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| Konsequent Effizient“ - Coverinterview mit Georg Stadlhofer | | Zu Tisch mit Stefan Graf | | Fokus Umfrage: Im Schatten des Lockdowns | | Kommentare u.a. von Yasmin Obojkovits, Hannes Gerstmann, Frank Brün, Harald Greger, Philipp Kaufmann Alexander Bosak, Clemens Hecht, Andreas Gobiet | | Themen im Fokus: Illmitzer Gespräche, Abgemeldet – Jobsituation am Bau, Schockstarre am Bau | Dominanz der Gemeinnützigen |

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Rubrik<br />

Top Deal<br />

600 Millionen Euro-<br />

Streit beigelegt<br />

Kölner Stadtarchiv-Einsturz. Nach elf Jahren kommt es zwischen der Arbeitsgemeinschaft aus Bilfinger,<br />

Wayss & Freytag Ingenieurbau und Strabag-Tochter Ed. Züblin und der Stadt Köln zu einer außergerichtlichen<br />

Einigung. Die großen Verlierer sind die Versicherer.<br />

M<br />

it dem Vergleich schließt sich<br />

der Akt um das Projekt Nord-<br />

Süd-Stadtbahn Köln und<br />

damit um eine der größten<br />

Baukatastrophen der deutschen Nachkriegsgeschichte.<br />

Das Archivgebäude in der Kölner<br />

Südstadt war am frühen Nachmittag des 3.<br />

März 2009 bei U-Bahnbauarbeiten in eine<br />

riesige unterirdische Baugrube gestürzt und<br />

hatte zwei Nachbarhäuser mit in die Tiefe gerissen.<br />

In einem dieser Häuser kamen zwei<br />

junge Männer ums Leben, insgesamt 30 Regalkilometer<br />

Archivgut wurden verschüttet. Mit<br />

der Zahlung von insgesamt 600 Millionen Euro<br />

seitens der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) werden<br />

alle Forderungen der Stadt Köln und der Kölner<br />

Verkehrs-Betriebe abgegolten. Im Rahmen der<br />

Vergleichsvereinbarung wurde die ARGE zur<br />

Sanierung, sowie zur erweiterten Rohbaufertigstellung<br />

des Gleiswechselbauwerks, inklusive<br />

des integrierten Hohlraums für eine spätere<br />

Gedenkstätte, auf eigene Kosten verpflichtet.<br />

Versicherer zahlen<br />

„Angesichts der überaus komplexen Thematik<br />

der Schadensursache, die alle Beteiligten<br />

nun bereits seit mehr als 11 Jahren beschäftigt<br />

und wohl auch noch weitere 10-15 Jahre beschäftigt<br />

hätte, und nach intensiver Abwägung<br />

aller Optionen, halten wir die erzielte<br />

Einigung für sinnvoll – nicht nur für alle<br />

Projektbeteiligten, sondern auch für unsere<br />

Anteilseigner,“ erklärt Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender<br />

der Strabag. „Es ist an<br />

der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen und<br />

sich auf die anstehenden Herausforderungen<br />

in diesen schwierigen Zeiten zu konzentrieren.<br />

Dennoch bleibt der 3. März 2009 ein<br />

zutiefst tragischer Tag, den wir nie vergessen<br />

werden.“ Auf den Strabag-Konzern entfallen<br />

anteilsgemäß 200 Millionen Euro der<br />

Vergleichssumme. Aufgrund der Versicherungsdeckung<br />

sowie entsprechender Risikovorsorge<br />

bleibt die Ergebnisschätzung des<br />

börsenotierten Konzerns für das Geschäftsjahr<br />

2020 von der Einigung unberührt. Auch<br />

Bilfinger gibt an, dass die auf das Unternehmen<br />

entfallenden Zahlungen in Höhe von<br />

200 Millionen Euro vollständig durch die<br />

Versicherer abgedeckt werden. Insgesamt<br />

hatte die Stadt Köln eine Schadenssumme<br />

von 1,3 Milliarden Euro veranschlagt. Im<br />

Jahr 2009 erhielt die Stadt von der Provinzial<br />

Rheinland 61,5 Millionen Euro an Versicherungsleistung.<br />

Schonung von Zeit und Ressourcen<br />

Durch die Einigung kann ein weiterer langjähriger<br />

Rechtsstreit über die Schadensursache<br />

und -höhe mit Bindung von materiellen<br />

und personellen Ressourcen vermieden<br />

werden. In den zurückliegenden elf Jahren<br />

haben sich die Untersuchungen zur Einsturzursache<br />

fast ausschließlich auf eine<br />

Fehlstelle in der Schlitzwand konzentriert.<br />

Ursprünglich waren für die Erforschung dieses<br />

Szenarios nur zwei Jahre vorgesehen. Die<br />

anderen relevanten Verdachtsstellen waren<br />

für eine zweifelsfreie Ursachenforschung<br />

bisher nicht tiefgehend genug untersucht<br />

worden. Daher gilt bei diesem technisch<br />

höchst komplexen Thema für die ARGE nach<br />

wie vor, dass die Ursache nicht abschließend<br />

geklärt ist.<br />

Stillstand beenden<br />

Auch um weitere Verzögerungen zu vermeiden,<br />

hat die ARGE trotz der nicht vollständigen<br />

Aufklärung der Schadensursache einer<br />

Beendigung der Erkundungen zugestimmt.<br />

Dies nicht zuletzt, um auf diesem Wege einen<br />

Beitrag zum Stadtfrieden zu leisten und<br />

den Stillstand am Waidmarkt zu beenden.<br />

Damit sind nun die Voraussetzungen für<br />

die Sanierung und Fertigstellung des Gleiswechselbauwerks<br />

sowie die Vollendung der<br />

U-Bahnlinie geschaffen und den Bewohnern<br />

Kölns kann in absehbarer Zeit eine durchgängige<br />

U-Bahnlinie zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

38 BauTecFokus

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