Einführng in das Altsächsische
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12 <strong>E<strong>in</strong>führng</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>Altsächsische</strong><br />
� a dient zur Angabe des kurzen und langen a-Lautes; <strong>in</strong> offener Silbe wahrsche<strong>in</strong>lich schon<br />
gedehnt (vgl. Akzent Prud. 52 c ápon; M 368 gimánodun), vielleicht auch vor ld, lt, ll, rd,<br />
rt, rn, rm.<br />
o o für den langen a-Laut weist auf e<strong>in</strong>en zwischen ā und ō stehenden Laut (Alt.R.<br />
Corb. 14 Loc-burgun : Freck. 18 Lac-seton).<br />
o å vor n weist auf Verdumpfung von a, welches dann zu o, bei Ausfall des Nasals zu ō<br />
wird (Merseb. Gl. onståndanlica; W.H. 3 On-heri : Pr. 1 An-rapun; W.H. 2 As-ik :<br />
W.H. 1 Os-ik [< *ans-]).<br />
o In den östlichen Urkunden häufig e, æ für a, ā (Pr. 1. 33 a Suenehild : sonst<br />
Suanehildis).<br />
� e deutet wie im Late<strong>in</strong>ischen verschiedene Laute an:<br />
o e<strong>in</strong>en kurzen e-Laut (kellari < lat. cellarium); vor r e<strong>in</strong>en offenen, helleren Laut (Prud.<br />
hérron); Entwicklung zum offenen Laut geht auch aus dem Übergang <strong>in</strong> a hervor (Pr.<br />
1,65 a varsnen für fers<strong>in</strong>; Eigennamen auf -barht, -braht, -brath: W.H. 1 Barahtw<strong>in</strong>i<br />
neben Berahtw<strong>in</strong>i);<br />
o häufiger f<strong>in</strong>det sich i neben e (und zwar bei ursprünglichem wie auch Umlauts-e [vgl.<br />
ON auf -beki : -biki; -stedi : -stidi]), auch vor r (C 4039 gewirthot);<br />
o geschlossene Aussprache hatte e wohl, wenn es den ē-Laut aus ē² und aus ai<br />
bezeichnete (andrēd : andried; M 5169 hēt : C hiet);<br />
o auf offene Aussprache des aus ai entwickelten Lautes weisen Wörter, <strong>in</strong> denen æ, ai, ā<br />
mit ē wechseln (W.H. 1,34 a Driuon-aiki : Pr. 1,14 b Driuon-ēk).<br />
� i dient zur Angabe des kurzen und langen i-Lautes; <strong>in</strong> offener Silbe beg<strong>in</strong>nt Annäherung an<br />
e (C leƀot : M libod); lange Aussprache wird auch durch Doppelschreibung angegeben (C<br />
5354 siith); Dehnung von i zu ī wie <strong>in</strong> den neueren Dialekten hat ebenfalls wohl begonnen<br />
(Prud. Gl. bíuon).<br />
� o deutet verschiedene Laute an:<br />
o kurzes o mit offener, zu a neigender Aussprache (C 835 gibaranero = giboranero), vor<br />
r + K geht o dialektal ganz <strong>in</strong> a über (Freck. H. tharp, harn);<br />
o geschlossenes o (besonders vor Nasalen), vielleicht <strong>in</strong> offener Silbe schon gedehnt<br />
(gomo, giwono);