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Einführng in das Altsächsische

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76 <strong>E<strong>in</strong>führng</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>Altsächsische</strong><br />

� Athematische Verben: Unter athematischen Verben s<strong>in</strong>d solche zu verstehen, die die<br />

Personalendungen unmittelbar an die Verbalwurzel anfügen. E<strong>in</strong>ige Reste dieses Typus<br />

s<strong>in</strong>d auch im Germ. noch <strong>in</strong> Präs.-Formen erhalten:<br />

o Das Verb ‚se<strong>in</strong>‘ enthält im Westgerm. Formen, die aus zwei uridg. Wurzeln<br />

kontam<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d, nämlich *h1es- ‚se<strong>in</strong>‘ und *b h uh2- é/o-, Präsensbildung zu uridg.<br />

*b h eh2- ‚wachsen, entstehen, werden‘; die Lautung *b h uh2- é/o- > *b h ū e/o-<br />

entwickelte sich zu westidg. *b h ī e-:<br />

o 1.sg.<strong>in</strong>d.präs.: urgerm. *ezmi > *imm i > got. im, aisl. em; kontam<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> as. biu-m,<br />

ahd. b-im, ae. bēo-m;<br />

o 2.sg.<strong>in</strong>d.präs.: urgerm. *esi > *is i > got. is; ebenso ais. es-t (mit e- nach der 1.sg. und<br />

-t nach den Prät.-Präs.); kontam<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> as., ahd. b-is-t, ae. b-is(-t);<br />

o 3.sg.<strong>in</strong>d.präs.: urgerm. *esti > *ist i > got., ahd. ist; ebenso as. is(t), aisl. es (mit e-<br />

nach der 1.sg. und Verlust von -t wegen Unbetontheit); dagegen ae. biđ;<br />

o 1./2./3.pl.<strong>in</strong>d.präs.: urgerm. (3.pl.) *sendi > *s<strong>in</strong>d i > as., got., ae. s<strong>in</strong>d, ahd. s<strong>in</strong>t;<br />

dagegen aisl. ero analogisch nach der 1.pl.; dagegen ae. bēođ mit dem anderen<br />

Stamm; diese ersetzt (analogisch zu den st.V. ebenso wie im Ae.) die 1.pl. urgerm.<br />

*ezum (> aisl. erom; dagegen mit analogischem si- got. sijum; kontam<strong>in</strong>iert ahd.<br />

birum) und 2.pl. urgerm. *ezuđ (> aisl. erođ; dagegen mit analogischm si- got. sijuþ;<br />

kontam<strong>in</strong>iert ahd. birut).<br />

o 2. Das Verb ‚tun‘:<br />

o 1.sg.<strong>in</strong>d.präs.: urgerm. *đōm i > as. dōm, agd. tuom, ae. dō(m) (die Form ae. dō ist an<br />

1.sg.opt.präs. angeglichen);<br />

o 2.sg.<strong>in</strong>d.präs.: urgerm. *đōs i > as. dōs, ahd. tuos(t) (mit -t nach den Prät.-Präs.);<br />

dagegen ae. dēst mit Ablautstufe -ē- und -t nach den Prät.-Präs.;<br />

o 3.sg.<strong>in</strong>d.präs.: urgerm. *đōđ i > as. dōd, ahd. tuot; dagegen ae. dēđ mit Ablautstufe<br />

-ē-;<br />

o 1./2./3.sg.<strong>in</strong>d.präs.: urgerm. (3.pl.) *đōnd i > as. dōd, ahd. tuont, ae. dōđ; diese ersetzt<br />

(analogisch zu den st.V. ebenso wie im Ae.) die 1.pl. urgerm. *đōmiz (> ahd. tuomēs<br />

[mit analogischer Umbildung wie beim st.V.)] und 2.pl. urgerm. *đōđ i (> ahd. tuot).

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