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Einführng in das Altsächsische

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29 <strong>E<strong>in</strong>führng</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>Altsächsische</strong><br />

urgerm. *χa zi e/a- ‚hören‘ > as. hōrian, hōrean; vgl. got. hausjan, ahd. hōren, ae.<br />

hieran, afries. hōra, aisl. heyra;<br />

urgerm. *sē e/a- ‚säen‘ > as. sāian, sāgian; vgl. got. saian, ahd. sā(j/w)en, ae. sāwan,<br />

aisl. sá.<br />

o E<strong>in</strong> solches as. j steht auch <strong>in</strong> lat. Lenhwörtern für lat. i (spunsia ‚Schwamm’ < lat.<br />

spongia);<br />

o Urgerm. * ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> kurzsilbigen Stämmen nach r, đ und im Inf<strong>in</strong>itiv auf -ian als<br />

silbisches i (vgl. heries ‚des Heeres‘, nerian ‚retten‘, ređia ‚Rede‘, wonian ‚wohnen‘);<br />

o Während -i- <strong>in</strong> den älteren Hss. <strong>in</strong> der Regel erhalten ist, zeigt es auch schon <strong>in</strong> den<br />

Hel.-Hss. Neigung zum Schw<strong>in</strong>den, die später stärker wird; die Unsicherheit <strong>in</strong> der<br />

Setzung des -j- zeigt sich <strong>in</strong> Fällen, wo fälschlich i oder e e<strong>in</strong>geschoben ist (vgl. erđea<br />

‚Erde‘);<br />

o Erst im As. entwickelt ist j, g als Übergangslaut vor und nach palatalen Vokalen (vgl.<br />

kōgii, kōii ‚Kühe‘, nīgemo ‚neuem‘, snēgig ‚schneeig‘);<br />

o Im Silbenauslaut wird j zu i, <strong>das</strong> dann auch schw<strong>in</strong>den kann (vgl. rīki ‚Reich‘, kunni<br />

‚Geschlecht‘, net ‚Netz‘, bed ‚Bett‘).<br />

� Urgerm. * > as. ii, i:<br />

urgerm. * a ō n (mit Umbildung nach dem Zahlwort ‚drei‘) ‚zweier‘ > as. twēi(i)o;<br />

vgl. got. twaddje (mit sekundärer Gen.Pl.-Endung -e), ahd. zweiio, ae. twēg(e)a, aisl.<br />

tveggja;<br />

urgerm. *a a- ‚Ei‘ > as. ei; vgl. krimgot. ada (= got. *addja ? ), ahd. ei, ae. ǣg, aisl.<br />

egg.<br />

2.2.2. Die Liquida<br />

� Urgerm. *l > as. l:<br />

urgerm. *landa- ‚Land‘ > as. land; vgl. got. land, ahd. lant, ae., afries., aisl. land;<br />

urgerm. *slaχe/a- ‚schlagen‘ > as. slahan; vgl. got., ahd. slahan, ae. slean, afries. slā,<br />

aisl. slá.<br />

o In den lat. Lehnwörtern wird lat. l mit as. l wiedergegeben (vgl. kelik ‚Becher‘ < lat.<br />

calix; kalk ‚Kalk‘ < lat. calx);<br />

o Verschiedene r bzw. n statt l s<strong>in</strong>d entweder dissimilatorisch oder Schreibfehler (vgl.<br />

surikero, suncan zu sulīk ‚solch‘; Ess. Gl. sliumo ‚schleunig‘ neben sniumo).

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