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Unter der Staleke 220, Winter 2020

Die STALEKE erscheint vier Mal im Jahr und wird kostenlos an alle Haushalte der Gemeinde Hagen im Bremischen verteilt.

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dings könnten „die ursprünglichen<br />

Fenster gotisch geprägt<br />

sein“.<br />

In <strong>der</strong> gesamten Außenschale<br />

des Mauerwerks finden sich<br />

unterschiedliche Backsteinformate.<br />

Sie sind alle „in einem<br />

hellen Fugennetz“ eingebettet.<br />

Deutlich sichtbar ist an<br />

vielen Stellen die zeitgemäße<br />

Mauertechnik: <strong>der</strong> „Klosterverband“,<br />

einer von vielen<br />

„Mauerwerksverbänden“. Den<br />

„Klosterverband“ zeichnet ein<br />

regelmäßiger Wechsel von<br />

Längsseiten zweier Steine<br />

(„Läufer“) mit <strong>der</strong> kurzen o<strong>der</strong><br />

Kopfseite eines an<strong>der</strong>en Steines<br />

aus („Bin<strong>der</strong>“).<br />

Die verschiedenen Färbungen<br />

<strong>der</strong> ursprünglich verwendeten<br />

Backsteine sind auf die Zusammensetzung<br />

des Rohmaterials<br />

zurückzuführen o<strong>der</strong> auf unterschiedliche<br />

Trocknungs- o<strong>der</strong><br />

Brenntemperaturen. Darüber,<br />

welche Handwerksbetriebe das<br />

Burggebäude anfangs des 16.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts errichtet haben,<br />

gibt es keine Angaben; ebenso<br />

wenig über die Zahl <strong>der</strong> vermauerten<br />

Backsteine. Aber es<br />

dürften mehrere Zehntausend<br />

handgefertigter „Einhandsteine“<br />

sein, also rd. 7 kg schwere<br />

Bausteine, die „<strong>der</strong> Maurer vor<br />

Ort mit einer Hand greifen und<br />

versetzen konnte, um die an<strong>der</strong>e<br />

für Kelle und Mörtel frei<br />

zu haben.“<br />

Die Martin-Luther-Kirche<br />

in Hagen<br />

Während das Burggebäude<br />

also „charakteristische Architekturformen“<br />

kaum erkennen<br />

lässt, kann die 1897 geweihte<br />

Kirche im Ortszentrum Hagens<br />

eindeutig <strong>der</strong> „Neugotik“<br />

zugeordnet werden. Dazu<br />

schreibt <strong>der</strong> ehemalige Pastor<br />

von Sandstedt, Dietrich Die<strong>der</strong>ichs-Gottschalk,<br />

in <strong>der</strong> Jubiläumsschrift<br />

zur 100-jährigen<br />

Geschichte <strong>der</strong> Martin-Luther-<br />

Kirche: „Man fing an, sich zu<br />

begeistern und die Gotik nach<br />

den Befreiungskriegen (Anm.:<br />

1813-1815) als wahrhaft deutschen<br />

Stil zu feiern, was in Wirklichkeit<br />

natürlich nicht stimmte.<br />

Denn die französischen Dome<br />

waren unübertroffen in ihrer<br />

Architektur (Anm.: seit Beginn<br />

des 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts). Architekten<br />

wie <strong>der</strong> berühmte Karl<br />

Friedrich Schinkel bauten in <strong>der</strong><br />

1. Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

neugotische Kirchen. Als nach<br />

<strong>der</strong> Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

die Städte wuchsen, wurden<br />

neue Kirchen gebraucht. Vor<br />

allem für die entwurzelten<br />

Proletarier (Anm.: z.B. in den<br />

neu entstandenen Industriezentren<br />

wie Ruhrgebiet o<strong>der</strong><br />

Oberschlesien) wollte man<br />

ein den Industriebauten entgegengesetztes<br />

Raumgefühl<br />

konstruieren.<br />

1861 wurde man sich in Eisenach<br />

auf einer Synode <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Landeskirchen einig,<br />

dass die Würde des christlichen<br />

Kirchenbaues den sogenannten<br />

germanischen (gotischen) Stil<br />

empfiehlt, mit streng nach vorn<br />

ausgerichteter Sitzordnung,<br />

einem erhöhten, geson<strong>der</strong>ten<br />

Altarraum, mit Buntglasfenstern<br />

und einem Himmels-Gewölbe,<br />

einer an den Eckpfeilern<br />

gebauten Kanzel und auf <strong>der</strong><br />

Westempore stehenden Orgel.<br />

Das Ganze sollte einen mystischen<br />

Eindruck vermitteln.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> hannoverschen<br />

Landeskirche war <strong>der</strong> meistgewählte<br />

Architekt Konsistorial-<br />

Baumeister Carl Wilhelm Hase<br />

aus Hannover.<br />

1864 vollendete er seinen als<br />

bahnbrechend empfundenen<br />

Neubau <strong>der</strong> Christuskirche in<br />

Hannover, dem viele Dutzend<br />

größere und kleinere Kirchenbauten<br />

folgten, wie 1897 in Hagen,<br />

eine <strong>der</strong> letzten Schöpfungen<br />

von seinem Zeichentisch.<br />

Alle seine Gebäude wurden<br />

aus Ziegelsteinen errichtet,<br />

unter Verwendung vieler unterschiedlicher<br />

Formsteine, ganz<br />

im Sinne <strong>der</strong> norddeutschen<br />

Backsteingotik.<br />

Nur die architektonischen<br />

Formen sind feiner, die Maßwerke<br />

in den Fenstern wirken<br />

zerbrechlicher, die Pfeiler sind<br />

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