Conceição Evaristo: Drei Kurzgeschichten

Un_Masking Difference – Literarische Stimmen hinter der Maske 7. Dezember 2020 Natasha A. Kelly im Gespräch mit Lara Gross Diskussion mit Mohamed Amjahid und Amina Eisner Videobotschaft von Conceição Evaristo Performance von Mariana Bahia und Elissa de Brito: »E daí? / So What?« Virtuelle Ausstellung von Ratão Diniz Ein Projekt des Literarischen Colloquium Berlin mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts. Un_Masking Difference – Literarische Stimmen hinter der Maske
7. Dezember 2020

Natasha A. Kelly im Gespräch mit Lara Gross
Diskussion mit Mohamed Amjahid und Amina Eisner
Videobotschaft von Conceição Evaristo
Performance von Mariana Bahia und Elissa de Brito: »E daí? / So What?«
Virtuelle Ausstellung von Ratão Diniz

Ein Projekt des Literarischen Colloquium Berlin
mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts.

04.12.2020 Aufrufe

Un_Masking Difference Literarische Stimmen hinter der Maske Drei Kurzgeschichten von Conceição Evaristo Masken stehen im Zuge der Covid-19-Pandemie einerseits für Solidarität und Schutz und werden andererseits in Verschwörungsmythen und so genannten ›Hygienedemos‹ instrumentalisiert, um die Demokratie zu unterwandern. Sie erinnern marginalisierte Gruppen an ›Silencing‹, Unterdrückung und Leid, werden aber auch als ›empowernd‹ umgedeutet und als Teil verschiedener traditioneller Kulturen gefeiert. Die Kuratorin Natasha A. Kelly stellt die Ergebnisse der ersten Webresidenz im LCB unter dem Titel Un_masking Difference vor. Über Masken im Kontext der aktuellen Debatten in der deutschen Gesellschaft diskutieren der Journalist und Autor Mohamed Amjahid und die Schauspielerin und Regisseurin Amina Eisner. Im Anschluss an die Diskussionen stellen wir verschiedene Perspektiven auf das Thema in Brasilien vor: eine Videobotschaft der Autorin Conceição Evaristo, eine Perfomance von Mariana Bahia und Elissa de Brito, sowie eine virtuelle Ausstellung mit Fotografien von Ratão Diniz.

Un_Masking Difference<br />

Literarische Stimmen hinter der Maske<br />

<strong>Drei</strong> <strong>Kurzgeschichten</strong> von<br />

<strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong><br />

Masken stehen im Zuge der Covid-19-Pandemie einerseits für Solidarität und<br />

Schutz und werden andererseits in Verschwörungsmythen und so genannten<br />

›Hygienedemos‹ instrumentalisiert, um die Demokratie zu unterwandern. Sie<br />

erinnern marginalisierte Gruppen an ›Silencing‹, Unterdrückung und Leid, werden<br />

aber auch als ›empowernd‹ umgedeutet und als Teil verschiedener traditioneller<br />

Kulturen gefeiert. Die Kuratorin Natasha A. Kelly stellt die Ergebnisse<br />

der ersten Webresidenz im LCB unter dem Titel Un_masking Difference vor.<br />

Über Masken im Kontext der aktuellen Debatten in der deutschen Gesellschaft<br />

diskutieren der Journalist und Autor Mohamed Amjahid und die Schauspielerin<br />

und Regisseurin Amina Eisner. Im Anschluss an die Diskussionen stellen wir<br />

verschiedene Perspektiven auf das Thema in Brasilien vor: eine Videobotschaft<br />

der Autorin <strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong>, eine Perfomance von Mariana Bahia und Elissa<br />

de Brito, sowie eine virtuelle Ausstellung mit Fotografien von Ratão Diniz.


Einführung<br />

von Margrit Klingler-Clavijo<br />

<strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong> gehört zu den viel beachteten Stimmen der afro-brasilianischen<br />

Literatur. Ihre Erzählungen, Essays, Gedichte und Romane handeln von den<br />

Hoffnungen und Träumen schwarzer Frauen, von hartnäckiger Selbstbehauptung<br />

und neugieriger Selbstsuche. »Vozes - Mulheres« (»Frauen – Stimmen«), eins ihrer<br />

bekanntesten Gedichte, ist eine äußerst kompakte und zugleich tief berührende<br />

Geschichtsstunde: ein würdigender Rückblick auf ihre weiblichen Vorfahren – Sklavenschiff,<br />

Generationen von Ammen, Kindermädchen und Hausangestellten –<br />

und ein hoffnungsvoller Ausblick. Ihre Tochter trägt zwar „all diese stummen,<br />

schweigenden, erstickten Stimmen in sich“, kann jedoch reden und handeln. Mit<br />

Auszügen aus diesem Gedicht schloss die brasilianische Staatspräsidentin Dilma<br />

Rousseff am 19.11.2011 ihre Abschlussrede in Salvador da Bahia anlässlich eines<br />

hochkarätig besetzten Kongresses zum »Ano Internacional dos Afrodescendentes“«<br />

(die Vereinten Nationen hatten 2011 zum Gedenkjahr an die Nachfahren der<br />

Afrikaner proklamiert).<br />

Den Zugang zur Literatur musste sich die 1946 in Belo Horizonte geborene<br />

<strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong> hart erkämpfen. Sie studierte Literaturwissenschaft in Rio de<br />

Janeiro, promovierte in Vergleichender Literaturwissenschaft und spezialisierte<br />

sich auf die portugiesischsprachige Literatur Afrikas. Erste Erzählungen und Gedichte<br />

veröffentlichte sie in der Literaturzeitschrift Cadernos Negros. Ihr 2003 bei<br />

Mazza Ediciones erschienener Roman »Poncia Vicencio« wurde 2007 ins Englische<br />

übersetzt. 2006 wurde ihr zweiter Roman »Becos da Memória« veröffentlicht.<br />

Ihre Gedichte und Erzählungen sind in Südafrika, Angola, den USA, England und<br />

Deutschland erschienen. <strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong>s jüngster Erzählband »Insubmissas<br />

lágrimas de mulheres« wurde 2011 bei Nandyala publiziert.


Die Erzählung »Wasseraugen« ist der Anthologie »Contos do mar sem fim« entnommen,<br />

die 2010 im Pallas Verlag in Rio de Janeiro und in Luanda bei Caxinde<br />

erschien. Die transatlantische Kooperation gilt nicht nur für die Verlage, sondern<br />

auch für die aus Angola, Brasilien und Guinea-Bissau stammenden Autor·innen.<br />

Der Titel der Anthologie geht auf einen Vers des portugiesischen Dichters Fernando<br />

Pessoa zurück, in dem er für die Portugiesen die unendliche Weite des Meeres<br />

beansprucht. Für Afrikaner und Brasilianer weckt das weite Meer jedoch noch<br />

andere Assoziationen: die Sklavenschiffe, die Afrikaner, die auf dem Meeresgrund<br />

landeten, weil sie die Überfahrt nicht überlebten.


Wasseraugen<br />

von <strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong><br />

übersetzt von Margrit Klingler-Clavijo<br />

Eines Nachts, es ist schon ein paar Jahre her, wachte ich plötzlich auf und eine<br />

eigenartige Frage platzte aus meinem Mund. Welche Farbe hatten die Augen meiner<br />

Mutter? In meiner Verwirrung fiel es mir schwer, das Zimmer in dem neuen<br />

Haus, in dem ich wohnte, wieder zu erkennen, und ich konnte mich nicht erinnern,<br />

wie ich dorthin gelangt war. Und die Frage ließ mich nicht mehr los, hämmerte<br />

immerzu auf mich ein… Welche Farbe hatten die Augen meiner Mutter? Ich muss<br />

sagen, dass diese Frage vor Tagen, vor Monaten aufgetaucht ist. Ich ertappte mich,<br />

wie ich zwischen zwei Arbeiten überlegte, welche Farbe die Augen meiner Mutter<br />

hätten. Und was anfangs nur eine fragende Überlegung war, wurde in jener Nacht<br />

zu einer schmerzhaften Frage, in der ein Ton der Beschuldigung mitschwang.<br />

Wusste ich wirklich nicht, welche Farbe die Augen meiner Mutter hatten?<br />

Als das älteste von sieben Mädchen versuchte ich früh, auf eigenen Beinen<br />

zu stehen. Ich wurde schnell groß, meine Jugend war kurz. Da ich immer bei meiner<br />

Mutter war, kannte ich sie gut. In den schwierigen Stunden entzifferte ich ihr<br />

Schweigen, konnte jedoch auch an ihren Gesten die Vorzeichen eventueller Freuden<br />

erkennen. Doch in diesem Augenblick entdeckte ich, wie schuldbewusst ich<br />

war, weil ich mich nicht an die Farbe ihrer Augen erinnern konnte. Das Ganze war<br />

höchst merkwürdig, zumal ich mich deutlich an verschiedene Einzelheiten ihres<br />

Körpers erinnerte. An den verwachsenen Nagel der mittleren Zehe des linken<br />

Fußes… an die Warze, die sich mitten im schönen Kraushaar verlor… Eines Tages<br />

spielten wir Puppenkämmen. Diese Freude machte uns unsere Mutter, wenn sie<br />

für ein paar Minuten den Abwasch stehen ließ und die Wäsche, die sie für andere<br />

Leute bügelte und für uns zu einer großen schwarzen Puppe wurde. Eines Tages


entdeckten wir etwas Kleines und Rundes, was sich auf ihrer Kopfhaut eingenistet<br />

hatte. Wir glaubten, es wäre eine Zecke. Die Mutter döste vor sich hin, und eine<br />

meiner Schwestern wollte, besorgt wie sie war, die Mutter-Puppe von dieser Plage<br />

befreien und das Tierchen schnell wegmachen. Die Mutter lachte sich mit uns halb<br />

tot über unseren Irrtum. Die Mutter lachte, Tränen flossen. Doch welche Farbe<br />

hatten ihre Augen?<br />

Ich erinnerte mich auch an ein paar Kindheitsgeschichten meiner Mutter.<br />

Geboren wurde sie in einem gottverlassenen Nest im Landesinnern von Minas.<br />

Die Kinder liefen dort nackt herum, bis sie schon ziemlich groß waren. Die<br />

Mädchen bekamen, sobald sich die Brüste herausbildeten, etwas zum Anziehen,<br />

vor den Jungen. Manchmal vermischten sich die Geschichten aus der Kindheit<br />

meiner Mutter mit denen aus meiner Kindheit. Ich erinnere mich, dass, wenn meine<br />

Mutter kochte, oft kein Essensduft aus dem Topf strömte. Ganz so, als ob sie darin<br />

nur unser verzweifeltes Verlangen nach Essen kochte. Die Hitze unter dem einsamen<br />

Wasser, das in dem mit Hunger gefüllten Topf kochte, schien aus unseren<br />

leeren Mägen zu kommen. Sie ignorierte unsere Kindermünder und das Spiel der<br />

Zungen, die das erträumte Essen einspeichelten. Und es war just an den Tagen des<br />

Mangels oder des gänzlichen Fehlens von Nahrung, an denen sie am häufigsten mit<br />

ihren Töchtern spielte.<br />

An solchen Tagen spielten wir am liebsten, dass die Mutter die Hausherrin,<br />

die Königin war. Sie setzte sich auf ihren Thron, eine kleine Holzbank. Überglücklich<br />

pflückten wir Blumen, die auf einem kleinen Stück Land wuchsen, das unsere<br />

Hütte umgab. Die Blumen wurden sodann feierlich auf ihr Haar, ihre Arme und<br />

ihren Schoss verteilt. Und wir verbeugten uns vor ihr und ehrten die „Senhora“.<br />

Wir legten uns auf den Boden und verneigten uns vor der Königin. Wir waren Prinzessinnen,<br />

die sie umringten und dabei sangen, tanzten und lächelten. Die Mutter<br />

lachte nur, traurig und mit feuchten Augen… Doch welche Farbe hatten die Augen<br />

meiner Mutter? Ich wusste seither, dass meine Mutter dieses und andere Spiele<br />

erfand, um unseren Hunger zu vertreiben. Und uns verging der Hunger.


Manchmal setzte sie sich spätnachmittags, bevor es dunkel wurde, auf die Türschwelle,<br />

und dann sahen wir uns gemeinsam am Himmel die kunstfertigen<br />

Wolken an. Einige wurden zu Schäfchen, andere zu Hündchen, manche zu schlafenden<br />

Riesen, und dann gab es noch die, die nur Wolken waren, zart wie Baumwolle.<br />

Die Mutter streckte dann den Arm aus, der bis zum Himmel reichte, nahm<br />

diese Wolke, verteilte sie stückweise und steckte sie einer jeden von uns schnell<br />

in den Mund. Alles musste blitzschnell gehen, ehe sich die Wolke auflöste und mit<br />

ihr auch unsere Träume verflogen. Doch welche Farbe hatten die Augen meiner<br />

Mutter?<br />

Ich erinnere mich noch an die Angst meiner Mutter an den Tagen mit heftigem<br />

Regen. Auf dem Bett, an uns geklammert, gewährte sie uns Schutz mit ihrer<br />

Umarmung. Und mit tränenerfüllten Augen stammelte sie Gebete für die Heilige<br />

Barbara, weil sie befürchtete, unsere baufällige Hütte würde auf uns stürzen. Und<br />

ich weiß nicht, ob es das klagende Weinen meiner Mutter war oder der niedergehende<br />

Regen… Ich weiß nur, dass all dies bei mir das Gefühl weckte, unser Haus<br />

würde im Wind schaukeln. In diesen Augenblicken vermischten sich die Augen<br />

meiner Mutter mit den Augen der Natur. Es regnete, sie weinte! Sie weinte, es<br />

regnete! Doch warum konnte ich mich nicht an die Farbe ihrer Augen erinnern?<br />

Und in dieser Nacht setzte mir diese Frage weiterhin zu. Seit Jahren lebte ich nicht<br />

mehr in meiner Heimatstadt. Ich war von zuhause weggegangen, hatte für mich<br />

und meine Familie nach besseren Lebensbedingungen gesucht, meine Mutter und<br />

meine Schwestern waren da geblieben. Doch meine Mutter würde ich nie vergessen.<br />

Ich wusste, was sie in meinem Leben bedeutete, nicht nur sie, sondern<br />

auch meine Tanten und alle Frauen meiner Familie. Und auch, dass ich damals Lobgesänge<br />

auf all unsere Vorfahren anstimmte, die von Afrika aus mit ihren eigenen<br />

Händen, ihren Worten und ihrem Blut das Land des Lebens gepflügt und bestellt<br />

haben. Nein, ich vergesse die Yabás nicht, die weiblichen Gottheiten, die über so<br />

viel Weisheit verfügen. Doch welche Farbe hatten die Augen meiner Mutter?<br />

Und als ich völlig verzweifelt war, weil ich mich nicht mehr daran erinnerte,<br />

welche Farbe die Augen meiner Mutter hatte, beschloss ich, alles stehen und liegen


zu lassen und am nächsten Tag in die Stadt zurück zu kehren, in der ich<br />

geboren worden war. Ich musste das Gesicht meiner Mutter suchen,<br />

meinen Blick in ihren heften, um nie wieder die Farbe ihrer Augen zu vergessen.<br />

Und das tat ich. Ich kehrte zurück, bekümmert, doch zufrieden. Ich erlebte das<br />

Gefühl, ein Ritual durchzuführen, in dem das Opfer für die Orixás - die Gottheiten<br />

des Candomblé - die Entdeckung der Augenfarbe meiner Mutter sein müsste. Und<br />

als ich nach tagelangen Reisen, die mich in meine Heimat zurückführten, meiner<br />

Mutter begeistert in die Augen blicken konnte, wissen Sie, was ich da sah? Nur<br />

Tränen, nichts wie Tränen. Sie lächelte jedoch vor Glück. Es waren jedoch so<br />

viele Tränen, dass ich mich fragte, ob im Gesicht meiner Mutter Augen oder wilde<br />

Flüsse waren. Und dann erst verstand ich. Meine Mutter führte gelassen reißende<br />

Ströme mit sich. Daher die vielen Tränen, die ihr Gesicht zierten. Die Augen<br />

meiner Mutter hatten die Farbe von Wasseraugen. Wasser von Mutter Oxum!<br />

Ruhige Flüsse, doch tief und trügerisch für den, der das Leben nur oberflächlich<br />

betrachtet. Ja, Wasser von Mutter Oxum, der Göttin der Flüsse.<br />

Ich umarmte die Mutter, schmiegte mein Gesicht an ihrs und erflehte ihren<br />

Schutz. Ich spürte, wie sich ihre Tränen mit meinen Tränen vermischten. Nun da<br />

ich die Augenfarbe meiner Mutter herausgefunden habe, versuche ich, die Augenfarbe<br />

meiner Tochter zu entdecken. Ich spiele, dass sich die Augen der einen in<br />

denen der anderen spiegeln. Und irgendwann wunderte ich mich über eine Geste<br />

meiner Tochter. Als wir beide gerade bei diesem süßen Spiel waren, berührte sie<br />

mein Gesicht sanft und schaute mich eindringlich an. Und während sie mich mit<br />

den Augen fixierte, fragte sie leise, doch so leise, als wäre es eine an sie selbst<br />

gerichtete Frage, oder als ob sie die Offenbarung eines Mysteriums oder eines<br />

großen Geheimnisses suchte und gefunden hätte. Ich hörte, wie meine Tochter<br />

flüsterte: Mama, was ist die feuchte Farbe deiner Augen?<br />

<strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong>: »Wasseraugen«. Aus dem brasilianschen Portugiesisch<br />

übersetzt von Margrit Klingler-Clavijo. In: Literaturnachrichten Nr. 112, 2012.<br />

Frankfurt: Litprom.


Maria<br />

von <strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong><br />

übersetzt von Johannes Augel<br />

und Marianne Gareis<br />

Seit über einer halben Stunde stand Maria schon an der Bushaltestelle. Sie hielt<br />

das Warten kaum noch aus. Wenn sie es nicht so weit gehabt hätte, wäre sie zu Fuß<br />

gegangen. Man mußte sich wirklich langsam ans Zufußgehen gewöhnen. Die Busse<br />

wurden ja immer teurer! Aber sie war müde, und ihre Tasche war sehr schwer.<br />

Am Vortag, einem Sonntag, hatte es ein Fest gegeben in dem Haus, wo sie arbeitete.<br />

Sie nahm nun die Reste mit nach Hause. Den Schinkenknochen und das Obst,<br />

mit dem der Tisch dekoriert war. Sie hatte das Obst und ein Trinkgeld bekommen.<br />

Den Knochen wollte die Hausherrin wegwerfen lassen. Sie freute sich, trotz ihrer<br />

Müdigkeit. Das Trinkgeld kam ihr sehr gelegen. Ihre beiden Jüngsten waren stakt<br />

erkältet. Sie mußte Hustensaft kaufen und dieses Medikament, das die Nase wieder<br />

frei machte. Für eine Dose Kakaopulver würde es auch noch reichen. Das Obst<br />

war sehr gut, auch eine Honigmelone war dabei. Die Kinder hatten noch nie eine<br />

Honigmelone gegessen. Ob sie wohl Honigmelone mochten?<br />

Ihre Hand schmerzte. Sie hatte sich geschnitten, mitten in die Handfläche,<br />

als sie den Schinken für die Hausherrin abschnitt. So was Dummes! Diese neumodischen<br />

Stahlmesser sind wirklich lebensgefährlich!<br />

Als der Bus an der Straßenecke auftauchte, bückte sich Maria nach ihrer<br />

Tasche, die zwischen ihren Beinen stand. Der Bus war nicht voll, es gab noch freie<br />

Sitzplätze. Sie würde ein wenig ausruhen können. Ein Nickerchen machen, bis es<br />

Zeit war auszusteigen. Als sie einstieg, stand ganz hinten in der letzten Reihe ein<br />

Mann auf und machte dem Kassierer ein Zeichen. Wortlos kam er nach vorn und<br />

bezahlte sein Fahrgeld und das von Maria. Da erkannte sie den Mann wieder. Wie


lange es her war! Was für eine wehmütige Erinnerung! Wie schwer war es doch<br />

gewesen, das Leben ohne ihn weiterzuleben. Maria setzte sich nach vorn. Der<br />

Mann setzte sich neben sie. Sie dachte an die Vergangenheit. An den Mann, der<br />

neben ihr gelegen hatte. An ihr Leben in der Hütte. An die erste Übelkeit. An ihren<br />

Bauch, der so dick war, daß alle glaubten, es seien Zwillinge, und an seine Freude.<br />

Wie schön! Und dann die Geburt! Ein Junge war es! Aus ihm mußte ein richtiger<br />

Mann werden. Ohne hinzuschauen, sah Maria, daß er der Vater ihres Sohnes war.<br />

Er war derselbe geblieben. Schön, groß, mit verschreckten Augen, die bei nichts<br />

und bei niemandem verweilten. Sie fühlte eine unendliche Bitterkeit. Weshalb<br />

konnte es nicht anders sein? Weshalb konnten sie nicht glücklich sein? Und der<br />

Junge, Maria? Wie geht’s dem Jungen? flüsterte der Mann. Weißt du, daß ich Sehnsucht<br />

nach euch habe? Ich habe ein Loch in der Brust vor lauter Sehnsucht! Ich<br />

bin allein, habe keine andere gefunden, wollte keine mehr. Hast du schon andere...<br />

andere Kinder? Die Frau senkte den Blick, wie um Verzeihung bittend. Ja, sie hatte<br />

noch zwei Kinder bekommen, aber sie lebte auch allein. Sie war nur ab und zu mal<br />

mit einem Mann zusammen gewesen. Es war so schwer, allein zu leben. Und aus<br />

diesen unverhofften, verrückten Begegnungen waren die beiden Jüngsten hervorgegangen.<br />

Und wirklich unglaublich, es waren auch wieder Jungen! Auch Jungen?<br />

Sie sollten ein anderes Leben haben. Bei ihnen müßte alles anders werden. Maria,<br />

ich habe dich nicht vergessen. Alles ist hier drin, in dem Loch in meiner Brust...<br />

Der Mann sprach, blieb dabei jedoch stocksteif und angespannt auf seinem<br />

Platz sitzen. Er flüsterte Maria die Worte zu, ohne sich ihr zuzuwenden. Sie wußte,<br />

wovon der Mann sprach. Er sprach von Schmerz, von Lust und von Freude, von<br />

ihrem Sohn, von Leben und Tod, von Abschied. Von dem Loch der Sehnsucht in<br />

seiner Brust. Dann flüsterte er ein bißchen lauter. Und obwohl sie ihn immer noch<br />

nicht richtig verstand, wußte sie, was er sagen wollte: eine Umarmung, einen Kuß,<br />

eine Liebkosung für den Sohn. Dann stand er blitzartig auf und zog die Waffe. Ein<br />

anderer schrie von hinten, daß dies ein Überfall sei. Maria hatte Angst. Nicht vor<br />

den Räubern. Nicht vor dem Tod. Sondern vor dem Leben. Sie hatte drei Söhne.<br />

Der älteste war elf, war Sohn dieses Mannes, der da vorn mit der Waffe in der


Hand stand. Der Mann dort hinten sammelte ein, was irgendeinen Wert besaß. Der<br />

Fahrer fuhr weiter. Niemand im Bus sagte ein Wort. Nur die Stimme des anderen<br />

Mannes war zu hören, der die Fahrgäste aufforderte, alles schnell herauszugeben.<br />

Die Angst vor dem Leben wuchs in Maria. Mein Gott, wie würde das Leben ihrer<br />

Kinder werden? Es war das erste Mal, daß sie einen Überfall in einem Bus erlebte.<br />

Sie stellte sich den Schrecken der Leute vor. Der Komplize ihres Ex-Mannes ging<br />

an ihr vorbei und verlangte nichts von ihr. Wenn die Räuber nun andere gewesen<br />

wären? Sie hätte eine Tasche mit Obst, einen Schinkenknochen und ihr Trinkgeld<br />

von tausend Cruzeiros hergeben müssen. Sie trug keine Armbanduhr. An den Händen<br />

keinen Ring, keinen Ehering. Doch, an den Händen hatte sie einen Ring! Sie<br />

hatte einen tiefen Schnitt von einem dieser lebensgefährlichen Stahlmesser.<br />

Die Räuber stürzten zur Tür hinaus. Maria blickte dem ersten Mann<br />

sehnsuchtsvoll und verzweifelt nach. Da ließ eine lautstarke Stimme den Mut der<br />

anderen wieder erwachen: Diese Nutte da vorn kennt die Räuber! Maria bekam<br />

einen Schrecken. Sie kannte überhaupt keinen Räuber. Sie kannte den Vater ihres<br />

ersten Kindes. Sie kannte den Mann, der einmal ihr gehört hatte und den sie<br />

immer noch so liebte. Sie hörte eine Stimme rufen: Diese unverschämte Negerin<br />

steckt doch mit den beiden unter einer Decke. Jemand anders rief von hinten: Mal<br />

langsam, Leute! Wenn sie zu ihnen gehören würde, wäre sie auch ausgestiegen. Einer<br />

hielt dagegen, sie sei nicht ausgestiegen, um abzulenken. In Wirklichkeit gehöre sie<br />

doch zu den Dieben. Sie sei als einzige nicht beraubt worden. Stimmt nicht, mich<br />

haben sie auch in Ruhe gelassen, und ich weiß gar nicht, weshalb. Maria schaute in<br />

die Richtung, aus der die Stimme kam, und sah einen schwarzen, mageren Jungen<br />

mit einem Kindergesicht, das sie vage an ihren Sohn erinnerte. Da erklang wieder<br />

die erste Stimme, die den Fahrgästen ihren Mut zurückgegeben hatte, und brüllte:<br />

Diese Hure, diese unverschämte Negerin hat wirklich mit den Dieben unter einer Decke<br />

gesteckt. Der Mann stand auf und ging auf Maria zu. Angst und Wut stiegen in der<br />

Frau hoch. Das ist doch hirnverbrannt! Sie kannte überhaupt keinen Busräuber.<br />

Und außerdem schuldete sie niemandem Rechenschaft. Also, jetzt wird die Negerin<br />

auch noch frech, sagte der Mann und schlug ihr ins Gesicht. Jemand schrie: Lyncht


sie! Lyncht sie! Lyncht sie…! Einige Fahrgäste stiegen aus, andere kamen auf Maria<br />

zugestürmt. Der Fahrer hielt den Bus an, um sie zu verteidigen: Ruhe, Leute! Das<br />

ist doch vollkommen verrückt! Ich kenne die Frau vom Sehen. Sie fährt jeden Tag<br />

ungefähr zu dieser Zeit in meinem Bus. Sie kommt von der Arbeit, plagt sich ab,<br />

um ihre Kinder zu ernähren… Lyncht sie! Lyncht sie! Lyncht sie! Das Blut lief Maria<br />

aus dem Mund, aus der Nase und aus den Ohren. Ihre Tasche war kaputt, und das<br />

Obst rollte über den Boden. Ob die Kinder wohl Honigmelone mochten?<br />

Alles ging so schnell, dauerte nur einen kurzen Augenblick. Maria sehnte<br />

sich nach ihrem Mann. Warum machten sie das mit ihr? Der Mann hatte ihr eine<br />

Umarmung, einen Kuß, eine Liebkosung für den Sohn zugeflüstert. Sie mußte nach<br />

Hause, die Grüße auszurichten. Alle hatten diese lebensgefährlichen Stahlmesser<br />

in der Hand. Als der Bus sich leerte und die Polizei kam, war der Körper der Frau<br />

ganz zerschunden, mit Füßen getreten.<br />

Maria hätte ihren Sohn so gern gesagt, daß sein Vater ihm eine Umarmung,<br />

einen Kuß, eine Liebkosung schickte.<br />

<strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong>: »Maria«. Aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt<br />

von Johannes Augel und Marianne Gareis. In: Moema Parente Augel (Hrsg.):<br />

SCHWARZE PROSA | PROSA NEGRA. Afrobrasilianische Erzählungen der Gegenwart.<br />

Berlin: Edition Diá, 1993 (vergriffen). S. 56–59. Abdruck mit freundlicher<br />

Genehmigung des Verlags.


Di Lixão<br />

von <strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong><br />

übersetzt von Johannes Augel<br />

und Marianne Gareis<br />

Di Lixão öffnete die Augen und sah, daß es schon heller Tag wurde. Er betastete<br />

die eine Hälfte seines Gesichts und spürte den Unterschied, ohne die andere zu<br />

berühren. Der Zahn verursachte pochende Schmerzen, die sich über den ganzen<br />

Gaumen ausbreiteten. Er fuhr langsam mit seiner Zunge über das Zahnfleisch und<br />

spürte, daß die Eiterbeule noch nicht aufgeplatzt war.<br />

Sein Kumpel von der Schlafstätte unter dem Vordach richtete sich ein Stück<br />

auf und schaute verschlafen und erstaunt zu ihm herüber. Di Lixão füllte schnell<br />

seinen Mund mit Speichel und spuckte dem Jungen eine gehörige Ladung ins Gesicht.<br />

Aus dem Schlaf aufgeschreckt, erwachte der Selbstverteidigungsinstinkt des<br />

anderen. Er tat einen unvermuteten Sprung und war nun vollends auf den Beinen.<br />

Di Lixão verfolgte die wütende Reaktion des Jungen und stand ebenfalls auf. Den<br />

Bruchteil einer Sekunde später bekam er einen Tritt in die Weichteile. Er ging verzweifelt<br />

in die Knie und hielt sich seinen Lebensnerv. Dann rollte er sich immer<br />

mehr ein, bis er wie ein Embryo dalag. Zum ersten Mal, nach allem, was passiert<br />

war, dachte er an seine Mutter. Es war gut, daß diese Hure gestorben war! Er<br />

wußte, wer sie getötet hatte. Er hatte alles genau gesehen. Bei der Polizei hatte er<br />

geleugnet, daß er in der Nähe gewesen war, daß er jemanden verdächtigte. Nach<br />

drei oder vier Gängen zur Polizeistation ließen die Polizisten ihn schließlich in<br />

Frieden. Er wußte, wer es war. Aber es war doch egal. Sollten sie doch den Mann<br />

frei herumlaufen lassen. Er hatte seine Mutter wirklich nicht gemocht. Sie fehlte<br />

ihm überhaupt nicht. Er hatte ihr Gerede nicht ausgehalten. Di, geh zur Schule! Di,<br />

sprich nicht mit meinen Männern! Di, ich bin hier geboren, du bist hier geboren,


aber sieh zu, daß du einen anderen Weg gehst! Diese verdammte Hure, die ihm<br />

sein Leben vorschreiben wollte. Was hätte das schon geändert. Von einem Hurennest<br />

ins andere, er blieb, wo er war, die Welt da draußen war auch nur ein Hurennest.<br />

Er wußte, wer die Mutter getötet hat. Na und? Was ging ihn das an?<br />

Di Lixão schmerzten die Eier. Der Zahn pochte immer noch. Ob er sterben<br />

würde? Ob der Schmerz von oben sich mit dem Schmerz von unten zusammentun<br />

würde? Ob dieses Zusammentreffen einen einzigen Schmerz bilden würde?<br />

Er dachte an seinen Kumpel von der Schlafstätte unter dem Vordach. Der<br />

Junge war pfiffiger gewesen als er. Er hatte sich aus dem Staub gemacht. Ab in die<br />

große Welt. Die beiden hatten sich schon seit geraumer Zeit diesen Schlafplatz geteilt.<br />

Tagsüber streiften sie durch die Stadt, jeder ging seinem Erwerb nach. Dort<br />

trafen sie sich dann spät nachts. Manchmal unterhielten sie sich lange, redeten<br />

über alles mögliche. Einmal sogar über ihre Väter, über die Mütter aber nie. Di<br />

Lixão meinte, die Geschichte der Mutter des anderen müsse der seiner Mutter<br />

gleichen. Er wußte nicht, ob er den Jungen mochte oder nicht. Sie waren fast<br />

gleich alt. Der Junge war zwar klein, aber schon vierzehn. Er selbst war irgendwann<br />

im letzten Monat fünfzehn geworden.<br />

Di Lixãos Zahn klopfte im Takt. Er war nur noch ein einziger Schmerz. Die<br />

Schmerzen waren zusammengetroffen. Sein Zahn tat ihm weh. Seine Eier taten<br />

ihm weh. Der Haß tat ihm weh.<br />

Er wollte pinkeln. Als er klein war, hatte er immer in die Hose gepinkelt.<br />

Seine Mutter schlug ihn deswegen. Als sie ihn eines Tages pitschnaß vorfand, zog<br />

sie ihn in einem Wutanfall an seinem Pimmelschen, daß es fast abriß. Und sie<br />

schrie ihn an, das Ding sei zum Pinkeln da, zum Pinkeln, zum Pinkeln…<br />

Der Schmerz, den Di Lixão damals gespürt hatte, kam jetzt wieder. Was war<br />

das nur? Damals hatte die Mutter seinen Pimmel langgezogen. Jetzt war er groß<br />

und hatte Lebenserfahrung. Er hatte einen Tritt in den Sack abbekommen, in die<br />

Eier. Und es tat fürchterlich weh. Der Drang zu pinkeln vermischte sich mit dem<br />

Schmerz. Damals dachte er, der Pimmel sei nur zum Pinkeln da, zum Pinkeln,<br />

zum Pinkeln. Jetzt nicht mehr! Er war gewachsen, der Pimmel hatte sich in einen


Schwanz verwandelt, in einen Knüppel. Längst schon hatte er entdeckt, daß ein<br />

großer, ein stehender Pimmel zu etwas anderem gut war. Er hatte das in den<br />

Zimmern dieser Huren ausprobiert.<br />

Er war auch in dem Zimmer neben dem seiner Mutter gewesen, dort hatte<br />

er die erste Lust zu zweit gespürt, mit einem Mädchen seines Alters, das wie er<br />

dort geboren war. Er lag noch im Bett und konnte nicht aufhören. Konnte nicht<br />

aufhören zu pinkeln. Er pinkelte sich von oben bis unten voll.<br />

Di Lixão mußte pinkeln. Er wollte aufstehen und schaffte es nicht. Es würde<br />

in die Hose gehen. Das durfte es nicht. Seine Mutter, diese Hure, wäre imstande,<br />

zu den Lebenden zurückzukehren, um ihn zu bestrafen. Er betastete etwas unbeholfen<br />

und verschämt die schmerzende Stelle. Der Zahn pochte ganz hinten, in der<br />

Tiefe des Mundes. Ob Zahnschmerzen töten können? Er wußte es nicht. Er wußte<br />

jedoch, daß er sterben würde. Aber auch das war vollkommen unwichtig, wie der<br />

Tod der Mutter. Wo war bloß dieser verflixte andere? Er wollte nur nicht so ganz<br />

allein sterben.<br />

Die ersten Arbeiter gingen eilig vorbei. Di Lixão hätte am liebsten jemanden<br />

gerufen, aber er erstickte den Wunsch in der Kehle. Die Sonne kündigte einen<br />

heißen Tag an. Er aber zitterte vor Kälte. Er spürte eine Leere im Kopf, in der<br />

Brust und im Magen. Er hatte ein wenig Hunger. Seit ungefähr zwei Wochen tat<br />

ihm dieses kleine Geschwür neben dem Zahn so weh, daß er fast nichts essen<br />

konnte.<br />

Er strengte sich an. Setzte sich. Er nahm den schmerzenden Pimmel und<br />

pinkelte. Er bekam einen Schrecken. Er pinkelte Blut. Er fuhr mit der Zunge in<br />

den Mundwinkel. Der Eiterballen pochte. Verzweifelt nahm er all seinen Mut zusammen,<br />

fuhr mit seinem Finger bis zu der Eiterbeule und drückte sie gegen das<br />

Zahnfleisch. Er spuckte Eiter und Blut. Alles tat weh. Sein Mund, sein Pimmel,<br />

sein Leben… Er legte sich wieder hin und nahm erneut die Embryostellung ein.<br />

Es war schon sieben Uhr morgens. Ein Passant kam vorbei und hatte den Eindruck,<br />

der Junge sei tot. Ein Rinnsal Blut floß aus seinem halboffenen Mund. Um<br />

neun Uhr kam ein Polizeiwagen die Leiche holen. Der Junge war dort im Viertel


ekannt. Er hatte die Angewohnheit gehabt, gegen alle Mülltonnen zu kicken, und<br />

das hatte ihm seinen Spitznamen eingebracht. Ja, er war es, Di Lixão! Di Lixão war<br />

gestorben.<br />

<strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong>: »Di Lixão«. Aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt<br />

von Johannes Augel und Marianne Gareis. In: Moema Parente Augel (Hrsg.):<br />

SCHWARZE PROSA | PROSA NEGRA. Afrobrasilianische Erzählungen der Gegenwart.<br />

Berlin: Edition Diá, 1993 (vergriffen). S. 86–89. Abdruck mit freundlicher<br />

Genehmigung des Verlags.


Un_Masking Difference – Literarische Stimmen hinter der Maske<br />

7. Dezember 2020<br />

Natasha A. Kelly im Gespräch mit Lara Gross<br />

Diskussion mit Mohamed Amjahid und Amina Eisner<br />

Videobotschaft von <strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong><br />

Performance von Mariana Bahia und Elissa de Brito: »E daí? / So What?«<br />

Virtuelle Ausstellung von Ratão Diniz<br />

Ein Projekt des Literarischen Colloquium Berlin<br />

mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts.<br />

Fotocredits:<br />

Cover: Bild aus der Serie Mascarados © Ratão Diniz<br />

<strong>Conceição</strong> <strong>Evaristo</strong> © Aline Macedo<br />

Wir danken den Übersetzer·innen und Verlagen für die Bereitstellung der Rechte.

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