William Carey - Der Schuhmacher, der Indien die Bibel brachte

Missionsgeschichte in fünf Teilen für Kinder von 7–12 Jahren
William
Carey
Der Schuhmacher,
der Indien die Bibel
brachte
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INHALT
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William Carey – Der Schuhmacher, der Indien die Bibel brachte
Eine Missionsgeschichte in fünf Teilen von James S. und Velma B. Kiefer
Originalbilder:
Copyright:
Translation:
Übersetzung:
Herausgeber der deutschen Fassung:
Adrian Beerhorst, illustriert in Farbe von Tim Shirey
© 2006 Child Evangelism Fellowship® of Europe.
© 1990 CEF of Europe. All rights reserved. William Carey in the German language. All rights reserved.
© 1990 CEF of Europe. All rights reserved. William Carey in deutscher Sprache. Alle Rechte vorbehalten.
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2020 • 500
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ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

WILLIAM CAREY • DER SCHUHMACHER, DER INDIEN DIE BIBEL BRACHTE
Hinweise zu diesem Heft
Inhaltsverzeichnis
Einleitung Seite 3
Vorbemerkungen: Seite 4
1. Teil Die Bekehrung des Schuhmachers William Carey Seite 5
2. Teil Das Anliegen des Predigers William Carey Seite 9
3. Teil Die missionarische Sicht William Careys Seite 13
4. Teil Das Ziel des Übersetzers William Carey Seite 17
5. Teil Die Aufgabe des Lehrers William Carey Seite 21
Ein Kind zu Christus führen Seite 25
Einem Kind helfen, Heilsgewissheit zu finden Seite 25
Einleitung
Ziele
Missionsgeschichten wie diese wollen Kinder mit dem vertraut machen, was Missionare tun
und wie es sein würde, in einem anderen Land zu leben und Gott zu dienen. Sie wollen in
dem Kind ein tiefes und lebenslanges Interesse an der Mission wecken und einen Eifer, in
der Abhängigkeit von Gott zu leben, sowie auch die Bereitschaft, selbst Missionar zu werden.
Vorbereitung
Lesen Sie zuerst die ganze Geschichte durch. Üben Sie dann das Erzählen der einzelnen
Kapitel, wobei Sie jedes Bild dann zeigen, wenn es zur Geschichte passt. Vermeiden Sie es,
das nächste Bild zu zeigen, bevor es im Text angegeben ist. Um die Geschichte für jüngere
Kinder zu kürzen, empfiehlt es sich vielleicht, einige Szenen ganz auszulassen. Heften Sie dazu
einfach die entsprechenden Seiten mit Büroklammern zusammen, um flüssige Übergänge
beim Erzählen zu ermöglichen. Die Wiederholungsfragen können entweder am Schluss eines
Kapitels oder zur Einführung ins nächste Kapitel verwendet werden.
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. 3

Vorbemerkungen
Diese illustrierte Biografie von William Carey wurde mit Blick auf einen doppelten Zweck
erstellt:
1. In den Herzen der Kinder ein tiefes und beständiges Interesse an Mission zu
wecken.
2. Arbeiter für diese Sache zu gewinnen.
Diese Geschichten wurden vor allem mit Blick auf Grundschüler geschrieben. Die Erfahrung
hat jedoch gezeigt, dass Missionsgeschichten für alle Altersgruppen – Kinder, Jugendliche und
Erwachsene – interessant sind. Wir vertrauen darauf, dass dies besonders für die faszinierende
Geschichte dieses hingebungsvollen Missionars William Carey gilt.
Wir haben versucht, Ihnen authentisches Material, sowohl Text als auch Illustrationen, zur
Verfügung zu stellen. Die biographische Grundlage fand sich vor allem im Standardwerk
„William Carey“ von S. Pearce Carey aus dem Jahr 1923. Das Bildmaterial musste vom Künstler
rekonstruiert werden. Das Bildnis von Carey, Thomas und Marshman, um die wichtigsten
zu nennen, basiert jedoch auf zuverlässigen Gemälden und Zeichnungen aus dem oben
erwähnten biographischen Werk.
Wichtiger als die Authentizität ist unserer Meinung nach die Leidenschaft von Careys missionarischer
Hingabe. Seine eigene Einschätzung von sich selbst war, dass er ein ganz gewöhnlicher
Mann war, dem es an Brillanz oder gar Begabung fehlte. Er sagte einfach von sich selbst: „Ich
kann zupacken.“ Dies war zweifellos eine allzu bescheidene Haltung seinerseits. Dennoch
ist das beherrschende Thema seine Weigerung, sich von Hindernissen entmutigen zu lassen
oder sich von dem abbringen zu lassen, was er als Gottes Willen für ihn verstand. Er beharrte
darauf! Und als Folge davon erreichte er für gewöhnlich das scheinbar Unmögliche. Er gab
den vielen verschiedenen Völkern Indiens ganze oder teilweise Bibelübersetzungen in 34
Sprachen! Und es gab nie Heimaturlaub, denn er kehrte nie wieder in sein Heimatland zurück.
Es ist unsere aufrichtige Hoffnung, dass unsere Kinder von diesem Leben, das so vollständig
Christus gewidmet war, gefangen genommen werden. Die heutigen Missionsbemühungen
brauchen dringend neue Arbeiter, Arbeiter von tiefer, dankbarer Loyalität gegenüber dem
Erlöser, Männer und Frauen mit der Fähigkeit, zur Ehre Gottes zuzupacken.
Da Kinder für den Ruf der Hingabe an den Dienst für Gott besonders empfänglich sind, sollten
wir ihn in einfachem Glauben auf so viele Kinder wie möglich ausdehnen. Der Geist wird
rufen, wen er will, zum Dienst im Ausland oder zum hauptamtlichen Dienst. Und was ist mit
den anderen? Sie sind vielleicht diejenigen, die zu den unterstützenden Diensten des Gebets
und der Finanzierung oder zur Erhaltung der Lebenskraft der Heimatgemeinde berufen sind.
Es ist unser inständiges Gebet, dass diese Geschichten viele herausfordern und inspirieren
mögen, auf den Ruf Jesu Christi nach Arbeitern zu antworten.
James S. Kiefer
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ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

WILLIAM CAREY • DER SCHUHMACHER, DER INDIEN DIE BIBEL BRACHTE
Die Bekehrung des Schuhmachers
William Carey
Teil 1
Erzählung
Der sechsjährige William und seine zwei Schwestern waren ganz aufgeregt. Ihr Vater hatte
eine neue Arbeitsstelle bekommen, und sie sollten umziehen. Von der kleinen Weberei, die
sich am unteren Ende des kleinen englischen Dorfes befand, zogen sie nun zum Schulhaus,
das auf einem Hügel lag. Der Vater war der neue Lehrer. Zu jener Zeit – vor mehr als 250
Jahren – lag die Lehrerwohnung meistens im Schulgebäude.
Der kleine Naturforscher
Bild 1-1
William gefiel das neue Haus viel besser als das alte, denn nun hatte er ein eigenes Zimmer.
Hier bewahrte er seine Schätze auf – Insekten, Vögel, Tiere und Pflanzen. Er wanderte viel
durch Wiesen und Wälder, wo er die verschiedensten Tiere, Blumen und Pflanzen fand. William
Carey kannte mehr Blumen- und Tiernamen als irgendjemand im Dorf. Wenn jemand etwas
Bestimmtes über Pflanzen oder Tiere wissen wollte, sagten die Leute: „Frag William, er kann
dir Auskunft geben.” William war ein wissbegieriger Junge, der die Natur liebte.
Bild 1-2
Aber er war nicht nur wissbegierig, sondern fest entschlossen, eine Sache, die er sich vorgenommen
hatte, auch durchzuführen. Einmal sah er hoch oben in einem großen Baum ein
Nest, das schwer erreichbar war. William dachte: „Wenn die Vögel dieses Nest verlassen haben,
muss ich es für meine Sammlung holen.” Als er das erste Mal versuchte, das Nest zu holen,
fiel er vom Baum herunter. Er tat sich dabei so weh, dass er tagelang das Bett hüten musste.
Sobald er gesund war, kletterte er wieder auf den Baum, um das Nest zu holen. Als er es seiner
Mutter zeigte, war sie überrascht. Lachend schüttelte sie den Kopf und meinte: „Du willst mir
doch nicht sagen, dass du wieder auf den Baum geklettert bist?” – „Ich konnte nicht anders,
Mutter, wirklich! Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, muss ich es auch ausführen.”
Das waren glückliche Jahre für William. Schon früh am Morgen weckten ihn seine Vögel mit
ihrem Gezwitscher und Gezirpe. Er stand dann auf, machte ihre Käfige sauber, gab ihnen
frisches Wasser und suchte jedem Vogel das Futter, das er brauchte.
Bild 1-3
Als William zwölf Jahre alt war, trat eine Änderung in seinem Leben ein. Damals mussten Jungen
schon im Alter von zwölf Jahren einen Beruf wählen und anfangen, Geld zu verdienen.
William wusste, was er wollte: Er wollte Gärtner werden. Er liebte die weiche, braune Erde
und das Hegen und Pflegen von Pflanzen. Er war sich sicher, dass Gärtner der beste Beruf
für ihn wäre.
Aber das stimmte nicht. Bis jetzt war William in die Schule gegangen, hatte seine Aufgaben
gemacht und seine Tiere und Pflanzen versorgt. Er hatte nie längere Zeit im Freien bei Sonne,
Wind und Wetter verbracht. Ein Gärtner aber musste Tag für Tag von morgens bis abends
draußen sein. Von Wind und Sonne bekam William im Gesicht und an den Händen einen
Ausschlag. Dieser Ausschlag verursachte solche Schmerzen, dass er nicht schlafen konnte.
Trotzdem war es wie mit dem Vogelnest: William gab nicht auf. Er war fest entschlossen, Gärtner
zu werden. Zwei Jahre blieb er dabei, aber zuletzt musste er doch aufgeben. Er konnte nicht
länger arbeiten, weil er krank wurde. William war ein tapferer, entschlossener Bursche, nicht
wahr? Wenn er etwas anfing, dann blieb er dabei. Hättest du es so lange ausgehalten wie er?
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. Teil 1 5

Die ganze Zeit über gab Gott auf William acht. Er freute sich, dass William nicht so schnell den
Mut verlor. Gott sucht auch heute Menschen, die eine Sache nicht nur anfangen, sondern
auch zu Ende führen. Solche Menschen braucht er für seine Arbeit.
Aber die Ausbildung zum Gärtner war etwas, das William nicht abschließen konnte. Es war
nicht möglich, dass er länger in der Sonne arbeitete, so gerne er es auch getan hätte. „Was
soll ich jetzt machen?”, fragte er sich. „Wie soll ich mein Geld verdienen? Soll ich auch das
Weberhandwerk erlernen wie mein Vater, bevor er Lehrer wurde?” William sprach mit seinem
Vater darüber. Beide kamen zu dem Entschluss, dass William Schuhmacher werden sollte.
Schuhmacher war ein wichtiger Beruf, und so fing Williams Vater an, einen guten Lehrmeister
für William zu suchen. Sobald er einen gefunden hatte, musste William von zu Hause fort und
bei dem Meister wohnen. So war es damals üblich, wenn Teenager eine Berufsausbildung
machten. Williams Vater suchte einen Schuhmacher, der gute Schuhe herstellte und der auch
ein guter Lehrmeister für seinen Sohn sein würde.
Der Schuhmacherlehrling
Bild 1-4
Sie hörten von einem Schuhmacher namens Clark Nichols, der in einer nicht allzu weit entfernt
gelegenen Stadt lebte. Dies war die richtige Lehrstelle für William. Er sollte bei Herrn Nichols
arbeiten. William war jetzt vierzehn Jahre alt und musste Herrn Nichols versprechen, sieben
Jahre bei ihm zu bleiben. Am Anfang musste sein Vater Herrn Nichols Lehrgeld bezahlen.
Später würde William dann einen kleinen Lohn bekommen. Sieben lange Jahre harter Arbeit
warteten auf William. Aber er ließ sich nicht entmutigen.
Bis dahin hatte William nicht viel an Gott gedacht. Sein Vater war Christ, William dagegen
nicht. Er liebte die Dinge, die Gott gemacht hatte, aber er dachte nicht an ihn, der alles erschaffen
hatte.
Bei seinem Lehrherrn arbeitete William mit einem weiteren Lehrling namens John Warr zusammen.
Beide sollten lernen, wie man Schuhe macht. In einer Sache unterschied sich John
jedoch von William: John glaubte an den Herrn Jesus. Er wusste, dass er Jesus als seinen Erlöser
nötig hatte, und vertraute ihm. John sprach oft mit William über Gottes Wort und den Erlöser
Jesus Christus. Er versuchte William klarzumachen, dass auch er den Herrn Jesus brauchte.
William sah, wie der Glaube an Jesus John glücklich machte. Er meinte jedoch, dass er keinen
Erlöser nötig habe. Doch dann geschah etwas, das ihn erkennen ließ, wie sündig sein Herz
war und dass er einen Erretter brauchte.
Eines Tages gab Herr Nichols William Geld für eine Besorgung. Bei dieser Gelegenheit kaufte
William auch einige Sachen für sich selbst. Diese kosteten einen Schilling mehr als er hatte.
Da nahm er einen Schilling von Herrn Nichols Geld. Auf dem Rückweg überlegte er, was er zu
Herrn Nichols sagen sollte, weil er nun einen Schilling zu wenig hatte. Er erinnerte sich daran,
dass er einen gefälschten Schilling besaß. Dieser sah genau so aus wie ein echter, war jedoch
nicht aus Silber, sondern aus Messing. Die Münze war wertlos. William legte den gefälschten
Schilling zu dem anderen Geld. Er hoffte, Herr Nichols würde es nicht merken.
6
Teil 1
Bild 1-5
Aber Herr Nichols hatte scharfe Augen. Er sah diesen Schilling und fragte William danach.
William aber log! Er sagte, er wüsste nichts davon. Er tat, als ob das Geldstück bei dem anderen
Geld gewesen wäre. Doch der strenge Schuhmacher wusste, dass William nicht die Wahrheit
sagte. Er wurde zornig und schaute ihn finster an. William ließ den Kopf hängen. Noch nie
hatte er sich so geschämt. Er sah, wie verkehrt es war, seinen Meister zu hintergehen und
anzulügen. William tat es leid. „Bestimmt wird mich Herr Nichols nun nach Hause schicken”,
dachte er. „Einen Lehrling, der lügt und stiehlt, wird er nicht behalten. Wie böse und traurig
wird mein Vater sein.” Aber Herr Nichols schickte ihn nicht nach Hause. Er vergab William und
erlaubte ihm zu bleiben.
ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

William schämte sich sehr und wurde traurig, wenn er daran dachte, was er getan hatte. Zum
ersten Mal erkannte er, wie sündig er vor dem heiligen und vollkommenen Gott war. Es kam
ihm vor, als ob jeder in der Stadt wüsste, wie schlecht er war. Er wollte niemanden sehen und
von niemandem gesehen werden.
Der veränderte junge Mann
Bild 1-6
Nun wusste William, dass er Jesus als seinen Erlöser brauchte. Er war jetzt bereit, an ihn zu
glauben und ihn in sein Leben aufzunehmen. Nur Gott konnte ihm vergeben, nur Gott konnte
sein sündiges Herz verändern. Er nahm im Glauben an, dass der Herr Jesus am Kreuz für ihn
gestorben war und dass Gott ihm deshalb seine Sünden vergeben würde. William bat den
Herrn Jesus, sein Heiland zu sein. Von diesem Tag an veränderte sich sein Leben.
Vorher war William nur an den Dingen interessiert gewesen, die Gott geschaffen hatte. Jetzt
aber wollte er Gott persönlich kennenlernen, denn nun liebte er Gott und seinen Sohn Jesus
Christus. In jeder freien Minute studierte er in der Bibel. Er nahm sich vor, die Sprachen zu
lernen, in denen die Bibel ursprünglich geschrieben war. Zuerst lernte er Griechisch. Dies
war für ihn nicht allzu schwer, weil er mit zwölf Jahren bereits sehr gut Lateinisch konnte.
Wenn William nicht beim Schuhemachen oder Lernen war, erzählte er anderen vom Herrn
Jesus. Seine Schwestern waren die Ersten, denen er von Jesus erzählte. Wie glücklich war er,
als auch sie zum Glauben an Jesus kamen!
Nicht lange danach starb Herr Nichols, und William musste umziehen. Da er mit seiner Ausbildung
noch nicht fertig war, musste er zu einem anderen Lehrmeister gehen.
Bild 1-7
William war vollauf beschäftigt in der Schusterwerkstatt und mit dem Studium von Gottes
Wort. Bald musste er noch schwerer arbeiten. William heiratete und musste nun Geld für zwei
verdienen. Dann starb auch sein zweiter Lehrmeister. Niemand war da, der für die Frau des
Meisters und für seine vier Kinder sorgte. Könnt ihr euch denken, wer ihnen half? Ja, William.
William war freundlich und selbstlos. Er führte die Schuhmacherwerkstatt weiter und sorgte
so auch für die Familie seines verstorbenen Meisters. Er musste sehr schwer arbeiten. Dennoch
verdiente er nicht genug Geld mit dem Schustern. Was sollte er nur tun, um noch mehr zu
verdienen? Da hatte William eine Idee: Er könnte im Dorf eine Abendschule eröffnen. Viele
Erwachsene, die nur wenig Schulbildung hatten, würden sicher gerne noch etwas dazulernen
und dafür bezahlen. So eröffnete William eine Abendschule.
Nun war William noch mehr eingespannt. Tagsüber machte er Schuhe und abends unterrichtete
er. Trotzdem fand er Zeit, in Gottes Wort zu studieren. Frühmorgens stand er auf und spätabends
ging er schlafen.
Bild 1-8
Eines Tages lieh ihm jemand ein Buch, das er gerne lesen wollte: „Kapitän Cooks Reisen”. Es
enthielt Geschichten über Kapitän Cooks Reisen in ferne Länder und zu unbekannten Inseln.
William liebte Geografie. In der Schule war Erdkunde sein Lieblingsfach gewesen. Seine Schulkameraden
hatten ihn geneckt und ihn „Kolumbus” genannt. Geografie interessierte ihn jetzt
noch genauso wie damals. Oft las William bis spät in die Nacht hinein von den interessanten
Orten, die Kapitän Cook bereist hatte.
Beim Lesen füllte sich sein Herz mit Trauer. Er las von Völkern und Stämmen, die noch nie von
Jesus gehört hatten. Er fragte sich: „Warum können diese Menschen nicht auch von Jesus erfahren?
Warum macht sich denn niemand auf, um ihnen die Botschaft von Jesus zu bringen?”
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. Teil 1 7

Diese armen Leute waren verloren, und Kapitän Cook schrieb, dass niemand bereit sei, in diese
fernen Länder zu gehen, um das Evangelium zu verkündigen. Es gäbe zwar Menschen, die
in ferne Länder gingen, um reich oder berühmt zu werden, aber sicher würde sich niemand
aufmachen, um ihnen von Jesus zu erzählen. William wurde darüber sehr traurig.
Hatte Kapitän Cook Recht? Nein, sicher nicht. Viele Missionare sind schon für den Herrn Jesus
in ferne Länder gegangen. Zu jener Zeit waren es jedoch nur wenige. Es schien, als ob Kapitän
Cook doch Recht hätte.
William dachte an all die Menschen, die noch nie gehört hatten, wie man Vergebung der
Sünden bekommt. Er wünschte, dass ihnen jemand das Evangelium weitersagen würde.
William wusste, dass er selbst nicht gehen konnte. Er dachte: „Alles, was ich tun kann, ist,
an diese Menschen zu denken, Berichte über ihre Länder zu lesen und für sie zu beten.” Das
tat er auch. Jeden Tag betete er für die Menschen, die noch nie vom Heiland gehört hatten.
Aber der junge William Carey, der so die Natur liebte und immer zu Ende führte, was er anfing,
war nun ein Mann, der Gott gehörte. Was denkst du wohl, welchen Plan Gott für William
Carey hatte? Nächstes Mal hören wir von einigen Überraschungen im Leben dieses jungen
Mannes, der sich so sehr wünschte, dass andere Menschen von der Erlösungstat des Herrn
Jesus Christus hören konnten.
8
Teil 1
ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

WILLIAM CAREY • DER SCHUHMACHER, DER INDIEN DIE BIBEL BRACHTE
Das Anliegen des Predigers William Carey
Teil 2
Erzählung
Jetzt möchte ich einige Fragen stellen, die ihr in eurem Herzen beantworten könnt. Glaubst
du an Jesus Christus als deinen Erlöser? Glaubst du, dass er der Einzige ist, der uns Menschen
und damit auch dich von der Sünde erlösen kann? Macht es dir etwas aus, dass viele Jungen
und Mädchen, Männer und Frauen nichts von Jesus wissen? Dass sie in ihrer Sünde verloren
sind? Sie kennen den Weg zum Himmel nicht. Möchtest du gerne mithelfen, anderen vom
Herrn Jesus zu erzählen?
Der fleißige Schuhmacher
In der letzten Stunde haben wir gehört, wie der arme Schuhmacherlehrling William Carey entdeckte,
dass er Jesus Christus als seinen Retter brauchte. Er vertraute Jesus Christus sein Leben
an und wünschte sich, dass alle Menschen von ihm erfahren sollten. Aus William wurde ein
glücklicher und fleißiger Mann. Um Geld zu verdienen, arbeitete er tagsüber in der Werkstatt
und gab abends in der Schule Unterricht. Jede freie Minute nutzte er zum Studieren. William
war immer eifrig dabei, etwas zu lernen. Während er arbeitete, lag stets ein Buch auf seiner
Werkbank. Er studierte Griechisch, Lateinisch, Hebräisch, Geografie und noch vieles andere
mehr. Er wollte immer noch mehr lernen, um seinem Heiland noch besser dienen zu können.
Die Leute im Dorf sahen, wie ihr fleißiger Schuster und Lehrer Gottes Wort liebte und darin
studierte. Einige baten ihn, am Sonntag in der Kirche biblischen Unterricht zu geben. Bald
hörten auch andere Dörfer von ihm und fragten, ob er nicht auch zu ihnen kommen könnte.
Fröhlich marschierte William viele Kilometer in die verschiedenen Dörfer und predigte in den
kleinen Kirchen. Im Sommer und Winter, bei Regen und Schnee machte er sich auf den Weg.
Nichts machte ihn glücklicher, als Gottes Wort zu lehren und anderen von Jesus zu sagen.
Bild 2-1
Doch William war oft auch traurig. Als er sich mit Geografie beschäftigte, machte er einen
kleinen Globus aus verschiedenfarbigen Lederstücken. Er klebte mehrere Bogen Papier
zusammen und zeichnete eine Landkarte darauf. Diese Landkarte hängte er an die Wand
über seiner Werkbank. William notierte darauf, wie viele Menschen in jedem Land wohnten,
welche Sprachen sie sprachen und welche Götter sie anbeteten.
Jedes Mal, wenn der junge Schuhmacher diese Karte anschaute, wurde er traurig. In 99 Ländern
der Welt dienten die Menschen fremden Göttern statt dem einen wahren Gott. Und in
53 Ländern waren die Menschen Moslems und glaubten auch nicht an Jesus.
Wenn William an die vielen Millionen Menschen dachte, die in ihren Sünden verloren waren,
füllten sich seine Augen mit Tränen. Und oft, wenn er die Karte anschaute, rollten ihm die
Tränen über die Wangen. Das Herz tat ihm weh. Wie gerne würde er die Liebe Gottes, die er
selber empfangen hatte, weitergeben! Aber was konnte er als armer Schuhmacher tun? Er
konnte nur jeden Tag für diese Menschen beten.
William schusterte weiterhin, unterrichtete, predigte, studierte und betete. Am liebsten
hätte er nur noch studiert und gepredigt. Aber um Geld zu verdienen, musste er weiterhin
Schuhe machen. Ein Mann konnte dies überhaupt nicht verstehen und meinte, William solle
bei seiner Arbeit bleiben.
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. Teil 2 9

„Meine Aufgabe ist es, für Gott zu arbeiten”, antwortete William. „Ich mache und repariere
Schuhe nur, um Geld zu verdienen.”
Bild 2-2
Ein anderer Mann, für den William Schuhe anfertigte, war freundlicher und weiser. Eines Tages,
als William die Schuhe bei ihm ablieferte, fragte ihn dieser Mann: „Wie viel verdienen Sie pro
Woche mit dem Schuhemachen?” – „Ungefähr 10 Schillinge”, antwortete William. Die Augen
des Mannes begannen zu glänzen, denn er hatte plötzlich eine gute Idee. „Nun, ich muss
Ihnen etwas sagen. Sie brauchen für mich keine Schuhe mehr anzufertigen.” William machte
ein überraschtes Gesicht. Der Mann schmunzelte. „Studieren und predigen Sie weiterhin,
ich gebe Ihnen einen Lohn von 10 Schillingen pro Woche.” William Carey war überglücklich.
Er dankte dem Mann von ganzem Herzen und auch Gott. William wusste, dass Gott es dem
Mann aufs Herz gelegt hatte, ihm zu helfen. Nun hatte er Zeit zum Studieren. Er wurde ein
vollzeitlicher Prediger.
Der junge Prediger
Trotzdem konnte William die Menschen nicht vergessen, die keinen Prediger und keine Kirche
hatten. Wenn er ihnen nur helfen könnte! Er sprach mit seinen Freunden darüber. „Wir
müssen etwas für diese Völker tun”, sagte er. Doch die Freunde Williams waren alle älter als er,
und sie hielten ihn für einen jungen, enthusiastischen Mann mit großen Ideen. Sie achteten
nicht sehr auf das, was er sagte. William aber gab nicht auf. Jede Gelegenheit nutzte er, um
darauf hinzuweisen: „Wir müssen Missionare in die Länder schicken, die Gottes Wort noch
nicht kennen.” Eines Tages auf einer Predigersitzung fragte der Leiter: „Gibt es etwas, das wir
besprechen sollten?”
Bild 2-3
William stand auf und sagte: „Meine Herren, Jesus sagte: ‚Gehet hin in alle Welt und predigt
das Evangelium aller Kreatur‘. Wir sollten über diese Worte Jesu sprechen. Meinen Sie nicht,
dass es nicht nur seinen Jüngern, sondern auch uns gilt, das Evangelium in allen Ländern zu
verkündigen?” William hoffte, die anderen Prediger würden auch der Meinung sein, dass alle
mithelfen sollten, der ganzen Menschheit von Jesus Christus zu erzählen.
Bild 2-4
Der Leiter der Versammlung war nicht erfreut. Streng entgegnete er: „Setzen Sie sich, junger
Mann! Wenn Gott die Heiden bekehren will, wird er es ohne unsere Hilfe tun.”
William setzte sich traurig hin. Die Pastoren verstanden ihn nicht. Gott wollte doch, dass
jedermann in der Welt die Botschaft von seinem Sohn, dem einzigen Erretter, hören sollte,
so wie es in Johannes 3,16 steht: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen
Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige
Leben haben.” Aber wie konnten die Menschen das wissen, wenn es ihnen niemand sagte
und sie keine Bibel hatten?
„Was kann ich tun, damit die Christen erkennen, dass sie Missionare in andere Länder senden
müssen?”, fragte sich William. Er überlegte lange und betete. Er predigte und sprach mit jedem
darüber, der bereit war, zuzuhören. Schließlich sagte ihm jemand: „Schreibe doch einen
Artikel, der aufzeigt, warum wir Missionare in fremde Länder senden müssen. Vervielfältige
ihn und gib die Schrift den Leuten in der Kirche zu lesen.”
„Das würde ich gerne machen”, sagte William, „aber ich glaube, ich kann nicht gut genug
schreiben und außerdem habe ich kein Geld, um die Schrift drucken zu lassen.”
10
Teil 2
„Schreibe diese Botschaft nur auf”, sagte der Mann. „Ich werde dir dafür das Geld geben.” Nun
wusste William, dass es Gottes Wille war, diese Botschaft aufzuschreiben. Gott hatte ihm sogar
einen Freund geschickt, um ihm weiterzuhelfen.
ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

Bild 2-5
William studierte und betete viel. Lange dachte er darüber nach. Dann begann er zu schreiben.
Er berichtete über alle Länder und Inseln der Welt. Er schrieb von den Millionen Menschen,
denen niemand von Jesus erzählte.
Endlich war seine Botschaft fertig aufgeschrieben. Sie wurde gedruckt und in allen Kirchen
verteilt. Würden die Leute sie lesen? Würden sie erkennen, was Gott von ihnen wollte? William
betete ernstlich darum, dass Gott ihnen die Augen öffnen würde, und viele erkannten
Gottes Willen. Sie begannen, sich für die Menschen und Völker zu interessieren, die noch nie
von Jesus gehört hatten.
Die Anfänge der Mission
In jener Zeit wurde William eingeladen, auf einer Tagung für Pastoren zu sprechen. William
studierte in seiner Bibel und bat Gott, ihm zu zeigen, was er sagen sollte.
Bild 2-6
Dann stand er vor diesen Männern. Er predigte aus vollem Herzen und sagte ihnen, dass es
Gottes Wille ist, die Frohe Botschaft in allen Ländern zu verkündigen. „Gott ist treu”, sagte
er. „Er wird uns helfen, diese Arbeit zu tun. Wir müssen große Dinge von ihm erwarten und
große Dinge für ihn wagen.”
Es war sehr still im Raum geworden. Die Pastoren hörten andächtig zu. Sie waren betroffen.
William dachte, sie würden jetzt bestimmt etwas tun, um Gottes Wort denen zu bringen, die
es brauchten. Aber sie reagierten nicht. Sie sahen nicht ein, dass auch arme Dorfprediger
etwas tun können, um verlorenen Menschen Gottes Wort zu bringen. Sie begannen, über
andere Dinge zu reden und an den Nachhauseweg zu denken.
Bild 2-7
William war so enttäuscht, dass er es kaum ertragen konnte. Er packte den Arm seines Freundes
Andrew Fuller und rief zitternd: „Wird denn niemand etwas tun?”
Doch dann geschah etwas. Herr Fuller erkannte plötzlich auch, dass Gott etwas von ihnen
wollte. Zusammen mit William erhob er sich und bat die Männer, darüber nachzudenken,
was Gott von ihnen wollte. Schließlich beschlossen die Männer, eine Missionsgesellschaft zu
gründen und durch ihre Gemeinden Missionare auszusenden. Williams Traurigkeit verwandelte
sich in Freude. Gott hatte sein Gebet erhört.
Wer würde der erste Missionar sein? In welches Land sollten sie ihn senden? Die Prediger
hörten dann von dem christlichen Arzt, Dr. Thomas, der in Indien gewesen war. Er erzählte
ihnen von den Millionen Männern und Frauen, Jungen und Mädchen, die noch nie von Jesus
gehört hatten. „Ich möchte unbedingt wieder nach Indien zurückgehen”, sagte er, „aber ich
brauche einen Missionar, der mit mir geht.”
William saß unruhig auf seinem Stuhl. Sein Herz brannte für die Verlorenen, und seine Augen
füllten sich mit Tränen. „Wie gern würde ich mitgehen”, dachte er. Dann schien Gott zu ihm
zu sagen: „Genau das will ich.”
Williams Gesicht strahlte vor Freude, als er aufstand und zu Dr. Thomas sagte: „Ich werde mit
Ihnen gehen.”
Begeistert sprang Dr. Thomas auf und umarmte den überraschten William. Die Pastoren
freuten sich auch. Sie glaubten, dass es Gottes Wille war, William als Missionar auszusenden.
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. Teil 2 11

Bild 2-8
An einem anderen Tag wurde ein besonderer Gottesdienst abgehalten. Die Pastoren legten
William die Hände auf und beteten für ihn. Sie versprachen, für ihn zu beten und ihm
zu helfen, so lange sie lebten. So wurde der arme Dorfschuhmacher William Carey als der
erste Missionar von England nach Indien ausgesandt. – Sicher wollt ihr wissen, wie es William
auf der langen und gefährlichen Seereise erging und was er in dem großen, geheimnisvollen
Indien alles erlebte.
12
Teil 2
ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

WILLIAM CAREY • DER SCHUHMACHER, DER INDIEN DIE BIBEL BRACHTE
Die missionarische Sicht William Careys
Teil 3
Erzählung
Warum liefen William beim Anschauen der Landkarten die Tränen übers Gesicht?
Wart ihr auch schon einmal traurig darüber, dass Millionen von Kindern, Männern und Frauen
den Herrn Jesus noch nicht kennen? Wenn Gott wollte, dass du in ein anderes Land gehst,
um ihm dort zu dienen, was würdest du dazu sagen?
Williams Herz war voll Freude und Staunen über Gottes Güte und Freundlichkeit in seinem
Leben. Es war fast zu schön, um wahr zu sein, dass er als Missionar nach Indien gehen sollte!
Noch nie in seinem Leben war er so glücklich gewesen.
Aber nicht jeder war so glücklich darüber. Williams Vater meinte, er sei von Sinnen. Seine Frau
sagte, dass sie bestimmt nicht mit ihm gehen würde. Die Leute in seiner Gemeinde hatten
ihn so gerne, dass sie ihn nicht fortlassen wollten. All das machte es William sehr schwer. Er
war jedoch fest überzeugt und sagte: „Es ist Gottes Wille. Ich kann nicht ungehorsam sein,
ich muss gehen!”
Die gefährliche Reise
Bild 3-1
Wenige Monate später bestieg William das Schiff nach Indien. Sein Herz war voll Dank, denn
er war nicht allein: Seine Frau und Kinder und Dr. Thomas reisten mit ihm. Gott hatte seine
Frau bereit gemacht und ihr Freude geschenkt, mitzugehen. Auch die Leute in seiner Kirche
freuten sich, dass ihr Pastor nun Menschen, die noch nie von Jesus gehört hatten, das Evangelium
predigen würde. Sie beteten für ihn, und die Jungen und Mädchen, Männer und Frauen
sparten jeden Schilling, um ihm bei der Finanzierung der langen Reise zu helfen. Auch andere
Gemeinden halfen dabei mit.
Am Abreisetag war er sehr aufgeregt und konnte es kaum glauben, dass er nun nach Indien
segeln würde.
Bild 3-2
Langsam glitt das kleine Schiff von Englands Küste auf den Ozean hinaus und begann seine
lange und gefährliche Reise. Tag für Tag, Woche für Woche fuhr das Schiff immer weiter Richtung
Indien. (Zeigen Sie auf der Landkarte die Route um Afrika.)
INDIEN
Serampore
Bild 3-3
Manchmal war das Meer still und blau, und das Schiff fuhr ruhig auf dem glitzernden Wasser
dahin. Aber es gab auch Zeiten, in denen sich gewaltige Stürme erhoben. Dann sah der Ozean
grau und drohend aus. Einmal brachen haushohe Wellen auf das Schiff ein und beschädigten
es stark. Die Matrosen brauchten elf Tage, um es wieder zu reparieren. Ein anderes Mal hinderten
starke Strömungen und Stürme das Schiff am Weiterfahren, sodass sie einen ganzen
Monat lang nicht vorwärts kamen.
Was machte William die vielen Wochen und Monate auf dem Schiff? Meint ihr, dass er nur
auf dem Deck saß und sich ausruhte? Nein, William studierte viele Stunden Bengali, eine der
Sprachen Indiens. Er arbeitete lange und intensiv mit Dr. Thomas zusammen, um die Bibel in
die Bengali-Sprache zu übersetzen. Die Leute von Indien brauchten die Bibel in ihrer eigenen
Sprache.
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. Teil 3 13

Bild 3-4
Wenn William nicht studierte oder an der Übersetzung arbeitete, hielt er die Bibelstunden
für die anderen Leute auf dem Schiff, und sonntags hielt er Gottesdienste für sie. Anderen
von Jesus zu erzählen, war die größte Freude seines Lebens. Zu Hause, auf dem Meer, wo
immer er sich befand war William ein Missionar. Wenn wir an Jesus glauben, sollten auch wir
Missionare sein, dort, wo wir gerade sind.
Ankunft in Indien
Nach fünf Monaten schließlich legte das kleine Schiff in einem Hafen in Indien an. Alle Leute
an Bord stellten sich an der Reling auf. Die Kinder sprangen vor Aufregung hin und her. Die
Erwachsenen lachten und jubelten. Und William dankte Gott für die Bewahrung auf der 24.000
km langen Reise von England um Afrika herum nach Indien.
Als William und seine Familie das Schiff verließen, sahen sie überall weiß gekleidete Menschen
mit dunkler Gesichtsfarbe. William empfand eine große und herzliche Liebe für diese
Menschen. Er konnte es kaum erwarten, ihnen von Jesus zu erzählen.
Als Erstes musste William ein Haus für seine Familie finden. Wo sollte er nur suchen? Auf einmal
sah es so aus, als ob alles schief ginge. Seine Frau und ein Kind wurden krank. Lebensmittel
und andere Dinge, die man brauchte, waren sehr teuer. Ehe er sich versah, war sein Geld
aufgebraucht. Als sie ein Haus in Aussicht hatten und dort einziehen wollten, war schon
jemand anderes darin. Was sollten sie tun? Sie waren in einem fremden Land, ohne Zuhause,
ohne Essen und ohne Geld. Was hättet ihr da gemacht? William betete und vertraute Gott,
dass er für sie sorgen würde.
Bild 3-5
Gott erhörte sein Gebet. Als sie nicht mehr weiter wussten, sandte Gott jemanden, der ihnen
helfen konnte. Ein freundlicher Engländer, der eine Flinte trug, kam mit seinem Hund des
Weges. Er war überrascht, Leute aus England in diesem Teil Indiens anzutreffen. Er sprach mit
ihnen und lud sie in sein Haus ein. „Kommt mit mir”, sagte er. „Ihr braucht eine Unterkunft,
und ich habe ein großes Haus mit vielen Zimmern. Ich würde euch gerne als meine Gäste
aufnehmen, so lange ihr wollt.”
William und seine Familie blieben so lange in dem Haus, bis Frau Carey und ihr Sohn wieder
gesund waren und sie selbst ein Haus fanden und wieder etwas Geld hatten. Wiederum
dankte William Gott für sein treues Versorgen.
Die ersten Eindrücke
Bald war William wieder fleißig an der Arbeit und er wurde immer vertrauter mit dem Leben
in Indien. Es schien ihm, als hätte er noch nie so viele Menschen gesehen. Wo immer er hinschaute,
sah er Menschen. Indien wimmelte von Menschen. Es gab Millionen von Menschen
in Indien. Viele waren arm, hungrig oder sogar am Verhungern. Viele waren krank, lahm oder
blind. Manche waren Bettler und in Lumpen gekleidet. Noch schlimmer war jedoch, dass sie
nicht den Weg der Erlösung kannten. Williams größter Wunsch war es, ihnen den Weg zum
Himmel zu zeigen.
Bild 3-6
Aber wo immer William hinschaute, sah er nicht nur Menschen – überall waren auch grässliche
Götzen zu sehen: in den Häusern, in Tempeln, Schreinen und auf den Straßen. Es stimmte
William traurig, als er sah, wie die Leute vor diesen Götzen niederfielen und sie anbeteten.
Sie beteten sonderbare Figuren aus Holz oder Stein an. Seufzend dachte er: Wenn ich ihnen
nur von dem einen wahren Gott sagen könnte. Er musste so schnell wie möglich ihre schwere
Sprache lernen. William lernte, so viel er konnte.
14
Teil 3
ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

Bild 3-7 (Hinweis: Bei jüngeren Kindern lassen Sie diesen Abschnitt und dieses Bild weg.)
Einmal sah William etwas so Schreckliches, dass er es nicht mehr vergessen konnte. In Indien
herrschte damals die Sitte, dass ein Mann, wenn er gestorben war, verbrannt wurde. Wenn
seine Frau noch lebte, musste sie auch sterben. Die Inder glaubten, dass die Frau auf diese
Weise mit ihrem Mann im nächsten Leben weiterleben konnte. Dieses Ritual wurde „Sati”
genannt. Es kam oft vor, dass eine Frau mit ihrem Mann verbrannt wurde.
Die Arbeit beginnt
Als William sich auf Bengali verständigen konnte, begann er, den Indern vom Heiland zu erzählen,
der sein Leben dahingab, um Sünder zu erretten. Die Inder merkten, dass der Missionar
sie lieb hatte. Er war freundlich, gab ihnen Medizin und half ihnen, wenn sie krank waren. Er
teilte sein Brot mit denen, die Hunger hatten. Er richtete eine Schule für ihre Kinder ein und
gab ihnen dort Unterricht. Er betrog sie auch nicht, so wie sie es voneinander gewohnt waren.
Gerne versammelten sich die Kinder, Männer und Frauen bei ihm. Aufmerksam hörten sie
ihm zu, wenn er ihnen von dem einen wahren Gott und seinem Sohn Jesus Christus erzählte.
William freute sich sehr darüber. Bestimmt würden bald viele an Jesus glauben.
Aber nicht einer kam zum Glauben. Sie schienen nicht zu verstehen, worum es ging. Vielleicht
fürchteten sie sich vor ihren Nachbarn, wenn sie Christen würden. Sie hörten gerne von diesem
neuen Weg, gingen aber ihren alten weiter.
Bild 3-8
Auf schmalen, palmenumsäumten Wegen zwischen grünen Reisfeldern wanderte
William von einem Dorf zum anderen. Mit großer Liebe predigte er Gottes Wort.
Aber immer war es das Gleiche. Die Leute hörten gerne zu, setzten aber ihr Vertrauen
nicht auf Jesus. An manchen Tagen kam William sehr müde und entmutigt nach
Hause. Dann kniete er nieder und betete für diese Menschen, deren Herzen so finster
und voller Sünde waren. Manchmal schaffte er auch in dem ruhigen Garten, den er angelegt
hatte. Es war ein wunderschöner Garten voll bunter, wohlriechender Blumen, Büsche
und Bäume, die er unterwegs gesammelt hatte. Er erholte sich zwischen den grünen Pflanzen
und Bäumen.
Viele Stunden schrieb William in seinem Zimmer, um die Bibel in die Bengali-Sprache zu
übersetzen. Oft tat er dies bei flackerndem Kerzenlicht bis spät in die Nacht hinein. Er wusste,
dass es niemals genug Missionare geben würde, um allen Menschen in Indien die Frohe
Botschaft zu erzählen. Aber wenn das Wort Gottes übersetzt war, konnte man Millionen von
Exemplaren drucken, und die Menschen konnten es selber lesen. Unermüdlich arbeitete,
predigte, betete und übersetzte er – ein, zwei, drei, vier, fünf Jahre lang. Noch immer war
kein Inder zum Glauben an Jesus gekommen.
Wie entmutigend! Wie hättet ihr euch an Williams Stelle verhalten? Was hat er wohl gemacht?
Gab er nun auf? Nein, es war ihm eine Ehre, für Gott zu arbeiten. Niemals würde er aufgeben.
Gott ist treu und stark. Was er beginnt, das vollendet er auch. William wusste: Es war Gottes
Wille, dass die Inder Gottes Wort hörten und seine Kinder würden. Er vertraute auf Gott, auch
wenn es schien, als ob niemand zum Glauben kommen würde. Und Gott enttäuschte ihn nicht.
Möchtet ihr gerne wissen, wie Gott die Gebete Williams erhörte und ihn für seinen Glauben
belohnte? Das nächste Mal werden wir einige spannende Dinge über Indien hören.
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. Teil 3 15

16
Teil 3
ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

WILLIAM CAREY • DER SCHUHMACHER, DER INDIEN DIE BIBEL BRACHTE
Das Ziel des Übersetzers William Carey
Teil 4
Erzählung
Sollte William Carey mit dem Predigen aufhören, wenn keine Inder zum Glauben kamen?
Warum sollen wir mit unserer Arbeit für Gott weitermachen, auch wenn sie hart ist? Was war
für William die größte Ehre?
Die erste Übersetzung
Stellt euch einmal vor, ihr müsstet die ganze Bibel abschreiben. Wie lange würdet ihr dazu
brauchen? Stellt euch nun aber vor, ihr müsstet die ganze Bibel übersetzen und ins Reine
schreiben. Das war Williams Aufgabe. Wenn er nicht predigte oder in seinem Garten arbeitete,
übersetzte er die Bibel. Das war eine schwere Arbeit, die nur langsam vorwärts ging.
Bild 4-1
Viele Stunden saßen William und ein gelehrter Inder zusammen und suchten nach den richtigen
Wörtern und Ausdrücken, um die Bibel zu übersetzen. William schrieb zuerst einen Vers
oder eine Seite in der Bengali-Sprache nieder. Dann las es ihm der Gelehrte vor. Wenn etwas
nicht ganz richtig war, wurde es abgeändert und William schrieb das Ganze nochmals ab.
So vergingen Wochen, Monate und Jahre. Eine Seite um die andere schrieb William mit den
seltsamen Bengali-Buchstaben voll. Der Stoß mit beschriebenen Blättern wuchs in die Höhe.
Jedes einzelne Blatt war sauber von Williams eigener Hand beschrieben.
Fünfeinhalb Jahre dauerte es, bis die ganze Bibel in Bengali übersetzt war! Könnt ihr
euch vorstellen, dass ihr so lange und ausdauernd arbeiten könnt, um anderen Menschen
Gottes Wort zu bringen? William Carey machte es gern. Er war froh, dass die
erste Übersetzung beinahe fertig war. Aber es lag noch eine weitere, große Arbeit
vor ihm. Die Übersetzung musste gedruckt werden. Wie und wo konnte er sie drucken
lassen? In ganz Indien gab es nur wenige Drucker und Druckmaschinen. William betete
zu Gott und hoffte, dass er ihm zeigen würde, was er tun sollte. Gott erhört gern die Gebete
seiner Kinder. Williams Gebet erhörte er auf wunderbare Weise. Kurze Zeit vorher war eine alte,
hölzerne Druckerpresse von England nach Indien gebracht worden. Diese stand zum Verkauf
an. William war hoch erfreut. „Das ist genau das, was ich brauche”, dachte er. Er wusste jedoch
nicht, dass es Gott einem Freund in England aufs Herz gelegt hatte, diese Druckerpresse zu
kaufen und William zu schenken. William war überwältigt und erfüllt von Dank. Wieder einmal
hatte Gott ihm genau das gegeben, was er brauchte.
Bild 4-2
William und ein anderer Mann begannen, die Maschine zum Drucken vorzubereiten. Inder
standen neugierig dabei und schauten zu. Sie hatten noch nie solch ein Ding gesehen. Sie
starrten die Druckerpresse an und fragten sich, was das wohl wäre. Als sie sahen, wie sich
William über die Maschine freute, sagten sie zueinander: „Das muss sein Götze sein.”
Carey lächelte und erklärte ihnen, dass die Druckerpresse dazu dienen sollte, den Menschen
zu zeigen, wie falsch es ist, Götzen anzubeten. Sie würde die Worte des einen wahren Gottes
zu Papier bringen, damit die Leute ihn kennenlernen konnten.
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. Teil 4 17

Neue Helfer
Wer aber würde die Maschine bedienen? Würde Gott eine Druckerpresse geben, aber den
Drucker vergessen? William dachte nicht so. Er erwartete von Gott, dass er auch für einen
Drucker sorgen würde. Und tatsächlich: Kurz darauf bekam William einen Brief aus England.
Ein Freund schrieb: „Lieber Herr Carey, ... im Frühjahr werde ich nach Indien kommen, um
Ihnen bei der Arbeit zu helfen. ... Es ist mir ein Herzensanliegen, mit Ihnen zu arbeiten, zu
leben und zu sterben ... Möge Gott mich treu, geduldig, mutig und bereit machen für diese
Arbeit. Ihr William Ward.”
Welch gute Nachrichten! Aber das war nicht alles. Drei weitere Missionarsfamilien waren
bereit, mit diesem Drucker nach Indien auszureisen. William dankte seinem Vater im Himmel
für die Übersetzung der Bibel, die Druckerpresse, den Drucker und die neuen Mitarbeiter.
Bild 4-3
Könnt ihr euch Williams Freude vorstellen, als er die neuen Missionare willkommen
hieß? Gott hatte ihm diese Menschen gesandt, damit sie ihm bei seiner Arbeit helfen
sollten. William malte sich aus, wie viel mehr sie schaffen konnten. Zuerst suchten
sie einen Ort, wo sie gemeinsam leben und arbeiten konnten. Bald fanden sie in
einem geschäftigen Teil der Stadt Serampore ein großes Haus am Fluss. Dort wurde die
Druckerpresse aufgestellt. Hier sollte Gottes Wort in Bengali und anderen Sprachen gedruckt
werden. Sie richteten außerdem eine Schule für Jungen und Mädchen ein und gingen in die
Stadt und die Dörfer, um zu predigen. Dies waren reich ausgefüllte, frohe Tage für William.
Aber noch andere wunderbare Dinge geschahen. Ein indischer Guru – das ist ein religiöser
Lehrer im Hinduismus – mit Namen Krishna Pal kam zum Glauben an Jesus und wurde getauft.
Nach sieben Jahren war nun ein Inder an Jesus Christus gläubig geworden. Innerhalb kurzer
Zeit kamen noch mehr zum Glauben. Krishna Pal sagte es seiner Frau, seiner Schwester und
einem Freund, und auch sie glaubten an Jesus und wurden getauft. Große Freude erfüllte
das Herz der Missionare.
Bild 4-4
Einige von Krishna Pals Nachbarn und Freunden wurden wütend, als er Christ geworden war.
Diese Leute umringten ihn auf der Straße und schrien ihm böse Worte nach. Sie schlugen ihn,
warfen ihn aus seinem Haus hinaus und entführten seine Töchter. Einige planten sogar einen
Mordanschlag auf ihn. Der Gouverneur hörte jedoch von ihren bösen Plänen und sandte
Wachen, um ihn und seine Familie zu beschützen.
18
Teil 4
Krishna Pals Nachbarn waren erstaunt. Sie taten alles, um ihn von seiner Sinnesänderung
abzubringen, aber es gelang ihnen nicht. Sie sahen, dass der Herr Jesus, den er liebte und
dem er vertraute, ihn froh, sanftmütig und tapfer machte. Nun fingen sie an, darauf zu hören,
was er ihnen von Jesus erzählte, und einige wurden auch Christen.
Gottes Wort bringt Frucht
Williams Freude war vollkommen, als wenige Monate nachdem Krishna Pal Christ geworden
war das erste Neue Testament in Bengali vorlag. Voll Dankbarkeit brachte er es in die kleine
Kapelle. Die Missionare und ihre indischen Freunde knieten nieder und dankten Gott dafür.
Sie baten ihn um seinen Segen für die Neuen Testamente, die sie drucken wollten, und sie
baten ihn außerdem, den Lesern zu helfen, sein Wort zu verstehen.
Bild 4-5
Wo immer William, Krishna Pal und die anderen Missionare hingingen, verteilten sie die
kostbaren Neuen Testamente. Weil viele Inder nicht lesen konnten, gaben sie nicht jedem
eines. Bevor sie jemandem ein Neues Testament gaben, fragten sie: „Kannst du lesen?” War
die Antwort: „Nein, Sahib”, dann fragten sie: „Kann jemand in deinem Dorf lesen?” Oftmals
antworteten die Inder: „Ja, ein Mann, Sahib!” – „Dann bringe dieses Buch dem Mann, der lesen
ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

kann. Bitte ihn, es dir und deinen Nachbarn vorzulesen. Es steht darin, wie du Sündenvergebung
erlangen und im Leben und Sterben froh werden kannst.”
Die Inder waren erstaunt. Was musste das für ein Buch sein, in dem solch wichtige Dinge
standen! Vorsichtig trugen sie das Buch zu dem Mann, der lesen konnte. Er las ihnen und ihren
Nachbarn daraus vor. Viele Leute in den Dörfern hörten zum ersten Mal die frohe Botschaft
von Jesus in ihrer Sprache und etliche kamen zum Glauben an ihn.
Bild 4-6
Eines der Neuen Testamente wurde einem Mann mit Namen Krishna Das gegeben, damit er es
in seinem Dorf vorlesen sollte. Drei Jahre lang las er es vor. Er freute sich immer, wenn er daraus
vorlesen konnte, und seine Nachbarn wurden nicht müde, ihm zuzuhören. Das Neue
Testament brachte Freude in das Leben Krishna Das‘ und der Dorfbewohner. Sein Nachbar
Jagannath Das hörte darauf, was im Neuen Testament gesagt wurde, und zerstörte die Götzen,
die er angebetet hatte. Sebak Ram, ein lauter, grober Mann, hörte auf, seine hässlichen
Lieder zu singen. Das ganze Dorf wurde verändert, als die Leute auf Gottes Wort hörten und
an Jesus Christus glaubten.
Eines Tages sagten die Einwohner zueinander: „Wir müssen den Mann finden, der uns dieses
kostbare Buch gegeben hat. Wir möchten ihm danken für dieses schöne Geschenk.” – „Aber
ich weiß nicht, wie der Mann heißt und wo er wohnt”, sagte Krishna Das. „Vorne im Buch steht
nur, dass es in Serampore gedruckt wurde.”
Bild 4-7
Wir schicken Jagannath Das, Sebak Ram und Gabardhan nach Serampore”, schlugen die
Einwohner des Dorfes vor. „Sie können den Mann ausfindig machen und ihm in unser aller
Namen danken.”
So zogen die drei nach Serampore los. Bald fanden sie William Carey, der das Neue Testament
übersetzt hatte. Sie trafen auch William Ward, der es gedruckt und Krishna Das gegeben hatte.
Immer wieder bedankten sich die drei bei Carey und Ward. „Wir glauben an Jesus”, sagten sie
voll Freude. „Wir wissen, dass er unser Erretter ist, der sein Leben für unsere Sünden gegeben
hat. Wir haben unsere Götzen zerschlagen und beten nun Gott durch Jesus Christus an.
Weitere Pläne
Die Augen der Missionare leuchteten voll Freude, als sie dies hörten. „Wenn wir nur allen Menschen
in Indien, die lesen können, Gottes Wort geben könnten”, seufzte William Carey. „Dann
würden es noch viel mehr Männer, Frauen und Kinder hören und zum Glauben an Jesus kommen.
Den Menschen, die noch nie von Jesus gehört haben, das Neue Testament zu bringen,
ist unsere größte Freude”, sagte Carey. „Deswegen müssen wir in unserer Übersetzungs- und
Druckarbeit weitermachen.” Carey betete ernstlich und machte weitere Pläne: „Wenn Gott
uns weitere fünfzehn Jahre schenkt, dann können wir die Bibel in alle Hauptsprachen Indiens
übersetzen. Dieses Ziel müssen wir uns setzen.”
Die Jahre in Indien waren nicht leicht. Dr. Thomas war inzwischen gestorben, und auch Williams
Frau starb nach langer Krankheit. Aber William, seine Söhne, die anderen Missionare
und indischen Helfer arbeiteten noch härter. Jeder wollte seinen Teil dazu beitragen, damit
das Wort Gottes in die verschiedenen Sprachen Indiens übersetzt wurde. William arbeitete
am meisten. Ein indischer Lehrer hatte noch niemanden gesehen, der so hart arbeitete wie
William. Dies war ihm so rätselhaft, dass er William Ward fragte: „Was für einen Körper hat
Carey? Er scheint nie müde oder hungrig zu sein, und er bleibt so lange bei einer Sache, bis
sie fertig ist.”
Jedes Mal wenn eine Übersetzung fertig war, machten sich William und seine Helfer an den
Schriftsatz, damit die Übersetzung so schnell wie möglich gedruckt werden konnte. Es gab
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. Teil 4 19

immer noch Millionen von Menschen, die noch nie Gottes Wort gehört hatten.
Wie war es Ward möglich, in so vielen Sprachen zu drucken? Er arbeitete nicht mehr allein
mit der kleinen Druckerpresse – er hatte jetzt fünf Maschinen und 50 indische Mitarbeiter,
die ihm halfen, Papier herzustellen, die Bücher zu setzen und zu drucken. Gottes Arbeit in
Indien wuchs, und das machte William sehr froh.
Bild 4-8
Aber als alles gerade so schön lief, passierte etwas Schreckliches. Niemand wusste, wie es
kam, aber eines Abends brach in der Druckerei ein Feuer aus und sie brannte völlig nieder.
Die Flammen verbrannten Tonnen von Papier, viele Bücher und Tausende von Übersetzungsmanuskripten.
Mit Tränen in den Augen stand William Carey da und sah die rauchenden Trümmer. In einer
Nacht wurde die Arbeit von vielen Jahren vernichtet.
Wenige Stunden vorher herrschte in der Druckerei noch geschäftiges Treiben. Gottes Wort
wurde dort in vielen Sprachen gedruckt. Nun war nur noch ein Haufen schwarzer Trümmer
übrig. Was würden William und die Missionare tun? War das das Ende ihrer Übersetzungsund
Druckarbeit?
20
Teil 4
ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

WILLIAM CAREY • DER SCHUHMACHER, DER INDIEN DIE BIBEL BRACHTE
Die Aufgabe des Lehrers William Carey Teil 5
Erzählung
Was war geschehen, dass William keine Bibeln mehr drucken konnte? Lässt Gott es zu, dass
seine Kinder in Sorgen und Nöte kommen? Was sollen wir tun, wenn Schwierigkeiten kommen?
Glaubst du, dass Gott aus der Brandkatastrophe etwas Gutes machen konnte? Was
steht in Römer 8,28?
Das Unglück wandelt sich in Segen
Wie reagierte William wohl, als er seine ganze Arbeit in Rauch und Flammen aufgehen sah?
Ärgerte er sich und schimpfte er? Nein, er sagte einfach: „Wie unerforschlich sind Gottes Wege.
Nun hatte ich einige Übersetzungen gerade so perfekt wie möglich gemacht! Vielleicht bin
ich etwas zu stolz auf unsere Mission geworden. Der Herr ließ dies geschehen, damit ich ihm
noch mehr vertraue. Ich will still sein und erkennen, dass er Gott ist.”
Carey dachte nicht im Geringsten daran, aufzugeben. Er fing gleich wieder von vorne an
mit seinen Bibelübersetzungen und er nahm sich vor, sie noch besser zu machen als vorher.
Auch Herr Ward begann zuversichtlich, neue Pläne zu machen. Wie froh war er, dass keine
der Druckerpressen zerstört worden war. Alle fünf konnten aus dem brennenden Gebäude
herausgerettet werden. Aber er hatte keine Drucktypen mehr. Das Feuer hatte die Bleibuchstaben
zu formlosen Klumpen zerschmolzen.
Bild 5-1
Als William Ward in den Trümmern herumsuchte, stieß er plötzlich einen Freudenschrei aus.
In der Asche vergraben fand er die Gussformen, die er brauchte, um neue Druckbuchstaben
zu machen. Alle Stahlformen für 14 Sprachen waren noch vorhanden. Zehn Jahre hatte es
gebraucht, um diese herzustellen. Es war ein Wunder, dass sie nicht beschädigt waren. „Mit
diesen”, sagte er fröhlich, „können wir neue Druckbuchstaben machen und wieder mit dem
Drucken beginnen.” Carey und Ward dankten Gott, dass die Formen unversehrt geblieben
waren.
Nicht weit von der ehemaligen Druckerei entfernt stand ein großes Lagerhaus. Vier Tage bevor
das Feuer ausbrach, war dort eine Firma ausgezogen. Dieses Gebäude war genau der richtige
Ort für die neue Druckerei. Auch dafür dankten sie dem Herrn von Herzen.
Ward und seine Helfer arbeiteten fleißig wie die Ameisen. Einen Monat später konnten sie
bereits wieder drucken. Nach fünf Monaten druckten sie Gottes Wort in mehr Sprachen als
je zuvor. Statt der fünf Maschinen hatten sie nun bald zehn.
Inzwischen hatte die Nachricht von dem verheerenden Feuer England und Amerika erreicht.
Überall sprachen die Christen davon. Weil das Feuer ausgebrochen war, hörten nun viele
Menschen von der Missionsarbeit in Indien. Mehr Menschen begannen, für die Arbeit zu
beten und auch Geld zu geben. Das Feuer war kein Hindernis für die Übersetzungs- und
Druckarbeit, sondern es trug dazu bei, dass die Missionare noch mehr tun konnten. Gott
hatte das Schlimme in etwas Gutes verwandelt.
Der Professor
Carey war beschäftigt mit Übersetzen und Predigen. Aber das war nicht alles, was er tat. Er
hatte noch eine andere wichtige Arbeit.
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. Teil 5 21

Elf Jahre vor dem Feuer hatte die englische Regierung eine Hochschule errichtet. Dort wurden
junge Engländer ausgebildet, um Statthalter, Richter und Offiziere in Indien zu werden. Die
Regierung brauchte einen Professor, der dort indische Sprachen unterrichtete. „Der beste
Mann für diese Aufgabe ist der Missionar William Carey”, sagten die Beamten. „Er ist ein Meister
dieser Sprachen, warum fragen wir nicht ihn?”
Schnell sandten sie einen Boten über den Fluss zu Careys Haus. Erstaunt öffnete der Missionar
den Brief der Behörden und las: „Sehr geehrter Herr Carey, wären Sie bereit, indische Sprachen
an der staatlichen Hochschule zu lehren?”
„Ist es Gottes Wille, dass ich an der Akademie unterrichte?”, fragte sich William. Er rief seine
beiden Freunde Ward und Marshman, um zu hören, was sie davon hielten. Alle drei neigten ihr
Haupt und beteten über dem Brief, dass Gott ihnen helfen möchte zu erkennen, was Carey tun
sollte. Es schien ihnen, dass es Gottes Wille war, dass Carey diese ehrenvolle Aufgabe annahm.
Bild 5-2
Jeden Dienstagabend fuhr Carey den weiten, gewundenen Hooghly-Fluss zur Hochschule
nach Kalkutta hinunter. Er blieb immer von Mittwoch bis Freitag dort. Tagsüber unterrichtete er
die Studenten und arbeitete an seinen Übersetzungen. Abends predigte er in der Gemeinde,
die er dort gegründet hatte. Manchmal half er den Armen und Kranken oder sprach mit den
Leuten, die mit Fragen zu ihm kamen. Freitags fuhr er dann wieder flussaufwärts nach Hause.
Dreißig Jahre lang unterrichtete Carey indische Sprachen an der staatlichen Hochschule.
Er war ein freundlicher Lehrer, ein hilfsbereiter Freund und ein liebevoller Missionar. Viele
Studenten kamen durch ihn zum Glauben an Jesus Christus.
Carey erhielt für seinen Unterricht ein hohes Gehalt. Aber nur einen kleinen Teil behielt er
für sich, um sich das Lebensnotwendige zu kaufen. Den Rest gab er zur Unterstützung von
indischen Pastoren, Missionaren und für den Bau von Kirchen.
An der Hochschule in Kalkutta bildete William junge Engländer für die Regierung aus. Er
träumte jedoch von einer anderen Schule, an der junge Inder für die Arbeit Gottes ausgebildet
werden könnten. Dafür betete er. „Wisst ihr”, sagte er zu Marshman und Ward, „ich glaube,
es ist Gottes Wille, dass wir eine Schule für junge Inder gründen. Es wird ja nie genug Missionare
geben, um den Millionen Menschen in Indien von Jesus zu erzählen. Wenn wir eine
Bibelschule eröffnen, können wir Hunderte von begabten Indern als Prediger und Lehrer für
ihr eigenes Volk ausbilden.”
Ward und Marshman stimmten diesem Vorschlag begeistert zu. Sie waren ganz gepackt von
dem Auftrag, den Gott William gegeben hatte. „Wir werden so viel Geld wie möglich für diese
Bibelschule sparen”, versprachen sie sich gegenseitig. „Gott wird uns bestimmt dabei helfen.”
Die Bibelschule von Serampore
Bild 5-3
Sieben Jahre lang beteten, sparten und planten Carey, Ward und Marshman, bis ihr Traum
Wirklichkeit wurde. Begeistert schauten sie zu, wie das erste Gebäude errichtet wurde.
Eindringlich beteten sie für die Studenten, die Gott senden würde, um einmal Prediger und
Lehrer seines Wortes zu werden.
Bald studierten die ersten fleißigen Studenten an der neuen Schule. William hatte mehr zu
tun als je zuvor. Neben seinem Predigeramt und seiner Übersetzungsarbeit war er nun noch
Lehrer an zwei Schulen. Bis spät in die Nacht brannte jeden Tag seine Lampe, während die
anderen schon längst schliefen.
22
Teil 5
ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

Die Jahre vergingen schnell. Williams Haare begannen weiß zu werden. Sein lebhafter Gang
wurde langsamer. Eines Tages war er endlich mit einer Bibelübersetzung fertig, an der er
lange gearbeitet hatte. Er lächelte sanft, als er sie zur Seite legte, und sagte: „Meine Arbeit
ist getan.” Und so war es auch. Seine Kraft begann nachzulassen; er war schwach und müde
geworden. Er war bereit, Indien zu verlassen und heimzugehen – in seine himmlische Heimat.
Bild 5-4
Carey war nicht mehr in der Lage, zum Predigen oder Unterrichten wegzugehen. Aber er saß
gerne in seinem schönen Garten, um zu beten oder zu lesen. Freunde kamen und besuchten
ihn dort. Sein mit einer Mauer umgebener Garten war ein wunderschöner Platz. Ein klarer,
kühler Teich befand sich darin. An den Wegen wuchsen die verschiedensten exotischen
Pflanzen, Blumen, Sträucher und Bäume. Er hatte alle selbst gesammelt und angepflanzt. Er
wusste, wie sie alle hießen und wie sie gepflegt werden mussten. In all den Jahren war Carey
immer früh aufgestanden, um am Morgen einen Spaziergang durch seinen Garten zu machen
und mit Gott über seine Arbeit zu reden.
Geduldig hatte William seinen indischen Freunden gezeigt, wie man einen Garten anlegt
und pflegt. Ihre Gärten waren nur sehr kärglich bepflanzt. Er half ihnen, besseres Gemüse,
Getreide und Bäume zu ziehen. Er zeigte ihnen, wie sie das Land, das Gott ihnen gegeben
hatte, besser nutzen konnten.
Zufriedene Jahre
Bild 5-5
Während Carey in seinem Garten saß, dachte er oft an die Jahre zurück, als er seine Arbeit
in Indien begann. Mehr als fünf Jahre hatte er an der Übersetzung des Neuen Testamentes
in die Bengali-Sprache gearbeitet. Inzwischen war Gottes Wort in vierunddreißig indische
Sprachen übersetzt worden. Menschen, die diese Sprachen kannten, konnten Gottes Wort
nun selbst lesen oder es sich vorlesen lassen.
Bild 5-6
Sieben Jahre predigte Carey, bis der erste Inder zum Glauben kam. Jetzt gab es 26
Gemeinden. Hunderte von Indern waren nun fröhliche Christen. Viele besuchten
die Gemeinden, wo sie hörten, wie Jesus von Sünde rettet. Fünfzig Prediger gaben
in den verschiedenen Städten und Dörfern treu die Botschaft von Jesu Liebe weiter.
Careys drei Söhne waren eifrige Missionare, die Gottes Botschaft an die entferntesten
Orte brachten.
Außer den Gemeinden hatten William und seine Freunde 126 Schulen für Kinder gegründet.
Tausende von Kindern mit glänzenden Augen lernten dort Lesen und Schreiben. Und was
noch besser war: Sie hörten dort von dem Heiland Jesus Christus.
Aber das ist nicht alles! William dachte an die schreckliche Sitte, Witwen mit ihren verstorbenen
Männern lebendig zu verbrennen. Wie war er doch entschlossen, das zu verhindern!
Aber das war sehr schwierig. Jahr für Jahr hatte er den Statthalter gebeten, ein Gesetz gegen
diese grausame Sitte zu erlassen. Endlich war es so weit. Tausende von Frauen wurden nun
vor diesem Tod bewahrt.
Williams Herz war voll Dank gegenüber all dem, was sein himmlischer Vater getan hatte. Er
sagte: „Seht, was Gott getan hat ... keinen Wunsch hat er mir unerfüllt gelassen.”
WILLIAM CAREY• KEB-Deutschland e. V. Teil 5 23

Bild 5-7
Bevor William Carey zum Herrn Jesus heimging, besuchte ihn ein junger Missionar mit Namen
Alexander Duff. Sie unterhielten sich miteinander darüber, wie es früher in Indien gewesen
war – wie William gepredigt, unterrichtet und übersetzt hatte. Als Duff merkte, wie William
müde wurde, verabschiedete er sich, um zu gehen. Als er schon an der Türe war, rief ihn Carey
noch einmal mit schwacher Stimme. Alexander Duff wandte sich um. Carey sagte dann zu
ihm: „Sie haben nun über Herrn Carey und seine Arbeit gesprochen. Wenn ich einmal nicht
mehr bin, dann reden Sie nicht mehr über Herrn Carey, sondern über Herrn Careys Erlöser.”
Serampore
„Erwartet große Dinge von Gott,
tut große Dinge für Gott“
Hudson Taylor
Bild 5-8
William Carey war ein demütiger Mann. Er wollte nicht, dass die Leute von ihm sprachen. Viel
lieber wollte er, dass sie von seinem wunderbaren Heiland sprachen. Jesus hatte sein Herz mit
einer großen Liebe für die Verlorenen erfüllt. Es ist Jesus, der auch uns ruft, die Verlorenen zu
lieben, und der uns gebietet, in alle Welt hinauszugehen und das Evangelium allen Menschen
zu verkündigen. Um des Herrn Jesus‘ willen war Carey nach Indien gegangen. Er glaubte, dass
er um des Herrn Jesus willen große Dinge von Gott erwarten und auch wagen sollte. Und
er hatte große Dinge von Gott erwartet und war nicht enttäuscht worden. Er wagte Großes
für Gott und vollbrachte viel für ihn. So wie Hudson Taylor (ein Missionar in China) es einmal
gesagt hat (zeigen Sie die Weltkarte mit dem Zitat von Hudson Taylor).
William hatte nur wenig Schulbildung, aber er wurde Professor und gründete eine Schule.
Er war arm, aber er hatte viele reich gemacht, weil er ihnen Gottes Wort brachte. Er war nur
ein armer Dorfschuhmacher gewesen, der ein Herz für die Verlorenen hatte. Er wurde jedoch
der Mitbegründer einer Missionsgesellschaft und selbst ein berühmter Missionar. Menschen
in England, Amerika und anderen Ländern hörten von seiner Missionsarbeit in Indien. Sie
folgten seinem Beispiel und gründeten Missionsgesellschaften und sandten viele Missionare
aus. Der Schuhmacher, der Indien die Bibel brachte, wurde der „Vater der modernen Mission”.
Vielleicht denkst du nun in deinem Herzen: „Herr Jesus, ich würde auch gerne mithelfen, dass
Millionen von Menschen, die in der Sünde verloren sind, von dir hören. Hilf mir, dass ich da,
wo ich bin, ein Missionar bin. Gebrauche mich, Herr Jesus. Wenn es dein Wille ist, dass ich als
Missionar in ein anderes Land gehe, so will ich gerne gehen. Lass mich auch Großes von dir
erwarten und Großes für dich wagen.”
24
Teil 5
ELISA – PROPHET WILLIAM DES CAREY• TREUEN KEB-Deutschland GOTTES • KEB-Deutschland e. V. e. V.

Ein Kind zu Christus führen
Wählen Sie eine Sitzecke, wo Sie ungestört mit dem Kind sprechen
können. Beachten Sie dabei die Kinderschutzrichtlinie.
Mit Fragen, wie z. B. „Wie geht es dir?“, „Hast du noch eine Frage?“,
können Sie ins Gespräch einsteigen und erkennen, ob das Kind Jesus
annehmen möchte.
Vier geistliche Wahrheiten sollte das Kind verstehen
• Gott hat alles gemacht. Er ist heilig. Er liebt jeden Menschen und
möchte Gemeinschaft mit ihm.
• Die Sünde steckt von Natur in jedem Menschen und verführt zum
Ungehorsam gegen Gottes Gebote (nennen Sie Sünden). Sünde hat
schreckliche Folgen: Sie trennt von Gott und wird bestraft.
• Jesus Christus ist der einzige Retter. Am Kreuz ist er für alle Sünden
gestorben. Da hat der Sündlose die Strafe auf sich genommen. Nach
drei Tagen ist er auferstanden: Jesus lebt!
• Nur der Glaube an den Herrn Jesus rettet. Er allein kann Sünden
vergeben.
Erklären Sie, wie man gerettet wird
Wählen Sie nur einen Bibelvers, um das Kind nicht zu überfordern (z. B.
Joh 1,12; Joh 3,16; Joh 6,37, Röm 10,13). Erklären Sie, was es tun muss,
um gerettet zu werden (glauben, Jesus anrufen, bekennen …), und was
Jesus tun wird (retten, vergeben, annehmen …). Weisen Sie auf Konsequenzen
hin: Gotteskinder werden manchmal ausgelacht, verspottet,
abgelehnt … ABER gerettet sein – das wiegt alles auf! Möchte das Kind
freiwillig beten, Schuld bekennen und gerettet werden?
Dann ermutigen Sie es:
• laut zu beten.
• den Namen des Herrn Jesus anzurufen.
• erkannte Sünden zu bekennen.
• Jesus um Vergebung zu bitten und zu danken, dass er für alles
gestorben ist.
• ihn ins Leben aufzunehmen.
Beginnen Sie mit einem kurzem Gebet – das Kind schließt sich an.
Sprechen Sie über Heilsgewissheit
Lesen Sie mit dem Kind Joh 1,12 (oder Röm 10,13) und fragen Sie: „Steht
hier etwas, das du gemacht hast?“ – „Was bist du dann jetzt?“ Vertiefen
Sie die Gewissheit: „Stimmt! Du bist ein Kind Gottes!“ (Ergänzung: Du
bist gerettet, du hast Vergebung und ewiges Leben. Jesus lebt durch
den Heiligen Geist in dir und hilft, so zu leben, wie es ihm gefällt.) Ein
Dankgebet folgt.
Leiten Sie (später) durch Theorie und Training zur
Nachfolge an
• Lies die Bibel und tu, was Gott sagt.
• Sprich mit deinem himmlischen Vater.
• Erzähle anderen, was Jesus für dich getan hat.
• Bitte um Vergebung, wenn du wieder gesündigt hast.
• Triff dich mit Christen zum Beten, Bibellesen und Reden.
• Denke daran: Jesus hat versprochen: „Ich will dich nicht verlassen“
(Hebr 13,5).
Begleiten Sie das Kind durch tägliches Gebet, Ermutigung und Gespräche!
Einem Kind helfen, Heilsgewissheit zu finden
Die Wichtigkeit der Heilsgewissheit
Es gibt viele Gründe, warum einem Kind die Heilsgewissheit fehlen
kann. Vielleicht fragt es sich: „Habe ich genug geglaubt? Habe ich genug
gebetet? Habe ich es ernst genug gemeint?“
Das Heil ist ein Geschenk Gottes und gründet sich auf das, was Jesus
tat, nicht auf das, was das Kind getan hat. Darum ist es wichtig, ihm zu
helfen, sich auf das zu konzentrieren, was Gott gesagt und getan hat,
damit es sehen kann, dass sowohl die Rettung als auch die Gewissheit,
gerettet zu sein, sich auf die Verheißungen in Gottes Wort gründen,
nicht auf Gefühle (Römer 10,17).
Sprechen Sie über die Heilsgewissheit
• Fragen Sie das Kind nach seiner Errettung und geben Sie ihm
Gelegenheit, Christus vor Ihnen zu bezeugen. Wenn es kein klares
Bekenntnis hat, führen Sie es durch die Schritte in der Spalte „Ein
Kind zu Christus führen“.
• Lesen Sie zusammen mit dem Kind einen Bibelvers. (1. Johannes 5,12;
1.Johannes 5,13; Johannes 10,29; Johannes 10,28; Apostelgeschichte
16,31; Römer 10,13 oder Johannes 1,12)
• Helfen Sie ihm zu erkennen, dass ein Mensch, der ernsthaft auf
Christus vertraut, wissen darf, dass er gerettet ist.
• Erinnern Sie es daran, dass Gott immer seine Versprechen hält.
• Stellen Sie Fragen wie z. B.: „Hast du deine Sünden bereut und
bekannt? Glaubst du, dass Jesus starb, um die Strafe für deine
Sünden auf sich zu nehmen, und dass er wieder auferstanden ist?
Hast du ihn schon als deinen Retter angenommen?
• Ermutigen Sie es, Ihnen von seiner Bekehrung zu erzählen, und
helfen Sie ihm zu erkennen, dass, wenn es diese Fragen mit „Ja“
beantworten kann, es gerettet ist.
• Sprechen Sie mit ihm über ein verändertes Leben. Ein gläubiges
Kind sollte Veränderungen in seinem Verhalten und in seiner
Lebenseinstellung zeigen, auch wenn dieser Veränderungsprozess
nur allmählich vor sich geht. Es kann dem Kind helfen zu erkennen,
ob es eine Veränderung feststellen kann, die bereits im eigenen
Leben vor sich gegangen ist.
• Helfen Sie ihm zu erkennen, dass Christen noch sündigen und dass,
wenn es gesündigt hat, es Gott um Vergebung bitten soll. Betonen
Sie, dass es nicht nochmals wiedergeboren werden muss.
Geben Sie dem Kind einige hilfreiche Hinweise für
das Leben als Christ:
• Lies deine Bibel und gehorche ihr.
• Sprich mit Gott, deinem himmlischen Vater.
• Erzähle anderen, was der Herr für dich getan hat.
• Bitte Gott um Vergebung, wenn du gesündigt hast.
• Triff dich mit anderen Christen.
• Vergiss nicht: Der Herr verspricht: „Ich will dich nicht verlassen“
(Hebräer 13,5b revidierte Lutherbibel).
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William Carey
Der Schuhmacher, der Indien die Bibel
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Diese Biografie von William Carey wurde
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zu wecken.
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war, dass er ein ganz gewöhnlicher Mann
war, dem es an Brillanz oder gar Begabung
fehlte. Er sagte von sich selbst nur: „Ich
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Haltung seinerseits. Dennoch
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sich von Hindernissen entmutigen
zu lassen oder sich von dem abbringen
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der Völker und die Anfänge des auserwählten Volkes Israel. Besondere Betonung findet das
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