23.12.2012 Aufrufe

Steht das SHK-Handwerk vor einem Lohndumping - Mindestlohn als ...

Steht das SHK-Handwerk vor einem Lohndumping - Mindestlohn als ...

Steht das SHK-Handwerk vor einem Lohndumping - Mindestlohn als ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Strukturwandel – die Megatrends<br />

im Spiegel der Ökonomie<br />

Prof. Dr. Michael Hüther<br />

Direktor, Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

Kooperationstagung Evangelische Akademie in Tutzing, 15./16. November 2006<br />

0


Inhalt<br />

� Profil und Treiber des Strukturwandels<br />

� Strategische Herausforderungen im Strukturwandel<br />

� Verstärkte Marktorientierung in der Finanzwirtschaft<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 1


Dienstleistungsanteile im internationalen Vergleich<br />

Anteil der Dienstleistungen an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung in Prozent<br />

USA<br />

Frankreich<br />

UK<br />

Italien<br />

Deutschland<br />

Japan<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 2<br />

60<br />

62<br />

66<br />

65<br />

68<br />

71<br />

71<br />

70<br />

70<br />

76<br />

75<br />

77<br />

1991<br />

2004<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt; OECD; Institut der deutschen Wirtschaft Köln


Gewinner und Verlierer in der deutschen Industrie<br />

Ausgewählte Wirtschaftszweige, Veränderung der realen BWS 1991-2004 in Prozent<br />

EDV-, und Büromaschinen<br />

Recycling<br />

Rundfunk-, Nachrichtentechnik<br />

Sonstiger Fahrzeugbau<br />

Chemie<br />

Kraftfahrzeuge<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

Maschinenbau<br />

Ledergewerbe<br />

Textilgewerbe<br />

Bekleidungsgewerbe<br />

Kokerei, Mineralölverarbeitung<br />

+ 1151<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 3<br />

+ 71<br />

+ 67<br />

+ 39<br />

+ 38<br />

+ 12<br />

+ 6<br />

- 10<br />

- 42<br />

- 43<br />

- 45<br />

- 91<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft Köln


Nachfragewandel<br />

Wandel der Konsumstruktur in Deutschland*<br />

60<br />

58<br />

56<br />

54<br />

52<br />

50<br />

48<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

Waren Dienstleistungen<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

* Anteil an den Konsumausgaben in Prozent; Quellen: Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 4


Produktionswandel und Outsourcing<br />

Beschäftigungsdynamik im deutschen Dienstleistungssektor*<br />

Datenverarbeitung, Datenbanken<br />

Unternehmensdienstleister<br />

Grundstücks-, Wohnungswesen<br />

Kultur, Sport, Unterhaltung<br />

Forschung, Entwicklung<br />

Gesundheits-, Veterinär-, Sozialwesen<br />

Gastgewerbe<br />

Häusliche Dienste<br />

Erziehung, Unterricht<br />

Dienstleistungen insgesamt<br />

Handel<br />

Kredit-, Versicherungsgewerbe<br />

Verkehr, Nachrichtenübermittlung<br />

Öff. Verw., Verteidigung, Sozialversicherung<br />

-13<br />

-14<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 5<br />

5<br />

5<br />

21<br />

19<br />

31<br />

39<br />

37<br />

47<br />

45<br />

-40 -20 0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />

*Veränderung der Anzahl der Erwerbstätigen im Zeitraum 1991-2003 in Prozent; Quellen: Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

74<br />

93<br />

140


Globalisierung und Offshoring<br />

Herkunftsstruktur der deutschen Exporte*<br />

1995<br />

2000<br />

2005<br />

60<br />

58<br />

69<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Inländische Wertschöpfung Importierte Vorleistungen Importierte Güter<br />

* Anteil der Exporte aus inländischer Wertschöpfung und Import am Export in Prozent; Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 6<br />

23<br />

23<br />

19<br />

17<br />

19<br />

12


Wettbewerbsdruck<br />

Produktivität und Preise in Gesamtwirtschaft und Industrie, Jahresdurchschnitte*<br />

Produktivität<br />

1960 - 1991 1991 - 2002<br />

Gesamtwirtschaft 4,3 1,6<br />

Verarbeitendes Gewerbe 5,1 2,5<br />

Elektroindustrie 11,2 3,3<br />

Preise<br />

Gesamtwirtschaft 7,2 1,3<br />

Verarbeitendes Gewerbe 5,1 1,3<br />

Elektroindustrie 2,5 0<br />

1960 bis 1991 Westdeutschland, ab 1991 Deutschland. Produktivität: reale Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen. Preise: implizite Deflator aus nominaler und realer<br />

Wertschöpfung.<br />

* 1960 bis 1991 Westdeutschland, ab 1991 Deutschland; Veränderung in Prozent; Quellen: Statistisches Bundesamt; Grömling, 2005<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 7


Prognose: Wie sieht die Zukunft aus?<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

Verarbeitendes Gewerbe mit<br />

Vorleistungsverbund<br />

Verarbeitendes Gewerbe ohne<br />

Vorleistungsverbund<br />

Vorleistungsverbund<br />

1995 2000 2005 2010 2015<br />

Quelle: IW Consult GmbH<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 8


Inhalt<br />

� Profil und Treiber des Strukturwandels<br />

� Strategische Herausforderungen im Strukturwandel<br />

� Verstärkte Marktorientierung in der Finanzwirtschaft<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 9


Strategieoptionen im Strukturwandel<br />

Vollkommene Konkurrenz<br />

(komparative Vorteile)<br />

Standardisierung<br />

Preiswettbewerb<br />

Konvergenz<br />

Zerlegung von<br />

Wertschöpfungsketten<br />

Spezialisierung auf<br />

Hichtech und High-Skill<br />

Kostenwettlauf<br />

Strategieoptionen<br />

Unvollkommene Konkurrenz<br />

(dynamische Vorteile)<br />

Differenzierung<br />

Qualitätswettbewerb<br />

Temporäre Divergenz<br />

Erweiterung von<br />

Wertschöpfungsketten<br />

Permanentes Engineering:<br />

Kostenwettlauf und Innovationswettlauf<br />

Second-Mover-Vorteile<br />

Neue Wachstumstheorie<br />

(dauerhafte Vorteile)<br />

Segmentierung<br />

Basisinnovationen<br />

Dauerhafte Divergenz<br />

Schaffung neuer<br />

Wertschöpfungsketten<br />

Hightech-Strategie: Spitzenforschung<br />

und Innovationswettlauf<br />

First-Mover-Vorteile<br />

Quelle: Lichtblau/Grömling (2006)<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 10


Handlungsoptionen im Strukturwandel<br />

� Standortpolitik<br />

� Wir bewegen uns in Richtung einer Welt vollkommener Konkurrenz.<br />

� Befund: unzureichende Angebotsbedingungen Deutschlands im internationalen<br />

Vergleich<br />

� Industriepolitik<br />

� Industriepolitik heißt, optimale Rahmenbedingungen für die Generierung<br />

dynamischer Vorteile schaffen (Clusterbildung unterstützen)<br />

� Problem: Schaffung spezifischer Vorteile für einen Teil der Unternehmen.<br />

� Lösungsansatz: Industriepolitische Interventionen müssen <strong>einem</strong> strengen<br />

Begründungszwang unterliegen<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 11


Forschung ist in Deutschland eine Domäne der Industrie<br />

Aufwendungen der Wirtschaft für Forschung und Entwicklung in Milliarden Euro<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1,3<br />

Industrie Dienstleistungen<br />

1,8<br />

1,5<br />

2,3<br />

27,9 27,7 28,4 31,1<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 12<br />

3,6<br />

36,1<br />

4,0<br />

3,9<br />

3,9<br />

39,8 42,7 43,7<br />

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005<br />

Quellen: Stifterverband für die deutsche Wissenschaft; Institut der deutschen Wirtschaft Köln


Forschung und Entwicklung in Unternehmen<br />

Betreibt Ihr Unternehmen Forschung und Entwicklung?<br />

Innovatoren<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

High Tech<br />

Medium Tech<br />

Low Tech<br />

Keine Innovatoren<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 13<br />

Gesamt<br />

nie<br />

gelegentlich<br />

kontinuierlich<br />

FuE-Intensität<br />

FuE-Intensität<br />

kontinuierlich<br />

gelegentlich<br />

nie<br />

Quelle: IW Consult


Exportorientierung<br />

Prozentanteile aller Unternehmen einer Innovatorengruppe<br />

Innovatoren<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

High Tech<br />

Medium Tech<br />

Low Tech<br />

Keine Innovatoren<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 14<br />

Gesamt<br />

keine Exporte<br />

wenig Exporte<br />

viel Exporte<br />

viel Exporte<br />

wenig Exporte<br />

keine Exporte<br />

Quelle: IW Consult


Finanzierung von Innovationsaktivitäten<br />

Rang der Finanzierungsprobleme<br />

Innenfinanzierung<br />

Förderung Kredite<br />

externe<br />

Forschungspartner<br />

Risikokapital<br />

kleine Unternehmen Platz 5 Platz 4 Platz 3 Platz 2 Platz 1<br />

mittlere Unternehmen Platz 5 Platz 3 Platz 3 Platz 2 Platz 1<br />

große Unternehmen Platz 5 Platz 3 Platz 4 Platz 2 Platz 1<br />

sehr große Unternehmen Platz 5 Platz 4 Platz 3 Platz 2 Platz 1<br />

Quelle: IW Consult<br />

Quelle: IW Consult<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 15


Inhalt<br />

� Profil und Treiber des Strukturwandels<br />

� Strategische Herausforderungen im Strukturwandel<br />

� Verstärkte Marktorientierung in der Finanzwirtschaft<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 16


Verschiebungen bei der Intermediation<br />

Geldvermögen der privaten Haushalte, in Prozent<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Bargeld und<br />

Bankeinlagen<br />

gegenüber<br />

Versicherungen und<br />

Pensionseinrichtungen<br />

1991 2005<br />

Wertpapiere Investmentzertifikate<br />

Quelle: Deutsche Bundesbank<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 17


Langfristige Zinsen und Nettozinserträge<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

1979<br />

1981<br />

1983<br />

1985<br />

1987<br />

1989<br />

1991<br />

1993<br />

Langfristige Zinsen (linke Skala)<br />

Nettozinseinkommen in Prozent der Bilanzsumme (rechte Skala)<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 18<br />

1995<br />

1997<br />

1999<br />

2001<br />

2003<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

Quelle: Deutsche Bundesbank, OECD, Jäger (2006)<br />

0


Flache Zinsstruktur auf Dauer<br />

Prozentpunkte<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

-1,00<br />

-2,00<br />

-3,00<br />

Inflation <strong>als</strong><br />

Problem<br />

1970 75 1980 85 1990 95 2000 05 10<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 19<br />

USA<br />

Euroland1)<br />

Post<br />

Bubble<br />

Economy<br />

Niedriginflationsphase<br />

1) Bis 1998 Daten für Deutschland.<br />

Quellen: EcoWin, Deutsche Bundesbank


Gründe für den Rückgang der Kreditaufnahme<br />

Klimaverschlechterung<br />

höhere Zinsen<br />

langwierige<br />

Bearbeitungsdauer<br />

Probleme überhaupt<br />

Kredit zu bekommen<br />

Anforderungen an die<br />

Dokumentation<br />

Anforderung an die<br />

Offenlegung<br />

mehr Sicherheiten<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Quelle: Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 20


Arm‘s length vs. beziehungsbasiert<br />

� Kredit ist <strong>das</strong> klassische Instrument zur beziehungsbasierten Finanzierung.<br />

� Ist in Deutschland die beziehungsbasierte Finanzierung auf dem Rückzug?<br />

� Beziehungsbasierte Finanzierungen – z. B. durch eine Hausbank – erlauben die<br />

Überwindung von Problemen, die durch asymmetrische Informationen verursacht<br />

werden.<br />

� Bei einer beziehungsbasierten Finanzierung produziert die Bank Informationen<br />

über <strong>das</strong> Unternehmen und kann dadurch <strong>das</strong> Problem der asymmetrischen<br />

Information lindern.<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 21


Arm‘s length vs. beziehungsbasiert<br />

� Als Gegenstück zur beziehungsbasierten Finanzierung gibt es <strong>das</strong> Arm‘s length<br />

lending<br />

� Eine Arm‘s length Finanzierung kommt in Frage, wenn die Käufer der Wertpapiere<br />

keinen übermäßigen Informationsnachteil verglichen mit dem Finanzierten hat.<br />

� Wenn eine solche Informationsasymmetrie doch existiert, kann <strong>das</strong> Wertpapier nur<br />

mit <strong>einem</strong> Abschlag verkauft werden. Begründung: Moralisches Risiko und/oder<br />

adverse Selektion.<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 22


Innenfinanzierung<br />

Bedeutung ausgewählter Finanzierungsquellen*<br />

Innenfinanzierung<br />

langfristige<br />

Bankkredite<br />

kurzfristige<br />

Bankkredite<br />

Beteiligungskapital<br />

mezzanine<br />

Finanzierungen<br />

1,8<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 23<br />

3,2<br />

3,2<br />

5,2<br />

5,4<br />

* Rangpunkte (1 „sehr wichtig“ bis 6 „unwichtig“). Quelle: Kreditanstalt für Wiederaufbau


Beteiligungskapital und mezzanine Finanzierung<br />

steigende Bedeutung*<br />

kurzfristige<br />

Bankkredite<br />

langfristige<br />

BankKredite<br />

Innenfinanzierung<br />

Beteiligungskapital<br />

mezzanine<br />

Finanzierungen<br />

-0,01<br />

0,03<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 24<br />

0,15<br />

0,21<br />

0,31<br />

*Entwicklung der Bedeutung ausgewählter Finanzierungsquellen. Quelle: Kreditanstalt für Wiederaufbau


Phasenabhängigkeit der adäquaten Finanzierung<br />

� Phase des Lebenszyklusses, in der sich <strong>das</strong> Unternehmen befindet, bestimmt die<br />

adäquate Form der Finanzierung<br />

� Daher treten die Finanzierungsformen in Wellen und in Branchenclustern auf.<br />

� Viele Unternehmen in Deutschland befinden sich gegenwärtig in einer Phase, in<br />

der eine beziehungsbasierte Finanzierung nötig wäre, da Probleme der<br />

asymmetrischen Information besonders wichtig sind.<br />

� Etliche Instrumente sind in Deutschland noch nicht hinreichend entwickelt bzw.<br />

verbreitet.<br />

Kooperationstagung Tutzing, 15./16. November 06 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!