25.11.2020 Aufrufe

MinD-Mag 139

Die Dezember-Ausgabe der offiziellen Zeitschrift von Mensa in Deutschland e.V.

Die Dezember-Ausgabe der offiziellen Zeitschrift von Mensa in Deutschland e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KUNST<br />

tigt, etwa – einer Ausschreibung<br />

der neuen Staatsanwaltschaft<br />

Hanau folgend – im Bereich<br />

„Kunst am Bau“.<br />

Zum Thema „Grimms Märchen“<br />

hat Judith hier ihre Intarsienarbeit<br />

„My name is Holle.<br />

Frau Holle“ entworfen. Weitere<br />

Arbeiten hat sie im Rahmen<br />

der Frankfurter Luminale angefertigt,<br />

einer Biennale für Lichtkunst<br />

und Stadtgestaltung, sowie<br />

für das renommierte Bankhaus<br />

Metzler.<br />

Heute hat Judith Ritter gleich<br />

zwei neue freie Projekte auf<br />

dem Schreibtisch. Zum einen<br />

arbeitet sie auf Hochtouren an<br />

einem selbst entworfenen Superheldinnen-Comic,<br />

der die<br />

Verwandlung eines unsicheren<br />

Mädchens in eine selbstbewusste<br />

junge Frau illustriert. Sobald<br />

der Comic fertig ist, wird Judith<br />

ihn bei verschiedenen Verlagen<br />

vorstellen.<br />

Schon im Alter von neun Jahren<br />

hat die Künstlerin ihre erste<br />

Science-Fiction-Geschichte geschrieben,<br />

bestückt allerdings<br />

mit einem männlichen Protagonisten.<br />

Für sie war damals klar:<br />

„Man muss einen dieser tollen<br />

Männer an seiner Seite haben.<br />

Aber selbst eine solche Person<br />

zu werden, …?“ Das stand nicht<br />

Intarsienarbeit<br />

„Frau Holle“.<br />

zur Debatte – erstmal. Denn Judith<br />

ist eine der vielen Frauen,<br />

die von ihrer Hochbegabung<br />

erst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter<br />

erfahren haben,<br />

nach vielen Jahren des Zauderns<br />

und Zweifelns.<br />

Heute kann Judith, die auch<br />

eine Ausbildung zur Hörspielsprecherin<br />

absolviert hat, von<br />

sich sagen: „Es heißt zwar, Frauen<br />

seien nicht sehr risikobereit.<br />

Aber ich bin mutig, manchmal<br />

fast tollkühn!“ Sie beschäftigt<br />

sich viel mit dem Thema „Underachievement“,<br />

einem hartnäckigen<br />

Phänomen, das viele<br />

normal- und hochbegabte Frauen<br />

trifft.<br />

Noch immer ist es für Frauen<br />

schwerer als für Männer,<br />

ihre Individualität zu entfalten<br />

– ohne dafür kritisiert zu werden.<br />

Eine mögliche Alternative<br />

zu dieser Schieflage demonstriert<br />

Judith mit ihrem Superheldinnen-Comic<br />

und möchte damit<br />

Mädchen und Frauen Mut<br />

machen.<br />

Tanzen mit Körper,<br />

Seele und Geist<br />

„Naive conditions“ heißt Judiths<br />

Projekt Nummer zwei – also „ursprüngliche<br />

Zustände“ oder „ursprüngliche<br />

Bedingungen“. Unter<br />

diesem Titel gibt sie zusammen<br />

mit einem Tänzerkollegen<br />

Kurse in Wahrnehmungsschulung,<br />

und zwar durch Zeichnen,<br />

Tanzen und andere Formen der<br />

„Gefühlslandkarten“ aus der Diplomarbeit „Menschliche Auf- und Abgründe“, Druck von Tuschezeichnungen auf Vorder- und Rückseite.<br />

32 | mind magazin <strong>139</strong>/dezember 2020

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!