Buchrezension Hannes Rhiner (PDF 91 KB) - dwbox.ch

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23.12.2012 Aufrufe

Hannes Rhiner – Praxis für Coaching & Organisationsentwicklung sender Verhaltensstrategien kann dem Abwärtssog entgegen gewirkt werden – je früher, desto besser! In einem Exkurs wird auf die vielfältigen Ursachen von Depressionen (genetische Disposition, „bio- logische Narben“ bedingt durch belastende Kindheits-/Jugenderlebnisse, körperliche/organische Ursachen, psychosoziale Stressoren) und auf deren Behandlungsmöglichkeiten eingegangen. Dabei betonen die Autoren, dass auch Depressionen mit guten Erfolgschancen behandelt werden können. Je nach Ursache und Schwere der Depression stehen medikamentöse und/oder psychotherapeuti- sche Methoden im Vordergrund. Die wichtigsten psychotherapeutischen Ansätze werden kurz be- schrieben und vor allem als Mittel gegen Rückfälle empfohlen. Aber auch die Bedeutung des sozia- len Umfelds, insbesondere die Rolle der Partnerschaft, wird hervorgehoben. Da in der Arbeitswelt Depressionen weitgehend ein Tabu-Thema sind, werden Anregungen gegeben, wie sie angemessen thematisiert werden können. „Damit der Job nicht krank macht“, geben die Autoren dem Leser persönliche Leitfragen zu seiner Lebens- und Arbeitseinstellung mit und illustrieren anhand von Interviews mit vier völlig unter- schiedlichen Persönlichkeiten aus verschiedensten Berufen, wie individuell der Umgang mit diesen Fragen ausfallen kann. Zusammenfassend betonen die Autoren die Fähigkeit zur Selbstreflexion, welche viel wichtiger ist als das alleinige Erlernen von Kompetenzen für Zeit-, Stress- oder Selbst- management, die letztlich zu einer weiteren Verdichtung der Arbeit und zu einer verstärkten An- passung an diese führen. Ergänzend zu den gesellschaftlichen und individuellen Betrachtungen der arbeitsbedingten seeli- schen Erschöpfung, wird im letzten Kapitel auf die Verantwortung der Unternehmen eingegangen, denn „gesunde Unternehmen sind die Basis einer gesunden Gesellschaft“ (S. 159). Wo es bezüglich gesunder Arbeitsbedingungen in vielen Unternehmen kränkelt und mit welchen Ansätzen zu einer Gesundung der Unternehmen beigetragen werden kann, wird auch an dieser Stelle in sorgfältig recherchierter und statistisch abgestützter Form erörtert. Neben kritischen Arbeitsbedingungen werden auch positive Firmenbeispiele erwähnt. Schlussendlich kann die Problematik im Unterneh- men aber nur mit einem abgestimmten Gesundheitsmanagement-Programm und nicht durch punktuelle Einzelmassnahmen wirksam angegangen werden. Erst dann wirkt sich der Nutzen nach- haltig für die einzelnen Mitarbeitenden, aber auch für das Unternehmen als ganzes aus. Angewandte Theorie, Erfahrungswissen, thematische Verknüpfungen sowie auflockernde Beispiele führen zu einer gelungenen Balance zwischen wissenschaftlich fundiertem Wissen, praktischer An- wendung und originellen Seitensprüngen zum Tabu-Thema „arbeitsbedingte Depressionen“. Das Buch soll ein Präventionsbuch sein und richtet sich somit an eine breite Leserschaft, die sich mit dem Trendthema „Burnout“ in einem breiten und fachlich gut fundierten Rahmen auseinander set- zen will oder muss. Wirtschafts- und gesellschaftspolitische sowie unternehmerische Aspekte wer- den mit psychologischen Erkenntnissen zu Depression und Stress in Verbindung gebracht und auf deren Abhängigkeit hin beurteilt. Das Buch vermittelt wichtige Hintergrundinformationen, die einen kompetenteren Umgang mit dieser komplexen Thematik ermöglichen, ohne dabei illusorische Pa- tent- und Schnelllösungen zu versprechen. 4

<strong>Hannes</strong> <strong>Rhiner</strong> – Praxis für Coa<strong>ch</strong>ing & Organisationsentwicklung<br />

sender Verhaltensstrategien kann dem Abwärtssog entgegen gewirkt werden – je früher, desto<br />

besser!<br />

In einem Exkurs wird auf die vielfältigen Ursa<strong>ch</strong>en von Depressionen (genetis<strong>ch</strong>e Disposition, „bio-<br />

logis<strong>ch</strong>e Narben“ bedingt dur<strong>ch</strong> belastende Kindheits-/Jugenderlebnisse, körperli<strong>ch</strong>e/organis<strong>ch</strong>e<br />

Ursa<strong>ch</strong>en, psy<strong>ch</strong>osoziale Stressoren) und auf deren Behandlungsmögli<strong>ch</strong>keiten eingegangen. Dabei<br />

betonen die Autoren, dass au<strong>ch</strong> Depressionen mit guten Erfolgs<strong>ch</strong>ancen behandelt werden können.<br />

Je na<strong>ch</strong> Ursa<strong>ch</strong>e und S<strong>ch</strong>were der Depression stehen medikamentöse und/oder psy<strong>ch</strong>otherapeuti-<br />

s<strong>ch</strong>e Methoden im Vordergrund. Die wi<strong>ch</strong>tigsten psy<strong>ch</strong>otherapeutis<strong>ch</strong>en Ansätze werden kurz be-<br />

s<strong>ch</strong>rieben und vor allem als Mittel gegen Rückfälle empfohlen. Aber au<strong>ch</strong> die Bedeutung des sozia-<br />

len Umfelds, insbesondere die Rolle der Partners<strong>ch</strong>aft, wird hervorgehoben. Da in der Arbeitswelt<br />

Depressionen weitgehend ein Tabu-Thema sind, werden Anregungen gegeben, wie sie angemessen<br />

thematisiert werden können.<br />

„Damit der Job ni<strong>ch</strong>t krank ma<strong>ch</strong>t“, geben die Autoren dem Leser persönli<strong>ch</strong>e Leitfragen zu seiner<br />

Lebens- und Arbeitseinstellung mit und illustrieren anhand von Interviews mit vier völlig unter-<br />

s<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Persönli<strong>ch</strong>keiten aus vers<strong>ch</strong>iedensten Berufen, wie individuell der Umgang mit diesen<br />

Fragen ausfallen kann. Zusammenfassend betonen die Autoren die Fähigkeit zur Selbstreflexion,<br />

wel<strong>ch</strong>e viel wi<strong>ch</strong>tiger ist als das alleinige Erlernen von Kompetenzen für Zeit-, Stress- oder Selbst-<br />

management, die letztli<strong>ch</strong> zu einer weiteren Verdi<strong>ch</strong>tung der Arbeit und zu einer verstärkten An-<br />

passung an diese führen.<br />

Ergänzend zu den gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en und individuellen Betra<strong>ch</strong>tungen der arbeitsbedingten seeli-<br />

s<strong>ch</strong>en Ers<strong>ch</strong>öpfung, wird im letzten Kapitel auf die Verantwortung der Unternehmen eingegangen,<br />

denn „gesunde Unternehmen sind die Basis einer gesunden Gesells<strong>ch</strong>aft“ (S. 159). Wo es bezügli<strong>ch</strong><br />

gesunder Arbeitsbedingungen in vielen Unternehmen kränkelt und mit wel<strong>ch</strong>en Ansätzen zu einer<br />

Gesundung der Unternehmen beigetragen werden kann, wird au<strong>ch</strong> an dieser Stelle in sorgfältig<br />

re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>ierter und statistis<strong>ch</strong> abgestützter Form erörtert. Neben kritis<strong>ch</strong>en Arbeitsbedingungen<br />

werden au<strong>ch</strong> positive Firmenbeispiele erwähnt. S<strong>ch</strong>lussendli<strong>ch</strong> kann die Problematik im Unterneh-<br />

men aber nur mit einem abgestimmten Gesundheitsmanagement-Programm und ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong><br />

punktuelle Einzelmassnahmen wirksam angegangen werden. Erst dann wirkt si<strong>ch</strong> der Nutzen na<strong>ch</strong>-<br />

haltig für die einzelnen Mitarbeitenden, aber au<strong>ch</strong> für das Unternehmen als ganzes aus.<br />

Angewandte Theorie, Erfahrungswissen, thematis<strong>ch</strong>e Verknüpfungen sowie auflockernde Beispiele<br />

führen zu einer gelungenen Balance zwis<strong>ch</strong>en wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> fundiertem Wissen, praktis<strong>ch</strong>er An-<br />

wendung und originellen Seitensprüngen zum Tabu-Thema „arbeitsbedingte Depressionen“. Das<br />

Bu<strong>ch</strong> soll ein Präventionsbu<strong>ch</strong> sein und ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> somit an eine breite Lesers<strong>ch</strong>aft, die si<strong>ch</strong> mit<br />

dem Trendthema „Burnout“ in einem breiten und fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> gut fundierten Rahmen auseinander set-<br />

zen will oder muss. Wirts<strong>ch</strong>afts- und gesells<strong>ch</strong>aftspolitis<strong>ch</strong>e sowie unternehmeris<strong>ch</strong>e Aspekte wer-<br />

den mit psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en Erkenntnissen zu Depression und Stress in Verbindung gebra<strong>ch</strong>t und auf<br />

deren Abhängigkeit hin beurteilt. Das Bu<strong>ch</strong> vermittelt wi<strong>ch</strong>tige Hintergrundinformationen, die einen<br />

kompetenteren Umgang mit dieser komplexen Thematik ermögli<strong>ch</strong>en, ohne dabei illusoris<strong>ch</strong>e Pa-<br />

tent- und S<strong>ch</strong>nelllösungen zu verspre<strong>ch</strong>en.<br />

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