(PDF) Blickpunkt Familie - Der Dom

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23.12.2012 Aufrufe

22 Der Advent als Anfang Lichter-Rituale in der dunklen Jahreszeit Der November versetzt in Abschiedsstimmung. Die Blätter fallen, es wird früh dunkel und abends empfindlich kalt. Wir erleben unmissverständliche Zeichen der Natur, dass die schöne und warme Jahreszeit endgültig zu Ende gegangen ist. Unsere Seele ist an die äußeren Veränderungen gekoppelt, die Abschiedsstimmung der Natur überträgt sich auf unser Gemüt. von Richard Schleyer Das Brauchtum, das so etwas wie unsere kollektive Volksseele darstellt, setzt Gegentrends gegen die aufkommende Trübnis. In unserem Städtchen, in Salzkotten, hat es sich so eingebürgert, dass die Andacht am Nachmittag des Allerheiligentages um 16 Uhr beginnt. Damit liegt sie in der Tageszeit so, dass die anschließende Gräbersegnung an den Beginn der Dämmerung fällt. Diese Zeit liegt genau richtig, um die Kerzen in den vielen Grablichtern anzustecken. Gerade junge Familien legen den Gräberbesuch gern in diese Tageszeit, weil es die Kinder fasziniert, das Gedenken an die Oma und den Opa mit dem Anstecken der Kerzen zu verbinden. Der Gräberbesuch verliert so etwas seinen tristen Charakter; er wird zum Zeichen der Hoffnung. Mit der dunklen Jahreszeit beginnen auch die Lichterrituale. Kinder laufen bei den Martinsumzügen mit ihren Laternen durch den Ort. Allein würden sie sich nie mehr auf die dunkle Straße trauen; aber mit der Laterne in der Hand und in der Gemeinschaft mit Mama und Papa und den anderen Kindern überwinden sie ihre Furcht vor der Dunkelheit. Wer das schaurig-wohlige Gefühl erleben will, das die vielen leuchtenden Laternen verbreiten, muss zugleich die Dunkelheit aushalten; denn nur in ihr kann die leuchtende Laterne ihre Wirkung entfalten, womit sie auch in unserer Seele ein Licht anzündet. Das 19. Jahrhundert war eine Zeitepoche der Erfindungen. Von der Eisenbahn über das Auto bis zur Glühbirne und zum Telefon revolutionierte der Erfindungsgeist dieser Zeit den Alltag der Menschen. Eine der genialsten und schönsten Erfindungen, die den deutschen Familienalltag durchdringen sollten, Fotos: KNA gelang dem 19. Jahrhundert aber mit dem Brauch des Adventskranzes. Der immer früher einsetzenden Dämmerung wird ein fortschreitendes Hellerwerden entgegengesetzt: Jede Woche wird eine weitere Kerze angezündet. So lernen Kinder das Warten und verinnerlichen zugleich die Erfahrung, dass jedes Warten ein Ziel hat. Am Ende brennen vier Kerzen an dem grünen Kranz. Aber das eigentliche Lichterziel, der Weihnachtsbaum, übertrifft alle Erwartungen. So viele Kerzen, wie nur Platz, haben brennen an ihm. „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.“ Diese Worte des Propheten Jesaja legen den christlichen Advent aus. Mühsam wehren wir uns gegen die Finsternis, zünden Kerze nach Kerze an. Mit unserem kleinen, aber zunehmenden Kerzenlicht stimmen wir uns ein auf das große Licht, das an Weihnachten aus dem Himmel zu uns hereinleuchtet. Gott wird Mensch, die Kluft zwischen unserer manchmal dunklen Welt und dem lichten Himmel ist endgültig überwunden. Theologen mögen diese Botschaft noch so gelehrt ausdrücken, unsere Seele erreicht sie nur, wenn diese darauf vorbereitet ist. Die menschliche Seele braucht eine Vorerfahrung, damit sich der Weihnachtsglaube, dass Gott in dieser Welt als Kind geboren wird, in sie einsenken kann. „Das Licht kam in die Welt … Und das Licht leuchtet in der Finsternis.“ So greift das Weihnachtsevangelium nach Johannes die Jesajaworte auf. Wir stecken in unserer Stube Licht für Licht an, um uns auf Weihnachten einzustimmen. Wir steigern in uns die Vorfreude auf den großen Lichterbaum, der auch das Haus unserer Seele mit neuem Strahlen erfüllt. Der Advent ist kein banges Warten auf einen ungewissen Ausgang. Wir bereiten uns und unsere Seele auf einen neuen Anfang vor.

Zauber des Tiroler Advents von Manuela Mörtenbäck / Ewald Dreismeier Die Adventszeit ist im österreichischen Nord- und Osttirol etwas ganz Besonderes für alle Generationen. Kaum jemand vermag sich der vorweihnachtlichen Schönheit des berühmten Landstrichs zu entziehen, der in dieser Zeit „wirklich“ glitzert und funkelt, im Schneegestöber! Eine der am meisten fotografierten Personen des Tiroler Advents ist der Nachtwächter Hannes Rohrbacher, der in Lienz stets bereits um 21 Uhr den Weihnachtsmarkt mit einem Rundgang schließt. Auf blinkende elektrische Lichterketten und Weihnachtsdekorationen wird beim Rattenberger Advent ganz verzichtet. Das geht auf eine Idee des Tiroler Künstlers Anders Linder zurück. So wird der Rattenberger Advent ausschließlich mit Kerzen und Feuerstellen romantisch beleuchtet. Eine grandiose Wirkung für die ganze Gemeinde in den Abendstunden! Die Altstadt von Hall in Tirol verwandelt sich im Advent in eine unvergleichliche Kulisse, indem ihre historischen Häuserassaden durch die an die Wand projizierten und bunt eingefärbten Kalenderzahlen selber zum Adventskalender Technik für Behinderte und Senioren • Treppenlifte • Hebebühnen • Aufzüge • Rampen Und alles, was Sie brauchen, damit Sie noch lange zu Hause wohnen können. Josef Heers Engineering Paderborn, Tel. 0 52 51 / 76 03 05 www.jh-e.de M e i s t e r u n d g e p r . R e s t a u r a t o r i m T i s c h l e r - H a n d w e r k Kunst-Tischlerei über 50 Jahre Neuanfertigung und Restaurierung von Kircheneinrichtungen und Kirchenportalen Ausführung sämtlicher Tischler- und Bildhauerarbeiten in der Denkmalpflege Geseker Straße 1 · 59602 Rüthen-Oestereiden Tel. 0 29 54 / 2 88 · Fax 0 29 54 / 13 20 In der Stadt Lienz in Tirol wird das adventliche Trei­ werden. Der obere ben im Dezember durch Stadtplatz wird den Nachtwächter Han­ dabei strahlend helnes Rohrbacher abends ler erleuchtet. bereits um 21 Uhr been­ Der Ort Imst det und es kehrt Stille präsentiert einen ein in den Straßen. Krippenpfad und So halten sich buntes eine der schönsten Leben und Ruhe dort Krippenausstellun- im Advent eine gute gen der Region im Balance. Foto: Profer & Partner Herzen der Stadt. Innsbruck organisiert einen Christkindleinzug mit über 500 Engeln und Hirten. Freude auf die Bergweihnacht pur! Groß und Klein erleben dort eine besonders schöne Adventszeit, die das warten auf das Christkind verkürzt. Kufstein zeigt in den Kasematten der Josefsburg und im Freiareal der Festungsarena traditionelle Handwerkskunst. Und auf dem Weg durch den romantischen Scheulingwald in Mayrhofen erfahren die Besucher viel Interessantes über die Geschichte des wohl berühmtesten Weihnachtsliedes „Stille Nacht“. So ist das Miterleben der Adventszeit in den Bergen von Nord- und Osttirol in Österreich ein großes Erlebnis. Es ist für alle die schönste Jahreszeit. 23

Zauber des Tiroler Advents<br />

von Manuela Mörtenbäck / Ewald Dreismeier<br />

Die Adventszeit ist im österreichischen Nord- und Osttirol<br />

etwas ganz Besonderes für alle Generationen. Kaum jemand<br />

vermag sich der vorweihnachtlichen Schönheit des berühmten<br />

Landstrichs zu entziehen, der in dieser Zeit „wirklich“<br />

glitzert und funkelt, im Schneegestöber!<br />

Eine der am meisten fotografierten Personen des Tiroler<br />

Advents ist der Nachtwächter Hannes Rohrbacher, der in<br />

Lienz stets bereits um 21 Uhr den Weihnachtsmarkt mit<br />

einem Rundgang schließt. Auf blinkende elektrische Lichterketten<br />

und Weihnachtsdekorationen wird beim Rattenberger<br />

Advent ganz verzichtet. Das geht auf eine Idee des Tiroler<br />

Künstlers Anders Linder zurück. So wird der Rattenberger<br />

Advent ausschließlich mit Kerzen und Feuerstellen romantisch<br />

beleuchtet. Eine grandiose Wirkung für die ganze<br />

Gemeinde in den Abendstunden!<br />

Die Altstadt von Hall in Tirol verwandelt sich im Advent<br />

in eine unvergleichliche Kulisse, indem ihre historischen<br />

Häuserassaden durch die an die Wand projizierten und bunt<br />

eingefärbten Kalenderzahlen selber zum Adventskalender<br />

Technik für Behinderte und Senioren<br />

• Treppenlifte<br />

• Hebebühnen<br />

• Aufzüge<br />

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In der Stadt Lienz in Tirol<br />

wird das adventliche Trei­<br />

werden. <strong>Der</strong> obere<br />

ben im Dezember durch<br />

Stadtplatz wird<br />

den Nachtwächter Han­<br />

dabei strahlend helnes<br />

Rohrbacher abends<br />

ler erleuchtet.<br />

bereits um 21 Uhr been­<br />

<strong>Der</strong> Ort Imst<br />

det und es kehrt Stille<br />

präsentiert einen<br />

ein in den Straßen.<br />

Krippenpfad und<br />

So halten sich buntes<br />

eine der schönsten<br />

Leben und Ruhe dort<br />

Krippenausstellun-<br />

im Advent eine gute<br />

gen der Region im<br />

Balance.<br />

Foto: Profer & Partner<br />

Herzen der Stadt.<br />

Innsbruck organisiert<br />

einen Christkindleinzug mit über 500 Engeln und<br />

Hirten. Freude auf die Bergweihnacht pur! Groß und Klein<br />

erleben dort eine besonders schöne Adventszeit, die das warten<br />

auf das Christkind verkürzt.<br />

Kufstein zeigt in den Kasematten der Josefsburg und im<br />

Freiareal der Festungsarena traditionelle Handwerkskunst.<br />

Und auf dem Weg durch den romantischen Scheulingwald in<br />

Mayrhofen erfahren die Besucher viel Interessantes über die<br />

Geschichte des wohl berühmtesten Weihnachtsliedes „Stille<br />

Nacht“. So ist das Miterleben der Adventszeit in den Bergen<br />

von Nord- und Osttirol in Österreich ein großes Erlebnis. Es<br />

ist für alle die schönste Jahreszeit.<br />

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