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| Konsequent Effizient“ - Coverinterview mit Georg Stadlhofer | | Zu Tisch mit Stefan Graf | | Fokus Umfrage: Im Schatten des Lockdowns | | Kommentare u.a. von Yasmin Obojkovits, Hannes Gerstmann, Frank Brün, Harald Greger, Philipp Kaufmann Alexander Bosak, Clemens Hecht, Andreas Gobiet | | Themen im Fokus: Illmitzer Gespräche, Abgemeldet – Jobsituation am Bau, Schockstarre am Bau | Dominanz der Gemeinnützigen |

| Konsequent Effizient“ - Coverinterview mit Georg Stadlhofer |
| Zu Tisch mit Stefan Graf |
| Fokus Umfrage: Im Schatten des Lockdowns |
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Copyrights: Gregor Hartl, Stanislav Kogiku, Astrid Knie, Mario Pampel<br />

„Wirtschaftliche<br />

Schwächephasen treffen<br />

die Bauwirtschaft<br />

zeitverzögert.“<br />

Karl Weidlinger,<br />

Swietelsky<br />

Was bleibt, ist Wertschätzung<br />

Jede Krise bringt letzten Endes auch etwas<br />

Gutes mit sich. „Die Bedeutung des Bausektors<br />

als lokal wertschöpfender Sektor wird<br />

wieder mehr gesehen“, ist der STRABAG-<br />

Chef optimistisch. „Auch deswegen, weil<br />

wir ein sehr personalintensiver Sektor sind,<br />

sprich es sind viele Arbeitsplätze damit verbunden.“<br />

Eine Meinung, die auch Wetschnig<br />

teilt: „Die Bauwirtschaft als wichtiger Teil<br />

der österreichischen Wirtschaft hat insbesondere<br />

in dieser Phase einen relevanten<br />

und auch positiven Beitrag geleistet und<br />

wurde auch so wahrgenommen.“ Auch wenn<br />

in den ersten vier Wochen des Lockdowns<br />

Mitarbeiter auf den laufenden Baustellen<br />

durchaus mit negativen Reaktionen von verunsicherten<br />

Anrainern konfrontiert waren.<br />

„Diese Situationen haben sich aber rasch<br />

beruhigt“, bestätigt der HABAU-Chef. Auch<br />

Vasko+Partner kann von positiven Rückmeldungen<br />

seitens der Bauherren berichten. „Es<br />

gab wertschätzende Mails und Anrufe, die<br />

wir ohne Covid-19 vermutlich nicht erhalten<br />

hätten“, so Sammer. „Ob das Coronavirus nun<br />

grundsätzlich zu mehr Wertschätzung der<br />

Planungs- bzw. Baubranche führt, das kann<br />

ich nicht sagen, auf jeden Fall hoffen wir, dass<br />

nach der Pandemie Respekt, Höflichkeit und<br />

ein wertschätzender Umgang miteinander<br />

bleibt, denn der bringt uns alle weiter und<br />

unsere Projekte dann sowieso.“ Dass gerade<br />

in Zeiten wie diesen Zusammenhalt und<br />

Kontinuität unerlässlich über alle Branchen<br />

hinweg sind, merkt Strauss noch an. „In der<br />

Krise ist die Bauwirtschaft eine Schlüsselindustrie.<br />

Da jeder in die Bauwirtschaft investierte<br />

Euro zwei bis drei Euro Investitionen<br />

in der nachgelagerten Industrie bringt, sollte<br />

die öffentliche Hand vermehrt auf Investitionen<br />

in den Bausektor setzen bzw. diese weiter<br />

ausbauen.“ Das öffentliche Gelder in Bauprojekten,<br />

vor allem im Sinne des Arbeitsmarktes<br />

und der Konjunktur dringend gebraucht<br />

werden, betont auch Weidlinger. „Die Löhne<br />

unserer Mitarbeiter steigern die regionale<br />

Wertschöpfung“, erklärt der Swietelsky-<br />

Chef. „Wir werden jedenfalls unserer Rolle<br />

für die Aufrechterhaltung der Beschäftigung<br />

mit einer großen Zahl gut bezahlter Jobs auch<br />

in Krisenzeiten gerecht.“<br />

„Teilweise kam das<br />

Material für Straßenbaustellen<br />

nicht über<br />

die Grenze.“<br />

Günther Sammer,<br />

Vasko und Partner<br />

Und wie geht es weiter?<br />

Die Swietelsky AG wird die Kurzarbeit nicht<br />

mehr verlängern und daher im Juni auslaufen<br />

lassen. „Nach wie vor suchen wir in vielen<br />

Bereichen Fachkräfte und stellen Mitarbeiter<br />

ein“, ist Weidlinger zuversichtlich. „Betriebsbedingte<br />

Kündigungen sind jedenfalls im<br />

Angestelltenbereich nicht vorgesehen.“ Die<br />

Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr<br />

sind bei Swietelsky weitgehend stabil, wenngleich<br />

die Entwicklung mit einigen zusätzlichen<br />

Risiken behaftet ist. Der weitere Verlauf<br />

wird genau zu beobachten sein. „Das mit Ende<br />

März ausgelaufene Geschäftsjahr 2019/20<br />

war ein sehr erfolgreiches mit rund drei Milliarden<br />

Euro Bauleistung, rund 11.000 Mitarbeitern<br />

im Jahresdurchschnitt sowie einer im<br />

Branchenvergleich sehr soliden Profitabilität<br />

konzernweit gesehen“, so Weidlinger weiter.<br />

Genaue Zahlen zum letzten Geschäftsjahr<br />

werden erst mit dem Geschäftsbericht<br />

veröffentlicht. Dennoch, in Bezug auf das<br />

tatsächliche Ausmaß der Corona-Krise und<br />

der wirtschaftlichen Implikationen aus dem<br />

Shutdown in vielen Ländern, besteht große<br />

Unsicherheit. „Welche Auswirkungen diese<br />

völlig neuartige Ausnahmesituation auf das<br />

Wachstum der betroffenen Volkswirtschaften<br />

und damit auf die Bautätigkeit haben<br />

wird, ist noch nicht absehbar“, so Strauss. Die<br />

Strategie der PORR bleibt unverändert und<br />

langfristig ausgerichtet. Mit dem 2019 gestarteten<br />

Transformationsprogramm PORR 2025<br />

hat das Unternehmen eine Neuausrichtung<br />

der, in den letzten Jahren stark gewachsenen,<br />

Organisation initiiert und sich substanziell<br />

für den Strukturwandel des Bausektors aufgestellt.<br />

Darüber hinaus sind die mittel- und<br />

langfristigen Fundamentaltrends in der Baubranche<br />

weiterhin intakt, wirken sich positiv<br />

auf die Baubranche aus und eröffnen der<br />

PORR auch in Zukunft weitere Wachstumschancen.<br />

Die HABAU sieht für 2020 noch<br />

kein Problem. Doch die Frage ist, wie lange<br />

es brauchen wird, bis sich die Wirtschaft<br />

wieder erholt. Industrie und Bau reagieren<br />

stark verzögert auf Krisen. „Sorgen bereitet<br />

uns am ehesten das regionale Geschäft<br />

in den einzelnen Bundesländern wie bei<br />

unserem Unternehmen Held & Francke beispielsweise“,<br />

räumt Wetschnig ein. „Wenn<br />

wir das Geld nicht dort hinbringen, wo die<br />

Gemeinden sparen wollten, dann stehen wir<br />

im Herbst 2020. Jetzt gibt es das Hilfspaket,<br />

das heißt, es wird nun in die Gemeinden hinein<br />

investiert. Natürlich freuen wir uns über<br />

Investitionen in den Infrastrukturbereich<br />

bei ÖBB und Asfinag, aber man darf nicht<br />

vergessen, dass im Baugeschäft, das gilt nicht<br />

nur für unsere Bau-Gruppe, die Investitionen<br />

in den Bundesländern wichtig sind, dass dort<br />

für die vielen kleineren Projekte – ein Gehsteig,<br />

ein Kreisverkehr, ein Kanal, was auch<br />

immer gebaut wird – Geld da ist.“ Diese Sorge<br />

wurde zwar von Seiten der Politik ein wenig<br />

entkräftet, dennoch ist die Frage, wie schnell<br />

Projekte zur Umsetzung kommen, auch, was<br />

die Genehmigungen etc. betrifft. „Hier haben<br />

wir bereits unsere Botschaften an den Präsidenten<br />

der Wirtschaftskammer Österreich<br />

Harald Mahrer übermittelt und klar positioniert“,<br />

so der HABAU-Chef. Jedenfalls geht<br />

Wetschnig im zweiten Halbjahr 2020 davon<br />

aus, im Flächengeschäft, Investitionsrückgänge<br />

in der Tourismusbranche und Industrie<br />

zu spüren zu bekommen. Im Ausblick für<br />

2021 ist alles noch ungewiss, vor allem wie<br />

hoch der Umsatzrückgang ausfallen wird.<br />

Sicher ist nur, es wird allen weh tun.<br />

<strong>Sommer</strong> 2020<br />

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