Neue Szene Augsburg 2020-12
Stadtmagazin für Augsburg
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geRIllTes
AC/DC
Power Up
(Columbia / Sony)
Warum tut man sowas? Geldprobleme?
Kaum. Langeweile? Vielleicht. Wie
dem auch sein, eine legendäre Band
ist in bewährter Besetzung zurück. Die
australischen Hardrocker um Sänger
Brian Johnson und Leadgitarrist Angus
Young präsentieren sich auf „Power
Up“ in zwölf Songs immer noch „voll
aufgeladen“ und mit dem typischem
AC/DC-Sound. Die neuen Songs unter
der Regie von Brendan O’Brien, der
bereits „Black Ice“ und „Rock Or Bust“
produziert hatte, erfüllen offensichtlich
auch sämtliche Erwartungen der Fans.
Das Video der Vorab-Single „Shot the
dark“ wurde bei Youtube im ersten
Monat schlappe 9 (!) Millionen Mal
aufgerufen. Und genau das ist dann
wohl auch der Grund, warum man so
etwas tut! (max)
HHHIII
URLAUB IN POLEN
All
(Tapete Records/Indigo)
Da nimmt mal sich mal eine Woche
frei ... Kollege Krapf kürt klammheimlich
und schamlos hinter meinem
Rücken das olle Softeis Gary Barlow
zur Platte des Monats!? Ein echter
Skandal. Dagegen hilft nur Urlaub in
Polen! Nach neun Jahren Pause sendet
das Postrock-Duo Janzen und Brenner
wieder ein Lebenszeichen mit zehn
neuen Tracks und präsentiert sich
potenter denn je. Mit „All“ drehen sie
einen fetten Elektro-Spliff zwischen
Krautrock und Spacerock-Disco und
ganz im Hintergrund flackert noch
eine kleine Glamrock-Lampe. Kleine
Besetzung, großer Sound. Das Ding
läuft ab jetzt eine Woche durch, auch
um den schwäbischen Take-That-
Fanclubvorsitzenden mir gegenüber
musikalisch zu sozialisieren! (ws)
HHHHHI
FIDDLER’S GREEN
3 Cheers For 30 Years
(Deaf Shepherd)
Ehrlich und direkt, verspielt und
brachial, verträumt und versoffen! Die
sechs Erlanger von Fiddler’s Green
stehen für ihre eigene musikalische
Kunstform. Irish Speedfolk nennen
sie ihre kreative Mischung, in der sich
Folk, Ska, Punk, Reggae und Einflüsse
des Rock verbinden. Mit ihrem neuen,
durch Crowdfunding finanzierten
Album zeigen die Stammväter des
Speedfolk eindrucksvoll, wie modern
man Klassiker interpretieren kann.
Diverse musikalische Weggefährten
haben dabei mitgeholfen, Vertreter
von In Extremo, Schandmaul, Subway
To Sally, Saltatio Mortis oder J.B.O.
– alle sind sie mit dabei! Live sicher
überragend, das Album läuft aber eher
nur gut nebenher. (max)
HHHIII
ANNENMAyKANTEREIT
„12“
(AnnenMayKantereit /
Irrsinn Tonträger)
Auch AnnenMayKantereit haben im
Lockdown ein Album gemacht. „12“
heißt das Ding, müsste aber eigentlich
eher „Fünf nach 12“ heißen, so düster
sind die 16 Tracks geworden. Sie sind
halt von den Wochen geprägt, in denen
sie entstanden sind. Per Video-Call. Per
Telefon. Per Mail und in Chatverläufen.
Christopher war im Proberaum,
Severin im Homestudio und Henning
saß an einem desinfizierten Klavier.
Täglich haben sie sich zu ihren Ideen
ausgetauscht, neue Elemente diskutiert,
Anhänge weitergeleitet und darüber
gesprochen, wo das unfertige Lied
„hinwill“. Dieses „Unfertige“ hört
man, umso interessanter ist das Teil
geworden. Mega Lockdown-tauglich,
geil! (max)
HHHHHI
album des mONaTs
lIeblINgs musIk
Gary Barlow
Music Played By Humans
(Polydor)
Festhalten Mädels, am 20. Januar 2021 wird Gary Barlow 50 Jahre alt! Wenn man ehrlich ist, dann war er als
Leadsänger von Take That zwar wohl immer der begabteste Boy in der Band, erfuhr aber damals mit seinen leicht
speckigen Bäckchen doch stets deutlich weniger an Liebe als seine vier singenden und tanzenden Kollegen. Heute
wird ihm das egal sein, denn mittlerweile hat er Jason, Howie und Mark optisch längst überholt und während selbst
an Robbie Williams der Zahn der Zeit seine tiefen Spuren hinterließ, hat sich Gary zu einem richtig vorzeigbaren
Herrn mittleren Alters entwickelt. Viel wichtiger ist allerdings, dass er dem Rest der Band auch musikalisch die
Grenzen aufgezeigt hat. Nicht weniger als acht seiner Solo-Alben haben nämlich die Spitze der Charts erobert,
hinzu kommen 20 Top-5-Hits und 14 Nummer-1-Singles. Barlow gilt mit über 50 Millionen Tonträgern und mehr
als 7,5 Millionen verkauften Konzertkarten weltweit als einer der erfolgreichsten Songwriter.
Für sein neues Solo-Album „Music Played By Humans“ hat sich Gary Barlow jetzt zudem starträchtige Unterstützung
eingefangen. So performt der Take That-Sänger beispielsweise mit Musikgrößen wie James Corden, Alesha Dixon,
Michael Bublé, Beverly Knight oder Sebastián Yatra, einem der erfolgreichsten Sänger Mittelamerikas. Man kann
wohl ohne jede Übertreibung sagen, dass er sich mit diesem Album zu ganz neuen Ufern aufgemacht hat, denn
die 14 Tracks werden von einem 80-köpfigen Orchester begleitet. Es wäre also eher überraschend, wenn „Music
Played By Humans“ nicht zum 9. Nummer-1-Album des blonden, britischen Barden werden würde. (max)
TURKEY THE BIRD
ART & DESIGN
(VIS VIVA ENTERTAINMENT)
„Die schweizer, irisch,
neuseeländische Antwort
auf Simon & Garfunkel.
Ein Banjo, zwei Gitarren
und drei singende Bärte.
Fertig!“ (max)
LYDIA DAHER
PENETRANTE REALITäT
(KLEINE UNTERGRUND
SCHALLPLATTEN)
„Zusammen mit Marc
Frank und Florian Meya von
Friedrich Sunlight zaubert
Lydia einen überraschend
fruchtigen Cocktail aus
moderner Elektronik, Krautrock
und zutraulichem Pop.
Schmeckt lecker!“ (ws)
CHET FAKER
LOW
(DETAIL RECORDS)
„Mr. Faker is back in the
game! Seine grandiose
neueste Single groovt
zurzeit in Dauerschleife
durch mein Ohr.“ (lina)
LUCA WILDING
TO
(POPUP-RECORDS)
„Singer-Songwriter aus
London erschafft aus zartem
Gesang und unaufdringlichen
Folk-Arrangements
eine unausweichliche
Eindringlichkeit. Dream
Pop für die kommende stille
Zeit.“ (dan)