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LERNEN MIT ZUKUNFT Dezember 2020

Themenvielfalt unter dem Thema "Lebensraum MENSCH" Das Impulsmagazin für Erwachsene

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information & bildung<br />

Die beste Förderung:<br />

Hat Ihr Kind wieder nur gespielt?<br />

SPIELEN – DIE REINSTE FORM DES <strong>LERNEN</strong>S<br />

GEDANKEN UND IMPULSE<br />

Patricia Weiner<br />

Nah am Leben Coaching<br />

& Beratung e.U.<br />

www.nah-am-leben.at<br />

Die Gesellschaft von heute hat<br />

offensichtlich keine Zeit zu<br />

verlieren. „Die Welt“ ist schnelllebig<br />

wie nie zuvor, überholt,<br />

sobald wir mit der Wimper zucken und<br />

ausgerichtet auf die Notwendigkeit des<br />

Vorankommens jedes Einzelnen. Wer<br />

nicht mitkommt, hat einen Nachteil.<br />

Dieser Trend zur ständigen Optimierung<br />

sowie der Drang zur Entwicklung<br />

ist längst auch in den Kinderzimmern<br />

angekommen.<br />

Die Angst sitzt Eltern im Nacken, ihr Kind<br />

könnte sich nicht ausreichend schnell<br />

entwickeln, dadurch Nachteile haben<br />

und später einmal zurückbleiben.<br />

Die Förderung des Kindes beginnt<br />

oftmals schon im Babyalter, damit das<br />

Kleine im Vergleich zu anderen nicht<br />

zurückbleibt und keine Nachteile im Hinblick<br />

auf die spätere „Schulreife“ hat.<br />

Die Frage, ob ich mein Kind in jeder<br />

Entwicklungsstufe mit den entsprechenden<br />

Kurs- und Materialangeboten<br />

ausreichend fördere, quält viele Eltern.<br />

Die zahlreichen Angebote, jedes für sich<br />

legitim und sinnvoll, suggerieren schließlich,<br />

was Kinder alles zum Lernen und<br />

Entwickeln brauchen.<br />

Das Vorschul-Arbeitsblatt steht für die<br />

ultimative Vorbereitung des Kindes auf<br />

die kommende Schulzeit und soll die<br />

Basis für das anstehende Lernen sein.<br />

Und spätestens im Alter der Vorschul-<br />

Arbeitsblätter darf Lernen maximal noch<br />

eine homöopathische Dosis von spielerisch<br />

aufweisen, denn schließlich ist<br />

Lernen eine ernsthafte Tätigkeit. Alles<br />

andere, Beschäftigung in der Freizeit.<br />

Überspitzt formuliert.<br />

Der Freibildungsexperte André Stern<br />

drückt es in seinem Buch „Spielen, um<br />

zu fühlen, zu lernen und zu leben“ so<br />

aus: „Wir haben die Synonyme Spielen<br />

und Lernen nicht nur getrennt, sondern<br />

an entgegengesetzte Enden der Ernsthaftigkeitsskala<br />

positioniert.“<br />

Und das ist schade. Denn gerade das<br />

Spielen ist die ganz spezielle Art und<br />

Weise des Kindes die Welt zu begreifen.<br />

Sehen, Hören, Fühlen, Probieren,<br />

BeGreifen, Nachahmen, Verarbeiten –<br />

im Spiel entwickelt ein Kind intuitiv und<br />

frei seine Persönlichkeit, Sozialkompetenzen,<br />

Alltagsfähigkeiten, motorische<br />

und kognitive Fähigkeiten. Ein Kind<br />

experimentiert spielend, wenn es beim<br />

Hände waschen herumplanscht, sich<br />

beim Sessel runterhängen lässt oder<br />

Muster in den Grießbrei zeichnet und<br />

lernt sich beim Experimentieren auch<br />

an Spielregeln zu halten.<br />

Es sammelt Erfahrungen, wenn es bei<br />

den alltäglichen Hausaufgaben hilft<br />

und aktiver Bestandteil des familiären<br />

Geschehens ist. Das Kind lernt und<br />

entwickelt sich mit jeder Tätigkeit,<br />

jeder Beschäftigung, jeder Erfahrung,<br />

jedem Gespräch, jeder Situation – es<br />

lernt und entwickelt sich ständig. Aber<br />

32 | DEZEMBER <strong>2020</strong>

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