Ami du Vin 3/20-D
Offizielles Organ der Schweiz. Vereinigung der Weinfreunde Organe officiel de l'Association nationale des Amis du Vin Organo ufficiale dell' Associazione nazionale degli amici del vino
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la vie de l'anav
schaffhausen
Stammtisch
Kreuz und quer auf Entdeckung
Der jüngste Stammtisch der Schaffhauser Weinfreunde
findet für einmal in einem ganz anderen Rahmen statt.
Die Teilnehmer erleben dabei eine spannende Reise
durch die grosse Weite der globalen Weinvielfalt.
Für einmal verlegen die Schaffhauser Weinfreunde ihren
Stammtisch aus dem Wohnzimmer von Präsident Cornel Oertle
ins Hofmeisterhuus auf dem Niklausen. Ganz der Tradition verpflichtet,
brachte jeder Teilnehmer eine Flasche Wein mit, um
diese in gemeinsamer Runde zu kredenzen, zu degustieren
und darüber zu diskutieren. Vielfach sind diese Weine mit Ferienerlebnissen
verbunden oder erinnern an besondere Begegnungen
und Entdeckungen. Gestartet wird mit drei verschiedenen
Schaumweinen. Der erste, ein Spumante Classico Extra
Brut, hat seinen Ursprung im Puschlav. Der dafür benötigte
Grundwein ist im Veltlin gewachsen. Der zweite hat seine Wurzel
in Hallau und wurde aus den Traubensorten Riesling-Sylvaner
und Muscat Oliver gekeltert. Der dritte, ein roter Schaumwein,
wurde aus Weinländer Regent-Trauben und wie die beiden
anderen im traditionellen Verfahren der Schaumweinbereitung
hergestellt. In der zweiten Runde führt die Reise erneut
in den einzigen Bündner Rebberg im Puschlav, nach Campascio,
wo auf rund 650 Metern über Meer etwas mehr als 2‘500
Quadratmeter Sauvignon Blanc wächst, der dank seiner Nähe
zur Rhätischen Bahn das Siegel als Weltkulturerbe tragen darf.
Hier ist es die überraschende Begegnung mit der Reblage, die
dafür sorgt, dass er im Hofmeisterhuus kredenzt wird. Mit der
nächsten Flasche führt die Weinreise wieder nach Italien, von
wo ein Weisswein aus der im Anbau sehr schwierigen Traubensorte
Pecorino DOCG verkostet wird.
Von der anderen Seite des Globus
neuen Weingeneration vorstellt wird. Diese wurde vor etwas
mehr als 30 Jahren aus einer Kreuzung von Joannès – Seyve
x Blauer Spätburgunder als Mutter mit Bronner als Vater am
staatlichen Weinbauinstitut Freiburg gezüchtet.
Zum Abschluss wird es nochmals exotisch und global. Zuerst
führt die Reise an die Wiege des Weines. Gemäss der Legende
brachte Noah mit seiner Arche nicht nur Tiere, sondern auch
Weinreben nach Armenien. Somit zählt sich dieses Land
gerne zu den Geburtsstätten des Weinbaues. Als unbekanntes
Weinland, wo bereits vor über 6‘000 Jahren Weinbau betrieben
wurde, erhält es langsam mehr Aufmerksamkeit. Das verkostete
Rotwein-Cuvée wird aus den besten Partien der alten
Edelsorte Areni gekeltert. Schliesslich endet die Weinreise in
den nördlichen Anden von Argentinien: ein Malbec vom selben
Weingut Finca Rio Las Arcas, der während zwölf Monaten im
Barrique gereift war, schliesst den Kreis der verkosteten Weine.
„Die zufällig zusammengetragene Degustation ist eine durchaus
gelungene Sache“, lautet das Fazit von Präsident Cornel
Oertle. Während der geführten Diskussionen kann viel Fachwissen
ausgetauscht werden, was dem Ziel und Zweck dieses
Anlasses entspricht.
Weitere Aktivitäten geplant
„Wir werden Corona-konform die Herbstdegustation auf dem
Wilchinger Berg durchführen“, kündigt Oertle an. Dabei muss
erstmals in der Vereinsgeschichte die Anzahl der Teilnehmer
beschränkt werden. Als Degustationsleiter wird der Schlattinger
Rebmann und Weinmacher Thomas Schmid walten. Zugleich ist
im Juni 2021 eine mehrtägige Vereinsreise nach Dresden in eine
eher unbekannte Weinbauregion geplant. Zugleich kündigt Oertle
an, dass die Schaffhauser Sektion am 26. Juni 2021 in der Bergtrotte
Osterfingen als Gastgeber die Delegiertenversammlung
der nationalen Dachorganisation der Schweizerischen Vereinigung
der Weinfreunde (ANAV) durchführen wird. Roland Müller
Ein paar Gläser Wein genügen für eine virtuelle, spannende Weltreise.
Aus dem nördlichen Argentinien kommt der nächste Wein, der
auf 2‘685 Metern über Meer aus der weissen Sorte Torrontes
gekeltert wurde. Das Weingut Finca Rio Las Arcas, das vom
Schaffhauser Christian Götz in den vergangenen 15 Jahren
aufgebaut wurde, liegt in Cachi in den nördlichen Anden.
Danach ist bei der Verkostung wieder einheimisches Schaffen
gefragt. Ein Federweiss aus Buchberg, als Landwein deklariert,
und der spezielle Rosé ‘undercover’ aus Wilchingen zeigen
auf, dass in den dafür verwendeten Blauburgundertrauben
durchaus mehr als nur ein Rotwein stecken kann. Nach einem
kleinen Umweg ins Südtirol, wo ein schöner Blauburgunder mit
sanftem Rot und der speziellen Deklaration ‘Pinot Nero Reit’
für eine Überraschung sorgt, kehrt man wieder nach Buchberg
zurück, wo mit der neuen Piwi-Sorte Prior ein Vertreter der
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