Urotherapie
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Urotherapie
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<strong>Urotherapie</strong><br />
Nahtstelle zwischen ärztlicher und<br />
pfl egerischer Inkontinenz-Versorgung<br />
Ein neuartiges Konzept ergänzt die bisherigen Angebote<br />
Integration aller Disziplinen zur Optimierung der Inkontinenzversorgung für Erwachsene<br />
Inkontinenz - ein drängendes Problem von<br />
volkswirtschaftlicher Bedeutung<br />
Unter Harninkontinenz versteht man jeden nicht gewollten Urinverlust.<br />
Die Betroffenen können nicht selbst bestimmen, wann sie zur<br />
Toilette gehen.<br />
Frauen sind von diesem Problem weitaus häufi ger betroffen als<br />
Männer, ältere Menschen mehr als junge. Vor allem wird zu<br />
wenig beachtet, dass auch Frauen im jungen und mittleren Alter an<br />
Harninkontinenz leiden.<br />
Betroffen sind bis zu 1 Million Erwachsene in Österreich. Dabei ist<br />
es heute überhaupt nicht mehr notwendig, dass Menschen<br />
inkontinent sind.<br />
Die Kosten für die Inkontinenzhilfsmittel betragen jährlich viele<br />
Millionen Euro.<br />
Warum <strong>Urotherapie</strong>?<br />
Blasenschwäche ist für viele Betroffene ein „Tabuthema“ und daher<br />
schambesetzt. Diese Funktionsstörung ist ein weit verbreitetes<br />
Problem, dabei ist Inkontinenz in vielen Fällen heilbar.<br />
Umso wichtiger sind eine kompetente, fächerübergreifende Begleitung<br />
und Unterstützung sowie spezifi sche therapeutische Angebote.<br />
Eine erfolgreiche Bewältigung erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.<br />
Die Urotherapeutin ist die primäre Ansprechpartnerin,<br />
sie übernimmt die Gesamtkoordination, daher wurde diese Funktion<br />
von einer Mitarbeiterin aus der Pfl ege übernommen.<br />
Prim. Dr. Karl Leeb, DGKS Maria Rothansl (Urotherapeutin)<br />
Urodynamik - ein zentraler Funktionstest<br />
zur Inkontinenzabklärung<br />
Urodynamischer Messplatz und Funktionskurve<br />
Stomatherapie<br />
Physiotherapie<br />
Psychologie<br />
Hilfsmittel<br />
Gynäkologie<br />
<strong>Urotherapie</strong><br />
häusliche<br />
Pfl ege<br />
Urologie<br />
Diagnostik<br />
Ergotherapie<br />
Chirurgie<br />
Aufgaben der <strong>Urotherapie</strong><br />
• Organisation, Assistenz und Durchführung der Diagnostik<br />
• Beratung zu allen Fragen der Inkontinenz<br />
• Beratung zu Inkontinenzhilfsmittel<br />
• Aufklärung der Patienten vor jeglichen Untersuchungen<br />
• Schulung von Patienten und Angehörigen<br />
• Verhaltenstherapie<br />
• Blasenmanagement<br />
• Hilfe zur eigenständigen Gestaltung des Alltages<br />
• Erfassung des Miktionsverhaltens<br />
• Dokumentation des Trinkverhaltens<br />
• Beckenbodentraining<br />
• Förderung des interdisziplinären Behandlungskonzeptes als<br />
Schnittstelle zwischen den beteiligten Fachgebieten<br />
• Beratung und Unterstützung zu allen Fragen der<br />
medikamentösen und operativen Therapie<br />
• Klärung der Aufgabenverteilung<br />
• Förderung der Eigenkompetenz<br />
Ziele der <strong>Urotherapie</strong><br />
Erhaltung der Nierenfunktion<br />
Erreichen der Kontinenz zur sozialen Integration<br />
Verbesserung der Lebensqualität<br />
Steigerung der Alltagskompetenz<br />
Untersuchungen:<br />
• Erhebung des Beschwerdebildes<br />
• Ultraschall Nieren, Restharn, Unterbauch<br />
• Urinstatus<br />
• Aufzeichnung des Harnstrahls<br />
• Miktionsprotokoll<br />
• Blasendruckmessung<br />
• Blasenröntgen<br />
• Blasenspiegelung<br />
• Videourodynamik<br />
Therapien:<br />
• Elektrostimulation<br />
• Medikamente<br />
• Operative Eingriffe<br />
• intravesikale<br />
Stimulation
PCA3 und Prostata-Karzinom<br />
Ein Gen-basierter Test verbessert die Diagnostik<br />
Ein neuartiger Test untersucht Prostatazellen aus dem Urin<br />
PCA3 (Prostatakrebs-Gen 3); Erstmals in Österreich as Rountinediagnostik verfügbar<br />
Die Vorsorgeuntersuchung der Prostata<br />
In Österreich erkranken jährlich etwa 5.000 Männer an einem<br />
Prostatakarzinom.<br />
Mit 10% aller Krebstodesfälle ist das Prostatakarzinom eine der<br />
häufi gsten Todesursachen beim Mann.<br />
Wird der Krebs frühzeitig genug entdeckt, besteht die Chance, dass<br />
er noch auf die Prostata begrenzt ist. Unter dieser Voraussetzung<br />
ist in den meisten Fällen eine dauerhafte Heilung möglich.<br />
Vorsorgeuntersuchungen der Prostata werden ab dem 45. Lebensjahr<br />
jährlich empfohlen. Den größten Stellenwet hat dabei das PSA<br />
(Prostata-spezifi sche Antigen), mit dem 80 - 90% der Karzinome<br />
entdeckt werden. Durch eine zusätzliche Untersuchung der Prostata<br />
werden weitere 10 - 20% entdeckt.<br />
In diesem frühen Stadium sind nie Beschwerden vorhanden - deshalb<br />
ist die genaue Vorsorgeuntersuchung so wichtig!<br />
In den letzten 20 Jahren hat sich die Ausdehnung des Prostatakarzinoms<br />
bei Erstdiagnose aufgrund des PSA-Wertes massiv verringert<br />
- mehr Erkrankungen werden heilbar!<br />
Warum ein neuer Test?<br />
Das PSA ist für die Früherkennung des Prostatakrebses unverzichtbar.<br />
Ein erhöhter Wert wird aber nur in einem Drittel durch ein<br />
Karzinom (bösartige Veränderung), in zwei Drittel jedoch durch eine<br />
gutartige Vergrößerung oder eine Entzündung der Prostata hervorgerufen.<br />
Eine weitere Abklärung macht deshalb eine Gewebeentnahme<br />
aus der Prostata (Biopsie) erforderlich. Falls diese unauffällig<br />
ist, kann ein Prostatakrebs häufi g trotzdem nicht mit letzter Sicherheit<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Daher wird dringend ein Test benötigt, der eine genauere Unterscheidung<br />
zwischen Prostatakrebs und gutartigen Veränderungen<br />
ermöglicht.<br />
Prim. Dr. K. Leeb - Urologie<br />
Prim. Dr. E. Haschke-Becher - Institut für Labordiagnostik<br />
Diagnostik der Prostata<br />
PSA-Bestimmung PCA3 - NEU!<br />
Wie wird der neue Test durchgeführt?<br />
Der Test ist einfach, schnell und schmerzlos:<br />
Prostata-<br />
Massage<br />
Urinprobe<br />
Transrektaler Ultraschall<br />
der Prostata<br />
Fingeruntersuchung<br />
der Prostata<br />
Laboranalyse<br />
PCA3 Grenzwerte 5 10 15 25 35 50 95<br />
Empfi ndlichkeit 96% 85% 77% 63% 53% 41% 17%<br />
Genauigkeit 14% 33% 47% 61% 74% 85% 95%<br />
Wie funktioniert der neue Test?<br />
Der PCA3-Test kann eine Überproduktion von Genprodukten des<br />
Prostatakarzinoms im Urin nachweisen.<br />
Die Mehrzahl der Prostatakarzinomzellen produziert sehr viel mehr<br />
PCA3-Genprodukte als normale oder gutartig veränderte Prostatazellen<br />
(Faktor 60 - 100!).<br />
Der Unterschied zu allen bisherigen Testverfahren ist:<br />
PCA3 ist nur bei Vorliegen eines Prostatakrebses erhöht - nicht bei<br />
gutartiger Vergrößerung oder Entzündung!<br />
Der PCA3-Wert wird wesentlich wesentlich von der Größe des Prostata-Krebses<br />
Prostata-Krebses<br />
beeinfl usst. Daher fi ndet PCA3 vor allem die “signifi kanten“ und<br />
damit entscheidenden Karzinome.<br />
Der PCA3-Test ergänzt das PSA und ist sehr gut geeignet, frühere<br />
Prostatakrebs-Stadien, die noch organbegrenzt und damit heilbar<br />
sind, zu fi nden - ohne aber andererseits bereits bei klinisch unwichtigen,<br />
weil extrem kleinen Krebsherden, die nie in Erscheinung<br />
treten, auffällig zu werden.<br />
Wer profi tiert von dem neuem Test?<br />
Der PAC3-Test kann die Gewebeentnahme (Biopsie) aus der Prostata<br />
nicht ersetzten!<br />
Er kann aber eine wesentliches Kriterium, sich für oder gegen eine<br />
Gewebeentnahme zu entscheiden, darstellen.<br />
Insbesondere für Männer, bei denen bereits früher eine Biopsie<br />
durchgeführt wurde, kann der neue Test eine wichtige Entscheidungshilfe<br />
sein.<br />
Ab einem PCA3-Wert > 35 besteht ein deutlicher Anhaltspunkt dafür,<br />
dass bösartige Zellen vorhanden sein können. Daher wird eine<br />
(nochmalige) Gewebeprobe ab diesem PCA3-Wert empfholen.
elizib - UROLOGIE<br />
Basisdiagnostik Harninkontinenz<br />
Mitbringen von:<br />
Miktionstagebuch<br />
Inkontinenzfragebogen<br />
Lebensqualitätsfragebogen<br />
Besprechung mit PatientIn<br />
und Festlegen des weiteren<br />
Vorgehens<br />
• konservativ oder<br />
• Erweiterte Diagnostik und ggf.<br />
Operation<br />
Prim. Dr. K. Leeb - Urologie<br />
Erstvorstellung<br />
1. Tag<br />
Therapievorschlag<br />
Urofl ow<br />
Labor<br />
Auswertung der Fragebögen und Erhebung der<br />
Anamnese Untersuchung Sonographie<br />
Besprechung<br />
im Team
elizib - UROLOGIE<br />
Basisdiagnostik Harninkontinenz<br />
Bei neurologischer Ursache<br />
oder Indikation zur Operation<br />
oder Konservative Therapie nicht<br />
erfolgreich<br />
Besprechung mit PatientIn<br />
ggf. Terminvereinbarung zur<br />
operativen Therapie<br />
Prim. Dr. K. Leeb - Urologie<br />
Erstvorstellung<br />
2. Tag<br />
Therapievorschlag<br />
Zystoskopie<br />
erweiterte Anamnese Urodynamik<br />
Besprechung<br />
im Team<br />
Röntgen