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| Konsequent Effizient“ - Coverinterview mit Georg Stadlhofer | | Zu Tisch mit Stefan Graf | | Fokus Umfrage: Im Schatten des Lockdowns | | Kommentare u.a. von Yasmin Obojkovits, Hannes Gerstmann, Frank Brün, Harald Greger, Philipp Kaufmann Alexander Bosak, Clemens Hecht, Andreas Gobiet | | Themen im Fokus: Illmitzer Gespräche, Abgemeldet – Jobsituation am Bau, Schockstarre am Bau | Dominanz der Gemeinnützigen |

| Konsequent Effizient“ - Coverinterview mit Georg Stadlhofer |
| Zu Tisch mit Stefan Graf |
| Fokus Umfrage: Im Schatten des Lockdowns |
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Im Fokus: Dämmen/Thermische Sanierung<br />

indem die anerkennbaren Kosten gedeckelt<br />

sind und Niedrigverdiener alternativ eine<br />

Negativsteuer in Anspruch nehmen können.<br />

„Bei der Sanierung von Eigenheimen können<br />

wir den mit Abstand größten Hebel ansetzen.<br />

Die einkommensteuerliche Absetzung der Sanierungskosten<br />

ist ein international erfolgreich<br />

angewandtes Modell“, so Walter Stingl, Gründer<br />

der Stingl Top Audit Steuerberatung GmbH.<br />

Ankurbelung der Sanierung privater<br />

Mietwohnhäuser<br />

Ein ähnlich einfaches steuerliches Förderungsmodell<br />

wurde für die thermisch-energetische<br />

Sanierung privater Mietwohnhäuser<br />

entwickelt. Ähnlich einem in Deutschland<br />

neu eingeführten Instrument soll durch eine<br />

stark verkürzte Absetzung der Sanierungskosten<br />

innerhalb von nur fünf Jahren die<br />

Bereitschaft für Sanierungen angekurbelt<br />

werden. Für Eigentümer, die mit erhöhten<br />

Absetzbeträgen wenig anfangen können, soll<br />

alternativ eine Investitionsprämie in Höhe<br />

von 15 Prozent der Investitionskosten eingeführt<br />

werden. Denkmalgeschützte Gebäude<br />

werden zusätzlich begünstigt, indem die<br />

Liebhabereiberechnung entschärft wird. Bei<br />

gewerblich genutzten Mietflächen ist schon<br />

heute eine Sofortabsetzung möglich. Dies soll<br />

bei Mischobjekten auch auf Wohnungen ausgeweitet<br />

werden. Begleitend soll zur erleichterten<br />

Finanzierung die steuerfreie Ansparung<br />

der Mietzinsreserve ermöglicht werden.<br />

„Besten Effekte<br />

durch steuerlichen<br />

Förderungen und<br />

wohnrechtliche<br />

Anpassungen.“<br />

Karin Fuhrmann,<br />

TPA Steuerberatung<br />

Augenmaß beim thermisch und<br />

wirtschaftlich Machbaren<br />

Regelungen und Anreize müssen bei Miethäusern<br />

anders als im Wohnungseigentum angelegt<br />

sein. Umfassende thermisch-energetische<br />

Sanierungen sind unter den heutigen Rahmenbedingungen<br />

nur sehr schwer wirtschaftlich<br />

darstellbar. Andererseits ist kaum mit politischer<br />

Unterstützung für eine Begünstigung<br />

von Einzelbauteilsanierungen zu rechnen.<br />

Angesichts dessen spricht viel für die Anwendung<br />

des beim Sanierungsscheck erprobten<br />

Modells, dass förderbare Teilsanierungen<br />

eine Effizienzsteigerung um mindestens 40%<br />

erreichen müssen, nachzuweisen entweder<br />

über den Heizwärmebedarf oder die Gesamtenergieeffizienz.<br />

„Bei privaten Vermietern wird man mit steuerlichen<br />

Förderungen in Verbindung mit<br />

wohnrechtlichen Anpassungen die besten Effekte<br />

erzielen“, Karin Fuhrmann, Steuerberaterin<br />

und Partnerin bei TPA Steuerberatung.<br />

Ergänzende wohnrechtliche<br />

Maßnahmen als Turbo<br />

Die entwickelten Modelle werden zweifellos<br />

von der Branche gut aufgenommen werden.<br />

Ihre Wirksamkeit würde aber wesentlich<br />

steigen, wenn begleitende wohnrechtliche<br />

Reformen durchgeführt werden. Beim Wohnungseigentum<br />

sind die großen Brocken eine<br />

Neuregelung der Rücklage und effizientere<br />

Regelungen der Willensbildung. Im Mietrecht<br />

wäre ein besonders starker Treiber, wenn<br />

Wohnungen im Vollanwendungsbereich<br />

(Gründerzeit-Bauten) bei entsprechend hoher<br />

Qualität der Sanierung angemessen vermietet<br />

werden könnten. Für viele Maßnahmen, etwa<br />

die Umstellung von fossilen wohnungsseitigen<br />

Heizungen (Gasthermen) auf regenerative<br />

Hauszentralheizungen (Fernwärme),<br />

müssen die Duldungspflichten der Mieter<br />

reformiert werden.<br />

2 Millionen Tonnen CO 2<br />

-Reduktion<br />

in zehn Jahren<br />

Bei entsprechend konsequenter Umsetzung<br />

der dargestellten steuerlichen Förderungsmodelle<br />

ist in den jeweiligen Bestandssegmenten<br />

eine Erhöhung der Sanierungsrate um etwa<br />

einen Prozentpunkt machbar. Damit ist ein<br />

wesentlicher Beitrag zur Dekarbonisierung des<br />

Wohnungssektors darstellbar, der in 10 Jahren<br />

eine CO 2<br />

-Reduktion von 2 Millionen Tonnen<br />

bewirken würde.<br />

Turbo für die Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

– Herausforderung für die Bauwirtschaft Die<br />

Wohnhaussanierung ist ein mächtiger Motor<br />

für Wirtschaftsleistung und Beschäftigung.<br />

Die dargestellten Maßnahmen versprechen<br />

einen zusätzlichen Bruttoproduktionswert<br />

von fast 2,6 Milliarden Euro pro Jahr. Von der<br />

Eigenheimsanierung profitiert insbesondere<br />

98 BauTecFokus

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