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Ami du Vin 3/20-D

Offizielles Organ der Schweiz. Vereinigung der Weinfreunde Organe officiel de l'Association nationale des Amis du Vin Organo ufficiale dell' Associazione nazionale degli amici del vino

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Organe officiel de l'Association nationale des Amis du Vin
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inhalt

sommaire

sommario

Editorial / Editoriale

Der Gruss der Redaktorin 2

Le bonjour de la rédactrice 3

Il saluto della redattrice 3

Dossier

Das Weinjahr 2020 4

L'année viti-vinicole 2020 6

L'anno 2020 del vino 8

Auf ein Glas

D'un seul verre

Per un bicchiere

Informationen des Vorstandes 10

Informations du comité 10

Informazioni del comitato 11

Coupe ANAV 2020 14

La vie de l'ANAV

Berichte der Sektionen 16

Nouvelles des sections 40

Notizie delle sezioni 42

Auf einen Schluck

D'une gorgée

Mondial des Pinots 46

Agenda 47

editorial

Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde

2020 – ein herausforderndes, seltsames, von Ungewissheiten geprägtes Jahr.

Ein Jahr, wie es sich wohl niemand vorgestellt, geschweige denn gewünscht

hat. Nun, ganz zu Ende ist das Jahr noch nicht. Die Trauben entwickelten sich

dieses Jahr mit relativ guten klimatischen Bedingungen ordentlich, teilweise

sogar sehr gut, die Winzer mussten bei der Ernte aufgrund hoher Öchslewerte

Gas geben, die Trauben waren zum grössten Teil gesund und die Erntemenge

lag nicht mehr so ausserordentlich hoch, wie in den vergangenen Jahren.

Letzteres war angesichts der vielerorts vollen Keller bis in den Sommer hinein

eine durchaus erwünschte Entwicklung. Aus der Perspektive der Reben und

des Weins ist 2020 also ein gefreutes Jahr.

Weniger schön sind die Auswirkungen von Covid-19. Zuerst einmal für alle,

die einen lieben Menschen verloren haben. Zudem für diejenigen, die unter

den wirtschaftlichen Auswirkungen leiden. Denn die Covid-19-bedingte

Schliessung der Gastronomie-Betriebe liess angesichts der vollen Keller manche

Winzer nervös werden. Wohin mit den frischen Trauben, wenn die Tanks

noch voll, die Keller mit Flaschen gefüllt sind? Manche senkten die Preise ihrer

Weine, was eine zweischneidige Entscheidung ist. Denn während Preissenkungen

von den Kunden freudig genutzt werden, so unwillig reagieren selbst

Weinfreunde, wenn sie im nächsten Jahr wieder den vollen Preis zahlen sollen.

Vergangenes Jahr ging es doch auch günstiger, werden sie sich fragen und

weniger freudig oder gar nicht zu den Flaschen greifen. Dieses Jahr sprang

der Bund in die Bresche und schuf die Möglichkeit, AOC-Weine zu deklassieren

und sie so am qualitätsbewussten Kunden vorbei in die Lebensmittelindustrie

zu lotsen.

Doch dies kann nur eine einmalige Lösung sein, denn den Winzern entgeht

so ein Teil ihres Lohnes, der für die AOC-Qualität der Trauben gerechtfertigt

wäre. Was tun? Weniger Wein zu produzieren ist eine Möglichkeit, die Winzer nur

dann wählen, wenn sie auch mit weniger Menge genügend Geld für den Weiterbestand

des Unternehmens lösen. Eine andere Möglichkeit ist, neue Ideen

zu entwickeln, mit denen der Wein den Kunden schmackhafter gemacht wird.

Beispielsweise stellten Händler während des Lockdowns

sogenannte Überlebenspakete zusammen, Winzer und

Händler boten Verkostungen per Internet an. Eine weitere

Möglichkeit setzt bei den Kunden, den Weinfreunden

an: Indem diese vermehrt eine Flasche heimischen

Weines öffnen. Der Trend, sich vermehrt auf die lokalen

Produkte zu besinnen, hat mit Covid-19 neuen

Schub erhalten. Wenn der Einkauf um die Ecke

mit einem Schwatz aufgewertet wird, dient das

den zwischenmenschlichen Bedürfnissen, die

– das zeigt Covid-19 auch – befriedigt werden

wollen. Ob der Konsum des lokalen Weines

zulasten von ausländischen Provenienzen

geht, oder ob der Weinkonsum schlicht

erhöht wird, ist jedem selbst überlassen.

Deshalb: erheben wir das Glas und

machen das Beste aus der Situation.

Impressum 47

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3/20

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