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| Zu Tisch mit Stefan Graf |
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PPP und Kooperationsmodelle —<br />

Wege zur lebenszyklusorientierten<br />

Immobilie<br />

Public Private Partnerships (PPP) sind verrufen —<br />

das ist paradox, zumal viele realisierte Projekte<br />

Erfolgsgeschichten sind<br />

Auch in Österreich sind bereits einige Projekte<br />

als Kooperationen zwischen der öffentlichen<br />

Hand und der Privatwirtschaft umgesetzt<br />

worden. Erfolgreiche Beispiele dafür sind die<br />

Neubauprojekte aus dem Bildungseinrichtungen-Neubauprogramm<br />

(BIENE) der Stadt Wien,<br />

das insgesamt 21 Bildungseinrichtungen (davon<br />

18 Bildungscampus-Standorte) als PPP beinhaltet.<br />

Jene Standorte, die bereits in Betrieb sind,<br />

zeichnen sich durch hohe Nutzerzufriedenheit<br />

aus und bestätigen den Ansatz der Auftraggeberin,<br />

Leistungen, die nicht in ihrem Kernaufgabenbereich<br />

liegen oder bei denen die<br />

vorhandenen Managementkapazitäten in quantitativer<br />

Hinsicht nicht ausreichen, einem Spezialisten<br />

zu überlassen. Auf diese Weise können<br />

durch Effizienzgewinne Kosten gespart werden.<br />

Aus rechtlicher Sicht lassen sich PPP- und<br />

Kooperationsmodelle im mittleren Spektrum<br />

zwischen der Privatisierung von Einzelaufgaben<br />

(Outsourcing bzw. Contracting-out) und einer<br />

materiellen Privatisierung, d. h. der Überlassung<br />

ganzer Aufgaben- bzw. Geschäftsbereiche,<br />

einordnen. Die nachhaltige, langfristige<br />

Zusammenarbeit zwischen interdisziplinären<br />

Partnern kann in vielerlei Hinsicht wirtschaftlich<br />

sinnvoll sein. Nicht zuletzt spielt der Lebenszyklusansatz<br />

bei Zusammenschlüssen in<br />

Kooperationsmodellen eine wichtige Rolle.<br />

Die Lebenszyklusorientierung bei Bauprojekten<br />

bedeutet eine phasenübergreifende Optimierung<br />

von Planung, Bau und Betrieb. Besonders<br />

in Zeiten des Klimawandels ist die Fokussierung<br />

auf langfristigen Erhalt und Ressourcenschonung<br />

unumgänglich. Auch rückt die Erkenntnis,<br />

dass die Betriebsphase der größte Kostentreiber<br />

ist, immer mehr in das Bewusstsein der<br />

Bauherren. Gebäude verursachen zudem auch<br />

nicht quantifizierbare Umweltkosten, die Teil<br />

der Klimadebatte sein sollten und es zukünftig<br />

wohl auch sein werden, da fast ein Drittel aller<br />

CO 2<br />

-Emissionen und etwa die Hälfte des Energieverbrauches<br />

auf den Immobiliensektor zurückzuführen<br />

sind.<br />

Bei PPP-Modellen ist die Aufgabe des wertschöpfungsstufenübergreifenden<br />

Managements<br />

grundsätzlich dem privaten Partner zugeordnet.<br />

Die öffentliche Hand vergibt einen phasenübergreifenden<br />

Dienstleistungsauftrag mit<br />

üblichen Laufzeiten zwischen 20 und 30 Jahren<br />

auf Basis einer outputspezifischen Leistungsbeschreibung.<br />

Dieser Ansatz schafft für den privaten<br />

Partner Anreize, bereits in der Planungsbzw.<br />

Bauphase Investitionen zu tätigen, die zu<br />

einer Minimierung der Lebenszykluskosten<br />

führen können und es ihm über die Vertragslaufzeit<br />

erleichtern, das Gebäude effizient in<br />

dem definierten Soll-Zustand zu halten, an den<br />

seine Vergütung gebunden ist. Die Qualitätssteigerung<br />

bei PPP-Projekten lässt sich auch<br />

darauf zurückführen, dass die übliche Gewährleistungsfrist<br />

für Mängel des Bauunternehmens<br />

nicht zutrifft. Projektrisiken werden im Kooperationsmodell<br />

jeweils dem Partner zugewiesen,<br />

der sie am besten beherrschen kann. Somit<br />

entsteht für den privaten Partner, der nach den<br />

Regelungen des ESVG (Europäisches System<br />

Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung) auch<br />

wirtschaftlicher Eigentümer ist, ein wesentlich<br />

höherer Anreiz, nachhaltig und wartungsarm<br />

zu bauen.<br />

Im allgemeinen Verständnis steht PPP für verschiedene<br />

Varianten der Kooperation zwischen<br />

Privatunternehmen und der öffentlichen Hand,<br />

denen ein langfristiger Vertrag zugrunde liegt.<br />

Dieser wird für verschiedene Kombinationen<br />

aus Service-, Bau- und Finanzierungsleistungen<br />

geschlossen und mit Mitteln aus dem öffentlichen<br />

Budget abgegolten. Grundsätzlich wird<br />

zwischen institutionellen und vertraglichen<br />

PPP unterschieden.<br />

Im Unterschied zum Outsourcing oder Contracting-out<br />

wird beim PPP durch die öffentliche<br />

Hand nicht nur die reine Ausführungsleistung<br />

bestellt, sondern es werden Aufgaben mit<br />

einem Partner geteilt sowie Know-how und<br />

Ressourcen langfristig und kooperativ in die<br />

Leistungserbringungen eingebunden. Dieser<br />

Lebenszyklusansatz kann zu Qualitätssteigerungen<br />

führen und bietet für beide Vertragspartner<br />

Chancen und Lösungen für viele<br />

Herausforderungen im öffentlichen Bereich.<br />

Quellen:<br />

• Röber M. (2018): Public Private Partnerships (PPP), in:<br />

Voigt R. (Hrsg.): Handbuch Staat, Springer VS, Wiesbaden<br />

• Beckers, Wagemann, Klatt (2013): Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

bei PPP-Vorhaben: Herausforderungen und<br />

Lösungsoptionen, in: Reichard/Schröter (Hrsg.): Zur Organisation<br />

öffentlicher Aufgaben: Effizienz, Effektivität<br />

und Legitimität, Verlag Barbara Budrich<br />

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