org • www.icl-institut.org<br />

UNTERWEGS MIT DEM REISE-WERK<br />

AUSGEARBEITETE STUDIEN-/RUNDREISEPAKETE FÜR<br />

ERWACHSENE-CAMPS UND SELBSTVERSORGERHÄUSER FÜR<br />

JUGENDGRUPPEN<br />

Bei uns fi nden Sie ein breites Angebot fertig ausgearbeiteter christlicher<br />

Themenreisen für Ihre nächste Gemeindefahrt, die Jungen<br />

Erwachsenen oder den aktiven Seniorenkreis, komplett mit Busreise<br />

oder Sie organisieren die Anreise selber. Für Jugendgruppen halten<br />

wir viele tolle Camps und Selbstversorgerhäuser in Nord- und Südeuropa<br />

bereit.<br />

REISE-WERK Fritz Ludwig Otterbach & Tobias Haupt GbR<br />

Frankfurter Str. 20 • 35625 Hüttenberg • Telefon 06441. 9740452<br />

info@reise-werk.de • www.reise-werk.de<br />

WWW.WIR-SUCHEN-LEHRER.DE<br />

LEHRER/INNEN UND QUEREINSTEIGER FÜR<br />

CHR<strong>IST</strong>LICHE SCHULEN GESUCHT<br />

Einige der christlichen Bekenntnisschulen in Deutschland suchen für<br />

verschiedene Schulformen per sofort oder zu Beginn des nächsten<br />

Schuljahres Lehrer/innen mit Staatsexamen.<br />

Auch „Quereinsteiger“ mit Hochschulabschluss, der zur Erteilung<br />

eines Schulfaches befähigt (z. B. Biologen, Physiker, Germanisten,<br />

Sprachwissenschaftler) sind willkommen.<br />

Verband Evangelischer Bekenntnisschulen e. V.<br />

Jakobsbrunnenstr. 1, 60386 Frankfurt a.M.<br />

Telefon 069.42000319 • sekretariat@vebs-online.de<br />

Adonia | Das musikalisch-christliche Projekt<br />

2300 Jugendliche und Kinder | 24 Live-Bands | 400 freiwillige Mitarbeiter<br />

Selber mitmachen? Info und Anmeldung unter www.adonia.de<br />

ANZEIGEN 31


«ICH ICH HABE EINEN TRAUM TRAUM»<br />

32 NETZWERK<br />

WIE EIN JUNGE AUS DEM SLUM DAZU KAM,<br />

ÜBER MALARIA ZU FORSCHEN<br />

Die Schwierigkeiten beginnen 1992. Joshua Miago lebt mit<br />

seinen Eltern in Nairobi, der Hauptstadt Kenias. „Meine<br />

Eltern hatten Probleme in ihrer Beziehung“, beginnt Joshua<br />

seine Geschichte. Der Vater schlägt die Mutter fast täglich.<br />

Etwa ein Jahr lang geht das so. „Eines Tages brachte uns<br />

mein Vater zu einem anderen Slum, direkt an einer großen<br />

Müllkippe in Nairobi.“ Dandora heißt diese Landschaft aus<br />

Müll ­ manche sagen, es sei die größte Müllkippe Afrikas.<br />

„Ein entsetzlicher Ort. Die Leute bringen ihre toten Kinder<br />

hierher und lassen sie dort.“<br />

REGEN, HUNGER, DUNKELHEIT<br />

NICHTS AN IHM FÄLLT AUF. „WAHRSCHEINLICH EIN AFRIKANISCHER STUDENT“,<br />

WERDEN EINIGE DENKEN, DIE IHN AN DER UNIVERSITÄT SEHEN. DASS JOSHUA<br />

MIAGO ÜBER MALARIA FORSCHT, WIRD MANCHEN WUNDERN. DOCH DASS ER<br />

ÜBERHAUPT <strong>HIER</strong> <strong>IST</strong>, <strong>IST</strong> EIN WUNDER.<br />

„Wir waren zu fünft und teilten uns ein Bett“, fährt Joshua<br />

fort. „Unsere Hütte hatte ein Blechdach, mit vielen Löchern<br />

drin.“ In der Regenzeit steht das Wasser knöchelhoch in der<br />

Hütte. Dann suchen die Mutter und die Kinder sich eine trockene<br />

Ecke zum Schlafen. Der Vater hat sie längst verlassen.<br />

Dafür nistet sich ein anderer Gast ein: der Hunger. „Es war<br />

sehr schwer, Essen zu fi nden. Ich begann, auf der Müllkippe<br />

nach Essbarem zu suchen.“ Oft bittet die Mutter Freunde um<br />

Hilfe.<br />

Doch nicht alle Nachbarn sind freundlich. Joshuas Mutter<br />

sorgt sich um die Sicherheit ihrer zwei Töchter. Die Familie<br />

kann an einen anderen Ort umziehen, doch die Umstände<br />

ändern sich nicht: Eine Hütte aus Wellblech, Plastiktüten decken<br />

die Lücken ab. Wieder kommt der Regen. „Wir mussten<br />

Löcher in das Plastik drücken, damit die Hütte nicht unter<br />

dem Gewicht des Wassers zusammenbrach.“ Auch Hunger<br />

und Durst bleiben. „Wann immer wir ein Glas sauberes Wasser<br />

bekamen, war das für uns ein Wunder“, erzählt Joshua.<br />

„Wir aßen nur trockenen Mais. Zu der Zeit hatten wir alle<br />

aufgehört, zur Schule zu gehen. Jeder versuchte nur, für sich<br />

selbst zu überleben.“<br />

„SIE SAGTE MIR, DASS SIE MICH LIEB HAT“<br />

1993 hört die Mutter dann von einer Organisation namens<br />

„Compassion“. Sie unterstützt christliche Gemeinden, die<br />

sich um Kinder aus armen Familien kümmern. „Wir gingen zu<br />

einer Gemeinde und meldeten uns in ihrem Projekt für arme<br />

Kinder Kinder an“, blickt blickt Joshua Miago zurück. „Dann begann sich<br />

alles zu ändern.“<br />

Der Der Junge bekommt nun Essen Essen im Projekt. Plötzlich können<br />

die Kinder Kinder auch auch wieder zur Schule gehen: Die Schulgebühren<br />

und die Uniform – für für viele arme afrikanische Familien Familien ein<br />

Grund, ihre Kinder zu Hause zu lassen lassen – werden vom Projekt<br />

bezahlt. „Ich „Ich bekam Schuhe und Socken. Ich behandelte sie<br />

vorsichtig und gab sie meinem Bruder.“<br />

All das wird möglich durch eine eine Frau namens Beth, die ihn<br />

als Patin durch durch „Compassion“ fördert. fördert. Obwohl tausende<br />

Kilometer entfernt, ermutigt sie Joshua, wo sie kann – durch<br />

ihre Briefe: „Ich „Ich kann mich immer noch noch gut an den ersten ersten<br />

Brief erinnern, den sie mir schrieb“, erzählt Joshua. Joshua. „Sie<br />

sagte mir, dass sie mich lieb hat.“ Zu der Zeit Zeit hat er niemanden,<br />

mit dem er offen sprechen kann, außer außer Beth. Sie nimmt<br />

Anteil an allem, was ihren Schützling in Kenia bewegt, zum<br />

Beispiel an seinen Schulnoten. „Sie schrieb mir zurück und<br />

machte mir Mut, in der Schule besser zu sein. Durch diese<br />

Dinge spürte ich, dass sie sich wirklich für mich interessierte“,<br />

sagt Joshua. „Wenn ich keine Beziehung zu ihr gehabt hätte,<br />

glaube ich nicht, dass ich heute wäre, was ich bin.“<br />

Und noch etwas Entscheidendes geschieht: Joshua lernt<br />

Jesus Christus kennen. „Im Projekt bekam ich meine erste<br />

Bibel. Dort lernte ich über Jesus und dass er uns liebt, egal,<br />

an welchem Ort wir sind.“<br />

EIN TÖDLICHER FEIND<br />

Doch nicht alles ist rosig. 2003 stirbt Joshua Miagos jüngerer<br />

Bruder, dem er sich sehr nah fühlte, an einer Herzerkrankung.<br />

„Mein Bruder starb, weil die Ärzte zu lange brauchten, um<br />

herauszufi nden, welche Krankheit er hatte“, erinnert sich<br />

Joshua traurig. „Das war nicht nötig und muss aufhören!“<br />

Joshua beendet schließlich die Schule erfolgreich und auch<br />

die Zeit an der Highschool läuft gut. Der begabte junge<br />

Mann bewirbt sich über sein Projekt für eine Förderung, um<br />

eine einheimische Universität besuchen zu können. „Wenn<br />

du empfi ndest, dass du begabt bist, dann möchtest du<br />

etwas aus deinem Leben machen.“ Doch vor dem Studium<br />

muss er eine hohe Hürde nehmen: ein Auswahlgespräch.<br />

Joshua ist einer von 55 Bewerbern, doch nur 35 Förderplätze<br />

stehen zur Verfügung. „Als ich vor der Gruppe von Leuten<br />

saß, die mich befragten, hatte ich Angst wie nie zuvor in<br />

meinem Leben.“ Doch Joshua wird genommen – und von<br />

2006 bis 2009 studiert er Biochemie in Nairobi.<br />

Ihn interessiert eine Krankheit besonders, die viel zu vielen<br />

Menschen das Leben kostet: Malaria. Dazu motiviert ihn<br />

auch die Trauer um seinen Bruder. Der Tod vieler Menschen,<br />

die an Malaria sterben, könnte ebenso verhindert werden,<br />

wie dessen Tod. In Afrika sind 90 Prozent aller Menschen,<br />

die an Malaria sterben, Kinder unter fünf Jahren. Viele Kinder<br />

haben mehrere Malariaschübe im Jahr. „Wenn in einer armen<br />

Familie jemand Malaria bekommt, sind die Kosten für die<br />

Behandlung so hoch, dass keines der Kinder mehr zur Schule<br />

gehen kann“, berichtet Joshua. „Ich begann mich nach<br />

Universitäten umzusehen, die über Malaria forschten.“ Dabei<br />

hat er ein Ziel vor Augen: „Wir sollten nach einem Impfstoff<br />

suchen, um zu verhindern, dass die Leute überhaupt erst<br />

krank werden.“<br />

IN EINEM FREMDEN LAND<br />

Joshua wird auf die „Radboud Universität“ in Nimwegen in<br />

Holland aufmerksam. Dort forschte man über Malaria, und<br />

an einem Impfstoff. Joshua bewirbt sich um ein Stipendium<br />

– und wird genommen. 2010 geht er für ein zweijähriges<br />

Masterstudium über molekulare Ursachen von Krankheiten<br />

nach Holland.<br />

Hier ist alles neu und sehr anders: „Das Zimmer, das ich<br />

habe, ist größer als die Hütte, in der wir gelebt haben. An<br />

dem Ort, wo meine Mutter lebt, sind die einzigen Autos, die<br />

es dort gibt, Wracks.“ Doch er passt sich der neuen Umgebung<br />

an. Und verliert sein Ziel nicht aus den Augen. „Es ist<br />

mein Traum, einen Impfstoff gegen Malaria zu entwickeln<br />

und ihn den Armen zur Verfügung zu stellen.“<br />

Joshua Miago hat die Lebensfeindlichkeit der Armut erfahren.<br />

Aber auch, dass sie kein Schicksal ist, dem man sich ergeben<br />

muss. „Du kannst verändern, was in deiner Umgebung vor<br />

sich geht. Es ist wichtig, dich zu fragen, was deine Bestimmung<br />

ist. Was möchte Gott mit deinem Leben tun?“<br />

Stephan Weber ist Mitarbeiter von Compassion Deutschland<br />

gobasil gobasil/ / Sebastian Weiß<br />

Mcklin.nl / Compassion<br />

NETZWERK 33


WILLOW SHOP<br />

DVD GLO. DIE BIBEL | DVD<br />

„Glo. Die Bibel“ vermittelt einen zeitgemäßen und multimedialen<br />

Einblick in die Welt der Bibel. Die Inhalte werden mit virtuellen<br />

Touren erlebbar. Fotos und 360°­Bilder helfen, sich biblische<br />

Schauplätze besser vorzustellen. Die Erklärungen und Verknüpfungen<br />

zu den Bibeltexten lassen das Bibelstudium lebendig werden.<br />

„Glo. Die Bibel“ bietet die Möglichkeit, Präsentationen und eigene<br />

Bibellesepläne zu erstellen – auf PC, Mac, iPad, iPhone und iPod<br />

touch.<br />

34 RESSOURCEN<br />

Gerth Medien<br />

265 Seiten<br />

€ 14,99<br />

GEMEINSAM KINDER STARK MACHEN | REGGIE JOINER UND<br />

CAREY NIEUWHOF<br />

Auf vielen Eltern lastet großer Druck. Sie sind beruflich eingespannt,<br />

leben oft weit entfernt von Großeltern oder Verwandten<br />

und haben hohe Erwartungen an sich selbst. Wie wäre es, wenn<br />

Eltern nicht alles allein bewältigen müssten? Dieser frische Wegweiser<br />

– basierend auf dem Ansatz „Lebe Orange!“ – ermutigt Eltern,<br />

Erziehung als einen gemeinsamen Auftrag mit anderen<br />

zu sehen. Mit dem Ziel, Kinder zu begleiten und ihnen die Liebe<br />

und Geborgenheit zu schenken, die sie brauchen.<br />

SCM R. Brockhaus<br />

€ 79,95<br />

Gerth Medien<br />

224 Seiten<br />

€ 12,99<br />

FINDE DEINEN LEBENSRHYTHMUS | JÖRG AHLBRECHT<br />

Anfangen ist nicht schwer. Aber wie hält man durch? Menschen,<br />

die durchhalten, sind Menschen mit einem gesunden Lebensrhythmus.<br />

Ihr Leben ist keine Aneinanderreihung von kurzatmigen<br />

Kraftakten. Ihr Körper, ihre Seele und ihr Geist leben in einem<br />

stabilen Rhythmus. Genau daraus erwächst eine große Kraft. In<br />

diesem Buch geht es um diesen Lebensrhythmus. Und um einen<br />

Glaubensrhythmus. Denn darin liegt eine weithin unterschätzte<br />

Kraft. Der erfrischende und humorvolle Ratgeber zeigt auf, wie<br />

Veränderung in einem Leben möglich wird, dass seinen Rhythmus<br />

verloren hat.<br />

LEBE ORANGE! | REGGIE JOINER<br />

Gerth Medien<br />

320 Seiten<br />

€ 19,99<br />

BESTELLEN UNTER<br />

WILLOW-SHOP.DE<br />

ODER TELEFONISCH<br />

0641.98437­0<br />

Eine beunruhigende Beobachtung schreckt auf: Warum kehren<br />

in Gemeinden die Mehrzahl der Heranwachsenden dem Glauben<br />

den Rücken, sobald sie erwachsen werden? „Lebe Orange!“ gibt<br />

Antwort auf diese Herausforderung. Es stellt in vielen Punkten<br />

die bisherigen Ansätze in der Arbeit mit Kindern, Teens und<br />

Familien auf den Kopf. Und gibt Gemeinden und Familien hilfreiche<br />

Werkzeuge an die Hand, wie sie sich gemeinsam ergänzen und<br />

mehr erreichen. Das hat die Erfahrung bei Promiseland in der <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong>­Gemeinde gezeigt.<br />

Reich Verlag<br />

190 Seiten<br />

€ 12,90<br />

DER LOBPREIS-TRAINER | DETLEV REICH<br />

Während der Lobpreiszeit im Gottesdienst geht es darum, zu zeigen,<br />

wie Gott ist. Dieses Buch möchte Musiker dabei unterstützen,<br />

authentisch und wirkungsvoll eine Lobpreiszeit zu gestalten,<br />

die Menschen berührt und bleibend verändert. Dazu liefert das<br />

Buch theologische und inhaltliche Grundlagen, wichtige Aspekte<br />

der Liedinterpretation, Tipps zum richtigen Bühnenverhalten,<br />

Anregungen für die Zusammenarbeit im Musik­Team und mit der<br />

Gemeindeleitung, sowie Praxis­Übungen für einen authentischen<br />

Auftritt.<br />

Neufeld Verlag<br />

352 Seiten<br />

€ 17,90<br />

VERWANDELT IN GOTTES NÄHE | ANDERS­PETTER SJODIN<br />

Die Verwandlung unserer Herzen ist möglich, wenn wir auf<br />

den Ruf Jesu antworten, ihm zu folgen und seinen Lebensstil<br />

nachzuahmen. Dann tut Gott das, was wir nicht tun können: Er<br />

verwandelt unsere Seele. Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise,<br />

auf der wir entdecken, was schon Generationen vor uns geholfen<br />

hat, ihren Alltag auf Christus auszurichten ­ geistliche Übungen:<br />

Abgeschiedenheit, Lesen der Bibel, Gebet, Sabbat und Schweigen.<br />

Sjödin schreibt unterhaltsam und persönlich, mit vielen praktischen<br />

Beispielen. Es ist ein leidenschaftlicher Ruf, sich von Gott<br />

formen zu lassen.<br />

FRISCHE FORMEN FÜR DIE KIRCHE<br />

VON HEUTE<br />

Die Konferenz „Gemeinde 2.0“ hat neue Formen von Kirche<br />

aus theologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive<br />

beleuchtet. Und sie machte Mut, Schritte des Wandels zu<br />

wagen. Ein Auszug aus dem Vortrag von Michael Herbst:<br />

Was uns unsere englischen Freunde gaben, ist etwas, das uns<br />

zu ewiger Freundschaft verpflichtet: Von ihnen übernahm der<br />

Braunschweiger Lehrer und Theologe (!) Wilhelm Carl Johann<br />

Konrad Koch 1874 das Fußballspiel. Es war ein Heilmittel<br />

gegen Stubenhockertum und für Bewegung und Teamgeist<br />

der Schüler, so seine Idee. Von den Engländern lernen heißt<br />

sich bewegen lernen. Freilich war es wie heute: Die Ideen aus<br />

England hatten es schwer in deutschen Landen: Fußball wurde<br />

verspottet als „Fußlümmelei“ und „englische Krankheit“.<br />

Neue Ideen haben es schwer in unserem Land.<br />

Wir verdanken unseren englischen Freunden aber noch<br />

etwas, und das brachte uns auf die Idee zu dieser Tagung: Sie<br />

haben sich selbst als alte Volkskirche neu erfunden. England<br />

ist ein hoch säkularisiertes Land. Der Anteil von Menschen<br />

anderen Glaubens ist deutlich höher als hierzulande. Der<br />

Anteil der britischen Kinder, die überhaupt noch von kirchlichem<br />

Leben erreicht werden, liegt bei 5 %. Die Finanzen<br />

sind erheblich knapper, denn eine Kirchensteuer kennt die<br />

Staatskirche nicht. Bei 40 % der Bevölkerung kam der christliche<br />

Glaube in ihrer Biografie überhaupt nicht vor. In England<br />

gibt es einen jungen Atheismus, von dessen evangelistischer<br />

Leidenschaft wir noch lernen können.<br />

Warum gibt es dennoch gute Nachrichten aus England: von<br />

Gemeinden, die aufbrechen, von einigen tausend sogenannter<br />

„Fresh Expressions of Church“? Wesentlich ist die geistliche<br />

Erneuerung, die viele, nicht zuletzt unter den Pastoren in<br />

der „Church of England“, neu inspiriert. Deshalb ist Gemeinde<br />

2.0 zuerst eine Frage des Geistes, dann der Strategien und<br />

Strukturen.<br />

John Finney hat dafür ein schönes Bild. Er wollte einmal ein<br />

altes Haus kaufen. Als er in den Raum kam, in dem sich der<br />

Boiler befand, stand dort ein altes, rostiges Ding. Die Hausbesitzerin<br />

musste zugeben: „Er tut es nicht mehr richtig!“ Das<br />

ganze Haus war darum kalt und unwirtlich. Unsere Kirche hat<br />

auch einen „Boiler“: Es ist unser persönliches und gemeinsames<br />

Leben mit Jesus. Wenn dieser „Boiler“ nicht funktioniert,<br />

ist das Haus der Kirche kein Gasthaus, das andere anzieht.<br />

Sie wenden sich ab: Es ist zu kalt.<br />

In vielen Gemeinden Englands heißt es nicht länger: „Komm<br />

her!“ sondern: „Wir kommen zu euch, dienen euch, und wenn<br />

Neukirchner Aussaat Verlag<br />

100 Seiten<br />

€ 9,90<br />

ihr mögt, helfen wir euch, eine Gemeinde zu bilden, die zu<br />

euch passt.“ So gibt es eine Surfergemeinde an der Küste<br />

Cornwalls, eine Eucharistiefeier für die Gothic Szene in Cambridge,<br />

eine Jugendgemeinde in einem Skaterpark. Es gibt<br />

Gemeinden in Cafés, Schulen und Fitnessclubs. Es gibt sie<br />

auf dem Land und in der Stadt, für Junge und Alte.<br />

Was mich beeindruckt:<br />

BUCHAUSZUG<br />

1. Die Entstehung einer „Fresh Expression“ ist ein geistlicher<br />

Vorgang. Es beginnt mit Zuhören: auf Gott wie auf die Menschen<br />

im Umfeld. Man fragt: Was will Gott von uns? Es geht<br />

weiter mit Dienen: Wir wollen nicht nur eine gute Nachricht<br />

bringen, wir wollen eine gute Nachricht sein und uns einbringen.<br />

Fragen nach Liturgie und Struktur kommen erst danach.<br />

2. Es gibt keine Modelle, die man nur kopieren müsste. Natürlich<br />

gibt es Bausteine, die sich bewährt haben, aber was vor<br />

Ort geschieht, entscheidet sich auch erst vor Ort.<br />

3. Wir sind bereit zu sterben. Unsere Vorlieben, Traditionen,<br />

Vorstellungen von Gottesdienst und Gemeindeleben – das<br />

alles steht auf dem Prüfstand. Das Weizenkorn fällt in einen<br />

neuen Boden, es stirbt, und dann erwächst neues Leben.<br />

4. Sie laufen nicht in die „Brücken“­Falle, die lautet: Es ist nur<br />

ein Übergang, bis die Leute auf der anderen Seite angekommen<br />

sind, in der Kirche, wie wir sie gewohnt sind und lieben.<br />

Nein, sie sind die Gemeinde! Sie sollen das Potenzial haben,<br />

reife, eigenständige anglikanische Gemeinden zu werden. Es<br />

klappt nicht immer, aber oft, und wenn es nicht klappt, hat<br />

man doch gelernt.<br />

5. Dahinter stehen zwei sich ergänzende Kräfte: die jungen<br />

Bewegungen und Pfarrer, die sich ermutigt fühlen, Neues zu<br />

wagen. Zum anderen Bischöfe, die solche Projekte anregen,<br />

visitieren und verteidigen. Zur Weisheit des Aufbruchs im<br />

Vereinigten Königreich gehört es, Altes und Neues sinnvoll<br />

beieinander zu halten.<br />

GEMEINDE 2.0 | HEINZPETER HEMPELMANN, MICHAEL HERBST,<br />

MARKUS WEIMER<br />

Die Kirche in Deutschland braucht neue Ausdrucksformen gemeindlichen<br />

Lebens. Der gesellschaftliche Wandel und die Fragmentierung<br />

in Milieus, Mentalitäten und Lebenswelten nehmen<br />

zu und stellen uns vor die Frage, wie die Weitergabe des Evangeliums<br />

im 21. Jahrhundert aussehen kann. Der vorliegende Band<br />

enthält die Vorträge der Konferenz „Gemeinde 2.0“.<br />

RESSOURCEN 35


DIESMAL AUF DEM COVER: SOFIA RONCAL<br />

„GUT FINDE ICH, DASS WILLOW DIE JUNGE GENERATION MOTIVIERT<br />

UND VERNETZT. ICH HABE ERLEBT, DASS BEIM JUGENDPLUS-KONGRESS<br />

JUNGE LEUTE AUS GANZ DEUTSCHLAND AUFEINANDERTREFFEN UND<br />

SICH DADURCH NICHT SELTEN NEUE TÜREN UND SPANNENDE WEGE<br />

ÖFFNEN.“<br />

Sofi a Roncal arbeitet zur Zeit bei der blu:boks Berlin, einem sozial­kulturellen Projekt,<br />

das durch Musik, Theater und Tanzworkshops das Selbstvertrauen von Kinder und<br />

Jugendlichen aufbauen und ihre Talente fördern will. Von diesem Projekt erfuhr sie auf<br />

dem letzten Jugendplus­Kongress.<br />

THE<br />

LOCAL<br />

CHURCH<br />

IS THE<br />

HOPE<br />

OF THE<br />

WORLD

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!