15.11.2020 Aufrufe

Sommer (14.7 MB)

| Konsequent Effizient“ - Coverinterview mit Georg Stadlhofer | | Zu Tisch mit Stefan Graf | | Fokus Umfrage: Im Schatten des Lockdowns | | Kommentare u.a. von Yasmin Obojkovits, Hannes Gerstmann, Frank Brün, Harald Greger, Philipp Kaufmann Alexander Bosak, Clemens Hecht, Andreas Gobiet | | Themen im Fokus: Illmitzer Gespräche, Abgemeldet – Jobsituation am Bau, Schockstarre am Bau | Dominanz der Gemeinnützigen |

| Konsequent Effizient“ - Coverinterview mit Georg Stadlhofer |
| Zu Tisch mit Stefan Graf |
| Fokus Umfrage: Im Schatten des Lockdowns |
| Kommentare u.a. von Yasmin Obojkovits, Hannes Gerstmann, Frank Brün, Harald Greger, Philipp Kaufmann Alexander Bosak, Clemens Hecht, Andreas Gobiet |

| Themen im Fokus: Illmitzer Gespräche, Abgemeldet – Jobsituation am Bau, Schockstarre am Bau | Dominanz der Gemeinnützigen |

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

D<br />

ie sich plötzlich überschlagenden<br />

Ereignisse lähmten die ganze<br />

Baubranche. Täglich änderten<br />

sich die Rahmenbedingungen für<br />

die Arbeit auf den Baustellen und so standen<br />

die Krisenstäbe der Baufirmen täglich vor neuen<br />

Entscheidungsgrundlagen und Herausforderungen.<br />

Die STRABAG schildert die Zeit des Shutdowns<br />

so: Am 18.März erfolgte die Schließung aller<br />

über 1.000 Baustellen in Österreich. Eine Evaluierung<br />

der Baustellen hatte ergeben, dass bei<br />

einer Vielzahl ein 1-Meter-Abstand zwischen<br />

Mitarbeitenden im praktischen Baubetrieb<br />

nicht, wie gesetzlich gefordert, durchgängig<br />

gewährleistet sowie die Lieferkette von Materialien<br />

und Nachunternehmen nicht mehr<br />

sichergestellt werden konnte. Damit wurden<br />

alle 11.000 Arbeiter und Angestellten in Österreich<br />

beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet.<br />

Am 20. März konnte dies zurückgenommen<br />

und die Mitarbeiter rückwirkend mit 1. März<br />

für drei Monate zur Kurzarbeit angemeldet<br />

werden. „Mit den neuen Rahmenbedingungen<br />

zur Kurzarbeit hat die Regierung, nicht zuletzt<br />

aufgrund des öffentlichen Drucks, eine für<br />

alle akzeptable und vernünftige Lösung ausgearbeitet.<br />

Das ‚Gespenst der Kündigung aller<br />

Mitarbeitenden‘ war damit vom Tisch, und<br />

darüber bin ich sehr froh“, sagt Thomas Birtel,<br />

Vorstandsvorsitzender der STRABAG. „Wir<br />

haben Kurzarbeit zu tragbaren Bedingungen<br />

immer als die bevorzugte Lösung angesehen<br />

und diese Bedingungen wurden geschaffen.<br />

Bis dahin mussten wir das Risiko für unser Unternehmen<br />

mit seinen tausenden Arbeitsplätzen<br />

verringern“, so Birtel weiter. Am 27. März<br />

erfolgte schließlich die Wiederaufnahme der<br />

Baustellentätigkeit.<br />

Auch Swietelsky musste sofort reagieren: Mit<br />

20. März erfolgte der Beschluss, das Unternehmen<br />

zur Kurzarbeit anzumelden. Sieben<br />

Tage später konnte die Fortsetzung der Bautätigkeit<br />

unter der Voraussetzung wirksamer<br />

und einhaltbarer Schutzvorkehrungen für<br />

die Mitarbeiter angeordnet werden. Es galt<br />

alle behördlichen Auflagen im Kontext des<br />

Mitarbeiterschutzes zu erfüllen wie beispielsweise<br />

die Beschaffung von Schutzausrüstung,<br />

Abstände in den Büros, Home-Office-Vereinbarungen<br />

usw. und das bei gleichzeitiger<br />

Aufrechterhaltung aller wichtigen Prozesse<br />

im Unternehmen. „Zusätzlich gab es Herausforderungen<br />

in Bezug auf die Dokumentation<br />

von Leistungsstörungen und den Umgang mit<br />

Folgen von COVID-19 in Bauverträgen“, so Karl<br />

Weidlinger, Vorstandsvorsitzender von Swietelsky.<br />

„Dazu kam die Abklärung und Analyse<br />

kaufmännischer Risiken und rechtlicher<br />

Fragestellungen.“<br />

Mit Beginn der Coronakrise stand die PORR<br />

mit den verantwortlichen Behörden, Fachleuten<br />

und der Regierung im stetigen Austausch.<br />

„Das war schon eine Herausforderung“,<br />

erinnert sich CEO Karl-Heinz Strauss. „Die<br />

Reisebeschränkungen und auch die Schutzmaßnahmen<br />

veränderten unser Arbeiten in<br />

allen Bereichen, sowohl in den Büros als auch<br />

auf den Baustellen. So müssen unsere Mitarbeiter<br />

auf den Baustellen unter anderem auf<br />

die Einhaltung der notwendigen Abstände<br />

achten, Masken und teilweise sogar Visiere<br />

tragen.“ Gleichzeitig setzte das Unternehmen<br />

auf Maßnahmen wie Kurzarbeit, Home-Office,<br />

Urlaubsabbau und den freiwilligen Verzicht<br />

auf einen Teil der Managementgehälter.<br />

„Dank Kurzarbeit war<br />

das 'Gespenst Kündigung'<br />

aller Mitarbeiter<br />

vom Tisch.“<br />

Thomas Birtel,<br />

STRABAG<br />

„Wir waren gezwungen, Baustellen teilweise<br />

einzustellen. Das hatte auch Kurzarbeit im<br />

Betrieb zur Folge“, erzählt Hubert Wetschnig,<br />

CEO der HABAU. „Es gab aber auch Kunden,<br />

die mit Nachdruck gefordert haben, die<br />

Baustellen müssen weiterlaufen. Etwa 20<br />

Prozent der Baustellen blieben offen.“ Ende<br />

März wurde das Unternehmen wieder Schritt<br />

für Schritt mit neuen Hygiene- und Verhaltensregeln<br />

hochgefahren. Für Vasko+Partner<br />

kam es durch die Einstellung der Baustellen<br />

zu Verzögerungen bei den Bauvorhaben, die<br />

wieder eingeholt werden müssen. „Es gab<br />

Rückstände bei in Planung befindlichen Bauvorhaben,<br />

dafür konnten wir einige Planungsarbeiten<br />

von anderen Projekten vorziehen“,<br />

versuchte Günther Sammer, Geschäftsführer<br />

von Vasko+Partner einen Ausgleich, auch<br />

in puncto Beschäftigung seiner Mitarbeiter,<br />

zu erreichen. „Wir sind als Planungsbüro in<br />

der Wertschöpfungskette der Bauwirtschaft<br />

ja quasi mittendrin, das bedeutet, wenn eine<br />

Baustelle gesperrt wird, hat zum Beispiel auch<br />

unsere örtliche Bauaufsicht mit Ausnahme<br />

des geordneten Herunterfahrens keine Arbeit<br />

vor Ort.“<br />

Acht Punkte als Plan<br />

Aufgrund des großen Drucks wurde in kürzester<br />

Zeit gemeinsam mit den Sozialpartnern ein<br />

Acht-Punkte-Plan erarbeitet. Dabei ging es um<br />

zusätzliche Vorgaben für die Arbeitshygiene<br />

<strong>Sommer</strong> 2020<br />

81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!