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Die neue Macht der Moral

Wie vielfältig ist unsere Gesellschaft? Und wie halten wir es mit Ansichten, die uns nicht passen? Und wie steht es um das Verhältnis von Marken und Moral? Moral ist eine der wenigen Dinge, die jeder nur für sich selbst entwickeln kann. Zugleich ist Moral etwas, was wir vor allen Menschen, quer durch alle Kulturkreise erwarten. Galt früher der Grundsatz: Alle Menschen sind gleich, so betonen wir heute das Recht auf Anders-sein und den Schutz fragmentierter Lebensentwürfe. Das sorgt regelmäßig für Streit. Medien und Marketing tragen dabei erheblich zur Polarisierung bei: Extreme Positionen sind einfach oft spannender und damit berichtenswerter. In der aktuellen Ausgabe des UmweltDialog-Magazins beleuchten wir auf 80 Seiten zahlreiche Aspekte rund um die Frage, warum gerade heute von uns Moral und Glaubwürdigkeit eingefordert wird.

Wie vielfältig ist unsere Gesellschaft? Und wie halten wir es mit Ansichten, die uns nicht passen? Und wie steht es um das Verhältnis von Marken und Moral? Moral ist eine der wenigen Dinge, die jeder nur für sich selbst entwickeln kann. Zugleich ist Moral etwas, was wir vor allen Menschen, quer durch alle Kulturkreise erwarten. Galt früher der Grundsatz: Alle Menschen sind gleich, so betonen wir heute das Recht auf Anders-sein und den Schutz fragmentierter Lebensentwürfe. Das sorgt regelmäßig für Streit. Medien und Marketing tragen dabei erheblich zur Polarisierung bei: Extreme Positionen sind einfach oft spannender und damit berichtenswerter. In der aktuellen Ausgabe des UmweltDialog-Magazins beleuchten wir auf 80 Seiten zahlreiche Aspekte rund um die Frage, warum gerade heute von uns Moral und Glaubwürdigkeit eingefordert wird.

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<strong>Moral</strong><br />

<strong>Die</strong> Facebook-Aktionsgruppe<br />

#ichbinhier ist die größte<br />

Counterspeech-Initiative<br />

Deutschlands. Unzählige<br />

Mitglie<strong>der</strong> schreiben täglich<br />

sachliche und menschenfreundliche<br />

Kommentare, um<br />

dem oft einseitigen Meinungsbild<br />

in den Kommentarspalten<br />

großer Medien entgegenzuwirken.<br />

Somit zeigen sie<br />

Haltung und setzen zugleich<br />

ein Statement für Demokratie,<br />

Toleranz, Vernunft und eine<br />

liberale, weltoffene<br />

Gesellschaft.<br />

#ichbinhier<br />

Hate Speech und koordinierte Online-Attacken<br />

sind längst und lei<strong>der</strong><br />

keine Seltenheit mehr, immer häufiger<br />

scheinen Menschen und Initiativen, die<br />

sich politisch engagieren o<strong>der</strong> für demokratische<br />

Werte öffentlich einstehen,<br />

Zielscheibe von Hass und Menschenfeindlichkeit<br />

zu sein. Aber ist es echte<br />

Wut, die Politiker und NGOs im Netz<br />

mehrheitlich aus <strong>der</strong> rechten Szene abbekommen?<br />

O<strong>der</strong> handelt es sich eher<br />

um gezielte Kampagnen, die vor allem<br />

eines erreichen wollen: Engagierte einzuschüchtern?<br />

Haben wir es mit einer<br />

breiten gesellschaftlichen Bewegung zu<br />

tun o<strong>der</strong> doch vielmehr mit einer lauten<br />

Min<strong>der</strong>heit? Was macht <strong>der</strong> Hass mit<br />

den Betroffenen, wie können<br />

wir ihnen helfen?<br />

Der Verein ichbinhier e.V.<br />

unterstützt Betroffene und<br />

Aktionsgruppen mit einer<br />

breiten Palette an Aktivitäten:<br />

Im Vor<strong>der</strong>grund stehen<br />

Aufklärung durch Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Teilnahme an Konferenzen<br />

und Veranstaltungen<br />

von Workshops; die Vernetzung<br />

und Kooperation mit Akteuren;<br />

das<br />

Betreiben<br />

und Unterstützen<br />

von Forschungsprojekten<br />

und<br />

proaktiv das Umsetzen eines<br />

eigenen Bildungsprojektes,<br />

das im Umgang mit Hassrede schult<br />

und Meinungsvielfalt erlebbar macht.<br />

No Hate Speech Movement<br />

Das No Hate Speech Movement ist eine<br />

Initiative des Europarats, die 2012 als<br />

Reaktion auf die Attacken in Norwegen<br />

ins Leben gerufen wurde. Ziel <strong>der</strong> internationalen<br />

Bewegung war es, insbeson<strong>der</strong>e<br />

junge Menschen zu mobilisieren,<br />

um sich für Menschenrechte im digitalen<br />

Raum stark zu machen. Seit 2016<br />

wird das No Hate Speech Movement<br />

in Deutschland von Neue deutsche<br />

Medienmacher e.V. auf nationaler Ebene<br />

umgesetzt: Ging es anfangs vor allem darum,<br />

Aufmerksamkeit für das Thema zu<br />

schaffen und zu sensibilisieren, werden<br />

seit 2017 Instrumente und Materialien<br />

für Medienschaffende entwickelt, um<br />

diese beim Umgang mit Hass im Netz zu<br />

unterstützen: Neben einem Helpdesk,<br />

<strong>der</strong> Strategien <strong>der</strong> Hater*innen sowie<br />

effektive Gegenredestrategien vorstellt,<br />

gibt es außerdem einen praktikablen<br />

Leitfaden sowie Train-the-Trainer-Seminare.<br />

Das No Hate Speech Movement ist<br />

in Deutschland die zentrale Anlaufstelle<br />

für das Thema Hass im Netz.<br />

Foto: ijacky / stock.adobe.com<br />

#ichbinhier hat 2017 den GRIMME ON-<br />

LINE Award gewonnen, 2018 den Smart<br />

Hero Award und den S.E.N.N.S. Award<br />

für Streitkultur, die Aktionsgruppe wurde<br />

zum Bürgerfest des Bundespräsidenten<br />

eingeladen. Im Mai 2018 wurde <strong>der</strong><br />

Initiator Hannes Ley mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

geehrt. Auch Bundesminister<br />

Heiko Maas und TV-Mo<strong>der</strong>atorin<br />

Dunja Hayali unterstützen die Arbeit<br />

des Vereins. f<br />

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