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Die neue Macht der Moral

Wie vielfältig ist unsere Gesellschaft? Und wie halten wir es mit Ansichten, die uns nicht passen? Und wie steht es um das Verhältnis von Marken und Moral? Moral ist eine der wenigen Dinge, die jeder nur für sich selbst entwickeln kann. Zugleich ist Moral etwas, was wir vor allen Menschen, quer durch alle Kulturkreise erwarten. Galt früher der Grundsatz: Alle Menschen sind gleich, so betonen wir heute das Recht auf Anders-sein und den Schutz fragmentierter Lebensentwürfe. Das sorgt regelmäßig für Streit. Medien und Marketing tragen dabei erheblich zur Polarisierung bei: Extreme Positionen sind einfach oft spannender und damit berichtenswerter. In der aktuellen Ausgabe des UmweltDialog-Magazins beleuchten wir auf 80 Seiten zahlreiche Aspekte rund um die Frage, warum gerade heute von uns Moral und Glaubwürdigkeit eingefordert wird.

Wie vielfältig ist unsere Gesellschaft? Und wie halten wir es mit Ansichten, die uns nicht passen? Und wie steht es um das Verhältnis von Marken und Moral? Moral ist eine der wenigen Dinge, die jeder nur für sich selbst entwickeln kann. Zugleich ist Moral etwas, was wir vor allen Menschen, quer durch alle Kulturkreise erwarten. Galt früher der Grundsatz: Alle Menschen sind gleich, so betonen wir heute das Recht auf Anders-sein und den Schutz fragmentierter Lebensentwürfe. Das sorgt regelmäßig für Streit. Medien und Marketing tragen dabei erheblich zur Polarisierung bei: Extreme Positionen sind einfach oft spannender und damit berichtenswerter. In der aktuellen Ausgabe des UmweltDialog-Magazins beleuchten wir auf 80 Seiten zahlreiche Aspekte rund um die Frage, warum gerade heute von uns Moral und Glaubwürdigkeit eingefordert wird.

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<strong>Moral</strong><br />

Foto: Rawpixel Ltd. / stock.adobe.com<br />

TEAM-DIVERSITY<br />

alsTRUMPF?<br />

„Bei gleicher Qualifikation werden<br />

Bewerbungen von Frauen bevorzugt“<br />

– diesen o<strong>der</strong> einen ähnlichen Satz haben<br />

wahrscheinlich die meisten bereits<br />

einmal gelesen. Studien zeigen dennoch<br />

immer wie<strong>der</strong>, dass insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Führungsriegen beispielsweise Frauen<br />

noch immer unterrepräsentiert sind. Dabei<br />

kennen Unternehmen meist die Vorteile<br />

eines vielfältigen Teams. Trotzdem<br />

überlassen sie die Zusammensetzung<br />

häufig dem Zufall.<br />

Zwar behauptet <strong>der</strong> Volksmund „Gleich<br />

und gleich gesellt sich gern“, jedoch sollten<br />

Unternehmen häufiger auf Diversität<br />

setzen. Das bedeutet nicht nur, Frauen<br />

in vermeintlichen „Männerberufen“ zu<br />

för<strong>der</strong>n und an<strong>der</strong>sherum. Ein diverses<br />

Team besteht unter an<strong>der</strong>em aus Mitglie<strong>der</strong>n<br />

unterschiedlicher Berufs- o<strong>der</strong><br />

Schulbildung, verschiedenen Alters<br />

sowie kulturellen Hintergrundes o<strong>der</strong><br />

auch Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen. Das<br />

Konzept des Diversity-Managements<br />

versteht sich dabei als Teilbereich des<br />

Personalmanagements und befasst sich<br />

mit dem bestmöglichen Einsatz sozialer<br />

Vielfalt. Ursprünglich stammt die Idee<br />

aus den USA und galt als Maßnahme zur<br />

Gleichberechtigung. Diverse Teams stellen<br />

somit nur die logische Konsequenz<br />

aus <strong>der</strong> wachsenden Pluralität <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

dar. Aber nicht nur offensichtliche<br />

Unterschiede im Lebenslauf<br />

spielen dabei eine Rolle, son<strong>der</strong>n auch<br />

verschiedene Persönlichkeitstypen. So<br />

kann es immer wie<strong>der</strong> zu Reibungen<br />

zwischen Kollegen kommen, wenn etwa<br />

beson<strong>der</strong>s detailgetreue Mitarbeiter auf<br />

an<strong>der</strong>e treffen, für die das große Ganze<br />

im Fokus steht. Beide Sichtweisen gilt<br />

es einzubeziehen, wenn das Team nach<br />

<strong>der</strong> bestmöglichen Lösung des Problems<br />

strebt. „Auch wenn es schwerfällt, müssen<br />

Angestellte lernen, anfängliche Uneinigkeiten<br />

auszuhalten und Konflikte<br />

als Teil des Prozesses anzuerkennen.<br />

Schließlich bringt Konsens selten das<br />

beste Ergebnis“, erklärt Christian Rampelt,<br />

Grün<strong>der</strong> und Geschäftsführer von<br />

dfind.com.<br />

Vorurteile abbauen<br />

Viele Führungskräfte zeigen sich aber<br />

weiterhin skeptisch. Forscher fanden<br />

bereits in den 70er-Jahren heraus, dass<br />

Menschen beson<strong>der</strong>s gern mit Personen<br />

agieren, die ihnen in bestimmten Merkmalen<br />

ähneln. Daher liegt es nahe, dass<br />

Chefs im Bewerbungsverfahren Kandidaten<br />

auswählen, <strong>der</strong>en Lebenslauf<br />

dem eigenen beson<strong>der</strong>s ähnelt. Manager<br />

müssen sich dessen bewusst sein und<br />

sich ihre Vorurteile vor Augen führen.<br />

44 Ausgabe 14 | November 2020 | Umweltdialog.de

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