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Neue Szene Augsburg 2020-12

Stadtmagazin für Augsburg

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HEIMATKLÄNGE

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für diverse Musikschulen. Was war letztendlich

eure Motivation für die Affenbande?

Spaß an der Freude oder tatsächlich ein zweites

Standbein.

Die Band entstand rein aus Spaß. Aber wir

haben gemerkt, dass wir gut ankommen und

auch Erfolg damit haben. Und bis zur Zeit vor

Corona hat sich die Affenbande wirtschaftlich

dann wirklich zu einem kleinen zweiten Standbein

entwickelt.

Wie geht man eine Kinderband marktstrategisch

an?

Da wurde nichts am Reißbrett entworfen, ich

hatte einfach Lust, Songs für Kinder zu komponieren.

Aber von Anfang an war klar: Wir wollten

keine reine Kindermusik machen, sondern einen

Sound für Kinder und Eltern. Dafür verwenden

wir Texte, die Kinder ansprechen, mit Themen

aus dem Familienbereich, die sie auch verstehen.

Dazu kommt Musik, die auch Erwachsene interessant

finden.

Teil eines Rahmenprogramms und spielen vor

Laufpublikum. Stadtfeste sind manchmal etwas

schwieriger zu bespielen, aber auch da sind unsere

Erfahrungen überwiegend sehr positiv.

Eure Geschichten drehen sich um Opas, Rummelplätze,

Lieblingseis und Hundekacke!

Schöpfst du bei deinen Texten aus persönlichen

Erfahrungen als Vater?

Ja, da spiegeln sich schon einige Situationen

aus dem Familienleben wider. Positive, negative

und emotionale. Wenn ich einen Song komponiere,

dann steht meistens zuerst der Refrain,

dann kommen die Strophen und zum Schluss

erst die Musik.

Als Sänger und Frontmann brauchst du sicher

ein gewisses Einfühlungsvermögen und

auch Empathie?

dieser Richtung gibt es schon so viel und gerade

weil wir eigene Songs spielen, haben wir auch ein

Alleinstellungsmerkmal. Einige unserer Tracks

wurden übrigens auch schon von großen Plattenfirmen

für mehrere Kindermusik-CD-Sampler lizenziert.

Was kommt bei Kindern an, was gar nicht?

Das einzige, was nicht ankommt, ist wenn

man sein Programm leidenschaftslos abspult.

Kinder sind ein sehr ehrliches Publikum, wenn

sie was toll finden, bleiben sie dabei und machen

mit, ansonsten gehen sie. Man weiß immer woran

man ist.

Beim Jugendfußball kann man am Spielfeldrand

oft übereifrige Eltern beobachten. Wie

ist das bei Konzerten?

Wir sind froh, wenn wir übereifrige Eltern

haben (lacht). Sie sind Teil unserer Show und wir

spannen sie auch bewusst mit Mitmachaktionen

ins Programm ein.

Manche Songs unterscheiden sich tatsächlich

kaum von „Erwachsenen-Rock“. Es sind die

Texte, die sie kinderkompatibel machen.

Genau, das ist die Idee. Man kennt das ja als

Eltern, wenn Kids tagelang ihre Kinderlieder

hören, dann kann das schon auch mal nerven.

Unsere Lieder sind so konzipiert, dass man sie zusammen

hören kann.

Wie alt muss man denn sein, um bei euch mitzurocken?

Wenn man die Erwachsenen jetzt mal ausklammert,

dann würde ich sagen zwischen 5 und

9 Jahre, plusminus 1.

Wenn man Corona jetzt einmal ausblendet,

denke ich mir, dass für Bands dieses Genres

eine große Nachfrage herrscht, da heute viele

Eltern aktiv am Freizeitgeschehen ihrer Kinder

teilnehmen.

Das kann man schon so sagen, die letzten

zwei, drei Jahre sind für uns super gelaufen. Es

wurden immer mehr Auftritte, es kam immer

mehr Publikum, wir haben unseren Bekanntheitsgrad

ausgebaut. Aber die Konkurrenz schläft

nicht, es gibt auch immer mehr Musiker, die auch

in diese Richtung gehen.

Es wird ja immer wieder mal behauptet, dass

Kinder heute sehr verhätschelt und getätschelt

werden. Wie begeisterungsfähig sind

Kids von heute wirklich?

Sie sind total begeisterungsfähig! Das, was wir

bieten, haben Kinder in dieser Form meist noch

nicht erlebt und die Resonanz ist dementsprechend

positiv. Natürlich ist jedes Kinderpublikum

anders, das hängt auch viel von der

jeweiligen Location ab. Kommt das Publikum bewusst

wegen uns zum Konzert oder sind wir ein

Kinder sind ein sehr ehrliches

Publikum und man

weiß immer, woran man ist!

Ich gebe mir Mühe, aber wir sind ja keine

One-Man-Show. Live ist die komplette Band eingebunden,

jeder hat seinen Part, seine Momente,

seine Ansagen und die Aufgaben sind klar verteilt.

Wie etwa beim „Lärmladegerät”.

„Lärmladegerät“?

Plötzlich gehen auf der Bühne die Gitarren

nicht mehr. Diagnose: Batterien leer. Die Kids

müssen also Lärm produzieren und mit dieser

Energie füllen wir dann unsere Akkus wieder auf.

Ähnlich läuft es bei der „Weltraumshow“. Wir

haben mit unserer Rakete eine Bruchlandung auf

der Bühne. Mit viel Getöse versuchen wir, das

Raumschiff wieder flott zu bekommen. Hier

kommt auch unser Lärmladegerät zum Einsatz.

Das sind zum Beispiel die Parts, die unser Gitarrist

Fum übernimmt.

Ihr spielt viele Eigenkompositionen und habt

auch schon mehrere CDs veröffentlicht.

Wir performen nur Eigenkompositionen

und haben tatsächlich mit, „Die Affen rasen

durch den Wald” nur eine einzige Coverversion

im Repertoire.

Wäre es nicht leichter, nur Hits vom Stapel zu

lassen?

Klar, aber das war nie ein Thema für uns und

das brauchen wir eigentlich auch gar nicht. In

Im September seid ihr beim ZDF in Mainz

bei der Sendung „Singalarm“ zu Gast gewesen.

Wie war das und wie seid ihr denn überhaupt

dazu gekommen?

Es war eine tolle Erfahrung und es hat natürlich

großen Spaß gemacht. Die Anfrage kam direkt

vom ZDF. Wir sind Mitglied im Netzwerk

www.kindermusik.de, das ist eine Vereinigung

von deutschsprachigen Kinderliedermachern.

Man triff sich einmal im Jahr, unterstützt sich,

tauscht sich aus und spielt gemeinsame Festivals.

Ich denke mal, dass das ZDF über diese Website

auf uns gestoßen ist. Es gab letztes Jahr im August

schon eine Anfrage, aber da waren wir alle im Urlaub.

Was wünscht ihr euch für die nahe und was

für die ferne Zukunft?

Dass Corona für immer verschwindet und

wir endlich wieder live auftreten können. Langfristig

wollen wir natürlich bekannter werden

und viele Auftritte spielen. Wir investieren viel

Zeit und Herzblut und hätten nichts dagegen,

wenn sozusagen aus einem Teilzeitjob eine Ganztagsstelle

werden würde. Wir arbeiten derzeit an

einer neuen CD, die im Frühjahr erscheint. Darauf

werden die fünf Stücke von unserer „Gespenster

und Vampire“-EP sowie fünf neue

Nummern zu hören sein.

BESETZUNG:

Andi Traub – Gesang, Keyboard, Ukulele

Fum – Gitarre, Chorgesang

Silvan Mertes – Bass, Chorgesang

Stefan Arndt – Schlagzeug

www.andiunddieaffenbande.de

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