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Elvea - Weihnachtsmagazin 2015

Wiederentdeckt 2020

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,<br />

Impressum<br />

ELVEA VERLAG<br />

Michael Bär<br />

Am Silberbach 22<br />

D-09123 Chemnitz<br />

Ust-ID: DE DE280447135<br />

Mitarbeit:<br />

Peggy Axmann<br />

Uwe Köhl<br />

Quellennachweis Fotos:<br />

Pixabay.com<br />

HEIMKEHR<br />

Pixelio.de<br />

Das Weihnachtsfest<br />

führt uns zurück<br />

in die Tage der Kindheit<br />

und im Herzen<br />

sind wir wieder Kinder,<br />

bestaunen mit leuchtenden<br />

Augen<br />

den Weihnachtsbaum<br />

und sind verzaubert<br />

vom Glanz der Lichter.<br />

Das Kind in der Krippe<br />

wird zur Heimat<br />

für unsere Sehnsucht<br />

nach Frieden und Geborgenheit<br />

und schenkt uns die Hoffnung<br />

und den Glauben<br />

bei ihm für immer<br />

daheim zu sein.<br />

© Marion von Vlahovits 2013<br />

heute dürfen wir Ihnen unsere 1. Sonderausgabe vorstellen:<br />

Unser <strong>Weihnachtsmagazin</strong> <strong>2015</strong>.<br />

Es war nach so kurzer Zeit, nach Ausgabe 3 im Oktober <strong>2015</strong>,<br />

noch gar nicht geplant. Es entstand auf Initiative der in der<br />

Facebook-Gruppe aktiven Autoren.<br />

Sollten Sie Interesse daran haben, auch einmal einen Beitrag<br />

platzieren zu wollen, schreiben Sie an:<br />

elveaverlag@gmail.com<br />

oder besuchen Sie uns auf Facebook in der Gruppe:<br />

<strong>Elvea</strong> - Das Magazin.<br />

Wir sind stolz auf das Vertrauen, welches uns von der ersten<br />

Ausgabe an entgegengebracht wird. Immer mehr Leserinnen<br />

und Leser finden unser Magazin im Wilden Weiten Web.<br />

Einige Tausend haben die Geschichten und Gedichte der beteiligten<br />

Autoren bereits gelesen. Herzlichen Dank!<br />

Ebenso herzlichen Dank an alle Autoren sagt das Team des<br />

ELVEA VERLAGES.<br />

Es geht los ...<br />

INHALTSVERZEICHNIS?<br />

Wie bereits im letzten Magazin werden wir auch diesmal statt<br />

eines Inhaltsverzeichnisses die Autoren namentlich aufführen.<br />

Sollten wir damit erreichen, dass Sie das gesamte Magazin<br />

lesen, so war das der Plan. Und sollten wir zusätzlich noch<br />

etwas Weihnachtsstimmung erzeugt haben, so wäre das zusätzlich<br />

für uns alle eine große Freude.<br />

Es wirkten mit:<br />

Marion von Vlahovits, Simone Weber, Sara Puland, Antje<br />

Haugg, Max Zerber, Friedhelm Marciniak, Dagmar Finger,<br />

Peter Naujoks, Alex Nightwriter, Daria Robjani, Heike Susanne<br />

Rogg, Robert Herbig, Mrs. McH, Christine Geiger, Achim Stößer,<br />

J.M. Holland, Parker Jean Ford, Christina Stöger, Peggy<br />

Axmann, Michael Maria Kruegel, Dirk Holm, Katharina Kraemer,<br />

Ulli Kammigan, Sabine Niedermayr<br />

(Die Reihenfolge ist absolut willkürlich)<br />

www.elvea-verlag.de | elveaverlag@gmail.com<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

DER ADVENTSKRANZ<br />

Simone Weber<br />

Das Jahr ging dem Ende entgegen. Die<br />

meisten Häuser waren bereits für die Weihnachtszeit<br />

bunt dekoriert und auch in den<br />

Straßen leuchtete schon so mancher Weihnachtsschmuck.<br />

Doch einzelne Häuser blieben<br />

ohne diese prachtvollen Verzierungen.<br />

Anscheinend bereiteten sich nicht alle Menschen<br />

auf das bevorstehende Weihnachtsfest<br />

vor.<br />

Die Weihnachtselfen sahen das mit traurigen<br />

Augen, denn es schien, als würde in den<br />

Häusern, die nicht geschmückt wurden,<br />

niemand mehr an Weihnachten oder gar<br />

den Weihnachtsmann glauben.<br />

Der Verdacht der Elfen wurde bestätigt,<br />

als sie die Namen der unbeleuchteten Häuser<br />

mit den Namen auf der Wunschzettelliste<br />

verglichen. Kein einziger Wunschzettel<br />

war von ihnen zu finden. Konnte es denn<br />

wirklich sein, dass die Kinder, die dort<br />

wohnten, ihren Glauben verloren hatten?<br />

Schnell liefen sie zum Weihnachtsmann und<br />

erzählten ihm von ihrer Entdeckung.<br />

Der Weihnachtsmann war sehr bestürzt<br />

darüber und beauftragte seine Gehilfen am<br />

ersten Advent ein kleines Geschenk von ihm<br />

vor jede Tür zu legen, die noch keine Verzierung<br />

hatte.<br />

Zwar verstanden die Elfen nicht, was der<br />

Weihnachtsmann sich dabei dachte, aber<br />

selbstverständlich erfüllten sie seinen<br />

Wunsch. So kam es, dass an diesem ersten<br />

Advent vor jeder Haustür eines nicht geschmückten<br />

Hauses ein in goldenes Papier<br />

gewickeltes Paket zu finden war.<br />

Natürlich wunderten sich die Leute, die<br />

dieses Paket auf ihren Türschwellen fanden,<br />

doch jeder nahm es mit hinein und packte<br />

es aus.<br />

In jedem einzelnen Päckchen war ein fein<br />

herausgeputzter Adventskranz. Da waren<br />

kleine Nussschalen, liebliche Engel und, was<br />

nicht fehlen durfte, vier goldene Kerzen.<br />

Die Menschen wunderten sich über ein<br />

solches Geschenk. Keiner konnte sich erklären,<br />

von wem sie es bekommen hatten. Der<br />

Kranz aber war so schön, dass ihn alle, ohne<br />

Ausnahme, behielten und auf ihre Wohnzimmertische<br />

stellten.<br />

Als die Familien am Abend in ihren Wohnzimmern<br />

zusammensaßen, geschah etwas<br />

Unglaubliches. Plötzlich flammten die ersten<br />

Kerzen auf und aus jedem der Kränze, genau<br />

aus der Mitte, entsprang eine winzige Papyrusrolle.<br />

Sie schwebte sogleich zu der Kerze,<br />

die gerade brannte, und verharrte dort. Die<br />

Papyrusrolle war aber so klein, dass niemand<br />

imstande war, sie zu lesen. Kurz darauf<br />

erlosch die Kerze. Die Papyrusrolle aber<br />

verharrte weiterhin an ihrem Platz. Am<br />

zweiten Advent geschah das Gleiche. Bloß<br />

fingen dieses Mal zwei Kerzen an zu leuchten,<br />

eine zweite Rolle kam aus der Mitte des<br />

Kranzes und schwebte hinüber zu der zweiten<br />

Kerze. So auch am dritten Advent.<br />

Die Bewohner der Häuser hatten ihre<br />

Räume zwar noch immer nicht festlich geschmückt,<br />

doch bei solch einem Wunder,<br />

fragten sie sich, ob sie nicht doch wieder<br />

anfangen sollten, an Weihnachtswunder zu<br />

glauben.<br />

Als am vierten Advent alle vier Kerzen<br />

aufflammten, kam jeweils ein kleiner Elf aus<br />

der Mitte der Adventskränze, nahm sich<br />

nacheinander die Papyrusrollen und begann<br />

die Weihnachtsgeschichte vorzulesen. Alle<br />

waren erstaunt. Auf einmal und mit jedem<br />

Satz der Elfen, begannen sich die Räume<br />

selbst zu verzieren. Da stand plötzlich ein<br />

Weihnachtsbaum in den Ecken und an den<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

Fenstern hängten sich bunte Lichterketten<br />

auf.<br />

Nachdem die Elfen die Weihnachtsgeschichte<br />

beendet hatten, schaute der Weihnachtsmann<br />

aus einem jeden der Adventskränze<br />

hervor, lächelte, gab jedem ein Geschenk<br />

und sagte zwinkernd: „Aber erst an<br />

Heiligabend öffnen!“<br />

Im Jahr darauf waren die Weihnachtselfen<br />

sehr froh, denn an jedem einzelnen Haus<br />

und überall war es festlich. Wo auch immer<br />

man hinschaute, es gab kein Haus mehr, das<br />

nicht geschmückt gewesen wäre.<br />

© Simone Weber <strong>2015</strong><br />

Neulich im Supermarkt:<br />

ES WEIHNACHTET SEHR<br />

Christine Geiger<br />

Oh Schreck, oh Schreck,<br />

ich werf mich weg:<br />

WEIHNACHTSGEBÄCK -<br />

gibt's schon wieder.<br />

Bitte, bitte lasst<br />

wenigstens<br />

die Melodien<br />

noch sein.<br />

Oh Schock, oh Schock,<br />

ich hab kein Bock.<br />

FALTENROCK<br />

kneift schon wieder.<br />

Bitte, bitte schließt<br />

mich oder<br />

die Spe "CK"ulatius ein.<br />

Oh Graus, oh Graus,<br />

ich geh ins Aus.<br />

NIKOLAUS<br />

grinst schon wieder.<br />

Bitte, bitte köpft<br />

ihn nicht,<br />

den armen Wicht.<br />

Oh Brezeln, Herzen, Sterne,<br />

Ich such die Ferne<br />

LEBKUCHENSTERNE<br />

schon wieder und<br />

vollmilchschokoliert.<br />

Figur ruiniert.<br />

Völlig davon besessen,<br />

alle 24 aufgefressen.<br />

Bitte,bitte<br />

wenn's irgendwie geht,<br />

nehmt mir weg das Paket.<br />

Oh Marzipankartoffeln.<br />

in meinen Omapantoffeln<br />

schlurf ich zur Zuckerkiste.<br />

Auf meiner zu verspeisenden<br />

Liste steh'n ferner<br />

Magenbrot - macht -<br />

Wangen - rot<br />

Vanillinkipferl,<br />

"Bärenschmatzentatzen"<br />

und Pfeffernüsse,<br />

oh, und ich Süße,<br />

ich büße, büße, büße....<br />

© Christine Al-Khaldi<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

FREMD<br />

Friedhelm Marciniak<br />

Fremd waren Dir die Kinder,<br />

ängstlich drücktest Du die Bank.<br />

Schulzeit ließ Freundschaft wachsen,<br />

die oft dem Leben hielt stand.<br />

Fremd waren Dir die Menschen,<br />

als Neuer im Büro und am Band.<br />

Zusammenarbeit zeugte Verständnis,<br />

die Trennendes auf Dauer überwand.<br />

Fremd waren Dir die Nachbarn,<br />

beim Umzug in die andere Stadt.<br />

Gespräche im Flur schufen Vertrauen,<br />

des anderen Schlüssel jeder nun hat.<br />

Fremd war Dir Dein Gegenüber,<br />

das Herz klopfte beim Rendezvous.<br />

Konntest Du, was daraus wird, ahnen<br />

beim ersten zaghaften Du?<br />

Fremd waren Dir die Leute<br />

am ersten Tag in der Urlaubspension.<br />

Gemeinsam bestiegene Berge hatten<br />

mehr als Weitsicht zum Lohn.<br />

Fremd sind Dir auch andere,<br />

Du weist sie zurück,<br />

weil Deine eigene Fremdheit<br />

kaum in Deutsch Du besiegst.<br />

© Friedhelm Marciniak 1992<br />

FEST DER LIEBE<br />

Heike Susanne Rogg<br />

Menschen hasten,<br />

Menschen eilen.<br />

Jeder hat ein festes Ziel.<br />

Tragen Tüten in den Händen,<br />

kaufen wieder viel zu viel.<br />

Blickt man dann genauer hin,<br />

folgt die Frage nach dem Sinn.<br />

Weihnachten steht bald ins Haus,<br />

also müssen alle raus.<br />

Auf die Straßen, auf die Gassen,<br />

jetzt muss man das Haus verlassen.<br />

Denn es steht ganz außer Frage,<br />

man freut sich auf die Feiertage.<br />

Doch was machen all die Alten,<br />

die nur wenig Geld erhalten?<br />

Können hasten, können eilen,<br />

jedoch kein Geschenk verteilen.<br />

Also bleiben die daheim.<br />

Traurig, einsam und allein.<br />

Lange sind sie schon vergessen,<br />

Liebe kann man nun nicht messen.<br />

Teures kaufen, das ist richtig,<br />

glänzen muss man, das ist wichtig.<br />

Doch was macht die Omama?<br />

Ach? Die Rente kam von Opapa?<br />

Traurig sitzt sie dann zu Haus,<br />

traut sich nicht alleine raus.<br />

Denn ein Taxi, das ist teuer,<br />

also meidet sie die Feier.<br />

Den Kindern wurde sie zur Last,<br />

den Anschluss hat sie längst verpasst.<br />

Darf nicht hin zu dem Getriebe.<br />

Das nennt man nun Fest der Liebe...<br />

@ Heike Susanne Rogg2014<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

DAS VERPASSTE WEIHNACHTEN<br />

Sara Puland<br />

»Wach auf, du Faulpelz«, sagte eine ärgerliche<br />

Stimme und Balduin fühlte gleichzeitig<br />

eine Hand, die an seiner Schulter<br />

rüttelte. »Dieses Jahr verschläfst du nicht<br />

wieder die gesamten Vorbereitungen zum<br />

Weihnachtsfest. Raus mit dir aus den Federn!«<br />

»Ach, lass mich«, grummelte der so geweckte<br />

Engel mürrisch. »Es ist doch noch<br />

so viel Zeit.« Dabei öffnete er langsam seine<br />

Augen, um zu schauen, wer ihn aus<br />

seinem, wie er fand, wohlverdienten Schlaf<br />

riss.<br />

Vor Balduin stand das Christkind und<br />

funkelte ihn zornig an.<br />

»Du hast wohl vergessen, dass du dieses<br />

Jahr für den Weihnachtsbaum zuständig<br />

bist? Willst du dir wirklich den Ärger aller<br />

zuziehen? Reicht es nicht, dass deine<br />

schutzbefohlenen Kinder immer als Letzte<br />

ihre Geschenke erhalten? Das ist doch<br />

schon traurig genug. Und du weißt genau,<br />

dass die Geschenke erst verteilt werden<br />

dürfen, sobald der Baum in voller Pracht<br />

blinkt und funkelt.«<br />

Lethargisch blinzelte Balduin in Richtung<br />

Kalender. Ah, es war erst Oktober. Noch<br />

genügend Zeit für alles.<br />

»Sei doch nicht so sauer. Es ist noch so<br />

lange bis Weihnachten. Ich werde das<br />

schon schaffen. Warte, hier, ich stelle mir<br />

den Wecker auf den ersten Advent. Vier<br />

Wochen reichen völlig aus.«<br />

Bevor das Christkind etwas erwidern<br />

konnte, hatte Balduin auch schon wieder<br />

die Decke über den Kopf gezogen und<br />

schnarchte.<br />

Der Wecker klingelte. Balduin hob ein<br />

Augenlid, blinzelte zu dem Störenfried und<br />

entschied für sich, dass drei Wochen auch<br />

ausreichen.<br />

Der nächste Weckruf zeigte dann allerdings<br />

den vierten Advent. Balduin wollte<br />

gerade wieder auf Snooze drücken, als<br />

seine Augen wahrnahmen, um ihn herum<br />

standen etliche Engel und das Christkind.<br />

»Das wagst du nicht«, zischte ihn ein<br />

Engel, der Stimme nach Raphael, an. »Alle<br />

warten auf dich. Du bist dieses Jahr dran,<br />

den Weihnachtsbaum zu schmücken. Ohne<br />

ihn kein Weihnachtsfest für unsere Kinder.«<br />

»Genau. Steh’ endlich auf, du hast nur<br />

noch zwei Tage Zeit.«<br />

Das Grummeln im Hintergrund war alles<br />

andere als freundlich. Zwei Tage für den<br />

Baum. Balduin wurde es mulmig. Das würde<br />

er nie schaffen. Warum nur war er immer<br />

so müde.<br />

So schnell wie nie zuvor sprang er von<br />

seiner Schlafwolke. Mit einem Grinsen im<br />

Gesicht, nach dem ihm eigentlich gar nicht<br />

zumute war, blickte er zu der Menge, die<br />

ihn umgab. »Der Weihnachtsbaum ist so<br />

gut wie geschmückt. Das erledige ich im<br />

Handumdrehen.«<br />

Dieser Baum war so groß, dass der zuständige<br />

Engel für gewöhnlich mindestens<br />

eine Woche benötigte. Je nach Aufwand<br />

und Zierrat. Das Material musste er sich<br />

selbst besorgen, Hilfe oder gar ein Lager<br />

mit altem Schmuck gab es nicht. Balduin<br />

wusste zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht,<br />

wie er ihn bestücken wollte. Dafür blieb<br />

keine Zeit.<br />

Unten bei den Menschen gab es vielerlei.<br />

Überall, wo etwas blinkte und glitzerte,<br />

schob er es in seinen großen Sack. Diese<br />

Ausbeute entpuppte sich allerdings als<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

Müll. Elektroplatinen, alte LEDs, Metallspäne,<br />

Plastik. Zum erneuten Suchen war keine<br />

Zeit, sodass Balduin das Grün des Baumes<br />

damit schmückte.<br />

Die Uhr lief weiter und er war noch nicht<br />

fertig, als er plötzlich von allen Engeln und<br />

einem sehr traurig dreinblickenden Christkind<br />

umrundet war.<br />

»Du bist zu langsam. Heiligabend ist in<br />

einer Stunde vorbei. Auf der ganzen Erde<br />

sind die Kinder am Weinen.«<br />

Balduin wuchs über sich hinaus. Mit einer<br />

ihm unbekannten Geschwindigkeit verteilte<br />

er den restlichen Fund am Baum und steckte<br />

das Licht an. Bunte Lichter leuchteten, mal<br />

hell, mal dunkler, auch blinkend.<br />

Ein Blick auf die Uhr verriet, er hatte es<br />

verpasst. Drei Minuten nach Heiligabend. Die<br />

Engel starrten ihn zornig an.<br />

»Tut mir leid, sehr leid. Ich habe Weihnachten<br />

kaputt gemacht.«<br />

Balduin drehte sich um. Seine ersten<br />

Schritte entfernten ihn von dem Baum und<br />

den anderen. Sein Herz war sehr schwer. Er<br />

war schuld, dass es in diesem Jahr kein<br />

Weihnachten gab. Das würde ihm niemand<br />

verzeihen.<br />

»Alles ist gut, Balduin«, sagte da die sanfte<br />

Stimme des Christkindes zu ihm. »Es ist noch<br />

genügend Zeit. Da wir dich kennen, haben<br />

wir deinen Wecker manipuliert.«<br />

Balduin schüttelte den Kopf. Bis sich die<br />

Aussage in seinem Kopf manifestierte. Er<br />

wusste nicht, ob er jetzt sauer sein sollte<br />

oder glücklich.<br />

»Danke«, mit einem glückseligen Lächeln<br />

im Gesicht drehte Balduin sich um. »Ich liebe<br />

euch dafür. Frohe Weihnachten. Lasst uns<br />

die Geschenke verteilen und die Kinder<br />

glücklich machen. Vor allem mit Freude im<br />

Herzen, wie ihr sie mir gerade geschenkt<br />

habt.«<br />

© Sara Puland <strong>2015</strong><br />

DIE ZEIT<br />

… bleibt nie stehen,<br />

einzig die Erinnerung friert<br />

Augenblicke ein wie ein Photo,<br />

das die Vergangenheit<br />

wieder lebendig macht.<br />

Sie ist ein kostbares Gut,<br />

das gemeinsam erlebt<br />

für die Ewigkeit reicht.<br />

Manch Jahr ist eine Ewigkeit,<br />

ein anderes eine Kleinigkeit,<br />

doch immer bleiben Augenblicke,<br />

Tage, Wochen, Monate,<br />

die viel zu schnell geraten,<br />

als Erinnerung zurück.<br />

Jahre vergehen,<br />

die Welt ändert ihr Gesicht,<br />

das Photo vergilbt,<br />

nur die Erinnerung nicht.<br />

© Katharina Kraemer <strong>2015</strong><br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

WEIHNACHTLICHE KÜCHENSCHLACHT<br />

Max Zerber<br />

»W« wie »würzen« (»Etwas Salz! Etwas!<br />

Geht das auch genauer!?«) Nichts als Ärger,<br />

wenn die Hoheitsgebiete nicht eindeutig<br />

geklärt sind.<br />

An den Weihnachtstagen ist das häusliche<br />

Zusammenleben von Mann und Frau nicht<br />

einfach. Zu verschieden sind die Auffassungen<br />

über Sauberkeit in der Küche, den exakten<br />

zeitlichen Abläufen bei der Zubereitung<br />

des Weihnachtsmenüs.<br />

Hin und wieder sind auch linguistische<br />

Spitzfindigkeiten Ursache von Missverständnissen<br />

beim exakten Timing in der Küche.<br />

Ist der Mann beispielsweise verantwortlich<br />

für den Braten, beginnend beim Einkauf<br />

des richtigen Stück Fleisches, bis hin zur<br />

punktgenauen Garung des Bratens, kann die<br />

Frau mit dem Kochen der Kartoffeln nur<br />

hinterherhinken.<br />

Die Feststellung von Dieter Nuhr »Schatz,<br />

der Braten ist JETZT exakt durchgebraten.<br />

Du kannst jetzt die Kartoffeln aufsetzen!«,<br />

zeigt deutlich, wie unterschiedlich die Wahrnehmung<br />

von Zeit sein kann.<br />

Das zieht sich durch den kompletten Themenbereich.<br />

Von »A«, in Bezug auf »Aber du<br />

hast doch eben gesagt, dass ...« bis hin zum<br />

»Eine Frau gehört in die Küche«, hieß es<br />

noch bis vor gar nicht so langer Zeit. Heute<br />

ist Mann einen Schritt weiter. Denn wenn es<br />

schmecken soll, gehört die Frau NICHT in die<br />

Küche.<br />

Gehen wir doch zurück in die Zeit, als<br />

Mann noch das Essen besorgt hat. Was hat<br />

er getan? Er ging in die Wildnis und erlegte<br />

etwas Vierbeiniges, brachte es nach Hause<br />

und die Frauen kümmerten sich um die Zubereitung.<br />

Damals, nebenbei bemerkt, betrug<br />

die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

maximal ca. 30 Jahre. Die Frauen waren am<br />

Feuer für das leibliche Wohl zuständig und<br />

Mann aß widerspruchslos, was Frau ihm<br />

vorsetzte. Erst seitdem sich immer mehr<br />

Männer ihren angestammten Platz in der<br />

Küche erobern, geht es mit der zu erwartenden<br />

Lebenszeit bergauf. Das kann kein Zufall<br />

sein!<br />

Keine andere Tätigkeit wie das Zerkleinern<br />

von Gemüse und Fleisch, ist so auf die<br />

männliche Kraft und das männliche Vermögen<br />

angewiesen, filigrane Techniken für das<br />

beste Menü aller Zeiten anzuwenden.<br />

Geübt durch Vierteilungen im Mittelalter<br />

und durch jahrhundertelanges Verfeinern<br />

der Technik einen Kopf mit einem Schlag<br />

vom Hals zu trennen, ist der Mann prädestiniert<br />

einen Braten zu teilen oder einen frischen<br />

Weißkohl in feine Streifen zu zerhacken.<br />

Selbst ein Möhrchen, nicht größer als<br />

ein kleiner Finger, in hauchdünne Scheiben<br />

zu schneiden, sind Dinge, über die der Mann<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

kein Sterbenswörtchen verliert. Geübt und<br />

sicher fliegen Hackbeile und Messer sirrend<br />

durch die Luft. Auf dem Schlachtfeld Schneidebrett<br />

findet sich nach der Schnitzorgie ein<br />

geordnetes Chaos, dass selbst Cäsar vor Neid<br />

erblassen lassen würde.<br />

Und dann das Flambieren! Die edelste<br />

Form der Verschmelzung des urzeitlichen<br />

Ritus des Autodafés mit neuzeitlicher<br />

»Kitchen performance«. Das ist Männerarbeit<br />

par excellence. Die Königskür in der Menüzubereitung.<br />

Keine Frau kann flambieren, ohne<br />

sich die Wimpern zu verbrennen oder ihre<br />

Küchenschürze anzukokeln.<br />

Sogar mit über die Schulter geworfener<br />

Krawatte und einem Rüschenhemd, wird in<br />

traumwandlerischer Weise das heilige Feuer<br />

des Alkohols zelebriert. Das lässt jede Frage<br />

im Keim ersticken, warum es Männer sind,<br />

die als »Feuerspeier« in Zirkussen mit Akrobatentruppen<br />

auftreten. Weil sie es können.<br />

HALLO,<br />

ich muss mich mal kurz zu Wort melden.<br />

mein Name ist Markus Hacker, aber meine<br />

Freunde nennen mich Marc. Ich bin der Chef<br />

von den Teufelsbraten, und wie einige von<br />

euch vermutlich in dem Buch "die Teufelsbraten<br />

- Ärger mit den Drachen" gelesen<br />

haben, hatte ich im Herbst einen üblen Unfall.<br />

Mittlerweile geht es mir wieder besser,<br />

aber heute ist ja der Tag vor Heiligabend,<br />

und ich habe ein ziemlich flaues Gefühl im<br />

Magen, weil - halt!<br />

Ich darf nicht zu viel verraten!<br />

Das ist nämlich so: Im zweiten Teil der<br />

Teufelsbraten-Reihe, „die Teufelsbraten<br />

bewähren sich“, da könnt ihr das alles nachlesen.<br />

Wenn ihr den Teufelsbraten-<br />

Doppelband mit auf euren Wunschzettel<br />

schreibt, dann habt ihr etwas, worauf ihr<br />

euch freuen könnt, nämlich spannende Lektüre<br />

für die Feiertage.<br />

Und dann erfahrt ihr auch ganz genau,<br />

warum mir heute ein wenig mulmig zumute<br />

ist, auch wenn wir seit neuestem Unterstützung<br />

von unseren früheren Erzfeinden, den<br />

Drachen bekommen.<br />

So, jetzt wünsche ich allen Teufelsbraten<br />

und Drachen - und natürlich auch allen Lesern<br />

- ein friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest!<br />

euer Marc<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

Aus "Die Teufelsbraten" von Antje Haugg.<br />

Erschienen im ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

Großmama Hersfelds Nusskuchen-Rezept:<br />

Man nehme:<br />

250g Mehl<br />

250g Zucker<br />

250g Margarine<br />

200g ganze Haselnüsse<br />

1 Päckchen Backpulver<br />

1 Päckchen Vanillezucker<br />

evtl. 1 Päckchen „Arometti Haselnusszucker“<br />

5 Eier<br />

1 Becher Crème fraiche<br />

50g Schokoraspeln<br />

zuerst die Haselnüsse in einer Pfanne rösten,<br />

bis sie duften - Achtung! Nicht anbrennen<br />

lassen. Abkühlen lassen und in der Küchenmaschine<br />

fein mahlen.<br />

Alternativ kann man auch fertig gemahlene<br />

Haselnüsse nehmen, dann schmeckt der<br />

Kuchen aber nicht ganz so intensiv nach<br />

Haselnuss.<br />

Eier in eine Schüssel aufschlagen, alle<br />

Zutaten hinzugeben und mit dem Handrührgerät<br />

gut mischen.<br />

Backofen auf 175° vorheizen<br />

Eine Kuchenform (am besten für einen<br />

Gugelhupf) gut einfetten und den Teig hineingeben.<br />

Bei 175° ca. eine Stunde backen.<br />

Erkalten lassen und aus der Form stürzen .<br />

Haben wir etwas vergessen? Doch! ESSEN!<br />

© Antje Haugg <strong>2015</strong><br />

VLP 10,49 € [D]<br />

Als Taschenbuch und eBook im Handel<br />

WEIHNACHTEN<br />

Peter Naujoks<br />

im Licht der Straßenlaternen und bedeckten<br />

alles wie mit einem weichen, sanften Tuch.<br />

Irgendetwas hat mich wieder raus getrieben,<br />

in dieser eiskalten Winternacht.<br />

Irgendein Gefühl, das an meinem Herzen<br />

zerrte, so wie fast jede Nacht.<br />

Mein Weg führte mich durch die dunklen,<br />

dreckigen Gassen meiner Stadt.<br />

Tausende winziger Schneeflocken tanzten<br />

Irgendetwas führte mich, doch das Ziel<br />

kannte ich nicht.<br />

Bewundernd sah ich durch die Schaufenster<br />

der Geschäfte, die geschmückt waren, mit<br />

allem, was das Herz begehrte.<br />

Noch am Tage hetzten hier Hunderte von<br />

Menschen hin und her, mit vollgepackten<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

Tüten. Mit stressverzerrten Gesichtern hasteten<br />

sie von Geschäft zu Geschäft.<br />

Keiner achtete auf den Anderen. Niemand<br />

sah die alte Frau, die kauernd in der Ecke<br />

saß und zitternd ihre faltige Hand den Menschen<br />

bettelnd entgegenstreckte.<br />

Niemand sah ihre Augen, die voller Hoffnung<br />

strahlten, wenn sich ihr jemand näherte.<br />

Niemand sah die Trauer in ihren Augen,<br />

wenn es doch wieder nicht geklappt hatte.<br />

Niemand sah die alte, arme Frau, alle waren<br />

mit ihren Einkäufen beschäftigt.<br />

Dann traf mich der Blick ihrer himmelblauen<br />

Augen, ein Blick der sich in mein Herz bohrte<br />

und nach meiner Seele zu greifen schien.<br />

Ich trat zögernd auf sie zu und legte zwei<br />

Euro in ihren alten rostigen Becher.<br />

Tränen des Glücks rannen über ihr Gesicht,<br />

das mit Hunderten von Falten bedeckt war.<br />

Falten, die Zeichen ihres Lebens.<br />

Die Falten in den Augenwinkeln - ein Zeichen,<br />

dass sie früher viel lachte.<br />

Die Falten um den Mundwinkel - ein Zeichen<br />

der Verbitterung, die sie erlebt hatte.<br />

Sie griff nach meiner Hand. Es traf mich wie<br />

ein Schlag … Ich konnte ihre Wärme spüren,<br />

Wärme die mein Herz berührte.<br />

Und sie fing zu erzählen an … Sie erzählte<br />

die Geschichte ihres Lebens.<br />

Das Glück, das sie erlebte, als sie die Liebe<br />

ihres Lebens fand. Die Angst, die sie spürte<br />

als im Krieg die Bomben fielen. Die Hoffnung,<br />

die sie am Leben hielt. Das Glück der<br />

eigenen Kinder und die Trauer, als die Liebsten<br />

wieder von ihr gingen.<br />

Es war auf einmal still, erst jetzt sah ich die<br />

Menschen, die uns umringten. Männer,<br />

Frauen und auch Kinder … wie sie mit offenen<br />

Mündern und traurigen Herzen, die<br />

Geschichten dieser alten Frau hörten.<br />

Es war Weihnachten … es sollte die Zeit der<br />

Besinnung sein … Liebe und Geschenke kann<br />

man sich das ganze Jahr geben, aber wenigstens<br />

zur Weihnachtszeit sollten wir uns erinnern<br />

warum.<br />

© Peter Naujoks <strong>2015</strong><br />

Der Weihnachtsmann<br />

Achim Stößer<br />

Zwei Bergsteiger, die kletterten<br />

die Zugspitzspitz' hinan,<br />

doch es glitt aus der untere,<br />

er hing im Seil sodann.<br />

Sie beteten in ihrer Not<br />

ernstlich zum Weihnachtsmann,<br />

auf dass er sie erretten sollt'.<br />

Nicht fiel der zweite Mann,<br />

als bis das Seil auf einmal riss:<br />

es schrien beide dann.<br />

Der erste in den Fels sich krallt',<br />

grad wie in einem Bann.<br />

Ein Wunder scheint die Rettung ihm.<br />

Wann immer Not am Mann,<br />

betet der am Leben blieb<br />

drum zum Weihnachtsmann.<br />

© Achim Stößer <strong>2015</strong><br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

Weihnachtszeit<br />

Friedhelm Marciniak<br />

Maunz, die Katze mit dem edlen Blut,<br />

Verliert fast jeden Lebensmut.<br />

Die Menschen kaufen, kaufen ein,<br />

Sie bleibt den ganzen Tag allein.<br />

Maunz, die Katze, weiß Bescheid:<br />

Es ist mal wieder Weihnachtszeit.<br />

Strolch, der rundlich süße Dackel,<br />

Mag kaum noch mit dem Schwanze wackeln.<br />

Sein Teller bleibt von Steaks nun leer<br />

Und auch von Parma-Schinken,<br />

Stattdessen gibt es Spritzgebäck<br />

Und knochenharte Printen<br />

Strolch, der Dackel, weiß Bescheid:<br />

Es ist mal wieder Weihnachtszeit.<br />

Knuff, das Mäuschen unterm Dach,<br />

Wird von dem Gepolter wach.<br />

Wo sind sie nur – die Weihnachtssterne?<br />

Kugeln, Krippe fänd‘ ich gerne!<br />

Knuff, das Mäuschen, weiß Bescheid:<br />

Es ist mal wieder Weihnachtszeit.<br />

Piep, die gelbe Garten-Meise,<br />

Erlebt die Zeit auf ihre Weise.<br />

Da liegt er nun, ihr grüner Traum,<br />

Abgesägt als Weihnachtsbaum.<br />

Piep, die Meise, weiß Bescheid:<br />

Es ist mal wieder Weihnachtszeit.<br />

Schnatter, die einstmals weiße Gans,<br />

Erstrahlt in weihnachtlichem Glanz.<br />

Ohne Federn, goldig braun,<br />

Macht Appetit, sie anzuschauen.<br />

Doch auch Schnatter weiß Bescheid:<br />

Für mich ist nur einmal Weihnachtszeit.<br />

Hans, der Kuckuck aus der Schwarzwald-Uhr,<br />

Bleibt auch am Heiligabend seltsam stur.<br />

Er kennt das Spiel seit vielen, vielen Jahren.<br />

So schnell wie’s kommt, geht’s auch vorbei,<br />

Der Menschen friedliches Betragen.<br />

Hans schnarrt Stund‘ für Stund‘ Bescheid:<br />

Bald ist vorbei die Weihnachtszeit.<br />

Silvester<br />

J.M. Holland<br />

© Friedhelm Marciniak<br />

Der schwarze Vorhang aufgerissen<br />

mit grellen, bunten Freudenbissen<br />

des Jahres Geburt, des Jahres Tod<br />

schillert grün, flackert gelb, lodert rot<br />

Am Himmel zerbersten Raketen<br />

rieseln die Blüten der Kometen<br />

am Boden dagegen nackter Krieg<br />

hier regiert der Schlachtenbetrieb<br />

Zu den Leckereien, den aufgetischten<br />

die krachenden Laute, die gezischten ...<br />

An jeder Ecke: Homs und Aleppo<br />

es fließen Ströme aus Blut und Prosecco<br />

Hier toben in einer jaulenden Runde<br />

(wie in Brand gesteckte Hunde)<br />

Flammenköter die in rasendem Tanz<br />

zu erhaschen versuchen ihren Schwanz<br />

Hier kreist die Welt, hier kreist die Flasche<br />

zerfällt ein rasendes Lichtvieh zu Asche<br />

hier wo man die Zukunft willkommen heißt -<br />

während der Zug der Zeit ringsum entgleist<br />

© J.M.Holland<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

DIE NUSS<br />

Dirk Holm<br />

Neunundachtzig war er geworden. Im<br />

letzten August. Ein Greis, hatte er sich gesagt.<br />

Ein alter Mann war er schon lange. Das<br />

Alter hatte langsam begonnen. Vor einem<br />

halben Leben, im Sommer, hatten noch die<br />

Enkel im Garten gespielt. Dann kamen sie<br />

immer seltener. Und bald kam niemand<br />

mehr. Als Martha starb, waren sie nochmal<br />

da gewesen. Heute erinnerten sie sich gegenseitig<br />

daran, an seinen Geburtstag zu<br />

denken. Dann kamen die SMS fast gleichzeitig.<br />

Dann war es wieder still. Die Welt schien<br />

von ihm abzurücken. Wäre es nach ihm gegangen,<br />

hätte die Welt an diesem Weihnachtsmorgen<br />

ganz verschwinden können.<br />

Dabei hatte er Weihnachten immer gemocht.<br />

Marthas Baum mit den Kerzen. Die<br />

Figuren aus Lebkuchenteig. Bemalt mit Zuckerguss.<br />

Die Engel aus dem Erzgebirge. Die<br />

Krippe. Die Kinder, die unter dem Weihnachtsbaum<br />

spielten. Der von Jahr zu Jahr<br />

wachsende Geschenkeberg. Und dann die<br />

Weihnachten ohne Baum. Im Krieg. Wo sie<br />

nur gesungen hatten und die Äpfel in dünne<br />

Spalten schnitten. Die Weihnachten mit den<br />

Flüchtlingen, die bei ihnen Quartier hatten.<br />

Die vielen Weihnachten mit Martha. Martha<br />

und er vor Marthas Baum, den Kerzen, die<br />

zur h-Moll-Messe flackerten, und dem Rotwein,<br />

den sie tranken, um müde zu werden.<br />

Nach Marthas Tod gab es keinen Baum<br />

mehr. Nur die h-Moll-Messe und der Rotwein<br />

waren geblieben und draußen eine<br />

Welt, in der sich die Erinnerung an ihn<br />

auflöste.<br />

Und dieses Weihnachten war wie all die<br />

Weihnachten ohne Martha. Er war aufgestanden.<br />

Immerhin. Hatte aus dem Fenster<br />

gesehen, wie jeden Morgen. Er hatte sich<br />

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13<br />

etwas gründlicher gewaschen als sonst. Sich<br />

rasiert, so gut es ging. Hatte den Kragen des<br />

Pyjamas zurechtgezupft, den Bademantel<br />

übergezogen und war in den Pantoffeln, die<br />

er von Martha zu Weihnachten bekommen<br />

hatte - zu einer Zeit, als sie sich noch Geschenke<br />

machten, in die Küche geschlurft<br />

und hatte sich einen Kaffee gekocht.<br />

Erst als er sich an den Tisch setzte und den<br />

Kaffee in kleinen Schlucken trank, war ihm<br />

die Nuss aufgefallen. Sie lag einfach da.<br />

Mitten auf dem Tisch. Die Nuss rollte etwas<br />

zur Seite, als er sie mit dem Finger berührte.<br />

In den letzten Jahren hatte er gelernt, seiner<br />

Erinnerung zu misstrauen. Die Nuss war da.<br />

Immerhin. Als wäre sie übrig geblieben von<br />

einem vergangenen Weihnachten, wie die<br />

Nüsse auf den bunten Tellern der Kinder. Er<br />

nahm die Nuss in die Hand. Sie war schwer.<br />

Schwer genug, um nicht hohl zu sein. Er<br />

schüttelte die Nuss. Nichts. Er ließ die Nuss<br />

in die Brusttasche des Pyjamas gleiten, trank<br />

seinen Kaffee und wartete auf die Morgendämmerung.<br />

Denn den Schnee wollte er wegräumen.<br />

Zumindest einen kleinen Pfad zur Straße hin.<br />

Als wäre die Welt noch nicht ganz verschwunden,<br />

als gäbe es noch ein Zurück und<br />

einen Weg hin zu ihm.<br />

Als er vor die Tür tritt, liegt der Garten im<br />

Grau des Morgens vor ihm. Hinter dem Gartenzaun<br />

verschwindet die Welt im grauen<br />

Dunst. Wie graue Asche fällt der Schnee. Auf<br />

dem Weg zum Schuppen fühlt er sich leichter<br />

und leichter. Er spürt nicht, wie er fällt.<br />

Er spürt nicht die Kälte des Schnees. Und er<br />

sieht nicht, wie die Nuss aus der Tasche rollt<br />

und im Schnee versinkt.<br />

Er sieht den kleinen Jungen, der kleine<br />

Eisklumpen von den Wollhandschuhen


Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

lutscht, und wie der kleine Junge sich umdreht<br />

und langsam in der Asche verschwindet.<br />

Heute wohnt jemand anderes in dem Haus<br />

und wird älter und verschickt zu Weihnachten<br />

Nüsse von dem Baum vorm Haus.<br />

© Dirk Holm <strong>2015</strong><br />

DER EISIGE ENGEL<br />

J.M.Holland<br />

Als sie zu sich kam, wusste sie, dass sie liegen<br />

bleiben wollte. Die Dunkelheit wickelte<br />

sie ein und der Schneefall liebkoste sie. Man<br />

würde sie nicht bemerken. Und sie würde<br />

auch nichts merken. Das war das Gute daran:<br />

einfach nichts mehr zu spüren. Es war<br />

sehr schön, auf diese Art zu verschwinden.<br />

Irgendetwas versuchte sie wachzurütteln,<br />

etwas, das sie mit einer hellen Stimme anflehte:<br />

Steh auf! Sie öffnete die Augen und<br />

die schöne Vorstellung zerstob. Sie würde<br />

nicht zugeschneit, sondern zerstückelt werden,<br />

denn sie lag auf den Schienen, über die<br />

die IC-Züge ohne jeden Halt zum Hauptbahnhof<br />

hinwegrasten. Sie war auf dem<br />

Fernbahngleis - und sie war allein. Es hatte<br />

keine Stimme gegeben - außer der Stimme<br />

in ihr. Der des Kindes! Da war eine Tochter<br />

in ihr. Und die wollte verdammt noch mal<br />

leben! Sie versuchte aufzustehen, aber<br />

wieso war sie denn so schwach? Plötzlich<br />

hörte sie einen sehr hohen Ton, der immer<br />

lauter wurde: Das Geräusch eines heranschießenden<br />

Zuges. Ihr Ohr lag direkt auf<br />

der Schiene. Sie musste doch wenigstens das<br />

Ohr wegziehen können! Es ging nicht. Das<br />

Ohr war festgefroren. Sie versuchte, eine<br />

Hand zu bewegen, vergeblich. Die Hand<br />

rutschte kraftlos auf den eisigen Stahl herab<br />

- und dann merkte sie, dass auch die Hand<br />

festfror, so kalt war der Stahl. Das Pfeifen<br />

wuchs an. Und plötzlich … sah sie einen Engel.<br />

Er erstrahlte in einem überirdischen<br />

Glanz. Er befand sich direkt vor ihr, er wuchs<br />

über ihr auf und war so silbrigweißglänzend,<br />

als bestünde er ganz aus Eis. Eigentlich sah<br />

der Engel eher aus wie eine Riesenschlange.<br />

Der Lindwurmkopf hatte sich auf den Schienen<br />

bis zu ihr vorgearbeitet und da lag er<br />

nun. Tot. Es war der Kopf des IC. Zwei, drei<br />

Meter nur hatten dem Monstrum gefehlt,<br />

um sie zu zermalmen. Aber wieso war ihre<br />

Hinrichtung ausgeblieben? Die Erklärung<br />

hing von den Oberleitungen herab: Perlenschnüre<br />

aus Eis! Es war die Vereisung, die sie<br />

gerettet hatte, das Blitzeis, das den Strom<br />

ausknipste. Da die Lampen der S-Bahn-<br />

Station nicht an diesen Leitungen hingen,<br />

warfen sie ihre ganze Halogenpracht auf den<br />

gestrandeten Zug - und auf die Kristallzapfen,<br />

die ihn schmückten. War jemals ein<br />

strahlenderes Lametta über Tannenzweige<br />

gehängt worden? Gab es einen weihnachtlicheren<br />

Glanz als den, den die Eisfäden an<br />

der Oberleitung verbreiteten, diese Myriaden<br />

von Stalaktiten? Leider wurde Julias<br />

Ergriffenheit von keinem der Menschen, die<br />

im Zug eingeschlossen waren, geteilt. Die<br />

Intercity-Waggons waren bis zum Bersten<br />

gefüllt und hinter den Scheiben spielten sich<br />

unbeschreibliche Szenen ab. Es ging zu wie<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

auf dem Deck der Titanic. Eine allgemeine<br />

Panik zerquetschte die Gesichter hinter den<br />

Fensterscheiben. Jetzt endlich gelang es<br />

Julia, sich zu erheben. Mit ihrer neugewonnenen<br />

Lebenslust winkte sie den Zuginsassen<br />

zu und sah, wie sich deren zerdrückten Grimassen<br />

irgendwelche schauerlichen Laute<br />

entrangen. Die ganze Titanic schrie ihr zu:<br />

»Wir versinken und du hast das einzige<br />

Rettungsboot erwischt! Wir sind gefangen<br />

und du bist frei!« Sie nutzte ihre Freiheit, um<br />

zunächst einmal von den Schienen wegzukommen,<br />

was keine einfache Aufgabe darstellte<br />

– schon gar nicht für eine werdende<br />

Mutter, die einen Sturz unbedingt vermeiden<br />

musste. Endlich hatte sie die Schlittschuhbahn<br />

hinter sich – und eine grauenhaft hohe<br />

Bahnsteigkante vor sich. Da keine Züge mehr<br />

verkehrten, war die S-Bahn-Station natürlich<br />

leer, aber der Bahnsteig wurde heller denn<br />

je beleuchtet. Sie spürte, wie der Schweiß<br />

auf ihrer Haut zu einer Reifschicht gefror. Sie<br />

wählte die hellste Lichtquelle und zog sich in<br />

deren Schein aus. Es musste sein, wenn sie<br />

sich Gewissheit verschaffen wollte. Unter<br />

ihrem zerrissenen Hemd kam eine Unmenge<br />

knallbunter Flecken zum Vorschein, zahllose<br />

Platzwunden und schwarz gefärbte Hautfetzen,<br />

unter denen das Blut hervorsickerte.<br />

Aber dann sah sie, dass alle diese Wunden<br />

eine Region ihres Leibes gewissenhaft ausgespart<br />

hatten: Das nun deutlich gewölbtes<br />

Bäuchlein. War es denn denkbar, dass sie<br />

solche Schutz-Reflexe besaß? Oder hatte sich<br />

hier tatsächlich ein Weihnachtsmärchen<br />

ereignet?<br />

© J.M.Holland <strong>2015</strong><br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

TAGEBUCH EINER WEIHNACHTSGANS<br />

Robert Herbig<br />

12. Dezember<br />

Haben wir es nicht prima getroffen?<br />

Na ja, gegen die derzeitige Kälte kann keiner<br />

was, nicht mal der nette Bauer, der uns hier<br />

in seinem weitläufigen Hof leben lässt. Der<br />

kann ja den Schnee auch nicht einfach abbestellen.<br />

Aber, er hat uns in der einen Ecke<br />

des Hofes einen Platz zum Schlafen hergerichtet,<br />

da kuscheln wir uns nachts immer<br />

zusammen, damit wir es warm haben. Bald<br />

soll es ein wunderbares Fest geben,<br />

"Weihnachten" heißt es.<br />

15. Dezember<br />

Es soll ja Gänse geben, die ganz allein draußen<br />

leben, "Wildgänse" nennen wir die.<br />

Die müssen sich ihr Futter selber suchen,<br />

diese Doofen!<br />

Vor ein paar Wochen war mal eine von<br />

ihnen hier und hat uns von draußen zugesehen.<br />

Sie wäre spät dran, sagte sie damals, sie<br />

wolle nach Süden ziehen. Schön blöd!<br />

Wir bleiben lieber hier, lassen uns verwöhnen<br />

und freuen uns auf dieses Weihnachten.<br />

17. Dezember<br />

Wir haben heute den Bauern belauscht! Der<br />

hat sich mit ein paar Leuten über Weihnachten<br />

unterhalten. Über dieses herrliche Gefühl<br />

das man dabei empfindet, über einen<br />

wunderschön geschmückten Tannenbaum,<br />

viele Geschenke und gutes Essen.<br />

Und er hat gesagt, "Weihnachten wird durch<br />

eine Weihnachtsgans erst richtig feierlich!"<br />

Wir sind alle schon ganz aufgeregt wegen<br />

dieses Weihnachtens.<br />

Diese dumme Wildgans hat gesagt, nach<br />

Weihnachten würde man lange Zeit keine<br />

Gänse mehr sehen.<br />

Irgendwas soll daran gefährlich für uns sein.<br />

So ein Blödsinn!<br />

Die ist doch nur neidisch, weil sie es nicht so<br />

gut hat wie wir.<br />

21. Dezember<br />

Oh, eben kommt er wieder mit Futter!<br />

Jetzt aber schnell an den Futterkasten, man<br />

muss ja sehen, wo man bleibt.<br />

Meine Güte, schmeckt das Klasse, wie soll<br />

das denn an Weihnachten noch besser werden?<br />

Rundum sehe ich nur zufriedene Gesichter.<br />

Jetzt noch ein paar Schlucke Wasser<br />

und der Tag ist wieder mal gerettet. Kann es<br />

etwas Schöneres geben als ein Leben als<br />

Gans?<br />

23. Dezember<br />

Ich muss nach Weihnachten sehen, dass ich<br />

etwas weniger esse.<br />

Ich kann ja kaum noch laufen, so fett bin ich<br />

geworden.<br />

Eine Diät wäre wohl genau das richtige.<br />

Wenn die Feiertage vorbei sind, werde ich<br />

mich einige Zeit am Futternapf zurückhalten.<br />

Es gibt da ein paar Freunde hier bei mir, die<br />

hätten ein paar Pfunde viel nötiger als ich.<br />

Wie sollen die denn jemanden finden, der<br />

sie zu Weihnachten einlädt, so abgemagert<br />

wie die aussehen??<br />

24. Dezember<br />

Heute ist es endlich soweit, es ist Weihnachten,<br />

das Fest der Liebe.<br />

Mein Gott, ich kann es schon gar nicht mehr<br />

abwarten, so aufgeregt bin ich. Er kommt, er<br />

kommt!<br />

Jetzt bloß nicht zurückbleiben, ich will den<br />

besten Platz!<br />

Da werden Flügel eingesetzt, da wird gerempelt,<br />

da wird gedrückt, aber ich schaff es! Er<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

hat mich gesehen! Er kommt auf mich zu!<br />

Was will er denn mit dem Sack?<br />

Soll wohl eine Überraschung werden?<br />

Und dieses lange, glitzernde Ding?<br />

Egal, das Leben ist einfach schön!<br />

Euch alle eine frohe Weihnacht, vielleicht<br />

komme ich ja zu euch zum Fest?<br />

Ich würde mich freuen!<br />

Aua...?<br />

Was...?<br />

© Robert Herbig <strong>2015</strong><br />

WEIHNACHTEN IN MYRDIA<br />

Parker Jean Ford<br />

[…] Elara riss Mick aus seinen Gedanken.<br />

»Onkel Mick, gibt es hier in Myrdia eigentlich<br />

auch Weihnachten?«<br />

Er sah hinaus auf das Maré und nickte,<br />

bevor er sein Patenkind auf seinen Schoß<br />

hob.<br />

»Ja, natürlich feiern wir Weihnachten,<br />

Elara. Weshalb sollten wir es nicht feiern?«<br />

»Es ist nur, heute wäre bei uns Heilig<br />

Abend und ich habe hier noch keine Tannenbäume<br />

gesehen. Und Schnee gibt es auch<br />

nicht.«<br />

Mick lächelte.<br />

»Braucht man wirklich Schnee und Tannenbäume,<br />

um Weihnachten feiern zu können?«<br />

»Nein, eigentlich nicht. Aber ich mag die<br />

Geschenke. Auch wenn ich schon länger<br />

weiß, dass Mama sie kauft.«<br />

Nun musste Mick leise lachen.<br />

»Für Geschenke braucht man auch keinen<br />

Schnee oder Tannenbäume. Weißt du eigentlich,<br />

warum Weihnachten gefeiert<br />

wird?«<br />

»Ja, es wird die Geburt von Jesus gefeiert.«<br />

»Genau, das ist der Ursprung des christlichen<br />

Weihnachtsfestes. Aber der Brauch ist<br />

schon viel älter. Früher wurde das Fest der<br />

Wintersonnenwende am 21. Dezember gefeiert.<br />

Später entstand das Jul Fest am 25.<br />

Dezember. Diese Zeit des Jahres war schon<br />

immer ein Anlass zum Feiern.<br />

Für mich war und ist Weihnachten in erster<br />

Linie ein Fest der Familie. Alle kommen<br />

zusammen und gedenken derer, die nicht<br />

bei uns sein können. Wir decken einen Platz<br />

für sie an unserem Tisch, erzählen uns Geschichten<br />

über sie, lachen und weinen<br />

manchmal sogar. Ich bin mir sicher, sie<br />

schauen, von dort wo sie sind, zu und feiern<br />

mit uns.«<br />

[…] Kurz wurde er still. […]<br />

»Aber keine Angst, Geschenke gibt es bei<br />

uns natürlich auch!« […]<br />

Parker Jean Ford – Leseprobe aus »Vertrau<br />

mir! Erfüllung«. Demnächst im <strong>Elvea</strong> Verlag.<br />

© Parker Jean Ford <strong>2015</strong><br />

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DIE GESCHICHT‘ VOM TEDDYBÄR<br />

Peggy Axmann<br />

Es war einmal ein Teddybär,<br />

den wollte niemand haben.<br />

Eine Auge nur,<br />

der Fuß verdreht,<br />

das Fell in hundert Farben.<br />

So saß er da,<br />

der kleine Bär und weinte jämmerlich.<br />

Wer will mich schon,<br />

wer hat mich lieb,<br />

genau das fragt' er sich.<br />

Da kam auf leisen Sohlen,<br />

ein Mädchen zu dem Kleinen.<br />

Sie hob ihn hoch,<br />

sprach zart und fein:<br />

So lass doch nur dein Weinen.<br />

Mit Teddybärchen auf dem Arm,<br />

ging sie zurück nach Haus.<br />

Ein Knöpfchen hier,<br />

ein Schleifchen da,<br />

sah er bezaubernd aus.<br />

Da kam herein der Weihnachtsmann,<br />

um's Mädchen zu beschenken.<br />

Ein Püppchen,<br />

Küche, Auto gar? -<br />

Sie sollte es bedenken.<br />

Da sprach die Kleine unverhohlen,<br />

sie hätt' schon ein Geschenk.<br />

Ein kleiner Freund,<br />

genau wie sie,<br />

mit Dreh im Fußgelenk.<br />

Erst jetzt bemerkte Teddybär,<br />

das sie so war wie er.<br />

Fuß verdreht,<br />

ganz allein,<br />

das Herz wurd ihm ganz schwer.<br />

Oh Bärchen, sprach das süße Ding<br />

und nahm ihn in den Arm.<br />

Oh bitte bleib,<br />

an meiner Seit',<br />

so ist uns beiden warm.<br />

Der Teddy weinte abermals,<br />

doch dieses Mal vor Glück.<br />

Sie will mich, ja,<br />

sie hat mich lieb,<br />

sie gibt mich nicht zurück!<br />

So zeigte sich,<br />

in dieser Nacht, was wahre Weihnacht ist.<br />

Aus einsam,<br />

wird zweisam,<br />

auf das man es nie vergisst.<br />

© Peggy Axmann <strong>2015</strong><br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

DAVID<br />

Michael Maria Kruegel<br />

Im Jahr 2011 war es urplötzlich geschehen,<br />

seitdem hatte er seine Eltern nicht mehr<br />

gesehen.<br />

Sie kamen bei einem Unfall ums Leben,<br />

irgendwo da oben zwischen den Sternen sie<br />

jetzt schweben.<br />

So sagte man ihm, als er kam in ein Heim,<br />

fühlte sich fortan gottverlassen und jämmerlich<br />

allein.<br />

Er hatte keine Geschwister und auch die<br />

Großeltern waren schon tot,<br />

war er einst ein fröhlicher Junge, so litt er<br />

jetzt seelische Not.<br />

Nun mit zwölf Jahren ganz auf sich auf sich<br />

allein gestellt,<br />

dachte er, warum gerade ich, was ist das für<br />

eine Welt?<br />

Weinte oft bittere Tränen, wenn er war mit<br />

sich allein,<br />

dann wollte er nicht mehr hier oder dort<br />

oder überhaupt irgendwo sein.<br />

Nur Klara, seine Betreuerin, ließ er dann zu<br />

sich herein,<br />

und sie spielte ihm auf der Gitarre Lieder<br />

vom Sternenschein.<br />

So auch zur Weihnacht, als er wieder bitterlich<br />

weinte,<br />

sang sie ihm das Lied von der Sternengemeinde.<br />

Dass sie dort oben genau sehen, was unten<br />

auf der Erde geschieht,<br />

dies sang sie ihm vor, in diesem wundersamen<br />

Lied.<br />

Er stellte sich ans Fenster und schaute zum<br />

Himmel empor<br />

und erblickte zwei leuchtende Sterne, die er<br />

niemals sah zuvor<br />

© Michael Maria Kruegel <strong>2015</strong><br />

WENN EIN ENGEL SINGT ...<br />

Christina Stöger<br />

Leise fallen Flocken nieder<br />

auf die Bäume ringsherum -<br />

und wie alle Jahre wieder<br />

schweigt die Erde still und stumm.<br />

Es ist diese heil’ge Zeit,<br />

die das Wunder hier vollbringt.<br />

Öffnet eure Herzen weit,<br />

wenn ein Engel für euch singt.<br />

Zündet an die hellen Kerzen,<br />

tragt den Lichtschein dann hinaus.<br />

Erleuchten soll es alle Herzen -<br />

Frieden bringen in das Haus.<br />

Lebt die Liebe und das Glück -<br />

schenkt es jeder Seele weiter.<br />

Schaut nach vorne, nicht zurück -<br />

so geht es auf der Lebensleiter.<br />

Bald beginnt ein neues Jahr.<br />

Hoffen wir, dass es gelingt.<br />

Dann werden vielleicht Wunder wahr -<br />

wenn ein Engel für uns singt.<br />

© Christina Stöger<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

WEIHNACHTLICHE IMPRESSIONEN<br />

Katharina Kraemer<br />

Es ist wie alle Jahre wieder,<br />

leise fällt der Schnee hernieder,<br />

weiß liegt er dann auf allen Wegen,<br />

kommerziell ist der himmlische Segen.<br />

Frohe Weihnacht mit Glockengebimmel,<br />

in den Kaufhäusern herrscht großes Gewimmel,<br />

in jeder Stube duftet es fein,<br />

denn alles soll vom Besten sein,<br />

und überall steht der Weihnachtsbaum:<br />

Erfüllt er heute noch jeden Kindheitstraum?<br />

Menschen, die sich Geschenke bringen,<br />

und um den Baum ein Liedchen singen,<br />

neigen grad heute zur Geselligkeit,<br />

glauben an die eigene Seligkeit.<br />

Gerade weil man ja sehr gut gegessen,<br />

wird oft der Weihnachtssinn vergessen,<br />

dass es draußen auch noch Menschen gibt,<br />

die gerade heute keiner liebt.<br />

WEIHNACHTSGEFÜHL<br />

Robert Herbig<br />

Ein feiner Hauch von Zimt und Nelken.<br />

Der Kalender sagt: "Es ist soweit!"<br />

Grüne Kränze voller Kerzen.<br />

Gefühle voll Geborgenheit.<br />

Kinderaugen leuchten.<br />

Metten in der Nacht.<br />

Gebete, die uns viel bedeuten.<br />

Ein Lichtertraum in voller Pracht.<br />

Tiefverschneiter Wald,<br />

vergessen Streit und Zwist.<br />

Hoffnung, Glaube, Liebe,<br />

Komme Christ.<br />

© Robert Herbig <strong>2015</strong><br />

Da gab es doch mal andere Zeiten,<br />

Weihnachten konnte noch Freude bereiten,<br />

als man sich der Einfachheit besann,<br />

mit der das Weihnachtsfest begann.<br />

Ich wünsche mir ein Friedensfest,<br />

das mir nicht nur die Erinnerung lässt,<br />

dass wieder entsteht die Liebe des Herzens,<br />

ohne den Stress des Geschenkekommerzes,<br />

dass sich nicht nur freut das kleine Kind,<br />

sondern alle Menschen glücklich sind.<br />

Das wäre ein Geschenk für Jedermann,<br />

tatsächlich gebracht vom Weihnachtsmann.<br />

© Katharina Kraemer <strong>2015</strong><br />

www.elvea-verlag.de | elveaverlag@gmail.com<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

WEIHNACHTEN<br />

Christine Geiger<br />

Es lebt ein Weihnachtsmuffel<br />

Das ist ein richtiger Rotzfrechschnuffel.<br />

Er boykottiert Jahr für Jahr,<br />

was auch nur im Ansatz weihnachtlich ist<br />

oder war.<br />

Zum Verdruss aller Passanten, Onkel und<br />

Tanten,<br />

hängt er aus Protest kurz vorm Fest,<br />

Ostereier und Küken in seines Gartens Tannen.<br />

Also ziehen von dannen<br />

der Herr Nikolaus, Fräulein Goldrauschengel<br />

und Rentiergetier<br />

Sie haben nichts verloren und nichts zu finden<br />

in seinem Revier.<br />

(allerhöchstens Ostereier).<br />

Denn er regiert hier.<br />

Malträtiert sein Klavier mit Frühlingsliedern<br />

von lila und weißen Fliedern.<br />

Und in seinem lamettafreien Traum,<br />

stürzt der Betlehemstern vom Baum.<br />

Bleibt Knecht Ruprecht,<br />

weil adipös, ganz übel bös<br />

stecken im Schacht vom Kamin.<br />

Kinder, hört lieber nicht hin,<br />

wenn er frotzelt, schmotzelt, rotzelt und<br />

lacht,<br />

der unverbesserliche<br />

Weihnachtsrotzfrechmüffelschnüffelrüffelbüffel.<br />

Vergesst ihn, Gut Nacht.<br />

STILLE ZEIT<br />

Marion von Vlahovits<br />

Kaum fängt sie an die Stille Zeit<br />

beginnt die Hektik weit und breit.<br />

Ein jeder hastet wie von Sinnen,<br />

Besinnlichkeit kann erst beginnen,<br />

wenn dies und das erledigt ist<br />

und jeder fix und fertig ist.<br />

In dieser Zeit bis zu Weihnachten<br />

muss man so manchen Brauch beachten:<br />

den Kranz mit Kerzen festlich schmücken,<br />

Adventskalender reich bestücken<br />

an alle Freunde Karten schreiben -<br />

wie soll man da gelassen bleiben.<br />

Fängt erst der Weihnachtsmonat an<br />

steht noch so vieles auf dem Plan:<br />

ein Dutzend Sorten Plätzchen backen,<br />

am Fenster fehlt der Stern mit Zacken,<br />

Geschenke für die Lieben kaufen,<br />

im Eilschritt durch die Läden laufen.<br />

Besonders in der Weihnachtszeit<br />

fehlt meistens die Gemütlichkeit.<br />

Fast täglich lädt uns ein Verein<br />

zu seiner Weihnachtsfeier ein.<br />

Die Pflichttermine werden mehr,<br />

da fällt das Innehalten schwer.<br />

So ist mein Wunsch für diese Zeit<br />

ein wenig mehr Enthaltsamkeit.<br />

Streich einiges von deinem Plan,<br />

sag einfach „Nein“ so dann und wann<br />

und nehm dir Zeit für das was wichtig<br />

dann wird es Weihnacht, aber richtig.<br />

© Marion von Vlahovits <strong>2015</strong><br />

© Chris Tine <strong>2015</strong><br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

CHRISTFEST = MISTFEST<br />

Alex Nightwriter & Daria Robjani<br />

»Ich hasse Weihnachten!« Das sagte Max –<br />

der mit vollem Vor- und Zunamen auf den<br />

klangvollen Namen Maximilian Großkopf-<br />

Kleinmann hörte – in den letzten 20 Jahren<br />

bestimmt schon gefühlte 1000 Mal. »Aber,<br />

was will man machen, wenn man in einem<br />

Weihnachts-Irrenhaus wohnt.«<br />

Das 30-jährige Muttersöhnchen störte sich<br />

jedes Jahr aufs Neue an dem ganzen Weihnachtsgewese<br />

und dem Heilig-Abend-Getue,<br />

das seine Mutter stets mit größter Leidenschaft<br />

betrieb. Überall, wo man im Haus hinsah,<br />

blinkerte und glitzerte es in den schillernsten<br />

Farben. Da ein funkelnder Adventskranz,<br />

hier ein blinke-blunker Blinkerkerzchen,<br />

da ein überbelichteter Schneemann …<br />

»Ich halt es nicht mehr aus!«<br />

»Ach, was du wieder hast!«, sagte Mutter<br />

Irene Großkopf-Kleinmann, die gerade dabei<br />

war, Weihnachtssterne zu basteln. »Denk<br />

doch nur an all die schönen Lichterketten<br />

und die ganze Pracht überall in den Vorgärten.<br />

Und der wundervolle Weihnachtsbaum<br />

am 24. Das ist doch herrlich!«<br />

»Ach Mutti, du weißt doch, was ich davon<br />

halte! Für solche Leute müsste der Strom viel<br />

mehr kosten. Was da jedes Jahr an Energie<br />

verballert wird. Weißt du, was? Ich wünsche<br />

mir zur Abwechslung wirklich mal ein Weihnachtsfest<br />

ohne all das Bimbamborium. Nur<br />

Ruhe. Nichts als Ruhe! Keine Lichter, kein<br />

Geblinke, kein Geflacker, nur Ruhe!«<br />

»Ach, was du wieder hast«, wiederholte<br />

Mutter Großkopf-Kleinmann, winkte energisch<br />

ab und wendete sich hyperenthusiastisch<br />

ihrem neuesten Strohstern-Machwerk<br />

zu.<br />

***<br />

Am Vormittag des Heiligen Abends sagte die<br />

Mutter zu ihrem Sohne: »Komm, hilf mir mal<br />

den Weihnachtsbaum vom Dachboden zu<br />

holen. Und die Spitze dürfen wir nicht vergessen,<br />

auf keinen Fall die schöne Spitze<br />

vergessen. Nicht, dass unserem Bäumchen<br />

noch die Spitze fehlt!«<br />

»Mann, bin ich froh, wenn der ganze Mist<br />

vorbei ist«, stöhnte Max, aber er half. Dann<br />

polterte etwas aus dem verstaubten Regal<br />

und es klirrte verdächtig nach Scherbenbruch.<br />

»Oh nein!«, rief die Mutter, »Das waren die<br />

Christbaumkugeln und die schöne Spitze!«<br />

»Nicht schlimm!«, grinste Max, »Dann hängen<br />

wir halt Äpfel und Birnen auf und machen<br />

einen Ökobaum draus.« Gesagt getan<br />

stellte Max den Baum im Wohnzimmer auf<br />

und behängte ihn – best gelaunt – mit Äpfeln<br />

und Birnen. Nach abschließender Begutachtung<br />

seines Werkes sah man seine Kinnlade<br />

allerdings schlagartig herunterfallen:<br />

Wie von der Tarantel gestochen, schnappte<br />

er sich die Autoschlüssel und peste wie ein<br />

Besessener in die Innenstadt. Fünf Minuten<br />

vor Geschäftsschluss konnte er gerade eben<br />

noch neue Kugeln und eine spitze Spitze besorgen<br />

…<br />

© Alex Nightwriter<br />

& Daria Robjani<br />

<strong>2015</strong><br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

MACHT DER WÜNSCHE (Leseprobe)<br />

Sabine Niedermayr<br />

Es war einmal an einem kalten Wintermorgen,<br />

als dichter Schnee vom Himmel fiel und<br />

die Welt mit funkelnden Kristallen überzog.<br />

So weich und dick, dass alles unter der weißen<br />

Pracht versank. Stille begleitete den<br />

elfenhaften Tanz der Flocken und hauchte<br />

Anmut auf die Landschaft, die zu dieser Zeit<br />

ebenso wie seine Bewohner, noch ruhte.<br />

Emily drückte ihre Nase am Fenster platt,<br />

starrte in die morgendliche Dämmerung und<br />

grübelte vor sich hin.<br />

Die letzten Tage waren irgendwie düster<br />

und von einem unheilvollen Schweigen erfüllt<br />

gewesen, mehr noch als sonst, sodass<br />

sie bereits ahnte, weshalb sich eine so bedrückende<br />

Stimmung in ihrer Familie ausgebreitet<br />

hatte.<br />

Auch wenn ihre Eltern die finanziellen<br />

Sorgen von ihr fernhalten wollten, sie war<br />

mit ihren 12 Jahren alt genug, um diese Dinge<br />

zu verstehen, selbst wenn man sie vor ihr<br />

verschwieg.<br />

Ihr Vater fand seit Monaten keine Arbeit<br />

und ihre Mutter hielt die Familie mit einfachen<br />

Tätigkeiten über Wasser, daher fehlte<br />

es oftmals am Nötigsten.<br />

Die kleine Wohnung wirkte trist und veraltet,<br />

daran konnte auch der fast unerschütterliche<br />

Optimismus ihrer Mutter und<br />

ihre liebevoll gestalteten Bilder und Dekorationen<br />

nichts ändern.<br />

Und nun saß sie hier, starrte hinaus und<br />

hatte so gar keine Lust heute Weihnachten<br />

zu feiern.<br />

Am späten Nachmittag würde die Familie<br />

im Wohnzimmer zusammenfinden, ein karges<br />

Mahl verzehren und einmal mehr an ihre<br />

finanzielle Lage erinnert, wenn die Geschenke<br />

ausblieben. Emily sorgte sich zunehmend<br />

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23<br />

darum, wie der Heilige Abend wohl ablaufen<br />

würde.<br />

Gedankenverloren hing ihr Blick an den<br />

Bäumen des nahen Waldes fest, bohrte sich<br />

regelrecht in das dunkle Dickicht.<br />

Wie lange konnte es noch so weitergehen?<br />

Wurde es gar schlimmer und sie hatten bald<br />

kein Dach mehr über dem Kopf?<br />

Fragen, die sie jeden Tag gefangen nahmen<br />

und bis spät in die Nacht begleitete. Sie<br />

saß bereits eine Weile so da, als sich plötzlich<br />

das Schneetreiben vor ihrem Fenster zu<br />

lichten begann und kühles Sonnenlicht durch<br />

die Wipfel stach.<br />

Ein fast magisches Schauspiel aus Wind<br />

und glitzernden Kristallen zog sie zunehmend<br />

in den Bann, und ehe sie begriff, was<br />

da vor ihr geschah, erhob sich ein seltsames<br />

Licht inmitten der Bäume….<br />

Macht der Wünsche von Sabine Niedermayr<br />

Als eBook im Handel und bei der Autorin<br />

als Broschüre. (Versand aus Österreich)<br />

Schreiben Sie einfach eine Mail an<br />

elveaverlag@gmail.com


Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

SALZ UND WUNDEN<br />

Christine Geiger<br />

Es ist schon eine Weile her, da trieb mich<br />

der mittägliche Hunger in einen dieser Selbstbedienungsbackshops.<br />

Alles drängte sich, raschelte mit Tüten,<br />

klapperte mit Tabletts und Gebäckzangen.<br />

Während ich mich noch fragte, ob ich eine<br />

Brezel für 49 oder gleich drei für 99 Cent<br />

kaufen sollte, wurde ich eines ca. achtjährigen<br />

Mädchens gewahr, das unschlüssig und<br />

verloren inmitten dieses Gewusels kritisch<br />

und nachdenklich auf ihre halb geöffnete<br />

Rechte starrte, und sich dabei nervös immer<br />

und immer wieder mit der Zunge über die<br />

Oberlippe leckte. Ich betrachtete das Kind<br />

eingehender, und stellte fest, dass es schäbige,<br />

ausgeleierte Kleidung trug. Näher an das<br />

Mädchen herantretend, sah ich wie es eine<br />

kleine Menge Rotgeld in der Hand hin und<br />

her schob, und immer wieder auf die Köstlichkeiten<br />

in der Auslage schaute. Mein Inneres<br />

zog sich schmerzend zusammen und ich<br />

sprach es an:<br />

»Was möchtest du dir kaufen?«<br />

Ein ungläubiger Blick aus traurigen Augen<br />

traf mich und ich konnte nicht umhin, die<br />

ganze Zeit auf die wundgelutschte Haut über<br />

seiner Oberlippe zu starren. Bilder von häuslicher<br />

Unordnung, Gleichgültig-, sowie Lieblosigkeit,<br />

drängten sich mir auf. Ein Schlüsselkind<br />

ohne Frühstück, ohne Schulbrot, ohne<br />

warmes Mittagessen. Das ganze Programm.<br />

Und dann diese wunde Haut über dem Mund<br />

und es bat um zwei Brezeln , die ich ihm zahlte<br />

und ich hätte so viel mehr tun wollen,<br />

müssen, sollen, aber nicht dürfen, als diese<br />

Lappalie. Ich träumte davon, dieses Kind bei<br />

der Hand zu nehmen, und ihm im nächsten<br />

Drogeriemarkt einen Tiegel Vaseline oder<br />

einen guten, einen sehr guten, den allerbesten<br />

Lippenpflegestift zu kaufen, um seine<br />

Wunden wenigstens die äußeren, wenigstens<br />

die zu lindern, seinen Bedarf, zumindest den<br />

äußeren längerfristig zu heilen. Doch es gibt<br />

keine Langfristigkeit. Und wie sich das Mädchen<br />

so überrascht und flüsternd bedankte,<br />

sein Tütchen ganz fest hielt, und den Backshop<br />

verließ, drangen Tränen in meine Augen,<br />

und ich benötigte zwei volle Tage um das Bild<br />

dieses verlorenen Kindes aus meinem Kopf<br />

zu bekommen. Aber bis heute nicht aus meinem<br />

Sinn. Besinnt euch besinnlich auf den<br />

wahren Sinn, und besinnt euch derer, die<br />

bedürftig sind. Und wir dürfen ihnen nicht<br />

helfen, weil wir keine fremden Kinder in Drogeriemärkte<br />

schleppen dürfen, ganz egal wie<br />

gut, wie liebevoll unsre Absichten sind. Nicht<br />

einmal um einen lumpigen Lippenpflegestift<br />

zu kaufen und seine Wunden, seine rein äußerlichen<br />

Schmerzen zu lindern. Während ich<br />

dies niederschreibe, sehe ich dieses Kind vor<br />

mir, und spüre mit Erschrecken meine innere<br />

Ohnmacht und die zeitweise Sinnlosigkeit all<br />

dieses Überflusses, in dem wir uns bewegen.<br />

Das Wort Besinnlichkeit im Zusammenhang<br />

mit Weihnachten, und die Frage, ob das Salz<br />

der Brezeln die rot entzündete Haut, die<br />

verletzte Seele dieses Kindes immer noch<br />

schmerzt. Oder der Hoffnungsschimmer, den<br />

ich in seinen Augen auffflackern sah, wie lang<br />

hielt er an? Und ich frage mich ferner, weshalb<br />

nur habe ich das Hagelsalz nicht runter<br />

gerieben? Da ich doch wusste, es war nichts<br />

weiter als Salz in Wunden streuen.<br />

© Christine Al-Khaldi <strong>2015</strong><br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

WEIHNACHTEN MIT CHUCK NORRIS<br />

Robert Herbig<br />

Weihnachten mit Chuck Norris<br />

Drei Jahre sind wir verheiratet.<br />

Die ersten beiden Jahre konnten wir noch<br />

ablehnen, aber dann?<br />

»Sind ja nur 180 Kilometer bis Würzburg.<br />

Ihr kommt doch und bringt den Kleinen<br />

mit?« Autobahn, Schneegestöber, und das<br />

schon am frühen Morgen. Wo wollen die alle<br />

hin, heute am Tag des Herrn? Dann endlich<br />

die Abfahrt Helmstadt, ein 2000 Seelendorf<br />

in Unterfranken, mit eigenem Autobahnanschluss,<br />

klasse. Nur noch durch den Wald,<br />

dann rechts im Dorf die Straße hoch. Die<br />

Schwiegereltern vor der Tür, in freudiger<br />

Erwartung. Grinsen Großeltern immer so<br />

dämlich, wenn sie ihren Enkel mal ein paar<br />

Monate nicht gesehen haben?<br />

Mittagessen. Und immer wieder die Blicke<br />

der Großeltern hin zum Kleinen. Er schreit,<br />

er nörgelt.<br />

»Hat er Durst? Ist ihm kalt? Hat er die<br />

Windeln voll?«<br />

»Nein, ihm ist nur langweilig.«<br />

»Langweilig? Aber heute ist Weihnachten!<br />

Wie kann ihm da langweilig sein«.<br />

Merkwürdige Logik, die sich einem Einjährigen<br />

kaum erschließen wird.<br />

Ich fühl mich nach dem Essen nicht richtig<br />

wohl. Mir ist übel, schwindelig.<br />

»Leg dich auf die Couch, mein Schatz, wir<br />

schmücken inzwischen den Baum«, sagt<br />

meine Frau. Hier ist sie allerdings nicht meine<br />

Frau, hier ist sie "ihre" Tochter. Im Dorf<br />

ist sie die, die mit "dem Evangelischen" in<br />

die Stadt ging. Ich liege auf der Couch im<br />

Wohnzimmer, füttere den Videorekorder mit<br />

einem mitgebrachten Martial Arts Film.<br />

Chuck Norris kämpft, Chuck Norris gewinnt.<br />

Wie immer.<br />

Irgendwann fallen mir dann doch die Augen<br />

zu.<br />

Ich dämmere vor mich hin.<br />

»Alles in Ordnung?«, fragt mich Chuck.<br />

»Wird schon gehen, mach dir mal keine<br />

Sorgen«, sage ich und stoße die Tür zu der<br />

Lagerhalle auf, in der Hunderte von Gegner<br />

auf uns warten. Und dann kämpfen wir,<br />

Schulter an Schulter.<br />

Aber je mehr Gegner wir besiegen, desto<br />

mehr neue kommen aus irgendwelchen<br />

Löchern gekrochen.<br />

Und ganz egal wie oft und wie stark wir sie<br />

niederschlagen, immer stehen sie wieder auf<br />

und kämpfen weiter.<br />

Unser Kampf scheint aussichtslos.<br />

»Du bist ja ganz heiß!«, höre ich da plötzlich<br />

eine weibliche Stimme und als ich die<br />

Augen öffne, sehe ich meine Frau über mir<br />

stehen.<br />

»Du hast hohes Fieber!« Dann hat sie<br />

plötzlich einen Fieberthermometer in der<br />

Hand und misst meine Temperatur.<br />

»Du hast auch lauter kleine, rote Flecken!<br />

Das sieht aus wie eine Kinderkrankheit ...,<br />

wie Masern?«, krieg ich noch mit, dann<br />

schlaf ich wieder ein.<br />

Wieder kämpfe ich mit Chuck diesen aussichtslosen<br />

Kampf in dieser riesigen Halle.<br />

Und irgendwann haben wir, trotz aller Widrigkeiten<br />

alle Feinde besiegt.<br />

»Chuck?«, frage ich ihn, während wir<br />

schweratmend nebeneinander stehen, weil<br />

mir die Frage auf der Zunge brennt.<br />

»Ja?«<br />

»Hattest du an Weihnachten schon mal die<br />

Masern?«<br />

»Richtige Männer bekommen keine Masern«,<br />

antwortet Chuck ruhig.<br />

Scheiß Weihnachten.<br />

© Robert Herbig <strong>2015</strong><br />

www.elvea-verlag.de | elveaverlag@gmail.com<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

DreiMal24Stunden<br />

Mrs. McH<br />

Während ausgeschlachtete Herzen selig<br />

sich erwärmen, verschließt sich eines. Abartige<br />

Tiefgründigkeiten lassen sie erkalten, geheuchelte<br />

Beteuerungen verstummen.<br />

Nur die guten Einmalvorsätze zaubern ihr<br />

etwas ins Gesicht, was man wohlgesinnt als<br />

eine Art Lächeln bezeichnen könnte. Gekräuselte<br />

Lippen verselbstständigen sich und<br />

fliehen ohne Adieu hinaus in die Heilige<br />

Nacht. Zurück bleibt ein dünner, ausgefranster<br />

Strich, der Geschichten schreibt, die niemals<br />

gut ausgehen.<br />

Abgegriffene Mehrwegworte treiben ihr<br />

ätzende Tränen in die zu Schlitzen verengten<br />

Augen. Sie trocknet sie mit den Gerippen der<br />

Scheinheiligkeiten, die andere für sie zurück<br />

ließen. Sie könnte ausgetretene Pfade damit<br />

pflastern oder sie als gekörnte Brühe zu einem<br />

letzten Abendmahl verarbeiten. Sie<br />

könnte ein Taufbad darin nehmen und suppende<br />

Wunden darin auswaschen.<br />

Sie sucht sich in der Zeit und trifft auf zweiundsiebzig<br />

ausgeleierte Worte. Für jede Stunde<br />

eines. Stille Momente lautstarker Abrechnung,<br />

in denen selbst der früheste Vogel<br />

keinen barmherzigen Wurm mehr findet, der<br />

sich als Märtyrer anbietet. Vollgestopfte Tage<br />

aufgesetzter Besinnlichkeit verformen sich zu<br />

Albtraum geschwängerten Nächten, in denen<br />

temporär mundtot gemachte Monster zu<br />

todbringendem Leben erwachen. Bittersüße<br />

Lieder singend wandern sie die Wahrheit<br />

suchend die Reihen der moralinsauren Seelen<br />

ab. Was nicht gefunden wird, wurde nicht<br />

aufrichtig gesucht. In der morgendlichen<br />

Dämmerung verwandeln sich ihre Bestien in<br />

liebreizende Geschöpfe, die engelsgleich<br />

Güte und Erbarmen zelebrieren.<br />

Sie beugt sich dem bizarren Spiel auf Zeit.<br />

Wohldosierte Menschlichkeit plus abgewogene<br />

Glückseligkeit ergeben berechenbare<br />

Absolution. Verlässlich taucht sie das Ende<br />

eines jeden Jahres in folgenlose Einwegemotionen,<br />

welche zum krönenden Abschluss<br />

majestätisch im Feuerwerk der Bedeutungslosigkeiten<br />

verglühen. Es ist vollbracht. Weihnachten.<br />

© Mrs. McH <strong>2015</strong><br />

www.palpitationen.com<br />

SCHRECK<br />

Simone Weber<br />

Schreck Ich werde wach durch einen Knall,<br />

im Zimmer hängt und hallt der Schall.<br />

Die Nacht ist finster – wie noch nie, vor<br />

Angst zittern mir die Knie.<br />

Im Zimmer schleicht etwas herum, was ist<br />

das? Welches Monstrum?<br />

Von Furcht und Pein bin ich gebannt - es<br />

kommt näher – kommt auf mich zu gerannt.<br />

Es springt aufs Bett – oh welche Fratze -<br />

Nein!!! Es ist nur meine Katze.<br />

© Simone Weber <strong>2015</strong><br />

www.elvea-verlag.de | elveaverlag@gmail.com<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

DAS BESTE KOMMT ZUM SCHLUSS<br />

VON ULLI KAMMIGAN<br />

ODE AN HOT-SPICE<br />

Ein Wortspiel mit Gewürzen und Kräutern<br />

In der Hamburger Speicherstadt in der Hafen-City gibt es ein Gewürzmuseum, das »Hot-<br />

Spice-Gewürzmuseum«. Eine gute Freundin von mir, Helga, war dort als »Mädchen für alles«<br />

beschäftigt, sie kassierte, leitete Einzel- und Gruppenführungen, ja sogar Schulklassen,<br />

erklärte die Gewürze und im Winter bereitete sie für die Besucher Glühwein zu, denn der<br />

Speicher war nicht beheizt. Das folgende Gedicht widmete ich ihr damals zu Weihnachten.<br />

Wenn die Pfeffersäcke Paprika-Schoten<br />

reißen,<br />

Wenn nackte Zwiebeln in die Kartoffelaugen<br />

beißen,<br />

Wenn nicht nur der türkische sondern auch<br />

der Kardamom blüht,<br />

Wenn der Rotwein auf dem Chili-Feuer<br />

glüht,<br />

Wenn Bohnenkraut und Nelken<br />

In Jute- und anderen Säcken welken.<br />

Wenn Basilikum im Plural als Basilika,<br />

Peter und Silie vereint vor dem Altar,<br />

Wenn sie, hochschwanger mit dem Sohn,<br />

dem Wunschkind namens Estragon,<br />

das Gespött ist der Gäste untereinander,<br />

denn jeder weiß, das Kind ist von Koriander.<br />

Wenn solch Peinlichkeit macht sogar den<br />

Holder wach,<br />

Und er als Wacholder denkt drüber nach,<br />

Warum der Lorbeer einen Eisbär liebt<br />

Und ihm seinen Liebstöckel zu sehen gibt.<br />

Wenn nicht Sellerie so dann und wann<br />

Sondern Majoran törnt den Major an,<br />

Wenn der Mandarin steht auf Rosmarin,<br />

Und die Zitronen über den Curry herzieh’n<br />

Wenn die Kaper sich das Origanum kapert,<br />

Weil es ihr ständig an Thymian hapert.<br />

Wenn der Safran die Gelbsucht kriegt,<br />

Weil er preislich alle besiegt.<br />

Wenn Muskelkater die Muskatnuss plagt<br />

Und sie sich kaum an den Muskateller-Rand<br />

wagt,<br />

Von dem sie am Abend zu viel hat getrunken<br />

Nachdem ihr die Marinade Ade hat gewunken.<br />

Wenn der Knoblauch jammert: »Ach und<br />

Wehe!<br />

Der Schnittlauch schnitt mir in die Zehe!«<br />

Wenn der Zimt sagt: »Das stimmt!«<br />

Und sich eine Vanille-Stange nimmt<br />

Und damit in die gleiche Kerbel haut,<br />

Dass es dem Beifuß vor seinem Fußpilz<br />

graut.<br />

Wenn er also stramm bei Fuß steht<br />

Sonst aber alles drunter und drüber geht,<br />

Dann packt Helga ihre Sachen ein,<br />

Lässt Kräuter und Gewürze einfach allein.<br />

Denn – wie ein jeder weiß,<br />

‘s ist Feierabend im Hot-Spice.<br />

© Ulli Kammigan 2002<br />

www.elvea-verlag.de | elveaverlag@gmail.com<br />

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Sonderausgabe Weihnachten <strong>2015</strong> | © ELVEA VERLAG <strong>2015</strong><br />

Wir wünschen allen Lesern, Autoren, Kollegen und allen Ungenannten<br />

eine angenehme Zeit, dass Sie nicht allein sein müssen, Familie<br />

und Freunde nicht nur auf Facebook bunte Bilder senden, Geschenke<br />

von Herzen kommen …<br />

Bleiben Sie gesund und vielleicht sehen wir uns 2016 wieder.<br />

Wir freuen uns auf Sie! Bleiben Sie neugierig ...<br />

Es verabschieden sich für dieses Jahr: das gesamte <strong>Elvea</strong>-Team, unsere<br />

Helfer, Lektoren, Grafiker und Schriftsetzer sowie Peggy<br />

Axmann & Uwe Köhl, welche auch dieses Magazin wieder mit auf<br />

die Beine gestellt haben.<br />

Herzlichen Dank!<br />

www.elvea-verlag.de | elveaverlag@gmail.com<br />

28


Es war einmal eine<br />

Prinzessin, die ritt auf einem Kronenfrosch<br />

und wünschte sich einen Ritter an ihrer Seite. Mit<br />

diesem Gedanken schlief sie ein. Als sie erwachte,<br />

schien die Sonne in ihr Fenster, die Amseln sangen<br />

und neben ihr …. lag ich.<br />

In diesem Sinne ...<br />

Wir lesen uns!<br />

© ELVEA VERLAG <strong>2015</strong> | 29 elveaverlag@gmail.com

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