05.12.2020 Aufrufe

Leichtathletik INFORMationen 01/2012

Inhalt: FREUNDE-Förderkatalog 2012 für den Nachwuchs + Athletenmanager in der LA + Interview mit Shanice Craft + Olympische Vorboten + Erinnerung an Zá-to-pek!

Inhalt: FREUNDE-Förderkatalog 2012 für den Nachwuchs + Athletenmanager in der LA +
Interview mit Shanice Craft + Olympische Vorboten + Erinnerung an Zá-to-pek!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Leichtathletik</strong><br />

<strong>INFORMationen</strong><br />

Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten<br />

FREUNDE-Förderkatalog 2<strong>01</strong>2 für den Nachwuchs + Athletenmanager in der LA +<br />

Interview mit Shanice Craft + Olympische Vorboten + Erinnerung an Zá-to-pek!


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 2<br />

Liebe Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>,<br />

liebe <strong>Leichtathletik</strong>freunde,<br />

Freudige Gesichter bei den Mädels des SC Charlottenburg,<br />

obwohl die FREUNDE der Meisterstaffel<br />

bei den Jugendhallenmeisterschaften<br />

ausgerechnet eine Reise nach Berlin geschenkt<br />

hatten?! Hanne Ziemek, stellv. FREUNDE- Vorsitzende,<br />

die dem 4 x 200 m Quartett Gutscheine<br />

u. a. für den Besuch des ISTAF überreichte, reagierte<br />

jedoch spontan und versprach, nichts<br />

unversucht zu lassen, den Berlinerinnen im Sommer<br />

den Besuch der Deutschen Meisterschaften<br />

in Bochum zu ermöglichen. Vielleicht können ja<br />

die siegreichen Staffelkollegen vom örtlichen TV<br />

Wattenscheid <strong>01</strong> die Betreuung übernehmen?<br />

Wir werden berichten ...<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Förderverein „Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Auf der Leiten 8, 82377 Penzberg<br />

Telefon und Fax: (08856) 910815<br />

E-mail: Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@<br />

t-online.de<br />

Internet: www.fdlsport.de<br />

Spenden und Anzeigen sind willkommen.<br />

Die aktuelle Anzeigenpreisliste kann bei<br />

der Redaktion angefordert werden.<br />

Bankverbindungen:<br />

Raiffeisenbank, Kto-Nr. 52 000<br />

(BLZ 7<strong>01</strong> 693 31)<br />

Commerzbank Nürnberg, Kto.-Nr. 5 222 955<br />

(BLZ 760 400 61)<br />

Erscheint viermal jährlich, jeweils zum Ende<br />

des Quartals.<br />

Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />

Peter Busse, Dr.-Gemmert-Straße 24,<br />

40882 Ratingen<br />

Telefon: (02102) 83985<br />

E-mail: busse-ratingen@t-online.de<br />

Für Beiträge, die mit Namen oder<br />

Initialen gekennzeichnet sind, ist der<br />

Verfasser verantwortlich.<br />

Gesamtherstellung:<br />

jva druck+medien<br />

Möhlendyck 50, 47608 Geldern<br />

Telefon: 02831 88797-10<br />

E-mail: druckerei@jva-druckmedien.de<br />

Internet: www.jva-geldern.nrw.de<br />

Titelseite:<br />

Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in<br />

Karlsruhe wurden Gesa Felicitas Krause und<br />

Gregor Traber zu „Jugendleichtathleten des<br />

Jahres“ ausgezeichnet. Mehr dazu auf Seite 13.<br />

Titelfoto: Dirk Gantenberg<br />

selten stand der jüngste Nachwuchs in der <strong>Leichtathletik</strong> so im Mittelpunkt<br />

des Interesses wie im vergangenen Jahr. Ein Wettkampfsystem für Kinder als<br />

Bestandteil der neuen Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>ordnung erregte die Gemüter<br />

und führte zu Diskussionen in den <strong>Leichtathletik</strong>gremien auf allen Ebenen des<br />

Verbandes sowie an der Basis – und das ist gut so! Nun, was hat die DLV-Jugend<br />

bewogen, für die Altersklassen der Kinder Veränderungen im Wettkampfsystem<br />

anzustreben?<br />

Kinder stehen zweifellos im Fokus von Veränderungen unserer Gesellschaft,<br />

die noch nie so schnell vorangeschritten sind wie zuletzt. Die Umwandlung<br />

des Schulsystems in Deutschland hin zur Ganztagsschule ist ein untrügliches<br />

Zeichen hierfür; deren Realisierung ist bundesweit bereits weit fortgeschritten<br />

und der Kampf um immer weniger Freizeit von Schulkindern hat begonnen.<br />

Darüber hinaus macht sich der demographische Wandel unserer Gesellschaft<br />

in Rückgängen bei den Mitgliederzahlen der Vereine bemerkbar, und es<br />

stellt sich die Frage: Welche Rolle spielt der Sport im Alltag von Kindern, und<br />

wo bleibt dabei die <strong>Leichtathletik</strong>? Ein Schulterschluss von Verbandsarbeit,<br />

Vereins angeboten und Schulsport ist zwingend erforderlich, um hier nicht weiter<br />

an Boden zu verlieren.<br />

Andere europäische Länder mit Ganztagsschulsystem, wie z. B. Frankreich, haben<br />

schon länger diesen gemeinsamen Weg gewählt und die Kinderleichtathletik<br />

als identischen Bestandteil in Schul- und Vereinssport auch im Wettkampf<br />

eingeführt, und auch unsere Nachbarn Luxemburg und die Niederlande sind<br />

dabei, ihr Wettkampfprogramm dahingehend zu überarbeiten. Weltweit hat<br />

die IAAF in über 100 Ländern ihr Programm „Kid‘s Athlics“ etabliert und ist dafür<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>1 mit dem „Peace & Sports Award“ ausgezeichnet worden. Dabei<br />

wurde hervorgehoben, dass gerade der Multi-Event-Charakter und die nicht<br />

selektive Teamwertung die Stärke dieses Programms ausmacht.<br />

Das Wettkampfsystem Kinderleichtathletik in Deutschland konnte aus dem<br />

hervorgehen, was sich in Einzelinitiativen schon länger bewährt hat und zeigt<br />

seine Profilschärfe in der Ausrichtung auf das Wettkämpfen. Die aktuelle Entwicklung<br />

wurde von den Verantwortlichen der DLV-Jugend mit großer Sorgfalt<br />

und Fachkompetenz betrieben, und Experten aus Lehre und Leistungssport<br />

waren eng beteiligt. Schliesslich sollen nicht allein die Wettkampfveranstaltungen<br />

für 6- bis 11-jährige Mädchen und Jungen im Blickpunkt stehen, sondern<br />

die langfristige und ganzheitliche Entwicklung dieser Kinder hin zu einem lebenslangen<br />

Sporttreiben mit besten Voraussetzungen auch für eine leistungssportliche<br />

Karriere in der <strong>Leichtathletik</strong>.<br />

Die Jugendgremien des DLV haben sich intensiv mit der Thematik befasst – und<br />

dies nicht erst seit gestern. Zuletzt kam in den Beschlüssen des DLV-Jugendtages<br />

2<strong>01</strong>1 der gemeinsame Wille ganz klar zum Ausdruck, den Weg von Veränderungen<br />

gehen zu wollen und dabei bereit zu sein zur Unterstützung von Trainern,<br />

Kampfrichtern und Organisatoren.<br />

Altbundespräsident Gustav Heinemann prägte die bemerkenswerten Worte:<br />

„Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“<br />

Lasst uns Veränderungen nicht scheuen und dabei unsere <strong>Leichtathletik</strong>, wie<br />

wir sie lieben, fest im Auge behalten!<br />

Esther Fittko


3 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

Wir über uns …<br />

Geburtstage<br />

Willkommen als neue Mitglieder!<br />

Sieglinde und Volker Weber (Friedberg),<br />

Rolf Burscheid (Parsau), Andreas Dopheide<br />

(Bielefeld), Raimund Dopheide (Bielefeld),<br />

Michael Putsch (Erftstadt), Michael Manke-<br />

Reimers (Mannheim), Jörg Wehmer<br />

(Wolfsburg), Volker Loth (Freudenberg)<br />

Für Spenden danken wir herzlich!<br />

Dieter Rattay, Jürgen Eckardt, Birgit Sladeczek<br />

April<br />

2. Jörg Peter 50<br />

Mühlbachweg 18, 63571 Gelnhausen<br />

8. Erich Bremicker 80<br />

Rubensstraße 25, 67061 Ludwigshafen<br />

8. Dr. D. Rodenkirchen 78<br />

Schlebacher Straße 51,<br />

53359 Rheinbach<br />

9. Walter Kaus 86<br />

Seilerstraße 87, 46047 Oberhausen<br />

10. Gerhart Peter 87<br />

Grotenbachstraße 22,<br />

51643 Gummersbach<br />

10. Karl-Friedrich Riedesel 75<br />

Sölder Straße 21, 44289 Dortmund<br />

12. Hans Tichi 83<br />

Karl-von-Hörsten-Straße 10,<br />

38304 Wolfenbüttel<br />

12. Hiltrud Brinkmann 77<br />

Oststraße 19, 59065 Hamm<br />

14. Dr. Günther Currle 81<br />

Wölkstraße 72, 73312 Geislingen<br />

14. Charlotte Jooß 75<br />

Heusteigstraße 25, 71032 Böblingen<br />

14. Wolfgang Bartecki 60<br />

Derner Straße 471 c, 44329 Dortmund<br />

15. Karlheinz Riefling 81<br />

Reinowzeile 3, 12353 Berlin<br />

18. Joachim Günther 76<br />

Straße 136, Nr. 7, 14089 Berlin<br />

20. Gerd Gimmnich 77<br />

Mönchebergstraße 68, 34125 Kassel<br />

22. Hans Georg Peukert 77<br />

Schnetzlerstraße 5, 76137 Karlsruhe<br />

22. Alfred Engfer 75<br />

G.-Scholl-Straße 10, 14548 Caputh<br />

24. Dr. Wolfgang Schaefer 76<br />

Zum Wasserwäldchen 15A,<br />

65582 Diez<br />

25. Günther Hemkemeyer 83<br />

Haugenkamp 33, 48653 Coesfeld<br />

27. Hanns Single 78<br />

Schlichemstraße 18,<br />

72336 Balingen-Frommern<br />

Mai<br />

1. Edeltraud Boeck 76<br />

Alte Heerstraße 56/58, 41564 Kaarst<br />

2. Bodo Schmidt 77<br />

Loretzendamm 18A, 24103 Kiel<br />

5. Walfried Heinz 76<br />

Postfach 11 51, 54321 Konz<br />

7. Karl Ebbinghaus 83<br />

Letmather Straße 2,<br />

58119 Hagen-Hohenlimburg<br />

8. Heinrich Casper 76<br />

Schubertstraße 6a, 45699 Herten<br />

10. Sophie Marie Schiefer 10<br />

Schwalbenstraße 36,<br />

65824 Schwalbach<br />

11. Volker Clarius 79<br />

Nahrungsberg 15, 35390 Gießen<br />

12. Prof. Dr. Otto Herrmann 79<br />

Erfurter Straße 5, 34289 Zierenberg<br />

12. Jürgen Eckardt 75<br />

Bülowstraße 75, 90491 Nürnberg<br />

13. Kurt Spitzmüller 91<br />

Waldstraße 1, 77787 Nordrach<br />

14. Siegmut Böhme 86<br />

Fasanenweg 32, 25587 Münsterdorf<br />

18. Lieselotte Hartlieb 65<br />

Hamburger Allee 45/57,<br />

3<strong>01</strong>61 Hannover<br />

18. Ursula Knappe 50<br />

Elly-Heuss-Knapp-Straße 25,<br />

45481 Mülheim a.d. Ruhr<br />

19. Johanna Barsch 92<br />

Neuffenstraße 58, 73240 Wendlingen<br />

19. Dr. Matthias Reick 50<br />

Schubertstraße 27 A, 28209 Bremen<br />

20. Karl Steiner 80<br />

Marienweg 11, 73102 Birenbach<br />

21. Henning Wedderkop 70<br />

Kirschbaumsweg 6, 45149 Essen<br />

23. Josef Janning 76<br />

Burgstraße 2, 49716 Meppen<br />

24. Werner von Moltke 76<br />

Höhenweg 18, 55268 Nieder-Olm<br />

25. Dr. Gerhard Egeler 82<br />

Halfmannsweg 61,<br />

45886 Gelsenkirchen<br />

28. Heidi Pratsch 78<br />

Bogenstraße 1, 82166 Gräfelfing<br />

28. Karl-Heinz Buck 77<br />

Stemwederbergstraße 57,<br />

32351 Stemwede<br />

29. Lenhard Engberts 77<br />

Needlandskamp 13, 26826 Weener<br />

29. Helga Fischer 75<br />

Bodelschwingstraße 21a,<br />

48165 Münster<br />

29. Uwe Bielinski 70<br />

Halbe-Höhe 54, 45147 Essen<br />

30. Christel Johannhörster 70<br />

Blücherstraße 28, 40477 Düsseldorf<br />

30. Fritz Mühle 95<br />

Leuschnerstraße 21, 47445 Moers<br />

31. Rolf Luxemburger 78<br />

Bahnhofstraße 13,<br />

79189 Bad Krozingen<br />

Juni<br />

9. Carl Bruno Schirp 78<br />

Feskerdam 25, 25980 Sylt-Ost<br />

9. Klaus Hofmann 60<br />

Am Stadion 21, 97753 Karlstadt<br />

10. Inge Paschen 78<br />

Eichenweg 16, 29584 Himbergen<br />

10. Dr. Claas Hinrich Hastedt 75<br />

Alsterdorfer Straße 338,<br />

22297 Hamburg<br />

10. Bernhard Böse 60<br />

Rheinstraße 1, 41541 Dormagen<br />

11. Wilhelm Mader 60<br />

Gärtnerstraße 3, 72119 Ammerbuch<br />

16. Gabriele Thiele 65<br />

Katteweg 27, 14129 Berlin<br />

19. Erik von Davidson 86<br />

Darmstädter Straße 105,<br />

64625 Bensheim<br />

21. Gustav Schröder 83<br />

Hauptstraße 15,<br />

56767 Sassen/Vulkaneifel<br />

22. Heinrich Seelbach 89<br />

Kreuzbergstraße 36a,<br />

66333 Völklingen<br />

24. Liane Winter 70<br />

Hochring 39, 38440 Wolfsburg<br />

25. Dr. Hans Rösch 75<br />

Marktplatz 7, 83329 Waging<br />

28. Helmut Oberdieck 94<br />

Brehmstraße 20, 40239 Düsseldorf<br />

28. Dr. Hans-Joachim Walde 70<br />

Gartenweg 1, 26441 Jever<br />

28. Edwin Martin 70<br />

Blumenstraße 24, 34497 Korbach<br />

30. Robert Herchet 89<br />

Hänselriede 11, 30419 Hannover<br />

30. Editha Mirsch 80<br />

Am Wieselbau 25, 14169 Berlin<br />

Wir trauern um<br />

unsere Mitglieder<br />

Eva Weber<br />

Annemie Keller<br />

Karl Fehr<br />

Franz-Josef Eckstein


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 4<br />

FREUNDE-Förderung für den<br />

Nachwuchs auf 35.000 € erhöht<br />

Der FREUNDE-Vorstand hat mit Blick auf die von Schatzmeister Sepp Anthofer als erfreulich geschilderte<br />

Kassenlage für das Jahr 2<strong>01</strong>2 ein umfangreiches Förderprogramm beschlossen.<br />

Nach Beratung mit dem für den leichtathletischen Nachwuchs<br />

zuständigen Bundestrainer Jörg Peter beteiligen sich die<br />

FREUNDE in diesem Jahr an den Kosten eines bundesweiten<br />

Sichtungslehrgangs für 15-jährige Läuferinnen und Läufer, die<br />

in den C-Kader des Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Verbandes (DLV)<br />

aufgenommen werden sollen. Für die jungen Sportler sind<br />

neben sportlichen Tests, persönliche Gespräche sowie eine<br />

sportmedizinische Untersuchung vorgesehen. Eine Teilnahme<br />

des Heimtrainers ist hierbei verpflichtend, um gleichzeitig<br />

eine Fortbildung zu gewährleisten. Der DLV hat in den vergangenen<br />

Jahren sehr vorzeigbare Erfolge gerade im Laufbereich<br />

mit seinen Sichtungsmaßnahmen erzielt: So konnten sich zum<br />

Beispiel Hannah Klein (LCO Edenkoben), Christine Gess (TSG<br />

Balingen) und Maya Rehberg (SC Rönnau/Segeberg), die bei<br />

solchen Lehrgängen „entdeckt“ wurden, im vergangenen Jahr<br />

auf der Mittelstrecke für die Nachwuchs-Nationalmannschaft<br />

qualifizieren und bei internationalen Meisterschaften in Tallin<br />

bzw. Lille bis in die Endläufe vordringen.<br />

Die höchst erfolgreiche Nachwuchsgruppe der Stabhochspringer<br />

und vor allem Springerinnen der LG Lippe Süd mit ihrem<br />

Trainer Olaf Hilker wird beim Kauf neuer Stäbe finanziell<br />

unterstützt (die bereits bei der Hallen-JDM im Einsatz waren).<br />

Allein mit 15.000 € unterstützt der Förderverein die Durchführung<br />

von 2 Fair-Play-Camps in Saarbrücken bzw. Kienbaum.<br />

Die gezielte Einladung von Kaderathleten stellt dabei sicher,<br />

dass der Kern der U 18-Nationalmannschaft erreicht wird und<br />

auf bevorstehende internationale Aufgaben vorbereitet werden<br />

kann. Die Camps dienen vor allem der Persönlichkeitsentwicklung<br />

und der umfassenden Information. Neben der<br />

Aufklärung über Doping und der Vertiefung des Fair-Play-Gedankens<br />

sind intensive Trainingseinheiten integriert.<br />

Das DLV-Jugendlager mit 60 Nachwuchsathleten aus allen<br />

Bundesländern im Rahmen der Deutschen <strong>Leichtathletik</strong><br />

Meisterschaften am 16. und 17. Juni in Wattenscheid wird<br />

– wie die Vorgängerveranstaltungen – von den „Freunden der<br />

<strong>Leichtathletik</strong>“ finanziell unterstützt.<br />

Mit einen Kostenzuschuss wird der „Schülercup Gehen“ gefördert.<br />

Dieser Wettbewerb ist inzwischen fester Bestandteil<br />

der Talententwicklung in einer förderungswerten Disziplin;<br />

er wäre ohne die Unterstützung der FREUNDE nicht durchführbar.<br />

Außerdem werden die FREUNDE in diesem Jahr wieder 10 Auszeichnungen<br />

für besondere Leistungen stiften. Die „Leichtathleten<br />

des Jahres“ wurden bereits bei den Deutschen Hallenmeisterschaften<br />

in Karlsruhe ausgezeichnet; gleichzeitig auch<br />

die Jugend-Leichtathleten des Jahres. Für die besten Leistungen<br />

während der JDM vom 20. bis 22. Juli in Mönchengladbach<br />

werden in den Altersklassen U 18 und U 20 Ehrenpreise<br />

vergeben. Schließlich wurde bei den Deutschen Hallenmeisterschaften<br />

in Sindelfingen den schnellsten Staffeln über<br />

4 x 200 m der weiblichen und männlichen Jugend eine Berlinreise<br />

gestiftet, die u. a. Gespräche mit Mitgliedern des Sportausschusses<br />

des Deutschen Bundestages beinhaltet.


5 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

Die 4 kooptierten Mitglieder des<br />

FREUNDE-Vorstandes<br />

Schon als Student schrieb Peter Middel für Zeitungen, so dass man ihn in Dortmund 1971 zum Kreis-Pressewart<br />

und 1973 zum Pressewart des FLV Westfalen wählte. Der 62-Jährige ist damit inzwischen der dienstälteste<br />

Landespressewart im DLV. In dieser Funktion wurde er bei zahlreichen westfälischen und deutschen<br />

Meisterschaften eingesetzt. Auch beim Weltcup 1977 in Düsseldorf, bei den Weltmeisterschaften 1993 in<br />

Stuttgart und 2009 in Berlin sowie bei den Europameisterschaften 1986 in Stuttgart und 2002 in München<br />

war er im Pressebereich tätig.<br />

Peter Middel nahm als Mitglied des TSC Eintracht Dortmund (seit 1961) fast 5 Jahrzehnte an Mittel- und<br />

Langstreckenläufen teil. U. a. erzielte er 32:48 Minuten über 10.000 m und 2:38:20 Stunden im Marathonlauf.<br />

Seit 1966 organisiert er den Parklauf „Rund um den Fernsehturm“, bei dem er selbst 44-mal mitrannte. Eine<br />

Kniearthrose zwingt ihn jedoch zum Kürzertreten. Beruflich arbeitete der Realschullehrer mit den Fächern<br />

Mathematik, Sport und Sozialwissenschaften an der Ricarda-Huch-Realschule in Dortmund. Inzwischen befindet<br />

sich das langjährige FREUNDE-Mitglied in der passiven Phase der Altersteilzeit und kann sich nun<br />

ganz auf sein Engagement im Sport konzentrieren.<br />

Roland Frey (53) ist seit über 25 Jahren bei den FREUNDEN und seit letztem Sommer kooptiertes Mitglied<br />

des Vorstandes. Sein Tätigkeitsbereich umfasst u. a. das Management in Sachen Karten und Hotels zu den<br />

deutschen Meisterschaften sowie die Öffentlichkeitsarbeit für die FREUNDE. Bis 2009 war er als Sportwart<br />

und Vizepräsident beim Badischen LV für den Bereich Leistungssport zuständig. Inspiriert durch die Fernsehübertragungen<br />

der OS kam er 1972 zur <strong>Leichtathletik</strong>. Schnell bemerkte er, dass er nur in den Laufdisziplinen<br />

konkurrenzfähig sein würde. In den Mittelstrecken schaffte er es Anfang der 80er Jahre viermal ins<br />

Finale bei Deutschen Meisterschaften und stand bei internationalen Meetings in Deutschland an der Startlinie<br />

neben Weltklasseathleten wie Mike Boit, Henry Rono und Sydney Maree.<br />

In seinem Heimatort Bad Schönborn trainiert er Mittelstreckenathleten, von denen im letzten Jahr auch ein<br />

Athlet in die U 18 Nationalmannschaft berufen wurde. Mit seiner Erfahrungsvielfalt als Athlet, Trainer, Funktionär<br />

und <strong>Leichtathletik</strong>fan hofft er, in seinem Betätigungsfeld zum Wohle der FREUNDE beitragen zu können.<br />

Beruflich ist er bei einem finnisch-deutschen Elektronikkonzern im Fertigungsbereich in der operativen<br />

Personalbetreuung tätig.<br />

Für Jan Kern (66) begann das Leben als Leichtathlet bereits im Grundschulalter, als er bei seinem ersten<br />

Wettkampf gleich 5 Tafeln Schokolade gewann. Zu seinen größten sportlichen Erlebnissen zählte die Begegnung<br />

mit der Familie Zatopek. Während er von Emil eine Unterschrift mit Widmung erhielt, versuchte<br />

er als Speerwerfer der Dana nachzueifern. Mehr als zu einigen Landesmeisterschaften in der Jugend reichte<br />

es jedoch nicht.<br />

Nach seinem Studium der Fächer Sport und Slawistik in Prag, das er 1968 beendete, siedelte Jan Kern in<br />

die Bundesrepublik über. Nach 2 Jahren Tätigkeit als Lehrer kam er als Mitarbeiter zum Bundesinstitut für<br />

Sportwissenschaft in Köln. Von dort ging er auf Empfehlung von Prof. Hermann Rieder 1973 zum Bundesausschuss<br />

für Leistungssport im Deutschen Sportbund, wo er u. a. als Koordinator <strong>Leichtathletik</strong> zu seinen<br />

Wurzeln fand. Bereits von dieser Stelle aus wurde er auf den nachdrücklichen Wunsch von Maria Jeibmann<br />

Mitglied der Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>. Mit seinem Wechsel zum DLV 1989 rückte er auch in den Vorstand<br />

der FREUNDE, dem er auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand die Treue hält. Selbst versucht er sich als<br />

Spieler, aber auch als Vorsitzender eines Tennisvereins fit zu halten.<br />

Jörg Peter (49) ist seit dem Grundschulalter Leichtathlet. Sein Vater, selbst Leichtathlet, nahm ihn mit zu einem<br />

Wettkampf (der „Schülerolympiade“) auf die städtische Leichathletik-Anlage in Gelnhausen. Die dort<br />

errungene Medaille war der Anfang seiner aktiven Athletenzeit, in der er viele Landesmeisterschaften im<br />

Hammerwerfen errang. Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn schlug er den Weg als Trainer ein. Zunächst<br />

im Verein (TV Gelnhausen), danach im Landesverband und seit 2005 auf DLV-Ebene, wo er zunächst<br />

als Nachwuchs-Bundestrainer für den Bereich 400 m / 4 x 400 m weiblich (U 20) zuständig war. Seit September<br />

2007 ist er hauptamtlicher Bundestrainer für den Bereich U 18 sowie Bindeglied zu den Landesverbänden<br />

und seit Anfang Januar dieses Jahres zudem verantwortlicher Nachwuchs-Bundestrainer für die männlichen<br />

400 m Hürdenläufer (U 20).<br />

Zu seinen größten sportlichen Erlebnissen zählt, neben den U 18 und U 20 Europa- bzw. Weltmeisterschaften,<br />

die Teilnahme an der ersten Jugend-Olympiade im Jahr 2<strong>01</strong>1 in Singapur.<br />

Mit seinem Wechsel zum DLV wurde er auch als beratendes Mitglied des Vorstandes der Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />

berufen.


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 6<br />

Athletenmanager in der<br />

<strong>Leichtathletik</strong><br />

Manager von Fußballspielern – davon liest oder hört man nahezu täglich. Aber in der <strong>Leichtathletik</strong>?<br />

Außer vielleicht Jos Hermens … aber in Deutschland? Und wie wird man das überhaupt? Diesen<br />

Fragen ist unser Mitglied Michael Gernandt nachgegangen.<br />

In der weiten Welt der <strong>Leichtathletik</strong> gibt es eine Gruppe, die<br />

im Vergleich zu den tragenden Säulen dieses Sports – Athleten,<br />

Kampfrichter, Funktionäre, Trainer – ein Neuankömmling ist.<br />

Gleichwohl hat man ihr im „Grundgesetz“ des Weltverbands<br />

IAAF, den Competition Rules, bereits einen eigenen Paragrafen<br />

eingeräumt, die Regel 7, der ihrerseits ein 14-seitiges Konvolut<br />

von Unterregeln anhängt. Wir sprechen von der Zunft<br />

der Athletes Representatives (im Folgenden AR genannt), wie<br />

die Athletenmanager in der Sprache der IAAF heißen. Passus<br />

eins der Präambel-ähnlichen Regel Nummer sieben: „Athleten<br />

können die Dienste eines AR in Anspruch nehmen, sie assistieren<br />

ihnen bei der Aushandlung ihres Wettkampfprogramms<br />

und, wenn sie wollen, bei anderen Angelegenheiten.“ Ein derartiger<br />

Wortlaut lässt eine Menge Interpretationen zu, deshalb<br />

zunächst einmal Zahlen.<br />

Im vergangenen Jahr arbeiteten international 170 ARs. Nach<br />

Maßgabe der IAAF teilten sie sich auf in 138 Registrierte und<br />

32 Autorisierte. Weltweit betreuen durften diese 170 nur solche<br />

Athleten, die 2<strong>01</strong>0 zu den Top 30 der Weltrangliste gehörten,<br />

von denen sich 500 bis 600 durch die ARs vertreten<br />

ließen. Grundsätzlich dürfen im jeweiligen Jahr immer nur<br />

Top-30-Athleten des vorausgehenden Jahres den Service der<br />

FREUNDE-Mitglied Vera Michallek managt 40 deutsche und 15 ausländische<br />

Athleten, eine davon ist Kugelstoßerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg).<br />

IAAF-ARs in Anspruch nehmen. Im Bereich des Deutschen<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Verbands (DLV) waren 2<strong>01</strong>1 23 ARs in Aktion, je<br />

acht IAAF-Registrierte und -Autorisierte sowie sieben nur national<br />

arbeitende Manager mit Athleten ohne Top-30-Zugang.<br />

Summa summarum 190 bis 200 DLV-Athleten.<br />

Was will uns die IAAF mit den Begriffen „registriert“ und „autorisiert“<br />

sagen? Die Aufklärung: Der registered AR muss sich lediglich<br />

beim Nationalverband einmal im Jahr registrieren lassen<br />

und Klienten aus den Top 30 haben, sein Name wird an die IAAF<br />

weitergegeben. Ganz anders verhält es sich mit dem authorized<br />

AR. Der muss vor einer vierköpfigen Jury seines IAAF-Kontinentalverbands<br />

eine schriftliche Eignungsprüfung ablegen, bei der<br />

es um den Inhalt von zwölf Kapiteln aus den bereits erwähnten<br />

14-seitigen AR-Regulations geht. Für die Autorisierung zahlt<br />

er eine Verwaltungsgebühr, weist eine Haftpflichtversicherung<br />

nach, eine Bankgarantie über 30.000 Dollar – und ein Bekenntnis<br />

zum „höchsten ethischen Standard von Integrität und Fairness“<br />

(aus den Regulations). Verstöße ahndet die IAAF mit Verweisen,<br />

Geldstrafen von mindestens 5000 Dollar und letztlich<br />

der Suspendierung der Autorisierung. Dass solche Sanktionen<br />

schon mal verhängt werden mussten, ist nicht erinnerlich. Die<br />

Vorteile gegenüber den Registrierten: Autorisierte erhalten<br />

eine weltweit gültige ID-Card, sind automatisch bei allen Meetings<br />

der IAAF-Serie WAS akkreditiert und haben Anrecht auf<br />

ein Zimmer in IAAF-Hotels.<br />

Ein Regelwerk, das für alle ARs gilt, auch für solche, die nur national<br />

arbeiten, gibt es seit den frühen 1990er-Jahren. Die letzte<br />

Fassung und der neue IAAF-Standard-Vertrag, in der die Zusammenarbeit<br />

zwischen Athlet und AR geregelt werden soll,<br />

sind seit Mai 2<strong>01</strong>1 in Kraft. Darin Anforderungen, die „für etablierte<br />

und seriös arbeitende ARs nur schwer nachvollziehbar<br />

sind“, wie Siegfried Schonert, Teammanager des DLV, festgestellt<br />

hat. Was die geringe Zahl der internationalen authorized<br />

ARs (32) erklären könnte. Schonert zum überarbeiteten Regelwerk:<br />

„Sicher sollen schwarze Schafe, die es zweifellos auch in<br />

der internationalen <strong>Leichtathletik</strong> gibt, keine Betätigungsfelder<br />

mehr bekommen. Dass aber allen anderen ARs die Arbeit<br />

und die Zulassung erschwert werden soll, findet nicht unbedingt<br />

unsere Zustimmung.“


Auch Vera Michallek, in den 1980er-Jahren mehrmalige deutsche<br />

Meisterin über 1500 und 3000 m und seit fast 18 Jahren<br />

im hauptamtlichen AR-Job – „Ohne Top-Athleten wäre es ein<br />

Hobby“ – kommt wie andere Kollegen nicht mit dem Standardvertrag<br />

zurecht. „Ein bisschen übertrieben, was man da<br />

macht“, findet sie. Was da hinterfragt werde, sei „viel zu persönlich.“<br />

Sie will es bei hauseigenen Verträgen belassen, „es<br />

reicht mir, wenn ich mit meinen Athleten einen Vertrag mache.“<br />

Soll heißen: Das geht nur uns was an. Michallek hat dem<br />

Vera Michallek in ihrer aktiven Athletinnenzeit als erfolgreiche Mittelstrecklerin,<br />

und heute als erfolgreiche AR (Athletenmanagerin).<br />

Autor dieses FdL-Beitrags immerhin so viel Einblick in ihre Verträge<br />

gewährt, als sie einräumt, dort nicht einmal einen Antidopingpassus<br />

fixiert zu haben. „Ich gehe von negativen Kontrollen<br />

aus, weil sie das (dopen) in Deutschland eh nicht tun.“<br />

Sagt Michallek. Sie hat noch nie einem Athleten gekündigt<br />

und akzeptiert mit ihrer Registrierung durch den DLV dessen<br />

Regeln und die der IAAF, inklusive Antidopingparagrafen. Ihr<br />

Glaube an die Vernunft der Athleten ist gleichwohl ec ein gewaltiger,<br />

um nicht zu sagen naiver Vertrauensvorschuss. Auf<br />

dass sie ihn nie möge bereuen müssen!<br />

Die registered AR Michallek sieht ihre „überwiegende<br />

Aufgabe in der Kombination, Wettkämpfe<br />

für die jeweiligen Athleten vertraglich zu fixieren<br />

und diese dann zu organisieren; Verhand-<br />

lungen mit Ausrüstern sowie Sponsorensuche<br />

sind ebenso Bestandteile meiner Arbeit.“<br />

Neue Athleten rekrutiert sie vorwiegend, indem<br />

sie sie anspricht. Lose Kontakte, vielleicht<br />

durch Mundpropaganda da zustande<br />

gekommen, werden schon mal in ein tragsverhältnis verwandelt. Ihre „VM Athle-<br />

tics“ kümmert sich um etwa 40 Deutsche<br />

und 15 Ausländer. Ob die AR-Tätigkeit<br />

ein hartes Brot ist, will man von ihr<br />

Ver-<br />

wissen. Sie antwortet: „Es ist manchmal<br />

sicher nicht leicht, allen, damit<br />

meine ich Athleten als auch Veranstaltern,<br />

gerecht zu werden. Aber<br />

als ehemalige Sportlerin weiß<br />

ich, wie wichtig es ist, vernünftige<br />

Wettkämpfe zu bekommen.“ Und<br />

gibt es Konkurrenzkämpfe unter<br />

den Managern? Michallek: „Lei-<br />

7 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

der bestehen die. Vor allem, wenn man einen jungen, unbekannten<br />

Athleten aufgebaut hat, weckt das großes Interesse<br />

bei den anderen.“<br />

Gelegentlich ist vom großen Einfluss der Athletenmanager zu<br />

hören, nicht nur bei der Besetzung der Starterfelder, zuweilen<br />

kommen sie sogar der Wettkampfplanung der Verbände<br />

in die Quere, heißt es. Dazu sagt Siegfried Schonert vom DLV:<br />

„Wenn Konflikte auftreten, dann immer in dem Fall, wo zwischen<br />

Heim-, Bundes- und Cheftrainer besprochene Wege zur<br />

Zielerreichung durch AR-Intervention verlassen werden. In der<br />

Regel aber bestehen bei AR und bei DLV Übereinstimmung in<br />

der Verfolgung der jeweiligen Zielstellungen. Beide Seiten<br />

sind in höchstem Maße daran interessiert, dass Athleten erfolgreiche<br />

Entwicklungen nehmen. Deshalb werden beide<br />

Seiten immer die Rahmenbedingungen optimieren, die sie<br />

selbst beeinflussen können.“ Am Ende, so Schonert, stehe jedoch<br />

beim AR das Ziel, über gute Wettkampfergebnisse auch<br />

gute finanzielle Ergebnisse für sich und den Athleten zu erwirtschaften.<br />

Siegfried Schonert zufolge „genießt der AR dann Achtung und<br />

Anerkennung im DLV, wenn er seine (anerkannten) persönlichen<br />

wirtschaftlichen Interessen in Übereinstimmung bringen<br />

kann mit der Jahresplanung des Athleten. Tut er das nicht,<br />

kann dies die partnerschaftliche Zusammenarbeit erschweren.“<br />

Im DLV werde die Mehrzahl der ARs akzeptiert, lässt<br />

Schonert wissen. Und auch dies: Eine weitergehende Wahrnehmung<br />

der Verantwortung der Manager bei der Persönlichkeitsentwicklung<br />

der Athleten (Schule, Beruf, Studium) sei erwünscht.<br />

Von anderer Art ist die „Durchschlagskraft“ der AR im Bereich<br />

der internationalen Eintages-Meetings. Fragt man zum Beispiel<br />

den Chef des Berliner e ISTAF, ob der Weg heutzutage nur<br />

noch über den AR führt, wenn ein Meeting be-<br />

stimmte Athleten für seine Wettbewerbe ha-<br />

ben will, so antwortet Gerhard Janetzky: „In<br />

aller Regel ja.“ Wer sich also wundert, dass<br />

zum Beispiel die Helden des Sprints par-<br />

tout nicht gegeneinander laufen wol-<br />

len in der<br />

Diamond League von Zü-<br />

rich, Brüssel oder Oslo, muss nur<br />

die Verhandlungstaktik der Großmeister<br />

der Branche ergründen,<br />

als da<br />

sind: Ricky Simms-Irland<br />

(Usain<br />

Bolt), Mark Wetmore-USA<br />

(Tyson Gay), Paul Doyle-USA<br />

(Asafa Powell) und Cubie Seegobin-USA<br />

(Yohan Blake).<br />

„Ja“, sagt Gerhard Janetzky,<br />

„sie sind eine Macht und<br />

meines Erachtens auch alle<br />

seriös.“ Dann kann es ja losgehen<br />

mit der Olympiasaison<br />

2<strong>01</strong>2!<br />

Michael Gernandt


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 8<br />

Die Entfernung zwischen Singapur<br />

und Rio beträgt 7 Meter<br />

Shanice Craft gewann bei den ersten Olympischen Jugendspielen 2<strong>01</strong>0 in Singapur die Goldmedaille<br />

im Diskuswerfen und wurde während der DM von den FREUNDEN für die beste Tagesleistung<br />

ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr wurde sie U 20 Europameisterin in Tallinn. Wir wollten<br />

wissen, wie sie sich auf weitere sportliche Ziele vorbereitet; mit ihr sprach unser Redaktionsmitglied<br />

Roland Frey<br />

Shanice, wie sieht dein derzeitiger Tagesablauf aus?<br />

Stressig, weil ich mich neben dem Training derzeit in der<br />

Schule auf anstehende Klassenarbeiten vorbereiten muss. Ich<br />

habe in Kürze meine Abi-Prüfungen und muss deshalb natürlich<br />

was mehr tun. Hinzu kommt, dass ich zurzeit auch den<br />

Führerschein machen möchte. Ziemlich viel, was gerade läuft.<br />

Ich bin derzeit von 8 bis 14 Uhr in der Schule, danach gehe ich<br />

ins Training, Physio und/oder 3 x pro Woche zu Sportomed (ein<br />

Fitness-Center); um 20 Uhr bin ich dann zuhause, esse etwas,<br />

danach stehen noch Schularbeiten an.<br />

Wie kannst du Schule und Training vereinbaren?<br />

Es geht, ich komme zurecht. Bin froh, dass ich noch den G9<br />

Durchlauf machen konnte. Bei G8 (dem ein Jahr verkürzten<br />

Weg zum Abitur) könnte ich mir das schwer oder gar nicht vorstellen,<br />

Leistungssport zu betreiben, weil häufiger Nachmittagsunterricht<br />

anfällt.<br />

Bleibt da noch Platz für Freizeitaktivitäten?<br />

Wenn, dann nur am Wochenende. Im Moment müssen solche<br />

Aktivitäten zurückstehen. Ich bin froh, zuhause mal nichts zu<br />

machen, einfach zu entspannen.<br />

Was hat sich nach deinem tollen Erfolg bei den Olympischen<br />

Jugendspielen verändert?<br />

Die Einstellung zu meinem Sport. Ich konnte bei den Olympischen<br />

Jugendspielen hilfreiche Erfahrungen sammeln und<br />

war anschließend noch motivierter, 2<strong>01</strong>6 in Rio bei den „Großen“<br />

dabei zu sein.<br />

Es war in Singapur schon was anderes als bei U 18/U 20. Allein<br />

schon das olympische Dorf, man kam auch mal mit Athleten<br />

aus anderen Sportarten in Kontakt.<br />

Neu waren für mich auch direkt danach die Reaktionen der regionalen<br />

Presse in Mannheim, auch deshalb, da aus meinem<br />

Shanice Craft<br />

Geburtsdatum: 15. Mai 1993<br />

Größe/Gewicht: 185 cm / 82 kg<br />

Disziplin: Diskus / Kugel<br />

Bestleistungen: 58,65 m (1 kg) / 16,<strong>01</strong> m (4 kg)<br />

Internationale<br />

Erfolge: Bronze-Medaille U 18-WM in Brixen (2009)<br />

Gold-Medaille Olympische Jugendspiele in Singapur (2<strong>01</strong>0)<br />

Gold-Medaille U 20-EM in Tallinn (2<strong>01</strong>1)<br />

Trainer:<br />

Iris und Michael Manke-Reimers,<br />

Sven Schwarz<br />

Aktueller Verein: MTG Mannheim


9 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

Start ins neue Wettkampfjahr: Bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften der Jugend am 18. und 19. Februar in Sindelfingen gab es im Diskuswurf ein spannendes<br />

Duell: Anna Rüh (SC Neubrandenburg) und Shanice Craft starteten mit Würfen von 56,16 und 56,06 m. Die Neubrandenburgerin steigerte sich dann im 4. Durchgang<br />

auf 58,10 Meter. Obwohl die Mannheimerin im letzten Versuch auf 57,31 m zulegte, blieb ihr nur Silber wie bereits am Vortag im Kugelstoßen. Fotos: Peter Busse<br />

Verein MTG Mannheim auch noch Patrick Domogala in Singapur<br />

dabei war, der ebenfalls mit einer Medaille nach Hause<br />

kam (Bronze über 200 m). Das war angenehm, auch deshalb,<br />

weil der Rummel sich bald gelegt hatte. War halt nur die kleine<br />

Jugendolympiade.<br />

Deine sportliche Betreuung sieht wie folgt aus?<br />

Ich habe in meinem Umfeld in Mannheim ein tolles Team mit<br />

drei Trainern, das sich um mich kümmert. Iris und Michael<br />

Manke-Reimers begleiten das allgemeine Training, Kraft,<br />

Sprint, Schnelligkeit. Sven Schwarz ist ausschließlich mein<br />

Technik-Trainer. Michael übernimmt noch die organisatorischen<br />

Dinge.<br />

Insgesamt trainiere ich 6 Mal in der Woche.<br />

Wie kannst du aus deiner Sicht deinen Trainingsumfang steigern?<br />

Außer dem 7. Tag gibt es noch Luft nach oben. Großes Potential<br />

sehe ich im Bereich Technik und Kraft. Aber derzeit steht<br />

erst mal noch das Abitur im Vordergrund, das steht über allem.<br />

Daher gehe ich mögliche Belastungssteigerungen, die zeitintensiv<br />

sind, noch nicht so aktiv an.<br />

Deine sportlichen Ziele 2<strong>01</strong>2?<br />

2<strong>01</strong>2 bei der JWM in Barcelona würde ich gern eine Medaille<br />

gewinnen. Und die 60 m-Marke möchte ich übertreffen.<br />

Die Abiturprüfungen sind dann geschafft, das passt gut, danach<br />

kann ich ohne Druck ins Trainingslager.<br />

Der Weg nach Rio 2<strong>01</strong>6 führt über?<br />

2<strong>01</strong>2 Barcelona, 2<strong>01</strong>3 U 23-EM in Tampere, 2<strong>01</strong>4 vielleicht was<br />

bei den Aktiven und 2<strong>01</strong>5 nochmals die U 23-EM.<br />

Für Rio wären dann 62 m als Qualifikationsleistung verlangt,<br />

wenn man die Vergleichsnormen zu London 2<strong>01</strong>2 nimmt.<br />

Das heißt, die Entfernung zwischen Singapur, als du deinen<br />

Diskus auf die Siegesweite von 55,49 m warfst, bis Rio beträgt<br />

7 Meter, von Tallinn bis Rio lediglich noch 3 Meter?<br />

Richtig!<br />

Du bekamst in der vergangenen Saison mit Anna Rüh vom<br />

SC Neubrandenburg eine nationale Konkurrenz. Sie konnte<br />

sich bei den Deutschen Jugendmeisterschaften und in der Bestenliste<br />

vor dir platzieren. Wie beurteilst du diese Situation?<br />

Ich finde es gut, dass mit Anna eine weitere Top-Werferin aus<br />

Deutschland in die internationale Spitze hinzu kam. Ich gehe<br />

mit einer ganz anderen Einstellung in den Wettkampf, man<br />

kann sich gegenseitig motivieren und hochziehen. Schön ist,<br />

dass wir uns, trotz aller sportlichen Rivalität, gut verstehen.<br />

Wie sehen deine beruflichen Pläne aus?<br />

Ich würde gerne zur Bundespolizei gehen. Aufgrund vieler<br />

Gespräche mit Iris und Michael Manke-Reimers habe ich mich<br />

über Dietmar Chounard (U 20/U 23-Bundestrainer) bereits bei<br />

der Bundespolizei beworben. Parallel haben wir auch bereits<br />

Gespräche mit Christoph Steinbach (dem Laufbahnberater am<br />

Olympiastützpunkt) geführt, um für den Notfall parallel einen<br />

Plan B zu erarbeiten. Aber die Bundespolizei wäre mein primärer<br />

Wunsch.<br />

Wie wirst du in den nächsten Wochen den Einstieg in die Saison<br />

gestalten?<br />

Erstmal das Trainingslager in Mallorca. Da wird bereits ein<br />

internationaler Wettkampf stattfinden, der zur WM-Qualifikation<br />

zählt, dann die Werfer-Meetings in Wiesbaden und<br />

Halle und danach die Juniorengala in Mannheim, wo ich vor<br />

heimischem Publikum mich natürlich glänzend präsentieren<br />

möchte.<br />

„Die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ wünschen hierzu alles Gute!<br />

Roland Frey


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 10<br />

Pro und Contra –<br />

Wettkampfsystem Kinderleichtathletik<br />

Mehrfach haben die „<strong>INFORMationen</strong>“ die geplanten Neuerungen in der Kinderleichtathletik thematisiert.<br />

Selten ist (weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit) in den Vereinen, unter den<br />

Funktionären und Trainern so kontrovers diskutiert worden. Wir setzen die Diskussion deshalb<br />

noch einmal fort, weil sie grundsätzliche Fragen zur Zukunft der <strong>Leichtathletik</strong> berührt.<br />

Pro<br />

Quo vadis deutsche <strong>Leichtathletik</strong>? Wissen Sie es? Oder Sie?<br />

Ich kann es auch nicht vorhersagen. Wir alle können nur unser<br />

Bestes dazu beitragen, dem Kinder-, Jugend- und Spitzensport<br />

die bestmöglichen Bedingungen mit auf den Weg zu geben.<br />

Doch was ist das Beste? Bestimmt nicht, alles Neue gleich<br />

zu „verdammen“.<br />

„Wir wollen kein Sackhüpfen und Eierlaufen, kein Einmaleins<br />

der Beliebigkeiten“ lautet das erste Argument der Gegner<br />

der neuen Kinderleichtathletik. Wer solche Kritik äußert,<br />

spielt nicht ganz fair. Alle Disziplinen der<br />

Kinderleichtathletik sind zielführend aufgebaut, Abschnitt<br />

für Abschnitt – von Disziplin zu Disziplin, von Experten ausgedacht,<br />

basierend auf den Erkenntnissen, die viele engagierte<br />

Ausrichter von alternativen Wettkampfformen gemacht<br />

haben. Und ich kann mich täuschen, aber Eierlaufen<br />

habe ich dort nicht gefunden. Es gibt sie ja schon lange,<br />

diese anderen Wettkampfformen, und Niemanden will man<br />

selbst ausgedachte Konzepte madig machen. Doch für einen<br />

Dachverband wie den DLV ist es irgendwann eine Notwendigkeit,<br />

dem Ganzen ein einheitliches Korsett zu verpassen,<br />

auch wenn dadurch vielleicht nicht alle Ideen<br />

Anderer berücksichtigt werden können.<br />

Wir dürfen nur nicht hingehen, alles vorverurteilen und jedes<br />

vermeintliche Haar in der Suppe suchen wo keines ist. Wenn<br />

man will, kann man sich Kritikpunkte auch konstruieren. Klar,<br />

man muss ein paar neue Geräte anschaffen, aber ambitionierte<br />

<strong>Leichtathletik</strong>, ob es nun im Training ist oder im Wettkampf,<br />

gibt es nicht zum Nulltarif. Die Ausgaben für Geräte<br />

der älteren Athleten wie Hochleistungsspeere oder Stabhochsprungstäbe<br />

liegen in ganz anderen Regionen, als diejenigen<br />

für Geräte der Kinder-LA. Man muss sich fragen, was einem<br />

die Schüler wert sind. Hier investieren wir in die Zukunft. Und<br />

wenn es doch an den Finanzen scheitert: Alle neuen Geräte<br />

können substituiert werden durch Dinge wie z. B. Bananenkartons<br />

als Hürden und Fahrradreifen als Disken.<br />

Viele Gegner der Kinder-LA führen als Argument an, sie praktizieren<br />

die neuen Disziplinen schon lange im Training – weil<br />

sie auch den Nutzen der Übungen nicht abstreiten (können).<br />

Warum dann Kinderleichtathletik nicht auch als Wettkampfform?<br />

Das ist doch der nächste logische Schritt. Erstens, Kinder<br />

wollen sich in dem messen, was sie im Training üben. Mit<br />

einem „Dazu seid ihr noch zu jung, Hürdenlaufen macht ihr<br />

erst in zwei Jahren“ entmündigt man die Kinder und entzieht<br />

ihnen die Motivationsgrundlage. Man sollte nicht im Training<br />

die Vielfalt ausprobieren und dann im Wettkampf zum sturen,<br />

althergebrachten Dreikampf aus 50 m, Weitsprung und Ball-<br />

Grafiken von Patrick Woess und Thorvald Neumann, mit freundlicher Genehmigung<br />

Heft 9+10/2<strong>01</strong>1 von „leichtathletiktraining“ des Philippka-Sportverlages<br />

entnommen.


Foto: Hans-Peter Skala<br />

11 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

Contra<br />

Da reist der Protagonist mit der Macht des Zentralverbandes<br />

im Rücken landauf landab und wirbt für sein Kind – zentral organisierte<br />

Kinderleichtathletik.<br />

In den virtuellen Zentralorganen werden Mal für Mal Erfolge<br />

gefeiert – das neue Programm begeistert. Vor allem aber begeistert<br />

es jene, die zu diesen Vorstellungen kommen. Es begeistert<br />

jene vielen, die von der Ideenfülle von Trainerlehrern<br />

wie von Zentralgurus profitieren wollen, weil die eigene Phantasie<br />

zu wenig Gestaltungsmöglichkeit hergibt.<br />

wurf zurückkehren. Das ist inkonsequent. So sieht aber leider<br />

die Realität aus. Denn egal mit welchen hehren Zielen ambitionierte<br />

Trainer ihr Training gestalten, geht es zweitens auf<br />

die Wettkämpfe zu, wird sich nur noch an dem orientiert, was<br />

beim nächsten Sportfest gemacht werden muss – als Folge<br />

bleibt die Vielfalt im Training auf der Strecke.<br />

Ich habe in Westfalen den Pilotwettkampf organisiert und befinde<br />

mich nun in der glücklichen Lage, beide Wettkampfformen<br />

zu vergleichen. Die Kampfrichter haben eine 45-minütige<br />

Einführung in die Disziplinen erhalten, danach war alles<br />

klar. Die Disziplinen sind eigentlich selbsterklärend, auch Eltern<br />

können sofort als Helfer eingesetzt werden. Die Kampfrichter<br />

haben nach einer kurzen Eingewöhnungszeit schneller<br />

gearbeitet als in den herkömmlichen Disziplinen. Gerade<br />

in den Sprungdisziplinen geht das Verfahren aufgrund der<br />

Wertungszonen wesentlich schneller. Eine schnellere Abwicklung<br />

des „alten“ Weitsprungs mit seinen langen Wartezeiten<br />

tut not. Und seien wir ehrlich: Die herkömmliche Weitenmessung<br />

im Ballwurf war auch nichts anderes als eine Form der<br />

Wertungszone. Und da hat kein Kind protestiert, weil es wissen<br />

wollte, ob es nun 25,72 oder 26,0 m geworfen hatte. Unter<br />

anderem deswegen benötigte man bislang auch für den Ballwurf<br />

so viel weniger Zeit als für den Weitsprung.<br />

Machen wir also einen kurzen Vergleich für die U 12 (die kritischste<br />

Altersklasse, wo das neue Konzept am umstrittensten<br />

ist), die im Übrigen auch eine optionale Einzelwertung in der<br />

neuen Kinder-LA vorsieht: 50 m Sprint mit Zeitnahme – immer<br />

noch vorhanden. Schlagball mit freiem Anlauf und gestaffelten<br />

Wertungszonen: Nur die Größe der Zone hat sich verändert.<br />

Diese Größe kann aber jeder Ausrichter letztendlich auch<br />

selbst bestimmen (Stichwort Flexibilität). Weitsprung: Hier haben<br />

wir jetzt einen Additionsweitsprung, bei dem aber auch<br />

noch die exakten! Weiten gemessen werden. Aber oh Gott,<br />

es werden die Weiten zusammengezählt! Wie kann man nur?<br />

Liebe Leute, wir regen uns summa summarum also nur über<br />

die Zusammenzählung von drei Weitsprüngen auf? Hat die<br />

<strong>Leichtathletik</strong> keine wichtigeren Probleme? Sie verzeihen mir<br />

bitte meinen Sarkasmus der letzten Zeilen, aber wir stellen<br />

fest, dass wir eine Fülle von neuen Disziplinen, dessen Nutzen<br />

wohl niemand abstreiten kann, nur mit der Addition von drei<br />

Weitsprüngen bezahlen. Ich finde das einen fairen Preis!<br />

Patrick Berg<br />

Geschäftsführer der LA-Abteilung des DJK Blau-Weiß Annen<br />

Deutschland ist ein föderal organisiertes Land. Seit der Wiedervereinigung<br />

haben wir 16 Bundesländer, in denen eine erhebliche<br />

Selbständigkeit organisiert wird. In vielen gesellschaftlichen<br />

Belangen entwickeln sich Sonderwege – in der<br />

Folge bilden sich über unser schönes Land verteilt großartige<br />

Kulturorte, großartige Wirtschaftsstandorte, großartige Wissenschaftsstandorte.<br />

Warum sollte es diese großartige Vielfalt<br />

nicht auch in unserem Sport geben können?<br />

Ein Blick über die Bundesgrenze nach Frankreich zeigt den Erfolg<br />

von Zentralismus. Kultur ist vor allem Paris. Gesellschaft<br />

ist erst einmal auch Paris. Sehr langsam nur erzwingen die europäischen<br />

Ideen ein Umdenken, finden die Provinzen zu einem<br />

stärkeren Lokalbewusstsein.<br />

Damals, als ich beim LA-Finale von „Jugend trainiert für Olympia“<br />

(JtfO) mehr als zwei Jahrzehnte lang Dauergast sein<br />

durfte, hatte ich als kleiner Bremer Vertreter gerne Gespräche<br />

mit Kollegen aus den anderen Bundesländern. Da wurde von<br />

Benachteiligungen ebenso wie von tollen Ideen gesprochen.<br />

Wir haben einander gegeben. Jeder einzelne unter den betreuenden<br />

Lehrern ist mit offenen Ohren durchs Stadion getrabt,<br />

hat hingehört und aufgegriffen.<br />

Mich hat das gegen Ende meiner JtfO-Karriere und noch vor<br />

unserem gigantischen DLV auf einen völlig neuen Förderweg<br />

für Kinderleichtathletik geführt. Was sich schon Jahre zuvor<br />

in meinem Kopf an Vorstellungen angesammelt hatte, brachten<br />

wir an meiner Schule in einer Arbeitssitzung binnen kurzer<br />

Zeit in ein straffes Ordnungsschema: Nicht Vierkampf, nicht<br />

anaerob strukturierte <strong>Leichtathletik</strong> – es wurde ein leichtathletischer<br />

Mehrkampf, zuletzt ein insgesamt aerob gestrickter,<br />

auf Orientierung hin eingerichteter Bewegungszehnkampf.<br />

Übrigens ein Wettbewerb mit Stoppuhr, mit ordentlichen<br />

Messsystemen, mit einer ordentlichen Punktwertung. Die Einführung<br />

an meiner Schule geriet zu einem großartigen Erfolg.<br />

Wo wir zuvor Lustlosigkeit, Mauligkeit, manchmal sogar brutalen<br />

Widerstand erleben mussten, herrschte plötzlich breite<br />

Fröhlichkeit.<br />

Nun also kommt unser großer DLV daher und will nach langer<br />

„Geheimplanung“ das Ei des Kolumbus gefunden haben.<br />

Ich habe mein System ohne jede Zentralunterstützung immer<br />

weiter nach vorne gebracht. Anfangs hatte ich nicht einmal<br />

Geld und Wertschätzung – nur meine Bremer Sturheit hielt<br />

weiter auf Seite 12


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 12<br />

mich auf Kurs. Ich habe Gerätschaften entwickelt und bauen<br />

lassen. Neben dem Wettbewerb habe ich eigenhändig eine<br />

völlig neue Bewegungslandschaft aus dem Randfeld unserer<br />

Trainingsanlage gegraben. Dank dieses Komplettsystems<br />

haben sich Leute engagiert und eine auffällig starke Kinderleichtathletik<br />

aufgebaut. Damals, als ich mich aufmachte, das<br />

alles einzurichten, betreuten wir in unserer LG BREMEN-NORD<br />

(LGN) um 20 Kinder. Heute sind das über 200 Kinder in direkter<br />

Mitgliedschaft, um 300 Kinder aus kooperierenden Kindergärten,<br />

etwa 400 Schulkinder und über 4.000 kleine Bewegungszehnkämpfer<br />

vieler Schulen in der Region.<br />

Die Ideenkraft dieser lokalen Entwicklung ist so stark, dass wir<br />

erst bei regionalen Wettbewerben erfolgreich waren und zuletzt<br />

auch auf Bundesebene Anerkennung erreichten. Bremen<br />

gewann 2009 Dank des von uns formulierten Antrags einen<br />

der vier vom DOSB ausgelobten „Müller Trimm Dich-Parcours“.<br />

Heute zählt diese Anlage zu unserem Bewegungsgarten. In<br />

2<strong>01</strong>0 gewannen wir im DOSB-Wettbewerbsfinale von STERNE<br />

DES SPORTS einen goldenen Stern. Und zuletzt in der großen<br />

Bundesinitiative DEUTSCHLAND – LAND DER IDEEN einen der<br />

begehrten Auszeichnungsränge – das LGN-Bewegungswerk<br />

wurde gegen 2.600 Antragsteller gemeinsam mit 364 weiteren<br />

Bewerbern mit dem Prädikat „Ausgewählter Ort 2<strong>01</strong>1 im<br />

Land der Ideen“ ausgezeichnet.<br />

Der DLV privilegiert seinen Königsweg. Uns Provinzler wird<br />

das nicht davon abhalten, unsere Spur zu halten und auszubauen.<br />

Denn was wir selber geschaffen haben, lieben und ehren<br />

wir, das werden wir mit Leidenschaft und zum Wohle unserer<br />

<strong>Leichtathletik</strong> pflegen.<br />

Wilhelm H. Brand<br />

Ehrenvorsitzender der LG BREMEN-NORD<br />

Unsere Jubilare<br />

Wir gratulieren herzlich und sagen Dank für …<br />

40-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Klaus Haas<br />

Wolf Nestele<br />

30-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Karlheinz Bayer<br />

Peter Adolf Beer<br />

Käte Boekhoff<br />

Jürgen Ehmann<br />

Friedhelm Führt<br />

Roland Günther<br />

Klaus Hanemann<br />

Klaus Hofmann<br />

Anneliese Hoofe<br />

Axel Hupfer<br />

Manfred Jung<br />

Norbert H. Karg<br />

Ursula Möller<br />

Gerhard Puscher<br />

Volkhart Rosch<br />

Siegfried Rüttgers<br />

Günter Sorge<br />

Hans Tichi<br />

Ferdi Tillmann<br />

Helmut Zimmermann<br />

25-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Horst Adrian<br />

Manfred Denecke<br />

Reiner Dismer<br />

Peter Fritschler<br />

Paul Wilhelm Glöckner<br />

Peter Greif<br />

Joachim Gunkel<br />

Regina Hartmann<br />

Uwe Kollrust<br />

Günter Lange<br />

Alfred Langenbrunner<br />

Heinrich Langenkamp<br />

Artur Lobig<br />

Ingrid Mickler-Becker<br />

Editha Mirsch<br />

Fritz Mühle<br />

Wolfgang Münzel<br />

Alfred Rapp<br />

Eva Rapp<br />

Werner Reibert<br />

Helmut Rottmüller<br />

Friedrich Römer<br />

Bernd Rüttgers<br />

Hans-Jörg Schneider<br />

Günter Schöppner<br />

Gustav Schröder<br />

Heidi Schulte<br />

Klaus-Diedrich Schulze<br />

Heinz Seidler<br />

Werner Späth<br />

Wolfgang Stahl<br />

Karl Steiner<br />

Lore Tessendorff<br />

Günter Tidow<br />

Hans-Jürgen Tiedke<br />

Hans Timmermann<br />

Adolf Weber<br />

Eckart Westphalen<br />

Alfred Wilkening<br />

Annely Wolf<br />

Roland Zügel<br />

20-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Gerd Behrendt<br />

Alfred Berck<br />

Marlies Bertz<br />

Michael Bertz<br />

Dieter Bobzin<br />

Renate Bobzin<br />

Siegmut Böhme<br />

Birgit Clarius<br />

Thomas Giessing<br />

Christian Konieczny<br />

Dietmar Koszewski<br />

Berthold Kreuzer<br />

Paul Meier<br />

Hinrich Michaelis<br />

Helmut Mörstedt<br />

Renate Nicolini<br />

Walter Nicolini<br />

Stephanie Storp<br />

Werner Ullrich<br />

Heinz Weis<br />

Dieter Wolf<br />

Edda Wolf


13 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

Die Leichtathleten des<br />

Jahres 2<strong>01</strong>1<br />

Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) und Kugelstoß-Weltmeister David Storl (LAC Erdgas<br />

Chemnitz) sind die „Leichtathleten des Jahres“ 2<strong>01</strong>1. Mehr als 15.000 Stimmen gaben die Leser der Zeitschrift leichtathletik und<br />

die User des Internet-Portals leichtathletik.de sowie die „Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ ab.<br />

2<strong>01</strong>1 wurden zum zweiten Mal die „Jugend-Leichtathleten des Jahres“ unter der besonderen Schirmherrschaft der FREUNDE vom<br />

Publikum gewählt. Die Sieger sind Hürdensprinter Gregor Traber (LAV Tübingen) und Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause<br />

(LG Eintracht Frankfurt), die im vergangenen Jahr bereits bei den Erwachsenen große Erfolge feierten.<br />

Leichtathlet des Jahres<br />

1. David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) 39,4 %<br />

2. Robert Harting (SCC Berlin) 19,1 %<br />

3. Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05) 12,8 %<br />

4. Jan Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt) 9,6 %<br />

5. Sebastian Bayer (Hamburger SV) 5,6 %<br />

6. Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) 4,3 %<br />

7. Malte Mohr (LG Stadtwerke München) 4,2 %<br />

8. Thomas Schneider (SC Potsdam) 2,5 %<br />

9. Till Wöschler (LAZ Zweibrücken) 1,8 %<br />

10. Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1,5 %<br />

David Storl<br />

Leichtathletin des Jahres<br />

1. Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) 27,0 %<br />

2. Martina Strutz (ESV Hagenow) 23,3 %<br />

3. Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) 14,5 %<br />

4. Nadine Müller (Hallesche LAF) 8,7 %<br />

5. Carolin Nytra (MTG Mannheim) 6,5 %<br />

6. Christina Obergföll (LG Offenburg) 5,8 %<br />

7. Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,6 %<br />

8. Katja Demut (TuS Jena) 3,6 %<br />

9. Irina Mikitenko (SC Gelnhausen) 2,8 %<br />

10. Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) 1,8 %<br />

Betty Heidler<br />

Jugend-Leichtathlet des Jahres<br />

1. Gregor Traber (LAV Tübingen) 21,3 %<br />

2. Varg Königsmark (LG Nike Berlin) 14,3 %<br />

3. Mathias Brugger (SSV Ulm) 13,3 %<br />

4. Martin Grau (TSV Höchstadt/Aisch) 9,8 %<br />

5. Marcel Fehr (LG Limes-Rems) 8,2 %<br />

6. Hagen Pohle (SC Potsdam) 7,8 %<br />

7. Johannes Hock (TV Marktheidenfeld) 7,6 %<br />

8. Alexander Schwab (VfL Sindelfingen) 6,3 %<br />

9. Benedikt Stienen (LAC Hochsauerland) 6,1 %<br />

10. Christian Jagusch (SC Neubrandenburg) 5,3 %<br />

Gregor Traber<br />

Jugend-Leichtathletin des Jahres<br />

1. Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) 33,3 %<br />

2. Lena Malkus (LG Ratio Münster) 17,4 %<br />

3. Desiree Singh (LG Lippe-Süd) 14,6 %<br />

4. Christin Hussong (TV Thaleischweiler) 8,8 %<br />

5. Sara Gambetta (LG Eintracht Frankfurt) 7,0 %<br />

6. Tatjana Pinto (LG Ratio Münster) 5,2 %<br />

7. Lisa Jäsert (SC Magdeburg) 4,0 %<br />

8. Shanice Craft (MTG Mannheim) 3,8 %<br />

9. Lena Urbaniak (LG Filstal) 3,4 %<br />

10. Anna Rüh (SC Neubrandenburg) 2,5 %<br />

Gesa Felicitas Krause


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 14<br />

Berlin war eine Reise wert<br />

Zum ersten Mal hatten die FREUNDE im vergangenen Jahr für die beiden schnellsten 4 x 200 m<br />

Staffeln der Jugend einen Preis ausgelobt: ein Wochenende in Berlin. Die Sieger kamen aus Köln,<br />

und hier ist ihr Bericht aus der Bundeshauptstadt.<br />

Nach den erfolgreichen Jugend-Hallenmeisterschaften in Leverkusen,<br />

die für uns Kölner fast einem Heimspiel glichen,<br />

war die Freude bei unseren Sportlern umso größer, als die<br />

„Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ den beiden siegreichen Staffeln<br />

der weiblichen und männlichen Jugend im Rahmen der Siegerehrung<br />

eine Reise nach Berlin schenkten. Nach einem Treffen<br />

mit Hanne Ziemek wurde der Termin festgelegt, und am<br />

20. Oktober machten wir uns vom Kölner Hauptbahnhof aus<br />

auf den Weg in die Hauptstadt. Die FREUNDE, in Person von<br />

Hanne Ziemek, die sich nicht nur als <strong>Leichtathletik</strong>-Expertin,<br />

sondern in den Folgetagen auch als hervorragende Berlin-Reiseführerin<br />

entpuppte, hatten dabei im Vorfeld für alles<br />

gesorgt, so dass wir nach beschwerdefreier Fahrt am frühen<br />

Nachmittag erstmals Berliner Luft schnuppern konnten. Vor<br />

dem Bahnhof wartete auf der Invalidenstraße bereits der reservierte<br />

Shuttle, um uns direkt zur Jugendherberge International,<br />

unweit vom Potsdamer Platz, sehr zentral gelegen, zu<br />

bringen.<br />

Lange Zeit zum Verschnaufen blieb uns dort nicht, erwartete<br />

uns in Dagmar Freitag doch die Vorsitzende des Sportausschusses<br />

des Deutschen Bundestages im Paul-Löbe-Haus, um<br />

über Erfolge, Ziele und sportpolitische Fragen zu sprechen.<br />

Begleitet wurde sie von ihrem Bundestagskollegen Axel Schäfer.<br />

Beide zeigten sich als ehemalige Leichtathleten (und langjährige<br />

FREUNDE-Mitglieder) sehr interessiert und fachkundig.<br />

Sie waren gleichermaßen offen für die Kritik an den neuen<br />

Qualifikationsrichtlinien für die nationalen Meisterschaften.<br />

Beide versuchten aber deutlich zu machen, dass die <strong>Leichtathletik</strong><br />

zur Sponsorengewinnung auf die Medien zugehen<br />

und gegebenenfalls in bestimmten Bereichen Einschnitte hinnehmen<br />

muss. Abschließend versprachen sie, unsere Belange,<br />

zum Beispiel attraktivere Stadien bei den Juniorenmeisterschaften,<br />

in zukünftigen Gesprächen zu berücksichtigen.<br />

Im Anschluss an das knapp einstündige Gespräch folgte auf<br />

das obligatorische Foto eine Führung durch das Reichstagsgebäude<br />

inklusive dem Besuch seiner Kuppel. Während des<br />

anschließenden Spazierganges zurück zur Jugendherberge<br />

beeindruckte unsere Reiseleitung einmal mehr mit geschichtlichen<br />

Anekdoten der Hauptstadt. In der Unterkunft angekommen<br />

konnten sich die Sprinter beim Abendessen von den<br />

Strapazen des langen Fußwegs erholen. Später am Abend bevorzugten<br />

wir dann die Bahn, um den ersten Tag in der Hauptstadt<br />

am Prenzlauer Berg in einer Cocktailbar entspannt ausklingen<br />

zu lassen.<br />

Am Freitagmorgen klingelte der Wecker bereits um kurz vor<br />

acht, um pünktlich bei der Besichtigungstour durch das Olympiastadion<br />

zu erscheinen. Gestärkt vom Frühstück kamen wir<br />

in den Genuss einer absolut empfehlenswerten Führung. Unsere<br />

Stadionführung, ausgewiesener FC-Sympathisant, zeigte<br />

uns neben den VIP-Bereichen die Katakomben, in denen die<br />

WM-Teilnehmer 2009 die letzten Aufwärmübungen vor Betreten<br />

des Stadions absolvierten. Kritisch beleuchtete er wenig<br />

später, unmittelbar auf dem historischen Fackelplatz, die<br />

Siegertafeln der Olympischen Spiele 1936, die u. a. die zeitgeschichtliche<br />

Rolle Jesse Owens im damaligen Nazi-Deutschland<br />

nicht deutlich werden lassen.<br />

Nach derlei sporthistorischer Weiterbildung fuhren wir zum<br />

Kurfürstendamm, um neben den üblichen Sportartikelherstellern<br />

auch das Kaufhaus des Westens zu besuchen. Von den getätigten<br />

Einkäufen konsumtechnisch zufrieden gestellt zog<br />

es uns zur Erfüllung des leiblichen Wohls dann in den Osten<br />

der Stadt. Konnopkes Currywurst auf der Schönhauser Allee<br />

befriedigte unsere Wünsche dabei zu Genüge. Nach der willkommenen<br />

Mittagspause brachen wir zum, nicht nur sportlichen,<br />

Höhepunkt unserer knapp dreitägigen Berlin-Tour auf.<br />

Am Alexanderplatz mieteten wir uns Tandems und machten<br />

Teilnehmer der Berlin-Fahrt: Malena Richter, Fabian Schneider, Matthias Kautsch,<br />

Kilian Siara, Stefan Schmeier, Kim-Carina Schmidt, Hendrik Schulz, Frank Werner<br />

Fotograf: Volker Herrmann


15 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

Die gutgelaunten Deutschen Staffelmeister des <strong>Leichtathletik</strong>-Teams<br />

der Deutschen Sporthochschule Köln vor dem Brandenburger Tor.<br />

Oranienstraße und irgendwann<br />

im Laufe der Nacht zurück ins Bett. Bei leichtem Defizit stellte die Aussicht auf<br />

die anstehende Rückfahrt und damit der Möglichkeit Schlaf nachzuholen, für die<br />

meisten am nächsten Morgen die größte Motivation dar, pünktlich zum Frühstück zu<br />

erscheinen. Wie bei der Ankunft erwartete uns nach dem Räumen der Zimmer wenig<br />

später schon der Shuttle zurück zum Bahnhof. Unser Zug zurück in die Domstadt<br />

ging erst am frühen Nachmittag, so dass wir noch mehrere Stunden Zeit hatten,<br />

die nach Lust und Laune verbracht wurden. Sobald wir unsere Taschen in Schließfächern<br />

am Bahnhof verstaut hatten, entschied sich eine Gruppe zum Einkaufen, eine<br />

andere zum Besuch von Freunden und eine dritte machte sich zu Fuß auf, die Stadt<br />

ein letztes Mal im Rahmen unserer kurzen Reise zu erkunden.<br />

Erste Anlaufstation war hier die Humboldt-Box, welche den Neubau des Berliner<br />

Schlosses darstellt und einen mehr als interessanten Überblick über die Arbeiten<br />

Alexander von Humboldts und seiner Nachfolger gibt. Nach einem kurzen Abstecher<br />

auf die Museumsinsel passierten wir die Ständige Vertretung bevor wir über<br />

den Schiffbauerdamm den Weg zurück zum Bahnhof einschlugen. Von Gleis 13 ging<br />

es dann um kurz nach zwei wieder in Richtung Heimat. Hanne Ziemek, die uns drei<br />

Tage lang sowohl charmante Gastgeberin als auch sachkundige Reiseführerin war,<br />

verabschiedete sich bereits in Hamm. Eine knappe Stunde später erreichte der ICE<br />

dann im Schatten des Doms den bestens bekannten Kölner Hauptbahnhof, womit<br />

wir am Ende unserer kurzweiligen Reise wieder in der Heimat angelangt waren.<br />

Wir bedanken uns bei den Freunden der <strong>Leichtathletik</strong> und insbesondere unserer<br />

Reiseführerin für drei erlebnisreiche Tage und hoffen, dass unsere Staffelnachfolger<br />

in den Genuss ähnlicher Maßnahmen kommen. War die Reise doch nicht nur Belohnung<br />

für die erreichten Platzierungen, sondern eine der seltenen Anerkennungen<br />

des Einsatzes, der hinter solchen Erfolgen steht.<br />

Volker Herrmann<br />

Jugendkoordinator LT DSHS Köln<br />

die Straßen der Stadt unsicher.<br />

Kurz an der Spree vorbei,<br />

über die Straße Unter<br />

den Linden zum Brandenburger<br />

Tor. Durch den Tiergarten<br />

zur Siegessäule<br />

und dann zum Potsdamer<br />

Platz, Eisdiele. Auch<br />

wenn wir komplette Tandemanfänger<br />

waren, können<br />

wir diese Möglichkeit<br />

der Stadtbesichtigung<br />

nachhaltig empfehlen!<br />

Nach dem genüsslichen<br />

Verzehr der Eiskugeln<br />

mussten die Tandems<br />

dann leider zurückgebracht<br />

werden und wir<br />

zum Abendessen in die<br />

gewohnte Umgebung<br />

unserer Unterkunft zurückkehren.<br />

Nicht ganz so ruhig wie<br />

am Vortag verbrachten wir<br />

den Abend in Kreuzberg.<br />

Vom Kottbusser Tor zog es<br />

uns über die Adalbert- zur<br />

An den<br />

Förderverein<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />

Auf der Leiten 8<br />

D - 82377 Penzberg<br />

Ich möchte den Förderverein<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> e.V.<br />

unterstützen und werde<br />

◦ Mitglied (Jahresbeitrag 50 Euro)<br />

◦ Mitglied als Ehepartner/Partner<br />

(Jahresbeitrag + 25 Euro)<br />

◦ Neumitglieder bis zum<br />

vollendeten 26. Lebensjahr<br />

(Jahresbeitrag 24 Euro)<br />

Einzugsermächtigung:<br />

Ich ermächtige Sie widerruflich, die<br />

Beiträge zu Lasten des Kontos<br />

Nr.:<br />

BLZ:<br />

Bank:<br />

einzuziehen.<br />

Name:<br />

Anschrift:<br />

Geburtsdatum:<br />

Datum:<br />

Unterschrift:<br />

(Angabe freiwillig)<br />

Übrigens:<br />

Spenden auf unser FdL-Konto sind<br />

willkommen und steuerlich absetzbar!<br />

Raiffeisenbank<br />

Kto.-Nr. 52 000 (BLZ 7<strong>01</strong> 693 31)


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 16<br />

Olympische Vorboten<br />

Die Verwirrung scheint groß: „Was sollen denn diese Olympia-Maskottchen?“, fragt BILD, und gibt<br />

auch gleich die Antwort: „Am besten schnell vergessen“. Selbst die britische Presse ist verunsichert:<br />

„Keiner weiß, was das sein soll“, wundert sich die “Daily Mail“. Andere Medien vergleichen sie „mit<br />

einem auf dem Klo sitzenden Affen.“ Ein TV-Spot soll „epileptische Anfälle bei Zuschauern“ ausgelöst<br />

haben.<br />

Maskottchen „Mandeville“<br />

Anlass für die harschen Reaktionen war die Vorstellung der<br />

Maskottchen für die Olympischen Sommerspiele und die Paralympics<br />

2<strong>01</strong>2 in London, hergestellt aus den letzten Tropfen<br />

flüssigen Stahls nach der Fertigstellung des Olympiastadions<br />

in London. Ihre Namen: „Wenlock“ und „Mandeville“.<br />

Maskottchen „Mandeville“, benannt nach dem Städtchen<br />

Stoke Mandeville in Buckinghampshire, soll an die erste Rollstuhl-<br />

und Amputiertenweltmeisterschaft erinnern. Sie fand<br />

nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1948 statt und gilt<br />

als die Vorläuferin der Paralympics.<br />

„Wenlock“ und die olympischen Spiele<br />

Die Geschichte von „Wenlock“ lenkt den<br />

Blick auf die Vorgeschichte der Olympischen<br />

Spiele von 1896 in Athen. In dem<br />

kleinen Flecken Much Wenlock in den West<br />

Midlands von England gründete William<br />

Penny Brookes, britischer Arzt und Sportpionier,<br />

am 22. Oktober 1850 die „Wenlock<br />

Olympian Games“. Sie gelten bis<br />

heute als Vorläufer der Olympischen<br />

Spiele der Neuzeit. Neben klassischen<br />

athletischen Disziplinen wie Laufen,<br />

Hammerwerfen, Hoch- und Weitsprung<br />

fanden Wettkämpfe wie Sackhüpfen und Ringreiten und auch<br />

ein Rennen ausschließlich für alte Damen statt. Diese Spiele<br />

haben sich bis in die Gegenwart erhalten. Zum 200. Geburtstag<br />

von William Brookes feierte man im Jahr 2009 immerhin<br />

die „123. Wenlock Olympian Games“.<br />

Vorläufer auch in Griechenland<br />

Den Anspruch, die antiken Spiele wiederbelebt zu haben, erhebt<br />

auch Griechenland. Im Jahr 1859 hatte der griechische<br />

Millionär Evangelos Zappas im Zuge des erwachenden Nationalstolzes<br />

der Griechen mit der Revolution gegen das Osmani-<br />

sche Reich die „Olympien“ gegründet. Es war ein Riesenereignis,<br />

mitten in Athen, auf dem heutigen „Platz des Nationalen<br />

Widerstandes“. Ein Stadion gab es nicht. Im Mittelpunkt stand<br />

eine riesige Ausstellung. Der sportliche Teil, u. a. mit Lauf,<br />

Sprung, Speer und Diskus, war weniger gelungen. Das lag<br />

auch an den Wunschvorstellungen des griechischen Königs<br />

Otto aus dem Geschlecht der Wittelsbacher, dessen Vorbild<br />

für die „Olympien“ das Münchener Oktoberfest war. Dennoch<br />

entwickelten sich in den folgenden Jahren olympische Strukturen.<br />

Getragen von der romantisch-idealistischen Rezeption<br />

der Antike mit den Ausgrabungen Olympias durch deutsche<br />

Archäologen unter Ernst Curtius verbreitete<br />

sich der olympische Gedanke immer<br />

mehr. Die „Olympien“ erhielten<br />

Grundzüge, die sich später auch im<br />

Internationalen Olympischen Komitee<br />

wiederfanden.<br />

Brookes’ Vision<br />

Sowohl die „Wenlock Olympian<br />

Games“ als auch die „Olympien“<br />

waren nationale Ereignisse. Das<br />

wollte William Brookes ändern<br />

und nahm Kontakt mit Evangelos<br />

Zappas auf. Brookes hatte die Vision,<br />

aus den nationalen Ereignissen<br />

ein Internationales Olympisches Festival zu schaffen. Das<br />

stieß lange Zeit bei den griechischen Politikern auf wenig Gegenliebe.<br />

Der internationale Durchbruch blieb dem Franzosen<br />

Pierre de Coubertin vorbehalten. Er hatte 1890 Brookes in<br />

England besucht und zeigte sich tief beeindruckt von der Präsentation<br />

der Olympischen Spiele in Wenlock. 1894 gelang es<br />

Coubertin, den ersten internationalen Olympischen Kongress<br />

in Paris zu organisieren, der dann zu den Olympischen Spielen<br />

von 1896 in Athen führte. 100 Jahre später bezeichnete IOC-<br />

Präsident Antonio Samaranch bei einem Besuch in Wenlock<br />

Brookes „als den wahren Begründer der Olympischen Spiele.“


Der deutsche Beitrag<br />

Lange zuvor schon gab es eine Vielzahl von Ansätzen zur<br />

Wiederbelebung der olympischen Idee. Ein Beispiel sind die<br />

„Cotswold Olympick(!)Games“ des Robert Dover zu Beginn des<br />

17. Jahrhunderts in Barton on-the-Heath in England. Ähnliche<br />

Versuche gab es auch in Frankreich, Schweden und nicht zuletzt<br />

in Deutschland.<br />

Mit den sog. „Drehberg-Spielen“ versuchte der Fürst Franz von<br />

Sachsen-Anhalt in Wörlitz 1775 die Olympischen Spiele wieder<br />

zu beleben. Diese Drehberg-Spiele waren ein wichtiger<br />

Impuls für die Leibesübungen ihrer Zeit, verschwanden aber<br />

nach 1799 wieder in der Versenkung.<br />

Nicht anders erging es einem Ansatz zur Neugründung Olympias<br />

aus Deutschland, der allerdings den Anspruch erheben<br />

kann, der skurrilste Versuch einer Renaissance der Spiele gewesen<br />

zu sein. Walter Jens berichtet uns in seiner Rede auf einer<br />

Olympiatagung in Bad Boll von dem Brief einer der bekanntesten<br />

Dichterinnen der Romantik an ihren Mann in Rom:<br />

„Ein Sommertag im Jahre 1817: Bettina Brentano erzählt ihrem<br />

Mann, Achim von Arnim, Klatschgeschichten aus Berlin“.<br />

17 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

Karl-Friedrich Schinkel, der Hofarchitekt Preußens, wolle einen<br />

Plan zum Bau einer Halle für deutsche Künstler in Rom durchsetzen.<br />

Darin sollten deren Kunstwerke untergebracht werden,<br />

aber nicht nur: Dieses Bauwerk solle auch dazu dienen,<br />

die Olympischen Spiele wieder in Gang zu bringen. Das Projekt<br />

wurde aber, so schreibt Bettina Brentano, dahingehend<br />

modifiziert, dass es auch eine Bettlerhalle werden sollte, wo<br />

die Bettler schlafen und bequem sitzen können. Bettina Brentano<br />

nennt aktuelle Anlässe für diesen Plan: „ … denn da sich<br />

gestern Mann und Frau ersäuften, weil sie kein Unterkommen<br />

finden konnten, so liegt der Gedanke sehr nah“.<br />

Außerdem, so meint die Schwester Clemens Brentanos, eigneten<br />

sich Bettler besonders für die olympische Idee: „Die Bettler<br />

sind auch eher griechisch idealistisch gekleidet und könnten,<br />

wenn sie ein bisschen zu Kräften gekommen, recht die<br />

Olympischen Spiele wieder in Gang bringen; besonders da sie<br />

nur wenig Lumpen abzulegen haben, um ganz nackt zu sein“.<br />

Allerdings: Ein solcher Vorschlag würde heute schon allein an<br />

den Ausrüsterfirmen scheitern.<br />

Theo Rous<br />

1963–2<strong>01</strong>3: 5 Jahrzehnte<br />

„Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“<br />

Noch ist es nicht soweit, aber die Geburtstagsvorbereitungen<br />

sind bereits angelaufen. Am 15.Februar<br />

1963 fand in München die Gründungsversammlung<br />

und 5 Wochen später in Bonn die konstituierende Vorstandssitzung<br />

statt. Erster Vorsitzender wurde Otto Eisenmann<br />

(Itzehoe), sein Stellvertreter Prof. Dr. Herbert<br />

Reindell (Freiburg), Schatzmeister Adolf Dassler (Herzogenaurach)<br />

und Schriftführer Franz Buthe-Pieper (Bochum-Langendreer).<br />

10 Jahre später zählte man 193<br />

FREUNDE, heute hat unser Förderverein nahezu 1.000<br />

Mitglieder.<br />

Gesucht<br />

wird alles, was die<br />

FREUNDE in diesen<br />

Jahren lebendig<br />

werden lässt<br />

und für eine Sonderausgabe oder gar Festschrift geeignet<br />

sein könnte. Also in erster Linie Fotos, Geschichten<br />

von und über (gerne auch geförderte) Athleten sowie<br />

unsere Mitglieder. Die Redaktion freut sich über jeden<br />

Beitrag!<br />

<strong>Leichtathletik</strong>veranstaltungen 2<strong>01</strong>2<br />

Terminkorrekturen und Ergänzungen<br />

Datum Veranstaltung Ort<br />

von bis<br />

05.06. Int. Lausitzer Meeting Cottbus<br />

07.06. 42. Int. Meeting Rhede<br />

16.06. FREUNDE-Treff Bo-Wattenscheid<br />

16.06. 17.06. DM Bo-Wattenscheid<br />

06.07. 07.07. 6. Int. Gala Bottrop<br />

20.07. 22.07. DM Jugend U 18 + U 20 MG-Rheydt<br />

03.08. 12.08. OS LA-Wettbewerbe London<br />

17.08. 19.08. Int. Hochsprungmeeting Eberstadt<br />

18.08. „Berlin fliegt!“ Berlin<br />

18.08. 19.08. DM Mehrkampf U18 Wesel<br />

19.08. DKB Duelle Neubrandenburg<br />

31.08. 19. Int. Stadionfest Königs-Wusterhausen<br />

31.08. 09.09. Paralympics LA-Wettbewerbe London<br />

<strong>01</strong>.09. DKB Duelle Elstal bei Berlin<br />

Unsere Auswahlgalerie zeigt langjährige FREUNDE-<br />

Mitglieder in ihrer Aktivenzeit. Na, wer erkennt die drei<br />

international erfolgreichen Athleten?<br />

Die Fotos stammen von unserem Mitglied Gustav<br />

Schröder und Theo van de Rakt (1944-2<strong>01</strong>1), der seine<br />

Aufnahmen sowie alle Bildrechte unseren Freunden,<br />

den „Vrienden van de Koninklijke Nederlandse Atletiek<br />

Unie“, überlassen hat.<br />

Hans Baumgartner<br />

Olympia-Silber 1972<br />

im Weitsprung<br />

Hartmut Weber<br />

Doppel-Europameister<br />

1982 über 400 m/ Staffel<br />

Bärbel Wöckel<br />

4 Goldmedaillien bei<br />

den OS 1976 und 1980


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 18<br />

<strong>Leichtathletik</strong>informationen<br />

„München 72 – Trainingsplatz einer Demokratie“<br />

ist der Titel einer Ausstellung mit zahlreichen Veranstaltungen zum Thema. Die Olympischen<br />

Sommerspiele 1972 in München jähren sich zum 40sten Mal und waren weit mehr als ein<br />

Sportereignis. Das nimmt u. a. auch die Nemetschek-Stiftung, die einen Beitrag zur demokratischen<br />

Kultur leisten möchte und sich als unabhängiger Ideengeber und Initiator sieht, zum<br />

Anlass, vom 15. März bis 26. April 2<strong>01</strong>2 im BayerForum am Münchener Hauptbahnhof, Gleis<br />

5-11, diese Ausstellung zu gestalten.<br />

Am 29. März 2<strong>01</strong>2 um 19 Uhr findet dazu ein Zeitzeugengespräch „Olympia-Helden von 1972“<br />

statt, zu dem Heide Ecker-Rosendahl, Renate Stecher, Ulrike Nasse-Meyfarth und Klaus Wolfermann<br />

ihr Erscheinen zugesagt haben. Dies wäre doch eine schöne Gelegenheit, sich mit<br />

FREUNDEN zu treffen. Der Eintritt ist frei, und hinterher könnten wir uns noch zusammensetzen<br />

und einmal mehr über alte und neue Zeiten sprechen. Also, schnellstens bei der Geschäftsstelle<br />

unter 08856-910815 oder per Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@t-online.de melden!<br />

Wer zu diesem Termin keine Zeit hat: ab dem 20. März finden fast täglich interessante Veranstaltungen<br />

statt – nachzulesen auf der Homepage www.trainingsplatz72.de.<br />

15. Juni 2<strong>01</strong>2: Exklusive FREUNDE-Führung in der Bochumer Jahrhunderthalle<br />

Die Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Meisterschaften werden am 16. und 17. Juni zum dritten Mal<br />

im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid ausgerichtet. Etliche FREUNDE werden sicher<br />

bereits am Vortag in das Ruhrgebiet anreisen. Denen bieten wir eine nicht alltägliche Führung<br />

an: Das ehemalige Industriegelände des „Bochumer Vereins“ (eines ehemaligen Montankonzerns)<br />

hat sich in den letzten Jahren zu einem modernen Kulturzentrum für außergewöhnliche<br />

Aufführungen und Veranstaltungen entwickelt. Für die FREUNDE besteht die<br />

Möglichkeit, mit exklusiver Führung in den Untergrund zu steigen oder die Hintergründe<br />

der Veranstaltungstechniken kennenzulernen. Der Beginn am Freitag, dem 12. Juni ist um<br />

17 Uhr; anschließend kann man fachsimpeln und den Tag kulinarisch ausklingen lassen.<br />

Anmeldungen mit Angabe der gewünschten Führung bitte bis zum 2. Mai an unsere Geschäftsstelle<br />

– genauere Informationen erhalten die Teilnehmer anschließend.<br />

„Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ stiften Jugendstaffeln wieder eine Reise<br />

Die Mädels vom Sport-Club Charlottenburg und die Jungens vom TV Wattenscheid setzten<br />

sich bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften gegen 85 weitere Staffeln durch und<br />

gewannen die 4 x 200 m. Damit gewannen sie auch die von den FREUNDEN gestiftete Reise<br />

zum „Internationalen Stadionsportfest“ (ISTAF) im Berliner Olympiastadion.<br />

Ganz knapp umkämpft war im Sindelfinger Glaspalast die Entscheidung bei der weiblichen<br />

Jugend. In 1:39,42 min zu 1:39,52 min setzte sich die Staffel des SCC Berlin gegen die StG ART/<br />

SFD/TBH Düsseldorf durch. Schlussläuferin Noelya Schonig konnte ihre Konkurrentin erst auf<br />

dem letzten Meter abfangen und für ihre Staffelkolleginnen Carmen Maske, Svea Köhrbrück<br />

und Franziska Kindt den Titel einfahren. Ob damit die Reisekosten gespart werden?<br />

Klarer war die Entscheidung bei der männlichen Jugend. Hier setzte sich der TV Wattenscheid<br />

in der Besetzung Maurice Huke, Maximilian Ruth, Jonas Lohmann und Jan Schneider<br />

gegen die Staffel des LT DSHS Köln durch.<br />

Wer möchte gerne Sponsor bei den FREUNDEN werden?<br />

Natürlich nicht irgendein, sondern ein ganz besonderer Sponsor. Die FREUNDE zeichnen seit<br />

Jahrzehnten im Rahmen der Deutschen Hallenmeisterschaften die „Jugendleichtathleten<br />

des Jahres“ und seit 2 Jahren auch die „Leichtathleten des Jahres“ aus. 2<strong>01</strong>0 waren dies Sara<br />

Gambetta und Till Wöschler bzw. Verena Sailer und Christian Reif und in diesem Jahr Felicitas<br />

Krause und Gregor Traber sowie Betty Heidler und David Storl.<br />

Die Auszeichnungen (Beispiel siehe Foto) haben jeweils die FREUNDE oder ein Mitglied gestiftet.<br />

Die geehrten Athletinnen und Athleten haben in den zurückliegenden Jahren auf diesen<br />

Preis stets sehr positiv reagiert. Wer also eine Möglichkeit sieht, die dafür anfallenden<br />

Kosten zu übernehmen (die sich im überschaubaren Rahmen bewegen), möge sich an unseren<br />

Vorsitzenden Hans G. Schulz (Telefon 02366/937748 oder hkschulz@t-online.de) wenden.<br />

Im kommenden Jahr finden die Deutschen Hallenmeisterschaften und damit die nächste Ehrung<br />

übrigens in Dortmund statt.


19 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V.<br />

gegründet 1946<br />

1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Steenkoppel 17, 24598 Boostedt, Telefon und Fax: (04393) 972673<br />

2. Vorsitzender: Peter Laufer, Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg-Gielsdorf, Telefon: (03341) 25136<br />

Redaktion: Frank Scheffka, Brandenburger Str. 24 a, 27755 Delmenhorst,<br />

Telefon: (04221) 5877925 bzw. (<strong>01</strong>79) 7413879<br />

Bald ist es geschafft….<br />

und die Wartezeit hat ein Ende. In einigen Wochen<br />

sehen wir uns endlich wieder.<br />

Wir Ihr euch sicherlich erinnert, sind wir in den letzten Jahren<br />

in den Tagen unserer Treffen wettermäßig sehr verwöhnt worden.<br />

Trotz bester Kontakte zu den Wettermachern war es mir<br />

aber für 2<strong>01</strong>2 nicht möglich, Schönwettergarantien zu erhalten.<br />

Außerdem weise ich zaghaft darauf hin, dass Oberhof in<br />

850 m Höhe liegt. Bitte plant also nicht nur Sommerbekleidung<br />

ein.<br />

Nun noch ein Hinweis zum Samstagsprogramm: Wir unternehmen<br />

eine vierstündige Planwagenfahrt zu den Sportstätten<br />

Oberhofs (incl. Besuch der Skisporthalle). Während der<br />

Tour kehren wir zum Mittagessen in die „Schanzenbaude“ ein.<br />

Ein kleiner Wermutstropfen ist die Kostenbeteiligung für jeden<br />

Teilnehmer in Höhe von 12 Euro. Hierzu nun eine große<br />

Bitte: wer an dieser Fahrt nicht teilnehmen möchte oder<br />

kann, muss mir dies unbedingt nach Erhalt der Zeitung unter<br />

04393-972673 (kein Fax) oder Email ajl1@gmx.de mitteilen.<br />

Das beauftragte Unternehmen stellt nämlich aufgrund der angemeldeten<br />

Personen die entsprechende Zahl Planwagen bereit<br />

und wird uns bei zu kurzfristigen Absagen mit den entstehenden<br />

Kosten belasten. Aber, warum mache ich mir darüber<br />

Gedanken. Ich bin sicher, das wird nicht geschehen.<br />

An sich sollten hier abschließend Hinweise für die Anreise stehen.<br />

Aber, liebe VELer/innen, die Autofahrer haben Straßenkarten<br />

oder Navi, die Bahnfahrer werden hoffentlich, trotz oft<br />

mehrmaligen Umsteigens, den Bahnhof Oberhof problemlos<br />

erreichen und den Bus in den Ort nehmen.<br />

Ich wünsche allen Teilnehmern eine stressfreie Anreise und<br />

hoffe, euch wie immer munter und fröhlich wiederzusehen.<br />

Euer<br />

Jörg Lawrenz<br />

Vielen Dank!<br />

Gefreut habe ich mich bereits über zahlreiche Weihnachtspost von VEL-Mitgliedern, wobei<br />

auch häufig lobende Zeilen über die Gestaltung der Zeitschrift enthalten waren.<br />

Besonders stimmten viele der Sicht von Gisela Pohl bezüglich<br />

der deutschen Sprintstaffeln zu, die im vorigen Heft veröffentlicht<br />

war. Unsere inzwischen in der Altersklasse W 80 startende<br />

Speerwerferin Lotte Leiß hat mir ihre Gedanken zum Spitzensport<br />

früher und heute und dem Wandel der Vorbildfunktion<br />

zukommen lassen – auch dafür mein Dank. Und versprochen:<br />

Obwohl bisher schon beachtet, werden wir in Zukunft noch<br />

genauer darauf achten, dass bei jedem Artikel der Name des<br />

Verfassers abgedruckt wird. Danke für die entsprechenden<br />

Hinweise!<br />

Frank Scheffka


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 20<br />

Zá-to-pek! Zà-to-pek! Zá-to-pek!<br />

Wie unsere Leser der vorletzten Ausgabe entnehmen konnten, war eine größere Reisegruppe bei<br />

der U 23-EM 2<strong>01</strong>1 in Ostrava. Wenn man dort in den unvermeidlichen Diskussionen auf die tschechi -<br />

sche <strong>Leichtathletik</strong> zu sprechen kam, fielen natürlich sofort die Namen Dana und Emil Zatopek –<br />

auch heute noch Legenden der <strong>Leichtathletik</strong>.<br />

Als wir in Ostrava auf FREUNDE-Mitglied Jan Kern trafen, der in<br />

seiner Funktion als Chef-Delegierter des DLV über vielfältige<br />

Erfahrungen verfügt, fragten wir ihn nach Möglichkeiten, etwas<br />

über Land und Leute zu erfahren. Jan schlug uns vor, ganz<br />

in der Nähe das „Holzstädtchen“ Rosnov zu besuchen: ein Freiluft-Museumsdorf,<br />

u. a. mit den Gräbern von Emil Zatopek und<br />

Ludwig Danek (OS 1972 mit dem Diskus).<br />

Gesagt – getan: Jan Kern sorgte dafür, dass exklusiv für uns ein<br />

Bus des Organisationskomitees mit der netten Hostess Monika<br />

bereitgestellt wurde. (O-Ton: „Ich heiße Monika, bin 25 Jahre<br />

alt und arbeite für BMW.“) Als fachgerechter Dolmetscher bewährte<br />

sich Klaus aus Wolfsburg.<br />

Durch eine leicht hügelige, sehr naturbelassene Landschaft<br />

erreichten wir nach etwa 60 km unser Ziel und besuchten mit<br />

viel Interesse das Museum. Natürlich galt den Gräbern von<br />

Emil Zatopek und Ludwig Danek unsere besondere Aufmerksamkeit.<br />

Auf einem Dorffriedhof um die Kirche der hl. Anna<br />

werden walachische Persönlichkeiten beigesetzt. Schlichte<br />

Grabsteine, mit Eingravierungen eines Läufers bzw. Diskuswerfers,<br />

geben einen Verweis auf die bescheidenen, aber sehr<br />

erfolgreichen Athleten. Emil Zatopek verstarb am 22.11.2000<br />

in Prag. Seine Urne kam Anfang 20<strong>01</strong> nach Rosnov und wurde<br />

hier beigesetzt. Denn Emil Zatopek ist ganz in der Nähe in Koprovnice<br />

geboren.<br />

Die gesamte Anlage „Holzstädtchen“ hat den Charakter einer<br />

Kleinstadt aus der Zeit des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts.<br />

Eine Vielzahl von Gebäuden (Kirche, Rathaus, div. Gewerbebetriebe,<br />

Gasthäuser etc.) vermitteln einen guten Eindruck<br />

der Vergangenheit, die heute liebevoll gepflegt wird.<br />

Als unsere Hostess das große Interesse an Emil Zatopek bemerkte,<br />

organisierte sie spontan einen Besuch des Technikmuseums<br />

des weltbekannten Fahrzeugherstellers Tatra in<br />

dem Geburtsort Emil Zatopeks. Das Museum ist erst vor einigen<br />

Jahren eingerichtet und die Ausstellung nach modernen<br />

Erkenntnissen konzipiert worden. Es enthält auch einen<br />

großen Saal zu Ehren von Dana und Emil Zatopek! Fasziniert<br />

standen wir vor einer großen Anzahl an Dokumenten über die<br />

beiden einzigartigen Weltklasseathleten: Über 50 authentische<br />

Fotografien (unten rechts z. B. der Auszug des Olympiasiegers<br />

samt seiner Beutestücke aus dem Olympischen Dorf<br />

in Helsinki), Zeitungsausschnitte, Plakate, Erinnerungsstücke,<br />

Medaillen etc. sowie Emils Trainingsanzug und Startnummer<br />

der Olympischen Spiele sowie vor allem 2 Videos vieler seiner<br />

Läufe erzählen von der beeindruckenden sportlichen Vita der<br />

Zatopeks. So kehrten wir sehr zufrieden nach einem verlängerten<br />

Vormittag nach Ostrava zurück. Unser Dank gilt insbesondere<br />

Jan Kern für seine Idee und Hilfestellung sowie natürlich<br />

Monika für ihre ausgezeichnete Begleitung.<br />

Henning Wedderkop


21 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

Wissen Sie noch, dass<br />

Emil Zatopek 4 Gold- und 1 Silbermedaille bei OS holte, 3-mal Europameister war und 18 Weltrekorde aufstellte,<br />

Dana Zatopek 1 Gold- und 1 Silbermedaille bei OS errang, 2-mal Europameisterin war,<br />

Dana und Emil am gleichen Tag, dem 19.09.1922, geboren und am gleichen Tag, dem 24.07.1952 Olympiasieger wurden,<br />

Emil von Oktober 1948 bis Juni 1952 in 72 Rennen über 5.000 m und 10.000 m unbesiegt blieb,<br />

er allein 1949 an 134 Tagen 11 Läufe über 10.000 m und 1950 an 161 Tagen 20 Läufe über 5.000 m bestritt?<br />

WEIMAR – wir kommen wieder<br />

Bei unserem diesjährigen VEL-Treffen in Oberhof ist u. a. auch ein Tagesausflug nach Weimar vorgesehen,<br />

und da wandern meine Gedanken sofort zu unserem Treffen im Jahre 1992 in Bad Blankenburg,<br />

wo wir von dort mit zwei Bussen in Richtung Weimar aufbrachen.<br />

Natürlich waren wir alle sehr gespannt, was uns dort erwarten<br />

würde, so kurze Zeit nach dem Fall der Mauer und auf Initiative<br />

von unserer so unvergessenen Siegfriede Weber-Dempe.<br />

Siegfriede war auch schon in der<br />

80er Jahren eine ganz regelmäßige<br />

Besucherin unserer Treffen,<br />

denn sie konnte damals als Rentnerin<br />

zu uns in den Westen ausreisen,<br />

und wir freuten uns schon immer<br />

sehr auf das Wiedersehen mit<br />

ihr. Bei diesen Treffen erzählte uns<br />

Siegfriede oft von „ihrem schönen<br />

Weimar“, und nun sollte es endlich<br />

soweit sein, diese geschichtsträchtige<br />

Stadt kennenzulernen, in<br />

der Lucas Cranach, Martin Luther, Joh. Seb. Bach, Franz Liszt,<br />

Richard Strauss, Lenbach und Liebermann, Nitzsche, Hauptmann,<br />

Goethe und Schiller weilten, um nur einige zu nennen.<br />

Eigentlich ein MUSS für jeden Deutschen, diese Stadt<br />

kennenzulernen.<br />

An diesem Tag regnete es in Strömen, und unsere drei Reiseführer<br />

warteten bereits. Und welch eine Überraschung: eine<br />

der Reiseführerinnen war Siegfriede, die einer Gruppe mit<br />

sehr viel Wissen ihre Stadt näher brachte. Natürlich zeigte<br />

sie uns auch den wunderschönen Park BELVEDERE mit Goethes<br />

Gartenhaus, wo sie jeden Morgen ihre Runden drehte<br />

und sich so ihre bewundernswerte Fitness bewahrte. Trotz<br />

Regens und des Durchwatens vieler Pfützen war es ein sehr<br />

interessanter Vormittag. Zum Mittagessen war die gesamte<br />

Gruppe eingeladen in der Kantine von Coca Cola; diese zarten<br />

Bande dorthin hatte im Vorfeld unser damaliger Vorsitzender<br />

Wolfgang Troßbach zusammen mit Urban Cleve geknüpft,<br />

und man war von Seiten des Coca Cola-Vorstandes<br />

zum Abschluss sehr erfreut, als wir als Dankeschön die Autogramme<br />

der erfolgreichsten VELer dort auf einer vorbereiteten<br />

Urkunde überreichten. Vor der Firma entstand das hier<br />

gezeigte Gruppenfoto, das man eigentlich nur mit Wehmut<br />

betrachten kann, wenn man weiß, dass sehr viele der damaligen<br />

Sportkameradinnen und -kameraden<br />

leider nicht mehr unter<br />

uns weilen.<br />

Weimar – damals wie heute ein<br />

interessantes Reiseziel. Stellte es<br />

sich 1992 noch recht grau und trist<br />

dar, nur an einigen wenigen Ecken<br />

konnte man schon erahnen, wie<br />

sehr die Stadt vor ihrem „Wiederauferstehen“<br />

stand, ist sie heute<br />

wieder zu einer wunderschönen<br />

Stadt inmitten von Thüringen aufgeblüht, und wir sind sehr<br />

gespannt darauf, wie sie sich uns heute darstellt, und wir<br />

freuen uns schon auf das Wiedersehen.<br />

Leider gibt es dieses Mal kein Wiedersehen mit Siegfriede.<br />

Sie starb vor einem Jahr am 12.1.2<strong>01</strong>1 und wäre am 29. März<br />

2<strong>01</strong>4 hundert Jahre alt geworden!<br />

Gisela Pohl<br />

Für immer ist von<br />

uns gegangen<br />

Walter<br />

Kiessling<br />

16. Oktober 1920 –<br />

12. Juni 2<strong>01</strong>1


Heft 1/2<strong>01</strong>2 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 22<br />

„DDR-Sportlerin des Jahres 1959“<br />

feierte ihren 80. Geburtstag<br />

In der Vergangenheit war bereits häufig von VEL-Regionaltreffen<br />

die Rede, die jeweils von fleißigen Organisatoren vorbereitet<br />

wurden. Im Falle unserer Berliner Mitglieder ist das<br />

offenbar gar nicht nötig, denn der „erweiterte VEL-Hauptstadt-Kern“<br />

trifft sich anlässlich runder Geburtstage regelmäßig.<br />

So war auch das 80. Wiegenfest unserer Gisela Birkemeyer<br />

wieder einmal ein solcher Anlass, über den uns die Jubilarin<br />

selbst ein paar Gedanken mitgeteilt hat:<br />

„Am 22. Dezember habe ich nicht nur im Kreis meiner Familie<br />

sondern natürlich auch mit meinen Freunden aus dem Sport<br />

gefeiert. Vom Vorstand haben mich direkt am Geburtstag Bärbel<br />

Reinnagel und Peter Laufer und außerdem Inge Schwalbe<br />

besucht. Und deshalb auch allen, die mir so nett gratuliert und<br />

an mich gedacht haben, besten Dank für alle guten Wünsche.<br />

Im Januar haben wir uns dann alle getroffen, denn eine über<br />

50jährige Freundschaft verbindet uns und die Familien miteinander.<br />

Es war eine tolle und sehr lustige Feier, zumal alle Eingeladenen<br />

erschienen sind.<br />

Unsere gute Laune wollen wir nach Oberhof mitbringen!<br />

Schließlich wollen wir auch dort ein paar schöne Tage haben.“<br />

Ständig auf der Suche nach neuen Rekorden ergibt sich damit<br />

gleich noch eine Frage: Wer kann die 23 ehemaligen Leichtathleten<br />

bei einer Geburtstagsfeier toppen? Aber auch über<br />

einen kurzen Bericht für eine der nächsten Ausgaben dieser<br />

Zeitschrift über ein Treffen mit geringerer Gästezahl würde ich<br />

mich freuen!<br />

Frank Scheffka<br />

Unsere Geburtstagskinder<br />

Den Geburtstagskindern im kommenden Quartal gratuliert der VEL-Vorstand auf diesem Wege ganz herzlich und wünscht<br />

neben der obligatorischen Gesundheit und Zufriedenheit ganz vielen eine ähnlich schöne Geburtstagsfeier.<br />

April<br />

4. Hans Grodotzki 76<br />

Joh.-R.-Becher-Str. 70, 14478 Potsdam<br />

10. Edelgard Lieb 79<br />

Machnower Str. 4a, 14165 Berlin<br />

11. Walter Krüger 82<br />

Boddenweg 7,<br />

18445 Wendisch-Langendorf<br />

18. Joachim Günther 76<br />

Straße 136 Nr. 7, 14089 Berlin<br />

19. Erhard Bohla 84<br />

Im Schloß 17, 04821 Brandis<br />

19. Friedrich Janke 81<br />

Marie-Juchacz-Str. 11,<br />

14480 Potsdam<br />

19. Uly Wolters 87<br />

Hauburgsteinweg 11,<br />

61476 Kronberg/Ts.<br />

21. Hilmar Dressler 91<br />

Kurt-Schumacher-Str. 12,<br />

31737 Rinteln<br />

23. Sigrun Kofink (Grabert) 77<br />

Lenaustr. 8, 72108 Rottenburg<br />

29. Erika Claus (Fisch) 78<br />

Talkamp 11, 30823 Garbsen<br />

30. Margot Ulzheimer 86<br />

Leipziger Str. 1,<br />

37242 Bad Sooden-Allendorf<br />

Mai<br />

2. Richard Kick 65<br />

Xaver-Weismor-Str. 48, 81829 München<br />

3. Käthe Jenss 77<br />

115 Fisher Road,<br />

Mahwah, NJ 07430/USA<br />

4. Hans-Joachim Schmidt 87<br />

Bödekerstr. 49, 3<strong>01</strong>61 Hannover<br />

5. Almut Brömmel 77<br />

Lechbrucker Str. 5, 86199 Augsburg<br />

5. Eugen Fuhrmann 80<br />

Bergaustr. 10, 12437 Berlin<br />

11. Ingeborg Fuhrmann 76<br />

Dammbleiche 6, 26135 Oldenburg<br />

11. Hinrich John 76<br />

Gottorpstr. 5, 26122 Oldenburg<br />

12. Helmut Joho 79<br />

Neckarhalde 12a, 69412 Eberbach<br />

13. Kurt Spitzmüller 91<br />

Waldstr. 1, 77787 Nordrach<br />

19. Edith Janke 80<br />

Marie-Juchacz-Str. 11, 14480 Potsdam<br />

19. Annemagret Fuhrmann 75<br />

Bergaustr. 10, 12437 Berlin<br />

22. Dr. Herbert Deuschl 77<br />

Birkhuhnweg 22, 85737 Ismaning<br />

30. Ursula Bast 84<br />

Am Mühlenbusch 8, 42781 Haan<br />

30. Werner Bähr 86<br />

Max-Planck-Str. 30, 38440 Wolfsburg<br />

Juni<br />

3. Inge Offermann 77<br />

Hermannstr. 8, 65366 Geisenheim<br />

4. Karl Grünsfelder 86<br />

Rosenhof App.C 293<br />

Mecklenburger Landstr. 2-12<br />

23570 Lübeck-Travemünde<br />

10. Werner Nüssle 78<br />

Spindelstr. 74, 33604 Bielefeld<br />

11. Doris Brachmann 60<br />

Landsberger Allee 68D, 10249 Berlin<br />

12. Arno Baur 81<br />

Elfriedenstr. 110, 81827 München<br />

15. Dr. Grete Debus (Winkels) 94<br />

Friesdorfer Str. 256, 53175 Bonn<br />

18. Horst Flosbach 76<br />

Weststr. 29, 51688 Wipperfürth<br />

19. Sigrid Kemnitz 81<br />

Am Pichelsee 2, 13595 Berlin<br />

25. Ulrich Jonath 86<br />

Malteserstr. 56, 50859 Köln<br />

27. Prof. Erich Fuchs 87<br />

Albertstr. 25, 67655 Kaiserslautern


23 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>2<br />

VEL-Museum<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Das VEL-Museum ist heute ausschließlich mit Geschenken bestückt, die mir Hildegard Körner im vergangenen Sommer gemacht hat.<br />

Vielen Lesern dieser Zeitschrift dürfte die Vizeweltmeisterin von 1987 im 1500m-Lauf noch persönlich in guter Erinnerung sein, da sie<br />

als Gast bei unserem letzten Treffen in Bad Blankenburg weilte. Und dieses Jahr ist Oberhof für die sympathische Erfurterin auch nicht<br />

unerreichbar, zumal sie mir schon einige wunderbare organisatorische Tipps vor Ort geben konnte…<br />

Frank Scheffka<br />

JEM Donezk 1977: Teilnehmerabzeichen und SILBERME-<br />

DAILLE von Hildegard für den zweiten Platz im 800 m-<br />

Lauf sowie ihre Startnummer, die sie sich von allen<br />

Teilnehmerinnen des Endlaufes signieren ließ. Teilnehmerplakette<br />

und GOLDMEDAILLE der JEM 1975 in Athen.<br />

Bei den Olympischen Spielen 1980 wurde Hildegard Körner<br />

(Mädchenname Ullrich) Fünfte im 800 m-Finale. Hier<br />

sind die Teilnehmermedaille, der Teilnehmerausweis sowie<br />

die SIEGERURKUNDE zu sehen.<br />

1981 gewann Hildegard im 800 m-Lauf die GOLDME-<br />

DAILLE bei der Hallen-Europameisterschaft in Grenoble.<br />

Das Photo zeigt sie im Finale dieses Rennens. Daneben<br />

Vorder- und Rückseite der Teilnehmermedaille sowie das<br />

Teilnehmerabzeichen der EM 1978 in Prag, wo sie auf dieser<br />

Strecke den 5. Platz belegte.<br />

Den Weltcup 1985 in Canberra gewannen die DDR-<br />

Frauen, die daraufhin bei der Sportlerumfrage der „Jungen<br />

Welt“ auch zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt wurden.<br />

Hildegard Körner gewann dabei den 1500 m-Lauf,<br />

wofür sie diese namentlich gravierte SIEGERMEDAILLE erhielt.<br />

EC-Bronzemedaille des selben Jahres oben rechts.


<strong>Leichtathletik</strong>-Fanreisen<br />

■ SOMMERSPIELE 2<strong>01</strong>2 IN LONDON<br />

So nah wie im Sommer 2<strong>01</strong>2 (27. Juli bis 12. August) werden die Olympischen<br />

Spiele lange Zeit nicht mehr kommen. Ganze Sportlergenerationen werden voraussichtlich<br />

auf Sommerspiele, die man per Auto bzw. in einer Stunde Flugzeit<br />

erreichen kann, warten müssen. Erleben Sie unsere Sportler hautnah bei den<br />

Medaillenentscheidungen! Unterstützen Sie sie vor Ort!<br />

Im Rahmen der Spiele 2<strong>01</strong>2 in London bietet Vietentours spezielle Reisen für<br />

„Leichtathleten“ an. Neben einer großen Auswahl an Unterkünften, einem<br />

umfassenden Sightseeing- und Rahmenprogramm bekommen Sie die<br />

Möglichkeit, die begehrten Eintrittskarten zu erhalten.<br />

Die Reise wird in drei Zeiträumen angeboten:<br />

11 Übernachtungen: Anreise: Do., 2.8. Abreise: Mo., 13.8.<br />

7 Übernachtungen: Anreise: Do., 2.8. Abreise: Do., 9.8.<br />

4 Übernachtungen: Anreise: Do., 9.8. Abreise: Mo., 13.8.<br />

5 Tage<br />

London im<br />

Vier-Sterne-Hotel<br />

ab1.230€<br />

2<strong>01</strong>2<br />

21. EUROPAMEISTERSCHAFTEN<br />

■ HELSINKI<br />

27. JUNI BIS 1. JULI 2<strong>01</strong>2<br />

Die Wettkämpfe haben einen sehr hohen Stellenwert,<br />

denn die Athleten können in Helsinki<br />

ein Last-Minute-Ticket nach London lösen.<br />

Ob im Crown Moran **** dem Familenhotel der<br />

Athleten oder einem der anderen zahlreichen<br />

Hotels: Vietentours bietet für jeden Geschmack<br />

und Geldbeutel etwas. Das Victoria Sports Village<br />

im Vier-Sterne-plus-Hotel Victoria Park<br />

Plaza wird die zentrale Begegnungsstätte für<br />

Sportler, Medien, Prominente, Unternehmen<br />

und die Vietentours-Kunden.<br />

Zum Entertainment zählen Private Viewing, Partys,<br />

Happy Hour auf der Dachterrasse sowie Expertentalks<br />

mit aktuellen Olympioniken oder<br />

ehemaligen Olympiasiegern.<br />

Diese Leistungen sind in den Komplettpaketen<br />

ebenso inkludiert wie Ausflüge, Themsefahrt,<br />

Stadtführung und eine Fahrt auf dem Riesenrad<br />

London Eye. Auch um die Anreise nach London<br />

(per Bus ab Köln oder Zug oder Flug ab ganz<br />

Deutschland) kümmert sich Vietentours bei Bedarf.<br />

Alternativ ist auch nur die Buchung einzelner<br />

Nächte möglich.<br />

... sowie Fußball-EM<br />

Polen/Ukraine,<br />

Champions-League,<br />

DFB-Pokal, Formel 1<br />

und viele weitere Sportarten.<br />

Bitte fordern Sie<br />

dazu den Katalog<br />

Sportreisen 12 an!<br />

112. DEUTSCHE MEISTERSCHAFTEN<br />

■ BOCHUM<br />

16. UND 17. JUNI 2<strong>01</strong>2<br />

Die Titelkämpfe im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid<br />

gelten als besonders spannend,<br />

denn im Vergleich zum Vorjahr ist die<br />

Zahl der Athleten reduziert worden. In den<br />

technischen Disziplinen gibt es nur 14 Teilnehmer.<br />

Zudem haben die Sportler die Chance sich<br />

für die EM in Helsinki und die Spiele in London<br />

zu qualifizieren.<br />

■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN<br />

+ Zwei Übernachtungen (Fr.-So.)<br />

+ Frühstücksbüfett<br />

+ DM-Dauerkarte, Kategorie 1<br />

+ Infopaket, Stadtplan und Souvenirpin<br />

> TRYP HOTEL WATTENSCHEID ***<br />

Das Hotel liegt nur 650 m vom Lohrheide -<br />

stadion entfernt und der Hauptbahnhof ist mit<br />

der Tram gut erreichbar. Das Tryp verfügt über<br />

Sauna, Restaurant und kostenfreie Park plätze,<br />

die Zimmer über Bad/Du sche und WC, Föhn,<br />

Sat.-TV, Inter net zugang.<br />

AT-BOC4112: 199€ pro Per son im Doppelzimmer,<br />

EZ-Zuschlag 84€<br />

■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN<br />

+ Flug ab/bis Frankfurt oder Düsseldorf<br />

+ Zubringerflug gegen Aufpreis 100€<br />

+ Sieben oder drei Hotelübernachtungen<br />

+ Frühstücksbüfett<br />

+ Airport-Transfers<br />

+ Get-together<br />

+ Stadtführung Helsinki u. Ausflug Porvoo<br />

+ Schifffahrt und EM-Abschlussdinner<br />

+ Eintrittskarte (5 oder 3 Tage),<br />

Block E56 unten<br />

+ Vietentours-eigene Reiseleitung<br />

> HOTEL SEURAHUONE ****<br />

Das Haus liegt im Stadtzentrum. Die wichtigsten<br />

Sehens wür digkeiten und der Hafen sind zu<br />

Fuß erreichbar. 1.965€ p.P. im DZ, EZ-Zuschlag<br />

688€ (25.6. - 2.7.) · 1.239€ p.P. im DZ, EZ-Zuschlag<br />

296€ (29.6. – 2.7.)<br />

> CUMULUS OLYMPIA ***<br />

Das Hotel liegt 1,5km vom Olympia stadion entfernt<br />

und die City ist ebenso zu Fuß erreichbar.<br />

1.818€ pro Person im DZ, EZ-Zuschlag 392€<br />

(25.6. - 2.7.) · 1.165€p.P. im DZ, EZ-Zuschlag 168€<br />

(29.6. – 2.7.) Aufpreis Tickets Gegengerade,<br />

Block D27 unten: 379€ (Mi.-So.) 189€ (Fr.-So.)<br />

Dohlenweg 9 · 40668 Meerbusch<br />

☎ 0211 - 17 7000 · Fax 0211 - 17 700 17<br />

www.vietentours.com · schmitz@vietentours.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!