ASFL SVBL Bulletin 2020/4

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Klimaschutz – in den unterschiedlichsten Branchen ein Anliegen Seit dem Jahr 2017 arbeitet die ASFL SVBL mit dem Klimaprogramm des Bundes zusammen, um den Klimaschutz in den Ausbildungen der Logistikbranche zu verankern. Auch andere Branchen machen sich für das klimafreundliche Handeln ihrer angehenden Berufsleute stark und bieten entsprechende Aus- und Weiterbildungen an. In der Schweiz sind rund 45 Prozent des Energieverbrauchs und etwa ein Viertel der Treibhausgasemissionen auf die hiesigen Gebäude zurückzuführen – auf ältere, schlecht isolierte Häuser, die ausserdem zum grossen Teil mit fossilen oder konventionell elektrischen Heizungen ausgestattet sind. «Die Baubranche kann tatsächlich einen besonders wirkungsvollen Hebel zugunsten des Klimas ansetzen», bestätigt denn auch Anna Wälty, Bildungsverantwortliche des Klimaprogramms. Bauen mit Holz: doppelt wirkungsvoll Holz gilt als CO 2 -Speicher schlechthin: Ein Kubikmeter Holz wiegt rund 500 Kilo, wovon rund die Hälfte auf den Kohlenstoff entfällt. Das wiederum entspricht einer Tonne gespeichertem CO 2 . Werden nun Gebäude aus Holz errichtet, bleibt das CO 2 langfristig eingelagert. Holzhäuser schützen das Klima also gleich zweifach: Sie binden nämlich nicht nur CO 2 , sondern ersetzen auch Materialien wie Beton, Stahl oder Backsteine, die sonst beim Bau zu Einsatz kämen und deren Herstellung CO 2 -intensiv ist. Zimmerleute spielen daher beim Klimaschutz eine entscheidende Rolle – zumal jährlich fast 800 junge Menschen sich für eine Ausbildung in dieser Branche entscheiden, die ausserdem jedes Jahr rund 300 neue Stellen schafft. Entsprechend engagiert sich das Klimaprogramm bei der Überarbeitung des Eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses EFZ Zimmerin/Zimmermann: Auf Wunsch von Holzbau Schweiz haben die Bildungsstellen der Bundesämter für Umwelt (BAFU) und für Energie (BFE) eine Basisanalyse zur Ermittlung der klima-, umwelt- und energierelevanten Aspekte und Schnittstellen des Berufs in Auftrag gegeben. Ausgehend von dieser Analyse sollen die entsprechenden Kompetenzen im Bildungsplan formuliert werden. Zudem werden bestehende Lehrmittel auf ihre Inhalte zu Energie und Klimaschutz überprüft und bei Bedarf ergänzt. Mit Blick auf die höhere Berufsbildung unterstützt der Bund die Entwicklung eines digitalen «Holzbau-Labs», und über eine Artikelserie in den Verbandszeitschriften «First» und «Wir Holzbauer» sensibilisiert er die Branche für Innovationen im Umgang mit Energie-, Umwelt-, Klima- und Ressourcenfragen. Brennen für den Klimaschutz Während seiner ganzen Lebensdauer benötigt ein durchschnittliches Gebäude die meiste Energie aber nicht für seine Errichtung, sondern fürs Heizen – zumindest derzeit noch: «Dieses Verhältnis könnte sich allenfalls in Zukunft Zur Autorin Anna Wälty BAFU, Bildungsverantwortliche des Klimaprogramms umkehren, wenn flächendeckend die wirkungsvollsten Heiztechnologien zum Einsatz kommen», erklärt Anna Wälty. Auch beim Heizen kann Holz eine wichtige Rolle spielen. Denn jedes durch Holz ersetzte Kilogramm Heizöl entlastet die Atmosphäre um mehr als drei Kilogramm CO 2 . Ofenbauerinnen und Ofenbauer setzen ihre Kenntnisse und Fertigkeiten ein, um die unterschiedlichsten Holzfeuerungen vom Cheminée bis zur modernsten Ganzhausheizung zu errichten. Fachleute der Feuerungskontrolle sowie Kaminfegerinnen und Kaminfeger wiederum sorgen dafür, dass Heizanlagen optimal eingestellt sind respektive gründlich gereinigt werden. Denn saubere und korrekt betriebene Anlagen bleiben länger funktionsfähig, verbrauchen weniger Brennmaterial, stossen nicht so viele Schadstoffe aus und sind zudem sicherer im Betrieb. Mit einem innovativen online- Kursangebot – entwickelt von den beteiligten Branchen und unterstützt vom BAFU – engagiert sich der Bund in der Aus- und Weiterbildung dieser für das Klima wichtigen Branche. Auf der Internetplattform www.point-offire.ch finden Profis Ratschläge von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen und können unter dem Stichwort «Werkzeugkoffer» einen online-Kurs in Gesprächsführung absolvieren oder auch in einem Quiz spielerisch lernen, ihre Kundschaft einzuschätzen. Wei- Bulletin 4-2020 51
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