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Gartengestaltung von Kamaritsch Seite 6/7 - Extra

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Menge schart sich im Hof des Kuhstalls<br />

und wartet auf die erste Paarung. Raju<br />

wird aus seinem Stall gelassen und<br />

rennt durch den Hof, stellt sich zur<br />

Schau, verängstigt ein paar Zuschauer.<br />

Meine Kollegen lassen Arjun in den<br />

Hof, und alles wartet gespannt auf die<br />

Begegnung dieser beiden Prachtstiere.<br />

Die Hirten führen die beiden langsam<br />

zusammen, sie treffen sich, stehen<br />

sich nur noch wenige Meter gegenüber,<br />

schauen sich kurz in die Augen und<br />

ignorieren sich, gehen aneinander vorbei.<br />

Keine Lust zu kämpfen. Das geht eine<br />

Weile so, bis die Hirten sich entscheiden,<br />

eine andere Paarung in den Hof zu<br />

lassen. Mitra und Bharat. Ein ähnliches<br />

Spiel beginnt. Die Spannung liegt nicht<br />

so sehr darin, wer den Kampf gewinnen<br />

wird, sondern, ob sie überhaupt<br />

kämpfen werden. Bharat will, Mitra will<br />

nicht. Mitra schleicht sich zum Tor hin-<br />

ter dem die Kalbinnen wohnen, gibt zu<br />

verstehen, dass das Leben besseres zu<br />

bieten hat, als eine sinnlose Rangelei<br />

mit einem Freund. Den Hirten ist sein<br />

Begehr egal, sie führen Bharat zu Mitra<br />

und die zweite Paarung endet mit<br />

einer Blamage für Mitra. Anstatt sich<br />

dem kampflustigen Bharat zu stellen,<br />

rennt er da<strong>von</strong>. Die Zuschauer johlen<br />

und Mitra wird für ein Jahr die Lachnummer<br />

der Umgebung sein. Doch er<br />

wird nicht alleine bleiben. Zwei weitere<br />

Stiere flüchten vor ihrem Gegner, drei<br />

Paarungen enden kampf- und fluchtlos<br />

mit gegenseitiger Ignoranz, in nur drei<br />

Paarungen wird tatsächlich gekämpft.<br />

Oder eher gerangelt. Die Stiere <strong>von</strong> Nathdvara<br />

entpuppen sich als Weicheier,<br />

verweichlicht vielleicht durch die Behandlung<br />

als Heilige, die sie genießen,<br />

oder aber einfach eingelullt <strong>von</strong> der immer<br />

noch starken Energie Gandhis, dem<br />

Pazifisten. Jedenfalls hat dieser Stierkampf<br />

eindeutig gezeigt, dass Aggres-<br />

extra April 2008<br />

sion dem Manne nicht angeboren ist<br />

und dass sogar Stiere so etwas was wie<br />

Stolz haben können (denn in Wirklichkeit<br />

wirkten die Stiere nicht wie Weicheier.<br />

Sie waren sich einfach zu gut, zu<br />

heilig, um sich in die Niederungen einer<br />

Rauferei herabzulassen). Was auch immer<br />

hinter dem Sanftmut dieser Tiere<br />

steht, es war ein wunderschöner Tag, an<br />

dem ich auch meine geliebte Kamadhenu<br />

wieder getroffen habe, und mit<br />

schönen Erinnerungen an diesen einzigartigen<br />

Ort mache ich mich auf den<br />

Weg nach Vrindaban, dem Zentrum der<br />

Krishnaverehrung (und damit auch der<br />

Kuhverehrung) in Indien.

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