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Neue Szene Augsburg 2020-12

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an Lydia Daher

Lyrikerin, Musikerin, Performerin und Produzentin

Lydia Daher veröffentlicht im Dezember auf dem Augsburger Label „Kleine

Untergrund Schallplatten“ gemeinsam mit den Soundtüftlern von Übertrager ihre

neue EP „Penetrante Realitaet“. Die Berlinerin ist eine mehrfach ausgezeichnete

Lyrikerin, Musikerin und Künstlerin, ihre Bücher wurden u. a. beim hiesigen Maro

Verlag, ihre vier musikalischen Werke beim Münchner Independent Label Trikont

veröffentlicht. Lydia hat übrigens auch eine Augsburger Vergangenheit und lebte eine

ganze Weile zwischen Wertach und Lech.

Von Markus Krapf

01.

Toll von dir zu hören, Lydia. Sag mal, wie lange bist du denn jetzt

eigentlich schon weg aus Augsburg?

Schon seit Anfang 2016. Also Zeit genug um festzustellen, dass Berlin, besonders

mit Kind, auch hin und wieder nerven kann. Und was dagegen ziemlich angenehm

war in „the one and only Fuggerstadt“.

02.

Warum bist du eigentlich in deine Heimatstadt zurückgegangen,

schließlich warst du damals so etwas wie „Everybody’s Darling“ in

der Augsburger Musik- und Literaturszene?

Na ja, Heimatstadt würde ich Berlin nicht nennen. Ich habe dort meine ersten

drei Lebensjahre verbracht, war den Rest meiner Kindheit und Jugend in Köln. Trotzdem

wusste ich immer, dass ich irgendwann mal wieder in Berlin leben werde. Vielleicht

weil ich dort in meinen prägenden Jahren viel mit meinem Vater und seiner

arabischen Clique unterwegs war, transportiert in einer Sporttasche, wie er mir mal

verriet, weil meine Mutter an einer Hauptschule in Neukölln gearbeitet und “politisch

agitiert” hat. Und Augsburg, ja, Augsburg war gut zu mir. Danke nochmals!

03.

Seit Tagen läuft deine neue EP „Penetrante Realitaet“ in unserer

Redaktion praktisch in Dauerschleife. Ganz ehrlich, wir sind von

diesem zugänglichen Mix aus moderner Elektronik und Krautrock ziemlich

angetan!

Ui, das freut mich aber! Die Platte würde es ohne Ronny Pinkau vom Label übrigens

nicht geben. Er hat vor Jahren die Demos gehört und in regelmäßigen Abständen

gefragt, ob er sie veröffentlichen darf. Ich habe dann den ersten Lockdown genutzt,

um die Songs endlich zu überarbeiten und teilweise neue Texte zu schreiben.

04.

Du hast mit den Augsburgern Florian Meya und Marc Frank von

„Übertrager“ gemeinsame Sache gemacht, die beide auch Teil von

„Friedrich Sunlight“ waren. Wie kam’s?

Wir haben bis zu meinem Umzug nach Berlin live zusammen gespielt. Besonders

die Gigs und damit verbundenen Erlebnisse im Auftrag des Goethe Instituts

sind unvergesslich. China, Hongkong, Russland, Algerien. Auch die 2015 veröffentlichte

EP „Algier“ haben wir zusammen produziert.

05.

Fünf Fragen

Du bist in Musik, Literatur und Kunst gleichermaßen zuhause. Auf

welchem Parkett bewegst du dich am liebsten und welches ist am

lukrativsten?

Das Schreiben steht immer im Fokus. Auch bei der Musik. Und auch bei meinen

Arbeiten an der Schnittselle zur bildenden Kunst, die ohne den Dialog oder

die Konfrontation mit Worten für mich nicht vorstellbar sind. Zur zweiten Frage:

Verhältnismäßig gut verdient habe ich wohl mit dem Verkauf einiger meiner Cutup-Collagen.

Schnell gemacht, teuer verkauft. In der Regel ist es andersherum, ha ha.

Aber passt scho.

Foto: Gerald von Foris

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