Leichtathletik INFORMationen 01/2012
Inhalt: FREUNDE-Förderkatalog 2012 für den Nachwuchs + Athletenmanager in der LA + Interview mit Shanice Craft + Olympische Vorboten + Erinnerung an Zá-to-pek!
Inhalt: FREUNDE-Förderkatalog 2012 für den Nachwuchs + Athletenmanager in der LA +
Interview mit Shanice Craft + Olympische Vorboten + Erinnerung an Zá-to-pek!
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Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 20<br />
Zá-to-pek! Zà-to-pek! Zá-to-pek!<br />
Wie unsere Leser der vorletzten Ausgabe entnehmen konnten, war eine größere Reisegruppe bei<br />
der U 23-EM 2<strong>01</strong>1 in Ostrava. Wenn man dort in den unvermeidlichen Diskussionen auf die tschechi -<br />
sche <strong>Leichtathletik</strong> zu sprechen kam, fielen natürlich sofort die Namen Dana und Emil Zatopek –<br />
auch heute noch Legenden der <strong>Leichtathletik</strong>.<br />
Als wir in Ostrava auf FREUNDE-Mitglied Jan Kern trafen, der in<br />
seiner Funktion als Chef-Delegierter des DLV über vielfältige<br />
Erfahrungen verfügt, fragten wir ihn nach Möglichkeiten, etwas<br />
über Land und Leute zu erfahren. Jan schlug uns vor, ganz<br />
in der Nähe das „Holzstädtchen“ Rosnov zu besuchen: ein Freiluft-Museumsdorf,<br />
u. a. mit den Gräbern von Emil Zatopek und<br />
Ludwig Danek (OS 1972 mit dem Diskus).<br />
Gesagt – getan: Jan Kern sorgte dafür, dass exklusiv für uns ein<br />
Bus des Organisationskomitees mit der netten Hostess Monika<br />
bereitgestellt wurde. (O-Ton: „Ich heiße Monika, bin 25 Jahre<br />
alt und arbeite für BMW.“) Als fachgerechter Dolmetscher bewährte<br />
sich Klaus aus Wolfsburg.<br />
Durch eine leicht hügelige, sehr naturbelassene Landschaft<br />
erreichten wir nach etwa 60 km unser Ziel und besuchten mit<br />
viel Interesse das Museum. Natürlich galt den Gräbern von<br />
Emil Zatopek und Ludwig Danek unsere besondere Aufmerksamkeit.<br />
Auf einem Dorffriedhof um die Kirche der hl. Anna<br />
werden walachische Persönlichkeiten beigesetzt. Schlichte<br />
Grabsteine, mit Eingravierungen eines Läufers bzw. Diskuswerfers,<br />
geben einen Verweis auf die bescheidenen, aber sehr<br />
erfolgreichen Athleten. Emil Zatopek verstarb am 22.11.2000<br />
in Prag. Seine Urne kam Anfang 20<strong>01</strong> nach Rosnov und wurde<br />
hier beigesetzt. Denn Emil Zatopek ist ganz in der Nähe in Koprovnice<br />
geboren.<br />
Die gesamte Anlage „Holzstädtchen“ hat den Charakter einer<br />
Kleinstadt aus der Zeit des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts.<br />
Eine Vielzahl von Gebäuden (Kirche, Rathaus, div. Gewerbebetriebe,<br />
Gasthäuser etc.) vermitteln einen guten Eindruck<br />
der Vergangenheit, die heute liebevoll gepflegt wird.<br />
Als unsere Hostess das große Interesse an Emil Zatopek bemerkte,<br />
organisierte sie spontan einen Besuch des Technikmuseums<br />
des weltbekannten Fahrzeugherstellers Tatra in<br />
dem Geburtsort Emil Zatopeks. Das Museum ist erst vor einigen<br />
Jahren eingerichtet und die Ausstellung nach modernen<br />
Erkenntnissen konzipiert worden. Es enthält auch einen<br />
großen Saal zu Ehren von Dana und Emil Zatopek! Fasziniert<br />
standen wir vor einer großen Anzahl an Dokumenten über die<br />
beiden einzigartigen Weltklasseathleten: Über 50 authentische<br />
Fotografien (unten rechts z. B. der Auszug des Olympiasiegers<br />
samt seiner Beutestücke aus dem Olympischen Dorf<br />
in Helsinki), Zeitungsausschnitte, Plakate, Erinnerungsstücke,<br />
Medaillen etc. sowie Emils Trainingsanzug und Startnummer<br />
der Olympischen Spiele sowie vor allem 2 Videos vieler seiner<br />
Läufe erzählen von der beeindruckenden sportlichen Vita der<br />
Zatopeks. So kehrten wir sehr zufrieden nach einem verlängerten<br />
Vormittag nach Ostrava zurück. Unser Dank gilt insbesondere<br />
Jan Kern für seine Idee und Hilfestellung sowie natürlich<br />
Monika für ihre ausgezeichnete Begleitung.<br />
Henning Wedderkop