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Heavy Kickers Westfälische Nachrichten

Zeitungsartikel im Sportteil der Westfälischen Nachrichten Münster

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Dienstag, 24. November 2020

NR. 275 RSP02*

Sport

Nachrichten

Irritationen um Messi-Pause

Fußball: 110 Kilogramm sind die Eintrittskarte für die Heavy Kickers

Jeder Schuss hat Gewicht

Fußball n Superstar Lionel

Messi darf nicht mit zum

Champions-League-Spiel

des krisengebeutelten FC

Barcelona bei Dynamo Kiew

an diesem Dienstag reisen.

Der niederländische

Barça-Trainer Ronald Koe­man

versicherte am Montag,

der argentinische Fußballprofi

benötige wie

Frenkie de Jong angesichts

der vielen Spiele eine Ruhepause.

Aber „As“ schrieb

von einem „Urknall“. Die

Sportzeitung spekulierte, es

könne andere Gründe als

nur die Schonung des

wichtigsten Spielers geben.

Fußball n Fifa-Vizepräsident

Ahmad Ahmad, zugleich

Chef des afrikanischen

Fußball-Verbandes

Caf, ist von der Ethikkommission

des Weltverbandes

wegen finanziellen Fehlverhaltens

für fünf Jahre

gesperrt worden. Außerdem

muss der 60-Jährige

aus Madagaskar eine Strafe

in Höhe von 200 000

Schweizer Franken bezahlen.

Damit dürfte die Wiederwahl

Ahmads, der lange

als Vertrauter von Fifa-

Chef Gianni Infantino galt,

an der Spitze des Caf hinfällig

sein. Laut der Ethikkommission

habe Ahmad

Lionel Messi

imago-images

Seit dem verhinderten

Wechsel im Sommer gab

es häufiger Zweifel an

Messis Motivation.

Fifa-Vizepräsident Ahmad gesperrt

Streik im Schachverband

Schach n Zwölf deutsche

Auswahlspieler wollen vorerst

nicht mehr für das

deutsche Nationalteam antreten.

In einem Offenen

Brief erheben sie Vorwürfe

gegen Bundestrainer. „Solange

Dorian Rogozenco

Bundestrainer ist, stehen

wir für Einsätze in der Nationalmannschaft

nicht zur

Verfügung“, heißt es. Die

Ahmad (li.), Blatter imago-images

mehrere Verstöße wie

Amtsmissbrauch, Veruntreuung

von Geldern oder

Annahme bzw. Verteilung

von Geschenken begangen.

Spielerinnen und Spieler

kritisieren Entscheidungen

des Rumänen und werfen

ihm einen respektlosen

Umgang insbesondere mit

Kaderspielerinnen vor.

­Rogozenco war für eine

Stellungnahme ebenso

nicht erreichbar wie der

Präsident des Deutschen

Schachbundes, Ullrich

Krause.

Von Uwe Niemeyer

SelM. Gewicht ist kein Handicap

bei den Heavy Kickers

des PSV Bork. Im Gegenteil.

Erst die entsprechende Anzeige

auf der Waage ebnet

den Weg in die außergewöhnliche

Mannschaft. 110

Kilogramm sind Pflicht, aber

kein Hindernis. Vom Aufruf

über die sozialen Medien

fühlten sich im Juni 2019

zunächst 14 Fußballer angesprochen,

inzwischen sind es

25 im Kader – Aufnahmestopp!

„Wir könnten ohne

Ende aufnehmen. Aber wir

haben keinen Platz mehr“,

zuckt Teamsprecher Mike

Kraus mit den Schultern. Er

ist froh, dass der PSV seinen

Mitspielern und ihm zweimal

in der Woche einen Trainingsplatz

zur Verfügung

stellt. Spiele inklusive.

»Wir könnten ohne

Ende aufnehmen.

Aber wir haben

keinen Platz mehr.«

Teamsprecher Mike Kraus

Die Grundidee war: Warum

nicht seinen Lieblingssport

trotz Übergewicht betreiben?

Auch wenn in den

Vereinsmannschaften kaum

Möglichkeiten zu finden

sind. Die Aussicht, mit Normalgewichtigen

mitzuhalten,

ist gering. Und immer

nur die Ersatzbank warmhalten

macht auf Dauer

­keine Freude. Das Angebot

traf die Nachfrage. Die Folge

war eine Mannschaft aus

Gleichgesinnten.

Von wegen „für Dicke

gibt’s nichts anzuziehen“,

wie es Marius Müller-Westernhagen

schon 1978 glauben

machen wollte. „Dick

sein ist ’ne Quälerei“ – die

nächste Erkenntnis des Barden

ist da schon eher nicht

von der Hand zu weisen.

An ihnen kommt so schnell niemand vorbei: Die Heavy Kickers haben vielmehr schwer­wiegende

Argumente.

Fotos: PSV Bork

Aber für die Kicker mit den

strammen Waden keine

Ausrede. In Bork quälen sie

sich nun unter gleichen Bedingungen.

Aber auch irgendwie

spielerisch. Der BMI

(ab 25 gilt man als übergewichtig)

wurde auf 31 festgesetzt,

um gleiche Eckdaten

zu schaffen. Nach oben sind

keine Grenzen gesetzt, geht

es auch mal bis 140 Kilos.

Anders beim Alter. Mindestens

25 Jahre sollte ein

Kicker auf dem Buckel haben.

„Unser ältester Spieler

ist Roland Brühl mit 53.

Eigentlich sollte bei 50 die

Grenze liegen. Doch wenn

sich jemand fit fühlt, ist das

nicht in Stein gemeißelt“,

sagt Kraus. Torhüter Brühl ist

wie ein Staubwedel, Hände

und Füße wedeln hektisch in

alle Richtungen, um das Tor

sauber zu halten. Zudem ist

er der Vater der Truppe.

Während er im Verlauf seiner

Karriere beim SV Frölinghausen

in der Bezirksliga

– und damit überkreislich –

spielte, waren die Mannschaftskameraden

maximal

in der Kreisliga A am Ball.

Und nun bei den Heavy

­Kickers. Deren Ziel ist klar

definiert: fit werden, Spaß

haben – Fußball spielen. Erst

recht, wenn man lange keinen

Sport mehr getrieben,

früher aber erfolgreich und

gerne gegen die Kugel getreten

hat. Statt die Couch zum

Lieblingsplatz zu erklären,

ist Bewegung angesagt. Bierbäuche

sollen nicht zur

Schau getragen werden,

wenn die Maschinen auf Betriebstemperatur

kommen.

Dabei verstehen sich die

schweren Jungs nicht als

Spaß- oder Hobbytruppe.

Was nichts damit zu tun hat,

dass sie Teil der Senioren in

der PSV-Fußballabteilung

sind, allesamt über Spielerpässe

verfügen. Es wird regelmäßig

gekickt. „Wir spielen

gegen Vereinsmannschaften.

Gegen Alte Herren,

aber auch Damen.

Die liegen

uns am besten

– vom Tempo

und der Spielweise“,

sagt

Mike Kraus. Hauptsache

spielen. Und der 48-jährige

Initiator ergänzt: „Schließlich

möchten wir das, was

wir im Training machen,

auch mal anwenden.“ In

mehrfacher Hinsicht. Und

im passenden Rahmen. Trikots

waren schnell beschafft,

ein Sponsor für die heute

längst nicht mehr wegzudenkenden

einheitlichen

Trainingsanzüge ebenso.

Dennoch ist Kraus nicht

wunschlos glücklich, versteht

er sich doch als Multiplikator.

„Es gibt Leute, die

spielen möchten. Der Bedarf

ist da. Doch anstatt zu uns

kommen zu wollen, sollten

sie in ihrer Umgebung Werbung

machen“, sagt Kraus,

der gerade wieder eine Anfrage

aus Dortmund erhielt.

„Es muss jemanden geben,

der die Initiative ergreift“,

hofft Kraus weiterhin auf

Nachahmer.

In Waltrop soll ab Februar

des kommenden Jahres eine

zweite schwergewichtige

Mannschaft auflaufen. „Optimal

wäre eine Liga mit

zehn Mannschaften. Dann

hätten wir entsprechende

Gegner bei gleichen Voraussetzungen,

also auf Augenhöhe“,

träumt Kraus. Und irgendwie

von den Bedingungen

in England. Dort gibt es

eine eigene – allerdings

kommerzielle – Liga, die keine

Probleme hat, Spielstätten

zu finden. In Deutschland

führt der Weg über die

Vereine – und zu den korpulenten

Kickern. So wie beim

PSV Bork.

Fußball: England

Wieder Zuschauer in

der Premier League

London (dpa). Die Clubs der

Premier League freuen sich

über die in Aussicht gestellte

Teil-Rückkehr der Fans in

die Fußball-Stadien. Der britische

Premierminister Boris

Johnson hat am Montag angekündigt,

dass vom 2. Dezember

bis zu 4000 Zuschauer

wieder zu Sportveranstaltungen

zugelassen werden

können. „Die Fans wurden

bei Premier-League-Spielen

sehr vermisst, und deshalb

begrüßen wir die heutige

Ankündigung des Premierministers

bezüglich der

Rückkehr der Fans zum ersten

Mal seit März, wenn

auch in geringer Anzahl“,

schrieb der Ligaverband auf

seiner Homepage.

Boris Johnson hatte nach

einem vierwöchigen Teil-

Lockdown die Rückkehr Englands

zu einem Warnstufen-

System mit regionalen Corona-Beschränkungen

für Anfang

Dezember angekündigt.

„Wir werden zu einem regionalen

Ansatz mit verschiedenen

Stufen zurückkehren –

und dort die strengsten Maßnahmen

einführen, wo Covid

am präsentesten ist“, sagte

der britische Premier.

Basketball: EM-Qualifikation

Mit drei Neulingen

nach Frankreich

Berlin (dpa). Zu ihren nächsten

EM-Qualifikationsspielen

reist die deutschen Basketball-Nationalmannschaft

in eine sogenannte Blase in

Frankreich. Das Team von

Bundestrainer Henrik Rödl

trifft in Pau zunächst am

Freitag (21 Uhr/Magentasport)

auf Montenegro. Am

Sonntag (15 Uhr/Magentasport)

ist Gastgeber Frankreich

der Gegner.

Vor dem Abflug nach

Frankreich mussten alle

Spieler und Begleiter am

Montag den obligatorischen

Coronatest absolvieren, damit

können alle Delegationsmitglieder

– wie vom Weltverband

Fiba gefordert –

beim Eintritt in die „Bubble“

zwei negative Tests aus den

vergangenen fünf Tagen vorweisen.

Während der Zeit in

Pau soll noch weitere zwei

Mal komplett getestet werden.

Das zwölfköpfige Team

wird angeführt vom 146-maligen

Nationalspieler Robin

Benzing, der für Saragossa in

der spanischen Liga spielt.

Noch keine Länderspiele absolviert

haben Kenneth Ogbe

von Brose Bamberg, Len

Adam Schoormann aus

Frankfurt und Lukas Meisner

aus Braunschweig.

Tennis: Medwedew ist der letzte Sieger der Saison

Mit vielen Fragen in die Pause

Kein Mann großer Gesten, aber ganz stark auf dem Tennisplatz:

­ATP-Finalsieger Daniil Medwedew.

Foto: dpa

London (dpa). Er plumpste

nicht auf den Hallenboden

wie andere Tennisprofis. Er

streckte nicht mal die Arme

in die Höhe und machte

auch keinen Luftsprung. Daniil

Medwedew zeigte nach

seinem imposanten Titel bei

den ATP Finals kaum eine

Regung. „Ich feiere meine

Siege nicht“, erklärte der 24-

Jährige, „das ist einfach mein

Ding.“ Der Russe im blauweißen

Konfettiregen und

mit dem mächtigen Silberpokal

– das sind die letzten

Szenen, die vom Tennis-Jahr

2020 in Erinnerung bleiben.

Mit Medwedew ist sicher

auch 2021 zu rechnen. Doch

wann sich die Nummer vier

der Welt nach dem abwechslungsreichen

4:6, 7:6 (7:2)

6:4 in London gegen den österreichischen

US-Open-Gewinner

Dominic Thiem wieder

beweisen darf, das weiß

auch er nicht.

Der Saisonauftakt in Aus­tralien

ist fest etabliert. Doch

wie das neue Jahr für die

Tennisprofis beginnt, war direkt

nach dem Ende des alten

noch unklar. Und die

Pause ist länger als sonst.

Normalerweise hätte an diesem

Montag die Davis-Cup-

Endrunde in Madrid begonnen,

mit 18 Mannschaften,

darunter Deutschland. Doch

der Team-Wettbewerb ist

längst abgesagt. Angelique

Kerber hat schon seit zwei

Monaten kein Match mehr

bestritten. Mit Medwedew

und dem Österreicher Thiem

verabschiedeten sich nun

auch die letzten Profis mit

erheblicher Ungewissheit in

den Urlaub. Die Frage, wie

sie ihre Vorbereitung bestreiten,

können auch sie noch

nicht beantworten.

Sowohl die ATP bei den

Herren als auch die WTA bei

den Damen haben noch keinen

Turnierkalender für das

Jahr 2021 veröffentlicht.

Bald beantwortet werden

müsste die drängende Frage,

ob die Australian Open wie

geplant vom 18. bis 31. Januar

stattfinden oder – zumindest

ein wenig – nach hinten

rücken. Eine Verschiebung

gar bis in den April tat ­Aus­traliens

Tennis-Boss Craig Tiley

als „Spekulation“ ab.

Knackpunkte sind die Einreise-Erlaubnis

und die notwendige

Quarantäne und

damit die Corona-Politik im

Bundesstaat Victoria, zu dem

Melbourne gehört. „Stand

jetzt dürfen wir frühestens

am 1. Januar nach Australien

einreisen. Ich glaube

auch, dass es sich noch nach

hinten verschieben kann“,

sagte Thiem. Der spanische

Weltranglisten-Zweite Rafael

Nadal mahnte zur Geduld.

Das Tennis könne Australien

nicht vorschreiben, was das

Beste fürs Land sei, sagte der

spanische French-Open-

Champion in London. „Wir

müssen einfach flexibel sein

und einen Weg finden, so

viele Turniere wie möglich

zu spielen.“

Die Australian Open waren

2020 das einzige Grand-

Slam-Event, das ohne Beeinträchtigungen

durch die Corona-Krise

ausgetragen werden

konnte. Im März hatte

die Pause begonnen, fast ein

halbes Jahr setzte die Tour

danach aus.

Fußball

2. Bundesliga

VfL Osnabrück - 1. FC Nürnberg 1:4

Tore: 0:1 Schäffler (25.), 0:2 Nürnberger (29.), 0:3

Lohkemper (43.), 0:4 Schäffler (71.), 1:4 Kerk (90.+1/

FE)

1 Hamburger SV 8 17:11 17

2 SpVgg Greuther Fürth 8 16:8 15

3 SC Paderborn 8 14:7 14

4 VfL Bochum 8 12:9 14

5 Holstein Kiel 8 10:8 13

6 VfL Osnabrück 8 12:11 13

7 Erzgebirge Aue 8 10:8 12

8 Fortuna Düsseldorf 8 8:10 11

9 Karlsruher SC 8 13:10 10

10 1. FC Nürnberg 8 14:12 10

11 Hannover 96 8 12:10 10

12 1. FC Heidenheim 8 12:11 9

13 Jahn Regensburg 8 11:13 9

14 SV Darmstadt 98 8 12:18 9

15 SV Sandhausen 8 8:12 8

16 Eintracht Braunschweig 8 9:17 8

17 FC St. Pauli 8 12:16 7

18 Würzburger Kickers 8 8:19 4

Champions League, 4. Spieltag (u.a.)

Gruppe F

Borussia Dortmund - Club Brügge Di., 21.00 Uhr

Lazio Rom - Zenit St. Petersburg Di., 21.00 Uhr

Gruppe H

Paris St. Germain - RB Leipzig Di., 21.00 Uhr

Manchester United - Basaksehir Di., 21.00 Uhr

Golf

US-PGA-Tour in St. Simons (6,6 Mio. Dollar)

Endstand nach 4 Runden (Par 70): 1. Robert Streb

(USA) 263 Schläge/n. Stechen über 2 Löcher

(65+63+67+68); 2. Kevin Kisner (USA) 263

(68+66+66+63); 3. Cameron Tringale (USA) 264

(67+68+67+62); 4. Bernd Wiesberger (Österreich) 265

(66+68+68+63); Andrew Landry (USA) 265

(68+68+65+64); 6. Kyle Stanley (Norwegen) 266

(67+65+68+66); Zach Johnson (USA) 266

(66+67+65+68); Harris English (USA) 266

(66+66+72+62); Camilo Villegas (Kolumbien) 266

(64+66+70+66)

Europa-Tour, Joburg Open in Johannesburg (19,5

Mio.)

Endstand nach 4 Runden (Par 71): 1. Joachim B

Hansen (Dänemark) 265 Schläge (66+68+64+67); 2.

Wilco Nienaber (Südafrika) 267 (63+67+67+70); 3.

Shaun Norris (Südafrika) 268 (63+70+69+66); 4.

Steve Surry (England) 271 (67+71+66+67); Brandon

Stone (Südafrika) 271 (70+68+64+69); Aaron

Cockerill (Kanada) 271 (64+68+71+68); 7. Jacques

Blaauw (Südafrika) 272 (66+63+73+70); Lars Van

Meijel (Niederlande) 272 (70+69+67+66); Bryce

Easton (Südafrika) 272 (69+69+67+67); Richard

Bland (England) 272 (67+67+68+70); ... 56. Marcel

Siem (Ratingen) 283 (66+71+73+73)

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