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Leichtathletik INFORMationen 01/2011

Inhalt: Jugendleichtathleten des Jahres 2010, Deutsche Cheftrainer: zweiter Teil, Eliteschule im Westen, Unsere Jubilare, VEL: Erinnerung an Helsinki 1957

Inhalt: Jugendleichtathleten des Jahres 2010, Deutsche Cheftrainer: zweiter Teil, Eliteschule im Westen, Unsere Jubilare, VEL: Erinnerung an Helsinki 1957

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<strong>Leichtathletik</strong><br />

<strong>INFORMationen</strong><br />

Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten<br />

Jugendleichtathleten des Jahres 2<strong>01</strong>0 + Deutsche Cheftrainer: zweiter Teil +<br />

Eliteschule im Westen + Unsere Jubilare + VEL: Erinnerung an Helsinki 1957


Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 2<br />

Liebe Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>,<br />

liebe <strong>Leichtathletik</strong>freunde,<br />

wer kennt Sie nicht, es gab diese Sorte schon im Mittelalter – die Fürsten des Reiches.<br />

Heute werden sie Landesfürsten genannt, ob in der Politik oder im Sport. Wer oder<br />

was verbirgt sich in der <strong>Leichtathletik</strong> dahinter? Gemeint sind die Vorsitzenden und<br />

Präsidenten der 20 Landesverbände im DLV. Der Landesfürst ist das Oberhaupt des<br />

Verbandes. Er darf sein Recht nur gemäß der Satzung ausüben und vertritt seinen<br />

Landesverband gegenüber dem DLV und dem Landessportbund.<br />

Werner Frank, Schlussläufer der 4 x 200 m Staffel<br />

des <strong>Leichtathletik</strong>-Teams der DSHS Köln bei den<br />

Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften, jubelt<br />

über den Sieg und den Gewinn der von den<br />

FREUNDEN gestifteten Berlinfahrt.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Förderverein „Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Auf der Leiten 8, 82377 Penzberg<br />

Telefon und Fax: (08856) 910815<br />

E-mail: Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@<br />

t-online.de<br />

Internet: www.fdlsport.de<br />

Spenden und Anzeigen sind willkommen.<br />

Die aktuelle Anzeigenpreisliste kann bei<br />

der Redaktion angefordert werden.<br />

Bankverbindungen:<br />

Commerzbank Nürnberg, Kto.-Nr. 5 222 955<br />

(BLZ 760 400 61)<br />

Raiffeisenbank, Kto-Nr. 52 000<br />

(BLZ 7<strong>01</strong> 693 31)<br />

Erscheint viermal jährlich, jeweils zum Ende<br />

des Quartals.<br />

Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />

Siegmund Lipiak, Im Siepen 19,<br />

47055 Duisburg<br />

Telefon: (0203) 772933<br />

E-mail: SiegmundLipiak@aol.com<br />

Für Beiträge, die mit Namen oder<br />

Initialen gekennzeichnet sind, ist der<br />

Verfasser verantwortlich.<br />

Gesamtherstellung:<br />

jva druck+medien<br />

Möhlendyck 50, 47608 Geldern<br />

Telefon: 02831 88797-10<br />

E-mail: druckerei@jva-druckmedien.de<br />

Internet: www.jva-geldern.nrw.de<br />

Titelseite:<br />

Die Athleten des Jahres 2<strong>01</strong>0:<br />

Sara Gambetta, Verena Sailer,<br />

Till Wöschler und Christian Reif (v. l.)<br />

Fotos: Dirk Gantenberg<br />

Früher unterstand dem Fürsten auch die gesamte Gerichtsbarkeit: Alle Urteile<br />

wurden im Namen des Fürsten erlassen und er konnte Begnadigungen aussprechen.<br />

Die Fürsten im Mittelalter zahlten Steuern, und wer die höchsten Steuern<br />

einbrachte, hatte etwas zu sagen. Zwar haben die „<strong>Leichtathletik</strong>-Fürsten“ keine<br />

Rechtsgewalt mehr, aber auch heute gilt im Lande: wer die meisten Mitglieder hat,<br />

zahlt die höchsten Beiträge und hat oft Recht.<br />

So bilden sich immer wieder Interessengemeinschaften und es werden Stimmen<br />

gesammelt, um Entscheidungen zu treffen, die nicht immer so sind, dass diese für<br />

alle nachvollziehbar sind. Die verschiedenen Landesgebiete werden auch sehr unterschiedlich<br />

regiert. Bei einigen haben die Vereine das Sagen, bei anderen sind es<br />

Kreise und Bezirke, die mit den Präsidien die Rahmenbedingungen für den Sport<br />

bestimmen. Dabei kommt es sehr auf die Größe des Verbandes an, ob Stadt- oder<br />

Flächenstaat. Natürlich hat das Ganze auch mit den Finanzen zu tun. Da es heute<br />

kein Mäzenatentum, sondern nur noch Sponsoring gibt, und nicht alle Verbände<br />

reiche Firmen im Einzugsbereich haben, ist es hiermit ebenfalls sehr unterschiedlich<br />

beschieden. Die Vereine hängen sehr am Tropf der Wirtschaft und damit ist<br />

es für kleine Vereine und Verbände oft sehr schwierig, Leistungssportler im Lande<br />

zu halten. Da sind dann oft die Landesfürsten gefragt – sie müssen über ein gutes<br />

Netzwerk verfügen, um Gelder oder Arbeitsplätze für Athleten zu beschaffen.<br />

Warum ist die Wertschätzung der Landesfürsten bei vielen so gering? Sie arbeiten<br />

ehrenamtlich, geben ihr Bestes, ihre Freizeit für den Sport. Lassen oft die Familie<br />

allein zu Haus und kümmern sich um die sozialen Bedürfnisse anderer. (Unter ihnen<br />

gibt es auch die holde Weiblichkeit, die aber noch sehr in der Minderheit ist.)<br />

Trotzdem wird immer wieder über sie geschimpft weil sie nicht das tun, was andere<br />

wollen. Die Landesfürsten stellen sich teilweise selbst ins Abseits, weil vorher<br />

abgesprochene Dinge Stunden später nicht zustande kommen. An dieser Stelle<br />

sollten wir Besserung geloben und uns häufiger an getroffene Absprachen halten.<br />

Und wenn Beschlüsse nicht nach dem Gusto aller sind, wird nachgetreten und<br />

Mehrheitsentscheidungen werden nicht akzeptiert. Dass die Landesfürsten zwar<br />

die Meinung des Verbandes vertreten, aber in manchen Dingen gleichwohl eine eigene<br />

Meinung haben, wird von einigen wenigen nicht hingenommen.<br />

Ehrenamtliche Arbeit sollte Freude machen, und wir Landesfürsten machen unsere<br />

Arbeit gern. Wir sind für unsere Athleten da – helfen, wenn immer wir die Möglichkeit<br />

haben, freuen uns mit den Siegern und trösten die Enttäuschten. Wir motivieren<br />

unsere Kampfrichter stets aufs Neue, stehen mit Ihnen bei jedem Wetter auf<br />

den Plätzen, ärgern uns über die Medien, die so wenig von unserer schönen Sportart<br />

berichten, und hoffen doch immer wieder, dass es besser wird.<br />

Ich sage allen Landesfürsten „Danke“ für Ihren Einsatz und lasst Euch nicht unterkriegen.<br />

Wir freuen uns alle, der schönen Sportart „<strong>Leichtathletik</strong>“ dienen zu können.<br />

Rita Girschikofsky<br />

Präsidentin des Niedersächsischen <strong>Leichtathletik</strong>-Verbandes und<br />

selbstverständlich Mitglied bei den FREUNDEN der <strong>Leichtathletik</strong>


3 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

Wir über uns …<br />

Geburtstage<br />

Für Spenden danken wir!<br />

Henning Wedderkop, Karl Bruser,<br />

Heinz Lietz, Günter Liebscher, Uwe<br />

Bielinski, Friedrich Vollmer, Babs<br />

Dietrich, Sepp Anthofer, Dieter Rattay,<br />

Christina Geiseler, Gerhard Hennenberger,<br />

Jürgen Eckardt, Jürgen Illig,<br />

Brigitte Sladeczek, Ludwig und Ingrid<br />

Lohwieser<br />

April<br />

7. Heinfried Faitz 70<br />

Heidgraben 24, 36110 Schlitz<br />

8. Erich Bremicker 79<br />

Rubensstr. 25, 67061 Ludwigshafen<br />

8. Dr. D. Rodenkirchen 77<br />

Schlebacher Straße 51, 53359 Rheinbach<br />

9. Walter Kaus 85<br />

Seilerstr. 87, 46047 Oberhausen<br />

10. Gerhart Peter 86<br />

Grotenbachstr. 22,<br />

51643 Gummersbach<br />

12. Hans Tichi 82<br />

Karl-von-Hörsten-Str. 10,<br />

38304 Wolfenbüttel<br />

12. Hiltrud Brinkmann 76<br />

Oststraße 19, 59065 Hamm<br />

14. Dr. Günther Currle 80<br />

Wölkstr. 72, 73312 Geislingen<br />

15. Karlheinz Riefling 80<br />

Reinowzeile 3, 12353 Berlin<br />

15. Horst Gesell 70<br />

Ernestgrün 37, 95698 Neualbenreuth<br />

18. Joachim Günther 75<br />

Straße 136, Nr. 7, 14089 Berlin<br />

20. Gerd Gimmnich 76<br />

Mönchebergstr. 68, 34125 Kassel<br />

22. Hans Georg Peukert 76<br />

Schnetzlerstr. 5, 76137 Karlsruhe<br />

24. Dr. Wolfgang Schaefer 75<br />

Zum Wasserwäldchen 15a,<br />

65582 Diez<br />

24. Peter Heussler 70<br />

Richard-Wagner-Straße 22,<br />

67454 Hassloch<br />

25. Günther Hemkemeyer 82<br />

Haugenkamp 33, 48653 Coesfeld<br />

27. Hanns Single 77<br />

Schlichemstr. 18,<br />

72336 Balingen-Frommern<br />

Mai<br />

1. Edeltraud Boeck 75<br />

Alte Heerstraße 56/58, 41564 Kaarst<br />

2. Bodo Schmidt 76<br />

Loretzendamm 18a, 24103 Kiel<br />

4. Wolfgang Schwarz 60<br />

Hammkneik 11, 33142 Büren<br />

6. Frank Sauer 50<br />

Rilkestraße 38, 53225 Bonn-Beuel<br />

7. Karl Ebbinghaus 82<br />

Letmather Str. 2,<br />

58119 Hagen-Hohenlimburg<br />

8. Heinrich Casper 75<br />

Schubertstraße 6a, 45699 Herten<br />

11. Volker Clarius 78<br />

Nahrungsberg 15, 35390 Gießen<br />

12. Prof. Dr. Otto Herrmann 78<br />

Erfurter Straße 5, 34289 Zierenberg<br />

13. Kurt Spitzmüller 90<br />

Waldstr. 1, 77787 Nordrach<br />

13. Dr. Renate Hinkmann 70<br />

Penzenhoferstr. 20, 90610 Winkelhaid<br />

13. Luitwin Decker 50<br />

Rostocker Str. 59, 66121 Saarbrücken<br />

14. Siegmut Böhme 85<br />

Fasanenweg 32, 25587 Münsterdorf<br />

14. Klaus Acher 65<br />

Viktoriastraße 12, 57518 Betzdorf<br />

17. Herbert Fenner 60<br />

Ringstraße 23, 35112 Fronhausen<br />

17. Thomas Kurschilgen 50<br />

Dachsleite 64, 58730 Fröndenberg<br />

19. Johanna Barsch 91<br />

Neuffenstr. 58, 73240 Wendlingen<br />

20. Karl Steiner 79<br />

Marienweg 11, 73102 Birenbach<br />

21. Günter Freyhub 70<br />

Paumannstr. 130, 90469 Nürnberg<br />

21. Bernd Michels 60<br />

Ulmenweg 3, 41379 Brüggen<br />

23. Josef Janning 75<br />

Burgstraße 2, 49716 Meppen<br />

24. Werner von Moltke 75<br />

Höhenweg 18, 55268 Nieder-Olm<br />

25. Dr. Gerhard Egeler 81<br />

Halfmannsweg 61,<br />

45886 Gelsenkirchen<br />

28. Heidi Pratsch 77<br />

Bogenstr. 1, 82166 Gräfelfing<br />

28. Karl-Heinz Buck 76<br />

Stemwederbergstraße 57,<br />

32351 Stemwede<br />

29. Lenhard Engberts 76<br />

Needlandskamp 13, 26826 Weener<br />

31. Fritz Mühle 94<br />

Leuschnerstr. 21, 47445 Moers<br />

Juni<br />

5. Hinrich Michaelis 65<br />

Kleinmoorerdorfstr. 26,<br />

28865 Lilienthal<br />

6. Peter Nehring 60<br />

Am Leitgraben 2, 46519 Alpen<br />

8. Rolf Luxemburger 77<br />

Bahnhofstr. 13, 79189 Bad Krozingen<br />

9. Carl Bruno Schirp 77<br />

Feskerdam 25, 25980 Sylt-Ost<br />

10. Inge Paschen 77<br />

Eichenweg 16, 29584 Himbergen<br />

Willkommen als Mitglieder!<br />

Hans-Joachim Daniel (Blankenburg),<br />

Rainer Blankenfeld (Hamburg),<br />

Ursula und Alfred Lapp (Kleinlangheim),<br />

Paul Blaschke (Grolsheim),<br />

Karl-Heinz Buck (Stemwede),<br />

Karin und Volker Dygas (Langwedel),<br />

Peter Heussler (Hassloch), Franz-Josef<br />

und Roswitha Eckstein (Weinheim),<br />

Jutta und Wolfgang Knobel (Friedrichsdorf),<br />

Johannes Trippelsdorf<br />

(Herne), Sara Gambetta (Schlitz),<br />

Till Wöschler (Zweibrücken)<br />

15. Wolfgang Mai 50<br />

Munckelstr. 39, 45879 Gelsenkirchen<br />

19. Erik von Davidson 85<br />

Darmstädter Straße 105,<br />

64625 Bensheim<br />

21. Gustav Schröder 82<br />

Hauptstraße 15,<br />

56767 Sassen/Vulkaneifel<br />

22. Heinrich Seelbach 88<br />

Kreuzbergstraße 36a,<br />

66333 Völklingen<br />

23. Maria Peters 70<br />

Am Kronenbühl 12, 88285 Bodnegg<br />

28. Helmut Oberdieck 93<br />

Brehmstraße 20, 40239 Düsseldorf<br />

28. Wolfgang Delfs 65<br />

Eiderblick 18, 24113 Molfsee<br />

28. Thomas Leiendecker 50<br />

Neersener Straße 14,<br />

40547 Düsseldorf<br />

29. Birgit Acher 60<br />

Viktoriastraße 12, 57518 Betzdorf<br />

30. Robert Herchet 88<br />

Hänselriede 11, 30419 Hannover<br />

30. Editha Mirsch 79<br />

Am Wieselbau 25, 14169 Berlin<br />

Wir trauern um<br />

unsere Mitglieder<br />

Manfred Wussow<br />

Rolf Scharfbier<br />

Horst Compagnini<br />

Gerhard Augustin


Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 4<br />

Willi-Allmächtig und<br />

„Bubi“ der Schlichter<br />

Teil eins der Cheftrainer-Chronik hatte sich vor allem mit den Vorkriegs-Verantwortlichen Alvin<br />

Kraenzlein (WK I) und Josef Waitzer (WK II) beschäftigt und den Jahren nach den Berlin-Spielen<br />

1936, als die Nazis dem Sport vollends Zügel anlegten. An der Kandare natürlich auch: die <strong>Leichtathletik</strong>.<br />

Dass ihre Protagonisten sich durch Antipathie gegenüber dem Regime hervorgetan haben,<br />

ist nicht bekannt, auch wenn das heute zuweilen gern so dargestellt wird.<br />

Vorkriegszeit und Kriegszeit<br />

Von 1938 bis 1942, dem Jahr des letzten Länderkampfes vor<br />

dem Zusammenbruch, wurde kein Cheftrainer mehr berufen,<br />

stattdessen dem Archivar im NS-Reichsbund für Leibesübungen<br />

(NSRL), dem ehemaligen Hürdenmeister Heiner Trossbach,<br />

Weisungsbefugnis gegenüber Athleten und Trainer<br />

übertragen – als Sportwart. Am Schluss von Folge eins ging es<br />

dann schon um die unmittelbare Nachkriegszeit und die Anpassung<br />

des bundesdeutschen Sports an demokratisch-föderalistische<br />

Strukturen.<br />

Die 50er und 60er Jahre<br />

Diese Jahre, heiße Phase des Kalten Kriegs, waren auch sportpolitisch<br />

ziemlich stressig. Und der DLV? Kam damals weiterhin<br />

ohne Cheftrainer aus. Dieser Zustand änderte sich im Übrigen<br />

erst viel später, 1986, mit dem allerdings nur eine Saison währenden<br />

Einsatz von gleich zwei Cheftrainern: Paul Schmidt für<br />

die Männer und Wolfgang Thiele für die Frauen. Ursache der<br />

Aufregung waren zwischen 1956 und 1965 die „querelles allemandes“,<br />

wie es im IOC hieß: die Balgerei der Deutschen aus<br />

West und Ost um gesamtdeutsche Mannschaften für Olympische<br />

Spiele und Europameisterschaften. Trainer und Sportler<br />

dabei: Nur Randfiguren. Allein Funktionäre – auf bundesdeutscher<br />

Seite allen voran Sportwart Willi Pollmanns, ein Willi-Allmächtig<br />

seiner Zeit, der auch nicht kleinliche Geschäftsführer<br />

Karl Beuermann und etwas weniger durchschlagskräftig Präsident<br />

Max vom Kameradenland Danz – ließen die Muskeln<br />

spielen, zumindest DLV-intern. Die saarländische Weitspringerin<br />

und Mehrkämpferin Helga Bühler (geb. Hoffmann), von<br />

1954 bis 1966 Teilnehmerin an drei Olympischen Spielen und<br />

vier Europameisterschaften, hat diese Jahre heute noch als<br />

„sehr autoritär“ in Erinnerung, „wir Athleten hatten nichts zu<br />

sagen“. Immerhin, den Streit um die bundesdeutsche Nominierung<br />

in einem Sprungwettbewerb bei der Ost-West-Ausscheidung<br />

für die EM 1962 entschied nicht der selbstbewusste<br />

Pollmanns, sondern zugunsten einer fairen Lösung der Mann<br />

mit der Pistole, Starter Franz („Bubi“) Buthe-Pieper.<br />

Die 70er und 80er Jahre<br />

Als das vermaledeite Gezerre zwischen den Deutschen endlich<br />

vorbei war, 1968, rührte sich in Sachen Cheftrainer im DLV:<br />

immer noch nichts. Wie in den Siebzigern und Achtzigern<br />

verfahren wurde, beschreibt der langjährige DLV-Generalsekretär<br />

Heiner Henze (1973-1989) heute so: „Die Trainerschaft<br />

wurde mehrfach durcheinander gewirbelt“. Neue Planstellen<br />

mit verwirrenden Titulierungen – Sprecher der Trainer (jahrelang<br />

Sprintchef Wolfgang Thiele), Blocktrainer (teilweise bis<br />

zu zehn), Teamleiter (bis zu elf) und Teammanager (drei 2006),<br />

1988 mal vier Cheftrainer für die Blöcke Lauf, Sprung, Wurf<br />

und Mehrkampf – erleichterten nicht gerade klaren Blick auf<br />

die Hierarchie.<br />

Im vereinten Deutschland<br />

Nun aber, im Jahr nach der Vereinigung, betrat endlich der<br />

Cheftrainer die Bühne in der Person des – Achtung: Überraschung<br />

– letzten Cheftrainers der DDR, des Sachsen Bernd<br />

Schubert (Jahrgang 1945). Protegiert wurde Schubert von<br />

DLV-Präsident Helmut Meyer, der die meisten DDR-Trainer mit<br />

offenen Armen aufnahm, was kaum deshalb geschah, weil<br />

sein soziales Herz so laut schlug … Der Neue berichtete, wie es<br />

in der Wirtschaft heißt, erst an Sportwart Manfred Steinbach<br />

und später an Sportdirektor Frank Hensel sowie Vizepräsident<br />

Sport Rüdiger Nickel. Das ganz große Los hatte man mit dem<br />

wohl fleißig-disziplinierten, aber der Öffentlichkeit nur schwer<br />

zu vermittelnden, zudem wegen seiner DDR-Vergangenheit<br />

umstrittenen Analytiker freilich nicht gezogen. Bei Schuberts<br />

letztem Einsatz, den Spielen 2004, schnitten die Deutschen<br />

äußerst bescheiden ab.<br />

Nach Cheftrainer Schubert kam mit dem weniger wuchtigen,<br />

aber offiziellen Titel „leitender Bundestrainer“ – Jürgen Mallow<br />

(geb. 1944), ein ruhiger, intellektueller, das allseitige Miteinander<br />

und den öffentlichen Auftritt wieder forcierender<br />

Norddeutscher. Unter Mallows Leitung erlebte die deutsche<br />

<strong>Leichtathletik</strong> erst das größte Tief im ersten Jahrzehnt der


2000er-Jahre, die Peking-Spiele 2008, und gleich danach ihr<br />

größtes Hoch, die WM 2009 in Berlin. Mallows Handicap war,<br />

wenn man so will, die Globalisierung, die auch die europäische<br />

<strong>Leichtathletik</strong> nicht verschonte.<br />

Nach vier Jahren im November 2009 gab Mallow den Stab<br />

an den im Rheinland geborenen Leistungs- und Kommunalsportexperten<br />

(Olympia Dortmund/Stadt Dortmund)<br />

Thomas Kurschilgen (geb. 1960) weiter. Er firmiert, obwohl<br />

quasi Cheftrainer, als Sportdirektor. DLV-offiziell Cheftrainer,<br />

gleichwohl unter Kurschilgen arbeitend, sind zwei andere:<br />

Bayer Herbert Czingon (1952) für die „Field“-Disziplinen und<br />

Sachse Idriss Gonschinska (1968) für „Track“-Bewerbe. Im Januar<br />

2<strong>01</strong>1 installierte der DLV gar noch einen weiteren Sockel:<br />

Diskusweltrekordler und -Bundestrainer Jürgen Schult<br />

(1960) ist nun leitender Bundestrainer Wurf/Stoß und Tono<br />

Kirschbaum (1961) vom TV Wattenscheid „lt. BT“ Lauf/Gehen.<br />

Verwirrend? Man kann es auch so sehen: Bei so viel Kompetenz<br />

auf drei Hochebenen kann für Olympia 2<strong>01</strong>2 in London<br />

nichts mehr schief gehen.<br />

Die DDR und ihre Trainer<br />

Derart verschwurbelt hatte die DDR-<strong>Leichtathletik</strong> ihre operative<br />

Leitungsebene nicht organisiert. Spätestens seit 1957,<br />

Gründungsjahr des Deutschen Turn- und Sportbunds (DTSB),<br />

und 1958, als der <strong>Leichtathletik</strong>-Verband DVfL auf die Beine<br />

gestellt wurde, gehorchte sie einer zentralistischen, streng hierarchischen<br />

und politisch ausgerichteten Struktur, die den<br />

großen Kreis Trainer logischerweise einschloss. Der Trainerberuf,<br />

das muss freilich betont werden, besaß in der DDR, im Ge-<br />

5 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

gensatz zur Bundesrepublik, von Anfang an eine hohe Wertschätzung.<br />

Hervorragend die Ausbildung – vorwiegend an der<br />

DHfK Leipzig – und intensiv die ideologische Indoktrinierung.<br />

Erste herausgehobene Gruppierung, die 1957 im DVfL-Vorgänger<br />

„Sektion <strong>Leichtathletik</strong>“ installiert wurde, war der vorwiegend<br />

sportwissenschaftlich zuarbeitende Trainerrat. Sein Chef,<br />

aber nicht als Cheftrainer: der ehemalige Sprinter Paul Kautz<br />

(geb. 1919). Die Zeit der echten DDR-Cheftrainer begann 1962<br />

mit Hans-Günther Rabe (1962-1975), es folgte in der Hochzeit<br />

der DDR-<strong>Leichtathletik</strong> Werner Trelenberg (1975-1989), dann<br />

übernahm bis zu den ersten demokratischen Volkskammerwahlen<br />

der Wurftrainer Ekkhart Arbeit (IM „Claus Tisch“), bis<br />

zur Vereinigung der Sportverbände führte Bernd Schubert<br />

die Verbandstrainerriege an. Schubert stand demnach an der<br />

Spitze der letzten DDR-Mannschaft, die sich 1990 beim EM-Triumph<br />

in Split mit 34 Medaillen (DLV: 9) ein, allerdings auch etwas<br />

argwöhnisch hinterfragtes Denkmal setzte.<br />

Alle vier Chefs waren bestens darüber informiert, dass der<br />

Staatsplan 14.25 keine Anleitung zur Herstellung von Zuckerwatte<br />

ist, sondern die folgenreiche Aufforderung, den Sportlern<br />

die Vorzüge der Produkte der heimischen Pharmaindustrie<br />

einzutrichtern. Rabe, anfangs wohl noch verantwortlich für<br />

dopingfreie Resultate, wurde nach der Wende zu einer Bewährungsstrafe<br />

wegen Dopens von Minderjährigen verurteilt. Trelenberg<br />

und Arbeit konnten nur noch im Ausland ihrem Beruf<br />

nachgehen.<br />

Michael Gernandt<br />

Günther Lohre<br />

DLV-Vizepräsident<br />

(Leistungssport)<br />

Thomas Kurschilgen<br />

DLV-Sportdirektor<br />

Fotos: Chai<br />

Herbert Czingon<br />

DLV-Cheftrainer<br />

(Field: Sprung/Wurf/<br />

Mehrkampf)<br />

Cheick-Idriss Gonschinska<br />

DLV-Cheftrainer<br />

(Track: Sprint, Lauf/<br />

Gehen)<br />

Jürgen Mallow<br />

Leitender Bundestrainer<br />

(2005–2009)


Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 6<br />

Einer von uns:<br />

SCHÄPER SPORTGERÄTEBAU<br />

Nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Vereine wie der Dresdner SC oder der USC Mainz und Firmen<br />

wie der Sportreisespezialist Vietentours sind Mitglieder unseres Fördervereins. Auch die Firma<br />

Schäper Sportgerätebau aus dem westfälischen Münster gehört dazu..<br />

Alles begann vor 50 Jahren<br />

Der sportlich interessierte Klemens Schäper, bis zu diesem<br />

Zeitpunkt Hersteller von Holzfenstern, begann Torbalken für<br />

Fußball und Handball zu produzieren – in einer deutlich besseren<br />

Qualität als bis dato üblich – die Tore hingen nicht mehr<br />

durch. Der Erfolg stellte sich ein und die Zahl der ausgelieferten<br />

Tore stieg und stieg. Da lag es nahe, die Produktpalette zu<br />

erweitern. Balken für die Disziplinen Kugelstoßen und Weitsprung<br />

waren der Einstieg in die Sportart <strong>Leichtathletik</strong>.<br />

Die Schäper-Produkte waren nun Mitte der 60er Jahre bekannt<br />

und beliebt. Der Betrieb musste seine Kapazität erweitern<br />

und verlegte seinen Sitz innerhalb Münsters von Gievenbeck<br />

nach Roxel.<br />

Im Vorfeld der Olympischen Spiele 1972 in München wurden<br />

Produktpaletten und Kapazität weiter erhöht. Aufträge für das<br />

dortige Olympiastadion wurden hereingeholt, die Mitarbeiterzahl<br />

stieg.<br />

Quantensprung durch Fussballtor<br />

Ein Meilenstein für Schäper war das Jahr 1971. Ein Ereignis,<br />

welches viele von uns noch gut in Erinnerung haben, bewirkte<br />

den Todesstoß für Tore aus dem Werkstoff Holz. Im April 1971<br />

beim Bundesligaspiel Borussia Mönchengladbach gegen Werder<br />

Bremen fiel der Gladbacher Mittelstürmer Herbert Laumen<br />

in der 88. Minute ins Bremer Tornetz und einer der hölzernen<br />

Torpfosten knickte um und brach. Dies war die Chance für Klemens<br />

Schäper und seine Mitarbeiter, man hatte bereits Erfahrung<br />

im Metallbau. Tore aus Aluminium wurden der Renner.<br />

An den Ecken wurden diese Tore bei Schäper verschweißt und<br />

die Netzaufhängung eingefräst. Bis zum heutigen Tag gehen<br />

Schäper-Aluminiumtore in viele Stadien in der ganzen Welt.<br />

Aber auch für die <strong>Leichtathletik</strong> entwickelten die Münsteraner<br />

vorbildliche Geräte. Hürden, Hindernishürden, Wurfkäfige für<br />

Hammer und Diskus und tolle Stabhochsprunganlagen sind<br />

gefragte und anerkannte Qualitätsprodukte made by Schäper.<br />

Klemens Schäper hielt immer engen Kontakt mit der aktiven<br />

Sportwelt, verfolgte Anforderungen und Ansprüche der Verbände<br />

und Vereine und entwickelte seine Produkte entsprechend<br />

weiter.<br />

Generationswechsel<br />

Ein Idealfall für den heutigen Seniorchef ist sein Sohn Ulrich,<br />

der 1997 in den Betrieb einstieg und mit seinem technischen<br />

Sachverstand inzwischen zum Geschäftsführer des Sportgerätebauers<br />

aufstieg. Tochter Cornelia und Schwiegersohn Dr.<br />

Josef Hesse komplettierten die Führungsmannschaft im Jahre<br />

2004 und übernahmen die kaufmännische Seite des Unternehmens.<br />

Heute, nach 50 Jahren, ist Schäper Sportgerätebau in aller<br />

Welt bekannt für Qualität und guten Service. Viele <strong>Leichtathletik</strong>stadien<br />

in allen Erdteilen besitzen Geräte aus dem Münsterland.<br />

Genannt seien die Stadien in Zürich, Nürnberg, Wattenscheid<br />

und Hengelo. Und Schäper-Fussballtore dominieren in<br />

der Bundesliga, ob beim BVB in Dortmund, in der Arena auf<br />

Schalke oder beim FC in Köln. Auch Ajax Amsterdam vertraut<br />

der Produktqualität aus Münster.<br />

Wir FREUNDE freuen uns, dass Schäper Sportgerätebau seine<br />

Nähe und Zuneigung zur <strong>Leichtathletik</strong> durch die Mitgliedschaft<br />

bei uns dokumentiert. Wir wünschen dem Unternehmen<br />

für die Zukunft viel Erfolg und der Familie Schäper alles Gute.<br />

Mönchengladbach 1971: Pfostenbruch in der 88. Minute<br />

SL


7 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

Ein Familienbetrieb<br />

Herbert Laumen und Klemens Schäper<br />

Unsere Jubilare<br />

Wir gratulieren herzlich und sagen Dank für<br />

30-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Ilse Bechthold<br />

Udo Brinkmann<br />

Lothar Dewald<br />

Rolf Dewies<br />

Jürgen Eckardt<br />

Günter Eisinger<br />

Dirk Ellerbrok<br />

25-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Hans Walter Abraham<br />

Gregor Arnold<br />

Gerhard Augustin<br />

Karl-Heinz Bärsch<br />

Wolfgang Beck<br />

Wolfgang Bender<br />

Dieter Berndt<br />

Paul Boltersdorf<br />

Manfred Bott<br />

Bernhard Bußmann<br />

Willi De Haan<br />

Gerhard Dengler<br />

Angelika Dewies<br />

Anton Diehl<br />

Gustav Disse<br />

Hans-Werner Döhn<br />

Alfred Dreher<br />

Ingrid Eilers<br />

Rolf Endelmann<br />

Lenhard Engberts<br />

Gerd Frähmcke<br />

Roland Frey<br />

Wolfram Gambke<br />

Ilse Funke<br />

Prof. Dr. Otto Herrmann<br />

Wilfried Hurst<br />

Wilhelm Köster<br />

Andreas Lapp<br />

Wilhelm Mader<br />

Dieter Moll<br />

Ernst Gießler<br />

Otto Grashoff<br />

Gundula Hahne<br />

Jürgen Hahne<br />

Peter Hanisch<br />

Robert Hartmann<br />

Hermann Höchst<br />

Lore Höller<br />

Heinrich Hölscher<br />

Johannes Hücklekemkes<br />

Manfred Hüning<br />

Karl-Heinz Hupfeld<br />

Edgar Itt<br />

Prof. Dr. Winfried Joch<br />

Heinz Kamann<br />

Albert Keller<br />

Jan Kern<br />

Sören Knigge<br />

Dieter König<br />

Waltraud Köster<br />

Guido Kratschmer<br />

Hanns Krebs<br />

Brigitte Lange<br />

Henry Müller<br />

Hans Georg Peukert<br />

Markward Renner<br />

Dr. Hans Rösch<br />

Anneliese Sack<br />

Josef Vahle<br />

Reinhard Wagner<br />

Rolf Luxemburger<br />

Heinz-Jörg Markus<br />

Fritz Mayer<br />

Josef Merkl<br />

Vera Michallek<br />

Hubert Mickel<br />

Peter Middel<br />

Peter Mohr<br />

Günter Mönch<br />

Hubert Otte<br />

Elisabeth Päßler<br />

Hans Peters<br />

Heinz Peters<br />

Kurt Plessner<br />

Gerhard Pusch<br />

Hans Dieter Richter<br />

Gerhard Ritzhaupt<br />

Uwe Rolf<br />

Adalbert Rossbach<br />

Wolfgang Rummeld<br />

Jürgen Rünzler<br />

Christoph Sahner<br />

Prof. Dr. Hermann Salomon<br />

Wilfried Walter<br />

Hans Waynberg<br />

Hermann Wolkenhauer<br />

Martin Zugck<br />

und der MTV Soltau<br />

Axel Schäfer MdB<br />

Jörg Schäfer<br />

Heiner Schmidt<br />

Lothar Schmitt<br />

Anton Siemer<br />

Claudia Steger-Richter<br />

Günter Stegmüller<br />

Hans-Jürgen Sura<br />

Anton Thalhammer<br />

Alwin Visser<br />

Isolde Watschke-Beichler<br />

Prof. Dr. Albert Weber<br />

Gunther Welsch<br />

Hartmut Wilke<br />

Thomas Will<br />

Artur Wolf<br />

Friederike Wolfermann<br />

Klaus Wolfermann<br />

Volker Wollschläger<br />

Willi Wülbeck


Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 8<br />

Höhere Einnahmen,<br />

stärkere Förderung<br />

Turnusgemäß traf sich der FREUNDE-Vorstand Ende November im SportCentrum Kamen-Kaiserau.<br />

Im Mittelpunkt der Tagesordnung standen die Fördermaßnahmen und Ehrungen im Jahr 2<strong>01</strong>1,<br />

der Kassenbericht unseres Schatzmeisters sowie die Wahlen der Athleten des Jahres 2<strong>01</strong>0.<br />

Das Erfreulichste zu Beginn: aufgrund der Stabilisierung unserer<br />

Mitgliederzahlen, dem guten Spendenaufkommen und<br />

dem Erfolg unserer diversen Aktionen wie dem Vertrieb der<br />

Kalender, Polos und Caps, Jahrbücher und Eintrittskarten,<br />

konnte Schatzmeister Sepp Anthofer einen gesunden Überschuss<br />

des Etats 2<strong>01</strong>0 vermelden. Dieser Überschuss übertraf<br />

gar die guten Zahlen des Jahres 2009. Als Folge beschloss der<br />

Vorstand, den Umfang der Förderungen, Prämierungen und<br />

Ehrungen in 2<strong>01</strong>1 zu erhöhen. Die Gesamthöhe dieser Maßnahmen<br />

liegt nun bei knapp über 32.000 Euro. Im Einzelnen<br />

werden die Mittel für folgende Zwecke verwendet:<br />

Fördermaßnahmen 2<strong>01</strong>1<br />

Sichtungslehrgänge für den Nachwuchs<br />

Fair-Play-Camps<br />

Jugendlager<br />

Schülercup (Disziplin Gehen)<br />

Athleten-Auszeichnungen<br />

Preise bei den Jugendmeisterschaften in der Halle und im Freien<br />

Neu angedacht ist eine finanzielle Unterstützung von Trainern<br />

für die notleidende Disziplin Dreisprung.<br />

Erstmalig haben unsere Leser zusammen mit den Lesern der<br />

Fachzeitschrift „<strong>Leichtathletik</strong>“ und den Usern von leichtathletik.de<br />

direkt die besten Athletinnen und Athleten im Jugendbereich<br />

und bei den Frauen und Männern gewählt. Diese neue<br />

Form der Wahl entstand nach einer Idee aus dem Kreis unseres<br />

Vorstandes. Die Ehrungen fanden am 26./27. Februar während<br />

der Hallen-DM in der Arena Leipzig statt.<br />

Eine weitere neue Initiative: Die enorme Popularität der<br />

4 x 200 m Staffeln während der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften,<br />

dokumentiert durch große Teilnehmerfelder<br />

– in diesem Jahr in Leverkusen 17 Vorläufe (!) – veranlasste<br />

den Vorstand, einen attraktiven Preis zu schaffen: eine dreitägige<br />

Berlinfahrt für die Mitglieder der Siegerstaffeln und ihren<br />

Trainer. Neben Sightseeing in der deutschen Hauptstadt beinhaltet<br />

der Aufenthalt ein Treffen im Deutschen Bundestag mit<br />

der DLV-Vizepräsidentin und Vorsitzenden des Bundestags-<br />

Sportausschusses Dagmar Freitag.<br />

Auf den Weg gebracht wurde die Erstellung eines neuen, aufgefrischten<br />

Logos der FREUNDE, das ab sofort in allen Veröffentlichungen,<br />

Korrespondenzen etc. auftauchen wird. Je ein<br />

Aufkleber mit dem neuen Logo ist dieser Ausgabe beigefügt.<br />

Und zum Schluss ein Hinweis auf die nahe Zukunft: im Jahre<br />

2<strong>01</strong>3, exakt am 15. Februar 2<strong>01</strong>3, wird unser Verein 50 Jahre<br />

alt. Ein Ausschuss unter Vorsitz von Hanne Ziemek wurde gebildet,<br />

um die Vorbereitungen für dieses Jubiläum zu planen.<br />

SL<br />

Das neue Logo der FREUNDE für verschiedene Verwendungszwecke<br />

Dank gebührt den zwei FREUNDEN, die das Erstellen des Logos und der Aufkleber sowie die vier Glastrophäen als Ehrenpreis für die Athleten des Jahres finanziert haben.


9 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

FREUNDE-Informationen<br />

Dieter Baumann bringt FREUNDE in Bewegung<br />

Der Einladung zum traditionellen FREUNDE-Abend im Rahmen der Deutschen Hallenmeisterschaften<br />

2<strong>01</strong>1 waren erfreulicherweise mehr als 80 Mitglieder und weitere Interessenten<br />

gefolgt. Im Leipziger „Ratskeller“ präsentierte Dieter Baumann, Olympiasieger 1992 in Barcelona,<br />

seine Kabarett-Show „Körner, Currywurst und Kenia“.<br />

Voller Temperament und mit viel Gestik konnte FREUNDE-Mitglied Dieter Baumann das fachkundige<br />

Publikum begeistern und trainierte dabei fleißig die Lachmuskeln seiner Zuschauer.<br />

So erfuhr man auch, dass kenianische Tankwarte im dortigen Hochland unseren Langlaufstar<br />

beim Training lässig abhängten und der „weiße Kenianer“ bei einem Wettbewerb nur als<br />

84. unter den Einheimischen im Ziel landete. Ein gelungener amüsanter Abend, garniert mit<br />

Speis’ und Trank und intensiven Gesprächen.<br />

TV-Übertragungen der WM 2<strong>01</strong>1 und 2<strong>01</strong>3<br />

Seit Wochen berichten die Medien bundesweit über die gescheiterten Verhandlungen zwischen<br />

ARD/ZDF und IAAF mit seiner Vermarktungsagentur IEL aus Schweden. Sowohl der<br />

Weltverband als auch die Öffentlich-Rechtlichen gaben ihre Statements und Schuldzuweisungen<br />

ab. Vor den Meisterschaften in Leipzig brachten die deutschen Athleten in einem offenen<br />

Brief einen viel beachteten Protest zum Ausdruck. Dieser Brief richtete sich an ARD und<br />

ZDF, aber auch an die Politik, u. a. an Bundeskanzlerin Merkel und den für den Sport zuständigen<br />

Innenminister. Ende Februar startete die IAAF in deutscher Sprache eine online-Kampagne<br />

unter www.kein-WM-blackout.org und forderte zur Stimmabgabe pro Übertragung auf.<br />

Wir FREUNDE vertreten nicht nur die Interessen unserer knapp 1.000 Mitglieder, sondern<br />

glauben, auch im Auftrag der großen Fangemeinde in Deutschland zu sprechen. Lesen Sie<br />

unter www.fdlsport.de die Stellungnahme der FREUNDE von Anfang März zu diesem brisanten<br />

Thema in einem Gespräch mit Christian Fuchs von www.leichtathletik.de.<br />

AKTIVE MITARBEITER GESUCHT<br />

Seit fast 50 Jahren unterstützen und fördern wir FREUNDE die Jugend-<strong>Leichtathletik</strong> im DLV.<br />

Ein wesentliches Element für unsere erfolgreiche Arbeit ist neben der Liebe zu unserer Sportart<br />

die Bereitschaft zu einer aktiven, ehrenamtlichen Mitarbeit.<br />

Im Vorstand der FREUNDE arbeiten Vorsitzender, stellvertretende Vorsitzende, Schatzmeister<br />

und mehrere Beisitzer einvernehmlich und kooperativ zusammen. Mitgliederbetreuung,<br />

Werben für unsere Sache, Außendarstellung, Präsentation und Auswahl der Fördermaßnahmen<br />

sind wichtige Aufgabenfelder für die Mitglieder des Vorstandes.<br />

Bei unserer bevorstehenden Mitgliederversammlung am 24. Juli 2<strong>01</strong>1 in Kassel während der<br />

DM stehen Neuwahlen an und einige Beisitzerplätze sind neu zu besetzen. Wir suchen deshalb<br />

aus dem Kreis unserer Mitglieder Kandidaten und hoffen durch die Neubesetzung auch<br />

eine notwendige Verjüngung zu erreichen.<br />

Wir sind zuversichtlich, einige von Ihnen für eine aktive Mitarbeit in unserem Führungsgremium<br />

gewinnen zu können und bitten, Ihre Kandidatur bei unserer Geschäftsstelle, Frau Wolfermann,<br />

anzumelden. Trauen Sie sich!<br />

Ergebnisse der Wahl zum Leichtathleten des Jahres 2<strong>01</strong>0<br />

So viele <strong>Leichtathletik</strong>interessierte wie noch nie, nämlich mehr als 3.600, beteiligten sich an<br />

der diesjährigen Kür ihrer Lieblings-Athleten. Sprint-Europameisterin Verena Sailer von der<br />

MTG Mannheim gewann bei den Frauen mit 47,9 % der abgegebenen Stimmen deutlich vor<br />

den ebenfalls in Barcelona erfolgreichen Leverkusenerinnen Linda Stahl (10,1) und Jennifer<br />

Oeser (8,6). Ariane Friedrich, Carolin Nytra und Betty Heidler folgten auf den Plätzen.<br />

Weitsprung-Europameister Christian Reif (ABC Ludwigshafen) gewann bei den Männern mit<br />

35,2 % vor Matthias de Zordo (17,6) und Carsten Schlangen (11,1). Die Plätze 4 bis 6 belegten<br />

Robert Harting, Ralf Bartels und Tobias Unger.<br />

Knapper ging es beim Nachwuchs zu. Jugend-Leichtathletin des Jahres 2<strong>01</strong>0 wurde Mehrkämpferin<br />

Sara Gambetta mit 21,4 % der Stimmen, gefolgt von Lena Malkus (15,8), Shanice<br />

Craft (12,0), Corinna Harrer (10,1), Leena Günther (9,3) und Gesa Krause (8,1).<br />

Zum Jugend-Leichtathleten des Jahres wurde Speerwerfer Till Wöschler (mit 27,1 %) gewählt.<br />

Nach ihm erhielten Kai Kazmirek (13,1), Marcel Fehr (12,1), Felix Franz (10,3), Tom Konrad (9,1)<br />

und Robin Erewa (8,1) die meisten Stimmen.<br />

Sara Gambetta und Till Wöschler stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten näher vor.<br />

Auch die von den FREUNDEN verliehenen Trophäen<br />

sind bereits mit dem neuen Logo versehen.


Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 10<br />

Jugendleichtathlet des Jahres 2<strong>01</strong>0<br />

Till Wöschler<br />

Auch Fachleute können sich irren. Boris Henry, ehemaliger Weltklassewerfer und heutiger Bundestrainer,<br />

attestierte dem zwölfjährigen Till im Jahre 2003 nach einem Schnupperkurs: „ Mit Dir wird<br />

das nie was!“ Sieben Jahre später warf derselbe Till unglaubliche 82,52 Meter, was deutschen Jugendrekord<br />

bedeutet, und wurde in Kanada U 20-Weltmeister.<br />

Inzwischen hat der Bundestrainer sein Urteil über Till revidiert<br />

und setzt große Hoffnungen in ihn. Das Jahr 2<strong>01</strong>0 war<br />

für den 19-jährigen Zweibrücker ereignisreich und erfolgreich.<br />

Im Frühjahr absolvierte er mit Erfolg seine Abiturprüfungen.<br />

Druck und Belastung durch die Klausuren verschwanden und<br />

die Arbeit mit Trainer Matthias Brochelt konnte intensiviert<br />

werden. 9 seiner 10 besten Weiten erzielte Till in 2<strong>01</strong>0. Die<br />

Folge: Deutscher Jugendmeister in Ulm mit 77,38m, U 20-Weltmeister<br />

in Moncton, Kanada, mit 82,52 m und Ehrung in Monte<br />

Carlo als „Rising Star“ des Jahres 2<strong>01</strong>0.<br />

Die Leistung in Moncton bedeutete eine deutliche Verbesserung<br />

des deutschen Jugendrekordes von Matthias de Zordo<br />

(78,67 m). Von einem Moment auf den anderen war Till Wöschler<br />

ein gefragter Mann. Plötzlich wurde er auf der Straße erkannt,<br />

neue Sponsoren haben sich gemeldet, und sportlich<br />

wertvoll: er erhält Einladungen und Startgenehmigungen für<br />

bedeutende Meetings.<br />

ziel des jungen Athleten. Sogar einen Start bei der WM in Südkorea<br />

hält er für möglich. „Das wäre ein Riesending“, so Till.<br />

Doch schon jetzt geht sein Blick über 2<strong>01</strong>1 hinaus. „Ich will bei<br />

den Olympischen Spielen 2<strong>01</strong>2 in London antreten“ spricht<br />

der 19-Jährige seinen großen Traum aus. Dem Jugend-Weltrekord<br />

von 83,87 m eines berühmten Athleten ist er sehr nahe<br />

gekommen. Diesen Rekord hält kein Anderer als der Olympiasieger<br />

und Weltmeister aus Norwegen Andreas Thorkildsen.<br />

Den 2. Platz bei unserer Wahl belegte der Zehnkämpfer Kai<br />

Kazmirek von der LG Rhein-Wied. Kai wurde mit 7.638 Punkten<br />

6. bei der U 20-WM in Kanada.<br />

Auf dem dritten Platz landete Marcel Fehr, LG Limes/Rems.<br />

Seine Erfolge: 6. über 1.500 m bei der U 20-WM in Kanada,<br />

Deutscher Meister 2<strong>01</strong>0 über 1.500 m.<br />

Laura- Kathrein Müller<br />

Für das laufende Jahr wünscht Till sich konstante Weiten um<br />

die 80 Meter. Die U 23-EM in Ostrava ist ein weiteres Saison-<br />

STECKBRIEF<br />

Name:<br />

Till Wöschler<br />

Geboren: 9. Juni 1991 in Saarbrücken-Dudweiler<br />

Größe:<br />

196 cm<br />

Gewicht: 110 kg<br />

Disziplin: Speerwurf<br />

Bestleistung: 82,52 m (2<strong>01</strong>0)<br />

Erfolge: U 20-Weltmeister 2<strong>01</strong>0<br />

U 20-EM Silber 2009<br />

Deutscher Jugendmeister 2<strong>01</strong>0<br />

Trainer:<br />

Matthias Brochelt<br />

Beruf:<br />

Sportfördergruppe der Bundeswehr in Mainz<br />

Hobbys:<br />

Handball, Angeln<br />

Aktueller Verein: LAZ Zweibrücken


11 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

Jugendleichtathletin des Jahres 2<strong>01</strong>0<br />

Sara Gambetta<br />

„Bombastisch und überraschend“ und „Was? Das hätte ich nie gedacht!“ waren die spontanen Äußerungen<br />

von Sara Gambetta, als sie rückblickend die vergangenen 12 Monate betrachtete und<br />

von ihrer Wahl zur Jugendleichtathletin des Jahres 2<strong>01</strong>0 erfuhr. Dies zeigt die Verwunderung der<br />

17-Jährigen über das, was sie im letzten Jahr geleistet hatte.<br />

In die Saison 2<strong>01</strong>0 ging Sara mit einer persönlichen Bestleistung<br />

im Siebenkampf von 5.076 Punkten. Ein Jahr später hat sie<br />

diesen Hausrekord auf 5.854 Punkte gesteigert, ist U 20-WM-<br />

Zweite geworden und gewann bei der Jugend-DM Gold im<br />

Hochsprung, Silber im Weitsprung der B-Jugend.<br />

Ihre Ziele für 2<strong>01</strong>1? Auch wenn Sara eine gute Springerin ist<br />

(6,40 m im Weitsprung!): abheben kommt für die gebürtige<br />

Nordhessin nicht in Frage. „Noch einmal solch` eine Steigerung<br />

ist utopisch. Ich hoffe, meine Leistungen aus 2<strong>01</strong>0 zu wiederholen<br />

und zu stabilisieren. Vielleicht kann ich 5.900 Punkte<br />

erreichen“. In diesem Jahr will sie bei den U 20-Europameisterschaften<br />

wieder unter die ersten Drei kommen.<br />

Gleichwohl weiß die junge Mehrkämpferin: das was wirklich<br />

zählt, sind Leistungen bei den Erwachsenen. Motivation und<br />

Freude überwiegen gegenüber dem Zweifel, die Leistungen<br />

in der nächsten Saison nicht wiederholen zu können.<br />

Saras Umfeld wurde vor Kurzem professionalisiert. Sie ist von<br />

Rimbach (Nordhessen) zur LG Eintracht Frankfurt gewechselt<br />

und wohnt nun im Sportinternat der Carl-von-Weinberg-<br />

Schule. Die Nähe zur Trainingshalle und zum Stadion ermöglicht<br />

Sara eine höhere Trainingsintensität. Ihr Trainer bleibt<br />

gleichwohl der alte: ihr Vater Carlos, ein ehemaliger Zehnkämpfer.<br />

Auch Mutter Cornelia betreut ihre hochtalentierte Tochter,<br />

die an den Wochenenden oft im heimischen Rimbach weilt.<br />

Zweite bei unserer Abstimmung wurde Lena Malkus (LG Ratio<br />

Münster). Sie gewann Gold im Weitsprung bei den ersten<br />

Olympischen Jugendspielen in Singapur mit 6,40 m und<br />

wurde Deutsche B-Jugendmeisterin mit 6,34 m.<br />

Auch die Dritte der Wahl war 2<strong>01</strong>0 noch B-Jugendliche. Shanice<br />

Craft (MTG Mannheim) gewann bei den Jugendspielen in<br />

Singapur Gold im Diskuswerfen und wurde Deutsche Doppelmeisterin<br />

mit Diskus und Kugel.<br />

Anja Herrlitz<br />

STECKBRIEF<br />

Name:<br />

Sara Gambetta<br />

Geboren: 18. Februar 1993 in Lauterbach (Hessen)<br />

Größe:<br />

183 cm<br />

Gewicht: 72 kg<br />

Disziplin: Siebenkampf<br />

Bestleistung: 5.854 Punkte (2<strong>01</strong>0)<br />

Erfolge: 2. U 20-WM 2<strong>01</strong>1<br />

Deutsche B-Jugend-Meisterin im Hochsprung<br />

Deutsche B-Jugend-Vizemeisterin im Weitsprung<br />

Trainer:<br />

Carlos und Cornelia Gambetta<br />

Beruf: Schülerin Jahrgangsstufe 11<br />

Hobby:<br />

Skifahren<br />

Aktueller Verein: LG Eintracht Frankfurt


Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 12<br />

Die Geschichte eines Lauftalents:<br />

Martina Becker aus Bad Mergentheim<br />

Als 13-jährige Schülerin war Martina Becker aus Bad Mergentheim (geb. 1967) über 2000 m in<br />

6:22:00 min. Deutschen Schülerrekord gelaufen: ein Lauftalent also, das erst am Anfang seiner<br />

Entwicklung stand. Im Jahr darauf (1981), immer noch als Schülerin, verbesserte sie diese Zeit um<br />

knapp 7 sec. und lief bei den Deutschen Jugendmeisterschaften über 800 m in 2:09:00 min. auf<br />

den 3. Platz. Beide Leistungen stehen heute immer noch in der DLV-Rekordliste als deutsche Schülerinnen-Bestleistungen<br />

(AK 14).<br />

Martina Becker hat nach dem frühen<br />

Ende ihrer <strong>Leichtathletik</strong>karriere<br />

– in der Frauen-Klasse ist sie<br />

nicht mehr gestartet – den Kontakt<br />

zur <strong>Leichtathletik</strong> verloren:<br />

zwar joggt sie noch gelegentlich,<br />

sieht sich auch unregelmäßig<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Großveranstaltungen<br />

im Fernsehen<br />

an, war sogar beim Köln-Marathon<br />

„mit feuchten Händen“ unter<br />

den Zuschauern – aber das Prof. Dr. Winfried Joch<br />

war’s denn auch. Geblieben ist<br />

allerdings neben den gesammelten Urkunden, Plaketten, einigen<br />

Fotos und mancherlei Zeitungsberichten die aus der<br />

Distanz gespeiste Erkenntnis, wie wenig sie ihre damaligen<br />

Leistungen im Übergang von der Kindheit zum Jugendalter<br />

als etwas Besonderes und als möglichen Bonus für die eigene<br />

Zukunft wirklich einschätzen konnte und wie wenig ihr<br />

dabei vor allem ihr Trainer und ihr sportliches Umfeld geholfen<br />

haben.<br />

Und wie hat alles angefangen?<br />

Mit 9 Jahren haben mich meine Eltern für die <strong>Leichtathletik</strong>abteilung<br />

beim TV Bad Mergentheim angemeldet; meine Mutter<br />

hat wohl gesehen, dass ich ein Lauftalent war: wenn sie mit dem<br />

Rad fuhr und ich nebenher lief, auch Wettläufe mit den Brüdern<br />

veranstaltete, war das offensichtlich geworden, zumal meine<br />

beiden älteren Brüder schon bald nicht mehr mithalten konnten.<br />

Ich kam in eine Trainingsgruppe, wo Jungen und Mädchen<br />

zusammen waren, auch mehrere Altersstufen, bunt gemischt<br />

also. Und wir machten von Anfang an ein richtiges Mittelstreckentraining<br />

ein- bis zweimal in der Woche, später natürlich<br />

mehr; keine Vielseitigkeit und keinen Mehrkampf. Ich hab‘ das<br />

damals auch nicht hinterfragt; mir kam das sogar entgegen,<br />

weil ich damit mein Laufinteresse zur Geltung bringen konnte.<br />

ln der Gruppe waren einige, die natürlich viel besser waren als<br />

ich; aber das hat mich nicht gestört. Der Trainer war ehrgeizig<br />

und streng; Lob gab es selten.<br />

• Trainer sind die zentralen Bezugspersonen auf dem Weg der<br />

Talententfaltung und der sportlichen Leistungsentwicklung.<br />

Wer da nicht den richtigen Ton findet, sich und seinen Ehrgeiz<br />

in den Mittelpunkt stellt, nicht vermitteln kann, dass er die Interessen<br />

der Kinder zu vertreten hat, auf Selbstdarstellungsattitüden<br />

nicht verzichten will, der hat als Trainer versagt – auch<br />

wenn er noch so viel Erfolg haben sollte. Am Ende zählen auch<br />

die, die auf der Strecke bleiben. Martina Becker ist auf der Strecke<br />

geblieben.<br />

Wie war das bei Ihnen und Ihrem Trainer?<br />

Ich bin letztlich an ihm und seinen Forderungen gescheitert, auch<br />

Forderungen, die nicht unmittelbar etwas mit meiner Leistung zu<br />

tun hatten. Daran war für mich kein Vorbeikommen. Ich war ein<br />

Wettkampftyp; da hab‘ ich immer meine Leistung gebracht. Auch<br />

der Verein hat mich im Konflikt mit dem Trainer nicht unterstützt.<br />

Der hatte sogar durchgesetzt, dass ich in seiner – und meiner –<br />

Trainingsgruppe nicht mehr trainieren durfte. Zu den Deutschen<br />

Meisterschaften 1985 habe ich mich über Kontaktpersonen selbst<br />

angemeldet; und bin dann beim 1500-m-Lauf trotzdem 2. geworden.<br />

Auch die Aufnahme in den C-Kader sowie die Einladungen<br />

zu den Kader-Lehrgängen sind von meinem Trainer ignoriert worden.<br />

Für die Junioren-Europameisterschaften in Cottbus (1985)<br />

hat mich der DLV trotz meiner guten Leistung bei den Deutschen<br />

Jugendmeisterschaften nicht gemeldet. Das war eine große Enttäuschung<br />

– und das war dann auch das Ende meiner <strong>Leichtathletik</strong>karriere.<br />

• Für die Talentförderung gibt es in Deutschland immer noch<br />

kein allseits akzeptiertes Konzept. Vor allem keines, das der


13 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

An den<br />

Förderverein<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />

Auf der Leiten 8<br />

D - 82377 Penzberg<br />

Ich möchte den Förderverein<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> e.V.<br />

unterstützen und werde<br />

Martina Becker siegte 1981 in Kornwestheim<br />

über 800 m bei den Schülermeisterschaften.<br />

Vielfalt der Talentvoraussetzungen und den großen Unterschieden in der Talententwicklung<br />

gerecht würde. Viele können deshalb ihren Weg nicht konsequent zu Ende<br />

gehen. Schlimmer noch: Viele von denen, die talentiert sind, scheitern an den Unzulänglichkeiten<br />

ihres sportlichen Umfeldes und vertun damit unverschuldet eine Lebenschance.<br />

Ist denn auch etwas geblieben, woran Sie sich gern erinnern und was Sie –<br />

möglicherweise erst im Nachhinein – mit Zufriedenheit und Stolz erfüllt?<br />

Da sind natürlich vor allem die Leistungen, die ich damals kaum richtig einschätzen<br />

konnte. Ich bin dreimal Deutsche Jugendmeisterin geworden – über 3.000 m und im<br />

Cross-Lauf über 2000 m, dazu über 1.500 m in der Halle. Ich habe viele gute Platzierungen<br />

unter den drei Besten bei Deutschen Jugendmeisterschaften im Freien und in der<br />

Halle erreicht, über 800 m, 1.500 m und 3.000 m; ich habe in allen Disziplinen, in denen<br />

ich gestartet bin, an der Spitze gestanden, auch im 5.000 m Lauf, obwohl das sicher nicht<br />

meine Lieblingsstrecke war; und ich habe an einer ganzen Reihe von internationalen<br />

Vergleichskämpfen teilgenommen, für den Württembergischen Landesverband und den<br />

DLV – in England, Italien, Österreich und der Schweiz. Natürlich ist mir die Krönung, die<br />

Teilnahme an den Europameisterschaften der Junioren, versagt geblieben. Aber davon<br />

war ja schon die Rede.<br />

• Erbrachte Leistungen sind eine wichtige Voraussetzung auch für die eigene retrospektive<br />

Zufriedenheit. Kein Leistungskritiker sollte deshalb allzu abwertend damit<br />

umgehen.<br />

Ein Blick zurück ….?<br />

Ich habe als Schülerin und Jugendliche mit Begeisterung und Engagement am Training, an<br />

Wettkämpfen und Meisterschaften teilgenommen und mich über die Erfolge gefreut; auch<br />

über manche öffentliche Anerkennung. Ich hatte damals keine anderen Bedürfnisse, und<br />

es hat mir auch trotz des großen Zeitaufwandes nichts gefehlt. Mein Leben war ausgefüllt.<br />

Insofern war es eine schöne Zeit. Dass mir dann später keiner geholfen hat und ich im Konflikt<br />

mit dem Trainer allein und chancenlos war, hängt mir bis heute nach.<br />

Gesprächsführung und Kommentare (•): Prof. Dr. Winfried Joch<br />

E-Mail: jowi@uni.muenster.de<br />

Der TV Bad Mergentheim hatte Anfang der 80er Jahre<br />

mehrere gute Mittelstrecklerinnen im Schülerbereich.<br />

◦ Mitglied (Jahresbeitrag 50 Euro)<br />

◦ Mitglied als Ehepartner/Partner<br />

(Jahresbeitrag + 25 Euro)<br />

◦ Neumitglieder bis zum<br />

vollendeten 26. Lebensjahr<br />

(Jahresbeitrag 24 Euro)<br />

Einzugsermächtigung:<br />

Ich ermächtige Sie widerruflich, die<br />

Beiträge zu Lasten des Kontos<br />

Nr.:<br />

BLZ:<br />

Bank:<br />

einzuziehen.<br />

Name:<br />

Anschrift:<br />

Geburtsdatum:<br />

Datum:<br />

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Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 14<br />

Das Modell Leverkusen<br />

Beispiel einer „Kaderschmiede“<br />

Leverkusen hat 161.000 Einwohner. Der TSV 04 Bayer zählt 9.681 Mitglieder; davon gehören 886<br />

der <strong>Leichtathletik</strong>abteilung an, darunter 44 DLV-Kaderathleten. Was macht diesen Verein insbesondere<br />

für den Nachwuchs so attraktiv? Unsere Redakteure Peter Busse und Siegmund Lipiak<br />

sind dieser Frage in Leverkusen nachgegangen.<br />

Es war nicht unser erster Besuch in der Farbenstadt, aber der<br />

erste Blick hinter die <strong>Leichtathletik</strong>-Kulissen an einem ganz<br />

normalen Wochentag. Zur vereinseigenen Fritz-Jacobi-Anlage<br />

gehören neben der Mehrzweckhalle und dem Stadion<br />

Manfort (Fassungsvermögen 6.000 Zuschauer) auch ein Werferplatz,<br />

auf dem Klaus Wolfermann am 5. Mai 1973 mit 94,08<br />

m einen Weltrekord im Speerwurf aufstellte. Seit 10 Jahren<br />

krönt die lichtdurchflutete <strong>Leichtathletik</strong>halle die Anlage. Trainiert<br />

werden kann dabei auf acht 60-Meter-, sechs 100-Meter-<br />

Sprintbahnen und vier Rundbahnen, je zwei Sprunggruben,<br />

Stabhoch- und Hochsprunganlagen. Aus dem Wurfring sind<br />

sogar Hammerwürfe (ins „Fangnetz“ aus elastischen Kunststoffbahnen)<br />

möglich. Hinzu kommen Kraft-, Gymnastik- und<br />

Ruheräume. Außerdem sind ein Bürotrakt und ein Physiotherapie-Bereich<br />

in der Halle untergebracht.<br />

Während Björn Otto bei unserem Besuch seine Technik, tarzangleich<br />

eine Liane (Seil) schwingend, zu verbessern suchte,<br />

quälte sich nebenan ein halbes Dutzend Stabis mit Dehnübungen<br />

und die Mehrkämpferinnen absolvierten ihre Einheiten<br />

auf der Bahn.<br />

Nachwuchsförderung<br />

Und wo war der Nachwuchs? Am späten Vormittag war von<br />

ihm hier nichts zu sehen, denn Schule oder Ausbildung kommen<br />

auch bei Kader-Athleten nicht zu kurz. Die Basis für den<br />

Erfolg der jugendlichen Bayer-Athleten liegt neben der sportlichen<br />

Förderung besonders auch in der sportbegleitenden<br />

Betreuung. Dies umfasst neben einer Schul- und Laufbahnberatung<br />

(Finanzcoaching, Präsentation bei der Wirtschaftsförderung<br />

Leverkusen, Mentaltraining, Berufsberatung) die<br />

sportmedizinische und physiotherapeutische Versorgung.<br />

Auch auf eine kooperative Kommunikation aller Beteiligten<br />

wird großer Wert gelegt. Um eine noch bessere Verzahnung<br />

zwischen Ausbildung und Sport zu gewährleisten, wurde 1995<br />

das Konzept „Teilinternat Leverkusen“ entwickelt.<br />

Was ist ein Teilinternat?<br />

Dieses vom Olympiastützpunkt koordinierte Verbundsystem<br />

von Schule und Verein ist eine ganz besondere Talentschmiede.<br />

Kein klassisches Internatsgebäude neben einer Schule mit<br />

Sportanlage, wo sich alles konzentriert. Die Schüler sind vielmehr<br />

gefordert, einen ständigen Wechsel von Lern-, Wohnund<br />

Trainingsort reibungslos zu organisieren. Dieser Prozess<br />

ist nicht ohne Konflikte zu bewältigen, aber er fördert auch die<br />

notwendige Selbstständigkeit und wird pädagogisch begleitet.<br />

Lars Knut, Christine Adams und das langjährige FREUNDE-Mitglied Paul Heinz<br />

Wellmann (Bronzemedaille über 1.500 m bei den OS 1976) zusammen mit Redakteur<br />

Siegmund Lipiak. (2. v. r.) in der Halle des TSV 04 Bayer Leverkusen, wo auch<br />

die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Jugend stattfanden.<br />

Zurzeit gehören knapp 50 jugendliche Leistungssportler unterschiedlicher<br />

Kader dem Teilinternat an. Davon nehmen jedes<br />

Jahr ca. 15-20 Jugendliche das Leverkusener Angebot eines<br />

Teilinternates in Anspruch und leben in sozialpädagogisch<br />

betreuten Sportler-Wohngemeinschaften (in Kooperation mit<br />

dem Landesjugendamt), während die anderen zu Hause wohnen.<br />

Neben Athleten aus dem gesamten Bundesgebiet zieht<br />

es also vor allem Nachwuchssportler aus der Region hierher.


15 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

Gehört zum Stundenplan der „Sportinternatler“:<br />

Mental training, u. a. für Speerwerferin Diana Bergrath<br />

und Stabhochspringerin Franziska Kappes (v. r.)<br />

Individualnachhilfe mit Lena Klaassen (Mittelstrecke)<br />

durch Jens Schmidt (Pädagogischer<br />

Leiter des Teilinternates).<br />

Die Nachwuchsathleten nehmen auch an einem Finanzcoaching<br />

der Sparkasse teil, u. a. Mehrkämpferin Esther<br />

Oefber und Jakob Koblischke (Weitsprung/Sprint).<br />

Partnerschule ist in erster Linie das Landrat-Lucas-Gymnasium<br />

(LLG), das durchgängig in den Jahrgangsstufen 5–10 so genannte<br />

„Sportklassen“ sowie in der Oberstufe Sport-Leistungskurse<br />

anbietet. Um die Doppelbelastung Schule-Leistungssport<br />

zu meistern, werden durch Wettkämpfe oder<br />

Lehrgänge bedingte Fehlzeiten mittels E-Learning und individueller<br />

Nachhilfe aufgefangen.<br />

Eigens hierfür ausgewählte Lehrer/innen an der Schule planen,<br />

koordinieren und begleiten die Schullaufbahn der Jugendlichen.<br />

Parallel zum Schulalltag werden die Sportler im<br />

Teilinternat betreut. Hier gibt es für die Athleten sowohl ein<br />

ausgewogenes Verpflegungsangebot, als auch eine tägliche<br />

Hausaufgabenbetreuung durch Lehrer/innen des LLG’s. Dies<br />

setzt auch eine Vernetzung des Betreuerteams voraus, zu dem<br />

neben Trainern und Lehrern auch hauptamtliche Sozialpädagogen<br />

und ehrenamtliche Betreuer gehören. In einem solchen<br />

Rahmen können sich die vielversprechenden Talente auf den<br />

sportlichen Wettkampf konzentrieren.<br />

Ausbildung und Sport als gleichrangige Ziele<br />

Aber unsere auskunftsfreudigen Gesprächspartner Christine<br />

Adams (DLV-Disziplintrainerin Stab für den C-Kader am Standort<br />

Leverkusen und Internatsleiterin Sport des TSV Bayer 04),<br />

Lars Knut (Nachwuchskoordinator und Schülertrainer) und<br />

Paul Heinz Wellmann (Geschäftsführer der Bayer-<strong>Leichtathletik</strong>abteilung)<br />

betonen unisono: Schule und Ausbildung dürfen<br />

nicht vernachlässigt werden. Nur ein „sehr gut“ im Fach Sport<br />

reicht nicht aus, um an das Teilinternat nach Leverkusen wechseln<br />

zu können/dürfen.<br />

Reibereien mit den meist kleineren Nachbarvereinen sind<br />

dabei nicht auszuschließen. Schließlich wird bei einem Umzug<br />

nach Leverkusen auch ein Vereinswechsel erwartet. Paul<br />

Heinz Wellmann legt Wert darauf, dass der TSV Bayer 04 keine<br />

Abwerbung bei kleineren Vereinen, ob nah oder fern, betreibt.<br />

Dann lieber mit den eigenen Stärken werben. Das sind neben<br />

den Angeboten des Teilinternats sicherlich die Größe und Vielfalt<br />

der Sportanlagen, die schon beim Betreten die Füße kribbeln<br />

lassen, sowie prominente Trainingspartner und nicht zuletzt<br />

hochqualifizierte Trainer.<br />

Pluspunkte<br />

Die vielen hauptamtlichen Trainer im Jugend- und Aktivenbereich<br />

gewährleisten langfristige und professionelle Rahmenbedingungen.<br />

Hinzu kommen die DLV-Trainer und zahlreiche<br />

Übungsleiter. Das sind Pfunde, mit denen sich wuchern<br />

lässt. Auch wenn der Bayer-Konzern vor Jahren beschlossen<br />

hat, sich wegen der globalen Wahrnehmung hinsichtlich der<br />

Förderung des Profi-Sports ausschließlich auf den Fußball zu<br />

konzentrieren und seit vergangenem Jahr das Bayer-Meeting<br />

als letzten Formtest für die deutschen Leichtathleten auf<br />

dem Weg zu den internationalen Saisonhöhepunkten aus finanziellen<br />

Gründen nicht mehr veranstaltet, nimmt die Bayer<br />

AG noch immer die zentrale Rolle als Hauptsponsor ein. Bayer<br />

bleibt weiterhin ein großer Förderer der Nachwuchsarbeit und<br />

des Behindertensports und viele Bayer-Beschäftigte engagieren<br />

sich neben ihrem Beruf tatkräftig ehrenamtlich im Verein.<br />

Zudem bildet die Bayer AG seit Jahren in einer speziellen<br />

Sportklasse talentierte Jugendliche zu Bürokaufleuten aus.<br />

Es ist also kein Wunder, dass sehr viele Kaderathleten den Verlockungen<br />

nachgegeben haben und nach Leverkusen gewechselt<br />

sind. Welcher kleine Club, auch wenn heute viel<br />

mehr Vereine ihre Möglichkeiten in Startgemeinschaften bündeln,<br />

kann da mithalten? Die Teilnahme an Mannschaftsmeisterschaften,<br />

Trainingslagern, die nahe stationierte Sportförderkompanie<br />

in Köln-Longerich oder die ebenfalls nur 25 km<br />

entfernt liegende Deutsche Sporthochschule sind weitere<br />

Pluspunkte des TSV Bayer.<br />

Dennoch gibt es durchaus Alternativen. Eine davon ist die LG<br />

Telis Finanz Regensburg, die wir im nächsten Heft vorstellen<br />

werden.<br />

„Tarzan“ Björn Otto beim Individualtraining in der Bayer-Halle<br />

PB/SL


Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 16<br />

Talentförderung im <strong>Leichtathletik</strong>verband<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Der LV Sachsen-Anhalt (LVSA) gehört zu den kleinsten Landesverbänden in Deutschland. Von den<br />

über 7.100 Mitgliedern in 120 Vereinen sind aber über die Hälfte im Besitz eines Startpasses und<br />

nehmen am Trainings- und Wettkampfbetrieb teil.<br />

Entsprechend seiner Satzung und seinen Ordnungen sieht<br />

sich der LVSA in der Talentsichtung und -förderung besonders<br />

in der Pflicht. Knapp 45 Prozent seiner Mitglieder (3.260) gehören<br />

dem Altersbereich 8 bis 14 Jahre an.<br />

Aber auch die Ergebnisse im Leistungssport der Aktiven können<br />

sich durchaus sehen lassen. In den vergangenen 5 Jahren<br />

nahmen 23 Sportler an internationalen Meisterschaften<br />

(Olympische Spiele, WM, EM) teil und erreichten dabei 3 Medaillen<br />

und 14 Endkampfplatzierungen. Nadine Kleinert war<br />

im Kugelstoßen mit Bronze bei der WM in Osaka 2007 und Silber<br />

bei der WM in Berlin 2009 die erfolgreichste Athletin.<br />

Bei den Deutschen Meisterschaften im Aktivenbereich wurden<br />

2<strong>01</strong>0 18 Medaillen erkämpft, davon 5 Goldmedaillen.<br />

An den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm nahmen<br />

38 Sportler aus 7 Vereinen teil. Mit immerhin 10 Medaillen<br />

und 25 Endkampfplatzierungen (Platz 1-8) wurde beim<br />

Nachwuchs Platz 10 in der Wertung der Landesverbände erreicht.<br />

Die Säulen der Nachwuchsförderung<br />

Wir haben in der Landeshauptstadt Magdeburg einen Bundesstützpunkt,<br />

ein Landesleistungszentrum (LLZ), den Standort eines<br />

Sportgymnasiums und einer Sportsekundarschule sowie<br />

für Auswärtige ein Sportinternat. Natürlich werden in den Schulen<br />

und im Internat auch die Talente anderer Sportarten (z. B.<br />

Handball, Schwimmen und Rudern) betreut. Dieselbe Struktur<br />

haben wir in Halle, der größten Stadt Sachsen-Anhalts.<br />

An diesen Einrichtungen lernen und trainieren über 150 Leichtathleten,<br />

die von haupt- und nebenamtlichen Trainern an dem<br />

LLZ im Grundlagen- und Aufbautraining in allen vier großen<br />

Disziplinblöcken betreut werden. Diese Struktur wird übrigens<br />

getragen von derzeit 16 Vereinen mit dem Status und der<br />

Unterstützung eines Landesleistungsstützpunktes (LSTP). Deren<br />

Hauptaufgabe ist die Talentsichtung und das Durchführen<br />

eines mehrjährigen Trainings im Grundlagenbereich nach abgestimmten<br />

Rahmenplänen. Von hier werden die talentiertesten<br />

Leichtathleten der Klasse 7 und 8 an die LLZ-Sportschulen<br />

delegiert und weiter gefördert.<br />

Immer möglichst dicht am Geschehen: Der Landestrainer<br />

Bei den internationalen Titelkämpfen der U 23, der U 20 und<br />

der U 18 waren Sachsen-Anhaltiner ebenfalls erfolgreich am<br />

Start. So bei der U 23 WM/EM 2007 und 2009 mit jeweils 5<br />

Sportlern. Darunter war Martin Wierig (SC Magdeburg) der Bekannteste.<br />

An seine U 23-Erfolge im Diskuswerfen (Gold 2007<br />

und Bronze 2009) konnte er mit Platz 7 bei der EM von Barcelona<br />

nahtlos anknüpfen.<br />

Die jüngsten Sportler gehören in den Vereinen und dem LSTP<br />

dem E-Kader an. Wobei das E für Einschulungskader steht. An<br />

dem LLZ sind die meisten Sportler dann Mitglieder des D-<br />

bzw. Bundeskaders. Sie trainieren zum großen Teil bei hauptamtlichen<br />

Trainern und können im Bedarfsfall unter Abstimmung<br />

von schulischen und sportlichen Anforderungen auch<br />

2-mal täglich trainieren.<br />

Kaderathleten<br />

Unsere aktuelle Kaderstruktur im Trainings- und Wettkampfjahr<br />

2<strong>01</strong>0/2<strong>01</strong>1 sieht folgendermaßen aus: 3 A-Kader, 13 B-Kader,<br />

10 C-Kader, 2 D/C-Kader dazu 80 D-Kader und 22 F-Kader.<br />

Letztere sind Mitglieder der Landeskader über 20 Jahre,<br />

die nicht B- oder A-Kader sind, aber auf hohem Niveau leistungssportlich<br />

trainieren und bei Deutschen Meisterschaften<br />

der Junioren oder Aktiven gute Platzierungschancen besitzen


17 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

Bekannte Leichtathleten aus Sachsen-Anhalt: Diskuswerferin Nadine Müller, Mehrkämpfer Norman Müller, Nachwuchs-Mittelstreckler Stephan Abisch (2<strong>01</strong>0 Dt. Jugendmeister<br />

und 2<strong>01</strong>1 Vizemeister in der Halle über 1.500 m) und die frisch gebackene Deutsche Hallenmeisterin über 400 m Janin Lindenberg. Fotos: René Sack, Peter Busse<br />

bzw. den Start bei internationalen Meisterschaften oder Länderkämpfen<br />

zum Ziel haben.<br />

Veranstaltungen des LVSA<br />

Der Verband war und ist Veranstalter und Ausrichter hochrangiger<br />

<strong>Leichtathletik</strong>veranstaltungen auf seinem Territorium.<br />

Dies erstreckt sich über Norddeutsche und Mitteldeutsche<br />

Meisterschaften bis hin zu den im Februar 2<strong>01</strong>0 organisierten<br />

Deutschen Jugendhallenmeisterschaften und Deutschen<br />

Jugendwinterwurfmeisterschaften in Halle a. d. Saale. In der<br />

1997 eingeweihten <strong>Leichtathletik</strong>halle fand bereits 2008 ein<br />

U 20-Länderkampf statt. Nebenan auf den Wurfplätzen des<br />

Sportzentrums Brandberge wurde seinerzeit gleichzeitig ein<br />

Länderkampf der U 20/U 23 ausgetragen. Jährlich im Mai startet<br />

die internationale Werfergilde der Aktiven bei den Halleschen<br />

Werfertagen in die neue Saison.<br />

Der 18. DLV-Talentcross wurde 2007 auf diesem Areal leider<br />

zum bisher letzten Mal durchgeführt. Das Anhalt-Meeting in<br />

Dessau hat sich als German Meeting längst einen Stammplatz<br />

erworben. Das Naumburger Gehen wurde als internationaler<br />

Wettbewerb wie auch als Deutsche Meisterschaft durchgeführt.<br />

Internationale Meetings führten ebenso Schönebeck<br />

und Haldensleben durch. Der LVSA führt jährlich im November<br />

eine zentrale Sichtung und gemeinsame Kadertests verbunden<br />

mit der Berufung des Landeskaders durch.<br />

Vor einem Jahr veranstaltete unser Verband eine <strong>Leichtathletik</strong>konferenz<br />

zum Thema „Laufen, Springen, Werfen – innovativ<br />

gestaltet von der Grundschule bis zum Verein“ mit ca. 100<br />

Teilnehmern. Dabei waren auch 35 Grundschulsportlehrer, die<br />

wir für die <strong>Leichtathletik</strong> gewinnen wollen, zu Gast.<br />

Jährlich werden 8 bis 10 Trainerweiterbildungsmaßnahmen<br />

mit insgesamt mehr als 100 Teilnehmern organisiert. Der Trainerausbildung<br />

wird eine ebenso große Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Alle zwei Jahre finden Trainer C Ausbildungslehrgänge<br />

statt, darüber hinaus Ausbildungslehrgänge zum Trainerassistenten<br />

und Übungsleiter im Breitensport. Denn Talentförderung<br />

kann auch in Zukunft nur mit qualifizierten und gut ausgebildeten<br />

Trainern und Übungsleitern bestritten werden.<br />

Wir hoffen, durch all diese Maßnahmen auch in Zukunft gut<br />

aufgestellt zu sein und einen angemessenen Beitrag für die<br />

deutsche <strong>Leichtathletik</strong> zu leisten.<br />

Wolfgang Thier<br />

Ltd. Landestrainer<br />

landestrainer@lvsa.de<br />

5 kurze Fragen und Antworten<br />

Wann braucht ein Nachwuchsathlet einen Trainingsplan?<br />

Von Anfang an – wenn er leistungsorientiert trainieren möchte.<br />

Wer ist einfacher zu trainieren, Werfer oder Läufer?<br />

Keiner von beiden. Jede Gruppe hat ihre Stärken und Schwächen.<br />

Wie viel Zeit verbringt ein Landestrainer am Schreibtisch?<br />

Auf alle Fälle immer zuviel. Aber ein notwendiges Maß muss sein.<br />

Wie lautete das Thema Ihrer letzten Fortbildungsteilnahme?<br />

Zeitmanagement. Das ist kein Witz.<br />

Auf welche 3 Punkte ist bei Trainingslagern zu achten?<br />

Auf die Trainingsmöglichkeiten, die Gruppenzusammensetzung<br />

und die optimale Umsetzung der Trainingsziele. Selbstverständlich<br />

sollte das Meiste auch Spaß machen, denn in Trainingslagern wird<br />

ja mehr als zu Hause trainiert.


Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 18<br />

<strong>Leichtathletik</strong>informationen<br />

Die Teilnehmer des Treffens im Bayerischen Hauptstaatsarchiv.<br />

Zweiter v. l. Dr. Josef Kirmeier, erster v. r.<br />

Klaus Wolfermann<br />

Regionaltreffen in München: FREUNDE für 2<strong>01</strong>8<br />

18 „FREUNDE“ aus dem Süden der Republik, aber auch aus NRW und gar aus Florida/USA versammelten<br />

sich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv an der Münchner Ludwigstraße und erinnerten<br />

sich in der Ausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte gemeinsam an die<br />

Olympischen Spiele 1972. Der Initiator der Präsentation, Dr. Josef Kirmeier, unter dessen Leitung<br />

eine Projektgruppe die mehr als 100 Exponate, Bilder und Filme zusammenstellte, erläuterte<br />

unterhaltsam die Geschichte der Planung, den Zuschlag mit einer Stimme Mehrheit<br />

und den Bau der Olympiaanlagen in nur drei Jahren bis hin zu den ereignisreichen Tagen der<br />

Olympischen Spiele in Bayerns Hauptstadt. So manch eine bisher unbekannte Tatsache erfuhren<br />

die interessierten Besucher, die fast alle auf ganz persönliche Erinnerungen an dieses<br />

unvergessliche Ereignis zurückblicken können.<br />

Der Olympiabotschafter für München 2<strong>01</strong>8 Klaus Wolfermann überreichte den FREUNDEN<br />

Werbematerial für die Kandidatur mit der einmaligen Chance, als Olympiastadt Sommer- und<br />

Winterspiele ausgerichtet zu haben. Natürlich warfen alle Besucher ihre Würfel in die zustimmende<br />

„JA-Box“. Anschließend wurden in der Weinstube des Ratskellers noch lange viele Gedanken<br />

und Geschichten ausgetauscht.<br />

(fw)<br />

Neue Aufkleber mit neuem Logo verfügbar<br />

Nun sind sie endlich da! Einem vielfachen Wunsch entsprechend sind die neuen Aufkleber<br />

endlich mit dem neuen Logo der FREUNDE gestaltet und fertig gestellt worden. Das Erscheinungsbild<br />

passt sich dem Äußeren unserer Zeitschrift „<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>“ an.<br />

Siehe dazu auch den Bericht über die Vorstandssitzung auf Seite 8. Die Aufkleber sollten für<br />

jedes FREUNDE-Mitglied ein Erkennungszeichen sein und für unsere Sache ersichtlich werben.<br />

Ein MUSS für jeden von uns, wie wir meinen.<br />

Auch bei Flugreisen kann solch ein im kräftigen Blau gehaltener Aufkleber helfen, das ei -<br />

gene Gepäck am Laufband leichter zu identifizieren. Sie können diese Aufkleber gegen ein<br />

geringes Entgelt von 50 Cent pro Stück in unserer Geschäftsstelle oder an unseren Infoständen<br />

bei den DLV- Veranstaltungen erwerben.<br />

Mitgliederversammlung und Freundetreff am 23./24. Juli in Kassel<br />

Für die Deutschen Meisterschaften in Kassel haben wir Dauerkarten der Kategorie I im Zielbereich<br />

zu 40 Euro plus Porto reserviert; Karten der gleichen Kategorie für Rentner kosten 32,50<br />

Euro plus Porto. Bestellungen an unsere Geschäftsstelle sind bis zum 30. Juni 2<strong>01</strong>1 möglich.<br />

Unser Hotelangebot für das nah zum Stadion gelegene „LA STRADA“ finden Sie auf dieser<br />

Seite. Buchen Sie bitte direkt im Hotel unter Angabe des Stichwortes „FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>“.<br />

Das traditionelle FREUNDE-Treffen findet im Hotel „LA STRADA“ am 23. Juli 2<strong>01</strong>1, Samstagabend,<br />

statt. Einzelheiten dazu in der kommenden Ausgabe und im Internet.<br />

Zur Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes laden wir bereits jetzt herzlich<br />

für Sonntagmorgen, den 24. Juli, herzlich ein. Ort, Uhrzeit und Tagesordnung werden in Heft<br />

2/2<strong>01</strong>1 bekannt gegeben.<br />

Buchungsformular für die Übernachtung im Hotel LA STRADA in Kassel<br />

Die Buchung sollte unter dem Stichwort „FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>“ per Post (Raiffeisenstr. 10, 34121 Kassel) oder<br />

Fax (0561/2090575) erfolgen.<br />

Anreise am: Abreise am: Nächte:<br />

Einzelzimmer (65,50 Euro pro Nacht)<br />

Doppelzimmer (66 Euro pro Nacht)<br />

Für das Frühstück werden 14,50 Euro pro Person und Tag berechnet<br />

Gastname:<br />

Straße:<br />

Telefon:<br />

PLZ, Ort:<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift<br />

Bitte beachten Sie: für jedes benötigte Zimmer muss ein eigenes Formular ausgefüllt werden. Nach Eingang Ihrer Nachricht ist das Zimmer fest reserviert. Eine<br />

Rückbestätigung erfolgt nicht. Zahlung erfolgt vor Ort in bar, mit EC-Karte oder per Kreditkarte.


19 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V.<br />

gegründet 1946<br />

1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Vossbarg 34, 24598 Boostedt, Telefon und Fax: (04393) 972673<br />

2. Vorsitzender: Peter Laufer, Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg-Gielsdorf, Telefon: (03341) 25136<br />

Redaktion: Frank Scheffka, Brandenburger Str. 24 a, 27755 Delmenhorst,<br />

Telefon: (04221) 5877925 bzw. (<strong>01</strong>79) 7413879<br />

VEL-MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />

Im Namen des Vorstandes der Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e. V. lade ich herzlich am Freitag,<br />

den 29. April 2<strong>01</strong>1, um 20:00 Uhr in die Räume des<br />

Seehotel Diekseepark, Diekseepromenade 23, 23714 Bad Malente<br />

ein.<br />

Tagesordnung Tagesordnung Tagesordnung Tagesordnung Tagesordnung Tagesordnung Tagesordnung<br />

1. Eröffnung und Begrüßung<br />

2. Feststellung der Stimmberechtigten<br />

– Bericht des Vorstandes<br />

3. Bericht der Schatzmeisterin<br />

4. Bericht der Kassenprüfung<br />

5. Aussprache über die Berichte<br />

6. Wahl eines Versammlungsleiters<br />

7. Entlastung des Vorstandes<br />

8. Neuwahlen<br />

8.1. 1. Vorsitzender<br />

8.2. 2. Vorsitzender<br />

8.3. Schatzmeister<br />

8.4. Schriftführer<br />

8.5. Beisitzer<br />

8.6. Kassenprüfer<br />

9. VEL-Treffen 2<strong>01</strong>2<br />

10. Anträge<br />

11. Verschiedenes<br />

Anträge sind bis zum 15. April 2<strong>01</strong>1 an meine Anschrift zu richten.<br />

Ich wünsche allen Teilnehmern eine gute Anreise nach Bad Malente.<br />

Jörg Lawrenz<br />

– Vorsitzender –<br />

Jetzt ist es nicht mehr lange hin<br />

bis zum VEL-Treffen in Bad Malente. Die letzten Wochen voller freudiger Erwartung schaffen wir auch noch.<br />

In den Jahren zuvor erschienen in dieser 1. Ausgabe stets ausführliche Anreisetipps für die Teilnehmer. Die für Autofahrer kann<br />

ich mir diesmal sparen, lag doch jeder Buchungsbestätigung des Hotels ein entsprechender Flyer (mit Kartenausschnitt) bei.<br />

Unseren Bahnreisenden dagegen ein kurzer Hinweis: am Bahnübergang links ca. 250 m die Hindenburgallee, dann rechts (Ecke:<br />

Hotel Intermar) die fußläufige Diekseepromenade noch etwa 750 m zum Hotel. Aber ich verrate Euch: es gibt auch in Bad Malente<br />

Taxen.<br />

Wenn ihr nun anfangt, euch langsam Gedanken zum Gepäck zu machen, vergesst bitte auf keinen Fall, gute Laune einzupacken.<br />

Abschließend wünsche ich allen eine gute, angenehme Anreise und freue mich, Euch, zumindest die Mehrheit, nach einem Jahr<br />

wieder zu sehen. Bis dahin bleibt bitte gesund.<br />

Jörg Lawrenz


Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 20<br />

Unsere Geburtstagskinder<br />

April<br />

04. Hans Grodotzki 75<br />

Joh.-R.-Becher-Str. 70, 14478 Potsdam<br />

10. Edelgard Lieb 78<br />

Machnower Str. 4a, 14165 Berlin<br />

11. Walter Krüger 81<br />

Boddenweg 7,<br />

18445 Wendisch-Langendorf<br />

18. Joachim Günther 75<br />

Straße 136 Nr. 7, 14089 Berlin<br />

19. Erhard Bohla 83<br />

Im Schloß 17, 04821 Brandis<br />

19. Friedrich Janke 80<br />

Marie-Juchacz-Str. 11, 14480 Potsdam<br />

19. Uly Wolters 86<br />

Hauburgsteinweg 11,<br />

61476 Kronberg/Ts.<br />

21. Hilmar Dressler 90<br />

Kurt-Schumacher-Str. 12,<br />

31737 Rinteln<br />

23. Sigrun Kofink (-Grabert) 76<br />

Lenaustr. 8, 72108 Rottenburg<br />

29. Erika Claus (Fisch) 77<br />

Talkamp 11, 30823 Garbsen<br />

30. Margot Ulzheimer 85<br />

Leipziger Str. 1,<br />

37242 Bad Sooden-Allendorf<br />

Mai<br />

03. Käthe Jenss 76<br />

115 Fisher Road,<br />

Mahwah, NJ 07430/USA<br />

04. Hans-Joachim Schmidt 86<br />

Bödekerstr. 49, 3<strong>01</strong>61 Hannover<br />

05. Almut Brömmel 76<br />

Lechbrucker Str. 5, 86199 Augsburg<br />

05. Eugen Fuhrmann 79<br />

Bergaustr. 10, 12437 Berlin<br />

11. Ingeborg Rohnstein (-Fuhrmann) 75<br />

Dammbleiche 6,<br />

26135 Oldenburg/Old.<br />

11. Hinrich John 75<br />

Gottorpstr. 5, 26122 Oldenburg<br />

12. Helmut Joho 78<br />

Neckarhalde 12a, 69412 Eberbach<br />

13. Kurt Spitzmüller 90<br />

Waldstr. 1, 77787 Nordrach<br />

15. Christel Dohrow 70<br />

Gaudigweg 14, 12353 Berlin<br />

19. Edith Janke 79<br />

Marie-Juchacz-Str. 11,<br />

14480 Potsdam<br />

22. Dr. Herbert Deuschl 76<br />

Birkhuhnweg 22, 85737 Ismaning<br />

30. Ursula Bast 83<br />

Am Mühlenbusch 8, 42781 Haan<br />

30. Werner Bähr 85<br />

Max-Planck-Str. 30, 38440 Wolfsburg<br />

Juni<br />

03. Inge Offermann 76<br />

Hermannstr. 8, 65366 Geisenheim<br />

03. Inga Flosbach 60<br />

Weststr. 29, 51688 Wipperfürth<br />

04. Karl Grünsfelder 85<br />

Rosenhof App. C 293<br />

Mecklenburger Landstr. 2–12,<br />

23570 Lübeck-Travemünde<br />

10. Werner Nüssle 77<br />

Spindelstr. 74, 33604 Bielefeld<br />

12. Arno Baur 80<br />

Elfriedenstr. 110, 81827 München<br />

15. Dr. Grete Debus (-Winkels) 93<br />

Friesdorfer Str. 256, 53175 Bonn<br />

18. Horst Flosbach 75<br />

Weststr. 29, 51688 Wipperfürth<br />

19. Sigrid Kemnitz 80<br />

Am Pichelsee 2, 13595 Berlin<br />

25. Ulrich Jonath 85<br />

Malteserstr. 56, 50859 Köln<br />

27. Prof. Erich Fuchs 86<br />

Albertstr. 25, 67655 Kaiserslautern<br />

Für immer ist von<br />

uns gegangen<br />

Siegfriede<br />

Weber-Dempe<br />

29. März 1914 –<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>1<br />

Die unbestritten bekanntesten deutschen Sportler im Jahre 1934 waren Hans-Heinrich Sievert und Max Schmeling. Beim Blättern<br />

in alten Zeitungen sah ich gelegentlich schon Aufnahmen, die diese beiden Stars ihrer Zeit sitzenderweise für die Kamera<br />

posierend zeigen. Durch Norgard Sievert erhielt ich nun zwei sensationelle großformatige Photos, die ich Ihnen, sehr geehrte<br />

Kenner des Sports, nicht vorenthalten möchte: Im August 1934 gaben sich die beiden Modellathleten gegenseitige Trainingstunden:<br />

Hans-Heinrich Sievert beschreibt engagiert die richtige Haltung beim „Kugel“stoßen und macht auch beim „punching“<br />

keine schlechte Figur. Genießen Sie einfach diese bisher wohl noch nie veröffentlichten Zeitdokumente!<br />

F.S.


21 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

Liebe Leserinnen und Leser dieser VEL-Seiten,<br />

auf meinen Hilferuf in der vergangenen Ausgabe gab es von Martin Lauer, Norgard Sievert und Willi Grünsfelder erfreulicherweise<br />

sehr schöne Reaktionen.<br />

Martin Lauer bat mich, den aus der Perspektive eines gewissen „Isidor Mäuslein“<br />

verfassten Text gänzlich unverändert im Heft zu veröffentlichen, was ich auf dieser<br />

Seite hoffentlich zu Ihrer aller Freude auch gerne erledige.<br />

Norgard sandte mir einige Materialien aus dem Nachlass Ihres berühmten Vaters<br />

zu. Hans-Heinrich Sievert war bekanntlich vor dem Krieg der überragende Zehnkämpfer,<br />

was sich nicht nur in seinem Weltrekord und dem Europameistertitel<br />

1934 widerspiegelt. Einen Großteil seines Lebens verbrachte er in Eutin, wo sich<br />

auch die Familiengrabstätte befindet. Für die Teilnehmer am VEL-Treffen wird zur<br />

Begrüßung eine etwas ausführlichere Schilderung des Lebens und der sportlichen<br />

Karriere von „H-H“ einsehbar sein, so dass bei Interesse einer kleinen Gruppe im<br />

Rahmen des Ausfluges nach Eutin Norgard gerne bereit sein wird, einen Abstecher<br />

zum Grab des Menschen zu begleiten, den die amerikanische Presse 1934 als den<br />

„besten Sportler der Welt“ gekürt hatte.<br />

Hans-Heinrich Sievert<br />

Willi Grünsfelder schickte mir u. a. einen sehr interessanten Zeitungsbericht über<br />

den ersten Nachkriegs-Länderkampf 1951 gegen Schweden. Auf dessen auszugsweise<br />

Veröffentlichung verzichte ich in dieser Ausgabe allerdings noch, denn ich<br />

möchte zunächst dazu aufrufen, von Zeitzeugen bzw. Teilnehmern dieses Wettbewerbes<br />

eine kurze Erinnerung daran geschildert zu bekommen, um dann daraus<br />

eine „runde Sache“ werden zu lassen.<br />

F.S.<br />

Treffen sich Hermann Lingnau und Martin Lauer zum Schlemmen, mit Damen natürlich. Hermann war schon vor Ort, um Küche und<br />

Weinkeller zu inspizieren. Die Lauers treffen ein, die Begrüßung verläuft folgendermaßen: „Sie müssen Frau Lauer sein! Wissen Sie eigentlich,<br />

dass Sie mit dem größten Gourmand verheiratet sind, den ich kenne? Und dabei ist an dem“, Hermanns Zeigefinger schwenkt<br />

auf Martin, „immer noch nichts dran. Nun schauen Sie mich an!“ präsentiert Hermann stolz seine Leibesfülle. Erst dann war die Wiedersehensfreude<br />

an der Reihe.<br />

Wie nun hat sich Lauer diesen Ruf als Ober-Vielfraß verdient? Eine ausgehungerte Nationalmannschaft stürzt sich aufs Büffet beim<br />

finnischen Staatspräsidenten. Den ganzen Tag ländergekämpft, danach frisch- und feingemacht, die berüchtigte Max-Danz-Rede<br />

überstanden, dann die von Kekkonen.<br />

Da war keiner, der sich nicht starkmachte,<br />

den in Scheiben geschnittenen<br />

Elch ganz allein zu verschlingen.<br />

Wie es dann zum Fressduell zwischen<br />

Lauer und Lingnau kam, lässt sich nicht<br />

mehr sagen. Wahrscheinlich von Bert<br />

Steines angezettelt, aber auf jeden Fall<br />

geschiedsrichtert. Die beiden Hürdler<br />

waren sich nie grün. Als das Buffet<br />

nichts mehr hergab, war nur noch Cassata<br />

zu haben. Eine Eisbombe machte<br />

etwa fünf normale Portionen aus. Als<br />

jeder Duellant zwei Eisbomben geschafft<br />

hatte und Lauer nach der dritten<br />

rief, passte der Kugelstoßriese<br />

kläglich und verschwand – grün um die<br />

Nase – in Richtung Toilette.


Heft 1/2<strong>01</strong>1 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 22<br />

107:106 oder 104:106?<br />

Anmerkungen zu einem Länderkampf<br />

Angeregt durch Martin Lauers Erinnerungen an einen Länderkampf in Helsinki begab ich mich<br />

auf Faktensuche und erkannte dank der unersetzlichen Statistiken unseres Fritz Steinmetz, dass es<br />

sich um den Länderkampf am 27./28. August 1957 handeln müsse. Also vertiefte ich mich in den<br />

gebundenen Jahrgang 1957 der Zeitschrift „<strong>Leichtathletik</strong>“ und fand einige interessante Details zu<br />

den Protagonisten der Lauerschen Erzählung:<br />

Beide Wettesser gewannen jeweils ihren Wettbewerb, Martin<br />

Lauer den 110 m Hürdenlauf und Hermann Lingnau das Kugelstoßen.<br />

Dabei war der Hürdensprint der erste Wettbewerb und<br />

brachte der deutschen Mannschaft durch den von Bert Steines<br />

gesicherten Doppelerfolg einen optimalen Auftakt und die 8:3<br />

Führung. Auch das Kugelstoßen fand am ersten Tag statt, und<br />

zur Halbzeit hatte das Gäste-Team einen 55:41 Vorsprung. Hinter<br />

Lingnau und den Finnen Mäkinen und Koivisto wurde Dieter<br />

Urbach übrigens Vierter. Von ihm erhielt<br />

ich bereits vor mehreren Jahren<br />

die abgebildete Erinnerungsplakette<br />

an diesen Länderkampf, der dann<br />

am zweiten Tag noch eine dramatische<br />

Wende nehmen sollte.<br />

Die Finnen wollten ihn wohl mit allen<br />

Mitteln gewinnen, so dass die einheimischen<br />

Kampfrichter z. B. Karl-<br />

Friedrich Haas wegen Verlassens der<br />

Bahn disqualifizieren, die finnische Staffel wegen eines ähnlichen<br />

Vergehens allerdings unbehelligt lassen. Auch der dieses<br />

Mal über die 400 m Hürden startende Martin Lauer wird<br />

auf eine für ihn sehr ungünstige Bahn gesetzt und beendet<br />

den Lauf als Zweiter. Schließlich gewinnt Finnland den Länderkampf<br />

107:106, wozu die beiden bedeutendsten Zeitungen<br />

Helsinkis „Uusi Suomi“ und „Helsingin Sanomat“ übereinstimmend<br />

schrieben, dass „das Ergebnis des Länderkampfes<br />

unbedingt geändert werden müsse, weil die aufgenommenen<br />

Filme und Bilder des Staffellaufes klar den Regelbruch zeigen.<br />

Der wahre Sieger sei Deutschland mit 106:104. Die Ehre Finnlands<br />

als Sportnation fordere diese Korrektur im Ergebnis …“<br />

Es ist aus heutiger Sicht schon interessant, welch große Bedeutung<br />

zur damaligen Zeit den Länderkämpfen beigemessen<br />

wurde. Es war eine riesengroße Ehre und die Krönung so<br />

mancher sportlichen Laufbahn, sein Land bei einem Wettstreit<br />

mit einer anderen großen Sportnation vertreten zu dürfen. Eine<br />

Motivation, die heutzutage den kommerzorientierten Spitzenathleten<br />

nur schwer zu vermitteln sein dürfte …<br />

In Helsinki 1957 starteten aus dem Kreise unseres VEL u. a. Olaf<br />

Lawrenz, der vor dem Weltrekordler Salsola Zweiter über die<br />

1.500 m wurde (Sieger Olavi Vuorisaslo), Werner Bär (2. im Hochsprung),<br />

Walter Konrad (4. über 5.000 m und 3. über 10.000 m),<br />

Jürgen Kühl (2. über 400 m), Paul Schmidt (Sieger über 800 m),<br />

Hans Hüneke (2. über 3.000 m Hindernis), Carl Kaufmann (2. über<br />

200 m), Heiner Will (2. im Speerwurf) und Herbert Schade<br />

(4. über 10.000 m). An einige der genannten Stars der 50er Jahre<br />

erinnern sich gewiss viele der Leser in liebevollem Gedenken.<br />

PS: Die erwähnte unfehlbare Steinmetz-Statistik gibt übrigens<br />

das nie wirklich korrigierte Endergebnis des Länderkampfes<br />

1957 in Helsinki wieder: Finnland gewinnt mit 107:106 …<br />

Martin Lauer – wie ihn alle <strong>Leichtathletik</strong>freunde kennen.<br />

F.S.


23 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>1<br />

VEL-Museum<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Zur Erinnerung an die die Zuschauer und natürlich auch die Athleten bewegenden Länderkämpfe wurden diverse Erinnerungsstücke<br />

herausgegeben. Einige von ihnen sind im heutigen Museum zu sehen (Namen der Personen, die sie mir geschenkt haben, sind in<br />

Klammern angefügt) und motivieren vielleicht doch noch den ein oder anderen Zeitzeugen, z. B. darüber eine kleine Episode aufzuschreiben…!<br />

Frank Scheffka<br />

Erinnerungsplaketten der Länderkämpfe gegen Italien<br />

(1955), England (1962 indoor) und Finnland (1954 und<br />

1961) (alle Dieter Urbach) und Teilnehmerabzeichen des<br />

Vergleiches mit Jugoslawien 1955 (Olaf Lawrenz)<br />

Graphisch sehr unterschiedlich aber insgesamt immer<br />

sehr liebevoll gestaltete Programmhefte diverser Länderkämpfe<br />

sowie Wandteller und Abzeichen vom Match gegen<br />

Großbritannien 1965 (Olaf Lawrenz)<br />

Athleten des DVfL trafen bei Vergleichskämpfen u. a. auf<br />

Rumänien 1954, Norwegen und Dänemark 1956 (alle Gisela<br />

Birkemeyer), die UdSSR und Polen 1978 und Frankreich<br />

1980 (beide Jürgen Straub). Als Unterlage dient ein<br />

Erinnerungsbuch über Warschau anlässlich des Länderkampfes<br />

1957 (Manfred Preußger)<br />

Der Länderkampf gegen die USA 1982 war für viele DDR-<br />

Athleten ein unvergesslicher Karriere-Höhepunkt. Der<br />

Staffel-Vize-Europameister von Athen im selben Jahr, Detlef<br />

Kübeck, signierte mir seine Startnummer. Auf dem<br />

Photo unten die siegreiche USA-Sprintstaffel auf der Ehrenrunde<br />

(2. v. l. Calvin Smith)


Karnevalsstimmung bei der DM<br />

LT DSHS Köln gewinnt in Leverkusen beide Staffeln<br />

Fotos: Dirk Gantenberg<br />

Die Sprinterinnen und Sprinter des <strong>Leichtathletik</strong>-Teams der Deutschen Sporthochschule Köln gewannen bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften<br />

in Leverkusen die erstmals von den FREUNDEN gestifteten Preise für die schnellsten 4 x 200 m Staffeln.<br />

Athleten und Trainer fahren für 3 Tage gemeinsam nach Berlin. Die Stellvertretende FREUNDE-Vorsitzende Hanne Ziemek überreichte<br />

die Gutscheine für die Reise in die Bundeshauptstadt.<br />

Zum Schluss war es bei der weiblichen Jugend eine sehr knappe Angelegenheit. Judith Müssener, Malena Richter, Kim Carina<br />

Schmidt und Marilena Scharff lagen nach 1:39,23 Minuten 3/100 Sekunden vor dem Dresdner SC. Der Jubel der Siegerinnen nach<br />

einigen Sekunden der Ungewissheit fiel umso lebhafter aus. Im Bild noch Anna Rupp, die im Vorlauf startete.<br />

Nicht ganz so knapp gewann das Quartett des LT DSHS Köln bei der männlichen Jugend. Daniel Kölsch, Hendrik Schulz, Fabian<br />

Schneider und Werner Frank waren mit der Saisonbestleistung von 1:27,70 Minuten schneller als weitere 48 Staffeln. Zweite<br />

wurde die Startgemeinschaft MTG Mannheim/SCL Heel Baden-Baden in 1:28,12 vor dem SCC Berlin in 1:30,08.<br />

Nach dem Erfolg der beiden Kölner Staffeln brachten die zahlreich angereisten Fans des Teams der Deutschen Sporthochschule<br />

ausgelassene Karnevalsstimmung in die Leverkusener Halle. Aus gutem Grund: Einen solchen Doppelerfolg gab es noch nie.

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