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The Red Bulletin Dezember 2020 (DE)

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<strong>DE</strong>UTSCHLAND<br />

<strong>DE</strong>ZEMBER <strong>2020</strong><br />

€ 2,50<br />

ABSEITS <strong>DE</strong>S ALLTÄGLICHEN<br />

VOM SHERPA<br />

ZUM CHAMPION<br />

<strong>DE</strong>R SCHNELLSTE<br />

BERGSTEIGER<br />

<strong>DE</strong>R WELT<br />

Nims Purja<br />

bezwang alle<br />

14 Achttausender.<br />

In nur sechs<br />

Monaten.<br />

PURE<br />

FREU<strong>DE</strong><br />

<strong>DE</strong>R SPIELWITZ <strong>DE</strong>S<br />

EISHOCKEY-STARS<br />

JOHN PETERKA<br />

GRÜNES<br />

WUN<strong>DE</strong>R<br />

STERNE-KOCH<br />

FELIX SCHNEI<strong>DE</strong>R<br />

HOLT DAS BESTE<br />

AUS <strong>DE</strong>M WALD<br />

Natural born climber: Nims Purja, 38, führte<br />

ein rein nepalesisches Team an und unterbot den<br />

bisherigen Rekord um mehr als sieben Jahre.<br />

Für Abonnenten der<br />

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GETREDBULLETIN.COM


EDITORIAL<br />

WILLKOMMEN<br />

HOCH<br />

HINAUS<br />

SANDRO BAEBLER (COVER), CHRISTOPH VOY VINZ SCHWARZBAUER<br />

AUF <strong>DE</strong>N<br />

GIPFEL<br />

Dieses ikonische Bild<br />

vom „Stau“ auf dem<br />

Mount Everest ging um<br />

die Welt. Fotografiert<br />

hat es Rekord-Kletterer<br />

Nims Purja. Dessen<br />

abenteuerliche Story<br />

liest du ab Seite 40.<br />

Ambitionierte Ziele können dir sagenhafte Kräfte<br />

verleihen: Wer das nicht glaubt, sollte unseren Cover-<br />

Helden Nims Purja kennenlernen. Der Nepalese nahm<br />

sich vor, die 14 Achttausender<br />

der Welt in der Rekordzeit von<br />

sieben Monaten zu besteigen –<br />

und schaffte es in sechs Monaten<br />

und sechs Tagen. „Ich wollte<br />

der Welt zeigen, was möglich ist,<br />

wenn du deinen ganzen Geist,<br />

dein Herz und deine Seele in ein<br />

Projekt hineinwirfst“, sagt Purja.<br />

Und er wollte mit seinem nepalesischen<br />

Team die Aufmerksamkeit<br />

auf eine oft übersehene Gruppe von Kletterern<br />

richten – die Sherpas. Wie ihm das gelang, erfährst du<br />

ab Seite 40. Mit mutigen Schritten kennt sich auch Ski-<br />

Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg<br />

aus. Ab Seite 32 erklärt sie,<br />

warum sie bereits im Alter von<br />

dreißig Jahren ihre erfolgreiche<br />

Karriere beendete.<br />

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe<br />

von <strong>The</strong> <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong>!<br />

Die <strong>Red</strong>aktion<br />

AUF DIE<br />

FREU<strong>DE</strong> AM SPIEL<br />

Mit achtzehn trickst Eishockey-<br />

Star John Peterka erfahrene<br />

Profis aus. Warum Spaß für ihn<br />

so wichtig ist: ab Seite 62<br />

AUF DIE<br />

SCHREIBKUNST<br />

Spannung kann<br />

Stephen King, klar.<br />

Warum du auch seinen<br />

Schreib ratgeber lesen<br />

solltest. Ab Seite 84<br />

„ Man sollte<br />

den Mut<br />

haben,<br />

sich auszuprobieren.“<br />

Rapper Celo über<br />

sein Erfolgsrezept.<br />

Ab Seite 36<br />

THE RED BULLETIN 3


INHALT<br />

<strong>The</strong> <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong><br />

im <strong>Dezember</strong> <strong>2020</strong><br />

COVERSTORY<br />

40 ÜBER ALLE BERGE<br />

In nur sechs Monaten und<br />

sechs Tagen erklomm Nims<br />

Purja alle Achttausender-<br />

Berge der Welt – und wurde so<br />

vom Sherpa zum Helden.<br />

ABENTEUER<br />

20 FORMEL FROST<br />

Auf einem zugefrorenen See<br />

in Kanada steigt jedes Jahr<br />

das längste und kälteste<br />

Motorrad-Rennen der Welt.<br />

SKI ALPIN<br />

32 ZEIT FÜR DIE<br />

LETZTE ABFAHRT<br />

Ski-Olympiasiegerin Viktoria<br />

Rebensburg erklärt ihren<br />

überraschenden Rücktritt.<br />

<strong>DE</strong>UTSCHRAP<br />

36 BAUCHMUSKEL-HITS<br />

Die Frankfurter Hip-Hop-Stars<br />

Celo & Abdi erzählen, warum<br />

gerade Humor die wichtigste<br />

Zutat ihrer Songs ist.<br />

FILM<br />

38 UND EWIG LOCKT<br />

DAS RISIKO<br />

Schauspieler Laurence Rupp<br />

verrät, wieso er manchmal<br />

bewusst alles aufs Spiel setzt.<br />

6 GALLERY<br />

12 ZAHLEN, BITTE!<br />

14 FUNDSTÜCK<br />

16 PLAYLIST<br />

18 CLUB <strong>DE</strong>R TOTEN <strong>DE</strong>NKER<br />

INNOVATOR<br />

50 DSCHUNGELCAMPS<br />

Ein vietnamesischer Architekt<br />

holt endlich die Natur zurück<br />

in unsere Großstädte.<br />

FOOD<br />

54 RADIKAL LOKAL<br />

Sternekoch Felix Schneider<br />

bedient sich für seine Menüs<br />

im Wald vor der Lokaltür.<br />

EISHOCKEY<br />

62 ECHTER SPIELER<br />

Weshalb den Eishockey-Star<br />

John Peterka vor allem seine<br />

Freude am Spiel stark macht.<br />

GUI<strong>DE</strong><br />

Tipps für ein Leben<br />

abseits des Alltäglichen<br />

75 TRAVEL. Segeln mit den Besten –<br />

Urlaub mit Hagara und Steinacher.<br />

80 FITNESS. Ein Yoga-Programm,<br />

das Superheldenkräfte verleiht.<br />

82 GADGET. Diese Hantel denkt<br />

beim Krafttraining mit.<br />

84 LESESTOFF. Warum Stephen King<br />

packend übers Schreiben schreibt.<br />

86 GAMING. Wie ein begeisterter<br />

Spieler zum Milliardär wurde.<br />

88 KALEN<strong>DE</strong>R. Die wichtigsten<br />

Termine der kommenden Wochen.<br />

92 WINTER-URLAUB. Acht Orte<br />

zum Krafttanken im Schnee.<br />

96 IMPRESSUM<br />

98 PERFEKTER ABGANG<br />

54<br />

RADIKAL REGIONAL Starkoch Felix Schneider<br />

feiert lokale Zutaten mit innovativen Rezepten.<br />

75<br />

HART AM WIND Ein Törn mit Olympiasiegern?<br />

Destination <strong>Red</strong> Bull macht’s möglich.<br />

32<br />

STARKER ABGANG Viktoria Rebensburg über<br />

Gefühlsentscheidungen in ihrer Ski-Karriere<br />

NORMAN KONRAD, KONSTANTIN REYER, SEBASTIAN ARLT, PHILIP VUKELICH<br />

4 THE RED BULLETIN


20<br />

EISKALT ERWISCHT<br />

Brrr! Beim Motorrad-Rennen<br />

in Kanada mit Temperaturen<br />

von bis zu minus 48 Grad<br />

THE RED BULLETIN 5


RIESENGEBIRGE,<br />

TSCHECHIEN<br />

Trick aus<br />

dem Jahr<br />

Schnee<br />

Okay, auf Skiern von einem 18 Meter hohen<br />

Dach zu springen – wie in diesem Fall der<br />

US-Freeski-Star Nick Goepper – nötigt uns<br />

einigen Respekt ab. Noch erstaunlicher ist<br />

aber, wenn man erfährt, dass ein gewisser<br />

Otto Berauer den gleichen Stunt bereits<br />

im Jahr 1929 auf Holzskiern hinlegte.<br />

Fotograf Jiří Šimeček hatte die Aufnahme<br />

von dessen kühnem Sprung im Luční Bouda<br />

Hotel im Riesengebirge gesehen. Er fragte<br />

Nick Goeppner, ob er den Trick nachstellen<br />

würde. Dem war es eine Ehre.<br />

jirisimecek.com<br />

JIRI SIMECEK/RED BULL CONTENT POOL


7


PETER SALZMANN<br />

MOL<strong>DE</strong>, NORWEGEN<br />

Gleitzeit<br />

Steile Felswände, unzählige Seen, atemberaubende<br />

Fjorde: Norwegen gilt als Europas<br />

Mekka für BASE-Jumper und Wingsuit-Flieger.<br />

Zwei Wochen begleitete der Salzburger Air2Air-<br />

Fotograf Peter Salz mann das <strong>Red</strong> Bull Skydive<br />

Team bei dessen jüngstem Projekt im gebirgigen<br />

Westen des Landes. Im Bild vollführen<br />

die Wingsuit-Piloten Max Manow, Marco<br />

Waltenspiel und Marco Fürst (v. li.) die „Pfeil-<br />

Forma tion“ entlang einer Schlucht (Flug speed:<br />

220 km/h). Salzmann: „Hier flog ich knapp<br />

hinter ihnen und musste die Helmkamera<br />

mittels Biss mecha nis mus auslösen.“<br />

redbull.com/norwegen,<br />

@redbullskydiveteam<br />

9


RUSSELL ORD<br />

TEAHUPO’O, TAHITI,<br />

FRANZÖSISCH-POLYNESIEN<br />

Blaues<br />

Wunder<br />

Der Australier Russell Ord, 46, gilt als<br />

einer der besten Surf-Fotografen der Welt.<br />

Dieses Bild aus Teahupo’o, Tahiti, lässt uns<br />

sofort verstehen, warum. Zu sehen ist Surfer<br />

Matahi Drollet am heimatlichen Strand.<br />

Mit 23 Jahren ist er halb so alt wie Ord,<br />

doch gemeinsam schuf das Dream-Team<br />

ein blaues Wunder – das bemerkens werte<br />

Bild eines Ritts auf einer perfekten Welle.<br />

russellordphoto.com<br />

11


Z A H L E N , B I T T E !<br />

TV-SERIE<br />

Genial royal<br />

Am 15. November startet die vierte Staffel der Netflix-Erfolgsserie „<strong>The</strong> Crown“<br />

mit Oscar-Preisträgerin Olivia Colman als Elizabeth II. Hier die Zahlen,<br />

die belegen, dass die Queen einfach die Coolste ist.<br />

1<br />

Glas Champagner trinkt sie<br />

täglich vor dem Schlafengehen.<br />

G20<br />

-Gipfeltreffen-Gruppenfoto 2009:<br />

die Queen blamiert Silvio Berlusconi<br />

vor versammelter Runde: „Was ist<br />

mit dem? Warum schreit der so?“<br />

4<br />

Mal hat sie Wimbledon besucht –<br />

obwohl sie bis 2016 Schirmherrin<br />

des Turniers war. Tennis<br />

interessiere sie einfach nicht.<br />

2<br />

Geburtstage hat sie: ihren<br />

eigentlichen (21. April) und den<br />

„königlichen“ aller Regenten<br />

am zweiten Samstag im Juni.<br />

129<br />

-mal wurde sie porträtiert,<br />

23 Wachsfiguren wurden von ihr<br />

bei Madame Tussauds angefertigt.<br />

14<br />

Premierminister (von Winston<br />

Churchill bis Boris Johnson)<br />

haben ihr gedient.<br />

2007<br />

gestand sie dem damaligen<br />

Arsenal-Mittelfeldspieler<br />

Cesc Fàbregas, sie sei<br />

ein Fan des Clubs.<br />

0<br />

Sie benötigt keinen Reisepass,<br />

um Grenzen zu passieren.<br />

Keinen Führerschein, um Auto<br />

zu fahren. Noch besser:<br />

Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

gelten für sie nicht.<br />

2012<br />

spielte sie im Video zur<br />

Eröffnung der Olympischen Spiele<br />

in London mit. Bond-Darsteller<br />

Daniel Craig holte sie per Heli aus<br />

dem Palast. Ein Queen-Double<br />

sprang später mit dem Fallschirm<br />

über dem Stadion ab.<br />

123.384.128<br />

Dollar spielte der Film „Die Queen“ weltweit im Kino ein,<br />

Helen Mirren erhielt einen Oscar für die Hauptrolle.<br />

237<br />

Straßen sind nach ihr benannt.<br />

1976<br />

verschickte sie ihre erste<br />

E-Mail, 2014 ihren ersten Tweet.<br />

GETTY IMAGES (9) CLAUDIA MEITERT<br />

12 THE RED BULLETIN


FUNDSTÜCK<br />

Pelés Jubiläumsspiel-<br />

Ball (mit den Namen der<br />

Teams) ist aus Ledersegmenten<br />

gefertigt.<br />

Das Kicken lernte Pelé<br />

als Kind noch mit<br />

einem Ball aus ausgestopften<br />

Socken.<br />

PELÉ<br />

Haut volée<br />

Ball vom 1000. Spiel des brasilianischen Jahrhundert-Fußballers Edson Arantes do Nascimento, 1971<br />

In den 50er- und 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts hieß der Fußballgott Pelé. Keiner behandelte<br />

die Wuchtel, das Leder, die Haut eleganter, keiner schoss so viele Tore. Im Jänner 1971, mit 31,<br />

hatte er Brasilien bereits dreimal zum WM-Titel geführt und war längst eine lebende Legende. So<br />

wurde sein tausendstes Match (FC Santos gegen SV Transvaal, Surinam, 4:1) wie ein Gottes dienst<br />

zele briert. Und das Leder – damals wirklich noch aus Leder – hat man als Reliquie aufbewahrt.<br />

JULIEN’S AUCTION/REX SHUTTERSTOCK<br />

14 THE RED BULLETIN


<strong>DE</strong>R PIONIERGEIST LEBT FORT.<br />

Eine Hommage an die allerersten Flieger und Entdecker<br />

– und ihre gemeinsame Geschichte mit Longines.<br />

Elinor Smith, die<br />

furchtlose Rekord-<br />

Fliegerin, vertäute<br />

auf die Präzision<br />

und Widerstandsfähigkeit<br />

ihrer<br />

Longines, als sie<br />

sich höher als alle<br />

anderen Pilotinnen<br />

in den Himmel<br />

schraubte.<br />

1928 wurde Elinor Smith mit nur<br />

16 Jahren die jüngste zu gelassene<br />

Fliegerin der Welt. Die berühmte<br />

Kunstfliegerin wird für immer in<br />

Erinnerung bleiben: Nur wenige<br />

Monate nach ihrer Zulassung sorgte<br />

sie für eine Sensation, als sie in<br />

New York unter allen vier Brücken<br />

auf dem East River hindurchflog.<br />

Und dies alles nur, weil ein männlicher<br />

Bekannter, der es zuvor erfolglos<br />

versucht hatte, ihr einredete,<br />

sie schaffe das nicht. Elinor Smith<br />

ist die erste und einzige Pilotin,<br />

der dieses Kunststück gelang.<br />

Es waren dieser Kampfgeist und<br />

Mut, die sie dazu bewogen, ihre<br />

Grenzen immer weiter zu setzen<br />

und den Gefahren zu trotzen.<br />

1930 stellte sie einen neuen<br />

Höhenrekord von 8357 Metern<br />

auf. Sie freute sich zu berichten,<br />

dass ihre «Longines jederzeit<br />

perfekt funktionierte». Nur ein<br />

Jahr später versuchte Smith,<br />

noch höher in die Luft zu steigen.<br />

Nachdem sie bereits eine Höhe<br />

von 9144 Metern erreicht hatte,<br />

fiel Smiths Flugzeugmotor aus.<br />

Als sie versuchte, ihn wieder<br />

zu starten, verlor sie das Bewusstsein<br />

(ohne ihr Wissen war<br />

ihre Sauerstoffflasche beschädigt<br />

worden, und ihr Inhalt war ausgetreten).<br />

Die Treibstoffleitung<br />

war einge froren, und das nun antriebslose<br />

Flugzeug geriet in einen<br />

steilen Sturzflug. Smith erlangte<br />

nach einem freien Fall von über<br />

7000 Metern das Bewusstsein<br />

wieder und konnte das Flugzeug<br />

schließlich landen.<br />

Zehn Tage später schwang sie sich<br />

noch höher hinauf und stellte mit<br />

9929 Metern einen neuen Rekord<br />

auf, bei dem sie erneut ihrer präzisen<br />

Longines vertraute.<br />

Die Art und Weise, wie sie mit<br />

Herausforderungen umgehen,<br />

trennt die Pioniere vom Rest der<br />

Menschheit. Eleganz zeigen, wenn<br />

alle Chancen gegen einen stehen.<br />

Mit Eleganz alles versuchen, alles<br />

geben, vielleicht scheitern. Elegant<br />

kämpfen — und triumphieren. Das<br />

ist es, woran man sich erinnert.<br />

Das ist es, was bleibt — wenn alles<br />

andere nicht mehr zählt.<br />

Longines hat die Spirit Collection<br />

entwickelt, um genau dies<br />

zu verkörpern. Sie verbindet<br />

Eleganz, Tradition und Leistung<br />

– mit denselben unverwechselbaren<br />

Merkmalen, die speziell<br />

für die ersten Aviatik-Pioniere<br />

geschaffen wurden: von ihrer<br />

geprüften Ganggenauigkeit bis<br />

zur übergroßen Aufzugskrone,<br />

die mit Handschuhen leicht<br />

bedient werden kann; von den<br />

markanten, kontrastreichen<br />

Ziffern bis zu den Zeigern mit<br />

Leuchtmassenbeschichtung für<br />

Nachtflüge.<br />

Die Spirit Collection ist der lebhafte<br />

Beweis, dass der Pioniergeist<br />

fortlebt.


PLAYLIST<br />

BENNY THE BUTCHER<br />

So klingt<br />

New York<br />

Größen wie Eminem und Jay-Z<br />

huldigen seiner Musik. Uns<br />

empfiehlt der Rapper vier Songs<br />

aus seiner Heimatstadt, die<br />

seinen Weg prägten.<br />

New Yorks Hip-Hop erlebt gerade<br />

eine Renaissance – auch wegen<br />

Rappern wie Jeremie Pennick, 35,<br />

besser bekannt unter dem Namen<br />

Benny the Butcher. Benny und sein<br />

Hip-Hop-Kollektiv Griselda führen<br />

mit ihrer Musik die Tradition von<br />

Eastcoast-Legenden wie dem<br />

Wu-Tang Clan oder Mobb Deep fort.<br />

Gleichzeitig fügen sie deren aggressivem<br />

Hardcore-Rap ihren eigenen,<br />

frischen Sound hinzu. Zu Bennys<br />

Fans zählen mittlerweile Größen<br />

wie Eminem, der Griselda 2017 auf<br />

seinem Label Shady Records unter<br />

Vertrag nahm, oder Jay-Z, der Benny<br />

mit seiner Agentur Roc Nation<br />

betreut. Hier verrät der New Yorker<br />

vier Tracks, die ihn auf seinem Weg<br />

nach oben inspiriert haben.<br />

Das Album von Benny <strong>The</strong> Butcher<br />

& DJ Drama: „Gangsta Grillz × BSF<br />

Da Respected Sopranos“ ist bereits<br />

erhältlich; blacksopranofamily.com<br />

Marley Marl feat.<br />

Masta Ace, Craig G, Kool<br />

G Rap & Big Daddy Kane<br />

<strong>The</strong> Symphony (1988)<br />

„Mein Paps war der größte Hip-<br />

Hop-Fan überhaupt. Er hörte<br />

ständig Musik, und ich saß auf<br />

dem Rücksitz unseres Autos<br />

und sog die Songs auf. So lernte<br />

ich ‚<strong>The</strong> Symphony‘ kennen.<br />

Die Pianomelodie, die sich<br />

Marley Marl hier von Otis <strong>Red</strong>ding<br />

borgt, dazu Kool Gs Reimkunst:<br />

ein irre guter Track.“<br />

<strong>The</strong> Notorious BIG<br />

Juicy (1994)<br />

„‚Juicy‘ war ein großes Ding<br />

für New York. Der Song erschien<br />

zu einer Zeit, als Rapper<br />

der Westcoast die Szene fest<br />

im Griff hatten. Deshalb waren<br />

wir heilfroh über dieses Genie<br />

aus Brooklyn. Immer wenn<br />

seine Songs im Radio gespielt<br />

wurden, setzten wir ein Lächeln<br />

auf. ‚Juicy‘ ist eine der größten<br />

New-York- und eine der größten<br />

Hip-Hop-Hymnen überhaupt.“<br />

Nas feat. Lauryn Hill<br />

If I Ruled the World (aus dem<br />

Album „Imagine That“, 1996)<br />

„Nas und Lauryn gemeinsam<br />

auf einem Track zu hören war<br />

schon sehr speziell. Ohne die<br />

beiden wäre Hip-Hop heute<br />

nicht dasselbe. Das Video zum<br />

Song ist pures New York und<br />

wurde am Times Square gedreht.<br />

Es ist der Blueprint für<br />

Künstler, die dieses Feeling<br />

ebenfalls erzeugen wollen –<br />

auch noch Jahre später.“<br />

Puff Daddy & <strong>The</strong> Family<br />

It’s All About the Benjamins<br />

(1997)<br />

„Als ich den Song zum ersten<br />

Mal hörte, dachte ich: ‚Wow!<br />

Was für ein verrückter Beat.‘<br />

Später packten mich die Texte,<br />

die Gast-Künstler wie Sheek<br />

dem Album beisteuerten.<br />

Puff bringt einfach immer die<br />

besten Leute zusammen. Er ist<br />

eine Art All-Star-Coach des Hip-<br />

Hop, und seine Arbeitsweise<br />

hat mich sehr beeinflusst.“<br />

WILL LAVIN<br />

16 THE RED BULLETIN


THE PIONEER<br />

SPIRIT LIVES ON.<br />

Warum diese Uhr? Nun, die neuartige Unruh-Spiralfeder aus Silizium widersteht den Magnetfeldern<br />

und Stößen, die wir im Alltag erleben. Dank der verbesserten Ganggenauigkeit und Zuverlässigkeit wird<br />

jede Uhr als COSC-Chronometer zertifiziert. Wie groß ist das Vertrauen in unsere neuen Modelle der<br />

Longines Spirit Collection? Es ist so gross, dass wir für sie volle fünf Jahre Garantie gewähren.


D E R C L U B D E R T O T E N D E N K E R<br />

GEORG WILHELM FRIEDRICH HEGEL<br />

Soll ich mir altes Zeug<br />

im Museum anschauen?<br />

Die größten Denker aller Zeiten beantworten<br />

Fragen unserer Gegenwart, übermittelt<br />

durch den Philosophen Christoph Quarch.<br />

Diesmal: Kurz nach seinem 250. Geburtstag<br />

erklärt Hegel, wieso es sich lohnt, sich mit<br />

Geschichte zu befassen.<br />

Also woischt, i bi ja a Schwoab. Und a Schwoab ka gar<br />

net andersch, als alles nuffz’hebe, was ihm querkommt.<br />

Heidenei, des verstoasch ja net, denn du bischt ja wohl<br />

kan Schwoab, sonst tätst et frage, ob des guat isch,<br />

sich im Museum so an alte Plunder az’gucke.<br />

Also in gepflegtem Hochdeutsch: Wir Schwaben<br />

neigen dazu, Dinge aufzuheben. Und als ein schwäbischer<br />

Philosoph neige ich – auch nach vielen Jahren<br />

in Berlin noch – dazu, genau das gut und sinnvoll zu<br />

finden. Denn mit dem Aufheben hat es eine eigentümliche<br />

Bewandtnis. Das Aufheben ist<br />

nämlich die Lieblingsbeschäftigung<br />

des Geischtes – Pardon: des Geistes.<br />

Ums Aufheben ist es mir also zu<br />

tun. Denn Aufheben ist wichtig – Aufheben<br />

ist geistreich. Genauso geistreich<br />

wie das Spiel mit Worten, das<br />

ich jetzt gern mit dir spielen möchte:<br />

Aufheben – so habe ich’s vor langen<br />

Jahren in meiner „Phänomenologie<br />

des Geistes“ ausgearbeitet – kann<br />

dreierlei bedeuten: etwas aufbewahren<br />

bzw. etwas vor der Mülltonne retten; etwas abschaffen,<br />

wie man etwa ein Verbot aufhebt; und etwas<br />

auf eine höhere Ebene bringen – so wie man etwas<br />

vom Fußboden aufhebt, wenn es runtergefallen ist.<br />

Und jetzt kommt’s: Wenn der Geist etwas aufhebt,<br />

dann geschieht alles drei zugleich. Und das ist dann<br />

auch die Erklärung dafür, warum es eine ganze Menge<br />

bringt, gelegentlich einmal ein Museum aufzusuchen.<br />

Ist nicht leicht zu verstehen, auch nicht leicht<br />

zu erklären, aber ich will’s versuchen: Als Erstes mach<br />

dir bitte klar, dass du nicht vom Himmel ge fallen bist.<br />

Nein, bist du nicht: Du bist in eine Welt hineingeboren,<br />

die schon vor dir da war und die eine Geschichte hat.<br />

Die Welt, in der du lebst, ist eine gewordene Welt. Je<br />

mehr du nun in sie hineinwächst, desto mehr saugst<br />

du sie auf – und mit ihr auch ihre Geschichte. Die Weise,<br />

wie du denkst, wie du sprichst, wie du fühlst: Alles<br />

„ Du bist in eine<br />

Welt hineingeboren,<br />

die<br />

schon vor dir da<br />

war und die eine<br />

Geschichte hat.“<br />

hat eine Geschichte, die weit, weit hinter deine Geburt<br />

zurückreicht. Denn es ist die Geschichte des Geistes:<br />

die Geistesgeschichte, die wir bis zu den ersten Anfängen<br />

der Menschheit zurück verfolgen können. Ja,<br />

wie ein roter Faden zieht der Geist sich durch die<br />

Jahrhunderte. Und mit jedem Jahrzehnt – das war<br />

meine größte Entdeckung – wird er etwas … geistreicher,<br />

etwas umfassender, etwas komplexer, etwas<br />

bewusster. Und wie macht er das? Die Antwort kennst<br />

du schon: durchs Aufheben.<br />

Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit: die<br />

Europäische Union. Nach zwei Weltkriegen und dem<br />

Faschismus war man sich in Europa einig, dass so<br />

etwas nie wieder geschehen dürfe. Also schloss man<br />

sich zu einer Europäischen Gemeinschaft zusammen.<br />

Dabei wurde einiges aufgehoben: Alte Feindschaften<br />

wurden abgeschafft, während nationale Eigenheiten<br />

aufbewahrt blieben. Und Europa wurde auf eine neue<br />

Entwicklungsstufe gebracht – die heute allerdings<br />

vielen Menschen Kopfzerbrechen bereitet, wenn man<br />

bedenkt, was in Ländern wie Polen,<br />

Ungarn oder Großbritannien abgeht.<br />

Und da sage ich dir: Du kannst das heutige<br />

Europa nur verstehen, wenn du<br />

seine Geschichte kennst. Du verstehst<br />

den Geist deiner Zeit nur, wenn du dir<br />

klarmachst, was er alles aufgehoben<br />

hat – im dreifachen Sinne. Und was er<br />

auf gehoben hat, findest du als „altes<br />

Zeug“ in den historischen Museen.<br />

Also: Wenn du verstehen willst, in<br />

welcher Welt du lebst, befasse dich mit<br />

der Vergangenheit. Klar, du kannst so tun, als wärest<br />

du vom Himmel gefallen – aber damit fällst du auf die<br />

Nase. Im Einzelfall ist das nicht schlimm. Wenn aber<br />

ein ganzer Kontinent seine Geschichte vergisst, dann<br />

wird es eng. Deshalb glaube ich, es bringt uns allen<br />

etwas, ab und zu in ein Museum zu gehen.<br />

FRIEDRICH HEGEL (1770–1831)<br />

war einer der einflussreichsten Denker für das 19. und<br />

20. Jahrhundert. Nicht nur Karl Marx und die Wegbereiter<br />

des Sozialismus ließen sich von ihm inspirieren, sondern auch<br />

existenzialistische Philosophen wie Søren Kierkegaard oder<br />

Jean-Paul Sartre. Als gebürtiger Schwabe wurde er 1818 an<br />

die Berliner Universität berufen, wo er eine große Hörer- und<br />

Anhängerschaft fand. Seine Philosophie ist hochkomplex,<br />

erhebt sie doch den Anspruch, ein geistiges System bereitzustellen,<br />

mit dem sich die Kultur- und Menschheitsgeschichte<br />

als dynamische Entfaltung des Weltgeistes verstehen lässt.<br />

DR. CHRISTOPH QUARCH BENE ROHLMANN<br />

18 THE RED BULLETIN


GEORG WILHELM FRIEDRICH HEGEL (1770–1831)<br />

„Du kannst das heutige Europa nur verstehen, wenn du seine<br />

Geschichte kennst. Du verstehst den Geist deiner Zeit nur,<br />

wenn du dir klarmachst, was er alles aufgehoben hat.“<br />

THE RED BULLETIN 19


FORMEL FROST<br />

Auf einem zugefrorenen See im Norden Kanadas wartet<br />

jeden Winter auf Hartgesottene eine würdige Herausforderung:<br />

NUMB BUM („vor Kälte tauber Hintern“),<br />

das längste und kälteste Motorradrennen der Welt.<br />

24 Stunden Vollgas bei bis zu minus 48 Grad.<br />

Text KAITLYN KRASSELT<br />

Fotos PHILIP VUKELICH<br />

Ausdauer zählt<br />

Nicht die Schnellsten gewinnen das<br />

Numb Bum 24, sondern die Zähesten<br />

– jenes Team, das in 24 Stunden<br />

die meisten Runden abgespult hat.<br />

Die Frage lautet also: Wer hält es am<br />

längsten aus bei eisigen Temperaturen,<br />

Wind, Schnee und allen anderen<br />

Überraschungen, die die Natur hier<br />

so aus dem Ärmel zaubert?<br />

20


Nagelprobe<br />

Um auf der spiegelglatten Strecke<br />

Halt zu finden, bestücken die Piloten<br />

die Reifen mit fünf Zentimeter langen<br />

Spikes. Doch die können sich auch<br />

als Albtraum erweisen: Im Jahr 2015<br />

schlitzte sich einer der Teilnehmer<br />

bei einem Abflug mit einem der<br />

Nägel die Oberschenkel arterie auf.<br />

Seither gibt es eine neue Vorschrift:<br />

Die Räder müssen von einem Schutzgitter<br />

umgeben sein.


„Um hier teilzunehmen, musst<br />

du ein bisschen verrückt sein.“<br />

Dan Cheron, Organisator des Numb Bum 24<br />

Die Rennstrecke<br />

Es dauert mindestens eine Woche,<br />

bis Schneepflüge die etwa 14 Kilo meter<br />

lange Strecke aus dem Sandy Lake,<br />

eine Fahrstunde nordwestlich von<br />

Edmon ton in der kanadischen Provinz<br />

Alberta, geschnitzt haben – wobei sich<br />

der Kurs von Jahr zu Jahr ändert.<br />

„Ohne die Strecke“, findet Numb-<br />

Bum-24-Organi sator Dan Cheron,<br />

„sieht der See einfach nicht gut aus.“<br />

23


Wie jedes anständige 24-Stunden-<br />

Rennen beginnt auch das Numb<br />

Bum mit einem Le-Mans-Start.<br />

Und genau wie dort ist dieser Vorgang<br />

– die Teilnehmer rennen zu<br />

ihren geparkten Maschinen – ebenso<br />

emotional wie bedeutungslos.<br />

Hier Zeit zu verlieren ist für Piloten<br />

zwar frustrierend, für den Rennausgang<br />

jedoch nebensächlich.<br />

Dan Cheron ist das Herz und<br />

die Seele des Numb Bum. Obwohl<br />

er selbst nie an dem Rennen teilgenommen<br />

hat, ist er fast das<br />

ganze Jahr mit dessen Planung<br />

und Organi sation beschäftigt.<br />

Er zaubert die Sponsoren aus<br />

dem Ärmel und kümmert sich um<br />

die Genehmigungen der lokalen<br />

Be hörden. Es ist die Arbeit eines<br />

wahren Liebenden.


Das Wetter fordert Mensch und<br />

Maschine. Die Piloten müssen<br />

stundenlang Wind und Wetter<br />

trotzen, und auch die Maschinen<br />

sind nicht dafür gebaut, 24 Stunden<br />

mit Vollgas über die Strecke<br />

geprügelt zu werden. <strong>2020</strong> war<br />

das Rennen vergleichsweise mild:<br />

bloß minus zehn Grad Celsius.<br />

Die Teams wechseln die Fahrer<br />

alle ein, zwei Stunden, damit sie<br />

sich aufwärmen und ausruhen<br />

können. Dieses Jahr versuchte<br />

Luke Sydor (im Bild), so lange<br />

wie möglich draußen zu bleiben.<br />

Nach 13 Stunden war Schluss:<br />

Getriebeschaden.<br />

25


Mit Einbruch der Nacht sinken<br />

Temperaturen und Sicht,<br />

was Rennen und Reparaturen<br />

noch einen Tick härter macht.


Nachtschicht<br />

Gut die Hälfte des Rennens geht<br />

im Finstern über die Bühne – was<br />

die Challenge nochmals erhöht.<br />

Sandy Beach, Alberta, ist ein Nest mit<br />

1100 Einwohnern, hauptsächlich<br />

ist hier im Sommer etwas los. Außer<br />

beim Numb Bum im Februar: Sobald<br />

die Sonne untergeht, sieht man<br />

weithin die Lichter tanzen und<br />

hört das Knattern der Motoren.<br />

27


“Nick Moir is a genuine soul<br />

who loves to document Mother<br />

Nature in all on.”<br />

Eine Flotte von Schneepflügen<br />

sorgt dafür, dass die Rennstrecke<br />

stets sicher geräumt ist.<br />

Sie glätten etwa jene Stellen, wo<br />

die Spikes tiefe Rillen hinterlassen<br />

haben. Ein Umlauf dauert 30 Minuten,<br />

Zuschauer dürfen mitfahren.<br />

Benzinkanister stehen zum<br />

Nachfüllen bereit, damit die Helden<br />

des Numb Bum 24 über die Runden<br />

kommen. Die meisten Fahrer<br />

tanken alle 60 bis 90 Minuten<br />

nach. Die Tapferen mit extragroßen<br />

Custom-Tanks trotzen der Kälte<br />

entsprechend länger.


Wer hier zum ersten Mal die Kurve kratzt,<br />

lernt im Blitztempo, dass Schockfrosten<br />

eine völlig neue Bedeutung hat.<br />

Leading<br />

the Charge<br />

Nick Moir battles against a<br />

dust storm in Texas. “I trusted<br />

Nick and his 20 years of<br />

experience,” Wright says.<br />

“<strong>The</strong> rest of us were stormchasing<br />

rookies. I wholeheartedly<br />

believe that Nick<br />

could get anyone interested<br />

in storms with his infectious<br />

attitude.<br />

Nomen est omen<br />

Der Name des Events nimmt Bezug<br />

auf die eisigen Temperaturen und<br />

das mitunter grau same Wetter.<br />

Die Dauer des Rennens hat aber<br />

noch einen weiteren Nebeneffekt:<br />

Es ist nicht ungewöhnlich, dass<br />

die Piloten im Stehen fahren, damit<br />

der Schmerz beim Sitzen einmal<br />

ein bisschen nachlässt.<br />

29


Lohn der Mühe<br />

Die Zieldurchfahrt, der Moment<br />

des Triumphs nach all den Strapazen:<br />

Tab Sydor (im Bild) und das Team<br />

NASTE Shrinkage schafften in 24 Stunden,<br />

3 Minuten und 12,56 Sekunden<br />

109 Runden. Preisgeld gab’s keins,<br />

aber einen hübschen Pokal und<br />

jede Menge Ehre.<br />

30


„Natürlich kommen wir wieder.<br />

Aber jetzt muss ich schlafen.“<br />

Tab Sydor, Sieger des Numb Bum von <strong>2020</strong>


Viktoria Rebensburg<br />

„Ich bin stolz<br />

auf meine<br />

Konsequenz“<br />

Schluss mit 30: Nach ihrem Rücktritt erklärt Ski-Ass<br />

Viktoria Rebensburg, wie sie mutige Entscheidungen<br />

trifft – und was sie von der Piste fürs Leben gelernt hat.<br />

Text MARC BAUMANN<br />

Fotos SEBASTIAN ARLT<br />

Ihren vorerst letzten großen Auftritt<br />

absolviert Viktoria Rebensburg, die<br />

Riesentorlauf-Olympiasiegerin von<br />

2010 und Gewinnerin von ins gesamt<br />

19 Weltcuprennen, im Spätsommer<br />

an einem Kinderhang. Am Tegernsee,<br />

wo sie als kleines Mädchen das Skifahren<br />

gelernt hat, steht sie an einem<br />

grauen Tag mit roter Outdoorjacke<br />

auf einer grünen Wiese. Und verkündet<br />

unaufgeregt ihren Rücktritt.<br />

Das Video ist mit dem Handy gedreht,<br />

es gibt keine Fans, keine Blumen,<br />

keine Tränen, keinen Applaus.<br />

Kurzum: ein typischer Rebensburg-<br />

Auftritt. Wie man auf einen Podestplatz<br />

fährt, wussten im deutschen<br />

Skisport nur ganz wenige so gut wie<br />

die heute 31-Jährige – aber was man<br />

dann da oben macht im Rampenlicht,<br />

war Rebensburg all die Jahre<br />

ein Rätsel. Und weil man ziemlich<br />

sicher sein kann, dass sie nicht so<br />

bald in irgendwelchen Fernsehshows<br />

auftaucht, ist es spannend, zu erfahren,<br />

was sie noch so vorhat im<br />

Leben. Ein Interview über verfrühte<br />

Goldmedaillen, Schussfahrten auf<br />

öffentlichen Pisten und schwere<br />

Entscheidungen.<br />

THE RED BULLETIN: Viktoria, du<br />

wurdest voriges Jahr, zu deinem<br />

30. Geburtstag, gefragt, wie lange<br />

du noch Skirennen fahren willst –<br />

weißt du noch deine Antwort?<br />

VIKTORIA REBENSBURG: In etwa:<br />

„… solange es körperlich geht,<br />

ich Spaß und Erfolg habe …“<br />

Ziemlich genau so. Und dann<br />

verkündest du Anfang September<br />

plötzlich deinen Rücktritt.<br />

Ja. Ich bin im Februar gestürzt und<br />

musste die restliche Saison beenden.<br />

Als ich ab Juli wieder Ski gefahren<br />

bin, hat es sich nicht mehr richtig<br />

angefühlt. Ich habe das Gefühl,<br />

nicht mehr an mein höchstes Niveau<br />

hinzukommen. Und ich hab mir<br />

immer gesagt, wenn ich im Starthäuschen<br />

nicht mehr die hundertprozentige<br />

Überzeugung habe, dass<br />

ich gewinnen kann, höre ich auf.<br />

Dein vorletztes Rennen, noch vor<br />

dem Sturz, war die berüchtigte<br />

Kandahar-Abfahrt in Garmisch –<br />

die hast du gewonnen. Es war<br />

dein erster Weltcupsieg in einer<br />

Abfahrt. Schon seltsam, ein paar<br />

Monate später zu sagen: Ich bin<br />

nicht mehr gut genug, oder?<br />

(Lacht.) Ja, vielleicht wirkt das so.<br />

Es gibt Profis, denen das Aufhören<br />

wahnsinnig schwerfällt – etwa<br />

Arjen Robben vom FC Bayern, der<br />

jetzt doch wieder in der niederländischen<br />

Liga spielt.<br />

Viele ehemalige Profis haben gesagt,<br />

man spüre den Moment, wenn man<br />

aufhören sollte – ich hab mir immer<br />

gedacht: Wann spüre ich das denn<br />

mal? Und jetzt war es so weit. Vor<br />

der Entscheidung aufzuhören hatte<br />

ich immer viel Respekt, und seit ich<br />

denken kann, lag der Fokus darauf,<br />

mich im Skifahren zu verbessern.<br />

Diese Zeit war natürlich äußerst<br />

prägend für mich.<br />

Tennisprofis können nach dem<br />

Karriereende weiterspielen – wie<br />

Andre Agassi oder Steffi Graf auf<br />

ihrem eigenen Court. Aber du<br />

kannst ja jetzt nicht zur nächsten<br />

schwarzen Piste fahren und mit<br />

Tempo 130 ins Tal schießen, oder?<br />

Man kann ja früh aufstehen und als<br />

Erster auf der Piste sein. Ich hab eh<br />

nicht mehr die perfekt präparierten<br />

Ski von meinem Servicemann. Aber<br />

Skifahren ist so facettenreich, da<br />

kann ich noch viel ausprobieren:<br />

Skitouren, Powdern abseits der Piste<br />

– Dinge, die bis jetzt nicht gingen.<br />

Du giltst als furchtlose Fahrerin.<br />

Wie bleibt man trotz Stürzen<br />

mutig genug, um eine vereiste<br />

Piste hinunterzurasen?<br />

Ohne totales Selbstvertrauen kann<br />

man nicht gewinnen. Und je selbstbewusster<br />

man fährt, desto weniger<br />

passiert. Man muss viel trainieren,<br />

Routinen entwickeln, die verschiedenen<br />

Wetterverhältnisse kennen und<br />

sich immer wieder an die Höchstgeschwindigkeiten<br />

herantasten. So<br />

kann man sich Sicherheit holen und<br />

Vertrauen in die eigene Stärken.<br />

Durchsetzungsstark warst du<br />

nicht nur im Sport, du hast dich<br />

auch schon bei Meinungsverschiedenheiten<br />

mit Trainern und Funktionären<br />

behauptet. Wie schafft<br />

HAIR AND MAKE UP: ALISA KOLB/NINA KLEIN ARTISTS, STYLING: BOGNER<br />

32 THE RED BULLETIN


„Man muss<br />

das lieben,<br />

was man<br />

macht.“<br />

Das Rezept der Olympiasiegerin<br />

für Erfolg heißt: Leidenschaft.<br />

THE RED BULLETIN 33


Viktoria Rebensburg<br />

man es, bei Gegenwind nicht<br />

einzuknicken?<br />

Je höher man kommt, desto mehr<br />

Menschen haben eine Meinung zu<br />

dir. Die Diskussionen gab es oft mitten<br />

in der Wettkampfzeit – das war<br />

nicht so leicht. Es ist gut, sich die<br />

Kritik anzuhören – man muss über<br />

alles diskutieren –, aber am Ende<br />

hab ich die Entscheidung getroffen.<br />

Ich höre auf meinen Bauch, was<br />

meistens richtig war. Das Wichtigste<br />

ist: standhaft zu bleiben, sich nicht<br />

verunsichern zu lassen. Das war für<br />

mich oft nicht leicht, auch wenn es<br />

nach außen so gewirkt hat.<br />

„Ich höre auf<br />

meinen Bauch.<br />

Und das war<br />

meistens richtig.“<br />

Entspannt in die<br />

Zu kunft: Jetzt macht<br />

Viktoria einmal ein<br />

halbes Jahr Pause.<br />

Konzentration gilt als eine deiner<br />

Stärken. Kannst du uns einen Tipp<br />

geben, wie man in wichtigen Momenten<br />

voll da ist?<br />

Man darf sich nur nicht zu sehr unter<br />

Druck zu setzen. Ich habe immer versucht,<br />

in ganz wichtigen Momenten<br />

wie bei Olympia den Dampf und<br />

die Aufregung etwas rauszunehmen.<br />

Ich weiß noch, wie ich bei einer<br />

Junioren-WM die Favoritin war, der<br />

Sieg gehe nur über mich, hieß es,<br />

aber ich war zu verbissen, wollte<br />

den Sieg erzwingen – und schied<br />

beim 10. oder 15. Tor aus. Ich war so<br />

sauer auf mich und megafrustriert –<br />

aber ich hab daraus echt viel gelernt.<br />

Was genau?<br />

Es hilft, sich in wichtigen Momenten<br />

nur auf das Wesentliche zu konzentrieren,<br />

also auf die Dinge, die man<br />

wirklich beeinflussen kann: bei mir<br />

etwa meine Skitechnik, den Pistenverlauf<br />

oder die Dinge, die wir im<br />

Training geübt haben. Nicht vorher<br />

schon an die Pokale denken oder<br />

an die Siegerehrung.<br />

Wenn du deinem jüngeren Ich<br />

einen Rat ins Ohr flüstern dürftest:<br />

Was wäre das?<br />

Da würde es schon viele Kleinigkeiten<br />

geben. Aber ich bin glücklich,<br />

wie bei mir die Karriere gelaufen ist.<br />

Ich habe mir immer viele Gedanken<br />

gemacht und dann entsprechend<br />

meine Entscheidungen getroffen.<br />

Das machen nicht viele – und darauf<br />

bin ich schon stolz, dass ich diese<br />

Konsequenz hatte. Das Allerwichtigste<br />

ist, das wirklich zu lieben,<br />

was man macht. Dann ist es kein<br />

Zwang, sondern passiert aus tiefster<br />

Freude heraus. Und nicht immer<br />

alles zu ernst zu nehmen – sonst ist<br />

es schwer, in den entscheidenden<br />

Momenten gelassen zu bleiben.<br />

Was kann man von Profisportlern<br />

lernen fürs normale Leben?<br />

Die Zielstrebigkeit. Die ganze Saison<br />

hat ein Ziel, aber auch jeder Tag,<br />

jede Einheit. Du weißt, warum du es<br />

tust und wie du es tust. Das zeichnet<br />

uns Sportler aus: alles für den Erfolg<br />

tun – fleißig sein, auch unbequeme<br />

Dinge machen. Es gibt Momente,<br />

wo Training mal keinen Spaß macht.<br />

Dann hab ich mir einen Hang gesucht,<br />

der mir taugt, wo der Schnee<br />

passt, um wieder in den Flow zu<br />

kommen. Meine Basis war immer,<br />

dass ich das Skifahren extrem gerne<br />

gemacht habe – diese Leidenschaft<br />

für das, was man tut, muss da sein.<br />

Möchtest du in Zukunft beruflich<br />

im Wintersport bleiben?<br />

Mein Herz hängt schon dran, ja.<br />

Ich hab meinen Bachelor in Sportmanagement<br />

gemacht. Jetzt gebe ich<br />

mir ein halbes Jahr, um alles sacken<br />

zu lassen, und dann sehe ich weiter.<br />

Dein Freund ist Koch. Kann er dir<br />

jetzt etwas zubereiten, was du<br />

als Profisportlerin nicht essen<br />

durftest?<br />

Nein, wir konnten schon immer<br />

essen, worauf wir Lust hatten. Aber<br />

natürlich habe ich darauf geachtet,<br />

mich gesund zu ernähren, und daran<br />

wird sich nicht so viel ändern. Käsespätzle<br />

und die traditionelle bayerische<br />

Küche – das war zum Glück<br />

in Maßen immer schon möglich.<br />

34 THE RED BULLETIN


helvetia.de<br />

Skisport.<br />

Spitzenleistung.<br />

Viktoria<br />

Rebensburg.<br />

Liebe Viktoria wir danken Dir für die tollen gemeinsamen Jahre<br />

und wünschen Dir für die Zukunft nur das Beste.<br />

Viktoria<br />

Rebensburg<br />

Ski Alpin


„Man sollte sich<br />

nie zu ernst<br />

nehmen.“<br />

Celo (li.) und Abdi finden, dass Musik<br />

in erster Linie Spaß machen sollte.<br />

KATJA KUHL<br />

36 THE RED BULLETIN


Celo & Abdi<br />

„Wir trainieren<br />

mehr die<br />

Bauchmuskeln“<br />

Sie haben Humor zurück in den Deutschrap gebracht:<br />

die Hip-Hop-Künstler Celo & Abdi über ihren Karrierestart<br />

im Callcenter und einen Tipp zum <strong>The</strong>ma „Coolness“.<br />

Text DANIEL SCHIEFER<strong>DE</strong>CKER<br />

Offene Feindschaften, aggressive<br />

Texte; das Leben, ein einziger Battle:<br />

Als Erol Huseinćehaj, 38, und Abderrahim<br />

el Ommali, 33, Anfang der<br />

2010er-Jahre ihre Karriere starteten,<br />

herrschte im Deutschrap noch ein<br />

besonders rauer Ton. Die in Frankfurt<br />

geborenen Söhne bosnischer<br />

und marokkanischer Einwanderer<br />

liebten Hip-Hop, aber mit dem ironiebefreiten<br />

Gangster-Habitus konnten<br />

sie wenig anfangen. Also entwickelten<br />

sie als Celo & Abdi einen eigenen<br />

Stil, der sie schon bald in die Charts<br />

katapultierte. In Kürze erscheint<br />

ihr neues Album „Mietwagentape 2“.<br />

Hier erzählen die beiden, wie sie<br />

ihren Weg fanden und was sie<br />

jungen Menschen raten.<br />

THE RED BULLETIN: Wie habt ihr<br />

euch 2008 genau kennengelernt?<br />

ABDI: In Frankfurt, im Callcenter<br />

einer Versicherung.<br />

CELO: Im Raucherraum: Kippen geschnorrt,<br />

Sprüche gerissen, gelacht.<br />

So wurden wir Freunde.<br />

Mietwagen, die Zweite:<br />

2010 begann Celo & Abdis Karriere mit<br />

dem Mixtape „Mietwagentape“ als kostenloser<br />

Download. Nun, zehn Jahre später,<br />

erscheint „Mietwagentape 2“, das fünfte<br />

Album des Duos. In Kürze bei allen gängi gen<br />

Streaming-Anbietern und als CD.<br />

ABDI: Unser Manager Syn hat auch<br />

da gearbeitet.<br />

CELO: Der hat mich dort eingeschleust.<br />

Ich war ein schwer vermittelbarer<br />

Fall in der Arbeitswelt.<br />

Habt ihr damals schon gerappt?<br />

CELO: Ja. Abdi hat als Freestyle-<br />

Rapper alle möglichen Leute beleidigt.<br />

(Grinst.)<br />

ABDI: Eine lustige Zeit.<br />

CELO: Ich war immer schon Rap-<br />

Fan, aber die Leute haben nie gerappt,<br />

was ich hören wollte – also<br />

habe ich es selbst gemacht, einen<br />

eigenen Slang und unseren Humor<br />

reingebracht. Technisch versiert<br />

wurde ich aber erst mit Abdi, als wir<br />

zusammen Texte geschrieben haben.<br />

Inwiefern?<br />

CELO: Erst da habe ich die Struktur<br />

gepeilt, den Satzaufbau, Zwischenreime,<br />

Flow. Ich war immer geflasht<br />

von Abdis Sprüchen. Er fand<br />

es geil, wie unorthodox ich Wörter<br />

aus spreche.<br />

Wie erklärt ihr euch euren Erfolg?<br />

CELO: Unser Stil war neu. Das hat<br />

zum Zeitgeist gepasst. Allein vom<br />

Wortschatz waren wir weiter als die<br />

anderen, haben von Anfang an verschiedene<br />

Sprachen kombiniert.<br />

Heute machen das viele.<br />

ABDI: Und wir haben Humor wieder<br />

im Rap etabliert.<br />

Warum ist euch Humor so wichtig?<br />

CELO: Man sollte sich nie zu ernst<br />

nehmen.<br />

ABDI: Musik soll ja Spaß machen,<br />

einen motivieren.<br />

CELO: Manche Lieder drücken auch<br />

auf die Tränendrüse, weil das Leben<br />

auch manchmal auf die Tränendrüse<br />

drückt.<br />

ABDI: Aber wir trainieren mehr die<br />

Bauchmuskeln. (Grinst.)<br />

Was muss ein Rapper mitbringen,<br />

damit ihr ihn auf eurem Label<br />

385idéal engagiert?<br />

ABDI: Talent. Potenzial. Charakter.<br />

Disziplin.<br />

Was sind eure besten Ratschläge<br />

an junge Künstler?<br />

ABDI: Hör auf deine Eltern! Lass<br />

die Finger von harten Drogen! Glaub<br />

an dich und deine künstlerischen<br />

Fähigkeiten!<br />

CELO: Man muss kein bunter Vogel<br />

werden, aber man sollte den Mut<br />

haben, sich auszuprobieren.<br />

ABDI: Verwirkliche deine Visionen<br />

und lass dir nicht dreinquatschen!<br />

Wie schafft man es, als Künstler<br />

zu wachsen?<br />

ABDI: Man muss Mensch bleiben;<br />

wissen, dass das Leben ein Test ist<br />

und dass mit viel Macht auch viel<br />

Verantwortung einhergeht. Und:<br />

Man muss immer in den Spiegel<br />

gucken können.<br />

Ist euch das stets gelungen?<br />

ABDI: Ich würde lügen, wenn ich<br />

behaupten würde, mein Leben sei<br />

immer glatt verlaufen. Ich habe<br />

gelernt: Man muss nicht auf Teufel<br />

komm raus der Coolste sein – schon<br />

gar nicht, wenn es einen Kopf und<br />

Kragen kostet.<br />

Sondern?<br />

ABDI: Lieber nur der Mittelcoolste<br />

sein. Ich sag immer: Hab keinen<br />

Mundgeruch, zieh dein Leben durch<br />

und zahl deine Rechnungen. Machbar,<br />

oder?<br />

THE RED BULLETIN 37


Laurence Rupp<br />

„Früher war ich<br />

krass drauf“<br />

Schauspieler Laurence Rupp, 33, ist drauf und dran,<br />

international Karriere zu machen. Ein Gespräch über<br />

Gummischwerter, Surf-Trips und Freiheit im Beruf.<br />

Interview RÜDIGER STURM<br />

Foto LUKAS GANSTERER<br />

In Österreich ist der Schauspieler<br />

Laurence Rupp wegen seiner Dauerpräsenz<br />

in Film und Fernsehen<br />

schon lange ein Begriff. Zuletzt gewann<br />

er den Österreichischen Filmpreis<br />

2019 als bester männlicher<br />

Hauptdarsteller im Spielfilm „Cops“.<br />

Doch jetzt peilt der 33-Jährige auch<br />

eine internationale Karriere an: In<br />

der neuen Netflix-Serie „Barbaren“<br />

legt er sich im Teutoburger Wald mit<br />

den Römern an. Mit Risiko kennt<br />

Rupp sich aus: Privat liebte er nichts<br />

mehr als waghalsige Sportarten –<br />

zumindest bis er Vater wurde.<br />

THE RED BULLETIN: Sie gehörten<br />

zum Stamm des Wiener Burgtheaters<br />

und des Berliner Ensembles,<br />

haben beide Engagements wieder<br />

beendet. Brauchten Sie Freiheit?<br />

LAURENCE RUPP: So kann man das<br />

ausdrücken. Ich mag es, wenn ich<br />

Germanen<br />

gegen Römer<br />

In der sechsteiligen Serie<br />

(seit 23. 10. auf Netflix)<br />

begehren die Germanen<br />

im Jahr 9 n. Chr. gegen die<br />

römischen Besatzer auf.<br />

Statthalter Varus schickt<br />

zur Strafe Ziehsohn<br />

Arminius (Rupp). Doch<br />

just der führt am Ende<br />

den Widerstand an.<br />

nicht weiß, was im nächsten halben<br />

Jahr kommt. Bevor ich mich entschied<br />

aufzuhören, sagte der Kopf:<br />

„Du hast alles, was du brauchst.“ Es<br />

gab also keinen vernünftigen Grund,<br />

das zu beenden. Aber irgendwas in<br />

meinem Bauch oder Herzen meinte:<br />

„Du fühlst dich dabei nicht wohl.“<br />

Sie sind also auch risikobereit.<br />

Wie war das bei der Netflix-Serie<br />

„Barbaren“, in der Sie einen<br />

Freiheitskämpfer spielen?<br />

Das war schon auch ein Wagnis.<br />

Am Anfang war ich nervös, ob uns<br />

das gelingt, dass die Figur gut aussieht.<br />

Nichts wäre schlimmer, als<br />

wenn mein Bart verrutscht wäre<br />

oder sich mein Schwert wie Gummi<br />

gebogen hätte. Aber jetzt, nachdem<br />

ich das Ergebnis gesehen habe,<br />

bin ich sehr glücklich.<br />

Wer Risiken eingeht, kann auch<br />

scheitern. Haben Sie so eine Erfahrung<br />

schon einmal gemacht?<br />

Ich bin sicher mit ein paar Fernsehfilmen<br />

gescheitert. Darum weiß ich<br />

jetzt, welche Projekte ich ablehnen<br />

muss. Ich sehe schärfer, ob ich mit<br />

der Regie klarkomme und was ich<br />

von dem Drehbuch zu halten habe.<br />

Ich weiß auch, was ich besser kann<br />

als andere und was nicht. So eine<br />

episch-existenzialis tische Geschichte<br />

wie „Barbaren“ ist zum Beispiel<br />

hundertprozentig mein Fall.<br />

Nehmen Sie auch im Alltag<br />

Wagnisse auf sich?<br />

Das gilt grundsätzlich. Ich gehe<br />

gern Risiken ein. Ich habe auch<br />

Sport arten betrieben, die nicht<br />

so ungefährlich sind, und ich fand<br />

die Momente, wo alles ein bisschen<br />

auf Messers Schneide steht, am<br />

spannendsten.<br />

Können Sie abschätzen, wann<br />

es wirklich gefährlich wird?<br />

Inzwischen ja. Aber früher war ich<br />

krass drauf, da bin ich beim Snowboarden<br />

schon in Hänge hineingefahren,<br />

wo das Board hätte abbrechen<br />

können. Einmal bin ich<br />

beim Surfen an einer Flussmündung<br />

in einen Riesensog geraten, der mich<br />

fast an die Felsen geklatscht hätte.<br />

Da konnte ich grad noch mit letzter<br />

Kraft herauspaddeln.<br />

Woher kommt das bessere<br />

Verständnis fürs Risiko?<br />

Das hat bestimmt mit dem Älterwerden<br />

zu tun. Ich denke viel länger<br />

nach und wäge die Situationen genauer<br />

und rationaler ab, statt auf<br />

meine Emotionen zu hören. Außerdem<br />

habe ich zwei kleine Kinder.<br />

Da habe ich eine Verantwortung.<br />

Wer seine Grenzen auslotet,<br />

kriegt es auch mit der Angst<br />

zu tun. Wie ist das bei Ihnen?<br />

Ich kenne Momente von Panik.<br />

Aber meine Eltern haben mir früh<br />

bei ge bracht, dass Panik und Angst<br />

immer zu falschen Entscheidungen<br />

führen. Und daraus entsteht noch<br />

schlimmere Panik. Wenn du das<br />

weißt, bringst du dich schnell<br />

in einen Zustand, der dich wieder<br />

rational denken lässt.<br />

Gibt es ein Wagnis, das Sie noch<br />

eingehen möchten?<br />

Ich will unbedingt einmal ein Jahr<br />

um die Welt segeln. Aber ich weiß<br />

nicht, wie ich reagiere, wenn da<br />

sechs Meter hohe Wellen auf mich<br />

zurollen. Davor muss ich auf jeden<br />

Fall noch einen Apnoe-Kurs machen!<br />

38 THE RED BULLETIN


„Ich will einmal<br />

um die Welt<br />

segeln.“<br />

Laurence Rupps maritimer Zukunftsplan<br />

THE RED BULLETIN 39


Früher haben sie anderen<br />

Bergsteigern zu Gipfelsiegen<br />

verholfen, jetzt stehen die<br />

Sherpas einmal selbst im<br />

Rampenlicht: Der Nepalese<br />

NIMS PURJA hat alle<br />

Achttausender der Welt in<br />

Rekordzeit bestiegen. Und<br />

das war erst der Anfang.<br />

Text TOM GUISE und MATT RAY<br />

Fotos SANDRO BAEBLER<br />

Der<br />

116.000-<br />

Höhenmeter-<br />

Mann<br />

40


Nims Purja, 38, beim<br />

<strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong>-Fotoshooting<br />

am Mont Blanc, September<br />

<strong>2020</strong>. Er hat 2019 alle<br />

14 Acht tausender der Erde<br />

in sechs Monaten und<br />

sechs Tagen bestiegen.<br />

Zuvor hatte dieser Rekord bei<br />

fast acht Jahren gelegen.


2017 unternahm eine Gruppe von Gurkhas –<br />

Angehörige einer Elite-Truppe der britischen<br />

Armee, die aus nepalesisch-indischen<br />

Soldaten besteht – eine Expedition auf den<br />

Mount Everest. Für das militärische Relikt<br />

aus der britischen Kolonialzeit war es eine<br />

Pilgerreise von großer Bedeutung: Sie sollte<br />

200 Jahre Treue der Gurkhas zur britischen<br />

Krone feiern. 2015, zum eigentlichen Datum<br />

des Jubiläums, musste die Expedition<br />

abgebrochen werden: Das verheerende<br />

Erdbeben, das damals halb Nepal zerstörte,<br />

löste auf dem Everest eine Lawine aus,<br />

die das Basislager unter sich begrub. Jetzt,<br />

zwei Jahre später, stand die Expedition<br />

neuerlich vor dem Scheitern: Unsichere<br />

Wetterbedingungen hatten es in diesem<br />

Jahr unmöglich gemacht, Fixseile auf der<br />

Route zum Gipfel zu montieren. Also konnte<br />

auch niemand hinaufklettern.<br />

„Ich dachte nur: Wow!“, erzählt Nirmal<br />

„Nims“ Purja, damals Mitglied des<br />

Gurkha-Kletterteams. „Unser Ruf war<br />

in Gefahr. Jeder denkt, Gurkhas sind die<br />

Tapfersten der Tapferen. Und dass der<br />

Everest in unserem Hinterhof steht.<br />

Außerdem: Wann würden wir je wieder<br />

die Chance haben, um das Geld der britischen<br />

Steuerzahler da hinaufzusteigen?<br />

Also entschied ich mich, ein Team anzuführen,<br />

das die Fixseile anbringen würde.“<br />

Als das Gerücht von diesem Plan<br />

im Camp die Runde machte, war die<br />

häufigste Reaktion: Hat der Typ eine<br />

Ahnung, was er tut? „Niemand wusste,<br />

wer ich bin“, erinnert sich Purja. „Also<br />

führte ich 13 Expeditionsmitglieder zum<br />

Gipfel – es war das erste Team, das das in<br />

diesem Jahr von der Südseite aus schaffte.<br />

Als wir nach Kathmandu zurückkamen,<br />

haben wir eine Woche lang gefeiert.“<br />

Klingt verwegen? Schon, aber es geht<br />

noch weiter. Nims Purja: „Dann kletterte<br />

ich noch einmal auf den Everest, und<br />

danach stieg ich auf den Lhotse und den<br />

Makalu (viert- und fünfthöchster Berg<br />

der Welt; Anm.) – alles in fünf Tagen, mit<br />

jeweils zwei Tagen Party dazwischen.“<br />

Heute wissen definitiv alle, wer Nims<br />

Purja ist. Voriges Jahr hat er alle 14 Achttausender<br />

dieser Welt in Rekordzeit<br />

bezwungen. Der alte Rekord stand bei<br />

sieben Jahren, zehn Monaten und sechs<br />

Tagen. Purja plante für ihre Besteigung<br />

sieben Monate ein. Er schaffte es dann<br />

in sechs Monaten und sechs Tagen, was<br />

den Elitesoldaten ins Rampenlicht einer<br />

breiten Öffentlichkeit katapultierte.<br />

Es bescherte ihm freilich auch harsche<br />

Kritik von alpinen Puristen – hauptsächlich<br />

für die Verwendung von Flaschensauerstoff<br />

und die Benützung von Hubschraubern<br />

zwischen den Basislagern.<br />

„Ich habe den Sauerstoff nur ganz oben<br />

genommen, beim letzten Anstieg“, ver-<br />

42 THE RED BULLETIN


Nims Purja, der Gurkha, 2002<br />

Nach der erfolgreichen Ausbildung zum Elite-Soldaten der British Army<br />

in England. „Mein Vater war ein Gurkha, meine Brüder waren Gurkhas.<br />

In der nepalesischen Community wird das sehr respektiert.“<br />

NIRMAL PURJA<br />

teidigt sich Purja. „Und was die Helikopter<br />

anlangt, kann ich nur sagen: Das<br />

mag für Nepal stimmen, aber in Pakistan<br />

habe ich keine Hubschrauber eingesetzt.<br />

Dort bin ich von Basislager zu Basislager<br />

gelaufen. 23 Tage für alle fünf Gipfel,<br />

mein Freund! Ich habe kein Problem mit<br />

Kritikern. Wenn irgendjemand meinen<br />

Rekord bricht, dann bin ich der Erste,<br />

der ihm gratuliert. Aber es redet sich<br />

leicht, wenn man es nicht tun muss!“<br />

Er denkt kurz nach, dann fügt er<br />

hinzu: „Bitte schreib, dass Nims das mit<br />

einem Lächeln gesagt hat, okay?“ Wir<br />

sitzen in einem Hotelzimmer am Fuß<br />

des Mont Blanc, wo Purja seinen Urlaub<br />

verbringt. Der Mann strahlt mit der Sonne<br />

um die Wette. Er ist so muskulös, wie<br />

man sich das vorgestellt hat, aber ein<br />

bisschen kleiner – er ist eins siebzig.<br />

Den Entdecker-Schnauzbart, den er<br />

voriges Jahr bei seiner „Project Possible“-<br />

Tour trug, hat er abrasiert. Darunter<br />

kommt ein Bubengesicht zum Vorschein,<br />

das ihn viel jünger macht. „Ich bin 38“,<br />

sagt er. „Oder, um ganz ehrlich zu sein:<br />

Ich weiß nicht, wie alt ich bin. Ich feiere<br />

auch meinen Geburtstag nie, weil ich der<br />

Ansicht bin, Alter ist Einstellungssache.<br />

Wenn du denkst, dass du alt wirst, hast<br />

du gleich eine Entschuldigung.“ Ein verblüffendes<br />

Selbstverständnis. Aber bloß<br />

eine von vielen Überraschungen, die den<br />

Mythos Nims Purja prägen.<br />

Nur ein Beispiel: Es heißt, dass<br />

nepalesische Kletterer davon profitieren,<br />

dass sie in großer Höhe aufwachsen.<br />

„Ich komme aus Chitwan“, klärt Purja auf.<br />

„Das ist der flachste und wärmste Teil<br />

Nepals, fast auf Meeresniveau. Wir waren<br />

eine wirklich arme Familie und lebten in<br />

einem kleinen Haus mit Hühnern nebenan.<br />

Ich hatte nicht einmal Flip-Flops.<br />

Das änderte sich, als meine zwei Brüder<br />

zu den Gurkhas kamen.“<br />

THE RED BULLETIN 43


Annapurna, April 2019<br />

Der mit 8091 Metern zehnt höchste Gipfel der Welt gilt auch<br />

als einer der gefährlichsten. Lawinengefahr zwang Purjas Team, über<br />

die selten benützte „Dutch Rib“-Route (im Bild) aufzusteigen.<br />

Um Nirmal ein besseres Leben zu ermöglichen,<br />

schickten ihn die Geschwister<br />

ins Internat, wo aus ihm ein exzellenter<br />

Schüler wurde. „Aber ich wollte weder<br />

Arzt noch Ingenieur werden“, erzählt er.<br />

„Ich sah zwei Möglichkeiten: Eine war,<br />

der Robin Hood von Nepal zu werden,<br />

um die Reichen, die keine Steuern zahlen,<br />

rauszuschmeißen und das Geld den<br />

Armen zu geben.“ Er entschied sich für<br />

die Option Nummer zwei: die Gurkhas.<br />

„Zu meiner Zeit bewarben sich 32.000<br />

Nepalesen, 320 von ihnen wurden aufgenommen.<br />

Mit fünfzehn fing ich zu trainieren<br />

an: Ich stand um drei Uhr früh<br />

auf, rannte 25 Kilometer mit Gewichten<br />

an den Beinen. Um fünf Uhr war ich zurück<br />

im Bett. Ich schaffte die Aufnahme<br />

bei den Gurkhas beim zweiten Versuch.“<br />

Auf seine Zeit in der Armee ist Purja<br />

sehr stolz: 2002 kam er zu den Gurkhas,<br />

übersiedelte in ihr Trainingscenter in<br />

England. 2009 wechselte er zur Spezialeinheit<br />

„Special Boat Service“, kurz: SBS<br />

– er ist der einzige Gurkha, dem das jemals<br />

gelang.<br />

Details? Alles streng geheim: „Was ich<br />

sagen kann, ist, dass ich angeschossen<br />

wurde und bei einigen der heikelsten<br />

Operationen der Welt dabei war.“<br />

Doch zurück zum Bergsteigen. Nims<br />

Purjas außergewöhnlichstes Talent besteht<br />

in seiner unglaublichen Fähigkeit<br />

zur Regeneration: Normalerweise dauert<br />

es Wochen, bevor sich der Körper – zum<br />

Beispiel in einem Basislager – an den<br />

niedrigen Luftdruck in großer Höhe gewöhnt<br />

hat. Während dieser Zeit steigt der<br />

Wert des Hämoglobins im Blut an – jenes<br />

Proteins, das in den roten Blutkörperchen<br />

für den Sauerstofftransport sorgt.<br />

Nur so, dachte man bis vor kurzem,<br />

kann der Aufstieg auf einen Achttausender<br />

gelingen, und danach braucht der Bergsteiger<br />

Wochen, um sich von der Strapaze<br />

zu erholen. Als Nims Purja 2019 von<br />

Everest, Lhotse und Makalu zurückkehrte<br />

– ein Teil seiner „Project Possible“-Tour –,<br />

hatte er für die drei Gipfel 48 Stunden<br />

und 30 Minuten gebraucht.<br />

„Meine Regenerationszeit ist tatsächlich<br />

sehr kurz“, sagt Purja zu dem medizinisch<br />

kaum erklärbaren Phänomen,<br />

„aber für mich ist auch das eine Frage<br />

der Einstellung. Ich liebe, was ich tue,<br />

aus tiefstem Herzen. Und ich habe so viel<br />

Spaß dabei, dass die ganze Müdigkeit<br />

verschwindet. Ein Achttausender? Das ist<br />

ein Ort, an dem ich erst lebendig werde.<br />

Das ist mein Spielplatz.“<br />

Dabei hat er erst im Alter von 29 Jahren<br />

das erste Mal Steigeisen angeschnallt.<br />

Der erste Berg, den er bestieg, war 2012<br />

der Ostgipfel des Lobuche (6119 Meter),<br />

davor hatte er null Erfahrung als Bergsteiger<br />

gehabt. Zwei Jahre später bezwang<br />

er mit dem Dhaulagiri den ersten<br />

Achttausender und entdeckte dabei seine<br />

Fähigkeit, in großen Höhen aufzublühen.<br />

„Ich kletterte da in 14 Tagen ohne jede<br />

Akklimatisation hinauf“, erzählt er.<br />

Dennoch ist selbst er nicht gegen die<br />

Effekte der sogenannten „Todeszone“<br />

oberhalb von 8000 Metern gefeit, wie<br />

er bei seiner Erstbesteigung des Mount<br />

Everest 2016 merkte. „Ich ging mit meiner<br />

Ausrüstung und dem Sauerstoff zum<br />

Basiscamp. Normal brauchen die Leute<br />

für so was sechs Wochen. Ich machte es<br />

in fünf Tagen“, erinnert er sich. „Als<br />

Gebirgsjäger beim SBS wusste ich natürlich,<br />

dass das viel zu schnell war, aber<br />

mir ging es gut. Doch dann bekam ich<br />

ein Lungenödem. Das war wie Ertrinken.<br />

Doch noch mehr schmerzte mich die<br />

Erkenntnis, dass ich das mit meiner Erfahrung<br />

hätte vermeiden können. Aber<br />

du weißt halt erst, wo deine Grenzen<br />

sind, wenn du sie überschreitest.“<br />

Ein kühner Zugang, gewiss, aber Purja<br />

sieht das differenziert: „Freilich mag das<br />

NIRMAL PURJA/PROJECT POSSIBLE<br />

44 THE RED BULLETIN


„Es ist ein schmaler Grat<br />

zwischen mutig und dumm<br />

– im Moment zu leben<br />

und dabei zu sterben.<br />

Ich will eine ganz lange<br />

Zeit im Moment leben.“


„Ich liebe, was ich tue,<br />

aus tiefstem Herzen.<br />

Und ich habe so viel<br />

Spaß, dass ich nie müde<br />

werde. Auf einem<br />

Achttausender werde<br />

ich erst lebendig.“<br />

Gasherbrum II, 18. Juli 2019<br />

Nims Purja erreicht am 18. Juli 2019 den Gipfelgrat des Gasherbrum II,<br />

des neunten Achttausenders auf seiner „Project Possible“-Tour.<br />

46 THE RED BULLETIN


„ICH TRAGE MEINE FAMILIE IMMER BEI MIR“<br />

Vier Tage bevor Nims Purja sein „Project Possible“ startete,<br />

unterzog er sich der letzten Sitzung für ein Stück Körperkunst,<br />

das jetzt seinen Rücken schmückt. Die Arbeit zeigt die<br />

14 Berge seiner Tour – vom kleinsten, dem 8027 Meter hohen<br />

Shishapangma ganz unten, bis zum Mount Everest (8.848 m),<br />

der bis hinauf zum Nacken reicht. Aber es ist kein herkömmliches<br />

Tattoo. Das Werk, in vier Sitzungen von der Londoner<br />

Tattoo-Künstlerin Valerie Vargas gestochen, enthält nämlich<br />

den genetischen Code von Purjas Angehörigen. Das entsprechende<br />

Verfahren wurde 2016 von Ex-Navy-SEAL Boyd<br />

Renner und seinem Geschäftspartner Patrick Duffy patentiert:<br />

„Everence“ verarbeitet DNA – in Purjas Fall waren es Haare<br />

von Eltern, Geschwistern und seiner Frau – zu einem medizinischen<br />

Polymer in Form eines Pulvers, das mit Tätowierfarbe<br />

vermischt werden kann. Diese Tinte wurde verwendet, um die<br />

Gebets fahnen auf Purjas Rücken herzustellen.<br />

DAVID SHERPA/PROJECT POSSIBLE<br />

vielen Leuten waghalsig erscheinen. Aber<br />

das Risiko ist nicht für alle gleich. Ich<br />

könnte zum Beispiel nicht BASE-jumpen.<br />

Du lebst im Moment, aber das heißt<br />

nicht, dass du keine Risikobewertung<br />

vornimmst. Es ist ein schmaler Grat zwischen<br />

mutig und dumm – im Moment<br />

zu leben und dabei zu sterben. Ich will<br />

eine ganz lange Zeit im Moment leben.“<br />

Als Purja 2018 zum Leiter der<br />

SBS-Abteilung „Kriegsführung<br />

in extremen Kältegebieten“ ernannt<br />

wurde, wandte er sich mit<br />

einer Bitte an seinen Kommandanten.<br />

„Ich sagte: ‚Weil das jetzt mein Job ist<br />

und ich noch so viel Urlaub habe, möchte<br />

ich mir gern 18 Tage freinehmen und<br />

auf die fünf höchsten Berge der Welt<br />

klettern. Das bringt auch was für die Einheit.‘<br />

Zuerst waren meine Vorgesetzten<br />

begeistert, doch dann sagten sie: ‚Dieses<br />

Risiko kannst du nicht eingehen.‘ Ich<br />

sagte: ‚gut‘, und beschloss zu kündigen.“<br />

Es war keine leichte Entscheidung.<br />

„Ich war in meiner Familie der Alleinverdiener.<br />

Jeden Monat schickte ich Geld<br />

von meinem Gehalt direkt nach Hause<br />

an meine Eltern. Mein Vater lag halbseitig<br />

gelähmt im Spital, meine Mutter lebte<br />

in einem Zimmer in Kathmandu, um bei<br />

ihm zu sein. Mein Bruder rief mich an:<br />

‚Du bist jetzt so nahe an deiner Pension,<br />

warum willst du das opfern?‘ Er war<br />

wütend, er hat zwei Monate kein Wort<br />

mit mir gesprochen.“<br />

Inzwischen drohte auch Purjas ehrgeiziger<br />

Plan – er hatte das Vorhaben,<br />

alle 14 Achttausender in Rekordzeit zu<br />

besteigen, mittlerweile „Project Possible“<br />

getauft – an der Realität zu zerschellen.<br />

„Ein Freund, der sich um die Finanzierung<br />

kümmern sollte, sagte: ‚Es tut mir leid,<br />

aber ich habe überhaupt kein Geld zusammenbekommen,<br />

obwohl ich es sieben<br />

THE RED BULLETIN 47


Everest, 2017<br />

Nims Purja als Mitglied der „Gurkha 200“-Expedition auf dem Weg<br />

zum Gipfel des Mount Everest. „Das Wetter war brutal“, erinnert er sich,<br />

„aber aufzugeben war keine Option.“<br />

Monate lang versucht habe.‘ Mir blieben<br />

gerade einmal zwei Monate, um 750.000<br />

Pfund (umgerechnet knapp 830.000 Euro;<br />

Anm.) aufzutreiben. Die potenziellen<br />

Sponsoren anzubetteln war hart. Keiner<br />

glaubte an meine Vision. Einige sagten:<br />

‚Wenn Sie so ein Teufelskletterer sind,<br />

warum haben wir dann noch nie etwas<br />

von Ihnen gehört?‘ Und ich sagte darauf:<br />

‚Weil ich in einer Spezialeinheit war.‘<br />

Also verpfändete ich mein Haus. Ich<br />

bekam 60.000 Pfund und legte 10.000<br />

davon zur Seite, damit ich die Hypothek<br />

würde bedienen können, falls etwas passieren<br />

sollte. Ich startete das Projekt also<br />

mit etwa sieben Prozent der Summe, die<br />

dafür nötig war. Eines Tages kamen mir<br />

im Auto die Tränen. Ich weine sonst nie,<br />

aber da konnte ich nicht aufhören. Der<br />

einzige Gedanke, zu dem ich fähig war,<br />

lautete: Warum tue ich mir das an? Es war<br />

so schmerzhaft. Aber es ging nicht um<br />

mich. Ich machte das für ein höheres Ziel.“<br />

Wenn du dich auf eine Mission in<br />

dieser Größenordnung einlässt, dann<br />

brauchst du ein höheres Ziel, sagt Purja.<br />

„Wenn es nur darum gegangen wäre,<br />

einen Rekord zu brechen, dann hätte ich<br />

gesagt: Der Rekord steht bei fast acht<br />

Jahren; ich mache es in sieben. Aber ich<br />

wollte mehr. Ich wollte der Welt zeigen,<br />

was alles möglich ist, wenn du deinen<br />

ganzen Geist, dein Herz und deine Seele<br />

in ein Projekt hineinwirfst. Und ich wollte<br />

die Aufmerksamkeit auf die nepalesischen<br />

Kletterer lenken. Während der letzten<br />

hundert Jahre standen wir immer nur<br />

im Hintergrund, doch das Klettern in<br />

größten Höhen ist unser Revier. Ich hatte<br />

das Gefühl, da etwas unternehmen zu<br />

müssen. Das war es, was mir die Energie<br />

gegeben hat, das durchzustehen.“<br />

Purja ist kein Sherpa im ethnischen<br />

Sinn, aber er identifiziert sich mit dem<br />

Begriff, wenn er für Nepalesen verwendet<br />

wird, die in der Kletter-Szene<br />

arbeiten. Sein Team besteht ausschließlich<br />

aus nepalesischen Bergsteigern. Sie<br />

sind in seinem Windschatten ebenfalls<br />

zu Stars geworden – etwa Mingma David<br />

Sherpa, der nun mit 31 Jahren der jüngste<br />

Kletterer ist, der alle 14 Achttausender<br />

bezwungen hat. „Er ist meine rechte<br />

Hand“, schwärmt Purja, „einer der<br />

stärksten Sherpas, die ich je gesehen<br />

habe.“ Die Mannschaft hat dem Chef<br />

mittlerweile einen neuen Namen verpasst.<br />

Liebevoll nennen sie ihn „Nimsdai“<br />

– die zweite Silbe dai heißt in Nepal<br />

so viel wie „älterer Bruder“.<br />

Am 23. April 2019 erreichte das<br />

Team von Project Possible den<br />

Gipfel seines ersten Achttausenders<br />

– den der Annapurna in<br />

Nepal, die als tödlichster Berg der Welt<br />

gilt. Beim Abstieg erfuhr Purja, dass ein<br />

anderer Kletterer, der Arzt Chin Wui<br />

Chin aus Singapur, in Schwierigkeiten<br />

geraten war. Er hatte in einer Höhe von<br />

7500 Metern sein Team verloren. Daraufhin<br />

unterbrach Purja die Mission, um<br />

gemeinsam mit zwei anderen aus der<br />

Seilschaft nochmals hinaufzusteigen<br />

und den Bergsteiger aus seiner Notlage<br />

zu bergen (bedauerlicherweise erlag<br />

Chin zwei Tage danach im Spital seinen<br />

Verletzungen).<br />

Zwei Tage später, am Kangchendzönga,<br />

dem dritthöchsten Berg der Erde,<br />

machten sie noch einmal einen Umweg,<br />

um zwei weitere Bergsteiger zu retten.<br />

Diese Geschichten machten weltweit<br />

Schlagzeilen, ganz zu schweigen von<br />

dem berühmten Foto, das Nims Purja<br />

am Mount Everest schoss und das eine<br />

unfassbare Schlange von Kletterern zeigt,<br />

die sich vor dem Gipfel gebildet hat.<br />

„Als ich mich regelmäßig aus den<br />

Bergen gemeldet habe“, erinnert sich<br />

Purja, „begannen die Leute auch für<br />

NIRMAL PURJA<br />

48 THE RED BULLETIN


meine Mission zu spenden.“ Noch entscheidender:<br />

Sponsorengelder begannen<br />

ebenfalls zu sprudeln – endlich glaubten<br />

auch die Geldgeber an Purjas Vision.<br />

Wenn er je Zweifel am Erfolg seiner<br />

Mission verspürt hat, dann war das am<br />

K2, dem mit 8611 Metern zweithöchsten<br />

Berg der Welt. Die Bedingungen waren so<br />

schlecht, dass sogar Purjas nepalesische<br />

Kollegen meinten, es sei wohl unmöglich,<br />

den Gipfel zu erreichen. „Da dachte ich:<br />

Oh Mann, kann ich das schaffen? Doch<br />

in dieser Situation fiel mir das Auswahlverfahren<br />

für das SBS ein: 200 Soldaten<br />

wollten in diese Spezial einheit – alle<br />

glaubten von sich, sie seien die Besten,<br />

aber nur vier schafften es. Würdest du<br />

den 196 Gescheiterten zuhören, würdest<br />

du es wohl kaum versuchen.“<br />

Purja entschied also, den Anstieg zum<br />

K2-Gipfel mit jeweils zwei Mitgliedern<br />

seines Teams zu versuchen. „Ich sagte:<br />

‚Wenn wir es beim ersten Versuch nicht<br />

schaffen, dann kommen wir wieder runter.<br />

Ihr zwei ruht euch dann aus, und ich<br />

mache mit zwei anderen einen weiteren<br />

Anlauf.‘ So haben wir insgesamt sechs<br />

Versuche, bevor ich anfange, übers Aufgeben<br />

nachzudenken.“<br />

Der Gipfelsturm klappte schon beim<br />

ersten Versuch. Am 24. Juli 2019 stand<br />

Purja mit seinen beiden Teamkameraden<br />

am Gipfel des K2.<br />

Wenn Nims Purja, der für seine<br />

Leistungen inzwischen zum<br />

Mitglied des Order of the<br />

British Empire ernannt wurde<br />

(MBE), am Mont Blanc Ferien macht,<br />

darf man das wörtlich verstehen: Der mit<br />

4808 Metern höchste Berg der Alpen ist<br />

„Wenn jemand<br />

meinen Rekord<br />

bricht, werde ich<br />

der Erste sein,<br />

der gratuliert.“<br />

Purjas neue Mission: „Ich werde meine Kraft<br />

und meinen wachsenden Einfluss nutzen,<br />

um die Menschen auf die Ge fahren des Klimawandels<br />

auf merksam zu machen.“<br />

für ihn nicht mehr als ein Spaziergang.<br />

Er hat diesen Sommer dazu genutzt, Fliegen<br />

zu lernen. Präziser: Er lernte Speedflying,<br />

die auffrisierte Variante des Gleitschirmfliegens.<br />

Man benutzt dafür einen<br />

kleinen und leichten Schirm, der einfach<br />

zu transportieren ist und sich deshalb<br />

bei Extrem-Bergsteigern zunehmender<br />

Beliebtheit erfreut. „Du kommst damit<br />

ganz schnell und mit Stil vom Gipfel runter<br />

und kannst auf direktem Weg zum<br />

nächsten Berg fliegen“, erklärt Purja fröhlich.<br />

Man ahnt: Der Mann ist immer mit<br />

Vollgas unterwegs, das ist seine Idee<br />

von Spaß. Dazu passt auch, dass er Hardrock-Fan<br />

ist, am liebsten mag er AC/DC<br />

(„Im SBS-Hubschrauber habe ich immer<br />

volle Pulle ‚Thunderstruck‘ im Kopfhörer<br />

gehabt“).<br />

So lässig Purja auch scheinen mag,<br />

wenn es um seine Leistungen und Fähigkeiten<br />

geht, so ernst nimmt er seine<br />

Ziele. Eines ist erst vor kurzem dazugekommen:<br />

der Kampf gegen den<br />

Klimawandel. „Ich hatte nie daran geglaubt“,<br />

sagt er. „Aber als ich 2014 auf<br />

den Ama Dablam geklettert bin, hatten<br />

wir in Camp 1 genug Schnee zum<br />

Schmelzen und Kochen. Als ich 2018<br />

wieder dort war, mussten wir gallonenweise<br />

Wasser vom Basecamp dort<br />

hinaufschleppen. Da erkannte ich:<br />

Oh mein Gott, dieser Wahnsinn passiert<br />

ja wirklich!“<br />

Purja weiter: „Wir alle sind Teil dieser<br />

Katastrophe. Ich werde meine Kraft und<br />

meinen wachsenden Einfluss dazu nutzen,<br />

um die Menschen davon zu überzeugen.<br />

Ich glaube, wir haben noch die<br />

nächsten zwei Jahrzehnte Zeit, um das<br />

Problem zu lösen.“<br />

Denn wenn er auf seinen Expeditionen<br />

eines gelernt hat, dann das:<br />

„Es gibt für jedes Problem eine Lösung.“<br />

Purjas Buch „Beyond Possible: One Soldier,<br />

Fourteen Peaks – My Life in the Death Zone“<br />

ist am 12. November <strong>2020</strong> erschienen.<br />

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Vo Trong Nghia, 44, Häuser plant,<br />

sprießt üppiges Grün – und du siehst<br />

die Stadt vor lauter Bäumen nicht mehr.<br />

Ho-Chi-Minh-City ist die<br />

größte Stadt Vietnams.<br />

Neun Millionen Menschen<br />

leben hier, weitere 21<br />

Millionen in den Vorstädten<br />

der Metropole. Eine Stadt<br />

voller Leben, eine Stadt voller<br />

Chaos – viele vergleichen sie<br />

mit einem Hurrikan. Doch<br />

aus gerechnet im Auge des<br />

Sturms herrscht Ruhe.<br />

Hier hat der Architekt<br />

Vo Trong Nghia Häuser errichtet,<br />

auf denen Bäume<br />

sprießen. Das Walddach<br />

bietet natürlichen Schatten<br />

in der tropischen Sonne,<br />

Vögel haben sich eingenistet:<br />

„Es geht darum, die Natur<br />

in unser Leben Einzug halten<br />

zu lassen“, sagt der gläubige<br />

Buddhist. Sein Engagement<br />

für die Verwendung natürlicher<br />

Materialien hat ihm den<br />

Spitznamen „Bambus-Architekt“<br />

eingebracht. Er kann<br />

darüber entspannt lächeln.<br />

Mit Beharrlichkeit verfolgt<br />

er seine Vision: „Ich möchte,<br />

dass die ganze Stadt wie ein<br />

riesiger Park aussieht.“ Seinem<br />

Ziel, einer grünen Metropole,<br />

nähert er sich beharrlich:<br />

Seine nächsten Bauten<br />

sind bereits im Entstehen.<br />

vtnarchitects.net<br />

Vo Trong Nghia, 44 – ein<br />

zufrieden lächelnder Buddhist<br />

50 THE RED BULLETIN


Der Sinn-Stifter: Ex-Mönch und<br />

Internet-Star Jay Shetty verrät,<br />

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App B42 helfen ihnen, das nächste Level zu erreichen.<br />

Von der bioelektrisch en Auswertung<br />

des Nervensystems über<br />

die Trainingssteuerung bis zum<br />

smarten Schusscoach „Footbonaut“,<br />

der das Ballgefühl verbessert: Moderne<br />

Methoden helfen Profi-Fußballern,<br />

ihr ganzes Potenzial auszuschöpfen.<br />

Amateur- Kicker hingegen sind manchmal<br />

schon froh, wenn der Trainer die Hütchen<br />

nicht vergessen hat. Nun kann auch<br />

Gründer Andreas Gschaider, 38, nicht<br />

alle Hobby-Fußballer mit Hightech-Anlagen<br />

ausstatten, dafür will der Niederbayer<br />

ihnen mit seinem jungen Münchner<br />

Unternehmen aktuelles Wissen der Trainingsforschung<br />

zugänglich zu machen.<br />

Wer die App B42 auf sein Smartphone<br />

lädt, bekommt innovative Trainingspläne<br />

– um seine Fitness-Performance zu<br />

optimieren und sich vor Verletzungen<br />

zu schützen oder um nach einer Verletzung<br />

schneller wieder zurückzukommen.<br />

Je nach persönlichem Bedürfnis und<br />

Zeitbudget schlägt die App verschiedene<br />

Übungen zur Verbesserung von Athletik,<br />

Beweglichkeit oder Schnelligkeit vor.<br />

Im Fall einer Verletzung stellt sie einen<br />

effektiven Comeback-Plan zusammen.<br />

„Damit alle Programme perfekt austariert<br />

Moderner Coach: B42 stellt jedem Fußballer<br />

ein innovatives Programm zusammen.<br />

sind, haben wir sie gemeinsam mit<br />

renommierten Physiotherapeuten und<br />

Sportärzten erarbeitet“, sagt Gschaider.<br />

Über 90.000 Fußballer haben die App<br />

bereits weltweit heruntergeladen, mehr<br />

als 600 Mannschaften setzen sie gemeinsam<br />

ein. Nur beim Toreschießen hilft die<br />

Anwendung leider noch nicht.<br />

b-42.com<br />

Riecht nach Teamspirit: Als Ansporn können sich Fußballer in der App gegenseitig herausfordern.<br />

THE RED BULLETIN 51


Von Laufen nach Laufen<br />

Das Projekt von Flo<br />

wurde mit dem Ford<br />

Nugget Plus begleitet.<br />

7 TAGE –<br />

540 KILOMETER<br />

Über 500 Kilometer, knapp 9.000 Höhenmeter,<br />

eine Woche Zeit. Ultrarunner und<br />

<strong>Red</strong> Bull-Athlet Flo Neuschwander hat eine<br />

Mission: von Laufen in der Schweiz nach<br />

Laufen in Deutschland zu laufen. Begleitet<br />

wurde er von einem Ford Nugget Plus.<br />

Florian Neuschwander ist bekannt für seine atemberaubenden<br />

Lauf-Challenges und spektakulären<br />

Leistungen. Nun hat der mehrfache lokale Wings for<br />

Life World Run-Sieger ein neues Projekt bewältigt –<br />

von Laufen nach Laufen in einer Woche. Nach seinem<br />

Start am 1. Oktober im Schweizer Laufen ging<br />

es für den 39-Jährigen auf der 540 Kilometer langen<br />

Strecke über Zürich und St. Gallen entlang der süd-<br />

Ford Nugget Plus<br />

Der Ford Nugget Plus ist ein wahres Multitalent<br />

und definitiv der richtige Begleiter für alle,<br />

die ihr Wohnmobil gleichermaßen für Urlaubsfahrten,<br />

Ausflüge sowie im Alltag nutzen wollen.<br />

Mehr Infos unter<br />

ford.de


ANZEIGE<br />

Konzept mit Komfort<br />

Nach den Etappen<br />

konnte sich Flo in der<br />

Küche seine wohlverdiente<br />

Stärkung kochen.<br />

deutschen Grenze unter anderem<br />

durch das Allgäu und am<br />

Tegernsee vorbei bis zum Zielpunkt<br />

nach Laufen bei Salzburg.<br />

Durchdachtes Raumkonzept<br />

Gemeinsam mit dem neuen<br />

Ford Nugget Plus machte sich<br />

Flo auf die Reise. Genau das<br />

richtige Gefährt für alle Outdoor-Fans. In Zusammenarbeit<br />

mit der Westfalen Mobil GmbH hat Ford<br />

eine neue Aufstelldach-Option für den geräumigen<br />

Nugget Plus entwickelt. Das bewährte Zwei-Raum-<br />

Konzept von Ford mit der Trennung des Wohn- vom<br />

„540 KILOMETER IN EINER<br />

WOCHE: DAS IST AUCH<br />

FÜR MICH NEULAND.“<br />

Ultrarunner<br />

Florian Neuschwander<br />

L-förmigen Küchen- und Funktionsbereich<br />

sorgt für Komfort<br />

beim Reisen. Für das Nachtquartier<br />

verwandelt sich die 3er-Sitzbank<br />

mit wenigen Handgriffen in<br />

ein bequemes Doppelbett. Ein<br />

zweites Doppelbett befindet sich<br />

im aufklappbaren Aufstelldach.<br />

Somit bietet der Ford für bis zu<br />

vier Personen Platz. Der große Vorteil des Nugget<br />

Plus sind die zusätzlich eingebaute elektrische Spültoilette<br />

und das klappbare Waschbecken. Für die<br />

Wasserversorgung gibt es zwei Bordtanks mit<br />

jeweils 42 Litern. Let’s start the adventure!<br />

PHIL PHAM<br />

Multitalent für Abenteurer<br />

Der Ford Nugget Plus verfügt<br />

über ein einzigartiges<br />

Innenraum-Layout inklusive<br />

WC, Wohn-, Schlafund<br />

Küchenbereich.


Fette Beute: Im Wald<br />

vor seinem Restaurant<br />

sammelt Felix Schneider<br />

wundersame Pilze wie<br />

die Krause Glucke hier.


Jäger,<br />

Sammler,<br />

Kochgenie<br />

Mit 35 Jahren hat FELIX SCHNEI<strong>DE</strong>R schon<br />

zwei Michelin-Sterne und ist Koch des Jahres. Weil er<br />

die regionale Küche so radikal durchzieht wie niemand<br />

sonst. Wir haben ihn in Heroldsberg bei Nürnberg besucht<br />

und kulinarische Tipps zum Nachmachen bekommen.<br />

Text MARC BAUMANN<br />

Fotos NORMAN KONRAD<br />

THE RED BULLETIN 55


„Wenn ich Bohnen brauche, dann<br />

nur ein, zwei Kilo. Aber sie müssen<br />

am Morgen geerntet worden sein.“<br />

Der Wald ist dein Supermarkt<br />

So schön kann eine Lebensmittelabteilung<br />

sein: Ein kleiner Bach schlängelt sich<br />

hindurch, Vögel zwitschern aus allen<br />

Ecken, mit Moos gepolsterte Baumstümpfe<br />

laden zum Ausruhen ein. Hier<br />

und da lassen die Zweige wärmende<br />

Sonnenstrahlen hindurch, und die<br />

Delika tessen wachsen einfach so am<br />

Boden. „Ein Hexenröhrling!“, ruft Felix<br />

Schneider jetzt und holt sein Messer<br />

hervor. Ab in den Korb damit und dann<br />

ohne zu bezahlen nach Hause. So geht<br />

das also auch: schnell noch was fürs<br />

Abendessen besorgen. „Ich hol noch<br />

Pilze“, hatte Schneider den anderen<br />

beiden Köchen in seinem Restaurant<br />

„Sosein“ zugerufen – nun laufen wir<br />

also mit dem 35-Jährigen durchs dichte<br />

Unterholz. Wie kein anderer deutscher<br />

Spitzenkoch lebt Felix Schneider mit<br />

der Natur. Er ist so sehr Jäger und<br />

Sammler, wie man es im Supermarkt-<br />

Zeitalter noch sein kann.<br />

Vor zehn Jahren fing Felix Schneider<br />

an, Pilze, Wildpflanzen, Beeren und Kräuter<br />

zu sammeln, inzwischen hat er zwei<br />

Michelin-Sterne und ist vom Magazin<br />

„Der Feinschmecker“ zum „Koch des<br />

Jahres <strong>2020</strong>“ gekürt worden. Wenige<br />

Meter vor dem Parkplatz findet Schneider<br />

noch einen Pilz: „Probier mal!“ Man<br />

zögert kurz, das hier ist ja kein Steinpilz,<br />

sondern irgendwas Rötliches, nie Probiertes.<br />

Man kaut vertrauensvoll, da meint<br />

Schneider grinsend: „Schmeckt scharf,<br />

oder?“ Puh, ja. „Ein Täubling“, sagt er.<br />

Pilze sammeln lohnt allein schon<br />

wegen der Namen: Knoblauchschwindling,<br />

Stockschwämmchen, Grauer Wulstling<br />

– Schneider erkennt sie; als Anfänger<br />

sollte man freilich nicht allein losziehen,<br />

viele Esspilze haben giftige Doppelgänger.<br />

Heute nimmt Schneider einen handballgroßen,<br />

schwammigen Pilz mit dem<br />

schönen Namen Krause Glucke mit.<br />

Dann geht es zurück ins Restaurant<br />

in Heroldsberg, zehn Kilometer vor Nürnberg.<br />

„Der Weg hierher ist der Arschlochfilter“,<br />

sagt Schneider. Er meint das als<br />

Kompliment für seine Gäste: Wer aus<br />

Frankfurt, München oder Zürich bis zum<br />

Sosein reist, der scheut keine Mühen,<br />

der ist bereit, das Essen zu zelebrieren.<br />

Genau wie ein Koch, der sich für ein Dessert<br />

mit Wildbeeren die Hände an Dornen<br />

zerkratzt. Selbst gepflückte, geerntete<br />

oder gefangene Zutaten haben eine<br />

Geschichte, die kocht man mit Stolz und<br />

Liebe, das kann jeder selbst probieren.<br />

Liebe deinen Landwirt<br />

Zwei Stunden vorher. Mittwoch ist „der<br />

Wahnsinnstag“, sagen die Köche, „da wird<br />

alles aus allen Ecken angekarrt“. Sie sind<br />

zunächst noch unterwegs, kaufen ein<br />

oder ernten selbst. Zeit, sich umzusehen:<br />

Das Sosein ist ein an Märchenfilme<br />

56


Das Menü richtet<br />

sich danach, was es<br />

in der Natur gerade<br />

frisch gibt. Hier:<br />

ein Hexenröhrling.


Felix Schneider in seiner<br />

Küche. Wenn die Zutaten<br />

perfekt sind, findet er,<br />

braucht es keine aufwendige<br />

Zubereitung.


Felix Schneiders Pilz-Ernte aus dem Wald – seltene, aber wohlschmeckende Exemplare. Gut zu erkennen: die schwammförmigen<br />

Krausen Glucken. Anfänger sollten zum Sammeln einen Experten mitnehmen, der giftige Exemplare erkennt.<br />

erinnerndes Fachwerkhaus, darauf der<br />

Schriftzug „Landgasthof Schwarzer<br />

Adler seit 1530“. Dicke weiße Mauern,<br />

schweres dunkles Holz, kleine Fenster.<br />

So wie die Menschen hier einst lebten,<br />

so waren auch ihre Gerichte: einfach,<br />

grob, deftig. Fränkische Spezialitäten<br />

basieren auf Variationen von Wurst,<br />

Kraut, Kartoffeln. So hat seine Mutter<br />

gekocht, so bewahrt es Felix Schneider,<br />

natürlich neu interpretiert. Seine berühmte<br />

„Schlachtschüssel“ besteht aus fein<br />

gehobelten Leberspänen auf einer perfekt<br />

gegarten Bamberger-Hörnchen-Kartoffel,<br />

dazu gibt es zart fermentierten Rotkohl.<br />

Der erste der drei Köche des Sosein<br />

kommt an, im weißen Geländewagen.<br />

Stefan, 27, trägt eine Wollmütze, die<br />

seine langen Haare nicht bändigen kann.<br />

Thomas, 32, und Felix, der Chef, folgen<br />

kurz darauf, jeder trägt kistenweise<br />

Lebensmittel. Sätze, die dauernd fallen:<br />

„Hier, probier mal!“, und „Schmeckt geil,<br />

oder?“. Dann kriegt man Kiwibeeren in<br />

die Hand gedrückt, soll Sanddorn probieren,<br />

selbst gezogene Tomaten, grüne,<br />

gelbe, rote. Es ist mittags, die Hip-Hop-<br />

Playlist wird angestellt und bis spät<br />

nachts laufen. In Zimmerlautstärke.<br />

Felix Schneider trägt Schiebermütze,<br />

dazu Strickpullover. Produzenten<br />

schauen im Lokal vorbei, sie bringen<br />

lebende Forellen, Gemüse, Wein. Allesamt<br />

sind sie älter als die drei Köche hier<br />

und keine Hip-Hop-Fans, aber man<br />

merkt die wechselseitige Wertschätzung.<br />

Jeder Bauer, jeder Händler, jeder Fischer<br />

ist sorgfältig ausgewählt. Kleine Betriebe<br />

mit alten Gemüsesorten oder besonderen<br />

Tierrassen. Sie zu finden – auf Wochenmärkten,<br />

im Internet oder durch Empfehlungen<br />

– hat Jahre gedauert. „Dafür<br />

schmeckt so ein Grundprodukt um<br />

200 Prozent besser“, sagt Schneider.<br />

„Wenn ich Bohnen brauche, dann nur<br />

ein, zwei Kilo, aber sie müssen am Morgen<br />

geerntet worden sein.“<br />

Welcher Landwirt macht denn so was?<br />

Jeden Tag die paar Bohnen pflücken für<br />

die Qualitätsfetischisten vom Sosein?<br />

Statt einfach dem Diskonter drei Tonnen<br />

zu liefern? „Unsere Bauern haben 50,<br />

60 Gemüsesorten, die verdienen nicht<br />

„Mittwoch ist der<br />

Wahnsinnstag, da<br />

wird alles angekarrt<br />

aus allen Ecken.“<br />

über die Menge. Sie machen mit Kleinabnehmern<br />

mehr Umsatz“, sagt Schneider.<br />

Als strikt regional kaufender Koch kann<br />

er viel Geld für die schönsten Seeforellen<br />

zahlen, immer noch billiger als eingeflogene<br />

Austern.<br />

Zeit ist Geschmack<br />

Nach einem Tag im Sosein sieht man<br />

seine Kochbücher mit anderen Augen.<br />

Denn so wie Felix Schneider einem das<br />

Kochen erklärt, sind die Rezepte darin<br />

sinnlos. Zum Beispiel steht da bei den<br />

Zutaten „Birne“ oder „Kartoffel“, aber<br />

nicht welche. Es gibt dutzende Sorten,<br />

manchmal hunderte. Oder was für einen<br />

Unterschied es macht, ob man mit überreifem,<br />

fast reifem oder eingelegtem<br />

Obst arbeitet. Selbst unreife Früchte<br />

haben ein spannendes Aromaprofil und<br />

können in bestimmte Gerichte passen.<br />

Und nicht jedes Obst schmeckt jedes<br />

Jahr gleich. Das Wetter verändert den<br />

Geschmack. „Wir nutzen nur, was am<br />

besten und frischesten ist, akzeptieren<br />

aber genauso im Winter die Ruhephase<br />

der Natur und nutzen dann Rohstoffe,<br />

die durch Lagerung, Konservierung und<br />

Reifung profitieren“, erklärt Schneider.<br />

Viele Hobbyköche trauten sich nicht über<br />

Dinge wie Fermentierung, dabei sei die<br />

THE RED BULLETIN 59


Würden auch als Hipster in Berlin-Mitte durchgehen, ziehen aber die Provinz vor: Küchenchef Felix Schneider, 35 (vorne re.),<br />

mit seinen Köchen Stefan Frank, 27 (hinten li.), Thomas Prosiegel, 32 (hinten re.), sowie Sommelier Sören Lappoehn, 23 (vorne li.).<br />

„Unsere Bauern haben nicht fünf, sondern<br />

50 oder 60 verschiedene Gemüsesorten.“<br />

60 THE RED BULLETIN


simpel: Man nehme etwa ein sauberes<br />

Weckglas, fülle geputzte Radieschen roh<br />

mit zwei Prozent Salz ein. Täglich schütteln,<br />

schon nach zwei Tagen beginnt die<br />

Fermentation, nach 21 Tagen bei Raumtemperatur<br />

ist das Gemüse haltbar und<br />

zeigt ein interessantes Kraut-Aroma.<br />

„Wir machen Zeit schmeckbar“, sagen<br />

die Köche. Die drei über Lebensmittel<br />

philosophieren zu hören ist ein Genuss,<br />

den man als Vorspeise auf die Karte<br />

schreiben könnte. Kurzversion: Das beste<br />

Essen entsteht aus Produkten, die schwer<br />

zu bekommen sind oder nicht lang Saison<br />

haben – das macht den Reiz aus.<br />

Ehre das Einfache<br />

Das saisonale Menü „Alle Farben“ kostet<br />

im Sosein 195 Euro pro Person – vom<br />

„Prolog Brot und Butter“ über viele<br />

Gänge wie „Seeforelle roh“ und „Huhn<br />

& Heu“ bis „Birne & Milch“. Okay, mit<br />

Wasser. Mit Weinbegleitung sind es dann<br />

600 Euro für zwei. Dafür, dass die Dinge,<br />

die sie kochen, so wertvoll sind, haben<br />

sie wenig Angst vor Spionen. „Zu uns<br />

kommen viele Köche für Praktika“, sagt<br />

Felix Schneider, „da entsteht eine Community.“<br />

Die Gastköche denken anfangs<br />

zu kompliziert. „Bei einem fantastischen<br />

Grundprodukt muss man bei der Zubereitung<br />

nicht mehr so viel machen. Der Weg<br />

zur idealen Zutat ist dafür aufwendig<br />

und schwierig, zumindest am Anfang.“<br />

Aber auch ganz einfaches Kochen<br />

kann fehleranfällig sein: „Es macht wirklich<br />

einen Unterschied, ob ich eine Kartoffel<br />

25 Minuten koche oder 28 Minuten“,<br />

sagt Schneider. Die „Frankfurter<br />

„Wir nutzen nur, was<br />

zu dem Zeitpunkt<br />

am besten ist, und<br />

akzeptieren Ruhephasen<br />

der Natur.“<br />

Allgemeine Zeitung“ schrieb, dass er und<br />

sein Team großartige Köche seien – aber:<br />

sie verfolgten ihre Prinzipien „mit jakobinischer<br />

Unerbittlichkeit“. Netter formuliert:<br />

Sie sind prinzipientreu und kreativ.<br />

So hatten sie etwa die Idee, die Knochen<br />

von Schweinen zu zermahlen und in die<br />

Teller einarbeiten zu lassen. Geht leider<br />

nicht, meinte der Töpfer. Jetzt servieren<br />

sie den Schinken auf den Kieferknochen.<br />

Felix Schneider sagt, gute Küche muss<br />

gute Ideen haben. „Und tolles Essen soll<br />

nicht immer nur schön sein.“ Schneider,<br />

inzwischen in Kochschürze und ohne<br />

Mütze, vergleicht Kochen mit Kunst.<br />

Nehmen wir die Malerei: „Van Goghs<br />

Sonnenblumen gefallen jedem. Bilder<br />

von Jackson Pollock sind dagegen erst<br />

einmal irritierend, kompliziert – aber<br />

wenn man sie länger ansieht, kriegt das<br />

eine andere Werktiefe. Klar kann ich<br />

Fleisch immer zart kochen, aber manchmal<br />

bevorzuge ich etwas festere Stücke<br />

und lasse dich verschiedene Dimensionen<br />

von Gargraden erkennen.“<br />

Abends gibt es als Team-Essen Risotto<br />

mit Huhn und Hummer, dazu Salat aus<br />

eigenen Tomaten. Den Hummer würde es<br />

im Sosein regulär nie geben, sie kochen<br />

ihn nur, weil ein Produzent ihn als Geschenk<br />

gebracht hat. „Im Sosein nehmen<br />

wir amerikanische Signalkrebse, die es<br />

hier zuhauf gibt. Eine invasive Art, die<br />

einheimische Krebse verdrängt – das ist<br />

gekochter Naturschutz.“<br />

Draußen ist es inzwischen Nacht<br />

geworden, die Straßen sind leer, nur im<br />

Sosein arbeiteten sie noch. Der für morgen<br />

angedachte Nachtisch klappt nicht,<br />

eine Zutat fehlt. Die drei Köche stehen<br />

im Keller, der wie jeder Nebenraum hier<br />

voller Regale und Vorratsgläser ist.<br />

Und jetzt? Man sieht einander müde<br />

an, Stirnen werden gerunzelt. Aber die<br />

Leidenschaft brennt noch lichterloh, um<br />

22.35 Uhr. Und die Lösung ist vielleicht<br />

nur einen Waldspaziergang entfernt.<br />

Sosein. Restaurant, Hauptstraße 19,<br />

90562 Heroldsberg, sosein-restaurant.de<br />

Für Abenteuer<br />

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Taschen in verschiedenen Formen und Größen<br />

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Tarpaulin schützt den Inhalt vor den Elementen.


<strong>DE</strong>R WILL<br />

NUR SPIELEN<br />

JOHN PETERKA STEHT VOR <strong>DE</strong>M SPRUNG VOM EHC<br />

RED BULL MÜNCHEN IN DIE NHL, WEIL <strong>DE</strong>R 18-JÄHRIGE<br />

EISHOCKEY ALS DAS SIEHT, WAS ES IST: EIN SPIEL.<br />

WIE MAN MIT KREATIVITÄT, SPASS UND EINEM SCHUSS<br />

FRECHHEIT WEITER KOMMT ALS ALLE AN<strong>DE</strong>REN.<br />

Text WERNER JESSNER<br />

Fotos CHRISTOPH VOY


VORWÄRTSDRANG<br />

John Peterka auf dem<br />

Weg ins Angiffsdrittel<br />

– schon bald in der<br />

besten Liga der Welt<br />

63


Minute 48 im Duell zwischen dem EHC<br />

<strong>Red</strong> Bull München und dem EC <strong>Red</strong> Bull<br />

Salzburg. Die Nummer 77 im Dress von<br />

Salzburg, groß gewachsen, schnelle<br />

Beine, junges Gesicht, bekommt den<br />

Puck im Angriffsdrittel. Er ist gebürtiger<br />

Münchner und eigentlich im Dienst des<br />

EHC <strong>Red</strong> Bull München, derzeit aber an<br />

den Verein in Österreich verliehen. Der<br />

junge Deutsche soll Spielpraxis sammeln,<br />

und nun muss er aus gerechnet gegen<br />

seinen ursprünglichen Klub an treten.<br />

Er macht ein, zwei schnelle Schritte,<br />

der Puck klebt ihm am Schläger. Man<br />

KA<strong>DE</strong>R-SCHMIE<strong>DE</strong><br />

An der <strong>Red</strong> Bull<br />

Akademie lernte<br />

Peterka System<br />

und Konsequenz<br />

zu schätzen.<br />

WIE EIN KÖRPERTEIL<br />

Der Puck gehört zu<br />

John Peterka. Oder<br />

zumindest wird er<br />

von ihm angezogen.<br />

würde nicht glauben, dass dieser Kerl<br />

erst 18 Jahre alt ist. Zwei Schritte nur,<br />

doch sie eröffnen ihm drei Optionen:<br />

Ein Schuss, die Bahn ist frei.<br />

Zum Tor laufen.<br />

Oder aber einen langen Pass nach<br />

halblinks zwischen zwei Verteidigern<br />

durchspielen, wo sein Kumpel Justin<br />

Schütz, auch er von den Münchnern<br />

64 THE RED BULLETIN


ausgeliehen, angebraust kommt. Die<br />

Nummer 77 wählt Variante drei. Schütz<br />

übernimmt den Puck direkt und zieht ab.<br />

5:2-Führung, drittes Tor für Schütz an<br />

diesem Abend, dritte Torvorlage für die<br />

Nummer 77, John Peterka, Spitzname:<br />

JJ, gesprochen Dschei-Dschei.<br />

Der englische Vorname ist der USA-<br />

Begeisterung seiner Eltern geschuldet:<br />

Johns Schwester heißt Tiffany, sein Bruder<br />

Jack. Eine Extravaganz mit Weitsicht,<br />

möchte man meinen, denn schon bald<br />

wird John seine Koffer packen und nach<br />

Übersee gehen: Er wurde in der zweiten<br />

Runde von den Buffalo Sabres für die<br />

National Hockey League gedraftet, die<br />

beste und lukrativste Liga der Welt. Gedraftet?<br />

So funktioniert dieses zutiefst<br />

PETERKA IST KEIN<br />

REINER ARBEITER,<br />

ER ZELEBRIERT<br />

SEINEN SPORT.<br />

THE RED BULLETIN 65


nordamerikanische System: Die Teams<br />

sichern sich einmal pro Jahr eines nach<br />

dem anderen die Rechte an den besten<br />

Nachwuchsspielern der Welt, wobei<br />

das punkteschlechteste Team der abgelaufenen<br />

Saison als erstes wählen<br />

darf, der amtierende Meister, genannt:<br />

Stanley-Cup-Sieger, als Letzter. Auf diese<br />

Art versucht man, Chancengleichheit herzustellen.<br />

Was nicht geht: dass sich ein<br />

Youngster aussuchen kann, wo er spielt.<br />

In die Wüste Arizonas zu den Coyotes?<br />

Nach New York zu den Rangers oder<br />

Islanders? In den hockeyverrückten<br />

Markt Kanadas, nach Montréal oder<br />

MIT ZWEI SCHRIT-<br />

TEN ERÖFFNET<br />

SICH PETERKA<br />

AUF <strong>DE</strong>M EIS DREI<br />

MÖGLICHKEITEN.<br />

BESTER PLATZ<br />

In der Kabine die<br />

Schlittschuhe<br />

schnüren, dann<br />

raus ins natürliche<br />

Habitat<br />

Toronto oder ins beschauliche Nashville?<br />

„Du musst es ohnehin nehmen, wie es<br />

kommt, von daher habe ich mir erst gar<br />

nicht groß den Kopf zerbrochen.“<br />

Peterka ist nicht der erste Spieler aus<br />

dem Nachwuchs der <strong>Red</strong> Bulls, der in<br />

der NHL Begehrlichkeiten weckte. Schon<br />

2018 wechselte Dominik Kahun vom<br />

EHC <strong>Red</strong> Bull München zu den Chicago<br />

Blackhawks. Von diesem Moment an war<br />

allen in der Akademie klar: Ja, man kann<br />

sich den Traum von der NHL-Karriere<br />

von München und Salzburg aus erfüllen.<br />

Patrick Hager, der Kapitän des EHC <strong>Red</strong><br />

Bull München, sagt: „Die Jungs aus der<br />

Akademie können alle skaten und schießen.<br />

Das ist ein ganz anderes Niveau als<br />

in meiner Zeit. In der Akademie wird die<br />

Basis dafür gelegt, dass du die Chance<br />

hast, dich im Profi-Geschäft durchzusetzen.“<br />

Nachsatz: „Wie weit es dann<br />

geht, hängt von jedem Einzelnen ab.“<br />

Fragt man den Münchner Nachwuchscoach<br />

Ron Chyzowski, wird es bei Peterka<br />

weit gehen, denn er hat etwas, was vielen<br />

fehlt: unbändige Liebe zum Spiel. Peterka<br />

ist kein Hockey-Arbeiter, er zelebriert Hockey,<br />

das hat er von Anfang an gemacht.<br />

Chyzowski erinnert sich: „Ich hab JJ mit<br />

neun, zehn Jahren beim EHC übernommen.<br />

Am liebsten wäre er um vier Uhr<br />

morgens in die Eishalle gekommen und<br />

bis zehn Uhr abends geblieben.“ Der Angesprochene<br />

grinst: „Ja, das war wirklich<br />

genau so, und im Prinzip ist es noch<br />

heute so. Gib mir einen Puck und eine<br />

Eisfläche, und ich bin happy.“ Chyzowski:<br />

„Es gibt Jungs, die wollen den Puck.<br />

JJ wollte ihn mehr als alle anderen. Ich<br />

möchte fast sagen, der Puck ist ein Teil<br />

von ihm. Der Puck findet zu ihm, und<br />

dann macht er was damit.“<br />

Ob diese Kreativität auf dem Eis eine<br />

Gabe ist, Ausdruck des Charakters<br />

oder das Produkt unendlich vieler<br />

Stunden auf dem Eis, in denen<br />

Peterka gezwungen war, Lösungen zu<br />

finden, um an seinen meist älteren Gegenspielern<br />

vorbeizukommen, dar über lässt<br />

sich trefflich philosophieren. Chyzowski:<br />

„Trainieren kannst du alles, wenngleich<br />

in unterschiedlichem Maß. Und dann<br />

gibt es in jeder Sportart das, was ich den<br />

X-Faktor nenne: das letzte bisschen Unberechenbarkeit.<br />

Das, womit die anderen<br />

nicht rechnen und was dich das kleine<br />

bisschen besser macht. Ich habe beobachtet,<br />

dass das oft Charaktersache ist. Der<br />

JJ war ein Bazi-Bua (typisch bayrischer<br />

Ausdruck für einen liebenswerten Gauner,<br />

der es faustdick hinter den Ohren hat;<br />

Anm.). Er hat manchmal ein bissl Scheiß<br />

gebaut und war sehr lebhaft. In unserem<br />

Sport sind das durchwegs positive Eigen-<br />

66 THE RED BULLETIN


EINFACH SO<br />

John Peterka lässt<br />

den Puck auf seinem<br />

Schläger tanzen –<br />

sooft er will.


„FUSSBALL<br />

WAR MIR ZU<br />

LANGWEILIG,<br />

IM EISHOCKEY<br />

KANN ICH<br />

KREATIVER<br />

SEIN.“<br />

SCHIESST ER?<br />

Möglich. Vielleicht<br />

hat er aber etwas<br />

völlig anderes vor:<br />

das Dilemma der<br />

Goalies mit Peterka.<br />

schaften.“ Ron sagt wirklich „Bazi-Bua“<br />

– mit einer unvergleichlichen Mischung<br />

aus kanadischem Englisch und seinen<br />

dreißig Jahren in Bayern. Bemerkenswert<br />

war Ron vor allem eines: „JJ wollte<br />

immer selbst aufs Eis und nicht, weil seine<br />

Eltern das forciert hätten.“<br />

„Ich bin recht zufällig zum Eishockey<br />

gekommen“, erinnert sich Peterka. Bei<br />

einem Publikumseislauf als Dreikäsehoch<br />

hätten ihn die Hockeyspieler, die nebenan<br />

zugange waren, so fasziniert. Einmal<br />

probiert, nie mehr aufgehört: „Eine Zeitlang<br />

habe ich auch Fußball gespielt, aber<br />

das war mir schon bald zu langweilig.<br />

Im Eishockey hast du zu jeder Zeit mehr<br />

Möglichkeiten, deine Kreativität auszuleben,<br />

als im Fußball. Und es geht auch<br />

schneller. Kaum ist der Puck weg, klebt<br />

er auch schon wieder auf dem Schläger,<br />

während beim Fußball immer einer den<br />

Ball aus dem Out holen gehen muss.“<br />

John Peterka war für die U10 des<br />

EHC München vorgesehen, doch parallel<br />

spielte er schon in der U12. Im Gegensatz<br />

zu heute hatte der EHC zu diesem<br />

Zeitpunkt noch keine sonderlich hochkarätigen<br />

Nachwuchsteams. Die Peterkas<br />

pendelten von München nach Bad Tölz,<br />

wo sich der Junior beim EC Bad Tölz<br />

in der höchsten bayerischen Liga messen<br />

konnte. „Das war ein bissl chaotisch“,<br />

grinst er. „Ich habe mich oft im Auto<br />

während der Fahrt umgezogen, bin auf<br />

dem Parkplatz raus, hab das Trikot übergeworfen,<br />

die Schuhe geschnürt, und<br />

schon ging’s los.“ Man hat Ron Chyzowski<br />

im Ohr und seine Erinnerung an den<br />

„Bazi-Bua“, der seine Energie und seinen<br />

Spielwitz auf dem Eis kanalisieren muss.<br />

Mit vierzehn landete er in der Akademie<br />

der <strong>Red</strong> Bulls in Salzburg, was nicht<br />

ganz ohne Probleme abging: „Ich hatte<br />

Heimweh“, gibt John Peterka unum-<br />

68 THE RED BULLETIN


STEFAN BAUMANN/RED BULL CONTENT POOL<br />

LINKSSCHÜTZE<br />

Meist wird Peterka<br />

auf dem linken Flügel<br />

eingesetzt. Seine<br />

Rolle ist die eines<br />

Spielmachers.<br />

wunden zu. „Oft saßen meine Eltern<br />

bei den Spielen im Publikum, vor allem<br />

in Tschechien.“ Richtig wohl fühlte er<br />

sich auf dem Eis. Mit 16 Jahren spielte er<br />

mit der U19-Mannschaft der <strong>Red</strong> Bulls<br />

in der Tschechischen Liga und zerschoss<br />

sie regelrecht: In 48 Spielen erzielte er<br />

45 Tore und bereitete 49 vor.<br />

Körperlich war er, der junge Bub, den<br />

Gegnern weit unterlegen. Es war das,<br />

was man „hockey-sense“ nennt, was ihn<br />

trotzdem über seine Altersgenossen hob.<br />

Er musste dem Puck nicht nachrennen,<br />

sondern er war stets dort zu finden, wohin<br />

dieser kommen würde. Klingt so einfach<br />

und ist doch unendlich schwierig.<br />

Woher kannst du das, John? „Man entwickelt<br />

so ein Gefühl“, sagt er, doch dieses<br />

Gefühl basiert auf tausenden und<br />

abertausenden Stunden Training. Es<br />

hilft, wenn man seine Sturmpartner<br />

kennt, aber noch viel mehr kommt es<br />

auf die Trainer an, findet EHC <strong>Red</strong> Bull<br />

München-Kapitän Patrick Hager: „Man<br />

muss sich etwas trauen, aber das funktioniert<br />

nur mit einem Coach, der den<br />

Spielern keine Handschellen anlegt und<br />

sie nicht nach dem ersten Fehlpass auf<br />

der Bank schmoren lässt. Jungen Spielern<br />

ihre Kreativität zu lassen, sie zu ermutigen,<br />

gewagte Entscheidungen zu<br />

treffen – das zeichnet die Trainer in der<br />

<strong>Red</strong> Bull-Organi sation aus.“<br />

Salzburgs Headcoach Matt Mc-<br />

Ilvane sieht viel Positives an John<br />

Peterka: „Optisch fällt am meisten<br />

auf, wie gut er eisläuferisch ist.<br />

Er schießt gut, sein Spielverständnis ist<br />

überragend. Und dann gibt es eine Eigenschaft,<br />

die bei seinen ‚künstlerischen‘<br />

Fähigkeiten gern übersehen wird: Er ist<br />

wahnsinnig kompetitiv. Im Training<br />

spielt er am liebsten gegen unseren<br />

Parade-Stürmer Thomas Raffl. Das ist<br />

der härteste Job, den es bei uns gibt.<br />

Das zeigt, aus welchem Holz Peterka geschnitzt<br />

ist: Er will sich mit den Besten<br />

messen – immer.“<br />

Der erwähnte Thomas Raffl, 1,94 Meter<br />

groß, knapp 100 Kilo schwer, sagt<br />

über den Teenager (1,80 m, 87 kg): „Ich<br />

habe selten einen Spieler in seinem Alter<br />

gesehen, der sich so viel zutraut und so<br />

frech spielt. Wenn er so weitermacht,<br />

wird er es garantiert sehr weit bringen.“<br />

Zum kompletten Spieler, der so wie<br />

Leon Draisaitl, ebenfalls ein ehemaliger<br />

Schützling von Ron Chyzowski, die NHL<br />

„ER WILL SICH<br />

IMMER MIT <strong>DE</strong>N<br />

BESTEN MESSEN<br />

– AUCH SCHON<br />

IM TRAINING.“<br />

RED BULL<br />

AKA<strong>DE</strong>MIE<br />

LETZTER SCHLIFF<br />

FÜR JUNGE<br />

KUFEN-CRACKS<br />

In Salzburger Stadtteil Liefering werden<br />

seit 2014 Talente fürs Profi-Eishockey<br />

ausgebildet (und absolvieren hier ihren<br />

Schulabschluss). Athleten zwischen<br />

14 und 20 Jahren werden in fünf Teams<br />

individuell gefördert, Ziel ist der Sprung<br />

in den Profi-Sport, etwa zu den Teams<br />

vom EHC <strong>Red</strong> Bull München, EC <strong>Red</strong> Bull<br />

Salzburg – oder sogar weiter. Dominik<br />

Kahun wechselte von München in die<br />

NHL zu den Chicago Blackhawks. Heute<br />

spielt er für die Buffalo Sabres, für die<br />

bald auch Peterka auflaufen könnte.<br />

Vielleicht spielt er dann gegen seinen<br />

Akademie-Freund Justin Schütz, dessen<br />

NHL-Rechte bei den Florida Panthers<br />

liegen. Weitere Spieler aus dem<br />

Bullen-Nachwuchs, deren Dienste sich<br />

NHL-Klubs gesichert haben: Noah<br />

Dobson (New York Islanders), Václav<br />

Karabáček (Buffalo Sabres) und Martin<br />

Pospíšil (Calgary Flames).<br />

Infos: redbulleishockeyakademie.com<br />

aufmischt, fehlt – so sind sich die Experten<br />

einig – vor allem körperlich noch<br />

einiges. Fünf Kilo mehr Muskelmasse,<br />

daran arbeitet John Peterka gerade. Das<br />

ist machbar, dazu braucht es kein Talent,<br />

nur hartes Training. Drei Einheiten pro<br />

Tag, nach dem Eis noch in die Kraftkammer?<br />

Peanuts!<br />

Minute 48 im Bullen-Duell zwischen<br />

München und Salzburg. Als John Peterka<br />

die zwei schnellen Schritte zum Tor<br />

macht, sieht er aus dem Augenwinkel<br />

seinen Kumpel Justin Schütz. Einen<br />

Moment lang begegnen sich ihre Blicke,<br />

unmerkbar für die anderen. Dann der<br />

Pass, das Tor. Was habt ihr beim Torjubel<br />

miteinander geredet? „Ich hatte Justin<br />

versprochen, ihm im Spiel noch ein drittes<br />

Tor aufzulegen – daran hab ich ihn erinnert“,<br />

so John, und er grinst über beide<br />

Ohren. Einmal Bazi-Bua, immer Bazi-Bua,<br />

wird sich Ron Chyzowski zu Hause vor<br />

dem Fernseher gedacht haben.<br />

THE RED BULLETIN 69


SPORTWAGEN<br />

MIT<br />

RACING-DNA<br />

Speed, Adrenalin und Fahrspaß: Für die<br />

Gewinner der GAZOO Racing Days hieß es<br />

Vollgas. An zwei actionreichen Tagen durften<br />

sie den Toyota GR Supra am <strong>Red</strong> Bull Ring<br />

in Spielberg, Österreich, ausgiebig testen.<br />

Eine Driving Experience, die es in sich hatte.<br />

Mit bis zu 250 km/h über die Start-Ziel-Gerade,<br />

volle Konzentration in den Kurven, Drifting-Spaß im<br />

Driving Center und ein Hotelaufenthalt im exklusiven<br />

Steirerschlössl – das Programm der GAZOO Racing<br />

Days ließ das Herz von Motorsportfans höherschlagen.<br />

Aber nicht nur die Gewinner durften an ihr eigenes<br />

Limit gehen, auch der Toyota GR Supra konnte zeigen,<br />

was in ihm steckt.


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Tag 1: Aufs Ganze am <strong>Red</strong> Bull Ring<br />

Treffpunkt Boxengasse: Die GAZOO Racing Days starteten<br />

gleich mit einem Highlight. Wo sonst die Rennprofis<br />

ihre Runden drehen, durften nun die Gewinner Tobi,<br />

Michael, Philipp, Antonia, Chris und Aleksandra Rennluft<br />

schnuppern. Nach einer Einschulung von Instruktor<br />

Kevin zu Strecke und Auto hieß es dann endlich: einsteigen,<br />

anschnallen, Motor starten. Eine kurze Einführungsfahrt<br />

später wurde Runde für Runde Vollgas<br />

gegeben. Nach dem Adrenalinkick ging es dann ins<br />

nahe gelegene Steirerschlössl zum mehrgängigen<br />

Abendessen, um den Tag kulinarisch zu beenden und<br />

die Erfahrungen der Tester auszutauschen.<br />

Tag 2: Driften, bis die Reifen glühen<br />

Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen. 8 Uhr morgens,<br />

leichter Regen – die perfekten Bedingungen, um<br />

den ganzen Tag durchs Driving Center zu driften. Und<br />

genau das ließen sich unsere Tester nicht zweimal sagen.<br />

Per Funk gab das Instruktorenteam Anweisungen<br />

an die Fahrer. Mit Erfolg: Minute für Minute wurden unsere<br />

Gewinner mutiger, man hörte nur noch die Reifen<br />

quietschen und schaute in strahlende Gesichter.<br />

TOYOTA GAZOO RACING DAYS<br />

Am 24. und 25. September ging<br />

es am <strong>Red</strong> Bull Ring in Spielberg<br />

voll zur Sache. Getestet wurde<br />

der Toyota GR Supra.<br />

MIT VOLLGAS ÜBER DIE<br />

START-ZIEL-GERA<strong>DE</strong> IM GR SUPRA –<br />

EIN HIGHLIGHT, DAS ICH <strong>DE</strong>FINITIV<br />

NICHT MEHR VERGESSEN WER<strong>DE</strong>.<br />

T E I L N E H M E R T O B I A U S S T U T T G A R T<br />

XASA12/PHILIPP SCHÖNAUER


Kraftvolles Gefühl<br />

In 4,3 Sekunden von<br />

0 auf 100 km/h und eine<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

von 250 km/h.<br />

Eine Ikone – der GR Supra<br />

Mit GAZOO Racing hat Toyota<br />

eine Markenwelt geschaffen,<br />

die die Grenzen des Möglichen<br />

im Motorsport immer wieder<br />

infrage stellt. Mit der Rückkehr<br />

des GR Supra ist genau das gelungen.<br />

Technologien aus dem<br />

Rennsport wurden auf das Serienfahrzeug<br />

umgelegt. Die Konstrukteure hatten dabei<br />

eines im Fokus: beeindruckende Leistung, kombiniert<br />

mit dem einzigartigen Fahrerlebnis. Herausgekommen<br />

ist ein Fahrzeug, das alle Kriterien eines Sportwagens<br />

erfüllt: Design, Performance, Technik und das pure<br />

Fahrgefühl. Die charakteristischen Designelemente wie<br />

die lange Motorhaube verbinden<br />

die Aerodynamik des<br />

MEINE MISSION BESTAND VON<br />

ANFANG AN DARIN, EIN <strong>DE</strong>SIGN ZU Rennsports mit einem futuristischen<br />

Outfit. Und auch die<br />

KREIEREN, DAS SPORTWAGENFANS<br />

Fahrleistung wird perfekt unterstützt.<br />

Denn der GR Supra<br />

VISUELL UND PHYSISCH BEGEISTERT.<br />

ist ein Rennwagen mit Straßenlizenz.<br />

Ausgestattet mit einem<br />

NOBUO NAKAMURA, CHEF-<strong>DE</strong>SIGNER<br />

3,0-Liter-Sechszylinder-Motor,<br />

einem Twin-Scroll-Turbolader und der Kraftstoffdirekteinspritzung,<br />

liefert der GR Supra 340 PS und 500 Nm<br />

Drehmoment. Abgerundet mit feinster Technik im<br />

Cockpit: Head-up-Display und ein Multimedia-System<br />

mit Navigation, Supra Connect und Freisprecheinrichtung<br />

vervollständigen den ultimativen Fahrspaß.<br />

Eine Legende ist zurück<br />

Inspiriert von über 50 Jahren Motorsportgeschichte,<br />

steht der GR Supra<br />

für ein Fahrerlebnis reinster Natur.<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 7,5 / außerorts 6,5 / innerorts 9,1. CO 2-Emissionen in g/km: kombiniert 170. Die Kraftstoffverbrauchs- und Emissionswerte<br />

wurden nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren ermittelt.


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Racing wurde der neue<br />

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Ein moderner Look<br />

trifft auf die Aerodynamik<br />

des Rennsports.<br />

Racing Experience<br />

Mit sieben Toyota<br />

GR Supra ging es<br />

über den <strong>Red</strong> Bull<br />

Ring in Spielberg.<br />

Die GR Supra-Tester<br />

Philipp, Antonia, Tobi, Michael,<br />

Aleksandra und Chris (v. li.)<br />

waren die glücklichen Gewinner<br />

der GAZOO Racing Days.<br />

XASA12 / PHILIPP SCHÖNAUER<br />

Ihr Fazit:<br />

Der GR Supra bietet ein un beschreib<br />

liches Fahrgefühl im Cockpit.<br />

Mit dem Sportwagen ist ein<br />

Auto auf den Markt gekommen,<br />

mit dem man auch auf offener<br />

Straße aufs Ganze gehen kann.<br />

toyota.de


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2<br />

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eine ganz neue Bedeutung. Exzessiv,<br />

ohne jegliche Konkurrenz in diesem<br />

Segment, ist sie in der Lage, das „Ego“<br />

ihres Fahrers zu pushen. Eine unvergleichliche<br />

Mischung aus modernster<br />

Technologie und beeindruckendem<br />

Design. Typisch Ducati eben.<br />

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74 THE RED BULLETIN


GUI<strong>DE</strong><br />

Tipps für ein Leben abseits des Alltäglichen<br />

WILLKOMMEN<br />

AN BORD!<br />

Mit den Olympia siegern<br />

Roman Hagara und<br />

Hans-Peter Stein acher<br />

zum Foiling-Segeln<br />

nach Italien.<br />

KONSTANTIN REYER<br />

75


GUI<strong>DE</strong><br />

Reisen<br />

„Was die Teilnehmer<br />

2021 auf unserer<br />

Reise erwartet, ist<br />

eine neue Dimension<br />

des Segelns.“<br />

Destination <strong>Red</strong> Bull-Guide<br />

Hans-Peter Steinacher, 52<br />

Gemeinsam mit <strong>Red</strong> Bull-Athleten<br />

und Weltmeistern verreisen,<br />

ihre Tricks und Techniken hautnah<br />

kennenlernen und im gemütlichen<br />

Ambiente über Leben und Karriere plaudern:<br />

Dafür steht Destination <strong>Red</strong> Bull,<br />

die Reiseplattform von <strong>Red</strong> Bull und dem<br />

Salzburger Reisebüro <strong>The</strong> Travel Birds.<br />

2021 bilden Ziele im Alpenraum den<br />

Schwerpunkt des Programms – von den<br />

Eisenerzer Bergen (mit Rallye-Dakar-<br />

Sieger Matthias Walkner) über Vorarlbergs<br />

Tiefschneehänge (mit Freeski-<br />

Weltmeisterin Nadine Wallner) bis an den<br />

Gardasee in Norditalien. Dort können die<br />

Gäste von Destination <strong>Red</strong> Bull im Mai<br />

2021 mit den zweifachen Olympiasiegern<br />

Roman Hagara, 54, und Hans-Peter<br />

Steinacher, 52, eine völlig neue Art des<br />

Segelns kennenlernen: Foiling. Was die<br />

Teilnehmer an Bord der fliegenden Rennboote<br />

erwartet, erzählen die beiden<br />

Reise-Guides bei uns in eigenen Worten:<br />

„Als Olympia-Segler sind wir hohe Geschwindigkeiten<br />

ja gewohnt. Dennoch<br />

war das erste Mal mit Foils zu segeln<br />

auch für uns ein echtes Erlebnis!“, sagen<br />

Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher.<br />

„Zur Erklärung: Foils sind Stangen<br />

mit Tragflügeln, die am Rumpf des Bootes<br />

befestigt sind. Ein Foil-Kata maran,<br />

auch ‚Foilcat‘ genannt, hebt bei 8 Knoten,<br />

also ca. 15 km/h, nicht bloß mit einem<br />

Rumpf ab, sondern löst sich komplett<br />

von der Wasseroberfläche und berührt<br />

diese nur noch an drei Foils. Segeln ist<br />

Völlig losgelöst: Ab acht Knoten (ca. 15 km/h) hebt sich der Foiling-Katamaran aus dem Wasser.<br />

Sicherer Hafen: Riva del Garda in Norditalien ist die Basis für das mehrtägige Segel-Abenteuer.<br />

KONSTANTIN REYER, SAMO VIDIC/RED BULL CONTENT POOL, GETTY IMAGES (2)<br />

76 THE RED BULLETIN


GUI<strong>DE</strong><br />

Reisen<br />

Dynamisches Duo: Roman Hagara (li.) und Hans-Peter Steinacher gewannen zweimal Olympiagold.<br />

Riva<br />

del Garda<br />

Anreise<br />

Alle Wege führen bekanntlich<br />

nach Rom<br />

und viele davon am<br />

Gardasee vorbei.<br />

Autofahrer aus Österreich<br />

kommen am<br />

schnellsten über Tirol<br />

ins Trentino: Zunächst<br />

auf der A12 nach Innsbruck,<br />

dann bei Innsbruck-Süd<br />

in Richtung<br />

Italien auf die Brenner-<br />

Italien<br />

Autobahn A13, die zur<br />

italienischen A22 wird.<br />

Vorbei an Sterzing,<br />

Bozen und Trento<br />

in Richtung Verona.<br />

Abfahrt: Rovereto Sud/<br />

Lago di Garda-Nord.<br />

DB/ÖBB-Eurocity-Züge<br />

fahren fünfmal täglich<br />

von München über<br />

Innsbruck direkt nach<br />

Rovereto und Verona.<br />

durch die Foil-Technik quasi vierdimensional<br />

geworden – ein ein mali ges Erlebnis,<br />

auch für erfahrene Sportler. Denn<br />

durch den hohen Speed ändern sich die<br />

Winkel und fast alle Segelabläufe.<br />

Was die Teilnehmer bei unserer Reise<br />

erwartet, ist also nicht weniger als eine<br />

neue Dimension des Sports. Der Gardasee<br />

mit seinem Flachwasser und seinem<br />

thermischen Wind bietet sich perfekt als<br />

Foiling-Reiseziel an. Denn dort kommen<br />

wir bei guten Verhältnissen relativ leicht<br />

über 30 Knoten bzw. 55 km/h hinaus.“<br />

Das fliegende Phantom<br />

„An den ersten beiden Tagen unserer<br />

Reise werden wir die Grundlagen an Bord<br />

der kleinen, 5,5 Meter langen ‚Flying<br />

Phantoms‘ lernen, sozusagen die Babyboote<br />

unter den Foil-Seglern. Danach<br />

heißen wir unsere Gäste an Bord unseres<br />

großen Foil-Rennboots, des GC32, willkommen.<br />

Wobei wir gar nicht sagen würden,<br />

dass der GC32 spektakulärer ist als<br />

die Flying Phantoms, denn diese manövrieren<br />

näher am Wasser. Zudem wirkt<br />

der knapp zehn Meter lange GC32 in voller<br />

Fahrt behäbiger und schwerer als die<br />

kleineren Foil-Boote, die sich auch bei<br />

geringeren Geschwindigkeiten schon<br />

sehr schnell anfühlen.<br />

Was gleich zu Beginn auffallen wird,<br />

ist, wie viel Konzentration nötig ist, um<br />

das Boot wirklich waagrecht auf den Foils<br />

zu halten. Jegliche Krängung, also Seitenneigung,<br />

wirkt sich negativ aus. Da musst<br />

Rund um den<br />

Gardasee<br />

Die Gegend um Riva ist ein<br />

üppiger Garten Eden mit teils<br />

spektakulären Wanderwegen.<br />

An Regentagen locken Museen<br />

und Trattorien. Drei Extra-Tipps:<br />

AUSBLICK<br />

Ein dreistündiger Rundgang führt vom<br />

Hafen in Torbole auf den Aussichtshügel<br />

Monte Brione. Von der Befestigungsanlage<br />

Batteria di Mezzo lassen<br />

sich See und Bergwelt überblicken.<br />

EINBLICK<br />

Das MART, ein Museum moderner<br />

Kunst (Bild oben), in Rovereto ist<br />

ein architektonisches Highlight und<br />

beherbergt eine der bedeutendsten<br />

Sammlungen der letzten 150 Jahre.<br />

mart.tn.it<br />

WEINBLICK<br />

Im Weingut Zeni bei Bardolino kann<br />

man sich auf eine Reise durch die Welt<br />

des Weines und seiner Ge schichte<br />

begeben. Danach lieber mit dem Taxi<br />

zurück nach Riva!<br />

museodelvino.it<br />

THE RED BULLETIN 77


TRAVEL EDITION<br />

DOMINIK<br />

LAN<strong>DE</strong>RTINGER<br />

Der Biathlon-<br />

Weltmeister nimmt<br />

dich mit ins Lauf-<br />

Paradies Tirol<br />

AUSGABE 3<br />

SAISON 2021<br />

GUI<strong>DE</strong><br />

Reisen<br />

Deine<br />

Abenteuer mit<br />

Top-Athleten<br />

Bei Destination <strong>Red</strong> Bull kannst<br />

du Reisen mit <strong>Red</strong> Bull-Athleten<br />

und Ikonen buchen. Hier drei<br />

Highlights des Programms 2021:<br />

„Foiling fühlt sich himmlisch an“, sagt Segel-Legende Hans-Peter Steinacher.<br />

du fast eine Wasserwaage auf das Boot<br />

legen können, dann erst fährt es optimal!<br />

Foiling verlangt aber auch nach engen<br />

Kurven und raschen Entscheidungen<br />

beim Wenden und somit nach einer eingespielten<br />

Mannschaft. Es wird demnach<br />

auch eine Lektion in Sachen Teamgeist.<br />

Fest steht: Die Geschwindigkeit eines Foil-<br />

Katamarans bringt viele Gelegenheiten,<br />

kalkuliertes Risiko einzugehen und kontrollierte<br />

Action zu erleben. Sobald wir<br />

herausgefunden haben, wie sich alle Teilnehmer<br />

mit der neuen Technologie fühlen,<br />

werden wir daher auch versuchen,<br />

einen High-Speed-Rekord aufzustellen.“<br />

Die Geheimnisse der Profis<br />

„Übrigens: Auch wenn das Steuer fast<br />

immer in Profihand bleibt, solltest du als<br />

Teilnehmer einen Segelschein besitzen<br />

und die grundlegenden Segeltechniken<br />

beherrschen, damit die Lernkurve steil<br />

nach oben zeigt und du die Reise optimal<br />

genießen kannst.<br />

Uns ist natürlich bewusst, dass auch<br />

gute Segler zu unserem Camp am Gardasee<br />

kommen werden, die sich dafür interessieren,<br />

was für einen Zugang wir zu<br />

bestimmten <strong>The</strong>men beim Segeln haben:<br />

Wie bereiten wir unser Boot für eine Regatta<br />

vor? Welche technischen Grundvoraussetzungen<br />

braucht ein guter Segler?<br />

Wie schleifen wir unsere Foils? Wie<br />

polieren wir unser Boot? Derlei Kleinigkeiten<br />

geben wir eigentlich sonst nicht<br />

so gern preis. Doch die Reise wird sicher<br />

ein Rahmen, in dem wir solche Dinge im<br />

privaten Gespräch gerne weitergeben.“<br />

Reisetermine: 15. – 19. und 19. – 23. Mai 2021;<br />

maximale Teilnehmerzahl pro Termin:<br />

5 Personen (ab 18 Jahren). Infos zu Reise und<br />

Buchungen: destination.redbull.com<br />

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78 THE RED BULLETIN


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Kalifornierin begann mit<br />

einem dramatischen Ereignis.<br />

Sie war 13, als im Schwimmbad<br />

ein Mann nach einer<br />

„Bombe“ auf ihrem Kopf<br />

landete. Die Folge: Sadie war<br />

teilweise gelähmt: „Die Ärzte<br />

sagten mir, ich würde wahrscheinlich<br />

nie wieder gehen<br />

können. Sie haben mich stabilisiert<br />

und dann nach Hause<br />

geschickt.“<br />

Doch während die Schulmediziner<br />

das Mädchen aufgaben,<br />

glaubte ihre Mutter<br />

an die heilende Kraft sanfter<br />

Yoga-Übungen. Diese<br />

Übungen blieben nicht ohne<br />

Wirkung. Nach zwei Jahren<br />

geduldigen Trainings konnte<br />

Sadie wieder stehen. Und sie<br />

entdeckte Power Yoga, die<br />

westliche Variante der alten<br />

indischen Lehre: „Ich er-<br />

kannte, dass es eine Form<br />

des Yoga gab, die mir richtig<br />

Kraft verlieh. Damit hatte ich<br />

meine Berufung gefunden.“<br />

Bereits mit Mitte zwanzig<br />

begann Sadie weltweit zu<br />

unterrichten. Rasch galt sie<br />

unter ihren Anhängern als<br />

Rockstar-Yogini, also als<br />

weibliche Yoga-Meisterin:<br />

„Wahrscheinlich, weil ich<br />

in meinem Unterricht auch<br />

David Bowie gespielt habe.“<br />

Die Idee für ihr jüngstes<br />

Spezialtraining hatte Sadie,<br />

als sie durch den Pariser Flughafen<br />

hetzte, um rechtzeitig<br />

ein Flugzeug zu erwischen.<br />

„Ich musste feststellen,<br />

dass ich zwar in Sachen Ausdauer<br />

eine Meisterin bin, aber<br />

schrecklich außer Form, wenn<br />

es um Schnellkraft ging“, sagt<br />

die Kalifornierin, „also habe<br />

ich ein paar High-Intensity-<br />

Intervalltrainings besucht.“<br />

Was Sadie dort erlebte,<br />

irritierte sie: „Es hat zwar Spaß<br />

gemacht, aber als Anatomieund<br />

Gelenksexpertin war ich<br />

entsetzt. Viele der dort ausgeführten<br />

Bewegungen haben<br />

die Gelenke so sehr belastet,<br />

dass sich manche Teilnehmer<br />

sogar verletzt haben.“<br />

Problem erkannt – und darauf<br />

reagiert: Sadie ent wickelte<br />

Yoga Shred, eine Trainingsform,<br />

bei der fließenden<br />

Bewegungen des Yoga mit<br />

intensiven Cardio-Übungen<br />

kombiniert werden. „Es macht<br />

Yoga-Schüler superheldenstark<br />

und verleiht auch allen<br />

anderen mehr Beweglichkeit –<br />

ohne die Gelenke zu belasten.“<br />

Um das Beste aus beiden<br />

Welten zu bekommen, reichen<br />

20 Minuten täglich.<br />

Sadie Nardinis Yoga Shred kann<br />

online erlernt werden, und zwar<br />

über ihre Website fitfierceclub.com.<br />

Mit nachstehend angeführtem Code<br />

gibt es ein fünfwöchiges Gratis-<br />

Einführungstraining: FFCFREEMO<br />

Sadies Yoga Shred<br />

in sechs Schritten<br />

„Der klassische Burpee kann die Gelenke belasten“,<br />

sagt Sadie. Hier siehst du, wie du das ändern kannst.<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 Füße hüftbreit auseinander auf eine Matte<br />

stellen, mit den Händen auf zwei Yoga-Blöcken<br />

(besser für Handgelenke und Schultern!) abstützen.<br />

2 Mit leicht gebeugten Knien in den Liegestütz<br />

gehen. Bauchmuskeln anheben, damit dein<br />

unterer Rücken nicht mehr zum Boden abfällt –<br />

so vermeidest du mögliche Verletzungen.<br />

3 Zurück in die Startposition, die Füße weiterhin<br />

hüftbreit auseinander lassen. Dadurch werden<br />

deine Knie weniger belastet, dein Schwerpunkt<br />

wird stabilisiert.<br />

4 Bauchmuskeln anspannen, zu einer leichten<br />

Kniebeuge aufrichten, Knie und Hüften leicht<br />

abwinkeln, Arme nach oben strecken.<br />

5 Die Fersen nach unten drücken, um deine Gesäßmuskulatur<br />

zu straffen, Ellbogen abwinkeln und die<br />

Fäuste in flottem Tempo zu deinen Hüften führen,<br />

dabei hochspringen.<br />

6 Nach dem Sprung darauf achten, dass Knie und<br />

Hüften leicht abgewinkelt sind, um Druck auf deine<br />

Knie zu vermeiden.<br />

JAMES ST. VINCENT FLORIAN OBKIRCHER<br />

80 THE RED BULLETIN


ALPHATAURI.COM


GUI<strong>DE</strong><br />

Equipment<br />

TRAINING<br />

Hantel<br />

mit Hirn<br />

JaxJox KettlebellConnect<br />

Bei diesem Trainingsgerät<br />

schwingt Geschichte<br />

mit. Denn die Urform<br />

der Kettle bell (ein freies<br />

Gewicht mit Griffleiste)<br />

kannten bereits die alten<br />

Griechen. Die Kugelhantel<br />

in ihrer heutigen Form<br />

geht auf die russische<br />

Girya zurück, ein gusseisenes<br />

Gewicht, das zur<br />

Getreide-Abwaage genutzt<br />

wurde, ehe es Kraftsportler<br />

und Fitnesstrainer am<br />

Griff packten. Der jüngste<br />

Nachkomme der Girya<br />

heißt JaxJox Kettlebell-<br />

Connect, verbindet sich<br />

mit dem Smartphone und<br />

misst deinen Trainingsfortschritt.<br />

Außerdem<br />

lassen sich per Knopfdruck<br />

Gewichte von 5,5 bis<br />

19 Kilogramm unter den<br />

Griff laden (die Scheiben<br />

dafür stecken im Sockel).<br />

So viel Flexibilität hätte<br />

auch den alten Griechen<br />

gefallen.<br />

jaxjox.com<br />

TIM KENT<br />

82 THE RED BULLETIN


GUI<strong>DE</strong><br />

Lesestoff<br />

LESEN & SCHREIBEN<br />

Königlicher Rat<br />

Stephen King hat bekanntlich unzählige internationale Megaseller geschrieben.<br />

Sein vielleicht bestes Buch ist jedoch ein sehr persönlicher Ratgeber.<br />

Text JAKOB HÜBNER<br />

Über 400 Millionen verkaufte<br />

Bücher, rund<br />

70 Kino- und TV-Verfilmungen,<br />

geschätzte<br />

420 Millionen Dollar Privatvermögen<br />

– kein Zweifel, Stephen<br />

King ist einer der erfolgreichsten<br />

und reichsten Schriftsteller<br />

aller Zeiten. Da herrscht<br />

Einigkeit. Ganz anders sieht es<br />

hingegen bei der Frage aus, ob<br />

Stephen King auch ein guter<br />

Schriftsteller ist. Hier scheiden<br />

sich die Geister. Tatsächlich<br />

gibt es jede Menge nachweislich<br />

gebildete Menschen,<br />

die King für eine Art Hohepriester<br />

der trivialen Reißbrettliteratur<br />

halten. Wenn sie<br />

an deinem Billy-Regal entlangschlendern<br />

und darin mehrere<br />

King-Romane orten, lüpfen<br />

sie selbstgefällig eine Augenbraue<br />

und sagen: „Stephen<br />

King? Echt jetzt …?“ Diese<br />

Menschen verbinden meist<br />

drei Gemeinsamkeiten. Erstens:<br />

Sie haben noch nie ein<br />

Buch von Stephen King gelesen.<br />

Zweitens: Sie betrachten<br />

(zumindest in diesen Dimensionen)<br />

kommerziellen Erfolg<br />

und künstlerische Integrität<br />

als unvereinbar. Und drittens:<br />

Sie irren sich.<br />

Was würde man über einen<br />

Leichtathleten sagen, der den<br />

100-Meter-Sprint genauso<br />

souverän beherrscht wie<br />

die 1500 Meter, die 10.000-<br />

Meter-Langstrecke und die<br />

Marathon-Distanz? Vermutlich:<br />

Der Mann weiß, wie man<br />

läuft. Nun, Stephen King weiß,<br />

wie man schreibt. Präziser formuliert:<br />

Er weiß, wie man was<br />

schreibt – und diese instinktive<br />

Fähigkeit beschränkt sich<br />

keineswegs nur auf die angestammten<br />

Jagdgründe des<br />

„Königs des Horrors“. Seine<br />

über 100 Kurzgeschichten<br />

und Novellen (beim Heyne<br />

Verlag in feine Sammelbände<br />

gepackt) zeichnen sich nicht<br />

nur durch einen geradezu<br />

VINZ SCHWARZBAUER<br />

84 THE RED BULLETIN


GUI<strong>DE</strong><br />

Lesestoff<br />

Vorwort aus<br />

„Das Leben und das Schreiben“<br />

Dies ist ein kurzes Buch, denn Bücher über das Schreiben<br />

sind voller Blödsinn. Belletristikautoren, ich eingeschlossen,<br />

haben keine große Ahnung davon, was sie eigentlich tun.<br />

Sie wissen nicht, warum etwas Gutes funktioniert und etwas<br />

Schlechtes nicht. Ich dachte mir: Je kürzer das Buch, desto<br />

weniger Blödsinn steht drin.<br />

LESETIPPS<br />

Autobiografische<br />

Feinkost<br />

Vier ausgesuchte Bücher,<br />

die das Leben schrieb<br />

beängstigenden Ideen reichtum<br />

aus, sondern auch durch<br />

ihren perfekten Spannungsaufbau<br />

– was gerade auf der<br />

gern unterschätzten Kurzstrecke<br />

eine besonders hohe<br />

Kunst ist. Angesichts der<br />

enormen Menge und Vielfalt<br />

dieser Suspense-Quickies<br />

drängt sich der Verdacht auf,<br />

dass King schlichtweg nicht in<br />

der Lage sei, eine Geschichte<br />

zu erzählen, die nicht furchtbar<br />

spannend ist.<br />

Wenn es ins Romanformat<br />

geht, wechselt King jedoch<br />

Stil und Tempo, öffnet Räume<br />

zwischen den Zeilen. Als<br />

schlauer Geschäftsmann (der<br />

er natürlich auch ist) weiß er,<br />

dass einem auf Sicht betrachtet<br />

die Leser abhandenkommen,<br />

wenn sie 500 Seiten lang<br />

den Atem anhalten. Genre-<br />

Meilensteine wie „Carrie“,<br />

„Shining“, „Sie“, „Es“, „Die<br />

Arena“ und rund 30 weitere<br />

internationale Bestsellertitel<br />

spielen virtuos mit einem subtilen<br />

Grauen, das gar nicht<br />

auf dem Papier, sondern in unserer<br />

DNA geschrieben steht.<br />

Und ganz nebenbei hat<br />

Stephen King mit „Der Dunkle<br />

Turm“ – womit wir beim Marathon<br />

wären – innerhalb von<br />

dreißig (!) Jahren einen der<br />

irrsten und besten Romanzyklen<br />

der Fantastik geschrieben.<br />

Doch Vorsicht: Bevor man sich<br />

diesem verwegenen Crossover<br />

aus Fantasy-Dystopie<br />

und Italo western nähert, das<br />

King selbst einmal als seinen<br />

„Jupiter“ bezeichnete, sollte<br />

man sicherheitshalber ein<br />

wenig Anlauf nehmen. Denn<br />

der grandiose erste Satz „Der<br />

Mann in Schwarz floh durch<br />

die Wüste, und der Revolvermann<br />

folgte ihm“ eröffnet<br />

eine Reise, die erst nach rund<br />

5600 Seiten endet. Und aufhören<br />

geht sehr, sehr schwer.<br />

Das vermutlich beste Buch,<br />

das der 1947 in Portland,<br />

Maine, geborene Stephen Edwin<br />

King (bisher) veröffentlicht<br />

hat, kommt allerdings<br />

weder aus der Horrorkiste<br />

noch aus dem Fantasy-Universum.<br />

Es ist ein Ratgeber.<br />

In „Das Leben und das Schreiben“,<br />

erschienen im Jahr<br />

2000, gibt der Millionenautor<br />

– eingebettet in autobiografische<br />

Erinnerungen und Anekdoten,<br />

die auch die dunklen<br />

Seiten seiner Karriere beleuchten<br />

– sehr persönliche<br />

Erfahrungen preis, wie man<br />

ein gutes Buch schreibt. Hochgradig<br />

sympathisch, mitunter<br />

sehr lustig und durchgehend<br />

ungeheuer lehrreich – im<br />

wahrsten „Sinne des Wortes“.<br />

Ein wirklich großartiges<br />

Buch, das nicht nur jedem, der<br />

richtig schreiben will, nachdrücklich<br />

ans Herz gelegt sei,<br />

sondern auch allen, die richtig<br />

lesen wollen.<br />

Stephen King? Echt jetzt!<br />

STEPHEN KING<br />

„DAS LEBEN UND DAS SCHREIBEN“<br />

Deutsch von Andrea Fischer.<br />

Ullstein (gebundene Ausgabe),<br />

Heyne (Taschenbuch)<br />

GREGORY DAVID ROBERTS<br />

Der 1952 in Melbourne,<br />

Australien, geborene Roberts<br />

wurde nach mehreren<br />

bewaffneten Raubüberfällen<br />

zu einer 23-jährigen Haftstrafe<br />

verurteilt. Nach<br />

zwei Jahren gelang ihm die<br />

Flucht, und er setzte sich<br />

nach Mumbai in Indien ab.<br />

Was nun auf über 1000 Seiten<br />

folgt, ist die wohl abenteuerlichste<br />

Lebensgeschichte,<br />

die je aufgeschrieben wurde.<br />

Wie wahr sie ist, weiß<br />

nur einer. Kult ist sie<br />

jedenfalls.<br />

„Shantaram“<br />

(Goldmann)<br />

TOM ROBBINS<br />

Keiner trägt die Narrenkappe<br />

tiefer ins Gesicht gezogen als<br />

der 1932 geborene US-Autor.<br />

Auch wenn der Grandseigneur<br />

des literarischen Wahnwitzes<br />

(u. a. „Buntspecht“ „Pan<br />

Aroma“ oder „Salomes siebter<br />

Schleier“) seine Lebensgeschichte<br />

als anekdotische<br />

Häppchen serviert, wartet<br />

hier ein üppiger Festschmaus:<br />

saukomisch, zutiefst klug und<br />

fabelhaft fabuliert.<br />

„Tibetischer Pfirsichstrudel<br />

– Die wahre<br />

Geschichte eines<br />

fantas tischen Lebens“<br />

(Rowohlt)<br />

ERNEST HEMINGWAY<br />

In seinem letzten, posthum<br />

veröffentlichten Buch skizziert<br />

Hemingway Erinnerungen<br />

an seine Jahre 1921 bis<br />

1926 in Paris. Anlässlich seines<br />

50. Todestags erschien<br />

2011 eine Neuübersetzung<br />

der Urfassung, ediert von<br />

Enkel Seán Hemingway und<br />

großartig übersetzt von<br />

Werner Schmitz. Ein literarisches<br />

Kleinod vom Großmeister,<br />

nach dessen Lektüre<br />

man sich vor allem eines<br />

wünscht: eine Zeitmaschine.<br />

„Paris – Ein<br />

Fest fürs Leben“<br />

(Rowohlt)<br />

TERRY GILLIAM<br />

Als Gründungsmitglied der<br />

legendären Monty-Python-<br />

Truppe und Regisseur von<br />

Filmjuwelen wie „Brazil“, „Fear<br />

and Loathing in Las Vegas“<br />

oder „12 Monkeys“ hat der<br />

1940 in Minnesota geborene<br />

Gilliam einiges zu erzählen.<br />

Und er tut es – Illustrationen<br />

inklusive – auf eine Art und<br />

Weise, die keinen Zweifel daran<br />

lässt, dass auch ein Amerikaner<br />

trockenen britischen<br />

Humor im Blut haben kann.<br />

„Gilliamesque –<br />

Meine Prä-posthumen<br />

Memoiren“<br />

(Heyne)<br />

THE RED BULLETIN 85


GUI<strong>DE</strong><br />

Gaming<br />

ENTREPRENEUR<br />

Sein Spiel<br />

des Lebens<br />

Min-Liang Tan, 43, war ein begeisterter<br />

Gamer, der sich verbessern<br />

wollte. Hier erklärt er,<br />

wie ihn das zum Milliardär machte.<br />

Min-Liang Tan spielt gerade<br />

„Fall Guys: Ultimate Knockout“<br />

– dieses Battle-Royale-<br />

Game für mehrere Spieler, das<br />

die Welt im Sturm erobert hat.<br />

Der 43-Jährige aus Singapur<br />

ist dabei definitiv im Vorteil: Er<br />

hat das Spiel höchstpersönlich<br />

entworfen, seine Gaming-<br />

Firma Razer stellt es her. Das<br />

Unternehmen katapultierte<br />

Tan bereits 2012 auf die Liste<br />

der mächtigsten 40 Menschen<br />

der Gaming-Szene. Fünf Jahre<br />

später war er Singapurs jüngster<br />

Selfmade-Milliardär.<br />

Dabei ist der Riesenerfolg<br />

des gelernten Juristen einfach<br />

nur auf den Wunsch zurückzuführen,<br />

besser zu spielen.<br />

„Wenn man danebenschießt,<br />

denkt man nicht: ‚Ich kann<br />

es nicht gut genug‘“, sagt<br />

Tan lachend. „Sondern: ‚Ich<br />

brauche eine bessere Maus‘.<br />

Also haben wir eine gebaut.“<br />

„Boomslang“ war 1999 die<br />

erste Maus, die eigens für<br />

Videospiele entwickelt wurde.<br />

Heute gestaltet Razer nach<br />

dem gleichen Prinzip Gaming-<br />

Laptops, Gaming-Kopfhörer,<br />

Gaming-Smartphones und<br />

so weiter. Die Marke und Tan<br />

selbst haben inzwischen Kultstatus.<br />

„Wir kriegen Tausende<br />

Fotos von Leuten, die sich<br />

das Razer-Logo irgendwohin<br />

tätowiert haben“, sagt er.<br />

„Einer hat sogar ein Tattoo<br />

von meinem Gesicht.“<br />

Für Tan geht es, sagt er,<br />

weniger um den finanziellen<br />

Erfolg als um Gemeinschaft.<br />

„Ich habe mich nie als Geschäftsführer<br />

betrachtet“,<br />

erklärt er. „Ich war immer ein<br />

Spieler. Es geht darum, sich<br />

den entscheidenden Wettbewerbsvorteil<br />

zu verschaffen.“<br />

Min-Liang Tan: Gamer, Milliardär und Zombie (in der<br />

Videospielverfilmung „Dead Rising: Watchtower“)<br />

„Ich höre auf<br />

meinen Bauch“<br />

„Wir hatten gar nicht vor,<br />

mit der Boomslang viel Geld<br />

zu verdienen. Es war eher so:<br />

Wenn ich Verwendung dafür<br />

habe, dann gilt das sicher<br />

auch für andere. Als wir dem<br />

Gaming-Laptop ein megadünnes<br />

Design verpassten,<br />

kam das ganz schlecht an.<br />

Die Leute sagten, das ist<br />

nichts für Gamer, die wollen’s<br />

fett und kräftig. Aber dank<br />

der Techniker, mit denen wir<br />

gearbeitet haben, war’s bei<br />

uns eben schlank und kräftig.“<br />

Geht’s den Gamern<br />

gut, geht’s allen gut<br />

„Es ist schön, dass auch<br />

Nicht-Gamer unsere Produkte<br />

nutzen. Mediziner kaufen sie,<br />

weil sie so präzise sind, und im<br />

Fernsehen habe ich entdeckt,<br />

dass ein Raumfahrtprogramm<br />

unsere Mousepads verwendet.<br />

Wir hatten schon Anfragen<br />

aus der Finanzwirtschaft. Die<br />

nutzen dort unsere Tastaturen<br />

und Mäuse, weil damit<br />

Kaufen und Verkaufen schneller<br />

geht. Aber wir gehen nicht<br />

in den Mainstream. Wir wollen<br />

lieber warten, bis der Mainstream<br />

zu uns kommt.“<br />

Jahrgang <strong>2020</strong>: der Razer Black-<br />

Shark V2 Pro, ein topmoderner<br />

Wireless-Gaming-Kopfhörer<br />

Entscheidend sind<br />

kleinste Details<br />

„Wir waren die Ersten, die<br />

alles in Mattschwarz herausgebracht<br />

haben, heute ist das<br />

die Gamer-Farbe schlechthin.<br />

Dann haben wir LED hinzugefügt,<br />

erst mit einzelnen<br />

Farben, dann mit dem ganzen<br />

RGB-Farbraum. Design mit<br />

Licht ist ziemlich schwierig:<br />

Nimmst du zu wenig, bringt<br />

es nichts; zu viel, und es wird<br />

grell. Ich verhandle nun darüber,<br />

wie viel Licht das Treppenhaus<br />

unseres neuen Firmengebäudes<br />

verträgt. Es hat vier<br />

Stockwerke, und wir bauen<br />

mehrere Modelle, um die perfekte<br />

Lichtmenge zu finden.“<br />

Verletzung<br />

als Inspiration<br />

„Unlängst hatte ich einen<br />

Bandscheibenvorfall. Viele<br />

Gamer kennen das Problem<br />

vom zu vielen Spielen. Ich<br />

habe meinen Cheftechniker<br />

gefragt, was ich dagegen tun<br />

könnte. Er wollte mich zum<br />

Orthopäden schicken, aber<br />

ich habe gesagt: ,Nein, nein,<br />

ihr entwerft mir jetzt etwas,<br />

denn ich bin sicher, dass<br />

andere diese Lösung ebenfalls<br />

brauchen können. Lass dir<br />

was einfallen, dann verkaufen<br />

wir Millionen von Produkten!‘“<br />

„Manchmal sollte ich<br />

die Klappe halten“<br />

„Ein Gamer wollte unbedingt<br />

einen Razer-Toaster. Ich habe<br />

ihm gesagt, wenn er eine<br />

Million Likes schafft, mache<br />

ich ihm vielleicht einen. Ein<br />

anderer hat gesagt, er lässt<br />

sich einen Razer-Toaster tätowieren!<br />

Daraufhin habe ich<br />

den Fehler gemacht, zu sagen:<br />

,Wenn du zehn andere dazu<br />

bringst, das auch zu machen,<br />

baue ich den Toaster.‘ Tja,<br />

mittlerweile haben etwa fünfzehn<br />

Leute dieses Tattoo. Ich<br />

hab’s versprochen, aber ich<br />

hab keinen Zeitpunkt ge nannt.<br />

Ein paar Prototypen sind entstanden,<br />

die sind aber noch<br />

nicht so weit. Ich arbeite jetzt<br />

ernsthaft daran. Es muss der<br />

ultimative Toaster werden.“<br />

razer.com<br />

RAZER TOM GUISE<br />

86 THE RED BULLETIN


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Zukunft selbst in die Hand.<br />

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GUI<strong>DE</strong><br />

Kalender<br />

ab<br />

1 0<br />

November<br />

KÜNSTLER<br />

AM BALL<br />

11<br />

Keine Nischensportart<br />

ist zuletzt derart explodiert<br />

wie Fußball-Freestyle:<br />

Zu Musik zeigen<br />

die Athleten einen Mix<br />

aus Akrobatik, Tanz und<br />

Tricks mit Ball. Höhepunkt<br />

des Jahres ist das<br />

<strong>Red</strong> Bull Street Style<br />

World Final, die offizielle<br />

WM. Die Doku „Pushing<br />

Progression: <strong>Red</strong> Bull<br />

Street Style“ erzählt,<br />

wie es die Sportart ins<br />

Rampenlicht schaffte.<br />

redbull.com<br />

bis 13. <strong>Dezember</strong><br />

WER IST <strong>DE</strong>UTSCHLANDS BESTER SKATER?<br />

Aus ganz Deutschland rollen Anfang <strong>Dezember</strong> die talentiertesten Skateboarder in Richtung<br />

Oldenburg, um sich um die deutsche Meisterschaft zu batteln. Das COS-Cup-Finale <strong>2020</strong><br />

steigt in würdiger Umgebung, nämlich in der erst 2018 eröffneten Skatehalle Oldenburg.<br />

Auf 1.800 Quadratmetern warten hier eine Menge ebenso interessanter wie innovativer<br />

Obstacles. Zu den Favoriten zählen unter anderem Vladik Scholz (Foto) und Jost Arens,<br />

der den COS Cup bereits 2017 gewinnen konnte. deutscheskateboardmeisterschaft.de<br />

ab<br />

21<br />

November<br />

MIT TOP-SPEED<br />

INS FINALE<br />

Zum allerersten Mal startet<br />

die Motorrad-WM auf dem<br />

frisch asphaltierten Kurs<br />

in Portimão an der Algarve,<br />

zugleich ist der MotoGP-<br />

Grand-Prix von Portugal das<br />

letzte Rennen der Saison.<br />

ServusTV überträgt die<br />

Qualifyings und das 4. freie<br />

Training am Samstag und<br />

die Rennen aller Klassen<br />

am Sonntag. Infos:<br />

servustv.com/motogp<br />

12<br />

<strong>Dezember</strong><br />

STARKE TYPEN<br />

Achtmal einen Kilometer<br />

laufen, dazu acht Workouts:<br />

So geht Hyrox, ein<br />

neuartiger Wettbewerb<br />

aus der Fitnesswelt.<br />

In Hamburg findet nun<br />

Ende des Jahres die<br />

zweite Weltmeisterschaft<br />

dieser Disziplin<br />

statt. Am Vormittag<br />

starten 600 Teilnehmer<br />

im offenen Rennen,<br />

später steigen die Führenden<br />

der Serie ein.<br />

Messe Hamburg;<br />

hyrox.com<br />

THOMAS GENTSCH, GOLD & GOOSE/RED BULL CONTENT POOL, ERIK WITTKOPF, UPSOLUT SPORTS, DISNEY<br />

88 THE RED BULLETIN


GUI<strong>DE</strong><br />

Kalender<br />

10 <strong>Dezember</strong><br />

ER WILL<br />

DA RAUS<br />

ab<br />

Dass die Bank, in der er<br />

arbeitet, jeden Tag überfallen<br />

wird, daran hat<br />

sich Guy (Ryan Reynolds)<br />

mittlerweile gewöhnt.<br />

Richtig aus der Bahn<br />

gerät sein Leben im Kinofilm<br />

„Free Guy“ eigentlich<br />

erst, als er feststellt,<br />

dass er in Wahrheit eine<br />

Figur in einem Computerspiel<br />

ist. Als er sich auch<br />

noch in den Avatar einer<br />

Hackerin (Jodie Comer)<br />

verliebt, wird die Lage<br />

brenzlig. Alarmiert davon,<br />

dass ihre Figuren ein<br />

Eigenleben entwickeln,<br />

wollen die Verantwortlichen<br />

das Spiel einstellen.<br />

Das will Guy<br />

unbedingt verhindern.<br />

17<br />

November<br />

SPEKTAKEL<br />

AM DRÜCKER<br />

Teamplay, Taktik, Leidenschaft:<br />

Nur E-Sportler,<br />

die in allen drei Bereichen<br />

an ihre Grenzen<br />

gehen, haben in der ESL-<br />

Meisterschaft Aussicht<br />

auf Erfolg. Im Game<br />

„Counter Strike: Global<br />

Offensive“ steigt am<br />

17. November der letzte<br />

Spieltag der regulären<br />

Saison: Die globale Spitzenmannschaft<br />

Team<br />

BIG aus Berlin trifft<br />

dabei auf eSport Rhein-<br />

Neckar. Im Anschluss<br />

startet die Finalrunde.<br />

Infos: eslgaming.com<br />

Push your limits.<br />

Der neue AIRY SPORTS<br />

Der AIRY SPORTS bringt dich weiter. Er ist dein professioneller Partner für harte Trainings mit deiner Lieblingsmusik<br />

in bester Klangqualität. Mit einer Spielzeit von bis zu 25 Stunden, den hochwertigen Linear-HD-Treibern<br />

und der IPX7-Zertifizierung genügt er selbst höchsten Ansprüchen. teufel.de


ERLEBE <strong>DE</strong>INE<br />

KREATIVITÄT<br />

Ein Smartphone mit schier unendlichen Möglichkeiten,<br />

um deiner Kreativität freien Lauf zu lassen –<br />

der Smartphone-Hersteller Xiaomi geht mit seinem<br />

neuen 5G-Flagship Mi 10T Pro mit voller Power voraus!<br />

Rennen, springen, hechten und landen: Freerunning ist<br />

die Kunst, sich im urbanen Raum schnell, effizient und<br />

spektakulär von A nach B zu bewegen. Jason Paul ist<br />

einer der Besten der Welt. In seinem neuesten Videoabenteuer<br />

„Next Call for Jason Paul“ jagt der 29-jährige<br />

Freerunner nach einem misslungenen Trick auf den<br />

Dächern Hamburgs seinem Mi 10T Pro mit wag halsigen<br />

Stunts hinterher.<br />

Smartphone-Technologie auf höchstem Niveau<br />

Auf dem Sprung ganz nach oben ist auch Xiaomi.<br />

Gegründet 2010 in Peking, zählt der Elektronikhersteller<br />

weltweit zu den Top-5-Herstellern von Smartphones.<br />

Zehn Jahre später feiert das Unternehmen sein Jubiläum<br />

mit dem neuen 5G-Flagship: dem Mi 10T Pro. Ultrascharfe<br />

Kamera, superflüssiges Display und ein hochleistungsstarker<br />

Prozessor – das neue Mi 10T Pro ist<br />

vollgepackt mit coolen Features. Optisch besticht es<br />

durch das abgerundete, fast randlose Design. Die ultraklare<br />

108-Megapixel-Triple-Kamera sorgt dafür, dass<br />

du jeden Moment perfekt einfängst, während dich das<br />

spektakuläre 6,67-Zoll-HD-Display mit atemberaubenden<br />

Bildern noch näher ins Geschehen versetzt. Dazu<br />

gelingen dir mit der 20-Megapixel-Frontkamera nicht nur<br />

gestochen scharfe Selfies, sondern auch brillante Videos<br />

in 8K sind eine Leichtigkeit. Sechs Langzeitbelichtungsmodi<br />

ermöglichen kunstvolle Aufnahmen: von Moving<br />

Crowd bis hin zu Star Trails.<br />

Voller Ideen? Volle Power!<br />

Angetrieben vom superschnellen Hochleistungsprozessor<br />

Snapdragon 865 und einem 5000-mAh-Akku,<br />

bist du für jede Herausforderung gewappnet. Falls dir<br />

dann doch mal der Saft ausgeht, ist das Smartphone<br />

dank Fast-Charging-Funktion auch im Nu wieder einsatzbereit.


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Xiaomi Mi 10T Pro<br />

Das neue Flagship wurde entwickelt, um immer<br />

den entscheidenden Schritt voraus zu sein:<br />

ULTRASCHARFE KAMERA<br />

Unglaubliche Fotos und Videos mit der 108-Megapixel-<br />

AI-Triple-Kamera mit optischem Bildstabilisator.<br />

SUPERFLÜSSIGES 144-HZ-DISPLAY<br />

Die einzigartige AdaptiveSync-Technologie bietet<br />

ein unvergessliches Entertainment-Erlebnis.<br />

HÖCHSTE 5G-PERFORMANCE<br />

Energieeffizienz, Leistung und 5G-Konnektivität dank<br />

dem Qualcomm ® Snapdragon 865 TM -Prozessor.<br />

RIESIGER AKKU MIT FAST-CHARGING<br />

Gewaltiger 5000-mAh-Akku mit 33-W-Fast-Charge für<br />

volle Power den ganzen Tag und schnelles Aufladen.<br />

Freerunner und <strong>Red</strong> Bull-Athlet<br />

Jason Paul auf der Jagd nach<br />

seinem Mi 10T Pro über den<br />

Dächern Hamburgs.<br />

Das große TrueColor-<br />

Display zieht alle Blicke<br />

auf sich.<br />

Mehr Infos unter<br />

mi.com<br />

Das Feature<br />

Photo Clones<br />

fängt bis zu vier<br />

identische Personen<br />

in einer einzigen<br />

Aufnahme ein.<br />

RED BULL CONTENT POOL / RUTGER PAUW


GUI<strong>DE</strong><br />

Winter Outdoor<br />

Kraft tanken<br />

Von der Freeride-Tour für Anfänger bis zum<br />

Pistenspaß, locker auf dem Hocker: Urlaub im<br />

Winter – sofern ihn die aktuellen Regeln erlauben –<br />

bedeutet Akkus aufladen an der frischen Luft.<br />

Hier sind acht wunderbare Energiequellen.<br />

Text WOLFGANG WESTERMEIER<br />

RESCHENSEE / ITALIEN<br />

Snowkiten am Kirchturm<br />

Wo du übers flache Weiß schießen und die Sterne zählen kannst.<br />

UND ABFLUG:<br />

Gerade Snowboarder<br />

lernen das Kiten<br />

überraschend schnell.<br />

Der Ort<br />

Der Reschensee in Südtirol ist vor allem<br />

für zwei Dinge bekannt: seinen versunkenen<br />

Kirchturm, der gerade noch<br />

aus dem Wasser ragt. Und: kräftigen,<br />

immerzu blasenden Wind.<br />

Die Energiequelle<br />

Den Wind lieben Snowkiter, die – sobald<br />

das Eis dick genug ist – ihre bunten<br />

Schirme auspacken und über das flache<br />

Weiß schießen. Die Basics kann man bei<br />

einer der vielen Kite-Schulen lernen.<br />

Extra-Tipp<br />

Im Langtauferer Tal gibt es eine Sternwarte.<br />

Ein Guide erklärt den Nachthimmel,<br />

der hier besonders dunkel ist.<br />

vinschgau.net, kiteschool.it, maseben.it<br />

92 THE RED BULLETIN


GUI<strong>DE</strong><br />

Winter Outdoor<br />

MITTENWALD / <strong>DE</strong>UTSCHLAND<br />

Freeriden für alle<br />

Wo Pulverschnee-Abfahrten und Pop-up-Hotels locken.<br />

Der Ort<br />

Ein historischer Ortskern,<br />

kunstvolle Lüftlmalereien auf<br />

den Fassaden und das beeindruckende<br />

Karwendelgebirge<br />

als Kulisse – das kleine Mittenwald<br />

ist ein Geheimtipp.<br />

Die Energiequelle<br />

Vom Einser-Sessellift nicht<br />

täuschen lassen: Am Kranzberg<br />

wartet Deutschlands<br />

längste Freeride-Abfahrt:<br />

Die Skiroute „Dammkar“ wird<br />

nicht präpariert, nur gegen<br />

Lawinenabgänge gesichert.<br />

Extra-Tipp<br />

Hip schläft es sich im Pop-up-<br />

Hotel „<strong>The</strong> Flushing Meadows<br />

Camp“ in Wallgau.<br />

alpenwelt-karwendel.de<br />

flushingmeadowscamp.com<br />

OBERSTDORF / <strong>DE</strong>UTSCHLAND<br />

Schlafen wie Eskimos<br />

Wo man im Iglu nächtigen und Skispringen lernen kann.<br />

OSKAR VERANT, ALPENWELT KARWEN<strong>DE</strong>L/STEFAN EISEND, BENJAMIN GAUKLER, BIATHLONCAMP FRITZ FISCHER<br />

Der Ort<br />

Hinter diesem Dorf sind nur<br />

noch Berge: In Deutschlands<br />

südlichster Gemeinde geht es<br />

beschaulich zu.<br />

Die Energiequelle<br />

Eine Übernachtung, an die<br />

du dich erinnern wirst: In der<br />

Iglu-Lodge auf 2000 Metern<br />

ist man von stillem Eis<br />

um geben. Mit Käsefondue,<br />

Whirlpool und Expeditionsschlafsack<br />

bleibt man warm.<br />

Extra-Tipp<br />

Hier steht die zweitlängste<br />

Skiflugschanze der Welt, wer<br />

Springen lernen möchte, kann<br />

das hier. Keine Sorge: Los<br />

geht’s auf der Kleinschanze.<br />

oberstdorf.de, iglu-lodge.de,<br />

audiarena.de<br />

RUHPOLDING / <strong>DE</strong>UTSCHLAND<br />

Loipen in Klein-Kanada<br />

Wo die Weite ruft und Fatbikes an der Piste warten.<br />

Der Ort<br />

Im Winter verwandeln sich die<br />

dunklen Bergseen in weiße<br />

Wattekissen – das Chiemgauer<br />

Drei-Seen-Gebiet heißt<br />

auch „Klein-Kanada“.<br />

Die Energiequelle<br />

Kenner wissen um die guten<br />

Langlauf-Bedingungen im<br />

Chiemgau: In der als Schneeloch<br />

bekannten Region gibt es<br />

400 Kilometer Loipen. Spannend<br />

wird es, wenn man in der<br />

Biathlon-Weltcup-Arena das<br />

Kleinkalibergewehr schultert.<br />

Extra-Tipp<br />

Geschwindigkeits-Fans können<br />

sich ein Fatbike ausleihen<br />

und die Pisten runterheizen.<br />

chiemsee-chiemgau.info<br />

biathloncamp.de<br />

THE RED BULLETIN 93


GUI<strong>DE</strong><br />

Winter Outdoor<br />

MARIBOR / SLOWENIEN<br />

AUF DIE HOCKER, LOS!<br />

Der Ort<br />

2012 wurde Maribor zur Kulturhauptstadt<br />

gewählt, aber wirklich bekannt ist das<br />

Städtchen trotzdem nicht – dabei ist es<br />

mit dem größten Skigebiet Sloweniens<br />

perfekt für einen Winterurlaub.<br />

Die Energiequelle<br />

Der „Pležuh“ sieht in etwa aus wie ein<br />

Hocker, an dem ein kurzer Ski befestigt<br />

ist. Vor 200 Jahren wurde er als Transportmittel<br />

benutzt, heute kann man sich<br />

damit gegen die Einheimischen halsbrecherische<br />

Rennen liefern.<br />

Extra-Tipp<br />

Das „Mak“ am Rande der Altstadt gilt als<br />

eines der besten Restaurants des Landes.<br />

visitmaribor.si, restavracija-mak.si<br />

KAUNERTAL / ÖSTERREICH<br />

Campen am Gletscher<br />

Wo menschenleere Abfahrten warten – im Winter wie im Sommer.<br />

Der Ort<br />

Womöglich ist das Kaunertal das<br />

un bekannteste Gletscher-Skigebiet<br />

Tirols. Als Geheimtipp lockt es mit<br />

menschenleeren Pisten. Der Nachteil: Es<br />

ist vergleichsweise schwer erreichbar …<br />

Die Energiequelle<br />

… es sei denn, man übernachtet direkt<br />

am Tor zum Gletscher. Mit der richtigen<br />

Ausrüstung (wie hier dem wintertaug-<br />

lichen Sunlight Cliff 4 × 4 Adventure<br />

Camper Van) ist das etwa auf dem Campingplatz<br />

in Prutz problemlos möglich.<br />

Extra-Tipp<br />

Skiurlaub im Frühling? Wegen des Gletschers<br />

ist das Skigebiet absolut schneesicher<br />

– und zwar von Oktober bis Juni!<br />

aktiv-camping.at, kaunertal.com,<br />

sunlight.de<br />

GARMISCH-PARTENKIRCHEN /<br />

<strong>DE</strong>UTSCHLAND<br />

WAN<strong>DE</strong>RN MIT WILD<br />

Der Ort<br />

Die Zugspitze ist Deutschlands höchster<br />

Gipfel, nicht aber dessen schönster. Das<br />

behaupten nicht einmal die Garmischer,<br />

die lieber die hübsche Alpspitze zu ihrem<br />

Wahrzeichen gewählt haben. Also: Garmisch<br />

ist Deutschlands Berghauptstadt!<br />

Die Energiequelle<br />

Ist das Reh die Frau vom Hirsch? Natürlich<br />

nicht, aber das lernt man spätestens<br />

bei einer Winterwanderung zur Rotwildfütterung<br />

am Kramerplateau.<br />

Extra-Tipp<br />

Süßes gibt’s auf der Windbeutelalm, die<br />

eigentlich Berggasthof Almhütte heißt.<br />

gapa.de, berggasthof-almhuette.de<br />

MARTIN ERD, UROS ROJC/RED BULL CONTENT POOL, GAPA TOURISMUS GMBH, SWITZERLAND TOURISM<br />

94 THE RED BULLETIN


GUI<strong>DE</strong><br />

Winter Outdoor<br />

JUNGFRAU-REGION / SCHWEIZ<br />

Paddeln durchs<br />

Wunderland<br />

Wo das Wasser niemals friert.<br />

Der Ort<br />

Idyllische Bergdörfer, die Felsmassive von Eiger,<br />

Mönch und Jungfrau, ein von der UNESCO<br />

gewürdigter Gletscher – diese Region ist ein<br />

Winterwunderland der Sonderklasse.<br />

Die Energiequelle<br />

Was Außergewöhnliches erleben kann man<br />

am Brienzersee: Weil er aufgrund des bewegten<br />

Wassers nie zufriert, ist hier Kajaken bei Minusgraden<br />

möglich. Ein Trockenanzug sorgt dafür,<br />

dass die Hände nicht ans Paddel frieren.<br />

Extra-Tipp<br />

Der mühsame Aufstieg lohnt sich: „Big Pintenfritz“<br />

ist die längste Rodelbahn der Welt.<br />

jungfrau.ch<br />

ZEIT FÜR LEGEN<strong>DE</strong>N<br />

TRADITION UND FORTSCHRITT SEIT 1925<br />

Es gibt Fliegeruhren – und es gibt die Fliegeruhren von Laco.<br />

Als exklusive Manufaktur für hochwertige Zeitmesser blickt das<br />

Unternehmen in Pforzheim auf eine lange Tradition zurück.<br />

Vor allem in den 40er Jahren ein unverzichtbares Instrument im<br />

Cockpit, ist eine Laco heute Ausdruck von Individualität.<br />

Mit einer Laco Fliegeruhr tragen Sie nicht nur eine präzise und<br />

robuste Uhr am Handgelenk, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte.<br />

WWW.LACO.<strong>DE</strong> | INFO@LACO.<strong>DE</strong><br />

DORTMUND<br />

ERBSTÜCK<br />

FRANKFURT GMT<br />

ULM


Impressum<br />

GLOBAL TEAM<br />

THE RED<br />

BULLETIN<br />

WELTWEIT<br />

Aktuell erscheint<br />

<strong>The</strong> <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong><br />

in sechs Ländern. Auf<br />

dem Cover unserer US-<br />

Ausgabe: Renee Montgomery,<br />

Star-Basketballspielerin<br />

der Washington<br />

Mystics, die eine Saison<br />

aus setzte, um sich für<br />

soziale Gerechtigkeit<br />

zu engagieren.<br />

Mehr Storys abseits des<br />

Alltäglichen gibt’s auf:<br />

redbulletin.com<br />

Chefredakteur<br />

Alexander Müller-Macheck<br />

Stv. Chefredakteur<br />

Andreas Rottenschlager<br />

Creative Director<br />

Erik Turek<br />

Art Directors<br />

Kasimir Reimann (stv. CD),<br />

Miles English, Tara Thompson<br />

Head of Photography<br />

Eva Kerschbaum<br />

Deputy Head of Photography<br />

Marion Batty<br />

Photo Director<br />

Rudi Übelhör<br />

Textchefs<br />

Jakob Hübner, Andreas Wollinger<br />

Chefin vom Dienst<br />

Marion Lukas-Wildmann<br />

Managing Editor<br />

Ulrich Corazza<br />

Grafik Marion Bernert-Thomann, Martina<br />

de Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz<br />

Fotoredaktion<br />

Susie Forman, Ellen Haas, Tahira Mirza<br />

Herausgeber & Geschäftsführer<br />

Andreas Kornhofer<br />

Managing Director<br />

Stefan Ebner<br />

Head of Media Sales & Partnerships<br />

Lukas Scharmbacher<br />

Publishing Management<br />

Sara Varming (Ltg.), Ivona Glibusic,<br />

Bernhard Schmied, Melissa Stutz<br />

B2B-Marketing & -Kommunikation<br />

Katrin Sigl (Ltg.), Alexandra Ita,<br />

Teresa Kronreif, Stefan Portenkirchner<br />

Executive Creative Director<br />

Markus Kietreiber<br />

Co-Publishing Susanne Degn-Pfleger (Ltg.),<br />

Elisabeth Staber (Ltg.), Mathias Blaha,<br />

Raffael Fritz, Thomas Hammerschmied,<br />

Valentina Pierer, Mariella Reithoffer,<br />

Verena Schörkhuber, Sara Wonka,<br />

Julia Bianca Zmek, Edith Zöchling-Marchart<br />

Commercial Design Peter Knehtl (Ltg.),<br />

Simone Fischer, Martina Maier, Alexandra<br />

Schendl, Julia Schinzel, Florian Solly<br />

Anzeigenservice<br />

Manuela Brandstätter, Monika Spitaler<br />

Herstellung Veronika Felder<br />

Produktion Friedrich Indich, Walter O. Sádaba,<br />

Sabine Wessig<br />

Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.),<br />

Claudia Heis, Nenad Isailović,<br />

Sandra Maiko Krutz, Josef Mühlbacher<br />

MIT Christoph Kocsisek, Michael Thaler<br />

Operations Melanie Grasserbauer,<br />

Alexander Peham, Yvonne Tremmel<br />

Assistant to General Management<br />

Patricia Höreth<br />

Abo & Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.),<br />

Nicole Glaser (Vertrieb), Victoria Schwärzler,<br />

Yoldaş Yarar (Abo)<br />

Verlagsanschrift<br />

Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien<br />

Telefon +43 1 90221-0<br />

Fax +43 1 90221-28809<br />

Web redbulletin.com<br />

Medieninhaber, Verlag & Herausgeber<br />

<strong>Red</strong> Bull Media House GmbH,<br />

Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15,<br />

A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i,<br />

Landesgericht Salzburg, ATU63611700<br />

Geschäftsführer<br />

Dkfm. Dietrich Mateschitz, Dietmar Otti,<br />

Christopher Reindl, Marcus Weber<br />

THE RED BULLETIN<br />

Deutschland, ISSN 2079-4258<br />

Länderredaktion<br />

David Mayer<br />

Lektorat<br />

Hans Fleißner (Ltg.), Petra Hannert,<br />

Monika Hasleder, Billy Kirnbauer-<br />

Walek, Belinda Mautner, Klaus Peham,<br />

Vera Pink<br />

Country Project Management<br />

Natascha Djodat<br />

Media Sales & Partnerships<br />

Deutschland<br />

Matej Anusic,<br />

matej.anusic@redbull.com<br />

Daniela Güpner,<br />

daniela.guepner@redbull.com<br />

Thomas Keihl,<br />

thomas.keihl@redbull.com<br />

Martin Riedel,<br />

martin.riedel@redbull.com<br />

Abo<br />

Abopreis: 21,90 EUR,<br />

10 Ausgaben/Jahr,<br />

getredbulletin.com,<br />

abo@de.redbulletin.com<br />

Druck<br />

Quad/Graphics Europe Sp. z o.o.,<br />

Pułtuska 120, 07-200 Wyszków,<br />

Polen<br />

THE RED BULLETIN<br />

Frankreich, ISSN 2225-4722<br />

Länderredaktion<br />

Pierre-Henri Camy<br />

Country Coordinator<br />

Christine Vitel<br />

Country Project Management<br />

Youri Cviklinski<br />

THE RED BULLETIN<br />

Großbritannien, ISSN 2308-5894<br />

Länderredaktion<br />

Ruth McLeod (Ltg.),<br />

Tom Guise, Florian Obkircher<br />

Lektorat<br />

Davydd Chong (Ltg.),<br />

Nick Mee<br />

Publishing Management<br />

Ollie Stretton<br />

Media Sales<br />

Mark Bishop,<br />

mark.bishop@redbull.com<br />

Fabienne Peters,<br />

fabienne.peters@redbull.com<br />

THE RED BULLETIN<br />

Österreich, ISSN 1995-8838<br />

Länderredaktion<br />

Christian Eberle-Abasolo<br />

Lektorat<br />

siehe entsprechenden Eintrag<br />

bei Deutschland<br />

Publishing Management<br />

Bernhard Schmied<br />

Media Sales & Partnerships<br />

Thomas Hutterer, Alfred Vrej Minassian,<br />

Stefanie Krallinger, Franz Fellner,<br />

Nicole Okasek-Lang, Britta Pucher,<br />

Jennifer Sabejew, Thomas Gubier,<br />

Johannes Wahrmann-Schär, Ellen<br />

Wittmann-Sochor, Sabine Zölß;<br />

Kristina Krizmanic (Team Assistant)<br />

anzeigen@at.redbulletin.com<br />

Sales Operations & Development<br />

Anna Schönauer (Ltg.),<br />

David Mühlbacher<br />

THE RED BULLETIN<br />

Schweiz, ISSN 2308-5886<br />

Länderredaktion<br />

Wolfgang Wieser<br />

Lektorat<br />

siehe entsprechenden Eintrag<br />

bei Deutschland<br />

Country Project Management<br />

Meike Koch<br />

Commercial & Brand Partnerships<br />

Manager<br />

Stefan Bruetsch<br />

Media Sales<br />

Marcel Bannwart (D-CH),<br />

marcel.bannwart@redbull.com<br />

Christian Bürgi (W-CH),<br />

christian.buergi@redbull.com<br />

Goldbach Publishing<br />

Marco Nicoli,<br />

marco.nicoli@goldbach.com<br />

THE RED BULLETIN USA<br />

ISSN 2308-586X<br />

Länderredaktion<br />

Peter Flax (Ltg.),<br />

Nora O’Donnell<br />

Lektorat<br />

David Caplan<br />

Director of Publishing<br />

Cheryl Angelheart<br />

Country Project Management<br />

Laureen O’Brien<br />

Media Sales<br />

Todd Peters,<br />

todd.peters@redbull.com<br />

Dave Szych,<br />

dave.szych@redbull.com<br />

Tanya Foster,<br />

tanya.foster@redbull.com<br />

96 THE RED BULLETIN


Für alle, die für uns da sind, wenn es uns<br />

schlecht geht. Die unsere Hand halten.<br />

Manuela, Krankenschwester


Perfekter Abgang<br />

Überflieger im Labyrinth<br />

Für sein neues Video trickst sich Skateboarder Vladik Scholz (Bild) mit seinen<br />

Kollegen Madars Apse, Gustavo Ribeiro und Jost Arens über einen Parcours,<br />

der einem gigantischen Kugellabyrinth nachempfunden ist – inklusive jeder<br />

Menge Löcher. Für den zusätzlichen Kick bewegten Motoren den Boden wie<br />

bei dem Geschicklichkeitsspiel auf und ab. Der ganze Clip auf: redbull.com<br />

Die nächste<br />

Ausgabe des<br />

RED BULLETIN<br />

erscheint am<br />

8. <strong>Dezember</strong><br />

<strong>2020</strong>.<br />

DANIEL WAGNER/RED BULL CONTENT POOL<br />

98 THE RED BULLETIN


FLÜÜÜGEL<br />

FÜR <strong>DE</strong>N WINTER.<br />

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