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Sommer (14.7 MB)

| Konsequent Effizient“ - Coverinterview mit Georg Stadlhofer | | Zu Tisch mit Stefan Graf | | Fokus Umfrage: Im Schatten des Lockdowns | | Kommentare u.a. von Yasmin Obojkovits, Hannes Gerstmann, Frank Brün, Harald Greger, Philipp Kaufmann Alexander Bosak, Clemens Hecht, Andreas Gobiet | | Themen im Fokus: Illmitzer Gespräche, Abgemeldet – Jobsituation am Bau, Schockstarre am Bau | Dominanz der Gemeinnützigen |

| Konsequent Effizient“ - Coverinterview mit Georg Stadlhofer |
| Zu Tisch mit Stefan Graf |
| Fokus Umfrage: Im Schatten des Lockdowns |
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wenig Einfluss: Die Stellplätze in den hauseigenen<br />

Garagen seien nicht nur zu wenig in<br />

Relation zu den Wohnungen, sondern auch<br />

völlig überteuert. Unzufriedenheit herrscht<br />

wegen langer Parkplatzsuche, notwendigem<br />

Umparken und darüber, dass auch Besucher,<br />

die mit dem Auto kommen, vor Strafzetteln<br />

nicht sicher seien.<br />

Wer in den SeeSee Tower zieht, schätzt nicht<br />

nur den direkten Blick auf den See, sondern<br />

vor allem den hohen Identifikationswert des<br />

Stadtentwicklungsgebiets in der Seestadt.<br />

Für den einen klingt schon der Name SeeSee<br />

Tower besonders, während es für den anderen<br />

ein Highlight ist, Teil von etwas völlig Neuem<br />

zu sein: die Stadt in der Stadt. Blickt man ins<br />

Sonnwendviertel II, ist es hier die Leistbarkeit<br />

und weniger die Identifikation mit der Umgebung,<br />

die die Bewohner anlockt. Einzig die<br />

Architektur versucht sich hier mit bunten Balkonen<br />

von der grauen Betonmasse abzuheben<br />

und so den Bewohnern das Gefühl zu geben,<br />

Teil von etwas Besonderem zu sein. Im MGG 22<br />

sind es vorzugsweise junge Familien, die Ruhe<br />

in der Natur suchen. Eine hohe Identifikation<br />

scheint den Leuten hier nicht wichtig zu sein.<br />

Dennoch trägt die häufig kritisierte offene<br />

Bauweisedazu bei, dass die nachbarschaftlichen<br />

Kontakte hier am ausgeprägtesten zu<br />

sein scheinen.<br />

Eine Vielzahl an Aktivitäten, sei es der<br />

Gartenverein oder die Arbeit durch die<br />

wohnbau:consult, aber auch WhatsApp- und<br />

Facebook-Gruppen sorgen dafür, dass man<br />

seine Nachbarn im MGG 22 kennt. Sowohl im<br />

SeeSee Tower als auch im Smart-Wohnen Sonnewendviertel<br />

II findet der Austausch lediglich<br />

digital statt. Hier gibt es jeweils eine Facebook-<br />

Gruppe, persönlich kenne man seine Nachbarn<br />

aber kaum bis gar nicht. Nachbarschaftliche<br />

Initiativen, um sich besser kennenzulernen<br />

und auszutauschen gibt es laut Angaben der<br />

Bewohner nicht, das sei aber auch nicht unbedingt<br />

erwünscht. Der Bewohner im Sonnwendviertel<br />

II und im SeeSee Tower kennt<br />

seine Nachbarn großteils nicht und will daran<br />

auch nichts ändern. Das mag vielleicht auch<br />

daran liegen, dass hier, anders als im MGG 22 ,<br />

viele Menschen auf engem Raum leben. Störfaktor<br />

im Sonnwendviertel II sei nicht nur der<br />

Straßenlärm , sondern vor allem jener, der<br />

durch die Nachbarn verursacht werde.<br />

Die ein oder andere Schwierigkeit mit der<br />

Heizung beziehungsweise mit dem Raumklima<br />

gibt es an allen drei Standorten. Während<br />

die Bewohner im SeeSee Tower im Winter<br />

oftmals Probleme haben, die Temperatur<br />

den eigenen Bedürfnissen entsprechend zu<br />

regulieren, haben manche im Sonnwendviertel<br />

II gerade im <strong>Sommer</strong> mit zu hoher<br />

Luftfeuchtigkeit zu kämpfen. Nicht nur das<br />

ein oder andere Problem, sondern auch wesentlich<br />

höhere Kosten verursache die Betonteilaktivierung<br />

im MGG 22 . Die laufenden<br />

Kosten liegen deutlich über dem ursprünglich<br />

angepriesenen Preis von 0,25 Euro pro<br />

Quadratmeter und auch die Betriebskostennachverrechnung<br />

sorgt für Ärger.<br />

Der Praxistest hat gezeigt, Zertifikate werden<br />

meist verliehen, bevor überhaupt jemand<br />

ein Projekt bewohnt. Gefördert und unterstützt<br />

werden bevorzugt Projekte, die gut<br />

für das Klima sind. Kein schlechter Ansatz,<br />

allerdings sind Theorie und Praxis eben doch<br />

zwei Paar Schuhe.<br />

Factbox<br />

MGG 22<br />

Ursprünglich ein Marchfelder Bauerndorf,<br />

entstand in Stadlau auf einer Nutzfläche<br />

von 11.100 Quadratmetern das MGG 22 . 30<br />

Erdsonden wurden hier durch die PORR<br />

bis in eine Tiefe von 150 Metern verbaut.<br />

Allein 14.500 Kubikmeter Beton kamen<br />

auf der Baustelle zum Einsatz. Die Landschaftsplanung<br />

des Projekts verantwortet<br />

Rajek Barosch. Vielfach als Game Changer<br />

im Bereich der Energieversorgung gepriesen,<br />

ist das MGG 22 der erste mehrgeschoßige<br />

soziale Wohnbau mit Bauteilaktivierung<br />

Wiens.<br />

<strong>Sommer</strong> 2020<br />

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