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Einführng in das Altsächsische

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11 <strong>E<strong>in</strong>führng</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>Altsächsische</strong><br />

� Manchmal wird die Lautquantität durch Doppelschreibung angedeutet, vgl.: siith ‚Reise‘,<br />

uup, uupp ‚auf‘, garoo ‚bereit‘, gibood ‚Gebot‘, noon ‚Nachmittag‘, Oodhelmi PN.<br />

Häufiger als durch Doppelschreibung wird die Vokallänge <strong>in</strong> den Hss. Aber durch e<strong>in</strong>en<br />

Akut (seltener durch e<strong>in</strong>en Zirkumflex) angedeutet, z.B. hét ‚heiß‘.<br />

� Die as. Schrift trägt vielfach mehr den Charakter e<strong>in</strong>er Silben- und Satzschrift als den e<strong>in</strong>er<br />

Wortschrift, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong>erseits Worte getrennt ersche<strong>in</strong>en (ge hugd ‚Gedächtnis‘, bifun dan<br />

‚erforscht‘), andererseits Pro- und Enklitika mit dem betonten Wort zusammengeschrieben<br />

werden (anhelli ‚<strong>in</strong> der Hölle‘, thogihordun ‚da hörten‘, hewas ‚er war‘, gisahhe ‚sah er‘).<br />

Oft ersche<strong>in</strong>en sogar ganze Gruppen von Worten ungetrennt, vgl.: habdaimthar ‚hatte<br />

(sich) da‘, thuotesedlahneg ‚da neigte sich zum Untergang‘, satimthuoendiswigoda ‚saß<br />

(sich) da und schwieg‘.<br />

� Die Interpunktion besteht <strong>in</strong> den as. Hss. meist aus dem e<strong>in</strong>fachen Punkt, der jedoch nicht<br />

nur am Satzende steht, sondern auch oft zur Trennung e<strong>in</strong>zelner Wörter und kle<strong>in</strong>erer<br />

Satzteile benutzt wird. In den poetischen Texten markiert er ziemlich regelmäßig den<br />

Zäsur und der Versschluss.<br />

o Seltener ersche<strong>in</strong>t daneben e<strong>in</strong> Semikolon oder e<strong>in</strong> r-ähnliches Zeichen.<br />

1.4. Die Aussprache des <strong>Altsächsische</strong>n<br />

� Bestimmung der Aussprache geschieht anhand folgender Kriterien:<br />

o Lautwert, den die lat. Grapheme vom 9.-12. Jh. besaßen; zu beachten ist dabei, <strong>das</strong>s <strong>in</strong><br />

jeder Schrift die Aussprache nur annähernd getreu wiedergegeben wird;<br />

o Aus orthographischen Schwankungen <strong>in</strong> den as. Denkmälern. E<strong>in</strong> Unsicherheitsfaktor<br />

dabei ist jedoch, <strong>das</strong>s Abweichungen von späteren Schreibern herrühren können<br />

(außerdem ist es oft nicht möglich, die Denkmäler genau zu lokalisieren);<br />

o Lautbestand der niederdeutschen Mundarten, der herangezogen werden kann.<br />

� Es ist somit denn auch nicht weiter verwunderlich, <strong>das</strong>s <strong>in</strong> den Handbüchern<br />

unterschiedliche Angaben zur Aussprache der Laute existieren.<br />

a. Vokale

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